Psalm 78

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Eine Unterweisung Asafs. Höre, mein Volk, meine Unterweisung, neiget eure Ohren zu der Rede meines Mundes! (Ps 106,1)2 Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruch und Geschichten verkünden aus alter Zeit. (Mt 13,35)3 Was wir gehört haben und wissen und unsre Väter uns erzählt haben, (2Mo 13,14; 5Mo 4,9)4 das wollen wir nicht verschweigen ihren Kindern; wir verkündigen dem kommenden Geschlecht den Ruhm des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat.5 Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel und gebot unsern Vätern, es ihre Kinder zu lehren,6 auf dass es die Nachkommen lernten, die Kinder, die noch geboren würden; die sollten aufstehen und es auch ihren Kindern verkündigen,7 dass sie setzten auf Gott ihre Hoffnung / und nicht vergäßen die Taten Gottes, sondern seine Gebote hielten8 und nicht würden wie ihre Väter, ein abtrünniges und ungehorsames Geschlecht, dessen Herz nicht fest war und dessen Geist sich nicht treu an Gott hielt, (5Mo 32,5)9 wie die Söhne Ephraim, wohl gerüstete Bogenschützen, abfielen zur Zeit des Streits; (Ri 2,11)10 sie hielten den Bund Gottes nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln11 und vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte sehen lassen.12 Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägyptenland, im Gefilde von Zoan.13 Er zerteilte das Meer und führte sie hindurch und ließ das Wasser stehen wie eine Mauer. (2Mo 14,21)14 Er leitete sie bei Tage mit einer Wolke und die ganze Nacht mit einem hellen Feuer. (2Mo 13,21)15 Er spaltete die Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie mit Fluten; (2Mo 17,6; 4Mo 20,7; 5Mo 32,18)16 er ließ Bäche aus den Felsen hervorbrechen und Wasser hinabfließen wie Ströme.17 Dennoch sündigten sie weiter wider ihn und empörten sich in der Wüste gegen den Höchsten;18 sie versuchten Gott in ihrem Herzen, als sie Speise forderten für ihre Seelen, (2Mo 16,3; 4Mo 11,4)19 und redeten wider Gott und sprachen: Kann Gott wohl einen Tisch bereiten in der Wüste? (Ps 23,5)20 Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, dass Wasser strömten und Bäche sich ergossen; kann er aber auch Brot geben und seinem Volk Fleisch verschaffen?21 Da das der HERR hörte, entbrannte er im Grimm, und Feuer brach aus in Jakob, und Zorn kam über Israel, (4Mo 11,1)22 weil sie nicht glaubten an Gott und nicht hofften auf seine Hilfe.23 Und er gebot den Wolken droben und tat auf die Türen des Himmels24 und ließ Manna auf sie regnen zur Speise und gab ihnen Himmelsbrot. (2Mo 16,4; 2Mo 16,14)25 Brot der Engel aßen sie alle, er sandte ihnen Speise in Fülle.26 Er ließ wehen den Ostwind unter dem Himmel und erregte durch seine Stärke den Südwind (4Mo 11,31)27 und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer;28 mitten in sein Lager ließ er sie fallen, rings um seine Wohnung her.29 Da aßen sie und wurden sehr satt; und was sie verlangten, gewährte er ihnen.30 Sie hatten ihr Verlangen noch nicht gestillt, ihre Speise war noch in ihrem Munde,31 da kam der Zorn Gottes über sie / und brachte ihre Vornehmsten um und schlug nieder die Besten in Israel.32 Bei dem allen sündigten sie noch mehr und glaubten nicht an seine Wunder.33 Darum ließ er ihre Tage dahinschwinden ins Nichts und ihre Jahre in Schrecken. (4Mo 14,22; 1Kor 10,5)34 Wenn er den Tod unter sie brachte, suchten sie ihn und fragten wieder nach Gott35 und dachten daran, dass Gott ihr Hort ist und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.36 Doch sie betrogen ihn mit ihrem Munde und belogen ihn mit ihrer Zunge.37 Ihr Herz hing nicht fest an ihm, und sie hielten nicht treu an seinem Bunde.38 Er aber war barmherzig und vergab die Schuld und vertilgte sie nicht und wandte oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Grimm an ihnen aus.39 Denn er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkommt. (Ps 103,14)40 Wie oft trotzten sie ihm in der Wüste und betrübten ihn in der Einöde!41 Sie versuchten Gott immer wieder und kränkten den Heiligen Israels.42 Sie dachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie erlöste von den Feinden,43 wie er seine Zeichen in Ägypten getan hatte und seine Wunder im Lande Zoan.44 Er verwandelte ihre Ströme in Blut, dass sie aus ihren Flüssen nicht trinken konnten. (2Mo 7,19)45 Er schickte Ungeziefer unter sie, das sie fraß, und Frösche, die ihnen Verderben brachten, (2Mo 8,2; 2Mo 8,20)46 und gab ihr Gewächs den Raupen und ihre Saat den Heuschrecken. (2Mo 10,13)47 Er schlug ihre Weinstöcke mit Hagel und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen. (2Mo 9,25)48 Er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre Herden dem Wetterstrahl.49 Er