Lukas 24

Menge Bibel

1 Am ersten Tage nach dem Sabbat[1] aber kamen sie beim Morgengrauen zum Grabe mit den wohlriechenden Stoffen, die sie zubereitet hatten.2 Da fanden sie den Stein vom Grabe weggewälzt,3 doch als sie hineingetreten waren, fanden sie den Leichnam des Herrn Jesus nicht.4 Während sie nun hierüber ratlos waren, standen plötzlich zwei Männer in strahlenden Gewändern bei ihnen;5 und als sie in Furcht gerieten und den Blick zu Boden schlugen, sagten diese zu ihnen: »Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?6 Er ist nicht (mehr) hier, sondern ist auferweckt worden. Denkt daran, wie er zu euch geredet hat, als er noch in Galiläa war,7 und aussagte, der Menschensohn müsse in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und ans Kreuz geschlagen werden und am dritten Tage auferstehen.«8 Da erinnerten sie sich seiner Worte,9 kehrten vom Grabe zurück und berichteten dies alles den elf (Jüngern) und allen übrigen.10 Es waren dies aber Maria von Magdala und Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, und die anderen Frauen mit ihnen, die den Aposteln dies berichteten;11 doch diese Mitteilungen erschienen ihnen als leeres Gerede, und sie schenkten ihnen[2] keinen Glauben.12 Petrus aber machte sich auf und eilte zum Grabe, und als er sich hineinbückte, sah er nur die Leintücher daliegen; so kehrte er denn nach Hause zurück, voll Verwunderung über das Geschehene.13 Und siehe, zwei von ihnen waren an demselben Tage auf der Wanderung nach einem Dorf begriffen, das sechzig Stadien[3] von Jerusalem entfernt lag und Emmaus hieß.14 Sie unterhielten sich miteinander über alle diese Begebenheiten.15 Während sie sich nun so unterhielten und sich gegeneinander aussprachen, kam Jesus selbst hinzu und schloß sich ihnen auf der Wanderung an;16 ihre Augen jedoch wurden gehalten, so daß sie ihn nicht erkannten.17 Er fragte sie nun: »Was sind das für Gespräche, die ihr da auf eurer Wanderung miteinander führt?« Da blieben sie betrübten Angesichts stehen.18 Der eine aber von ihnen, namens Kleopas, erwiderte ihm: »Du bist wohl der einzige, der sich in Jerusalem aufhält und nichts von dem erfahren hat, was in diesen Tagen dort geschehen ist?«19 Er fragte sie: »Was denn?« Sie antworteten ihm: »Das, was mit Jesus von Nazareth geschehen ist, der ein Prophet war, gewaltig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk.20 Ihn haben unsere Hohenpriester und der Hohe Rat zur Todesstrafe ausgeliefert und ans Kreuz gebracht.21 Wir aber hatten gehofft, daß er es sei, der Israel erlösen würde; aber nun ist bei dem allem heute schon der dritte Tag, seit dies geschehen ist.22 Dazu haben uns aber auch noch einige Frauen, die zu uns gehören, in Bestürzung versetzt: sie sind heute in der Frühe am Grabe gewesen23 und haben, als sie seinen Leichnam nicht gefunden hatten, nach ihrer Rückkehr erzählt, sie hätten auch noch eine Erscheinung von Engeln gesehen, und diese hätten gesagt, daß er lebe.24 Da sind denn einige der Unseren zum Grabe hingegangen und haben es so gefunden, wie die Frauen berichtet hatten, ihn selbst aber haben sie nicht gesehen.