Ermahnung zur Bewährung der Glaubenstreue besonders im Hinblick auf das Vorbild Jesu
1So wollen denn auch wir, da wir uns von einer solchen Wolke von Zeugen umgeben sehen, alles, was uns beschwert, und (besonders) die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen und mit standhafter Ausdauer in dem uns obliegenden Wettkampfe laufen,2indem wir dabei hinblicken auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um den Preis der Freude, die ihn (als Siegeslohn) erwartete, den Kreuzestod erduldet und die Schmach für nichts geachtet, dann sich aber zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat.3Ja, denkt an ihn, der ein derartiges Widersprechen[1] von den Sündern gegen sich geduldig ertragen hat, damit ihr (im Lauf) nicht ermattet und euren Mut nicht sinken laßt!
Mahnung, die Leidensanfechtungen als Förderungsmittel für das Glaubensleben dienen zu lassen
4Denn bis jetzt habt ihr im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet (Hebr 12,3)5und habt das Mahnwort vergessen, das zu euch wie zu Söhnen spricht (Spr 3,11-12): »Mein Sohn, achte die Züchtigung des Herrn nicht gering und verzage nicht, wenn du von ihm zurechtgewiesen[2] wirst;6denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er und geißelt jeden Sohn, den er als den seinigen annimmt.«7Haltet standhaft[3] aus, um euch erziehen zu lassen! Gott verfährt mit euch wie mit Söhnen; denn wo wäre wohl ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?8Wenn ihr dagegen ohne Züchtigung bliebet, die doch allen (anderen Söhnen) zuteil geworden ist, so wäret ihr ja unechte Kinder und keine Söhne.9Ferner (bedenkt): wir haben doch unter der Zucht unserer leiblichen Väter gestanden und ihnen Ehrerbietung erwiesen; wollten[4] wir uns da nicht viel eher dem Vater der Geister unterwerfen und dadurch zum Leben gelangen?10Denn jene haben doch nur für kurze Zeit nach ihrem Ermessen Zucht (an uns) geübt, er aber zu unserm wahren Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig würden.11Jede Züchtigung scheint uns freilich für den Augenblick nicht erfreulich, sondern betrübend zu sein; hinterher aber läßt sie denen, die sich durch sie haben üben lassen, die friedvolle[5] Frucht der Gerechtigkeit erwachsen.
Mahnung an die Gemeinde, sich aufzuraffen und sich der schwachen und gefährdeten Glieder anzunehmen
12Darum »richtet die erschlafften Hände[6] und die ermatteten Knie wieder auf« (Jes 35,3)13und »stellt für eure Füße gerade Bahnen her« (Spr 4,26), damit das Lahme[7] nicht ganz vom rechten Wege abkomme, sondern vielmehr geheilt[8] werde.14Trachtet eifrig nach dem Frieden mit jedermann und nach der Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird;15und gebt acht darauf, daß niemand hinter der Gnade Gottes zurückbleibe[9], daß keine »Wurzel voll Bitterkeit[10]« aufwachse und Unheil anrichte (5.Mose 29,17) und gar viele durch sie befleckt[11] werden;16daß niemand ein ehebrecherischer[12] oder verworfener Mensch sei wie Esau, der für eine einzige Mahlzeit sein Erstgeburtsrecht verkauft hat.17Ihr wißt ja, daß er auch später, als er den Segen zum Erbe erlangen wollte, abgewiesen wurde; denn er fand keinen Raum[13] zu einer Gesinnungsumkehr, obgleich er sie unter Tränen suchte.
Nochmaliger Hinweis auf die Hoheit des neuen Bundes und auf die nahende Endentscheidung
18Denn ihr seid nicht zu einem mit Händen greifbaren und im Feuer lodernden Berge herangetreten, nicht zu Wolkendunkel, Finsternis und Gewittersturm,19nicht zu Posaunenschall und Donnerworten, bei denen die Zuhörer die Bitte aussprachen, es möchte nicht weiter zu ihnen geredet werden –20sie konnten nämlich die Verordnung nicht ertragen (die an sie erging; 2.Mose 19,12-13): »Selbst ein Tier, das den Berg berührt, soll gesteinigt werden!« –;21ja, so furchtbar war die Erscheinung, daß (sogar) Mose erklärte (5.Mose 9,19): »Ich bin voller Furcht und Zittern!«22Nein, ihr seid zu dem Berge Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, herangetreten und zu vielen Tausenden von Engeln, zu einer Festversammlung23und zur Gemeinde der im Himmel aufgeschriebenen Erstgeborenen und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten,24und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zum Blute der Besprengung, das Besseres[14] redet als (das Blut) Abels.
Die für die Widerstrebenden erschreckende und für die Gehorsamen beseligende Herrlichkeit des Eintritts der Endzeit
25Hütet euch, daß ihr den nicht ablehnt[15], der (zu euch) redet! Denn wenn jene nicht ungestraft geblieben sind, die den ablehnten, der sich ihnen auf Erden kundgab: wieviel weniger werden wir dann davonkommen, wenn wir uns von dem abwenden, der vom Himmel her (zu uns redet)!26Seine Stimme hat damals die Erde erschüttert; jetzt aber hat er diese Verheißung gegeben (Hag 2,6): »Noch einmal werde ich nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel erbeben machen.«27Das Wort »noch einmal« weist auf die Umwandlung dessen hin, das erschüttert wird, weil es etwas Geschaffenes ist; es soll eben etwas Bleibendes entstehen, das nicht erschüttert werden kann.28Darum wollen wir, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen sollen, dankbar dafür sein; denn dadurch dienen wir Gott so, wie es ihm wohlgefällig ist, mit frommer Scheu und Furcht;29denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer (5.Mose 4,24).
