Jesaja 29

Lutherbibel 2017

1 Weh Ariel, Ariel[1], du Stadt, wo David lagerte! Fügt Jahr zu Jahr und feiert die Feste! (Jes 33,7)2 Ich will den Ariel ängstigen, dass er traurig und voll Jammer sei, und er soll mir ein rechter Ariel sein.3 Denn ich will dich belagern ringsumher und will dich einschließen mit Bollwerk und will Wälle um dich aufschütten lassen. (Lk 19,43)4 Dann sollst du erniedrigt werden und von der Erde her reden und aus dem Staube mit deiner Rede murmeln, dass deine Stimme sei wie die eines Totengeistes aus der Erde, und deine Rede wispert aus dem Staube. (Jes 8,19)5 Aber die Menge deiner Feinde soll werden wie feiner Staub und die Menge der Tyrannen wie wehende Spreu. Und plötzlich, im Nu wird’s geschehen:6 Vom HERRN Zebaoth wirst du heimgesucht werden mit Wetter und Erdbeben und großem Donner, mit Wirbelsturm und Ungewitter und mit Flammen eines verzehrenden Feuers. (Jes 30,30)7 Und wie ein Traum, wie ein Nachtgesicht, so soll die Menge aller Völker sein, die gegen Ariel kämpfen mit ihrem ganzen Heer und Bollwerk und die ihn ängstigen.8 Denn wie ein Hungriger träumt, dass er esse – wenn er aber aufwacht, so ist sein Verlangen nicht gestillt; und wie ein Durstiger träumt, dass er trinke – wenn er aber aufwacht, ist er matt und durstig: So soll es der Menge aller Völker ergehen, die gegen den Berg Zion kämpfen.9 Starrt hin und werdet bestürzt, seid verblendet und werdet blind! Seid trunken, doch nicht vom Wein, taumelt, doch nicht vom Bier! (Jes 6,9)10 Denn der HERR hat über euch einen Geist des tiefen Schlafs ausgegossen und eure Augen – die Propheten – zugetan, und eure Häupter – die Seher – hat er verhüllt. (Jes 19,14; Röm 11,8)11 Darum wurde euch diese ganze Offenbarung wie die Worte eines versiegelten Buches, das man einem gibt, der lesen kann, und spricht: Lies das!, und er spricht: »Ich kann nicht, denn es ist versiegelt«;12 oder das man einem gibt, der nicht lesen kann, und spricht: Lies das!, und er spricht: »Ich kann nicht lesen.«13 Und der Herr sprach: Weil dies Volk mir naht mit seinem Munde und mit seinen Lippen mich ehrt, aber ihr Herz fern von mir ist und sie mich fürchten nur nach Menschengeboten, die man sie lehrt, (Jes 1,15; Hos 7,14; Mt 15,8)14 darum will ich auch hinfort mit diesem Volk wunderlich umgehen, aufs Wunderlichste und Seltsamste, dass die Weisheit seiner Weisen vergehe und der Verstand seiner Verständigen sich verbergen müsse. (Jes 28,21; Jes 44,25; Mt 11,25; 1Kor 1,19)15 Weh denen, die mit ihrem Plan verborgen sein wollen vor dem HERRN und mit ihrem Tun im Finstern bleiben und sprechen: »Wer sieht uns und wer kennt uns?« (Ps 10,11; Jes 47,10)16 Wie kehrt ihr alles um! Als ob der Ton dem Töpfer gleich wäre, dass das Werk spräche von seinem Meister: Er hat mich nicht gemacht!, und ein Bildwerk spräche von seinem Bildner: Er versteht nichts! (Jes 45,9; Jes 64,7; Jer 18,1; Röm 9,20)17 Wohlan, es ist noch eine kleine Weile, so soll der Libanon fruchtbares Land werden, und was jetzt fruchtbares Land ist, soll wie ein Wald werden. (Jes 32,15)18 Zu der Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buches, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen; (Jes 32,3; Jes 35,5; Mt 11,5)19 und die Elenden werden wieder Freude haben am HERRN, und die Ärmsten unter den Menschen werden fröhlich sein in dem Heiligen Israels.20 Denn es wird ein Ende haben mit den Tyrannen und mit den Spöttern aus sein, und es werden vertilgt werden alle, die darauf aus sind, Unheil anzurichten,21 welche die Leute schuldig sprechen vor Gericht und stellen dem nach, der sie zurechtweist im Tor, und beugen durch Lügen das Recht des Unschuldigen. (Jes 5,23; Am 5,10)22 Darum spricht der HERR, der Abraham erlöst hat, zum Hause Jakob: Jakob soll nicht mehr beschämt dastehen, und sein Antlitz soll nicht mehr erblassen. (Jes 45,17; Jes 54,4)23 Denn wenn sie sehen werden die Werke meiner Hände – ihre Kinder – in ihrer Mitte, werden sie meinen Namen heiligen; sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten. (Jes 8,13)24 Und die, welche irren in ihrem Geist, werden Verstand annehmen, und die, welche murren, werden sich belehren lassen.

