von Deutsche Bibelgesellschaft1Warum sind von dem Allmächtigen nicht Zeiten vorbehalten, und warum sehen, die ihn kennen, seine Tage nicht? (Pred 3,11; Pred 8,6)2Die Frevler verrücken die Grenzen, rauben die Herde und weiden sie. (5Mo 27,17)3Sie treiben den Esel der Waisen weg und nehmen das Rind der Witwe zum Pfande.4Sie stoßen die Armen vom Wege, und die Elenden im Lande müssen sich verkriechen.5Siehe, wie Wildesel in der Wüste gehen sie hinaus an ihr Werk und suchen Nahrung; die Einöde gibt ihnen Speise für ihre Kinder.6Sie ernten des Nachts auf dem Acker und halten Nachlese im Weinberg des Gottlosen.7Sie liegen in der Nacht nackt ohne Gewand und haben keine Decke im Frost.8Sie triefen vom Regen in den Bergen und drängen sich an die Felsen, weil sie sonst keine Zuflucht haben.9Man reißt das Waisenkind von der Mutterbrust und nimmt den Säugling der Armen zum Pfande.10Nackt gehen sie einher ohne Kleider, und hungrig tragen sie Garben. (Jes 58,7)11Gleich in den Gärten pressen sie Öl, sie treten die Kelter und leiden doch Durst. (Jak 5,4)12Aus der Stadt seufzen Menschen, und die Seele der Erschlagenen schreit. Doch Gott achtet nicht darauf!13Sie sind Feinde des Lichts geworden, kennen seine Wege nicht und bleiben nicht auf seinen Pfaden.14Wenn der Tag anbricht, steht der Mörder auf und erwürgt den Elenden und Armen, und des Nachts schleicht der Dieb.15Das Auge des Ehebrechers lauert auf das Dunkel, und er denkt: »Mich sieht kein Auge!«, und verdeckt sein Antlitz. (Ps 10,11)16Im Finstern bricht man in die Häuser ein; am Tage verbergen sie sich und scheuen alle das Licht.17Ja, als Morgen gilt ihnen allen die Finsternis, denn sie sind bekannt mit den Schrecken der Finsternis.18Er fährt leicht wie auf dem Wasser dahin, verflucht wird sein Acker im Lande, und man wendet sich seinem Weinberg nicht zu.19Der Tod nimmt weg die da sündigen, wie die Hitze und Dürre das Schneewasser verzehrt.20Der Mutterschoß vergisst ihn; die Würmer laben sich an ihm. An ihn denkt man nicht mehr; so zerbricht Frevel wie Holz.21Er lässt sich mit der Unfruchtbaren ein, und sie gebiert nicht, und der Witwe tut er nichts Gutes.22Aber Gott rafft die Gewalttätigen hin durch seine Kraft; steht er auf, so werden sie ihres Lebens nicht gewiss sein.23Er gibt ihnen zwar Schutz und Halt, doch sehen seine Augen auf ihr Tun.24Sie sind hoch erhöht; aber nach einer kleinen Weile sind sie nicht mehr da; sie sinken hin und werden hinweggerafft wie alle; wie die Spitzen der Ähren werden sie abgeschnitten.25Ist’s nicht so? Wer will mich Lügen strafen und erweisen, dass meine Rede nichts sei?