sandte die Glut seines Zorns unter sie, Grimm und Wut und Drangsal, eine Schar Verderben bringender Engel.50 Er ließ seinem Zorn freien Lauf / und bewahrte ihre Seele nicht vor dem Tode und gab ihr Leben der Pest preis. (2Mo 9,8)51 Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge ihrer Kraft in den Zelten Hams. (2Mo 12,29)52 Er ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und führte sie wie eine Herde in der Wüste; (Ps 77,21)53 und er leitete sie sicher, / dass sie sich nicht fürchteten; aber ihre Feinde bedeckte das Meer. (2Mo 14,27)54 Er brachte sie in sein heiliges Land, zu dem Berg, den seine Rechte erworben hat, (2Mo 15,17)55 und vertrieb vor ihnen her die Völker / und verteilte ihr Land als Erbe und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen.56 Aber sie versuchten Gott und trotzten dem Höchsten und hielten seine Gebote nicht;57 sie fielen ab und waren treulos wie ihre Väter und versagten wie ein schlaffer Bogen;58 sie erzürnten ihn mit ihren Höhen und reizten ihn zum Zorn mit ihren Götzen. (5Mo 32,21)59 Da Gott das hörte, entbrannte sein Grimm, und er verwarf Israel ganz.60 Er gab seine Wohnung in Silo dahin, das Zelt, in dem er unter Menschen wohnte. (1Sam 1,3; Jer 7,12)61 Er gab seine Macht in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in die Hand des Feindes.[1] (1Sam 4,22; Ps 132,8)62 Er übergab sein Volk dem Schwert und ergrimmte über sein Erbe.63 Ihre junge Mannschaft fraß das Feuer, und ihre Jungfrauen mussten ungefreit bleiben.64 Ihre Priester fielen durchs Schwert, und die Witwen konnten die Toten nicht beweinen. (1Sam 4,17)65 Da erwachte der Herr wie aus dem Schlaf, wie ein Starker, der vom Wein fröhlich ist,66 und schlug seine Feinde zurück und hängte ihnen ewige Schande an. (1Sam 5,6)67 Er verwarf das Zelt Josefs und erwählte nicht den Stamm Ephraim,68 sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebt. (2Chr 6,6)69 Er baute sein Heiligtum wie Himmelshöhen, wie die Erde, die er gegründet hat für immer,70 und erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafhürden; (1Sam 16,11; 2Sam 7,8)71 von den säugenden Schafen holte er ihn, dass er sein Volk Jakob weide und sein Erbe Israel.72 Und er weidete sie mit aller Treue und leitete sie mit kluger Hand.

Psalm 78

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Ein Weisheitslied Asafs. Höre, mein Volk, meine Weisung, neigt euer Ohr den Worten meines Mundes.2 Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruch, will Rätsel kundtun aus der Vorzeit. (Mt 13,35)3 Was wir gehört und erfahren haben, was unsere Vorfahren uns erzählten, (Ps 44,2; Ps 145,4)4 wollen wir ihren Söhnen nicht verschweigen, sondern erzählen der künftigen Generation die Ruhmestaten des HERRN und seine Stärke und seine Wunder, die er getan hat.5 Er stellte ein Zeugnis auf in Jakob, und Weisung gab er in Israel, als er unseren Vorfahren gebot, sie ihren Söhnen kundzutun, (5Mo 4,9; 5Mo 6,6; 5Mo 33,4)6 damit eine künftige Generation sie erfahre, die Nachkommen, die geboren würden, dass sie aufstünden und es ihren Nachkommen erzählten (Ps 22,31)7 und auf Gott ihr Vertrauen setzten, die Taten Gottes nicht vergässen und seine Gebote hielten,8 und nicht wie ihre Vorfahren würden, eine störrische und trotzige Generation, eine Generation, die nicht festen Sinnes war und deren Geist nicht treu zu Gott hielt. (5Mo 32,5)9 Die Söhne Efraims, wohl gerüstete Bogenschützen, wandten sich ab am Tag der Schlacht. (Hos 7,16)10 Sie hielten den Bund Gottes nicht und weigerten sich, nach seiner Weisung zu wandeln.11 Sie vergassen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte schauen lassen. (Ps 106,7)12 Vor ihren Vorfahren hatte er Wunder getan im Land Ägypten, im Gefilde Zoan.13 Er spaltete das Meer und führte sie hindurch, liess die Wasser stehen wie einen Damm. (2Mo 14,21; 2Mo 15,8)14 Er leitete sie mit der Wolke bei Tag und die ganze Nacht mit Feuerschein. (2Mo 13,21; Ps 105,39)15 Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie mit Urfluten. (2Mo 17,1; 4Mo 20,2; Ps 105,41; Ps 114,8; Jes 48,21)16 Bäche liess er hervorbrechen aus dem Stein und Wasser herabfliessen wie Ströme.17 Sie aber fuhren fort zu sündigen gegen ihn, zu trotzen dem Höchsten im dürren Land.18 Sie versuchten Gott in ihrem Herzen, forderten Speise in ihrer Gier. (2Mo 16,14; 4Mo 11,14; Ps 106,14)19 Sie redeten gegen Gott und sprachen: Kann Gott einen Tisch in der Wüste decken?20 Sieh, er hat einen Felsen geschlagen, und Wasser flossen und Bäche strömten, aber wird er auch Brot geben können oder Fleisch verschaffen seinem Volk? (2Mo 16,3; 4Mo 11,4; Ps 78,15)21 Darum, als der HERR das hörte, wurde er zornig, Feuer entzündete sich gegen Jakob, und Zorn stieg auf gegen Israel, (4Mo 