Jesaja 29

Schlachter 2000

1 Wehe dir, Ariel[1], Ariel, du Stadt, wo David lagerte! Zählt noch ein Jahr zu diesem hinzu, die Feste mögen ihren Kreislauf vollenden! (3Mo 23,4; 2Sam 5,9; Ps 2,6; Ps 122,5; Jes 1,14; Jes 29,2; Jes 29,7; Jes 32,10; Jes 37,25)2 Dann will ich Ariel bedrängen, dass Traurigkeit und Klage entstehen; und er wird mir zum rechten Gottesaltar werden. (Jes 33,7; Hes 24,2; Hes 43,15)3 Denn ich will dich ringsum belagern und dich mit einem Belagerungswall einschließen und Bollwerke gegen dich aufrichten. (Jes 1,8; Jes 36,2)4 Dann wirst du erniedrigt, von der Erde aus reden, und aus dem Staub werden deine Worte gedämpft ertönen. Deine Stimme wird wie die eines Totengeistes aus der Erde kommen und deine Rede aus dem Staub heraus flüstern. (Jes 36,22; Jes 37,1)5 Aber wie feiner Staub wird die Menge deiner Feinde sein und wie zerstiebende Spreu die Menge der Tyrannen, und das plötzlich, in einem Augenblick. (Jes 17,13; Jes 37,36; Offb 18,10)6 Vom HERRN der Heerscharen wirst du heimgesucht werden mit Donner und Erdbeben und mit großem Krachen, Sturmwind und Ungewitter und mit verzehrenden Feuerflammen. (2Mo 8,15; 2Mo 8,19; Jes 28,29; Jes 30,30; Jes 31,9)7 Und wie ein Traum, wie ein Nachtgesicht wird die Menge aller Völker sein, die gegen Ariel zu Felde ziehen, und alle, die gegen ihn und seine Festung Krieg führen und ihn bedrängen. (Jes 17,12; Jes 29,2; Jes 29,5; Hes 39,11; Offb 20,8)8 Und es wird geschehen: Wie der Hungrige träumt, er esse, und wenn er erwacht, ist sein Verlangen ungestillt; oder wie der Durstige träumt, er trinke, und wenn er erwacht, so ist er matt und seine Seele lechzt — so wird es der Menge der Heidenvölker ergehen, die Krieg führen gegen den Berg Zion! (2Chr 32,21; Hi 20,8; Ps 73,20; Jes 41,11)9 Stutzt und staunt, lasst euch verblenden und erblindet! Sie sind trunken, aber nicht vom Wein; sie schwanken, aber nicht vom Rauschtrank. (Jes 6,9; Jes 28,7; Jes 51,21; Jer 2,12)10 Denn der HERR hat über euch einen Geist tiefen Schlafes ausgegossen, und er hat eure Augen, die Propheten, verschlossen und eure Häupter, die Seher, verhüllt. (Mi 3,6; Joh 9,39; Röm 11,8; 2Kor 4,4)11 Darum ist alle Offenbarung für euch geworden wie die Worte eines versiegelten Buches. Wenn man dieses einem gibt, der lesen kann, und zu ihm sagt: Lies das!, so antwortet er: Ich kann nicht, weil es versiegelt ist! (Dan 12,4; Dan 12,9; Mt 11,25; Apg 8,30; 2Kor 3,14; Offb 5,1; Offb 5,5)12 Wenn man aber das Buch einem gibt, der nicht lesen kann, und zu ihm sagt: Lies das!, so spricht er: Ich kann nicht lesen! (2Mo 24,7; Neh 8,8; Jes 34,16; Joh 20,30)13 Weiter spricht der Herr: Weil