Hiob klagt, dass Gott das Treiben der Bösen gewähren lasse
1Warum sind vom Allmächtigen nicht Zeiten [des Gerichts] aufbewahrt, und warum sehen die, welche ihn kennen, seine Tage nicht?[1] (Jes 2,12; Am 5,18; Apg 1,7; Apg 17,31)2Man verrückt die Grenzen; sie rauben die Herde und weiden sie. (5Mo 19,14; 5Mo 27,17)3Den Esel der Waisen treibt man fort und pfändet die Kuh der Witwe. (5Mo 24,17; Hi 22,6)4Man jagt die Armen aus dem Weg, und die Elenden im Land müssen sich allesamt verbergen. (5Mo 15,11; Spr 28,28; Am 4,1)5Siehe, wie Wildesel in der Wüste ziehen sie zu ihrem Tagewerk aus, auf der Suche nach Nahrung; die Wildnis bietet ihnen Speise für die Kinder. (Hi 39,5; Jer 2,24; Hos 8,9)6Sie ernten das Futter auf dem Feld und halten Nachlese im Weinberg des Gottlosen. (5Mo 28,33; 5Mo 28,51; Ri 6,3; Mi 6,15)7Entblößt bringen sie die Nächte zu; sie haben kein Gewand, und wenn es kalt wird, keine Decke. (2Mo 22,26; 5Mo 24,12; Mt 25,43)8Vom Regen der Berge werden sie durchnässt, und weil sie keine Zuflucht haben, klammern sie sich an den Felsen. (Jes 2,6; Hebr 11,38)9Man reißt das Waisenkind von der Brust, und was der Arme anhat, nimmt man als Pfand. (2Kön 4,1; Neh 5,5; Hi 24,3)10Entblößt gehen sie umher, ohne Gewand; sie müssen Garben tragen und hungern dabei. (5Mo 24,19; Hi 24,7; Am 2,7; Am 5,11)11Innerhalb der Mauern [der Reichen] pressen sie Öl; sie treten die Kelter und müssen doch Durst leiden. (Jer 22,13; Jak 5,4)12Von der Stadt her ächzen Sterbende, und die Seele der Erschlagenen schreit; aber Gott achtet nicht auf das Unrecht. (Ps 10,11; Ps 10,13; Ps 12,6; Ps 94,5; Pred 4,1)13Jene hassen das Licht, sie wollen seine Wege nicht kennen und bleiben nicht auf seinen Pfaden. (Joh 3,19; Röm 1,32)14Bei Tagesanbruch steht der Mörder auf, um den Elenden und Armen umzubringen; in der Nacht aber ist er wie ein Dieb. (Ps 10,8; Spr 1,11; Mt 24,43; Lk 22,53; Joh 18,40; 1Thess 5,4)15Das Auge des Ehebrechers wartet auf die Dämmerung; er spricht: »Kein Auge soll mich sehen!«, und verhüllt sein Angesicht. (Ps 139,11; Spr 7,7; Hes 8,12)16In der Finsternis bricht man in die Häuser ein; bei Tag halten sie sich eingeschlossen; sie scheuen das Licht. (Hi 24,13; Pred 8,12; Joh 3,20; Eph 5,11)17Denn für sie alle ist der Morgen gleich wie Todesschatten; denn sie sind vertraut mit dem Schrecken des Todesschattens. (Hi 3,5; Hi 3,9; Hi 24,13; Ps 73,18; Jes 17,14)18Schnell treibt er auf der Oberfläche des Wassers dahin. Verflucht ist sein Erbteil auf Erden; sein Weg führt nicht durch Weingärten. (5Mo 28,16; Hi 20,26; Hi 21,17; Spr 3,33; Hl 1,6; Hl 2,15)19Wie Hitze und Sonnenglut die Schneewasser wegraffen, so das Totenreich die, welche gesündigt haben. (Ps 49,15; Ps 55,16; Spr 14,32; Lk 12,20)20Der Mutterschoß wird ihn vergessen, Würmer laben sich an ihm; nie mehr wird an ihn gedacht, und wie ein Baum wird [sein] Übermut gebrochen, (Hi 19,10; Hi 26,14; Jes 14,11)21der die Unfruchtbare