Römer 2

Lutherbibel 2017

1 Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest. (Mt 7,2; Joh 8,7; Jak 4,12)2 Wir wissen aber, dass Gottes Urteil zu Recht über die ergeht, die solches tun.3 Denkst du aber, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und tust auch dasselbe, dass du dem Urteil Gottes entrinnen wirst?4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? (2Petr 3,9; 2Petr 3,15)5 Du aber, mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen, häufst dir selbst Zorn an für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes,6 der einem jeden geben wird nach seinen Werken: (Ps 62,13; Spr 24,12; Jer 32,19; Mt 16,27; 2Kor 5,10)7 ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben;8 Zorn und Grimm aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit; (2Thess 1,8)9 Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die das Böse tun, zuerst der Juden und auch der Griechen;10 Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die das Gute tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen. (Röm 1,16)11 Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott. (2Chr 19,7; Apg 10,34; Kol 3,25; 1Petr 1,17)12 Alle, die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und alle, die unter dem Gesetz gesündigt haben, werden durchs Gesetz verurteilt werden.13 Denn vor Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun, werden gerecht sein[1]. (5Mo 6,25; Mt 7,21; Jak 1,22)14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. (Apg 10,35)15 Sie beweisen damit, dass des Gesetzes Werk in ihr Herz geschrieben ist; ihr Gewissen bezeugt es ihnen, dazu auch die Gedanken, die einander anklagen oder auch entschuldigen, (Röm 1,32)16 an dem Tag, an dem Gott das Verborgene der Menschen durch Christus Jesus richtet, wie es mein Evangelium bezeugt. (Lk 8,17)17 Wenn du dich aber Jude nennst und verlässt dich aufs Gesetz und rühmst dich Gottes (Jer 9,22; 1Kor 1,31)18 und kennst seinen Willen und prüfst, weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist, was das Beste sei,19 und maßt dir an, ein Leiter der Blinden zu sein, ein Licht derer, die in Finsternis sind, (Mt 15,14)20 ein Erzieher der Unverständigen, ein Lehrer der Unmündigen, der im Gesetz die Gestalt der Erkenntnis und Wahrheit hat –21 du lehrst nun andere und lehrst dich selber nicht? Du predigst, man solle nicht stehlen, und du stiehlst? (Mt 23,3)22 Du sprichst, man solle nicht ehebrechen, und du brichst die Ehe? Du verabscheust die Götzen und beraubst Tempel?23 Du rühmst dich des Gesetzes und entehrst Gott durch Übertretung des Gesetzes?24 Denn »euretwegen wird Gottes Name gelästert unter den Völkern«, wie geschrieben steht.25 Die Beschneidung nützt etwas, wenn du das Gesetz hältst; hältst du aber das Gesetz nicht, so bist du aus einem Beschnittenen schon ein Unbeschnittener geworden. (1Kor 7,19; Gal 5,3)26 Wenn nun der Unbeschnittene hält, was nach dem Gesetz recht ist, meinst du nicht, dass dann der Unbeschnittene vor Gott als Beschnittener gilt? (3Mo 18,5; 5Mo 30,16; Gal 5,6)27 Und so wird der, der von Natur aus unbeschnitten ist und das Gesetz erfüllt, dir ein Richter sein, der du unter dem Buchstaben stehst und beschnitten bist und das Gesetz übertrittst.28 Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; (Jer 4,4)29 sondern der ist ein Jude, der es inwendig verborgen ist, und die Beschneidung des Herzens ist eine Beschneidung, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht. Dessen Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. (5Mo 30,6; Phil 3,3; Kol 2,11)