sich dieses Volk mit seinem Mund mir naht und mich mit seinen Lippen ehrt, während es doch sein Herz fern von mir hält und ihre Furcht vor mir nur angelerntes Menschengebot ist, (Spr 30,6; Jes 30,11; Jes 42,25; Jer 5,23; Hes 14,3; Mt 15,8; Mk 7,6; Kol 2,20)14 siehe, so will auch ich künftig mit diesem Volk wundersam, ja überaus wundersam und verwunderlich umgehen; und die Weisheit seiner Weisen soll zunichtewerden und der Verstand seiner Verständigen unauffindbar sein. (Jes 28,21; Jer 8,9; Jer 49,7; Apg 13,41; 1Kor 1,18)15 Wehe denen, die [ihren] Plan vor dem HERRN tief verbergen, damit ihre Werke im Finstern geschehen, die sprechen: Wer sieht uns, oder wer kennt uns? (Hi 34,22; Ps 64,6; Ps 94,7; Jes 30,1; Hes 8,12; Joh 3,19)16 O eure Verkehrtheit! Soll denn der Töpfer dem Ton gleichgeachtet werden oder das Werk von seinem Meister sagen: »Er hat mich nicht gemacht«? Oder soll das Geschöpf von seinem Schöpfer sagen: »Er versteht es nicht«? (Ps 94,8; Jes 45,9; Jer 18,1; Röm 9,20)17 Geht es doch nur noch eine kleine Weile, so wird der Libanon in einen Baumgarten verwandelt und der Karmel für einen Wald gehalten werden. (Jes 32,15; Lk 1,52)18 An jenem Tag werden die Tauben die Worte des Buches hören, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis heraus sehen. (Jes 35,5; Jes 42,16; Lk 7,22; Apg 26,18)19 Und die Elenden werden wieder Freude am HERRN haben, und die Armen unter den Menschen werden frohlocken über den Heiligen Israels. (Ps 22,27; Jes 41,17; Jes 61,1; Zef 3,14; Mt 5,3; Jak 2,5)20 Denn der Tyrann hat ein Ende, und der Spötter verschwindet, und alle sollen ausgerottet werden, die auf Unrecht lauern, (Ps 92,10; Jes 28,14; Jer 15,21; Mal 3,19)21 die einen Menschen auf bloße Anklage hin schuldig sprechen und demjenigen Schlingen legen, der im Tor Recht spricht, und den Gerechten aus nichtigen Gründen verdrängen. (Spr 28,17; Jes 5,20; Jer 18,18; Jer 26,2; Am 5,10)22 Darum, so spricht der HERR zum Haus Jakobs, er, der Abraham erlöst hat: Nun soll Jakob nicht mehr zuschanden werden, und nun soll sein Angesicht nicht mehr erbleichen. (Jos 24,3; Jes 41,8; Jes 45,17; Jes 51,1; Jes 54,4; Jes 61,7; Lk 1,54)23 Denn wenn er, wenn seine Kinder das Werk meiner Hände in ihrer Mitte sehen, so werden sie meinen Namen heiligen; sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten; (5Mo 5,29; Ps 34,8; Ps 46,9; Ps 145,9; Jes 5,12; Jes 8,13; Jes 10,20; Jes 17,7; Jes 29,19; Jes 41,14; Jes 41,20; Jes 53,10; Mal 3,16; Mt 6,9; Offb 15,4; Offb 19,5)24 und die, welche in ihrem Geist irren, werden Einsicht bekommen, und die Murrenden werden Belehrung annehmen. (Jes 29,18; Jer 31,34; 2Kor 3,16)

