1Doch die Israeliten veruntreuten Dinge, die dem HERRN geweiht werden sollten.[1] Ein Mann namens Achan hatte einige Gegenstände an sich genommen, und der HERR wurde sehr zornig über die Israeliten. Achan war der Sohn Karmis, aus dem Geschlecht Sabdis, von der Sippe Serach vom Stamm Juda. (Jos 6,18; 1Chr 2,7)2Von Jericho aus schickte Josua ein paar Männer in die Stadt Ai, östlich von Bethel, bei Bet-Awen. Er sagte zu ihnen: »Geht nach Ai und erkundet die Gegend.« Sie gingen und gehorchten. (1Mo 28,19; Jos 16,2)3Nach ihrer Rückkehr erzählten sie ihm: »Es ist eine kleine Stadt, 2000 bis 3000 von uns könnten sie einnehmen und zerstören. Es ist nicht nötig, dass das ganze Volk dorthin zieht.«4Daraufhin zogen etwa 3000 Krieger gegen Ai, die jedoch vernichtend geschlagen wurden. Die Männer aus Ai5verfolgten die Israeliten von den Stadttoren aus bis zu den Steinbrüchen[2] und töteten 36 von ihnen am Berghang. Die Israeliten waren vor Angst wie gelähmt und ihr Mut schmolz dahin. (Jos 2,11)6Josua und die Anführer Israels zerrissen ihre Kleider, streuten sich Staub ins Haar und warfen sich bis zum Abend vor der Lade des HERRN zu Boden. (Hi 2,12; Hi 42,6; Kla 2,10; Offb 18,19)7Josua rief: »Ach, Allmächtiger HERR, warum hast du uns über den Jordan gebracht, wenn du uns nun von den Amoritern töten lassen willst? Wären wir doch nur damit zufrieden gewesen, auf der anderen Seite des Jordan zu bleiben! (2Mo 5,22)8Ach, HERR, was soll ich sagen, nun, da Israel vor seinen Feinden geflohen ist?9Wenn die Kanaaniter und die anderen Völker, die in diesem Land leben, davon hören, werden sie uns umzingeln und unser Volk vernichten. Was willst du dann für die Ehre deines großen Namens tun?« (2Mo 32,12; 5Mo 9,28)10Da sagte der HERR zu Josua: »Steh auf! Warum liegst du vor mir auf deinem Gesicht? (2Mo 14,15; 1Sam 15,24)11Die Israeliten haben gesündigt und meinen Bund gebrochen, den ich ihnen geboten habe! Sie haben Gegenstände genommen und gestohlen, die ich für mich ausgesondert habe. Aber sie haben nicht nur gestohlen, sondern darüber hinaus auch noch gelogen und die Gegenstände zu ihren übrigen Besitztümern gelegt.12Deshalb können die Israeliten vor ihren Feinden nicht bestehen und müssen vor ihnen fliehen. Von jetzt an ist Israel dem Untergang geweiht; ich werde nicht weiter bei euch sein, wenn ihr nicht die besagten Gegenstände in eurer Mitte, die zur Vernichtung bestimmt waren, zerstört.13Steh auf! Befiehl dem Volk, sich als Vorbereitung auf morgen zu heiligen. Denn der HERR, der Gott Israels, spricht: ›In deiner Mitte, Israel, befinden sich Gegenstände, die für mich, den HERRN, bestimmt sind. Du kannst vor deinen Feinden nicht bestehen, bis du diese Gegenstände nicht entfernt hast.14Morgen früh sollst du nach Stämmen geordnet antreten. Der Stamm, den der HERR zeigt, soll mit allen seinen Sippen vortreten, und der HERR wird eine Sippe bezeichnen. Dann soll die betreffende Sippe vortreten, und der HERR wird die schuldige Familie bezeichnen. Schließlich soll jedes einzelne Familienmitglied vortreten, einer nach dem anderen.15Derjenige, den das Los trifft, soll mit allem, was er besitzt, verbrannt werden, denn er hat den Bund des HERRN gebrochen und eine Schandtat in Israel begangen.«
Achans Sünde
