von SCM Verlag1Ich will meinen Posten auf dem Wachturm einnehmen und Ausschau halten. Dort will ich abwarten, was der HERR zu mir sagt und wie er auf meine Klage antwortet.
Die zweite Antwort des HERRN
2Da antwortete mir der HERR und sagte: »Was ich dir jetzt zeigen werde, sollst du säuberlich auf Tafeln schreiben, damit es jeder mühelos im Vorbeigehen lesen kann. (5Mo 27,8; Jes 8,1; Offb 1,19)3Denn das, was du siehst, wird erst zu einer bestimmten Zeit eintreten. Aber du kannst dich darauf verlassen, dass es eintrifft, auch wenn es eine Weile auf sich warten lässt. Du kannst darauf zählen, denn es ist keine Täuschung! (Dan 8,17; Dan 9,24; Dan 10,1; Hebr 10,37)4Du sollst wissen: Der Feind ist anmaßend und in seinem Herzen nicht aufrichtig[1]. Durch den Glauben hat ein Gerechter Leben[2]. (Ps 10,4; Ps 49,18; Spr 3,6; Spr 16,3; Röm 1,17; Gal 3,11; Hebr 10,38)5Ein Angeber ist trügerisch wie Wein: Selbst wenn er sich ausbreitet wie die Unterwelt[3] und alle Völker um sich sammelt und unterjocht, kann er sich doch nicht halten.6Die Völker werden ein Spottlied über ihn singen. Mit versteckten Anspielungen und Sprichwörtern werden sie sich über ihn lustig machen: ›Es soll dem schlecht gehen, der fremdes Eigentum an sich reißt. Wie lange wird so etwas gut gehen?‹ (Jes 14,4; Jer 50,13; Hab 2,9)7Plötzlich werden deine Schuldner kommen und dir Angst machen. Sie werden dich selbst als Beute davontragen. (Spr 29,1)8Genauso, wie du die Völker ausgeraubt hast, werden die Übriggebliebenen aus den Völkern dich ausrauben. Sie werden dir heimzahlen, dass du die Menschen umgebracht und alle ihre Städte und Länder zerstört hast! (Jes 33,1; Sach 2,12)9Furchtbar wird es dem gehen, der sich auf unrechte Art bereichert! Er baut sich wie der Adler hoch oben ein Nest und meint, er könne sich damit gegen alle möglichen Schicksalsschläge absichern. (Jer 22,13)10Wegen deines Beschlusses, diese ganzen Völker auszurotten, hast du Schande über dein Volk gebracht und Schuld auf dein eigenes Leben geladen.11Sogar die Steine der Mauern eurer Häuser zeugen gegen euch, die Balken in der Decke klagen euch an. (Jos 24,27; Lk 19,40)12Furchtbar wird es für die werden, die morden, um ihre Städte zu bauen, und die Unrecht tun, um ihre Burgen zu errichten! (Mi 3,10; Hab 2,9)13Hat nicht der HERR, der Allmächtige, beschlossen, dass die Völker sich für Feuer mühen und sich wegen unnützer Dinge plagen müssen? (Jes 50,11)14Die ganze Erde wird die Herrlichkeit des HERRN erkennen und davon erfüllt sein, so wie Wasser das ganze Meer füllt. (Ps 22,28; Ps 86,9; Jes 11,9; Sach 14,9)15Furchtbar wird es für euch[4] werden, weil ihr eure Nachbarn betrunken macht. Ihr wollt euch über sie lustig machen, wenn sie sich in ihrer Trunkenheit lächerlich machen. (Hos 7,5)16Damit hast du aber Schande auf dich selbst geladen und keine Ehre: Jetzt betrink dich auch und mach dich in deiner Trunkenheit lächerlich[5]! Der HERR wird dir mit seiner Rechten den Becher seines Zorns reichen und dich ihn austrinken lassen: Du wirst in Schande gestürzt werden und deine Ehre wird vergehen. (Jer 25,15)17Es wird auf dich zurückfallen, wie du die Bäume des Libanonwaldes abgeholzt und die Tiere sinnlos gemordet hast! Du wirst dafür büßen müssen, dass du die Menschen umgebracht und die Städte und Länder zerstört hast! (Jer 51,35)18Was kann ein Götzenbild nützen, das doch nur von einem Handwerker angefertigt wurde? Was ist der Nutzen eines gegossenen Maskenbildes oder eines Wahrsagers, der lügt? Wie kann ein Handwerker an ein Götzenbild glauben, wenn er es doch selbst hergestellt hat? (Jes 42,17; Jer 2,27; Jer 50,2)19Furchtbar wird es für den werden, der versucht, ein Schnitzwerk zum Leben zu erwecken oder der einen leblosen Stein auffordert: ›Wach auf!‹ Wie könnte er sie je dazu bringen können? Selbst ein Götzenbild, das mit Gold und Silber überzogen ist, hat keine Spur von Leben in sich. (1Kön 18,26; Jer 10,4)20Der HERR aber wohnt in seinem heiligen Tempel. Die ganze Erde verstumme vor ihm!« (Zef 1,7; Sach 2,17)
