Jeremia 12

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 HERR, wenn ich auch mit dir rechten wollte, so behältst du doch recht; dennoch muss ich vom Recht mit dir reden. Warum geht’s doch den Gottlosen so gut, und die Abtrünnigen haben alles in Fülle? (Hi 21,7; Ps 73,3)2 Du pflanzt sie ein, sie schlagen Wurzeln und wachsen und bringen Frucht. Nahe bist du ihrem Munde, aber ferne von ihrem Herzen.3 Mich aber, HERR, kennst du und siehst mich und prüfst mein Herz vor dir. Reiß sie weg wie Schafe zum Schlachten, und sondere sie aus, dass sie getötet werden! (Ps 139,1)4 Wie lange soll das Land so trocken stehen und das Gras überall auf dem Felde verdorren? Wegen der Bosheit der Bewohner schwinden Vieh und Vögel dahin; denn sie sagen: Er sieht nicht, wie es uns gehen wird. (Jer 9,9; Jer 14,1; Hos 4,3)5 Wenn es dich müde macht, mit Fußgängern zu gehen, wie willst du mit Rossen wetteifern? Und wenn du nur im friedlichen Lande sicher bist, was willst du tun im Dickicht des Jordans?6 Denn auch deine Brüder und deines Vaters Haus sind treulos gegen dich, sie schreien hinter dir her aus vollem Halse. Trau ihnen nicht, auch wenn sie freundlich mit dir reden. (Jer 9,3)7 Ich habe mein Haus verlassen und mein Erbe verstoßen und, was meine Seele liebt, in der Feinde Hand gegeben.8 Mein Erbe ist mir geworden wie ein Löwe im Walde und brüllt wider mich; darum bin ich ihm feind geworden.9 Ist mir mein Erbe zur Höhle der Hyäne geworden, dass sich dort Raubvögel sammeln? Wohlauf und sammelt euch, alle Tiere des Feldes, kommt und fresst! (Jes 56,9)10 Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet und meinen Acker zertreten; sie haben meinen schönen Acker zur öden Wüste gemacht. (Jer 6,3)11 Sie haben ihn jämmerlich verwüstet; verödet liegt er vor mir; ja, das ganze Land ist verwüstet, aber niemand will es sich zu Herzen nehmen.12 Die Verwüster sind dahergekommen über alle kahlen Höhen der Steppe. Denn ein Schwert hat der HERR, das frisst von einem Ende des Landes bis zum andern, und kein Geschöpf wird Frieden haben.13 Sie haben Weizen gesät, aber Dornen geerntet; sie ließen’s sich sauer werden, aber sie konnten’s nicht genießen. Sie konnten ihres Ertrages nicht froh werden vor dem grimmigen Zorn des HERRN. (Hos 8,7)14 So spricht der HERR wider alle meine bösen Nachbarn, die das Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel zugeteilt habe: Siehe, ich will sie aus ihrem Lande ausreißen und das Haus Juda aus ihrer Mitte reißen.15 Aber wenn ich sie ausgerissen habe, will ich mich wieder über sie erbarmen und will einen jeden in sein Erbteil und in sein Land zurückbringen. (Jer 1,10)16 Und es soll geschehen, wenn sie von meinem Volk lernen werden, bei meinem Namen zu schwören: So wahr der HERR lebt!, wie sie mein Volk gelehrt haben, beim Baal zu schwören, so sollen sie inmitten meines Volks aufgebaut werden. (5Mo 6,13; Jer 4,2)17 Wenn sie aber nicht hören wollen, so will ich solch ein Volk ausreißen und vernichten, spricht der HERR.