11,1)22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht auf seine Hilfe vertrauten.23 Er gebot den Wolken droben, und die Türen des Himmels öffnete er. (2Mo 16,4; 4Mo 11,9)24 Er liess Manna auf sie regnen, dass sie zu essen hatten, gab ihnen Himmelskorn. (Neh 9,15; Ps 105,40; Joh 6,31)25 Menschen assen Engelsbrot,[1] Nahrung sandte er ihnen, dass sie satt wurden.26 Er liess den Ostwind losbrechen am Himmel und trieb in seiner Kraft den Südwind heran, (2Mo 16,13; 4Mo 11,31)27 liess Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer,28 mitten in sein Lager liess er sie fallen, rings um seine Wohnungen.29 Da assen sie und wurden mehr als satt, und was sie begehrten, brachte er ihnen.30 Noch hatten sie von ihrer Gier nicht gelassen, noch war die Speise in ihrem Mund, (4Mo 11,33)31 da stieg der Zorn Gottes auf gegen sie und tötete die Stattlichsten unter ihnen, und die Besten Israels streckte er nieder.32 Trotz allem aber sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder. (4Mo 14,11)33 Da liess er ihre Tage in Nichtigkeit vergehen und ihre Jahre in jähem Schrecken. (4Mo 14,22)34 Tötete er sie, so fragten sie nach ihm, kehrten um und suchten Gott. (Jes 26,16; Hos 5,15)35 Sie erinnerten sich, dass Gott ihr Fels, Gott, der Höchste, ihr Erlöser ist.36 Doch sie betrogen ihn mit ihrem Mund, und mit ihrer Zunge belogen sie ihn.37 Ihr Herz hielt nicht fest an ihm, und seinem Bund blieben sie nicht treu.38 Er aber, voll Erbarmen, vergibt die Schuld und vertilgt nicht; immer wieder hält er seinen Zorn zurück und erweckt nicht all seinen Grimm. (Ps 85,4)39 Er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der vergeht und nicht wiederkehrt.40 Wie oft trotzten sie ihm in der Wüste, kränkten ihn in der Einöde.41 Immer wieder versuchten sie Gott und betrübten den Heiligen Israels.42 Sie gedachten nicht seiner Hand, des Tages, da er sie vom Feind erlöste, (Ps 106,21)43 als er in Ägypten seine Zeichen tat und seine Wunder im Gefilde Zoan. (Ps 105,27; Ps 135,9)44 Er verwandelte in Blut ihre Flüsse und ihre Bäche, dass sie nicht trinken konnten. (2Mo 7,14)45 Er liess Stechfliegen auf sie los, die sie frassen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. (2Mo 7,26)46 Ihren Ertrag gab er der Grille und die Frucht ihrer Arbeit der Heuschrecke. (2Mo 10,1)47 Er zerschlug mit Hagel ihren Weinstock und ihre Maulbeerbäume mit Gewitter. (2Mo 9,13)48 Er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen.49 Er liess die Glut seines Zorns gegen sie los, Grimm und Wut und Bedrängnis, eine Schar Unheil bringender Boten.50 Er liess seinem Zorn freien Lauf, ersparte ihnen nicht den Tod, und der Pest gab er ihr Leben preis. (2Mo 9,1)51 Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Manneskraft in den Zelten Hams. (2Mo 11,4; 2Mo 12,29; Ps 135,8)52 Er liess sein Volk aufbrechen wie Schafe und leitete sie wie eine Herde durch die Wüste. (2Mo 12,37; 2Mo 13,21; Ps 77,21)53 Er führte sie sicher, sie fürchteten sich nicht, ihre Feinde aber bedeckte das Meer.54 Er brachte sie in seinen heiligen Bezirk, zu dem Berg, den seine Rechte erworben hat. (Ps 114,1)55 Er vertrieb vor ihnen die Nationen, verteilte sie mit der Messschnur als Erbe, und in ihren Zelten liess er die Stämme Israels wohnen. (Ps 44,3)56 Doch sie versuchten Gott, den Höchsten, und trotzten ihm, und seine Gesetze hielten sie nicht.57 Sie wurden abtrünnig und waren treulos wie ihre Vorfahren, versagten wie ein schlaffer Bogen. (Hos 7,16)58 Sie erzürnten ihn mit ihren Kulthöhen, und mit ihren Götzen reizten sie ihn zur Eifersucht. (5Mo 32,16)59 Gott hörte es und wurde zornig, und er verwarf Israel ganz und gar.60 Er verliess die Wohnung von Schilo, das Zelt, das er unter den Menschen aufgeschlagen hatte. (1Sam 1,3; Jer 7,12)61 Er gab seine Kraft in Gefangenschaft und seine Zier in die Hand des Feindes.62 Er überlieferte sein Volk dem Schwert, und über sein Erbe zürnte er.63 Seine jungen Männer frass das Feuer, und seine jungen Frauen wurden nicht besungen.64 Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen konnten nicht weinen.65 Da erwachte wie ein Schlafender der Herr, wie ein Held, der betäubt war vom Wein.66 Er schlug seine Feinde zurück, ewige Schmach verhängte er über sie.67 Er verwarf das Zelt Josefs, den Stamm Efraim erwählte er nicht.68 Er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebt. (Ps 48,3; Ps 87,2; Ps 132,13)69 Er baute den Höhen gleich sein Heiligtum, fest wie die Erde, die er auf ewig gegründet hat.70 Er erwählte David, seinen Diener, und nahm ihn weg von den Hürden der Schafe. (1Sam 16,11; 2Sam 7,8; Ps 89,21)71 Von den Muttertieren holte er ihn fort, zu weiden Jakob, sein Volk, und Israel, sein Erbe. (Ps 28,9)72 Und er weidete sie mit reinem Herzen, und er führte sie mit kluger Hand.

