Josua 8

Neues Leben. Die Bibel

1 Der HERR sagte zu Josua: »Hab keine Angst und lass den Mut nicht sinken. Geh und greife Ai mit dem ganzen Heer an, denn ich habe den König von Ai, sein Volk, seine Stadt und sein Land in deine Hand gegeben. (5Mo 1,19; Jos 1,9; Jos 6,2; Jos 10,8)2 Du sollst sie vernichten, wie du Jericho und seinen König vernichtet hast. Diesmal dürft ihr die eroberten Güter und das Vieh behalten. Lege einen Hinterhalt hinter der Stadt.« (5Mo 20,14; Jos 8,27)3 Da machte sich Josua mit dem israelitischen Heer zum Angriff auf Ai bereit. Josua wählte 30.000 tüchtige Krieger aus und schickte sie nachts4 mit folgendem Befehl auf den Weg: »Verbergt euch in einem Hinterhalt kurz hinter der Stadt und haltet euch bereit.5 Unter meiner Führung wird das Hauptheer die Stadt von vorne angreifen. Wenn die Männer von Ai wie beim ersten Mal herauskommen, um gegen uns zu kämpfen, werden wir vor ihnen fliehen.6 Wir lassen sie uns so lange verfolgen, bis wir alle Männer von der Stadt fortgelockt haben. Sie werden denken: ›Die Israeliten laufen vor uns davon, genau wie beim ersten Mal.‹ Wenn wir dann vor ihnen fliehen,7 stürzt ihr aus dem Hinterhalt hervor und nehmt die Stadt ein. Der HERR, euer Gott, wird sie in eure Hände geben.8 Setzt die Stadt dann in Brand, wie der HERR es geboten hat. Das ist euer Auftrag.« (Ri 20,29)9 In der Nacht legten sie sich zwischen Bethel und der Westseite von Ai in einen Hinterhalt. Josua blieb in dieser Nacht bei den Leuten im Lager.10 Früh am nächsten Morgen weckte er seine Männer, und sie marschierten mit ihm und den Anführern Israels an der Spitze in Richtung Ai.11 Das Heer zog mit ihm hinauf und lagerte nördlich von Ai, sodass nur noch ein Tal zwischen ihnen und der Stadt lag.12 In der nächsten Nacht befahl Josua 5000 Männern, sich in einen Hinterhalt zwischen Bethel und der Westseite der Stadt zu legen.13 Auf diese Weise stationierten sie das Hauptheer nördlich der Stadt und die Nachhut westlich davon. Josua selbst ging in der Nacht ins Tal.14 Als der König von Ai die Israeliten früh am nächsten Morgen jenseits des Tales sah, liefen er und seine Männer hinaus und griffen sie an einer Stelle an, von der aus man das Jordantal überblicken konnte. Er hatte aber nicht bemerkt, dass hinter der Stadt ein Hinterhalt gelegt worden war. (5Mo 1,1; Ri 20,24)15 Josua und das ganze israelitische Heer flohen in Richtung Wüste, als wären sie vernichtend geschlagen16 und alle Männer, die in der Stadt geblieben waren, wurden aufgerufen, sie zu verfolgen. Sie setzten Josua nach und entfernten sich so von der Stadt.17 In ganz Ai oder Bethel gab es nicht einen einzigen Mann, der nicht hinter den Israeliten herjagte. Während sie den Israeliten nachjagten, blieb die Stadt schutzlos zurück.18 Da sagte der HERR zu Josua: »Richte dein Krummschwert auf Ai, denn ich will die Stadt in deine Hand geben.« Genauso machte Josua es. (2Mo 14,16; 2Mo 17,9; Jos 8,26)19 Auf sein Zeichen stürzten die Männer aus dem Hinterhalt hervor und drangen in die Stadt ein. Sie eroberten sie und setzten sie sogleich in Brand.20 Als sich die Männer von Ai umschauten, stieg Rauch aus der Stadt zum Himmel, und sie wussten nicht, wohin sie fliehen sollten; denn die Israeliten, die in Richtung Wüste geflohen waren, wandten sich jetzt gegen ihre Verfolger.21 Als Josua und die übrigen Israeliten sahen, dass die Männer aus dem Hinterhalt die Stadt eingenommen hatten und Rauch aus der Stadt aufstieg, drehten sie sich um und griffen die Männer von Ai an.22 Die Israeliten aber, die in der Stadt waren, kamen heraus und attackierten den Feind ebenfalls. So waren die Männer von Ai zwischen die Fronten geraten und alle kamen um. Nicht ein einziger überlebte oder konnte fliehen. (5Mo 7,2)23 Nur der König von Ai wurde lebend gefangen genommen und zu Josua gebracht.24 Als das israelitische Heer alle Männer von Ai, die es in die Wüste außerhalb der Stadt verfolgt hatte, getötet hatte, töteten sie auch alle übrigen Einwohner.25 So wurde an jenem Tag die gesamte Bevölkerung von Ai – alles in allem 12.000 Menschen – ausgelöscht. (5Mo 20,16)26 Denn Josua hielt sein Krummschwert so lange auf die Stadt gerichtet, bis alle Einwohner von Ai getötet worden waren[1]. (2Mo 17,11)27 Nur das Vieh und die geplünderten Dinge aus der Stadt behielten die Israeliten als Beute für sich, wie der HERR Josua angewiesen hatte. (Jos 8,2)28 Josua brannte Ai nieder, weshalb es bis heute in Trümmern liegt. (5Mo 13,17)29 Den König von Ai ließ Josua an einem Baum erhängen, wo er bis zum Abend blieb. Bei Sonnenuntergang nahmen die Israeliten den Leichnam ab und warfen ihn vor das Stadttor. Sie errichteten einen großen Steinhaufen über ihm, der bis heute dort liegt. (5Mo 21,22)30 Anschließend baute Josua dem HERRN, dem Gott Israels, einen Altar auf dem Berg Ebal. (5Mo 27,2)31 Nach der Anweisung, die Mose, der Diener des HERRN, im Gesetzbuch niedergeschrieben hatte, errichtete er einen Altar aus unbehauenen Steinen, die nicht mit eisernen Werkzeugen bearbeitet worden waren. Auf diesem Altar brachten sie dem HERRN Brand- und Friedensopfer. (2Mo 20,24; 5Mo 27,5)32 Und Josua schrieb eine Abschrift des Gesetzes auf die Steine des Altars, das Mose damals vor den Augen der Israeliten aufgeschrieben hatte.33 Daraufhin wurden sämtliche Israeliten – die Angehörigen des Volkes und die Ausländer – mit den Ältesten, Aufsehern und Richtern in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe stand am Fuß des Berges Garizim, die andere am Fuß des Berges Ebal. Beide Gruppen standen einander gegenüber, und zwischen ihnen waren die levitischen Priester, die die Bundeslade des HERRN trugen. Dies alles geschah auf die Anweisungen hin, die Mose, der Diener des HERRN, dem Volk der Israeliten damals zu seinem eigenen Segen gegeben hatte. (5Mo 27,12)34 Danach las Josua ihnen allen die Segenssprüche und Fluchworte vor, die im Gesetzbuch standen. (5Mo 28,61; 5Mo 31,11)35 Jedes einzelne Gebot, das Mose ihnen gegeben hatte, las Josua den versammelten Israeliten vor, auch den Frauen und Kindern und Ausländern, die unter den Israeliten lebten. (5Mo 31,12)