Jeremia 12

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 O HERR, du bleibst im Recht, wenn ich mit dir rechte; dennoch will ich über [deine] Rechtsentscheide mit dir reden: Warum ist der Weg der Gottlosen so erfolgreich und bleiben alle, die treulos handeln, unangefochten? (Hi 21,7; Hi 40,2; Ps 51,7; Jes 45,9; Jer 5,26; Dan 9,7; Hab 1,13; Mal 3,15)2 Du hast sie gepflanzt, sie schlagen auch Wurzeln, sie gedeihen und bringen sogar Frucht. Du bist zwar ihrem Mund nahe, aber fern von ihrem Herzen! (Ps 37,35; Jes 29,13; Tit 1,16)3 Doch du, o HERR, du kennst mich, du durchschaust mich, du prüfst, wie mein Herz zu dir steht. Reiße sie wie Schafe hin zur Schlachtbank und weihe sie für den Tag der Schlachtung! (Ps 17,3; Ps 55,24; Ps 139,1; Jer 15,15; Jer 17,18)4 Wie lange soll das Land noch trauern und das Gewächs auf dem ganzen Feld verdorren? Infolge der Bosheit derer, die darin wohnen, werden Vieh und Vögel weggerafft; denn sie sagen: Er wird unser Ende nicht sehen! (Ps 107,33; Jes 24,4; Jer 3,3; Jer 5,12; Jer 14,2; Jer 23,10)5 Wenn du mit Fußgängern gelaufen bist und sie dich müde gemacht haben, wie willst du dann mit Rossen um die Wette laufen? Und wenn du dich nur in einem friedlichen Land sicher fühlst, was willst du tun im Dickicht des Jordan? (Jos 3,15; Spr 24,10; Sach 11,3)6 Denn auch deine Brüder und das Haus deines Vaters sind treulos gegen dich gewesen; sie haben dir aus voller Kehle nachgeschrien. Glaube ihnen nicht, wenn sie auch freundlich mit dir reden! (Ps 12,3; Spr 26,25; Jer 11,21; Mi 7,6; Joh 7,5)7 Ich habe mein Haus verlassen, mein Erbe verstoßen; ich habe den Liebling meiner Seele in die Hand seiner Feinde gegeben. (Ps 74,3; Ps 79,1; Ps 106,40; Jer 7,14; Kla 2,1)8 Mein Erbteil ist mir geworden wie ein Löwe im Wald; es hat seine Stimme gegen mich erhoben, darum hasse ich es. (Jer 2,15; Jer 51,38)9 Ist mein Erbteil für mich zu einer Hyänenhöhle geworden, um die sich die Raubvögel ringsum scharen? Geht hin und versammelt alle Tiere des Feldes; bringt sie herzu, damit sie fressen! (2Kön 24,1; Jes 56,9; Jer 7,33; Offb 19,17)10 Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet und meinen Acker zertreten; meinen kostbaren Acker haben sie zur öden Wüste gemacht. (Jes 63,18; Jer 4,7; Jer 25,36)11 Man hat ihn verheert; verwüstet trauert er vor mir. Das ganze Land liegt wüst, denn niemand nahm es sich zu Herzen. (Jes 42,25; Jes 57,1; Jer 9,10; Mal 2,2)12 Über alle kahlen Höhen der Steppe sind Zerstörer gekommen; denn das Schwert des HERRN frisst von einem Ende des Landes bis zum anderen; da gibt es keinen Frieden für alles Fleisch. (Jer 8,15; Hes 21,8)13 Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet, sie haben sich abgemüht und doch nichts erzielt; so müsst ihr zuschanden werden an euren Erträgen wegen des grimmigen Zornes des HERRN! (3Mo 26,16; 3Mo 26,20; 5Mo 28,38; Jer 3,24; Hag 1,6)14 So spricht der HERR über alle meine bösen Nachbarn, die das Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel gegeben habe: Siehe, ich will sie aus ihrem Land herausreißen, und ich will das Haus Juda aus ihrer Mitte wegreißen. (Jer 12,9; Jer 32,36; Jer 46,1; Hes 25,1; Ob 1,10; Zef 2,8; Sach 2,8)15 Und es soll geschehen, nachdem ich sie herausgerissen habe, will ich mich wieder über sie erbarmen und will sie wieder heimführen, jeden zu seinem Erbteil und jeden in sein Land. (4Mo 32,18; 5Mo 3,20; Jes 23,17; Jer 48,47; Jer 49,6; Jer 49,39)16 Und es wird geschehen, wenn sie die Wege meines Volkes eifrig gelernt haben, sodass sie bei meinem Namen schwören: »So wahr der HERR lebt!«, so wie sie mein Volk auch gelehrt haben, beim Baal zu schwören, so sollen sie inmitten meines Volkes aufgebaut werden; (Jes 2,3; Jer 4,2; Sach 8,22; Eph 3,6)17 wenn sie aber nicht gehorchen wollen, so will ich ein solches Volk endgültig ausrotten und vertilgen!, spricht der HERR. (Jes 60,12; Sach 14,16; Lk 19,27; 2Thess 1,8; 1Petr 2,6)