Psalm 78

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ein Gedicht Asafs. Mein Volk, höre auf meine Weisung! Ihr alle, gebt acht auf meine Worte!2 Ich will euch an frühere Zeiten erinnern, euch Gottes geheimnisvolle Führungen zeigen.3 Wir kennen das alles seit langen Jahren, weil wir immer wieder davon hörten, wenn unsere Väter es uns erzählten. (Ps 44,2)4 Wir wollen es unseren Kindern nicht verschweigen. Auch die kommende Generation soll hören von der Macht des HERRN, von seinen Wundern, von allen Taten, für die wir ihn preisen. (5Mo 4,9)5 Er hat mit Israel einen Bund geschlossen, den Nachkommen Jakobs seine Weisungen gegeben. Er hat unseren Vorfahren befohlen, ihren Kindern davon zu erzählen,6 damit auch die folgende Generation es erfährt, die Kinder, die noch geboren werden. Und wenn sie selbst Eltern geworden sind, sollen sie es weitergeben an ihre Kinder.7 Sie sollen auf Gott vertrauen, seine Taten nie vergessen und seine Gebote treu befolgen.8 Sie sollen nicht ihren Vorfahren gleichen, der Generation von widerspenstigen Rebellen, unzuverlässig und unbeständig, untreu gegenüber Gott.9 – Die Männer von Efraïm, mit Pfeilen und Bogen gerüstet, ergriffen am Tag des Kampfes die Flucht. –[1]10 Sie hielten sich nicht an den Bund mit Gott und weigerten sich, seiner Weisung zu gehorchen.11 Sie vergaßen die machtvollen Wunder, die er vor ihren Augen getan hatte.12 In Ägypten, in der Gegend von Zoan, vor den Augen ihrer Väter, vollbrachte Gott gewaltige Taten:13 Er zerteilte das Meer und ließ sie hindurchziehen; er türmte das Wasser auf wie einen Damm. (2Mo 14,21)14 Tagsüber leitete er sie mit einer Wolke und in der Nacht mit hellem Feuerschein. (2Mo 13,21)15 In der Wüste spaltete er Felsen und ließ sie Wasser aus der Tiefe trinken. (2Mo 17,6; 4Mo 20,11)16 Aus hartem Gestein brachen Bäche hervor und stürzten mit mächtigem Schwall herab.17 Sie aber sündigten weiter gegen den Höchsten, sie widersetzten sich ihm dort im dürren Land. (2Mo 16,3; 4Mo 11,4)18 Sie wagten es, Gott auf die Probe zu stellen, als sie Nahrung verlangten nach ihrem Geschmack.19 Sie zweifelten an ihm und sagten: »Bringt Gott es etwa fertig, uns hier in der Wüste den Tisch zu decken?20 Es ist wahr, er hat den Felsen geschlagen und das Wasser strömte in Bächen heraus. Aber kann er uns auch Brot besorgen? Kann er Fleisch herbeibringen für sein Volk?«21 Als der HERR sie so reden hörte, wurde er zornig auf die Nachkommen Jakobs, sein Zorn traf Israel wie ein Feuer. (4Mo 11,1)22 Sie hatten ihrem Gott nicht vertraut und nicht mit seiner Hilfe gerechnet.23 Trotzdem gab er den Wolken Befehl und öffnete die Himmelstore: (2Mo 16,4; 2Mo 16,13; 2Mo 16,31)24 Er ließ das Manna auf sie regnen, er gab ihnen das Korn des Himmels zu essen.25 Sie alle aßen das Brot der Engel; Gott schickte ihnen Nahrung und machte sie satt.26 Am Himmel setzte er den Ostwind frei, er zwang den Südwind heranzustürmen. (2Mo 16,13)27 Dann ließ er Fleisch auf sie regnen wie Staub, Vögel, so zahlreich wie Sand am Meer.28 Mitten ins Lager ließ er sie fallen, rings um die Zelte der Israeliten.29 Sie aßen und wurden mehr als satt; Gott gab ihnen, was sie gefordert hatten,30 doch ihre Gier war noch nicht gestillt. Sie hatten das Fleisch noch zwischen den Zähnen, (4Mo 11,33)31 da wurde Gott zornig auf sie und schlug zu, ihre jungen, starken Männer tötete er.32 Aber trotz allem sündigten sie weiter, sie schenkten seinen Wundern kein Vertrauen.33 Da nahm er ihrem Leben Sinn und Ziel und ließ sie vergehen in Angst und Schrecken.34 Immer wenn Gott einige tötete, begannen die anderen, nach ihm zu fragen, sie wandten sich ihm zu und suchten ihn.35 Sie erinnerten sich: Gott war doch ihr Beschützer, er, der Höchste, war ihr Befreier.36 Aber alles war Heuchelei; was ihr Mund ihm sagte, war gelogen.37 Ihr Herz hielt nicht entschieden zu ihm, sie standen nicht treu zu seinem Bund.38 Trotzdem blieb er voll Erbarmen: Er tilgte sie nicht aus, sondern tilgte ihre Schuld. Oft genug verschonte er sie und hielt seinen Zorn im Zaum. (Ps 103,12)39 Er wusste ja, sie waren Geschöpfe, vergänglich wie ein Windhauch, der verweht und niemals wiederkehrt. (Ps 39,5)40 Wie oft widersetzten sie sich ihm in der Wüste und forderten seinen Zorn heraus!41 Immer wieder stellten sie ihn auf die Probe und kränkten ihn, den heiligen Gott Israels.42 Sie vergaßen seine großen Taten und den Tag der Befreiung von ihren Feinden.43 Damals gab er den Ägyptern Beweise seiner Macht, in der Gegend von Zoan