«25 Da sagte er zu ihnen: »O ihr Gedankenlosen, wie ist doch euer Herz so träge[4], um an alles das zu glauben, was die Propheten verkündigt haben!26 Mußte denn Christus[5] dies nicht leiden und dann in seine Herrlichkeit eingehen?«27 Darauf fing er bei Mose und allen Propheten an und legte ihnen alle Schriftstellen aus, die sich auf ihn bezogen.28 So kamen sie in die Nähe des Dorfes, wohin die Wanderung ging, und er tat so, als wollte er weiterwandern.29 Da nötigten sie ihn mit den Worten: »Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich schon geneigt!« So trat er denn ein, um bei ihnen zu bleiben.30 Als er sich hierauf mit ihnen zu Tisch gesetzt hatte, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis (Gottes), brach das Brot und gab es ihnen:31 da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; doch er entschwand ihren Blicken.32 Da sagten sie zueinander: »Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriftstellen erschloß?«33 Und sie machten sich noch in derselben Stunde auf, kehrten nach Jerusalem zurück und fanden dort die Elf nebst ihren Genossen versammelt;34 diese teilten ihnen mit: »Der Herr ist wirklich auferweckt worden und ist dem Simon erschienen!«35 Da erzählten auch sie, was sich unterwegs zugetragen hatte und wie er von ihnen am Brechen des Brotes erkannt worden war.36 Während sie hierüber noch sprachen, trat Jesus selbst mitten unter sie mit den Worten: »Friede sei mit euch!«37 Da gerieten sie in Angst und Furcht und meinten, einen Geist zu sehen.38 Doch er sagte zu ihnen: »Was seid ihr so bestürzt, und warum steigen Zweifel in euren Herzen auf?39 Seht meine Hände und meine Füße an, daß ich es leibhaftig bin! Betastet mich und beschaut mich; ein Geist hat ja doch kein Fleisch und keine Knochen, wie ihr solche an mir wahrnehmt.«40 Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße.41 Als sie aber vor Freude immer noch ungläubig und voll Verwunderung waren, fragte er sie:42 »Habt ihr hier nicht etwas zu essen?« Da reichten sie ihm ein Stück von einem gebratenen Fisch;43 das nahm er und aß es vor ihren Augen.44 Dann sagte er zu ihnen: »Dies besagen meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: es müsse alles in Erfüllung gehen, was im mosaischen Gesetz, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht.«45 Hierauf erschloß er ihnen den Sinn für das Verständnis der Schriften46 und sagte zu ihnen: »So steht geschrieben: Christus[6] muß leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen,47 und auf Grund seines Namens muß Buße zur Vergebung der Sünden bei allen Völkern gepredigt werden, zuerst aber in Jerusalem.48 Ihr seid die Zeugen hierfür.49 Und wisset wohl: Ich sende das Verheißungsgut meines Vaters auf euch herab; ihr aber bleibt hier in der Stadt, bis ihr mit Kraft aus der Höhe ausgerüstet worden seid!«50 Hierauf führte er sie (aus der Stadt) hinaus bis in die Nähe von Bethanien, erhob dann seine Hände und segnete sie;51 und es begab sich: während er sie segnete, schied er von ihnen und wurde in den Himmel emporgehoben.52 Und sie warfen sich anbetend vor ihm nieder und kehrten hocherfreut nach Jerusalem zurück53 und hielten sich beständig im Tempel auf und priesen Gott.

