Jeremia 29

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Jeremia schickte einen Brief aus Jerusalem an die Gefangenen in Babel. Er schrieb an die Überlebenden der Ältesten, an die Priester, Propheten und an alle vom Volk, die Nebukadnezar von Jerusalem in die Gefangenschaft nach Babel geführt hatte.2 Sie waren alle aus Jerusalem fortgebracht worden: König Jechonja, die Königinmutter, der gesamte Hofstaat, die führenden Minister Judas und Jerusalems und die fähigsten Handwerker. (2Kön 24,12; Jer 22,18; Jer 24,1)3 Der Brief wurde durch Elasa überbracht, den Sohn Schafans, und durch Gemarja, den Sohn Hilkijas, die von Zedekia, dem König von Juda, als Gesandte zum babylonischen König Nebukadnezar nach Babel reisten. Jeremia schrieb in seinem Brief:4 »Der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, schickt allen Verbannten, die er von Jerusalem weg nach Babel in die Gefangenschaft hat führen lassen, folgende Botschaft:5 ›Baut Häuser und richtet euch dort zum Wohnen ein. Legt Äcker und Gärten an und freut euch an den Früchten, die ihr erntet.6 Heiratet und zeugt Söhne und Töchter. Sucht für eure Söhne Frauen und verheiratet eure Töchter, damit sie Söhne und Töchter zur Welt bringen. Euer Volk soll wachsen und nicht kleiner werden. (Jer 16,1)7 Setzt euch ein für den Frieden und das Wohlergehen Babels, wohin ich euch als Verbannte geschickt habe. Betet für das Wohlergehen der Stadt – denn wenn die Stadt, in der ihr gefangen gehalten werdet, Frieden hat, habt ihr auch Frieden.‹ (Esr 6,10; Dan 4,24; 1Tim 2,1)8 Der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, spricht: ›Lasst euch von den Propheten, die mit euch nach Babel geführt worden sind, und von den Wahrsagern nicht täuschen. Schenkt auch euren Träumen, die ihr euch erträumt, keinen Glauben. (Jer 14,14; Jer 23,21; Jer 25,27)9 Sie geben vor, in meinem Auftrag zu sprechen, aber ihre Weissagungen sind nur Lügen: Ich habe sie nicht gesandt‹, spricht der HERR. (Jer 27,15; Jer 29,31)10 ›Denn so spricht der HERR: Erst wenn 70 Jahre vergangen sind, werde ich mich wieder liebevoll um euch bemühen. Dann will ich das Gute, das ich euch versprochen habe, in Erfüllung gehen lassen und werde euch wieder in euer Land zurückbringen. (2Chr 36,21; Jer 24,6; Dan 9,2; Zef 2,7; Sach 7,5)11 Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe‹, spricht der HERR. ›Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung. (Ps 40,6; Jes 40,9; Jer 23,5; Jer 30,9)12 Wenn ihr dann zu mir rufen werdet, will ich euch antworten; wenn ihr zu mir betet, will ich euch erhören. (Ps 145,19; Jer 33,3)13 Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden; ja, wenn ihr ernsthaft, mit ganzem Herzen nach mir verlangt, (5Mo 4,29; 1Chr 22,19; 2Chr 22,9; Jer 24,7)14 werde ich mich von euch finden lassen‹, spricht der HERR. ›Ich will euer Geschick wenden und euch aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, zusammenbringen‹, spricht der HERR. ›Ich will euch wieder dorthin zurückbringen, von wo ich euch fortgejagt habe.‹ (5Mo 30,1; Jes 43,5; Jer 12,15; Jer 16,14; Jer 30,3)15 Ihr sagt zwar: ›Wir haben hier in Babel auch Propheten, die im Auftrag des HERRN weissagen.‹16 [1] Aber über den König, der ein Nachkomme Davids ist, und den Rest des Volkes, der noch in Jerusalem lebt – eure Verwandten, die nicht wie ihr nach Babel verschleppt wurden – (Jer 38,2)17 spricht der HERR, der Allmächtige: ›Ich will Krieg, Hungersnot und Pest über sie bringen, dass sie genauso werden wie verfaulte Feigen: ungenießbar. (Jer 24,3)18 Ja, ich will sie verfolgen mit Krieg, Hungersnot und Pest. Sie sollen zum abschreckenden Beispiel für alle Königreiche der Erde werden. Überall, wohin ich diese Menschen vertreiben werde, wird man sich über sie entsetzen, sie verspotten und verhöhnen und ihren Namen als Fluchwort gebrauchen. (Jes 65,15; Jer 25,9; Jer 42,18; Kla 