Jesaja 28

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Weh der prächtigen Krone der Trunkenen von Ephraim, der welken Blume seiner herrlichen Zierde hoch über dem fetten Tal derer, die vom Wein taumeln! (Jes 5,22)2 Siehe, einen Starken und Mächtigen hält der Herr bereit; wie Hagelsturm, wie verderbliches Wetter, wie Wasserflut, die mächtig einreißt, wirft er zu Boden mit Gewalt. (2Kön 17,5)3 Mit Füßen wird zertreten die prächtige Krone der Trunkenen von Ephraim.4 Und die welke Blume seiner herrlichen Zierde hoch über dem fetten Tal wird sein wie eine Frühfeige vor dem Sommer, die einer erspäht und flugs aus der Hand verschlingt.5 Zu der Zeit wird der HERR Zebaoth eine zierende Krone sein und ein herrlicher Kranz für den Rest seines Volks (Jes 7,3; Jes 10,20)6 und ein Geist des Rechts für den, der zu Gericht sitzt, und eine Kraft denen, die den Kampf gegen das Tor zurückschlagen.7 Aber auch diese sind vom Wein toll geworden und taumeln vom Bier. Priester und Propheten sind toll vom Bier, sind im Wein ersoffen. Sie taumeln vom Bier, sie sind toll beim Weissagen und wanken beim Rechtsprechen.8 Denn alle Tische sind voll Gespei und Unflat an allen Orten! (Jes 19,14)9 Wen will denn der Priester Erkenntnis lehren, wem der Prophet Offenbarung deuten? Denen, die entwöhnt sind von der Milch, denen, die von der Brust abgesetzt sind?10 Denn sie sagen: »Zawlazaw zawlazaw, kawlakaw kawlakaw[1], hier ein wenig, da ein wenig!«11 Ja, Gott wird mit stammelnder Lippe und fremder Zunge reden zu diesem Volk, (5Mo 28,49; Jes 33,19; Jer 5,15; 1Kor 14,21)12 er, der zu ihnen gesagt hat: »Das ist die Ruhe, schafft Ruhe den Müden; und das ist die Erquickung!« Aber sie wollten nicht hören. (Jes 30,15; Jer 6,16; Mt 11,28)13 Darum wird für sie des HERRN Wort zu »Zawlazaw zawlazaw, kawlakaw kawlakaw, hier ein wenig, da ein wenig«, dass sie hingehen und rücklings fallen, zerbrochen, verstrickt und gefangen werden. (Jes 8,15)14 So höret nun des HERRN Wort, ihr Spötter, die ihr herrscht über dies Volk, das in Jerusalem ist.15 Ihr sprecht: Wir haben mit dem Tod einen Bund geschlossen und mit dem Totenreich einen Vertrag gemacht. Wenn die brausende Flut kommt, wird sie uns nicht treffen; denn wir haben Lüge zu unsrer Zuflucht und Trug zu unserm Schutz gemacht.16 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der fest gegründet ist. Wer glaubt, der flieht nicht.[2] (Ps 118,22; Jes 7,9; Röm 9,33; Röm 10,11; Eph 2,20; 1Petr 2,6)17 Und ich will das Recht zur Richtschnur und die Gerechtigkeit zur Waage machen. So wird Hagel die Zuflucht in der Lüge zerschlagen, und Wasser sollen den Schutz wegschwemmen,18 dass hinfalle euer Bund mit dem Tode und euer Vertrag mit dem Totenreich nicht bestehen bleibe. Wenn die brausende Flut kommt, wird sie euch zermalmen;19 sooft sie kommt, wird sie euch erfassen. Denn Morgen für Morgen wird sie kommen, des Tags und des Nachts. Da wird man nur mit Entsetzen Offenbarung deuten.20 Denn das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken, und die Decke zu schmal, um sich dreinzuschmiegen.21 Denn der HERR wird sich aufmachen wie am Berge Perazim und toben wie im Tal Gibeon, dass er sein Werk vollbringe, aber fremd ist sein Werk, und dass er seine Tat tue, aber seltsam ist seine Tat! (Jos 10,10; 2Sam 5,20; 1Chr 14,11; 1Chr 14,16)22 So lasst nun euer Spotten, auf dass eure Bande nicht fester werden; denn ich habe von einem