Jeremia 12

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 »HERR, du würdest immer recht behalten, wenn ich mit dir streiten wollte. Trotzdem will ich einige Rechtsfragen mit dir bereden: Warum geht es den Menschen, die gar nicht nach dir fragen, so gut? Wie kann es sein, dass ungerechte Menschen in Ruhe und Frieden leben können? (Esr 9,15; Hi 13,3; Jer 5,27; Jer 11,20; Hab 1,4)2 Du hast sie selbst eingepflanzt; sie haben auch Wurzeln geschlagen. Sie gedeihen und bringen Frucht. Sie reden ständig über dich, aber in ihrem Innersten wollen sie nichts von dir wissen. (Jes 29,13; Hes 17,5; Hes 33,31; Tit 1,16)3 HERR, du kennst mich durch und durch. Du kennst meine Gedanken und weißt genau, dass ich dich liebe. Schleppe diese Menschen vor den Schlächter, wie man es mit hilflosen Schafen macht! Sondere sie aus und stelle sie zu denen, die getötet werden sollen!4 Wie lange soll dieses Land noch weinen, wie lange das Gras auf dem Feld noch verdorren? Die wilden Tiere und Vögel sind verschwunden – und das alles nur wegen der Bosheit der Menschen. Denn die Leute sagen: ›Der HERR kann gar nicht wissen, wie es mit uns weitergehen wird!‹« (Jer 5,31; Hos 4,3; Joe 1,10)5 Der HERR antwortete mir: »Wenn du schon müde wirst, wenn du mit Fußgängern um die Wette läufst, wie willst du dann mit Pferden mithalten? Wenn du dich nur in einem sicheren Land beschützt fühlst, was willst du dann erst machen, wenn du dich im Dickicht am Jordan aufhältst? (Jer 50,44)6 Denn sogar deine eigenen Brüder und andere Verwandte haben sich gegen dich verschworen. Sie reden hinter deinem Rücken schlecht über dich. Deshalb trau ihnen nicht, selbst wenn sie freundlich mit dir reden.7 Ich habe mein Volk, mein besonderes Eigentum, aufgegeben. Ich habe die Menschen, die ich liebe, ihren Feinden ausgeliefert. (Jer 7,29; Jer 11,15; Hos 11,1)8 Mein erwähltes Volk hat sich grollend gegen mich erhoben und brüllt wie ein Löwe. Deshalb hasse ich es!9 Das Volk, das ich mir als Eigentum erwählt habe, ist wie ein bunter Vogel geworden. Jetzt sammeln sich viele Raubvögel, um auf ihn herabzustoßen. Ja, alle wilden Tiere sollen herkommen! Sie sollen sich an ihm satt fressen! (2Kön 24,2; Jes 56,9; Jer 7,33; Jer 15,3; Jer 34,20)10 Viele Hirten sind durch meinen Weinberg gezogen, sie haben alles niedergetrampelt. Meine Felder, an denen ich so viel Freude hatte, haben sie in eine schreckliche Wüste verwandelt. (Ps 80,9; Jes 5,1; Kla 1,10)11 Sie haben sie zum Ödland gemacht. Traurig und verlassen liegt das Land vor mir, weil niemand es sich zu Herzen hat gehen lassen.12 Über alle kahlen Höhen in der Wüste fallen plündernde Heere in das Land ein. Der HERR hat einen Krieg entfacht, der die Bewohner des ganzen Landes ausrotten wird. Niemand soll davon verschont bleiben! (Jes 34,6; Jer 47,6; Am 9,4)13 Mein Volk hat Weizen gesät, doch es erntet Dornen. Sie haben hart gearbeitet, doch ohne Erfolg. Ihre Ernte ist ausgeblieben, weil mein Zorn sie vernichtet hat.« (3Mo 26,16; 5Mo 28,38; Jes 55,2; Jer 4,26; Jer 17,10; Jer 25,37)14 So spricht der HERR: »Die Nachbarvölker, die sich an dem Land vergriffen haben, das ich doch meinem Volk Israel versprochen hatte, sollen wissen: Ich werde euch ausreißen, genauso wie ich auch den Stamm Juda ausreißen werde. (Jes 11,11; Jer 2,3; Jer 49,1; Zef 2,8; Sach 2,12)15 Doch danach will ich zurückkehren und mit ihnen allen Erbarmen haben. Ich werde sie in ihre Länder zurückbringen, jedes Volk in sein eigenes Erbteil.16 Und wenn diese Nachbarvölker dann die Lebensweise und den Glauben meines Volkes annehmen, wenn sie lernen, bei meinem Namen zu schwören und zu sprechen: ›So wahr der HERR lebt‹ – so wie sie mein Volk lehrten, beim Namen des Baal zu schwören –, dann sollen sie in mein Volk eingegliedert werden. (Jos 23,7; Jes 49,6)17 Jedes Volk aber, das mir nicht gehorchen will, reiße ich mitsamt der Wurzel aus und vernichte es. Ich, der HERR, habe gesprochen!« (Ps 2,8; Jes 60,12)