1Deshalb lasst nun auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns[1] haben, jede Bürde und die ⟨uns so⟩ leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausdauer[2] laufen den vor uns liegenden Wettlauf, (Röm 13,12; 1Kor 9,24; 2Tim 2,4)2indem wir hinschauen auf Jesus[3], den Anfänger[4] und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen die Schande nicht achtete und das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. (Ps 25,15; Ps 69,20; Mt 17,8; Phil 2,8; Hebr 1,3; 1Petr 2,24)3Denn betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und in euren Seelen ermattet! (Lk 2,34; 2Thess 3,5)4Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut widerstanden5und habt die Ermahnung[5] vergessen, die zu euch als zu Söhnen spricht: »Mein Sohn, schätze nicht gering des Herrn Züchtigung, und ermatte nicht, wenn du von ihm gestraft[6] wirst! (Hi 5,17)6Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt[7] aber jeden Sohn, den er aufnimmt.« (5Mo 8,5; Spr 3,11; Offb 3,19)7⟨Was⟩ ihr erduldet, ⟨ist⟩ zur Züchtigung: Gott behandelt euch als Söhne. Denn ist der ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? (Spr 13,24)8Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr Bastarde und nicht Söhne.9Zudem hatten wir auch unsere leiblichen Väter[8] als Züchtiger und scheuten sie. Sollen wir uns nicht vielmehr dem Vater der Geister unterordnen und leben? (3Mo 19,3; 4Mo 16,22; Jak 4,7)10Denn sie züchtigten ⟨uns⟩ zwar für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, er aber zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. (1Kor 11,32)11Alle Züchtigung scheint uns zwar für die Gegenwart nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; nachher aber gibt sie denen, die durch sie geübt sind, die friedvolle Frucht der Gerechtigkeit. (Jes 32,17; Jak 3,18; 1Petr 1,6)
Heiligung im Blick auf das Ziel
12Darum »richtet auf die erschlafften Hände und die gelähmten Knie«, (Hi 4,3; Jes 35,3)13und »macht gerade Bahn für eure Füße!«, damit das Lahme nicht abirrt, sondern vielmehr geheilt wird. (Spr 4,26)14Jagt dem Frieden mit allen nach und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird; (Ps 34,15; Mt 5,8; Röm 12,18; 2Kor 7,1; 1Petr 1,15; 1Petr 3,11)15und achtet darauf, dass nicht jemand an der Gnade Gottes Mangel leidet[9], dass nicht irgendeine Wurzel der Bitterkeit aufsprosst und ⟨euch⟩ zur Last wird und durch sie viele verunreinigt werden; (5Mo 29,17; 2Kor 6,1)16dass nicht jemand ein Hurer oder ein Gottloser ist wie Esau, der für eine Speise sein Erstgeburtsrecht verkaufte! (1Mo 25,33; Eph 5,3)17Denn ihr wisst, dass er auch nachher, als er den Segen erben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obgleich er sie[10] mit Tränen eifrig suchte. (1Mo 27,34)18Denn ihr seid nicht gekommen zu etwas, das betastet werden konnte, und zu einem angezündeten Feuer[11] und dem Dunkel und der Finsternis und dem Sturm (5Mo 4,11)19und zu dem Schall der Posaune und der Stimme der Worte, deren Hörer baten, dass das Wort nicht mehr an sie gerichtet werde (2Mo 19,16; 2Mo 20,19)20– denn sie konnten nicht ertragen, was angeordnet wurde: »Und wenn ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden«, (2Mo 19,13)21und so furchtbar war die Erscheinung, dass Mose sagte: »Ich bin voll Furcht und Zittern« –, (5Mo 9,19)22sondern ihr seid gekommen zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem; und zu Myriaden[12] von Engeln, einer Festversammlung; (Ps 87,3; Dan 7,10; Gal 4,26; Eph 2,19; Hebr 11,10; Offb 3,12; Offb 5,11)23und zu der Gemeinde[13] der Erstgeborenen, die in den Himmeln angeschrieben sind; und zu Gott, dem Richter aller; und zu den Geistern der vollendeten Gerechten; (1Mo 18,25; Lk 10,20; Hebr 11,40)24und zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes; und zum Blut der Besprengung[14], das besser redet als ⟨das Blut⟩ Abels. (1Mo 4,10; Mk 14,24; Hebr 8,6; Hebr 11,4; 1Petr 1,2)25Seht zu, dass ihr den nicht abweist, der da redet! Denn wenn jene nicht entkamen, die den abwiesen, der auf Erden die göttlichen Weisungen gab; wie viel mehr wir ⟨nicht⟩, wenn[15] wir uns von dem abwenden, der von den Himmeln her ⟨redet⟩! (Hebr 2,3)26Dessen Stimme erschütterte damals die Erde; jetzt aber hat er verheißen und gesagt: »Noch einmal werde ich nicht nur die Erde bewegen, sondern auch den Himmel.« (2Mo 19,18; Ps 68,9; Hag 2,6)27Aber das »noch einmal« deutet die Verwandlung der Dinge an, die als geschaffene erschüttert werden, damit die unerschütterlichen bleiben. (Jes 51,6; Dan 2,44)28Deshalb lasst uns, da wir ein unerschütterliches Reich[16] empfangen, dankbar sein, wodurch wir Gott wohlgefällig dienen mit Scheu und Furcht! (Ps 2,11; Lk 12,32; 1Petr 1,17)29Denn auch unser Gott »ist ein verzehrendes Feuer«. (5Mo 4,24; 5Mo 9,3; Ps 18,9)