2,15)19 Denn sie wollten nicht auf mich hören, obwohl ich immer wieder, unermüdlich, meine Propheten zu ihnen gesandt habe. Aber sie haben nicht gehört‹, spricht der HERR. (Jer 6,19; Jer 26,5)20 Deshalb hört doch ihr jetzt auf die Worte des HERRN, ihr Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel vertrieben habe. (Jer 24,5; Hes 11,9)21 Über eure Propheten – Ahab, den Sohn Kolajas, und Zedekia, den Sohn Maasejas –, die euch in meinem Namen belügen, hat der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, Folgendes beschlossen: ›Ich will sie Nebukadnezar ausliefern, damit er sie vor euren Augen hinrichte. (Jer 14,14; Kla 2,14)22 Unter den in die babylonische Verbannung geführten Gefangenen wird das Schicksal der beiden Propheten zu einem Fluchwort werden, sodass man sagt: »Der HERR lasse mit dir geschehen, was mit Zedekia und Ahab geschah, die der König von Babel im Feuer rösten ließ!« (Jes 65,15)23 Denn diese Männer haben in Israel schändliche Taten verübt und Ehebruch begangen mit den Frauen ihrer Gefährten. Sie haben sich als meine Propheten ausgegeben, obwohl ich sie nie beauftragt habe, und verbreiteten Lügen. Das kann ich bezeugen‹, spricht der HERR.« (2Sam 13,12; Spr 5,21; Jer 5,8; Jer 7,11)24 Zu Schemaja, dem Nehelamiten, sollst du sagen:25 »So spricht der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels: Du hast eigenmächtig einen Brief an alle Einwohner Jerusalems, an den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, und alle anderen geschickt. Du schriebst: (2Kön 25,18; Jer 21,1; Jer 37,3)26 ›Der HERR hat dich dazu bestimmt, den Platz des Priesters Jojada als Priester einzunehmen. Du bist der Aufseher im Tempel des HERRN und hast damit den Auftrag, darauf zu achten, dass jeder Verrückte, der sich als Prophet aufspielt, sofort gefesselt und in den Block gelegt wird. (5Mo 13,2; Jer 20,1; Hos 9,7; Sach 13,1; Joh 10,20; Apg 16,24; Apg 26,24; 2Kor 5,13)27 Warum hast du dann nichts gegen Jeremia aus Anatot unternommen, der sich bei euch als Prophet ausgibt? (Jer 1,1)28 Jeremia hat sogar einen Brief hierher nach Babel geschickt, in dem er uns eine lange Gefangenschaft vorhersagt. In seinem Brief fordert er uns auf, Häuser zu bauen und darin zu wohnen, Gärten anzulegen und von ihren Früchten zu essen.‹«29 Priester Zefanja nahm diesen Brief und las ihn Jeremia vor.30 Da forderte der HERR Jeremia auf:31 »Schick einen offenen Brief an alle, die in die babylonische Gefangenschaft geführt worden sind. Schreib: ›Das hat der HERR über Schemaja, den Nehelamiter, beschlossen: Er ist bei euch als Prophet aufgetreten, obwohl ich ihn nicht gesandt habe, und er hat euch dazu verleitet an Lügen zu glauben. (Jer 14,14; Jer 28,15; Hes 13,8)32 Deshalb spricht der HERR folgendes Urteil: Ich will Schemaja, den Nehelamiter, und alle seine Nachkommen für sein Tun büßen lassen. Keiner seiner Nachkommen soll inmitten dieses Volkes wohnen bleiben, und er selbst soll nicht an dem Guten teilhaben, das ich meinem Volk versprochen habe zu tun. Denn er hat euch zum Ungehorsam gegen mich angestiftet. Ich, der HERR, habe gesprochen!‹« (5Mo 13,6; 1Sam 2,30; Jer 22,30; Jer 28,16; Jer 36,31)

Jeremia 29

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem sandte an den Rest der Ältesten, die weggeführt waren, an die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte –2 nachdem der König Jechonja und die Königinmutter mit den Kämmerern und Oberen in Juda und Jerusalem samt den Zimmerleuten und Schmieden aus Jerusalem weggeführt waren –, (2Kön 24,14)3 durch Elasa, den Sohn Schafans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, die Zedekia, der König von Juda, nach Babel sandte zu Nebukadnezar, dem König von Babel:4 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel habe wegführen lassen:5 Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte; (Jes 65,21; Am 9,14)6 nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen und gebt eure Töchter Männern, dass sie Söhne und Töchter gebären; mehrt euch dort, dass ihr nicht weniger werdet.7 Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl.8 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Lasst euch durch die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht betrügen, und hört nicht auf die Träume, die sie träumen! (Jer 14,14; Jer 27,9)9 Denn sie weissagen euch Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR.10 Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe. (Jer 25,11)11 Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.[1]12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören.13 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, (5Mo 4,29; Jes 55,6)14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen. (Jer 23,3; Jer 32,37)15 Zwar meint ihr, der HERR habe euch auch in Babel Propheten erstehen lassen. –16 Fürwahr, so spricht der HERR über den König, der auf Davids Thron sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, über eure Brüder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft gezogen sind,17 ja, so spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will Schwert, Hunger und Pest unter sie schicken und will sie machen wie die schlechten Feigen, davor einem ekelt zu essen, (Jer 24,8)18 und will hinter ihnen her sein mit Schwert, Hunger und Pest und will sie zum Bild des Entsetzens machen für alle Königreiche auf Erden, zum Fluch, zum Grauen, zum Hohn und zum Spott unter allen Völkern, wohin ich sie verstoßen werde, (5Mo 28,37)19 weil sie meinen Worten nicht gehorchten, spricht der HERR, der ich meine Knechte, die Propheten, immer wieder zu ihnen gesandt habe. Aber ihr wolltet nicht hören, spricht der HERR. (Jer 7,25; Jer 25,4; Jer 35,15)20 Aber ihr alle, die ihr gefangen weggeführt seid, die ich von Jerusalem habe nach Babel ziehen lassen, höret des HERRN Wort!21 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, wider Ahab, den Sohn Kolajas, und wider Zidkija, den Sohn Maasejas, die euch Lügen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich will sie geben in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel. Der soll sie totschlagen lassen vor euren Augen,22 sodass man ihre Namen zum Fluchwort machen wird unter allen Weggeführten aus Juda, die in Babel sind, und sagen: Der HERR tue an dir wie an Zidkija und Ahab, die der König von Babel im Feuer rösten ließ,23 weil sie eine Schandtat in Israel begingen und trieben Ehebruch mit den Frauen ihrer Nächsten und predigten Lüge in meinem Namen, was ich ihnen nicht befohlen hatte. Solches weiß ich und bezeuge es, spricht der HERR.24 Und wider Schemaja von Nehelam sollst du sagen:25 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Weil du unter deinem Namen Briefe gesandt hast an alles Volk, das in Jerusalem ist, an den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, und an alle Priester und gesagt: (Jer 21,1)26 Der HERR hat dich zum Priester bestellt anstatt des Priesters Jojada, dass du Aufseher sein sollst im Hause des HERRN über alle Wahnsinnigen und Weissager, dass du sie in Block und Eisen legst, – (Jer 20,2)27 nun, warum strafst du dann nicht Jeremia von Anatot, der euch weissagt?28 Hat er doch zu uns nach Babel geschickt und sagen lassen: Es wird noch lange währen; baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und esst ihre Früchte.29 So hatte Zefanja, der Priester, diesen Brief dem Propheten Jeremia vorgelesen.30 Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia:31 Sende hin zu allen Weggeführten und lass ihnen sagen: So spricht der HERR wider Schemaja von Nehelam: Weil euch Schemaja weissagt – und ich habe ihn doch nicht gesandt – und macht, dass ihr auf Lügen vertraut,32 darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will Schemaja von Nehelam heimsuchen samt seinen Nachkommen, dass keiner von den Seinen unter diesem Volk bleiben soll. Und er soll das Gute nicht sehen, das ich meinem Volk tun will, spricht der HERR; denn er hat es mit seiner Rede vom HERRN abgewendet. (5Mo 13,6; Jer 28,16)