beraubte, die nicht gebar, und der Witwe nichts Gutes tat. (Jes 1,23)22Und Mächtige rafft er dahin durch seine Kraft; steht er auf, so ist man seines Lebens nicht mehr sicher. (Est 3,8; Hi 21,30; Dan 6,6)23Er gibt ihm Sicherheit, und jener verlässt sich darauf; und seine Augen [wachen] über ihre Wege. (Ps 10,5; Ps 73,4)24Sie kommen hoch; aber wenig braucht’s, so sind sie dahin; sie sinken hin und werden zusammengerafft, wie alle anderen auch, und wie die Ährenspitze werden sie abgeschnitten. (Hi 20,5; Hi 21,13; Ps 92,8)25Oder ist’s nicht so? Wer will mich Lügen strafen und meine Rede zunichtemachen? (Hi 9,24; Hi 15,2)
1چرا خدا زمانی برای دادرسی تعيين نمیكند؟ تا كی خداشناسان منتظر باشند؟2امواج ظلم ما را فرو گرفته است. خدانشناسان زمينها را غصب میكنند و گلهها را میدزدند؛3حتی از الاغهای يتيمان نيز نمیگذرند و دار و ندار بيوهزنان را به گرو میگيرند.4حق فقرا را پايمال میسازند و فقرا از ترس، خود را پنهان میكنند.5فقرا مانند خرهای وحشی، برای سير كردن شكم خود و فرزندانشان، در بيابانها جان میكنند؛6علفهای هرز بيابان را میخورند و دانههای انگور بر زمين افتادهٔ تاكستانهای شريران را جمع میكنند.7نه لباسی دارند و نه پوششی، و تمام شب را برهنه در سرما میخوابند.8از بیخانمانی به غارها پناه میبرند و در كوهستان از باران خيس میشوند.9ستمگران بچههای يتيم را از بغل مادرانشان میربايند و از فقرا در مقابل قرضشان، بچههايشان را به گرو میگيرند.10فقرا ناچارند لخت و عريان بگردند و با شكم گرسنه بافههای بدكاران را برايشان حمل كنند،11در آسيابها روغن زيتون بگيرند بدون آنكه مزهاش را بچشند، و در حالی که از تشنگی عذاب میكشند با لگد كردن انگور، عصارهٔ آن را بگيرند.12فرياد مظلومان در حال مرگ از شهر به گوش میرسد. دردمندان داد میزنند و كمک میخواهند، ولی خدا به داد ايشان نمیرسد.13شروران بر ضد نور قيام كردهاند و از درستكاری بويی نبردهاند.14-15آنان آدمكشانی هستند كه صبح زود برمیخيزند تا فقيران و نيازمندان را بكشند و منتظر شب میمانند تا دزدی و زنا كنند. میگويند: «در تاريكی كسی ما را نخواهد ديد.» صورتهای خود را میپوشانند تا كسی آنها را نشناسد.16شبها به خانهها دستبرد میزنند و روزها خود را پنهان میكنند، زيرا نمیخواهند با روشنايی سروكار داشته باشند.17شب تاريک برای آنها همچون روشنايی صبح است، زيرا با ترسهای تاريكی خو گرفتهاند.18اما آنها بزودی از روی زمين ناپديد خواهند شد! ملک آنها نفرين شده است و زمين آنها محصولی ندارد.19مرگ آنها را میبلعد، آن گونه كه خشكی و گرما برف را آب میكند.20حتی مادر شخصِ گناهكار او را از ياد میبرد. كرمها او را میخورند و ديگر هيچكس او را به ياد نمیآورد. ريشهٔ گناهكاران كنده خواهد شد،21چون به زنان بیفرزند كه پسری ندارند تا از ايشان حمايت كند، ظلم مینمايند و به بيوهزنان محتاج كمک نمیكنند.22خدا با قدرت خويش ظالم را نابود میكند؛ پس هر چند آنها ظاهراً موفق باشند، ولی در زندگی اميدی ندارند.23ممكن است خدا بگذارد آنها احساس امنيت كنند، ولی هميشه مواظب كارهای ايشان است.24برای مدت كوتاهی كامياب میشوند، اما پس از لحظهای مانند همهٔ كسانی كه از دنيا رفتهاند، از بين میروند و مثل خوشههای گندم بريده میشوند.25آيا كسی میتواند بگويد كه حقيقت غير از اين است؟ آيا كسی میتواند ثابت كند كه حرفهای من اشتباه است؟