Jeremia 12

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 HERR, du bist gerecht; wie könnte ich gegen dich eine Anklage erheben! Aber ich muss dich fragen, wie ich deine Gerechtigkeit erkennen soll. Warum haben Menschen, die dein Gesetz missachten, immer Erfolg? Warum dürfen diese Abtrünnigen in Ruhe und Sicherheit leben? (Hi 12,6; Jer 15,18; Jer 20,18; Hab 1,13)2 Du hast sie gepflanzt und sie haben Wurzeln geschlagen; sie wachsen und gedeihen und tragen Frucht. Ihr Mund redet dauernd von dir, aber ihr Herz ist weit von dir entfernt. (Jes 29,13)3 HERR, du siehst mich, du kennst mich, du weißt, dass ich immer mit ungeteiltem Herzen auf deiner Seite gestanden habe. Darum hole sie doch weg wie Schafe und stelle sie für den Schlachttag bereit! (Ps 139,1; Ps 139,19)4 Wie lange soll das Land noch trauern und alles Grün auf den Feldern verdorren? Wegen der Schlechtigkeit seiner Bewohner gehen Tiere und Vögel zugrunde. Diese Leute sagen von mir: »Was der da behauptet, trifft niemals ein.«5 Der HERR antwortete mir: »Wenn es dir schon zu viel ist, mit Fußgängern Schritt zu halten, wie willst du dann den Wettlauf mit Pferden bestehen? Und wenn du dich nur im bewohnten Land sicher fühlst, was willst du dann im Dickicht am Jordan machen?6 Denn auch deine Brüder, alle deine Verwandten, haben dich fallen lassen und haben voll eingestimmt in das Geschrei gegen dich. Sei vorsichtig, wenn sie dir freundlich kommen!« (Jer 9,3)7 Der HERR sagt: »Ich habe Israel aufgegeben. Mein eigenes Volk habe ich verstoßen. Das Volk, das ich von ganzem Herzen liebte, habe ich an seine Feinde ausgeliefert.8 Es ist mir fremd geworden, unheimlich wie ein Löwe im Dickicht; genauso wie ein Löwe brüllt es mich feindselig an. Darum ist es mir zuwider.9 Ist das Land meines Volkes denn eine Hyänenhöhle[1] geworden, über der die Geier kreisen? Auf, bringt die wilden Tiere herbei, hier gibt es zu fressen! (5Mo 28,26; Jes 56,9; Jer 7,33; Jer 16,4)10 Fremde Hirten in großer Zahl sind mit ihren Herden gekommen und haben meinen Weinberg zugrunde gerichtet und meine Felder zertrampelt; die herrlichen Felder haben sie in eine trostlose Wüste verwandelt. (Jer 2,21; Jer 6,3)11 Traurig und öde liegt das Land vor mir, weil niemand meine Warnungen ernst genommen hat.«12 Über alle kahlen Höhen der Steppe kamen Verwüster ins Land. Ein Krieg, den der HERR selber entfacht hat, verwüstet es vom einen Ende bis zum andern; niemand bleibt da verschont.13 Das Volk hat Weizen gesät, aber Dornen musste es ernten. Es hat sich abgeplagt, aber nichts erreicht; nun steht es enttäuscht vor seinen Erträgen: Der glühende Zorn des HERRN hat alles vernichtet.14 Der HERR sagt: »Die unverschämten Nachbarvölker, die mein Eigentum angetastet haben, das Land, das ich meinem Volk Israel[2] als bleibenden Besitz gab – sie alle werde ich aus ihren Ländern vertreiben. Aber ebenso treibe ich auch das Volk von Juda fort! (Jer 10,25)15 Danach werde ich mit allen diesen Völkern wieder Erbarmen haben: Jedes wird in sein Land und zu seinem Besitz zurückkehren. (Jer 46,26)16 Wenn die Nachbarn meines Volkes sich dann von ganzem Herzen seinem Glauben anschließen, wenn sie von ihm lernen, beim Schwören mich als Zeugen anzurufen, so wie sie früher mein Volk dazu verführt haben, sich auf Baal zu berufen – wenn sie also beim Schwören aus Überzeugung sagen: ›So gewiss der HERR lebt!‹, dann werde ich ihnen von Neuem Glück und Gedeihen schenken und sie mitten unter meinem Volk wohnen lassen. (Jer 3,17; Jer 4,2)17 Wenn eins dieser Nachbarvölker sich jedoch weigert, auf mich zu hören, werde ich es endgültig vertreiben und es wird unweigerlich zugrunde gehen.« Das sagt der HERR.