vollbrachte er Wunder. (2Mo 7,1; 2Mo 12,29)44 Er verwandelte die Ströme und Bäche in Blut, sodass niemand mehr daraus trinken konnte.45 Er schickte den Feinden Ungeziefer, das sie quälte, und Frösche, die ihr Land verseuchten.46 Ihre Ernte lieferte er den Heuschrecken aus, die fraßen den Ertrag ihrer Arbeit.47 Er zerschlug ihre Reben durch Hagel, ihre Feigen durch riesige Hagelkörner.48 Auch ihr Vieh gab er dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen.49 Er ließ seinen glühenden Zorn auf sie los, rasende Wut und furchtbare Plagen, ein ganzes Heer von Unglücksengeln.50 Er ließ seinem Zorn freien Lauf; er bewahrte sie nicht länger vor dem Tod, sondern lieferte sie aus an die Pest.51 Er tötete jeden erstgeborenen Sohn in den Häusern der Ägypter, der Nachkommen Hams.52 Dann führte er sein Volk hinaus wie eine Herde von Schafen und leitete sie auf dem Weg durch die Wüste.53 Er führte sie sicher, sie hatten nichts zu fürchten, aber ihre Feinde bedeckte das Meer. (2Mo 14,28)54 Er brachte sie in sein heiliges Land, zu dem Berg, den er selbst erobert hatte. (Jos 23,3; Jos 24,8)55 Vor ihnen her vertrieb er die Völker; das Land verloste er unter die Seinen und gab es ihnen als Erbbesitz. In den Häusern der Kanaaniter ließ er die Stämme Israels wohnen.56 Sie aber forderten den Höchsten heraus, sie richteten sich nicht nach Gottes Geboten. (Ri 2,11)57 Sie kehrten sich ab und verrieten ihn genauso wie früher ihre Väter, unzuverlässig wie ein Bogen, dessen Sehne reißt.58 Sie ärgerten ihn mit ihren Opferstätten und reizten ihn mit Götzenbildern.59 Gott sah das alles und wurde zornig, er ließ die Israeliten im Stich.60 Das Zelt, das er bei ihnen aufgeschlagen hatte, seine Wohnung in Schilo, gab er auf. (Jos 18,1)61 Den Feinden erlaubte er, die Bundeslade zu entführen, das Zeichen seiner Macht und Hoheit. (1Sam 4,17)62 Er war so zornig auf sein eigenes Volk, dass er es dem Schwert der Feinde preisgab.63 Das Feuer fraß die jungen Männer, den Mädchen sang niemand mehr das Hochzeitslied.64 Die Priester wurden mit dem Schwert getötet und die Witwen konnten keine Totenklage halten.65 Da wachte der Herr auf, geradeso als hätte er geschlafen, wie ein Krieger, der seinen Rausch abschüttelt. (2Sam 7,8)66 Er schlug seine Feinde in die Flucht, bedeckte sie mit unauslöschlicher Schande.67 Die Nachkommen Josefs verwarf er, den Stamm Efraïm lehnte er als Führer ab.68 Doch den Stamm Juda erwählte er und den Berg Zion, den er liebte.69 Dort hat er seinen Tempel gebaut, hoch wie der Himmel und fest wie die Erde, die er gegründet hat für alle Zeiten.70 Er erwählte David als seinen Vertrauten. Er holte ihn von den Weideplätzen,71 vom Hüten der Herde rief er ihn weg und machte ihn zum König Israels, zum Hirten über Gottes eigenes Volk.72 Und David sorgte für sie mit redlichem Herzen, er leitete sie mit kluger Hand.

Psalm 78

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Ein Psalm Asafs. Höre, mein Volk, auf meine Lehre. Achtet auf das, was ich euch sage,2 denn ich will zu euch in Gleichnissen sprechen. Ich werde die Geheimnisse erklären, die seit der Erschaffung der Welt verborgen waren; (Mt 13,34)3 Geschichten, die wir oft hörten und gut kennen, Geschichten, die unsere Vorfahren an uns weitergegeben haben. (Ps 44,2)4 Wir wollen diese Wahrheiten unseren Kindern nicht vorenthalten, sondern der nächsten Generation von den wunderbaren Taten des HERRN erzählen, von seiner Macht und den großen Wundern, die er vollbrachte. (5Mo 11,19; Ps 22,31)5 Denn er teilte Jakob seine Gebote mit, er gab Israel sein Gesetz und gebot unseren Vorfahren, ihre Kinder dieses Gesetz zu lehren, (5Mo 6,4)6 damit auch die nächste Generation es kenne – die Kinder, die erst noch geboren werden – und es auch an ihre Kinder weitergebe. (5Mo 11,19; Ps 102,19)7 Sie alle sollen ihre Hoffnung von Neuem auf Gott setzen, seine herrlichen Wunder nicht vergessen und seine Gebote befolgen. (5Mo 4,2; Jos 22,5)8 Sie sollen nicht wie ihre Vorfahren werden – ungehorsam und untreu –, die sich gegen Gott auflehnten und sich weigerten, Gott ihr Herz zu schenken. (2Mo 32,9; Hes 20,18)9 Die Krieger Ephraims waren gut ausgerüstete Bogenschützen, dennoch flohen sie, als es zur Schlacht kam.10 Sie hielten Gottes Bund nicht und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu leben. (2Kön 18,12)11 Sie vergaßen, was er getan und welch große Wunder sie erlebt hatten. (Ps 106,13)12 Wunder, die er in Ägypten, in der Ebene von Zoan, für ihre Vorfahren vollbrachte. (4Mo 