Jesaja 29

Hoffnung für alle

1 Der Herr sagt: »Wehe dir, Ariël, du Stadt, in der auf meinem Altar die Opfer verbrannt werden! Ja, es wird dir schlecht ergehen, Jerusalem, du Stadt, in der sich einst David niederließ![1] Macht nur weiter so! Feiert ruhig Jahr für Jahr eure Feste!2 Doch ich werde Jerusalem in so schwere Bedrängnis bringen, dass die Stadt von lautem Klagen und Stöhnen widerhallt. Dann mache ich sie zu dem, was ihr Name bedeutet: Ariël, ein Altar voller Glut.3 Ich werde zu eurem Feind und schlage mein Lager rings um die Stadt auf. Ich schütte einen Wall auf und belagere euch.4 Dann liegt sie am Boden, die stolze Stadt. Dumpf klingen eure Worte, als ob sie aus der Erde kämen. Wie die Stimme eines Geistes aus der Unterwelt, so klingt euer Wispern aus dem Staub.5 Dann aber wird das große Heer der Feinde weggeblasen wie feiner Staub. Die vielen Belagerer gleichen der Spreu, die der Wind davonträgt. Plötzlich wird es geschehen, in einem Augenblick.6 Ich, der HERR, der allmächtige Gott, greife ein. Mit Donnerschlägen, Erdbeben und lautem Krachen, mit Wirbelsturm, Unwetter und loderndem Feuer komme ich der Stadt zu Hilfe.7 Die zahlreichen Völker, die gegen Jerusalem Krieg geführt, euch belagert und bestürmt haben, erscheinen euch dann nur noch wie ein böser Traum, wie eine unheimliche Vision in der Nacht.8 Euren Feinden geht es dann wie einem Verhungernden, der vom Essen träumt, doch wenn er erwacht, ist er hungrig wie zuvor; oder wie einem, der verdurstet und vom Wasser träumt, doch wenn er erwacht, ist er immer noch ausgedörrt und schwach vor Durst. Ja, so geht es den vielen Völkern, die gegen den Berg Zion zu Felde ziehen!«9 Starrt einander nur an, bis ihr vor Entsetzen erstarrt! Verschließt nur weiter eure Augen, bis ihr wirklich blind seid! Ihr wankt, doch nicht weil ihr vom Wein berauscht seid; ihr torkelt, aber nicht weil ihr zu viel getrunken habt.10 Der HERR hat einen Geist über euch kommen lassen, der euch in tiefen Schlaf versetzt hat. Ja, eure Augen, die Propheten, hat er verschlossen und eure Köpfe, die Seher, verhüllt.11 Darum ist nun jede Botschaft Gottes an euch wie eine versiegelte Schriftrolle. Zeigt man sie einem, der lesen kann, und bittet ihn vorzulesen, so sagt er: »Das geht nicht, es ist versiegelt!