Römer 2

Schlachter 2000

1 Darum bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, wer du auch seist, der du richtest! Denn worin du den anderen richtest, verurteilst du dich selbst; denn du, der du richtest, verübst ja dasselbe! (2Sam 12,5; Lk 18,11; Röm 14,4)2 Wir wissen aber, dass das Gericht Gottes der Wahrheit entsprechend über die ergeht, welche so etwas verüben. (Offb 19,2)3 Denkst du etwa, o Mensch, der du die richtest, welche so etwas verüben, und doch das Gleiche tust, dass du dem Gericht Gottes entfliehen wirst? (Gal 6,7; Jak 4,12)4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut, und erkennst nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?[1] (Ps 103,8; Mt 5,44; Lk 13,3; Röm 3,25; Eph 1,7; 2Petr 3,9; 2Petr 3,15)5 Aber aufgrund deiner Verstocktheit und deines unbußfertigen Herzens häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, (5Mo 32,35; Hebr 12,25; 2Petr 2,9)6 der jedem vergelten wird nach seinen Werken: (Mt 16,27; Offb 22,12)7 denen nämlich, die mit Ausdauer im Wirken des Guten Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit erstreben, ewiges Leben; (Spr 21,21; Hebr 12,1; 1Petr 1,4)8 denen aber, die selbstsüchtig und der Wahrheit ungehorsam sind, dagegen der Ungerechtigkeit gehorchen, Grimm und Zorn! (Hi 24,13; 2Thess 1,8)9 Drangsal und Angst über jede Menschenseele, die das Böse vollbringt, zuerst über den Juden, dann auch über den Griechen; (Hes 18,4; Lk 12,47)10 Herrlichkeit aber und Ehre und Friede jedem, der das Gute tut, zuerst dem Juden, dann auch dem Griechen. (Ps 37,37; Gal 3,28)11 Denn bei Gott gibt es kein Ansehen der Person; (5Mo 10,17; Gal 2,6; 1Petr 1,17)12 alle nämlich, die ohne Gesetz gesündigt haben[2], werden auch ohne Gesetz verlorengehen; und alle, die unter dem Gesetz[3] gesündigt haben, werden durch das Gesetz verurteilt werden (Ps 147,20; Lk 12,48)13 — denn vor Gott sind nicht die gerecht, welche das Gesetz hören, sondern die, welche das Gesetz befolgen, sollen gerechtfertigt werden. (Jak 1,22)14 Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, (Röm 2,27; Röm 3,18; Phil 4,8)15 da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen — (Apg 24,25)16 an dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird nach meinem Evangelium. (Pred 12,14; Joh 5,27; Röm 16,25; 1Kor 4,5; Gal 1,8)17 Siehe, du nennst dich einen Juden und verlässt dich auf das Gesetz und rühmst dich Gottes, (Jes 48,1; Mi 3,11; Joh 5,45; Joh 8,33)18 und kennst [seinen] Willen und verstehst zu prüfen, worauf es ankommt, weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist; (5Mo 4,8; Ps 147,19; Phil 1,9)19 und du traust dir zu, ein Leiter der Blinden zu sein, ein Licht derer, die in der Finsternis sind, (Mt 15,14; Joh 9,40)20 ein Erzieher der Unverständigen, ein Lehrer der Unmündigen, der den Inbegriff der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetz hat: (Ps 19,8; Mt 23,7)21 Nun also, du lehrst andere, dich selbst aber lehrst du nicht? Du verkündigst, man solle nicht stehlen, und stiehlst selber? (Mal 3,8; Mt 23,3)22 Du sagst, man solle nicht ehebrechen, und brichst selbst die Ehe? Du verabscheust die Götzen und begehst dabei Tempelraub?23 Du rühmst dich des Gesetzes und verunehrst doch Gott durch Übertretung des Gesetzes? (Mk 7,8)24 Denn der Name Gottes wird um euretwillen gelästert unter den Heiden, wie es geschrieben steht. (Jes 52,5; Hes 36,20)25 Die Beschneidung[4] nämlich hat nur Wert, wenn du das Gesetz hältst; bist du aber ein Übertreter des Gesetzes, so ist deine Beschneidung zur Unbeschnittenheit geworden. (1Mo 17,10; 5Mo 10,16; Jos 5,3; Jer 4,4; Jer 9,24; Gal 5,3; Gal 6,15; Kol 2,11; Jak 2,10)26 Wenn nun der Unbeschnittene die Rechtsbestimmungen des Gesetzes befolgt, wird ihm dann nicht seine Unbeschnittenheit als Beschneidung angerechnet werden? (Apg 10,34; 1Kor 7,19)27 Und wird nicht der von Natur Unbeschnittene, der das Gesetz erfüllt, dich richten, der du trotz Buchstabe und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist? (Mt 12,41)28 Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist; auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; (Mt 3,9; Joh 8,39; Röm 9,6; Gal 6,15)29 sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und [seine] Beschneidung [geschieht] am Herzen, im Geist, nicht dem Buchstaben nach. Seine Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. (5Mo 10,16; Jer 4,4; Mt 23,25; Joh 1,47; 2Kor 3,6; 2Kor 10,18; Phil 3,3)