Lukas 24

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Am ersten Tag der neuen Woche, ganz in der Frühe, nahmen die Frauen die wohlriechenden Öle, die sie zubereitet hatten, und gingen zur Felsengruft.2 Da sahen sie, dass der Stein, der den Eingang verschlossen hatte, weggewälzt war.3 So gingen sie in die Grabhöhle hinein, fanden den Leib von Jesus, ihrem Herrn, aber nicht.4 Während sie noch ratlos überlegten, standen plötzlich zwei Männer in leuchtenden Gewändern bei ihnen.5 Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Doch die beiden Männer sagten zu ihnen: „Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?6 Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Erinnert ihr euch nicht an das, was er euch in Galiläa sagte,7 dass der Menschensohn in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt werden muss und dass er am dritten Tag auferstehen würde?“8 Da erinnerten sie sich an seine Worte.9 Sie verließen die Felsengruft und berichteten alles den elf Aposteln und den anderen dort.10 Es waren Maria aus Magdala, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, und noch einige andere. Sie erzählten den Aposteln, was sie erlebt hatten.11 Doch die hielten das für leeres Geschwätz und glaubten ihnen nicht.12 Petrus allerdings sprang auf und lief zum Felsengrab. Er beugte sich vor, um hineinzuschauen, sah aber nur die Leinenbinden daliegen. Dann ging er wieder zurück und fragte sich verwundert, was da wohl geschehen war.13 Am gleichen Tag gingen zwei von den Jüngern nach dem Dorf Emmaus, das elf Kilometer[1] von Jerusalem entfernt liegt.14 Unterwegs unterhielten sie sich über alles, was in den letzten Tagen geschehen war.15 Als sie so miteinander sprachen und sich Gedanken machten, kam Jesus selbst hinzu und schloss sich ihnen an.16 Aber sie waren wie mit Blindheit geschlagen und erkannten ihn nicht.17 „Was beschäftigt euch denn so sehr?“, fragte Jesus. „Worüber redet ihr?“ Da blieben sie traurig stehen,18 und einer von ihnen – er hieß Kleopas – sagte: „Du bist wohl der einzige Mensch in Jerusalem, der nicht weiß, was sich in den letzten Tagen dort abgespielt hat?“19 „Was denn?“, fragte Jesus. Sie erwiderten: „Das mit Jesus von Nazaret, der ein Prophet vor Gott und dem ganzen Volk war – mit wunderbaren Taten und Worten.20 Aber unsere Hohen Priester und die Oberen haben ihn zum Tod verurteilt und ans Kreuz nageln lassen.21 Dabei haben wir gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen würde. Heute ist außerdem schon der dritte Tag, seitdem dies geschehen ist.22 Dann haben uns auch noch einige Frauen, die zu uns gehören, aus der Fassung gebracht. Sie sind am frühen Morgen an der Felsengruft gewesen,23 haben seinen Leichnam aber nicht gefunden. Als sie dann zurückkamen, erzählten sie, Engel wären ihnen erschienen und hätten gesagt, dass er lebe.24 Daraufhin gingen einige von uns zur Gruft und fanden es so, wie die Frauen berichtet hatten. Aber ihn selbst sahen sie nicht.“25 Da sagte Jesus zu ihnen: „Was seid ihr doch schwer von Begriff! Warum fällt es euch nur so schwer, an alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben?26 Musste nicht der Messias das alles erleiden, um dann in seine Herrlichkeit einzutreten?“27 Danach erklärte er ihnen in der ganzen Schrift alles, was sich auf ihn bezog; er fing bei Mose an und ging durch sämtliche Propheten.28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat so, als wollte er weitergehen,29 doch die Jünger hielten ihn zurück und baten: „Bleib doch bei uns! Es ist schon Abend und gleich wird es dunkel.“ Da ging er mit ihnen ins Haus.30 Als sie sich dann am Tisch niedergelassen hatten, nahm Jesus das Fladenbrot, sprach das Segensgebet darüber, brach es in Stücke und reichte es ihnen.31 Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn. Doch im selben Augenblick wurde er vor ihnen unsichtbar.32 „Brannte nicht unser Herz, als er unterwegs mit uns sprach und uns den Sinn der Schriften erschloss?“, sagten sie da zueinander.33 Unverzüglich brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück. Dort fanden sie alle versammelt, die Elf und alle, die sich zu ihnen hielten.34 „Der Herr ist wirklich auferstanden“, riefen diese ihnen entgegen, „er ist Simon erschienen!