«12 Drückt man die Schriftrolle einem, der nicht lesen kann, in die Hand, erwidert er: »Es tut mir leid, aber ich kann nicht lesen.«13 So spricht der Herr: »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie weit weg von mir. Ihre Frömmigkeit beruht nur auf Vorschriften, die Menschen aufgestellt haben.14 Deshalb handle ich auch weiterhin unverständlich für dieses Volk. Ja, sie werden nicht begreifen, wie ich mit ihnen umgehe: Die Weisen werden ihre Weisheit verlieren, und von all ihrer Klugheit findet sich keine Spur.«15 Wehe euch, die ihr eure Pläne vor dem HERRN verbergen wollt. Ihr wickelt eure Geschäfte im Schutze der Dunkelheit ab und denkt: »Uns sieht niemand; keiner merkt, was wir treiben!«16 Was für ein Trugschluss! Ist denn ein Klumpen Ton dem Töpfer ebenbürtig, der ihn bearbeitet? Behauptet ein Kunstwerk von seinem Künstler, er habe es nicht gemacht? Oder sagt ein Tonkrug über seinen Töpfer: »Er hat keine Ahnung!«?17 Bald schon wird das wilde Bergland des Libanon in einen üppigen Obstgarten verwandelt, dicht bewachsen wie ein Wald.18 In dieser Zeit werden sogar Taube hören, was aus der Schriftrolle vorgelesen wird, und die Blinden kommen aus ihrer Dunkelheit hervor und können sehen.19 Wer niedergeschlagen war, freut sich wieder, weil der HERR selbst der Grund seiner Freude ist. Und die ärmsten Menschen brechen in Jubel aus über den heiligen Gott Israels.20 Dann ist es aus mit den Tyrannen, und die frechen Lästermäuler gehen zugrunde. Ausgerottet werden alle, die nur darauf aus sind, Unrecht zu tun,21 die andere auf die bloße Anklage hin verurteilen, die dem Richter Fallen stellen, der ein gerechtes Urteil sprechen will, und die Unschuldige durch haltloses Gerede um ihr Recht bringen.22 Darum sagt der HERR, der Abraham erlöst hat, zu den Nachkommen von Jakob: »Die Israeliten sollen nicht länger bloßgestellt werden; nie mehr müssen sie sich schämen!23 Denn wenn sie meine Taten sehen, die ich unter ihnen vollbringe, dann werden sie meinen heiligen Namen ehren. Ja, in Ehrfurcht werden sie mir begegnen, dem Gott Israels, der schon der heilige Gott Jakobs war.24 Alle, die verwirrt waren, kommen wieder zur Einsicht, und Widerspenstige lassen sich belehren.«