Verderben gehört, das von Gott, dem HERRN Zebaoth, beschlossen ist über die ganze Erde. (Jes 10,22)23 Nehmt zu Ohren und hört meine Stimme, merkt auf und hört meine Rede:24 Pflügt oder gräbt oder eggt denn ein Ackermann immerfort seinen Acker zur Saat?25 Ist’s nicht so: Wenn er ihn geebnet hat, dann streut er Dill und wirft Kümmel und sät Weizen und Gerste, ein jedes, wohin er’s haben will, und Dinkel an den Rand?26 So unterweist ihn sein Gott und lehrt ihn, wie es recht sei.27 Auch drischt man den Dill nicht mit Dreschschlitten und lässt auch nicht die Walze über den Kümmel gehen, sondern den Dill schlägt man aus mit einem Stabe und den Kümmel mit einem Stecken.28 Zermalmt man etwa das Getreide? Nein, endlos drischt man’s nicht. Man lässt seine Dreschwalze und seine Pferde darüber gehen, aber zermalmt es nicht.29 Auch das kommt her vom HERRN Zebaoth; sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus. (Jes 9,5)

Jesaja 28

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Wehe der stolzen Krone der Trunkenen Ephraims, der welken Blume seines herrlichen Schmucks auf dem Gipfel über dem fetten Tal der vom Wein Überwältigten! (Jes 7,9; Jes 17,3; Jes 28,3; Jes 28,4; Hos 7,5; Am 4,1; Am 6,4)2 Siehe, der Herr hat einen Starken und Gewaltigen [bereit]; wie ein Hagelwetter, wie ein Verderben bringender Sturm, wie ein Wolkenbruch mit mächtiger Wasserflut; er wirft sie zu Boden mit Macht. (Jes 8,7; Jes 10,6; Nah 1,8)3 Mit Füßen wird zertreten die stolze Krone der Trunkenen Ephraims; (Jes 28,1; Hes 21,30)4 und der welken Blume seines herrlichen Schmucks auf dem Gipfel über dem fetten Tal wird es ergehen wie einer Frühfeige vor der Obsternte: Wer sie erblickt, der verschlingt sie, sobald er sie in der Hand hält. (2Kön 17,5; Hos 9,11; Nah 3,12)5 An jenem Tag wird der HERR der Heerscharen für den Überrest seines Volkes eine herrliche Krone und ein prächtiger Kranz sein, (2Chr 32,23; Jes 37,31)6 und für den, der zu Gericht sitzt, ein Geist des Rechts, und eine Stärke denen, die den Angriff vom Tor abwehren. (2Chr 31,20; Spr 8,15; Jes 11,2; Jes 12,2)7 Aber auch diese taumeln vom Wein und schwanken vom Rauschtrank: Priester und Prophet sind vom Rauschtrank berauscht, vom Wein benebelt, sie taumeln vom Rauschtrank; sie sehen nicht mehr klar, urteilen unsicher. (3Mo 10,9; Spr 20,1; Jes 5,11; Jes 5,22; Jes 56,10; Hos 4,11; Hos 4,15; Mi 2,11)8 Ja, alle Tische sind besudelt mit Erbrochenem und Kot bis auf den letzten Platz. (Spr 26,11; Jer 48,26)9 Wem soll er Erkenntnis beibringen, wem die Botschaft erläutern? Denen, die von der Milch entwöhnt, von den Brüsten abgesetzt sind? (Jer 6,10; 1Kor 2,14; 2Kor 3,14)10 Weil sie sagen: »Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift; Satzung auf Satzung, Satzung auf Satzung, hier ein wenig, da ein wenig«, (Jes 28,13)11 so wird auch Er zu diesem Volk durch stammelnde Lippen und durch eine fremde Sprache reden,[1] (5Mo 28,49; Jer 5,15)12 Er, der zu ihnen gesagt hatte: »Das ist die Ruhe! Erquickt den Müden! Und das ist die Erquickung«, aber sie wollten nicht hören. (Jes 32,17; Jes 58,6; Jer 6,16; Jer 11,1; Jer 17,21; Sach 7,9)13 Und so soll auch ihnen das Wort des HERRN werden: »Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift; Satzung auf Satzung, Satzung auf Satzung, hier ein wenig, da ein wenig« — damit sie hingehen und rückwärts hinstürzen, zerbrochen und verstrickt und gefangen werden. (Jes 6,9; Jes 8,14; Hos 6,5)14 Darum hört das Wort des HERRN, ihr Spötter, die ihr über dieses Volk herrscht, das in Jerusalem ist! (Jes 1,23; Jes 28,22; Jes 29,20)15 Weil ihr sprecht: »Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und einen Vertrag mit dem Totenreich gemacht; wenn die überschwemmende Flut daherkommt, wird sie nicht zu uns gelangen; denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Betrug uns geborgen!