16Früh am nächsten Morgen ließ Josua die Stämme Israels antreten, und der Stamm Juda wurde ausgelost.17Dann ließ er die Sippen Judas hervortreten, und die Sippe von Serach wurde ausgelost. Danach ließ er die Familien von Serach antreten, und die Familie Sabdi wurde ausgelost. (4Mo 26,20)18Jedes einzelne Mitglied der Familie Sabdi musste vortreten, Mann für Mann, und Achan blieb übrig.19Daraufhin sagte Josua zu Achan: »Mein Sohn, gib dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und lobe ihn. Sage mir, was du getan hast. Verheimliche mir nichts.« (Jer 13,16; Joh 9,24)20Achan antwortete: »Ja, es ist wahr, ich habe gegen den HERRN, den Gott Israels, gesündigt. Folgendes habe ich getan:21Ich sah ein schönes Gewand aus Babel[3], 200 Silberschekel[4] und einen über 50 Schekel[5] schweren Goldbarren. Ich wollte sie so gern haben, dass ich sie mir einfach nahm. Sie sind unter meinem Zelt vergraben, das Silber zuunterst.«22Josua schickte ein paar Männer los. Sie liefen zum Zelt und fanden die gestohlenen Dinge dort vergraben, das Silber zuunterst.23Sie brachten die Dinge zu Josua und den Israeliten und legten sie in der Gegenwart des HERRN auf den Boden.24Josua und die anderen Israeliten nahmen Achan, das Silber, das Gewand, den Goldbarren, Achans Söhne und Töchter, sein Vieh, seine Esel, seine Schafe, seine Ziegen, sein Zelt und alles, was er besaß, und führten sie in das Tal Achor. (Jos 15,7)25Dort sagte Josua zu Achan: »Du hast uns in großes Unglück gestürzt, jetzt wird der HERR dich ins Unglück stürzen.« Und alle Israeliten steinigten Achan und seine Familie und verbrannten sie. (Jos 6,18)26Sie errichteten über Achan einen großen Steinhaufen, der noch heute zu sehen ist. Deshalb heißt das Tal heute noch »Tal Achor«[6]. Danach war der HERR nicht mehr zornig. (Jes 65,10; Hos 2,17)
Josua 7
Lutherbibel 2017
Achans Diebstahl
1Aber die Israeliten vergriffen sich an dem Gebannten; denn Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda, nahm etwas vom Gebannten. Da entbrannte der Zorn des HERRN über die Israeliten. (Jos 6,18)2Und Josua sandte Männer aus von Jericho nach Ai, das bei Bet-Awen liegt östlich von Bethel, und sprach zu ihnen: Geht hinauf und erkundet das Land. Und als die Männer hinaufgegangen waren und Ai erkundet hatten,3kamen sie zu Josua zurück und sprachen zu ihm: Lass nicht das ganze Kriegsvolk hinaufziehen, sondern etwa zwei- oder dreitausend Mann sollen hinaufziehen und Ai schlagen, damit nicht das ganze Volk sich dorthin bemühe; denn ihrer sind wenige.4So zogen hinauf vom Volk etwa dreitausend Mann; aber sie flohen vor den Männern von Ai.5Und die Männer von Ai erschlugen von ihnen etwa sechsunddreißig Mann; sie hatten sie nämlich von dem Tor bis zu den Steinbrüchen gejagt und am Abhang erschlagen. Da verzagte das Herz des Volks und ward zu Wasser.6Josua aber zerriss seine Kleider und fiel auf sein Angesicht zur Erde vor der Lade des HERRN bis zum Abend samt den Ältesten Israels, und sie warfen Staub auf ihr Haupt.7Und Josua sprach: Ach, Herr HERR, warum hast du dies Volk über den Jordan geführt und gibst uns in die Hände der Amoriter, um uns umzubringen? O dass wir doch jenseits des Jordans geblieben wären!8Ach, mein Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel seinen Feinden den Rücken gekehrt hat?9Wenn das die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes hören, so werden