Jeremia 29

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Der Prophet Jeremia schickte aus Jerusalem einen Brief an die Sippenoberhäupter, die Priester, die Propheten und alle anderen, die den Angriff der Babylonier überlebt hatten und von Nebukadnezar nach Babylonien verschleppt worden waren.2 König Jojachin[1], seine Mutter, die Hofbeamten und die führenden Männer von Juda und Jerusalem waren zusammen mit den Schmieden und Schlossern Jerusalems in die Verbannung geführt worden. (Jer 22,24)3 Elasa, der Sohn von Schafan, und Gemarja, der Sohn von Hilkija, nahmen Jeremias Brief mit, als Zedekia sie zu König Nebukadnezar nach Babylon sandte.4 Jeremia schrieb: »So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels, zu allen Verbannten, die er von Jerusalem nach Babylonien wegführen ließ:5 Baut euch Häuser und wohnt darin! Legt Gärten an und erntet ihre Früchte!6 Heiratet und zeugt Kinder! Wählt für eure Söhne Frauen aus, und lasst eure Töchter heiraten, damit auch sie Kinder zur Welt bringen. Euer Volk soll wachsen und nicht kleiner werden.7 Bemüht euch um das Wohl der Stadt, in die ich euch wegführen ließ, und betet für sie. Wenn es ihr gut geht, wird es auch euch gut gehen.8 Ich, der HERR, der allmächtige Gott Israels, warne euch: Lasst euch nicht von den Propheten und Wahrsagern in die Irre führen, die mit euch in Babylonien leben! Gebt euch nicht mit diesen Träumern ab, die ja doch nur verkünden, was ihr hören wollt!9 Sie erzählen euch nichts als Lügen und berufen sich dabei auch noch auf mich. Doch ich, der HERR, habe sie nicht gesandt.10 Denn ich sage euch: Die Babylonier werden siebzig Jahre lang herrschen, und erst wenn diese Zeit um ist, werde ich mich euch wieder zuwenden. Dann lasse ich meine Verheißung in Erfüllung gehen und bringe euch wieder in euer Land zurück.11 Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der HERR, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt!12 Wenn ihr dann zu mir ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, will ich euch erhören.13 Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt,14 will ich mich von euch finden lassen. Das verspreche ich, der HERR. Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden: Aus allen Ländern und Orten, in die ich euch zerstreut habe, will ich euch wieder sammeln und in das Land zurückbringen, aus dem ich euch damals fortgejagt habe. Darauf könnt ihr euch verlassen!15 Ihr behauptet: ›Der HERR hat uns auch hier in Babylonien Propheten gegeben, die seine Botschaft verkünden.‹16 Doch meine Botschaft lautet ganz anders: Über den König, der als ein Nachkomme von David in Jerusalem herrscht, und über das restliche Volk, eure Brüder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft ziehen mussten,17 sage ich, der HERR, der allmächtige Gott: Ich bringe Kriege, Hungersnot und Seuchen über sie; sie sind für mich wie verfaulte Feigen, die man wegwirft, weil man sie nicht mehr essen kann.18 Ja, Krieg, Hungersnot und Seuchen sollen sie überallhin verfolgen. In allen Königreichen ringsum, in allen Ländern, in die ich sie vertreibe, wird man über ihr Unglück entsetzt sein, sie verachten und verspotten; wer einen anderen verfluchen will, wird ihm dasselbe Schicksal herbeiwünschen, das sie getroffen hat.19 Denn sie haben meine Warnungen in den Wind geschlagen, die meine Boten, die Propheten, ihnen immer wieder überbrachten. Was ich, der HERR, ihnen zu sagen hatte, war ihnen völlig gleichgültig.20 Ihr aber, die ich aus Jerusalem nach Babylonien verschleppen ließ, hört auf mich!21 Denn ich, der HERR, der allmächtige Gott Israels, sage euch: Ahab, der Sohn von Kolaja, und Zedekia, der Sohn von Maaseja, behaupten zwar, in meinem Namen zu reden, aber in Wirklichkeit führen sie euch mit ihren Weissagungen in die Irre. Darum gebe ich sie in die Gewalt des Königs Nebukadnezar. Er wird sie vor euren Augen hinrichten.22 Wenn ihr Verbannten in Babylonien dann jemanden verwünscht, werdet ihr sagen: ›Der HERR strafe dich wie Zedekia und Ahab, die der König von Babylonien bei lebendigem Leib rösten ließ!