« — (Ps 49,10; Spr 8,36; Spr 21,6; Spr 29,12; Jes 28,18; Jes 59,13)16 darum, so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Stein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der aufs Festeste gegründet ist: Wer glaubt, der flieht nicht! (Ps 118,22; Mt 21,42; Apg 4,11; Röm 9,33; Röm 10,11; 1Kor 3,11; 1Petr 2,6)17 Und ich will das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage; der Hagel wird eure Lügenzuflucht wegreißen, und die Wasser sollen euer Versteck wegschwemmen. (Ps 52,7; Jes 42,1; Jes 51,4; Hes 13,10)18 Und euer Bund mit dem Tod wird außer Kraft gesetzt, und euer Vertrag mit dem Totenreich hat keinen Bestand. Wenn die überschwemmende Flut daherfährt, so werdet ihr von ihr zermalmt werden; (Ps 49,11; Jes 28,15; Mt 7,27)19 sooft sie daherfährt, wird sie euch erfassen; ja, sie wird jeden Morgen daherkommen, bei Tag und bei Nacht; und es wird schon lauter Schrecken sein, die Botschaft zu hören! (Jer 4,5; Hab 3,16; Lk 21,25)20 Denn das Bett wird so kurz sein, dass man sich nicht darauf ausstrecken kann, und die Decke so schmal, dass man sich nicht in sie einwickeln kann. (Jes 10,3; Jes 59,5)21 Denn der HERR wird aufstehen wie auf dem Berg Perazim und wird beben vor Zorn wie im Tal von Gibeon, um sein Werk, ja, sein fremdartiges Werk auszuführen, und seine Arbeit, ja, seine unerhörte Arbeit zu vollbringen. (Jos 10,10; 2Sam 5,20; 1Chr 14,16; Hi 5,9; Jes 29,14)22 Und nun treibt keinen Spott, dass eure Fesseln nicht fester gemacht werden; denn ich habe von dem Herrscher, dem HERRN der Heerscharen, gehört, dass Vertilgung und Strafgericht über das ganze Land beschlossen ist. (2Chr 36,16; Spr 1,22; Spr 1,26; Jes 10,22; Jes 21,10; Jer 25,11; Dan 9,27; Lk 21,24; Joh 5,30; Gal 6,7)23 Horcht auf und hört meine Stimme! Gebt acht und hört meine Rede! (Ps 81,8; Ps 85,8; Jes 1,2; Jer 22,29; Mt 13,9)24 Pflügt der Ackersmann den ganzen Tag, um zu säen? Zieht er Furchen und eggt er auf seinem Acker [den ganzen Tag]? (Hos 10,11)25 Ist’s nicht so: Wenn er ihn geebnet hat, so streut er Dill aus und sät Kümmel, wirft Weizen in Reihen und Gerste auf das abgesteckte Feld und Spelt an seinen Rand?26 Und dieses Vorgehen lehrte ihn sein Gott; er unterwies ihn, (Hi 32,8; Hi 35,11)27 dass er den Dill nicht mit dem Dreschwagen drischt und das Wagenrad nicht über den Kümmel führt; sondern Dill wird mit dem Stab ausgeklopft und Kümmel mit dem Stock. (Jes 41,15)28 Wird Brotkorn etwa zermalmt? Nein, er drischt es nicht unaufhörlich aus; selbst wenn er sein Wagenrad und seine Pferde darüberjagt, so zermalmt er es nicht. (Ps 30,6; Jes 8,17; Jer 10,24; Jer 30,11; Mi 7,9)29 Auch dies geht aus von dem HERRN der Heerscharen; denn sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus. (Ps 92,6; Ps 118,23; Jes 40,12; Jes 41,20; Jer 32,19; Röm 11,33)

Jesaja 28