“35 Da berichteten die beiden, was sie selbst unterwegs erlebt hatten und wie sie ihn am Brechen des Brotes erkannten.36 Während sie noch erzählten, stand der Herr plötzlich selbst in ihrer Mitte. „Friede sei mit euch!“, grüßte er sie.37 Doch sie erschraken sehr und bekamen Angst, weil sie meinten, einen Geist zu sehen.38 „Warum seid ihr so erschrocken?“, sagte Jesus zu ihnen. „Warum kommen euch solche Gedanken?39 Seht euch meine Hände an und meine Füße: Ich bin es ja! Berührt mich doch und überzeugt euch selbst! Denn ein Geist hat weder Fleisch noch Knochen, wie ihr es aber an mir seht.“40 Mit diesen Worten hielt er ihnen seine Hände hin und zeigte ihnen seine Füße.41 Und als sie es in ihrer Freude und Verwunderung immer noch nicht glauben konnten, fragte er: „Habt ihr etwas zu essen hier?“42 Da gaben sie ihm ein Stück gebratenen Fisch.43 Er nahm es und aß es vor ihren Augen auf.44 Dann sagte er zu ihnen: „Nun ist in Erfüllung gegangen, was ich euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles, was im Gesetz des Mose, in den Propheten und Psalmen über mich geschrieben steht, musste sich erfüllen.“45 Dann öffnete er ihnen die Augen für die Schrift und half ihnen, sie zu verstehen.46 „So steht es geschrieben“, erklärte er ihnen, „und so musste der Messias leiden und sterben und am dritten Tag danach von den Toten auferstehen.47 Und in seinem Namen wird man allen Völkern predigen, dass sie zu Gott umkehren sollen, um Vergebung der Sünden zu erhalten. Das beginnt in Jerusalem.48 Ihr seid Zeugen für das alles.49 Und seid gewiss: Was mein Vater euch versprochen hat, sende ich auf euch herab. Bleibt so lange in der Stadt, bis ihr mit ‹dieser› Kraft aus der Höhe ausgerüstet worden seid.“50 Jesus führte seine Jünger noch aus der Stadt hinaus bis in die Nähe von Betanien. Dort erhob er die Hände, um sie zu segnen.51 Und während er sie segnete, wurde er von ihnen weggenommen und zum Himmel emporgehoben.52 Die Jünger warfen sich vor ihm nieder. Und dann kehrten sie mit großer Freude nach Jerusalem zurück.53 Von da an waren sie ständig im Tempel und priesen Gott.

Lukas 24

Das Buch

von SCM Verlag
1 Dann, am ersten Tag der Woche, dem Tag nach dem Sabbat, kamen sie sehr früh am Morgen zum Grab. Sie trugen die wohlriechenden Salben, die sie zusammengemischt hatten, mit sich.2 Dort merkten sie, dass der Verschlussstein vom Grabeingang weggerollt war.3 Sie gingen ins Grab hinein, doch den Körper von Jesus, dem Herrn, fanden sie dort nicht.4 Dann geschah Folgendes: Während sie deshalb noch völlig ratlos dastanden, standen plötzlich zwei Männer in hell strahlender Kleidung vor ihnen.5 Da wurden sie von Furcht erfasst und beugten sich nieder, mit den Gesichtern zur Erde. Die Männer sagten zu ihnen: »Warum sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?6 Er ist nicht hier! Nein, er ist auferstanden! Erinnert euch doch an das, was er zu euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war!7 Er sagte damals: ›Der Menschensohn muss in die Hände gottloser Menschen ausgeliefert werden, er muss am Kreuz sterben und am dritten Tag wieder zum Leben auferstehen.‹«8 Da erinnerten sich die Frauen an diese Aussagen von Jesus.9 So gingen sie wieder vom Grab weg und berichteten das alles den elf Gefährten von Jesus und allen anderen, die dort waren.10 Es waren übrigens Maria aus Magdala, Johanna und Maria, die Mutter von Jakobus, und die übrigen Frauen, die zusammen mit ihnen waren. Sie erzählten das alles den Aposteln, den bevollmächtigten Botschaftern von Jesus.11 Aber den Männern kamen ihre Worte wie erfundene Geschichten vor, und sie glaubten ihnen nicht.12 Doch Petrus stand auf und rannte zum Grab. Er bückte sich und sah nur die Leinentücher. Dann ging er wieder weg, voller Verwunderung und mit der Frage, was da wohl geschehen war.13 Folgendes ereignete sich auch an diesem Tag: Zwei von ihnen wanderten zu einer Ortschaft mit Namen Emmaus, die etwa dreißig Kilometer von Jerusalem entfernt war.14 Dabei sprachen sie über all diese Ereignisse.15 Während sie so miteinander im Gespräch waren, kam Jesus selbst nahe an sie heran und wanderte zusammen mit ihnen.16 Doch ihre Augen waren verdeckt, sodass sie ihn nicht erkannten.17 Da stellte er ihnen die Frage: »Was sind das für Dinge, die ihr hier besprecht, während ihr miteinander auf dem Weg seid?