Habakuk 2
Elberfelder Bibel
von SCM Verlag1Auf meinen Posten will ich treten und auf den Wall mich stellen und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird und was für eine Antwort ich auf meine Klage[1] erhalte. – (Ps 85,9; Jes 21,6; Hes 33,7)2Und der HERR erwiderte mir und sprach: Schreib die Vision auf, und zwar deutlich auf die Tafeln, damit man es geläufig lesen kann[2]. (Jes 8,1; Dan 7,1)3Denn die Vision gilt erst für die festgesetzte Zeit, und sie strebt[3] auf das Ende hin und lügt nicht. Wenn sie sich verzögert, warte darauf; denn kommen wird sie, sie wird nicht ausbleiben. (4Mo 23,19; Jes 7,4; Kla 3,26; Hes 30,9; Dan 8,19; Mi 7,7; Hebr 10,37)4Siehe, die ⟨verdiente⟩ Strafe für den, der nicht aufrichtig ist[4]! Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben[5] leben. (Röm 1,17; Gal 3,11; Hebr 10,38)5Wie viel weniger wird der Gewalttätige, der Treulose, der anmaßende Mann[6] zum Ziel kommen, er, der seinen Schlund[7] weit aufsperrt wie der Scheol und der wie der Tod ist und nie sich satt frisst! Und er rafft an sich alle Nationen und sammelt zu sich alle Völker. (Spr 27,20; Jes 14,6; Hab 1,15)
Weherufe über Nebukadnezar
6Werden nicht diese alle über ihn ein Spottlied[8] anheben, wobei sie mit Rätselfragen auf ihn anspielen[9]? Und man wird sagen: Weh dem, der aufhäuft, was nicht sein ist – wie lange noch? – und der Pfandschuld auf sich lädt! (Jes 5,8; Mi 2,4)7Werden nicht plötzlich ⟨solche⟩ aufstehen, die dir Zins auferlegen[10], und ⟨solche⟩ aufwachen, die dich zittern lassen? Da wirst du ihnen zur Beute werden.8Weil du selbst viele Nationen ausgeraubt hast, werden alle übrigen Völker dich ausrauben wegen der Blutschuld an den Menschen und wegen der Vergewaltigung des Landes, der Stadt und all ihrer Bewohner. (Jes 33,1; Jer 50,10; Jer 51,13)9Weh dem, der unrechten Gewinn macht – ⟨zum⟩ Unheil für sein Haus! –, um sein Nest in der Höhe anzulegen, um sich ⟨damit⟩ vor der Hand des Unheils zu retten! (Jer 17,11; Jer 22,23; Jer 51,53; Lk 12,21)10Zur Schande für dein Haus hast du die Ausrottung[11] vieler Völker beschlossen und so gegen dich selbst[12] gesündigt.11Ja, der Stein schreit um Hilfe aus der Mauer, und der Sparren gibt ihm Antwort aus dem Holzwerk. (Hi 31,38; Lk 19,40)12Weh dem, der eine Stadt mit Blut baut und eine Ortschaft auf Unrecht gründet! (Jer 22,13)13Siehe, ⟨kommt das⟩ nicht von dem HERRN der Heerscharen, dass ⟨dann⟩ Völker fürs Feuer sich abmühen und Völkerschaften für nichts sich plagen? – (Jer 51,58)14Denn die Erde wird davon erfüllt sein, die Herrlichkeit des HERRN zu erkennen, wie das Wasser den Meeresgrund bedeckt. (Ps 72,19; Jes 11,9; Hab 3,3)15Weh dem, der anderen[13] zu trinken gibt, indem er berauschendes Gift[14] beimischt und sie auch trunken macht, um sich ihre Blöße anzuschauen!16Du hast an Schande dich gesättigt statt an Ehre. So trinke denn auch du und zeige deine Vorhaut! Der Becher der Rechten des HERRN kommt ⟨nun⟩ zu dir, und schimpfliche Schande ⟨kommt⟩ über deine Herrlichkeit.17Denn die Gewalttat am Libanon wird dich bedecken und die Vernichtung[15] der Tiere wird dich zerschmettern[16] wegen der Blutschuld an den Menschen und wegen der Vergewaltigung des Landes, der Stadt und all ihrer Bewohner.18Was nützt ein Götterbild ⟨und⟩ dass sein Bildner es geschnitzt hat? ⟨Was nützt⟩ ein gegossenes Bild und ein Lügenlehrer ⟨und⟩ dass der Bildner seines Gebildes darauf vertraut, während er doch stumme Götzen anfertigt? (Ri 17,4; Ps 115,4; Jes 44,9; Jer 2,8; Jer 10,8; Sach 10,2)19Weh dem, der zum Holz sagt: Wache auf!, zum schweigenden Stein: Erwache! Der sollte wahrsagen[17]? Gewiss, er ist mit Gold und Silber überzogen, doch fehlt seinem Inneren jeglicher Odem. (Jes 44,17; Jer 2,27)20Der HERR aber ist in seinem heiligen Palast. Schweige[18] vor ihm, ganze Erde! (Hi 37,20; Ps 11,4; Ps 76,9; Zef 1,7; Sach 2,17; Offb 8,1)