13,22; Jes 19,11)13 Denn er teilte das Meer vor ihnen und führte sie hindurch! Die Wassermassen türmten sich wie Wände neben ihnen auf! (2Mo 14,21; 2Mo 15,18)14 Tagsüber führte er sie in Gestalt einer Wolke und nachts mit einer Feuersäule. (2Mo 13,21)15 Er spaltete die Felsen in der Wüste und gab ihnen Wasser im Überfluss zu trinken. (2Mo 17,5; 1Kor 10,1)16 Er ließ aus dem Fels Bäche hervorbrechen, sodass sie herabstürzten wie Flüsse. (4Mo 20,8)17 Doch sie sündigten weiter gegen ihn und lehnten sich in der Wüste gegen den Höchsten auf. (Hebr 3,16)18 Absichtlich stellten sie Gott auf die Probe und verlangten Nahrung, auf die sie Lust hatten. (4Mo 11,4; 1Kor 10,1)19 Sie lehnten sich gegen Gott auf und sagten: »Kann uns Gott etwa in der Wüste Essen geben? (2Mo 16,3; 4Mo 21,5)20 Er kann zwar an einen Felsen schlagen, sodass Wasser herausströmt, aber kann er auch seinem Volk Fleisch und Brot geben?« (4Mo 20,11)21 Als der HERR das hörte, wurde er zornig; wie Feuer entflammte sein Zorn gegen Jakob, seine Wut kam über Israel. (4Mo 11,1)22 Denn sie glaubten Gott nicht und vertrauten nicht darauf, dass er für sie sorgen würde. (Hebr 3,18)23 Trotzdem befahl er den Wolken und öffnete die Tore des Himmels. (Mal 3,10)24 Er ließ das Manna regnen, sodass sie zu essen hatten, und gab ihnen Brot aus dem Himmel. (2Mo 16,4; Joh 6,30)25 Sie aßen die Speise der Engel. Gott gab ihnen, bis sie satt waren.26 Dann ließ er dem Ostwind am Himmel freien Lauf und trieb den Südwind durch seine große Macht herbei. (4Mo 11,31)27 Er ließ Fleisch regnen, dicht wie Staub – Vögel, so zahlreich wie Sandkörner am Meeresstrand! (2Mo 16,13; Ps 105,40)28 Er ließ die Vögel mitten in ihr Lager fallen und rings um ihre Zelte.29 Die Menschen aßen, bis sie satt waren. Was sie verlangten, gab er ihnen. (4Mo 11,19)30 Doch noch bevor ihr Verlangen gestillt war, noch während sie das Fleisch kauten,31 kam Gottes Zorn über sie, und er tötete ihre stärksten Männer, er vernichtete die jungen Männer Israels. (4Mo 11,33)32 Trotzdem hörten die Leute nicht auf zu sündigen und glaubten nicht an seine Wunder. (4Mo 14,10)33 Deshalb ließ er ihr Leben sinnlos dahingehen, in Angst und Schrecken. (4Mo 14,29)34 Als Gott einige tötete, begannen sie nach ihm zu fragen. Sie bereuten ihr Tun und kehrten zu Gott zurück. (Hos 5,15)35 Sie erinnerten sich wieder daran, dass Gott ihr schützender Fels ist und Gott, der Höchste, sie befreit hatte. (5Mo 9,26; 5Mo 32,4)36 Doch sie waren Gott nur äußerlich gehorsam: Sie betrogen ihn mit ihren Worten und mit ihrer Zunge belogen sie ihn. (2Mo 32,7; Hes 33,31)37 Im Herzen waren sie ihm nicht treu. Sie hielten seinen Bund nicht.38 Dennoch war er barmherzig und vergab ihnen ihre Sünden und vernichtete sie nicht alle. Immer wieder zügelte er seinen Zorn und ließ seiner Wut nicht freien Lauf! (2Mo 34,5; 4Mo 14,18)39 Denn er dachte daran, dass sie vergänglich waren wie ein Hauch im Wind, der verweht und nicht wiederkehrt. (Hi 7,7; Jak 4,14)40 Wie oft lehnten sie sich in der Wüste gegen ihn auf und betrübten sein Herz in der Wildnis.41 Immer wieder stellten sie seine Geduld auf die Probe und enttäuschten den heiligen Gott Israels. (2Kön 19,22)42 Sie vergaßen, wie mächtig er war und wie er sie vor ihren Feinden gerettet hatte. (Ri 8,34)43 Sie vergaßen seine Zeichen, die er in Ägypten getan hatte, seine Wunder in der Ebene von Zoan. (2Mo 7,3)44 Denn er hatte ihre Flüsse in Blut verwandelt, sodass niemand mehr daraus trinken konnte. (2Mo 7,20; Ps 105,29)45 Er hatte riesige Fliegenschwärme gesandt, die die Menschen überfielen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. (2Mo 8,2; Ps 105,30)46 Er gab ihre Früchte den Raupen und ihren Ertrag den Heuschrecken. (2Mo 9,19)47 Er vernichtete ihre Weinstöcke mit Hagel und ihre Feigenbäume mit Graupeln. (2Mo 9,23; Ps 105,32)48 Er überließ ihre Rinder dem Hagelschlag und ihre Herden den Blitzen. (2Mo 9,19)49 Er ließ sie seinen gewaltigen Zorn spüren, seinen Zorn, seine Wut und seine Feindschaft. Engel, die Unheil brachten, sandte er gegen sie. (2Mo 15,7)50 Er hielt seinen Zorn nicht länger zurück und schonte das Leben der Ägypter nicht, sondern lieferte sie der Pest aus.51 Er tötete den ältesten Sohn in jeder Familie, die Blüte der Jugend im ganzen ägyptischen Land[1]. (2Mo 12,29; Ps 105,36)52 Sein eigenes Volk aber führte er wie eine Herde Schafe und leitete es sicher durch die Wüste. (Ps 77,21)53 Er beschützte sie, sodass sie sich nicht zu fürchten brauchten; aber ihre