« Traurig blieben sie stehen.18 Einer der beiden, der Kleopas hieß, antwortete ihm: »Warst du der einzige Besucher in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen in der Stadt geschehen ist?«19 Jesus fragte sie: »Was denn?« Sie antworteten: »Das mit Jesus von Nazareth! Der war ein Mann, der zum Propheten berufen war. Er war mächtig in Tat und Wort, sowohl vor Gott als auch vor dem gesamten jüdischen Volk.20 Den haben unsere obersten Priester und Regierenden ausgeliefert, um ihn zum Tod zu verurteilen und kreuzigen zu lassen.21 Und wir hatten doch unsere Hoffnung darauf gesetzt, dass er derjenige ist, der dem Volk Israel die schon lange erwartete Befreiung bringt. Darüber hinaus ist es heute schon der dritte Tag, seitdem das geschehen ist.22 Außerdem haben uns einige von den Frauen, die zu uns gehören, in Aufregung versetzt. Die waren früh am Morgen am Grab.23 Dort haben sie den Körper von Jesus nicht gefunden. Sie kamen zu uns zurück und sagten, dass sie eine Erscheinung von Engeln gesehen hätten, und die hätten gesagt, dass er lebendig sei.24 Einige von uns sind dann zum Grab gegangen und haben es so vorgefunden, wie die Frauen es gesagt haben, aber ihn selbst haben sie nicht gesehen.«25 Da sagte er zu ihnen: »Ihr seid wirklich unverständig und eure Herzen sind unbeweglich geworden! So könnt ihr dem nicht Glauben schenken, wovon doch alle Propheten gesprochen haben.26 War es nicht unbedingt notwendig, dass der Messias dieses Leiden auf sich nimmt und dadurch dann zu der ihm zustehenden Ehrenstellung kommt?«27 Dann fing er an bei den Büchern von Mose und von allen Propheten und erklärte ihnen das, was in all diesen heiligen Schriften über ihn ausgesagt wird.28 So kamen sie in die Nähe des Dorfes, zu dem sie unterwegs waren. Da tat Jesus so, als wollte er weitergehen.29 Doch sie redeten auf ihn ein und sagten: »Bleib doch bei uns, denn der Mittag ist schon vorüber und der Tag neigt sich zum Abend hin!« Da ging er in das Haus, um bei ihnen zu bleiben.30 Dann geschah es: Als er mit ihnen am Tisch saß, nahm er das Brot, sprach das Dankgebet, brach es in Stücke und gab es ihnen.31 Da wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten Jesus. Doch er wurde unsichtbar für sie.32 Da sagten sie zueinander: »Hat unser Herz nicht gebrannt, als er mit uns auf dem Weg redete und uns das Verständnis des Gottesbuches eröffnete?«33 So standen sie in derselben Stunde auf und liefen wieder nach Jerusalem zurück. Dort fanden sie die Elf und die anderen, die bei ihnen waren, alle zusammen vor.34 Die sagten: »Es ist tatsächlich so: Der Herr ist auferstanden und hat sich dem Simon gezeigt!«35 Da erzählten sie ihnen ganz ausführlich das, was auf dem Weg geschehen war und wie Jesus sich ihnen beim Brotbrechen zu erkennen gegeben hatte.36 Während sie noch miteinander darüber sprachen, stand Jesus auf einmal in ihrer Mitte und sagte zu ihnen: »Friede euch!«37 Furcht und Erschrecken erfasste sie und sie meinten, dass sie einen Geist sähen.38 Da sagte er zu ihnen: »Warum erschreckt ihr euch so? Und weshalb finden solche Gedanken Eingang in eure Herzen?39 Seht doch meine Hände und meine Füße, dass ich es wirklich bin! Fasst mich an und seht genau hin! Denn ein Geist hat doch kein Fleisch und keine Knochen! Und ihr seht ja, dass ich sie habe!«40 Mit diesen Worten streckte er ihnen seine Hände und Füße entgegen.41 Als sie aber vor lauter Freude immer noch nicht glauben konnten und voller Verwunderung waren, sagte Jesus zu ihnen: »Habt ihr hier irgendetwas Essbares?«42 Da reichten sie ihm ein Stück gebratenen Fisch.43 Das nahm er und aß es vor ihren Augen.44 Dann sagte er zu ihnen: »Das entspricht doch genau meinen Worten, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: »Alles muss erfüllt werden, was über mich niedergeschrieben ist im Gesetzbuch von Mose, den Büchern der Propheten und in den Psalmen!«45 Dann öffnete er ihr Verständnis, sodass sie Gottes Buch verstehen konnten.46 Er sagte ihnen: »Genauso ist es aufgeschrieben, dass der Messias leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen muss!47 Und auch, dass in seinem Namen und Auftrag den Menschen in allen Völkern die Möglichkeit der Umkehr zu Gott öffentlich angeboten wird, sodass ihre Verfehlungen gegen Gott vergeben werden. Fangt damit in Jerusalem an,48 ihr, die ihr Augenzeugen dieser Ereignisse seid!49 So ist es: Ich sende auf euch das herab, was mein Vater versprochen hat. Doch ihr sollt euch in dieser Stadt aufhalten, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft, die aus der oberen Wirklichkeit kommt.