Josua 8

Lutherbibel 2017

1 Und der HERR sprach zu Josua: Fürchte dich nicht und verzage nicht! Nimm mit dir das ganze Kriegsvolk und mache dich auf und zieh hinauf nach Ai! Sieh, ich habe den König von Ai samt seinem Volk, seiner Stadt und seinem Land in deine Hand gegeben.2 Und du sollst mit Ai und seinem König tun, wie du mit Jericho und seinem König getan hast, nur dass ihr die Beute und das Vieh unter euch teilen sollt. Lege einen Hinterhalt hinter die Stadt! (5Mo 20,10; Jos 6,21)3 Da machte sich Josua auf und das ganze Kriegsvolk, um nach Ai hinaufzuziehen. Und Josua erwählte dreißigtausend streitbare Männer und sandte sie aus bei Nacht4 und gebot ihnen: Seht zu, ihr sollt der Hinterhalt sein hinter der Stadt. Entfernt euch aber nicht allzu weit von der Stadt und seid allesamt bereit!5 Ich aber und das ganze Kriegsvolk, das bei mir ist, wollen nahe an die Stadt heranrücken. Und wenn sie ausziehen uns entgegen wie das erste Mal, so wollen wir vor ihnen fliehen,6 damit sie uns nachjagen, bis wir sie von der Stadt weglocken. Denn sie werden denken, wir fliehen vor ihnen wie das erste Mal. Und wenn wir vor ihnen fliehen, (Jos 7,5)7 sollt ihr hervorbrechen aus dem Hinterhalt und die Stadt einnehmen; denn der HERR, euer Gott, wird sie in eure Hände geben.8 Wenn ihr aber die Stadt eingenommen habt, so steckt sie in Brand und tut nach dem Wort des HERRN. Siehe, ich hab’s euch geboten.9 So sandte sie Josua hin. Und sie zogen in den Hinterhalt und lagerten sich zwischen Bethel und Ai, westlich von Ai. Josua aber blieb die Nacht unter dem Volk10 und machte sich früh am Morgen auf und ordnete das Volk und zog hinauf mit den Ältesten Israels vor dem Volk her nach Ai.11 Und das ganze Kriegsvolk, das bei ihm war, zog hinauf, und sie kamen nahe vor die Stadt und lagerten sich nördlich von Ai, sodass nur ein Tal war zwischen ihnen und Ai.12 Er hatte aber etwa fünftausend Mann genommen und in den Hinterhalt gelegt zwischen Bethel und Ai, westlich von der Stadt.13 Und sie stellten das Volk auf, das ganze Lager nördlich vor der Stadt, ebenso die Nachhut westlich der Stadt. Und Josua zog hin in dieser Nacht mitten in das Tal.14 Als aber der König von Ai das sah, machten die Männer der Stadt sich eilends früh auf und zogen aus an einen bestimmten Ort nach dem Jordantal zu, um Israel zum Kampf zu begegnen, er mit seinem ganzen Kriegsvolk. Denn er wusste nicht, dass ihm ein Hinterhalt gelegt war auf der andern Seite der Stadt.15 Josua aber und ganz Israel stellten sich, als würden sie vor ihnen geschlagen, und flohen auf dem Wege zur Wüste.16 Da wurde das ganze Volk in der Stadt zusammengerufen, um ihnen nachzujagen. Und sie jagten Josua nach und wurden von der Stadt weggelockt,17 sodass nicht ein Mann in Ai und Bethel zurückblieb, der nicht ausgezogen wäre, um Israel nachzujagen, und ließen die Stadt offen stehen und jagten Israel nach.18 Da sprach der HERR zu Josua: Strecke die Lanze in deiner Hand aus gegen Ai; denn ich will es in deine Hand geben. Und als Josua die Lanze in seiner Hand gegen die Stadt ausstreckte,19 da brach der Hinterhalt eilends auf aus seinem Versteck, und