sie uns umringen und unsern Namen ausrotten von der Erde. Was willst du dann für deinen großen Namen tun? (2Mo 32,12)10Da sprach der HERR zu Josua: Steh auf! Warum liegst du da auf deinem Angesicht?11Israel hat sich versündigt, sie haben meinen Bund übertreten, den ich ihnen geboten habe, und haben von dem Gebannten genommen und gestohlen und haben’s verheimlicht und zu ihren Geräten gelegt.12Darum können die Israeliten nicht bestehen vor ihren Feinden, sondern müssen ihnen den Rücken kehren; denn sie sind dem Bann verfallen. Ich werde hinfort nicht mit euch sein, wenn ihr nicht das Gebannte aus eurer Mitte tilgt.13Steh auf, heilige das Volk und sprich: Heiligt euch auf morgen! Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Es ist Gebanntes in deiner Mitte, Israel; darum kannst du nicht bestehen vor deinen Feinden, bis ihr das Gebannte von euch tut. (Jos 3,5)14Und morgen früh sollt ihr herzutreten, ein Stamm nach dem andern; und welchen Stamm der HERR treffen wird, der soll herzutreten, ein Geschlecht nach dem andern; und welches Geschlecht der HERR treffen wird, das soll herzutreten, ein Haus nach dem andern; und welches Haus der HERR treffen wird, das soll herzutreten, Mann für Mann.15Und wer so mit dem Gebannten angetroffen wird, den soll man mit Feuer verbrennen mit allem, was er hat, weil er den Bund des HERRN übertreten und einen Frevel in Israel begangen hat.16Da machte sich Josua früh am Morgen auf und ließ Israel herzutreten, einen Stamm nach dem andern; und es wurde getroffen der Stamm Juda. (1Sam 10,20; 1Sam 14,41)17Und als er die Geschlechter Judas herzutreten ließ, wurde getroffen das Geschlecht der Serachiter. Und als er das Geschlecht der Serachiter herzutreten ließ, wurde Sabdi getroffen.18Und als er sein Haus herzutreten ließ, Mann für Mann, wurde getroffen Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, aus dem Stamm Juda.19Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und lobe ihn. Sage mir, was du getan hast, und verhehle mir nichts.20Da antwortete Achan Josua und sprach: Wahrlich, ich habe mich versündigt an dem HERRN, dem Gott Israels. Das habe ich getan:21Ich sah unter der Beute einen kostbaren Mantel aus Schinar und zweihundert Schekel Silber und eine Stange von Gold, fünfzig Schekel schwer; danach gelüstete mich und ich nahm es. Und siehe, es ist verscharrt in der Erde in meinem Zelt und das Silber darunter.22Da sandte Josua Boten hin, die liefen zum Zelt; und siehe, es war verscharrt in seinem Zelt und das Silber darunter.23Und sie nahmen’s aus dem Zelt und brachten’s zu Josua und zu allen Israeliten und legten’s nieder vor dem HERRN.24Da nahmen Josua und ganz Israel mit ihm Achan, den Sohn Serachs, samt dem Silber, dem Mantel und der Stange von Gold, seine Söhne und Töchter, seine Rinder und Esel und Schafe, sein Zelt und alles, was er hatte, und führten sie hinauf ins Tal Achor. (3Mo 24,14)25Und Josua sprach: Weil du uns betrübt hast, so betrübe dich der HERR an diesem Tage. Und ganz Israel steinigte ihn und verbrannte sie mit Feuer. Und als sie sie gesteinigt hatten, (5Mo 13,16)26machten sie über ihm einen großen Steinhaufen; der ist geblieben bis auf diesen Tag. So kehrte sich der HERR ab von dem Grimm seines Zorns. Daher nennt man diesen Ort »Tal Achor«[1] bis auf diesen Tag. (Jes 65,10; Hos 2,17)