‹23 Denn sie haben mit ihren abscheulichen Taten Schande über Israel gebracht: Mit den Frauen anderer Männer brachen sie die Ehe, sie gaben sich als meine Propheten aus und erzählten Lügen. Niemals habe ich sie damit beauftragt! Das bezeuge ich, der HERR. Mein Wort gilt!«24-25 Der HERR, der allmächtige Gott Israels, gab mir den Auftrag, Schemaja aus Nehelam folgende Botschaft zu überbringen: »Eigenmächtig hast du von Babylonien aus Briefe an die Einwohner von Jerusalem und an alle Priester geschickt. An den Priester Zefanja, den Sohn von Maaseja, schriebst du:26 ›Der HERR hat dich an Jojadas Stelle zum Priester berufen. Als Tempelaufseher musst du jeden Wahnsinnigen, der als Prophet auftritt, ins Gefängnis werfen, seine Hände und Füße in einen Holzblock einschließen und ihm das Halseisen umlegen.27 Warum unternimmst du dann nichts gegen Jeremia aus Anatot, der sich bei euch als Prophet ausgibt?28 Er hat einen Brief an uns in Babylonien geschickt und darin behauptet, wir müssten noch lange hier bleiben. Wir sollten uns Häuser bauen und darin wohnen, Gärten anlegen und ihre Früchte ernten.‹29 Das alles hast du Zefanja geschrieben. Doch er hat mir deinen Brief vorgelesen,30 und der HERR hat mich beauftragt,31 allen Verbannten in Babylonien diese Botschaft über dich weiterzugeben: So spricht der HERR: Schemaja aus Nehelam redet zu euch, als wäre er ein Prophet, doch ich habe ihn nicht gesandt. Er verführt euch dazu, auf Lügen zu vertrauen.32 Darum hört nun, was ich, der HERR, sage: Ich werde Schemaja aus Nehelam strafen, ihn und seine Kinder. Von seinen Nachkommen wird keiner übrig bleiben, und auch er selbst wird das Gute nicht erleben, das ich meinem Volk einst schenken werde. Denn er hat zum Ungehorsam aufgerufen gegen mich, den HERRN!«

Jeremia 29

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Das ist der Wortlaut des Briefes, den der Prophet Jeremia aus Jerusalem an den Rest der Ältesten der Verbannten, an die Priester, die Propheten und das ganze Volk sandte, das Nebukadnezzar von Jerusalem nach Babel verschleppt hatte,2 nachdem der König Jojachin, die Herrin, die Hofbeamten, die Fürsten von Juda und Jerusalem sowie die Schmiede und Schlosser aus Jerusalem fortgezogen waren; (2Kön 24,14; Jer 24,1)3 er schickte den Brief durch Elasa, den Sohn Schafans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, die Zidkija, der König von Juda, nach Babel zu Nebukadnezzar, dem König von Babel, sandte:4 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Verbannten, die ich von Jerusalem nach Babel weggeführt habe:5 Baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und esst ihre Früchte!6 Nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen und gebt eure Töchter Männern, damit sie Söhne und Töchter gebären! Ihr sollt euch dort vermehren und nicht vermindern.7 Suchet das Wohl der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum HERRN; denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl!8 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Eure Propheten, die unter euch sind, und eure Wahrsager sollen euch nicht täuschen. Hört nicht auf die Träume, die ihr sie träumen lasst! (Jer 14,14)9 Denn Lüge prophezeien sie euch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt - Spruch des HERRN.10 Ja, so spricht der HERR: Wenn siebzig Jahre für Babel vorüber sind, dann werde ich euch heimsuchen, mein Heilswort