Feinde begrub das Meer. (2Mo 14,19)54 Er brachte sie bis an die Grenze seines heiligen Landes zu dem Berg, den er für sie erobert hatte. (2Mo 15,17)55 Er vertrieb die Völker vor ihnen und teilte ihnen das Land durch das Los zu und ließ die Stämme Israels dort wohnen. (Jos 23,4; Ps 44,2; Ps 105,10)56 Doch obwohl er all dies für sie tat, hörten sie nicht auf, Gott, den Höchsten, herauszufordern, und lehnten sich gegen ihn auf und weigerten sich, seinen Geboten zu gehorchen.57 Sie fielen ab und waren so treulos, wie ihre Eltern es gewesen waren. Sie waren nutzlos wie ein schlaffer Bogen.58 Sie machten Gott zornig, weil sie andern Göttern Altäre errichteten, sie reizten seine Eifersucht mit ihren Götzen. (3Mo 26,1; 5Mo 32,16)59 Als Gott das sah, entflammte sein Zorn und heftig verstieß er Israel. (3Mo 26,30; 5Mo 32,19)60 Er verließ seine Wohnung in Silo, das Zelt, in dem er unter dem Volk gewohnt hatte. (1Sam 4,11)61 Er ließ zu, dass die Bundeslade erbeutet wurde[2], er gab seine Herrlichkeit in die Hände seiner Feinde. (1Sam 4,17)62 Er ließ sein eigenes Volk durch das Schwert umkommen, Zorn packte ihn gegen sein eigenes Volk. (Ri 20,21; 1Sam 4,10)63 Ihre jungen Männer kamen im Feuer um, und ihre jungen Mädchen starben, bevor sie Hochzeitslieder singen konnten. (4Mo 11,1; Jer 7,34; Jer 16,9)64 Ihre Priester wurden ermordet, und die Witwen durften ihren Tod nicht einmal betrauern. (1Sam 22,18)65 Doch dann erhob sich der Herr, als erwachte er aus dem Schlaf, wie ein starker Held, der aus der Trunkenheit aufwacht. (Jes 42,13)66 Er vertrieb seine Feinde und ließ ewige Schande über sie kommen. (1Sam 5,6)67 Josefs Nachkommen aber verstieß er, der Stamm Ephraim wurde nicht erwählt.68 Stattdessen erwählte er den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebte. (Ps 87,1)69 Dort erbaute er sein Heiligtum, hoch wie der Himmel und fest und dauerhaft wie die Erde. (1Kön 6,1)70 Er machte David zu seinem Diener und holte ihn weg von den Schafherden. (1Sam 16,10)71 Er nahm David fort von den Mutterschafen und Lämmern und machte ihn zum Hirten über sein Volk Jakob und über sein Erbe Israel. (2Sam 5,2; 2Sam 7,8; 1Chr 11,2)72 Er sorgte für sie mit einem aufrichtigen Herzen und führte sie mit kluger Hand. (1Kön 9,4)

Psalm 78

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Ein Lehrgedicht von Asaf. Hör, mein Volk, auf meine Weisung! / Gebt alle Acht auf das, was ich sage!2 Ich will euch Weisheitssprüche vermitteln, / Rätsel der Vorzeit erklären.[1] (Mt 13,35)3 Was wir hörten und erkannten, / was unsre Väter uns erzählten,4 wollen wir ihren Söhnen nicht verschweigen, / das sollen auch künftige Generationen erfahren: / die Ruhmestaten und die Stärke Jahwes / und die Wunder, die er tat.5 Er stellte ein Gesetz in Jakob auf, / eine Weisung in Israel, / und gebot unseren Vätern, / dies ihre Kinder zu lehren,6 damit auch die nächste Generation sie kennt, / die Kinder, die noch geboren werden, / und auch sie es ihren Kindern erzählen,7 damit sie auf Gott ihr Vertrauen setzen, / die Taten Gottes nicht vergessen / und seine Gebote befolgen.8 Denn sie sollen nicht ihren Vorfahren gleichen, / einer launischen Generation voll Trotz und Empörung, / deren Geist nicht treu zu Gott hielt.9 Die Männer vom Stamm Efraïm,[2] / mit Pfeil und Bogen gerüstet, / ergriffen am Kampftag die Flucht.10 Sie hielten sich nicht an Gottes Bund, / sie weigerten sich, seiner Weisung zu folgen.11 Sie vergaßen seine machtvollen Taten, / die Wunder, die er sie sehen ließ.12 Wunderbares hat er vor ihren Vätern getan / im Land Ägypten, der Gegend von Zoan.[3]13 Er teilte das Meer, und sie gingen hindurch, / er ließ das Wasser stehen wie einen Damm.14 Am Tag führte er sie mit einer Wolke, / die ganze Nacht mit einem Feuerschein.15 Er spaltete Felsen in der Wüste, / aus Wasserfluten durften sie trinken.16 Er ließ Bäche aus den Felsen kommen, / das Wasser floss in Strömen herab.17 Doch sie hörten mit Sündigen in der Wüste nicht auf, / zeigten dem Höchsten nur ihren Trotz.18 Sie forderten Gott heraus / und verlangten Speise nach ihrem Geschmack.19 Sie redeten gegen Gott. / „Ist Gott denn fähig“, sagten sie, / „uns einen Tisch in der Wüste zu decken?20 Den Felsen hat er zwar geschlagen, / da floss auch Wasser / und Bäche strömten heraus. / Aber kann er uns auch Brot besorgen, / kann er Fleisch verschaffen seinem Volk?