sie liefen, nachdem er seine Hand ausgestreckt hatte, und kamen in die Stadt und nahmen sie ein und steckten sie sogleich in Brand.20 Und die Männer von Ai wandten sich um und sahen hinter sich und sahen den Rauch der Stadt aufsteigen gen Himmel und vermochten nicht zu fliehen, weder hierhin noch dorthin. Denn das Volk, das zur Wüste floh, kehrte um gegen die, die ihnen nachjagten.21 Und als Josua und ganz Israel sahen, dass der Hinterhalt die Stadt eingenommen hatte, weil von der Stadt Rauch aufstieg, kehrten sie um und schlugen die Männer von Ai.22 Und die in der Stadt kamen auch heraus ihnen entgegen, und die Männer von Ai gerieten mitten unter Israel, von hierher und von dorther. Und sie erschlugen sie, bis niemand mehr von ihnen übrig blieb noch entrinnen konnte.23 Den König von Ai aber ergriffen sie lebendig und brachten ihn zu Josua.24 Und als Israel alle Einwohner von Ai getötet hatte auf dem Felde und in der Wüste, wohin sie ihnen nachgejagt waren, und alle durch die Schärfe des Schwerts gefallen und umgekommen waren, da kehrte sich ganz Israel gegen Ai und schlug es mit der Schärfe des Schwerts.25 Und alle, die an diesem Tage fielen, Männer und Frauen, waren zwölftausend, alle Leute von Ai.26 Josua aber zog nicht eher seine Hand zurück, mit der er die Lanze ausgestreckt hatte, bis der Bann vollstreckt war an allen Einwohnern von Ai.27 Nur das Vieh und die Beute der Stadt teilte Israel unter sich nach dem Wort des HERRN, das er Josua geboten hatte.28 Und Josua brannte Ai nieder und machte es zu einem Schutthaufen für immer, der noch heute daliegt.29 Und den König von Ai ließ er an einen Baum hängen bis zum Abend. Als aber die Sonne untergegangen war, gebot Josua, dass man seinen Leichnam vom Baum nehmen sollte, und sie warfen ihn unter das Stadttor und machten einen großen Steinhaufen über ihm, der bis auf diesen Tag da ist. (5Mo 21,22)30 Damals baute Josua dem HERRN, dem Gott Israels, einen Altar auf dem Berge Ebal, (5Mo 27,2)31 wie Mose, der Knecht des HERRN, den Israeliten geboten hatte, wie geschrieben steht im Gesetzbuch des Mose: einen Altar von unbehauenen Steinen, die mit keinem Eisen bearbeitet waren. Und sie opferten dem HERRN darauf Brandopfer und brachten Dankopfer dar, (2Mo 20,25; 2Mo 24,1)32 und er schrieb dort auf die Steine eine Abschrift des Gesetzes, das Mose vor den Augen der Israeliten geschrieben hatte. (5Mo 17,18)33 Und ganz Israel stand mit seinen Ältesten und Amtleuten und Richtern zu beiden Seiten der Lade gegenüber den levitischen Priestern, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, die Fremdlinge sowohl als auch die Einheimischen, die eine Hälfte zum Berge Garizim hin und die andere Hälfte zum Berge Ebal hin, wie Mose, der Knecht des HERRN, vormals geboten hatte, das Volk Israel zu segnen. (5Mo 11,29; 5Mo 27,12; 5Mo 28,1)34 Danach ließ er ausrufen alle Worte des Gesetzes, den Segen und den Fluch, ganz wie es geschrieben steht im Gesetzbuch.35 Es war kein Wort, das Mose geboten hatte, das Josua nicht hätte ausrufen lassen vor der ganzen Gemeinde Israel und vor den Frauen und Kindern und Fremdlingen, die mit ihnen zogen.