Jesaja 29

Einheitsübersetzung 2016

1 Wehe dir, Ariël, Ariël, / du Stadt, wo David lagerte! / Fügt nur Jahr an Jahr, die Feste gehen im Kreis! (2Sam 5,6)2 Ich werde Ariël bedrängen, / sodass Traurigkeit und Trauer herrschen. / Dann wirst du mir wie ein Opferherd sein.3 Ringsum werde ich gegen dich lagern, / dich mit einem Wall einschließen / und Schanzen gegen dich aufrichten.4 Dann wirst du erniedrigt von der Erde aus sprechen, / aus dem Staub dringt dumpf deine Rede. Deine Stimme wird sein / wie die eines Totengeistes aus der Erde / und aus dem Staub wird deine Rede flüstern.5 Dann wird der Haufen der Fremden bei dir wie feiner Staub sein, der Haufen der Unterdrücker wie dahinfliegende Spreu. Und es wird sein - plötzlich, ganz plötzlich:6 Vom HERRN der Heerscharen wirst du mit Donner und Getöse und mit lautem Dröhnen heimgesucht, mit Wind und Wirbelsturm und mit Flammen verzehrenden Feuers. (Jes 30,30)7 Wie ein Traum, eine nächtliche Vision, wird der Haufen all der Nationen sein, die gegen Ariël kämpfen mit all ihrem Heer, ihren Schanzen und ihren Bedrängern.8 Dann wird es sein, wie wenn ein Hungriger träumt, dass er isst, aber aufwacht und sein Magen ist leer; und wie wenn ein Durstiger träumt, dass er trinkt, aber aufwacht und siehe: Er ist erschöpft und seine Kehle ist ausgedörrt. So wird es dem Haufen all der Nationen gehen, die gegen den Berg Zion kämpfen.9 Starrt einander an und erstarrt, / seid verblendet und erblindet! Sie sind betrunken, aber nicht vom Wein, / sie taumeln, aber nicht vom Bier! (Jes 28,7)10 Denn der HERR hat über euch einen Geist der Ohnmacht ausgegossen; / er hat eure Augen, die Propheten, verschlossen und eure Köpfe, die Seher, verhüllt. (Jes 19,14)11 So wurde für euch die Vision von alledem wie Worte in einem versiegelten Buch: Gibt man es einem, der lesen kann, und sagt: Lies dies doch!, dann wird er sagen: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt.12 Und gibt man das Buch einem, der nicht lesen kann, und sagt: Lies dies doch!, dann wird er sagen: Ich kann nicht lesen.13 Der Herr sagte: Weil dieses Volk sich mir mit seinem Mund näherte / und mich mit seinen Lippen ehrte, sein Herz aber fernhielt von mir und weil ihre Furcht vor mir / zu einem angelernten menschlichen Gebot wurde,14 darum, siehe, will ich weiterhin wunderbar an diesem Volk handeln, / wunderbar und wundersam. Dann wird die Weisheit seiner Weisen vergehen / und die Klugheit seiner Klugen sich verbergen. (1Kor 1,19)15 Wehe denen, die einen Plan tief unten vor dem HERRN verborgen halten, / damit ihre Taten in der Dunkelheit bleiben! Sie sagen: Wer sieht uns / und wer weiß um uns?16 Oh, eure Verkehrtheit! / Wird denn der Töpfer wie Ton geachtet? Sagt denn das Werk von dem, der es herstellt: / Er hat mich nicht gemacht? Und ein Topf von seinem Töpfer: / Er versteht nichts? (Jes 45,9; Jer 18,1; Röm 9,20)17 Ist es nicht nur noch eine kurze Zeit, / dann wandelt sich der Libanon in einen Baumgarten / und der Baumgarten wird als Wald gelten? (Jes 32,15)18 Die Tauben werden an jenem Tag die Worte des Buches hören / und aus Dunkel und Finsternis werden die Augen der Blinden sehen.19 Die Gedemütigten freuen sich wieder am HERRN / und die Armen unter den Menschen jubeln über den Heiligen Israels.20 Denn der Unterdrücker ist nicht mehr da, / der Spötter ist am Ende, / ausgerottet sind alle, die auf Böses bedacht sind, (Jes 16,4)21 die durch ein Wort Menschen zur Sünde verleiten, / die dem, der im Stadttor entscheidet, Fallen stellen / und den Gerechten mit haltlosen Gründen wegdrängen.22 Darum - so spricht der HERR zum Haus Jakob, / der HERR, der Abraham losgekauft hat: Nun braucht sich Jakob nicht mehr zu schämen, / sein Gesicht muss nicht mehr erbleichen.23 Denn wenn er seine Kinder, das Werk meiner Hände, in seiner Mitte sieht, / werden sie meinen Namen heilig halten. Sie werden den Heiligen Jakobs heilig halten / und den Gott Israels werden sie fürchten.24 Dann werden, die verwirrten Geistes waren, Einsicht erkennen, / und die murrten, nehmen Belehrung an.