“21 Als Jahwe das hörte, wurde er zornig. / Feuer flammte gegen Jakob auf, / ein Zorn entbrannte gegen Israel;22 denn sie hatten ihrem Gott nicht vertraut / und nicht auf seine Hilfe gebaut.23 Trotzdem gab er den Wolken Befehl / und öffnete die Tore des Himmels.24 Er ließ Manna auf sie regnen zur Speise, / gab ihnen Himmels-Getreide.[4] (Joh 6,31)25 Sie alle aßen das Brot der Engel. / Gottes Speise machte sie satt.26 Am Himmel setzte er den Ostwind frei / und zwang den Südwind heran.27 Dann ließ er Fleisch auf sie regnen wie Staub / und Vögel wie den Sand am Meer.28 Mitten ins Lager ließ er sie fallen, / rings um Israels Zelte.29 Da aßen sie und wurden völlig satt. / Er brachte ihnen, was sie verlangten.30 Doch ihre Gier war noch nicht gestillt, / noch war die Speise in ihrem Mund, /31 da wurde Gott zornig über sie. / Er streckte ihre Stärksten nieder / und brachte die jungen Männer Israels um.32 Aber trotzdem sündigten sie weiter / und vertrauten seinen Wundern nicht.33 Da nahm er ihrem Leben den Sinn / und ließ ihre Jahre in Schrecken vergehen.34 Doch wenn er tötete, fragten sie nach ihm; / dann kehrten sie um und suchten nach Gott.35 Dann dachten sie, er sei doch ihr Fels, / Gott, der Höchste, sei ihr Befreier.36 Doch wieder betrogen sie ihn mit ihrem Mund, / belogen ihn weiter mit ihrer Zunge.37 Denn ihr Herz hing nicht an ihm, / sie blieben seinem Bund nicht treu.38 Trotzdem blieb er voll Erbarmen, / vergab ihre Schuld und tötete sie nicht. / Oft hielt er seinen Zorn zurück / und ließ seine Wut nicht erwachen.39 Er wusste ja, dass sie vergänglich sind, / ein Hauch, der verweht und nicht wiederkehrt.40 Wie oft haben sie ihm in der Wüste getrotzt, / wie oft ihn dort in der Steppe betrübt!41 Immer wieder provozierten sie Gott, / kränkten den Heiligen Israels.42 Sie dachten nicht mehr an seine mächtigen Taten, / als er sie vom Unterdrücker befreite;43 sie vergaßen seine Zeichen in Ägypten, / seine Wunder in der Gegend von Zoan:44 Er verwandelte deren Ströme in Blut, / ungenießbar wurde fließendes Wasser.45 Er schickte ihnen quälende Fliegen; / Frösche verseuchten ihr Land.46 Den Heuschrecken gab er ihren Ernteertrag, / den grässlichen Fressern, was sie erarbeitet hatten.47 Ihren Weinstock zerschlug er mit Hagel, / ihre Maulbeerfeigen mit dem Wettersturz.48 Auch ihr Vieh gab er dem Hagel preis / und ihre Herden den Blitzen.49 Er ließ seinen glühenden Zorn auf sie los, / rasende Wut, furchtbare Plagen, / eine Schar von Engeln des Unheils.50 Er ließ seinem Zorn freien Lauf, / verschonte sie nicht vor dem Tod, / sondern lieferte sie aus an die Pest.51 Jede Erstgeburt in Ägypten tötete er, / die Erstlinge ihrer Kraft in den Zelten Hams.[5] (1Mo 9,18)52 Wie Schafe führte er sein Volk weg, / wie eine Herde brachte er sie durch die Wüste.53 Er führte sie sicher, sie mussten nichts fürchten, / aber ihre Feinde bedeckte das Meer.54 Er brachte sie in sein heiliges Land, / zu diesem Berg, den er ihnen erworben hat.55 Er vertrieb die Völker vor ihnen ‹aus dem Land› / und verteilte dies mit der Messschnur als Erbbesitz. / So ließ er die Stämme Israels in deren Zelten wohnen.56 Doch sie stellten Gott auf die Probe. / Sie trotzten dem Höchsten / und hielten seine Gebote nicht.57 Wie ihre Väter fielen sie treulos von ihm ab. / Wie ein trügerischer Bogen schnellten sie herum.58 Durch ihre Opferhöhen erbitterten sie ihn, / mit ihren Götzen reizten sie seine Eifersucht.59 Da entbrannte sein Zorn, / und er verwarf Israel ganz.60 Er gab seine Wohnung in Schilo auf, / das Zelt, in dem er bei ihnen wohnte. (Jer 7,12)61 Seine Kraft[6] gab er in Gefangenschaft, / seine Herrlichkeit in die Hand der Bedränger. (1Sam 4,17; 2Chr 6,41; Ps 132,8)62 Sein Volk übergab er dem Schwert, / so zornig war er über sein Erbe.63 Seine jungen Männer fraß das Feuer, / den Mädchen sang keiner das Hochzeitslied.64 Seine Priester fielen durch das Schwert, / und die Witwen konnten ihren Tod nicht betrauern.65 Da erwachte der Herr, als hätte er geschlafen / wie ein Held, der sich aufrüttelt vom Wein.66 Er schlug seine Feinde zurück / und bedeckte sie mit ewiger Schande.67 Doch die Nachkommen Josefs verwarf er, / lehnte den Stamm Efraïm als Führer ab,68 wählte aber den Stamm Juda aus / und den Zionsberg, den er liebte.69 Wie Himmelshöhen baute er sein Heiligtum, / wie die Erde, die er auf Dauer gegründet hat.70 Als seinen Diener wählte er David, / nahm ihn weg von den Pferchen der Schafe.71 Von den Muttertieren holte er ihn weg, / dass er weiden sollte Jakob, sein Volk, / und Israel, sein Eigentum.72 Aufrichtig sorgte David für sie / und führte sie mit kluger Hand.