an euch erfüllen, um euch an diesen Ort zurückzuführen. (Jer 25,11)11 Denn ich, ich kenne die Gedanken, die ich für euch denke - Spruch des HERRN -, Gedanken des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.12 Ihr werdet mich anrufen, ihr werdet kommen und zu mir beten und ich werde euch erhören.13 Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich finden, wenn ihr nach mir fragt von ganzem Herzen. (5Mo 4,29)14 Und ich lasse mich von euch finden - Spruch des HERRN - und ich wende euer Geschick und sammle euch aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch versprengt habe - Spruch des HERRN. Ich bringe euch an den Ort zurück, von dem ich euch weggeführt habe.15 Zwar werdet ihr sagen: Der HERR hat für uns Propheten in Babel erweckt.16 Fürwahr, so spricht der HERR über den König, der auf dem Thron Davids sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, eure Brüder, die noch nicht mit euch in die Verbannung fortgezogen sind,17 so spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich schicke unter sie Schwert, Hunger und Pest und ich behandle sie wie die verdorbenen Feigen, die vor Schlechtigkeit ungenießbar sind. (Jer 24,8)18 Ich verfolge sie mit Schwert, Hunger und Pest und mache sie zu einem Bild des Schreckens für alle Reiche der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen, zum Hohn und Gespött aller Völker, zu denen ich sie verstoße,19 weil sie nicht auf meine Worte gehört haben - Spruch des HERRN -, mit denen ich meine Diener, die Propheten, immer wieder zu ihnen gesandt habe; ihr aber habt nicht gehört - Spruch des HERRN. (Jer 25,4)20 Ihr jedoch, hört das Wort des HERRN, all ihr Verschleppten, die ich von Jerusalem nach Babel geschickt habe!21 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, über Ahab, den Sohn Kolajas, und über Zidkija, den Sohn Maasejas, die euch in meinem Namen Lüge weissagen: Siehe, ich liefere sie Nebukadnezzar, dem König von Babel, aus. Er wird sie vor euren Augen niederhauen lassen.22 Dann wird man bei allen Verschleppten Judas, die in Babel sind, von ihnen das Fluchwort herleiten: Der HERR mache dich Zidkija und Ahab gleich, die der König von Babel im Feuer rösten ließ,23 weil sie Schändliches in Israel getrieben haben, mit den Frauen ihrer Nächsten Ehebruch begangen und in meinem Namen fälschlich ein Wort verkündet haben, das ich ihnen nicht aufgetragen hatte. Ich aber bin der Wissende und der Zeuge - Spruch des HERRN.24 Zu Schemaja aus Nehelam aber sollst du sagen:25 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Weil du in deinem Namen Briefe an das ganze Volk in Jerusalem und an den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, sowie an alle Priester geschickt hast:26 Der HERR hat dich anstelle des Priesters Jojada zum Priester bestellt, damit es Aufseher gibt im Haus des HERRN für jeden verrückten Propheten und damit du ihn in den Block und ins Halseisen legst. -27 Warum bist du also nicht gegen Jeremia aus Anatot eingeschritten, der sich bei euch wie ein Prophet gebärdet?28 Deshalb hat er auch an uns nach Babel die Botschaft geschickt: Es wird noch lange dauern; baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und genießt ihre Früchte!29 Der Priester Zefanja aber hatte diesen Brief dem Propheten Jeremia vorgelesen.30 Da erging das Wort des HERRN an Jeremia:31 Schick eine Botschaft an alle Verschleppten: So spricht der HERR über Schemaja aus Nehelam: Weil Schemaja euch prophezeit hat, obwohl ich ihn nicht gesandt hatte, und weil er euch dazu verführt hat, auf Lügen zu vertrauen, (Jer 28,15)32 darum - so spricht der HERR: Siehe, ich suche Schemaja aus Nehelam und seine Nachkommen heim. Keiner von den Seinen soll inmitten dieses Volkes wohnen bleiben und das Glück schauen, das ich meinem Volk bereite - Spruch des HERRN -; denn er hat Auflehnung gegen den HERRN gepredigt. (Jer 28,16)