Jesaja 29

Neue evangelistische Übersetzung

1 Wehe dir Ariël, du Gottesherd,[1] / du Stadt, die David einst belagert hat. / Fügt nur Jahr an Jahr und feiert Fest um Fest! (Hes 43,15)2 Ich werde Ariël bedrängen, dass es Stöhnen und Wehgeschrei gibt / und es mir wie ein Gottesherd[2] wird.3 Ich umlagere dich in engem Ring, / ich schließe dich ein mit einem Wall / und umstelle dich mit Belagerungsgeschütz.4 Dann wirst du auf dem Boden liegen / und reden in den Staub gebeugt, / dass deine Stimme dumpf erklingt. / Wie eine Geisterstimme aus der Totenwelt / wispert deine Rede aus dem Staub heraus.5 Und die Menge deiner Feinde ist wie feiner Staub, / das Heer der Angreifer wie dahinfliegende Spreu. / Doch dann wird es ganz plötzlich geschehen, / in einem Augenblick:6 Jahwe greift ein, der allmächtige Gott, / mit Donnern und Dröhnen und gewaltigem Krach, / mit Wind und Wirbelsturm / und wütenden Flammen und lodernder Glut.7 Und die Horde der Völker, die gegen Ariël zieht, / es belagert und bestürmt, / ist nur noch wie ein böser Traum, / ein Bild in der Nacht.8 Es wird sein, wie wenn ein Hungriger vom Essen träumt: / Wacht er auf, ist sein Magen immer noch leer. / Wenn ein Durstiger vom Trinken träumt und aufwacht, / ist er mit trockener Kehle völlig erschöpft. / So wird es dieser Völkermenge gehen, / die den Zionsberg bekriegt.9 Starrt nur hin und werdet starr! / Bleibt verblendet und erblindet! / Ihr seid berauscht, doch nicht von Wein, / ihr taumelt hin und her, und das ganz ohne Bier.10 Denn Jahwe hat einen Geist der Ohnmacht über euch gebracht. / Eure Augen – die Propheten – hat er zugedrückt / und eure Häupter – die Seher – hat er verhüllt.11 Und jede Offenbarung ist für euch wie eine Schriftrolle versiegelt. Gibt man sie einem, der lesen kann, und sagt: "Hier, lies das!", wird er antworten: "Das kann ich nicht, es ist versiegelt."12 Und gibt man sie mit der gleichen Bitte einem, der nicht lesen kann, wird er antworten: "Ich kann nicht lesen!"13 Weiter hat der Herr gesagt: Dieses Volk ist nur mit dem Mund nah bei mir, / es ehrt mich mit den Lippen, aber sein Herz ist weit von mir weg.[3] / Ihre Gottesfurcht ist ja nur angelerntes Menschengebot. (Mt 15,8; Mk 7,6)14 Deshalb will ich auch in Zukunft seltsam handeln an diesem Volk, / wunderlich und wundersam, / dass die Weisheit seiner Weisen vergeht / und der Verstand ihrer Verständigen verfliegt.[4] (1Kor 1,19)15 Wehe denen, die ihre Pläne vor Jahwe verstecken, / damit ihre Werke im Dunkeln vor sich gehen! / Dann sagen sie noch: "Wer sieht uns denn? / Wer merkt schon, was wir tun?"16 Wie verdreht ihr nur seid! / Ist der Töpfer denn nicht mehr wert als der Ton? / Kann das Werk von seinem Schöpfer sagen: "Er hat mich ja nicht gemacht!"? / Kann das Kunstwerk von dem Künstler sagen: "Er versteht doch nichts davon!"?17 Nur noch eine kurze Zeit, dann wandelt sich der Libanon in einen Garten, / und der Garten wird zu einem Wald.18 An dem Tag werden selbst die Tauben hören, was aus dem Buch gelesen wird, / und die Augen der Blinden werden Dunkel und Finsternis los.19 Die Erniedrigten freuen sich wieder über Jahwe, / und die Armen jubeln über Israels heiligen Gott.20 Dann ist der Unterdrücker nicht mehr da, / und mit dem Spötter ist es aus. / Dann sind alle beseitigt, die böse Absichten hatten,21 die andere als Verbrecher verleumden, / die Richtern bei der Arbeit Fallen stellen / und den, der Recht sucht, aus seinem Recht verdrängen.22 Darum sagt Jahwe, der Abraham gerettet hat, zu den Nachkommen Jakobs: / "Nun ist Jakob nicht mehr bloßgestellt, / sein Gesicht wird nicht mehr bleich.23 Denn wenn er und seine Kinder sehen, was ich in ihrer Mitte tue, / geben sie meinem Namen die Ehre, / machen sie Jakobs Heiligen groß und fürchten Israels Gott.24 Und die, deren Geist im Irrtum war, / bekommen Einsicht zurück, / die Murrenden nehmen Belehrung an."