«50 Dann führte Jesus sie hinaus nach Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie.51 Und während er sie so segnete, entfernte er sich von ihnen und wurde hinaufgetragen zum Himmel, in die Gegenwart Gottes.52 Und sie, seine Weggefährten, beteten ihn an und kehrten zurück in die Stadt Jerusalem voll großer Freude.53 Sie hielten sich alle miteinander auf dem Tempelgelände auf und lobten und priesen Gott.

Lukas 24

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. (Mt 28,1; Mk 16,1; Joh 20,1)2 Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war;3 sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht.4 Und es geschah, während sie darüber ratlos waren, siehe, da traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen.5 Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?6 Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war:7 Der Menschensohn muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. (Lk 9,22; Lk 17,25; Lk 18,32)8 Da erinnerten sie sich an seine Worte.9 Und sie kehrten vom Grab zurück und berichteten das alles den Elf und allen Übrigen.10 Es waren Maria von Magdala, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, und die übrigen Frauen mit ihnen. Sie erzählten es den Aposteln.11 Doch die Apostel hielten diese Reden für Geschwätz und glaubten ihnen nicht.12 Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war.13 Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.[1]14 Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte.15 Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen.16 Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.17 Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen18 und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?19 Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk.20 Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen.21 Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.22 Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab,23 fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe.24 Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. (Joh 20,3)25 Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.26 Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen?27 Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen,29 aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.30 Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen.31 Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken.32 Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?33 Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren.34 Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. (1Kor 15,4)35 Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.36 Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! (Mk 16,14; Joh 20,19; 1Kor 15,5)37 Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. (Mt 14,26)38 Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen?39 Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.40 Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße.41 Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? (Joh 21,5)42 Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; (Apg 10,41)43 er nahm es und aß es vor ihren Augen.44 Dann sagte er zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht. (Mt 16,21; Joh 5,39)45 Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften. (Joh 20,9)46 Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen47 und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem.48 Ihr seid Zeugen dafür.49 Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden. Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet! (Apg 1,8)50 Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. (Apg 1,9)51 Und es geschah, während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben.52 Sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück.53 Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.