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Weh euch, betrunkene, vom Wein überwältigte Leute von Efraïm![1] Eure Stadt ist euer ganzer Stolz; wie eine glänzende Krone liegt sie auf der Anhöhe über dem fruchtbaren Tal, prächtig wie die Blumenkränze auf euren Köpfen. Aber wie die welkenden Blumen wird sie fallen! (1Kön 16,24)2 Denn der Herr schickt einen Starken und Mächtigen; der wird kommen wie ein Hagelgewitter, wie ein zerstörender Sturm, wie ein Wolkenbruch, dessen Wassermassen alles überfluten. Mit einer Handbewegung reißt er alles zu Boden. (2Kön 17,5)3 Dann wird sie von Füßen zertreten, die glänzende Krone der betrunkenen Leute von Efraïm,4 der prächtige Kranz auf der Anhöhe über dem fruchtbaren Tal. Sie wird fallen wie die welkenden Blumen. Es wird ihr ergehen wie einer frühen Feige, die schon vor Beginn der Erntezeit reif geworden ist: Der Erste, der sie entdeckt, pflückt sie und isst sie auf.5 Der Tag kommt, an dem der HERR, der Herrscher der Welt,[2] für die Überlebenden seines Volkes eine prachtvolle Krone sein wird und ein schmückender Kranz.6 Denen, die Recht zu sprechen haben, wird er den richtigen Sinn für das Recht eingeben. Und denen, die den Feind aus der Stadt vertreiben sollen, wird er Mut und Kraft verleihen.7 Sogar die Priester und die Propheten sind betrunken und taumeln! Sie haben so viel Bier und Wein getrunken, dass sie nicht mehr gerade stehen können. Die Propheten taumeln, wenn sie eine Vision haben; und die Priester schwanken, wenn sie ein Gerichtsurteil aussprechen sollen. (Jes 5,11)8 Die Tische, an denen sie ihre Gelage halten,[3] sind voll von dem, was sie erbrochen haben; kein Platz ist sauber geblieben.9 Sie ärgern sich über mich und sagen:[4] »Der will uns belehren? Er will uns beibringen, was Gottes Wille ist? Für wen hält er uns? Sind wir vielleicht kleine Kinder, die eben von der Mutterbrust entwöhnt worden sind?10 Was soll dieses ewige ›La, la – la, la. Ma, ma – ma, ma. Du da, pass auf‹?«[5]11 Weil ihr nicht auf mich hören wollt,[6] wird der HERR Ausländer zu euch schicken, deren Sprache in euren Ohren wie dieses »La-la« klingen wird. Durch sie wird er euch eine Lektion erteilen. (Jes 33,19; Jer 5,15)12 Er hat zu euch gesagt: »Folgt meinem Rat, dann bekommt ihr Ruhe vor euren Feinden! Schont doch das erschöpfte Volk, dass es sich erholen kann. Ich biete euch Sicherheit!« Aber ihr wolltet nicht auf ihn hören. (Jes 7,9)13 Darum ist nun dies die Antwort, die ihr vom HERRN zu hören bekommt: »La, la – la, la. Ma, ma – ma, ma. Du da, pass auf!« Bei jedem Schritt werdet ihr stolpern, bis ihr hinfallt und euch die Knochen brecht. Ihr werdet in die Falle laufen und in die Gefangenschaft abgeführt werden.14 Ihr Selbstsicheren, die ihr hier in Jerusalem über das Volk herrscht, hört, was der HERR euch sagen lässt!15 Ihr bildet euch ein, dass euch nichts geschehen kann, weil ihr mit dem Tod und der Totenwelt einen Pakt geschlossen habt. Ihr meint, die Katastrophe werde an euch vorübergehen, weil ihr euch mit Lügen und Betrügereien abgesichert habt.16 Darum sagt der HERR, der mächtige Gott: »Auf dem Zionsberg habe ich ein festes Fundament gelegt, einen harten und kostbaren Eckstein, der allen Anstürmen standhält. Auf ihm steht: ›Wer dem HERRN vertraut, weicht nicht von der Stelle.‹[7] (Jes 7,9; Jes 14,32; Röm 9,33)17 Meine Messschnur ist das Recht und mein Senkblei die Gerechtigkeit.« Aber eure Lügenburg wird der Hagel zertrümmern und das Wasser euer Versteck fortschwemmen.18 Euer Pakt mit dem Tod und der Totenwelt ist dann null und nichtig. Wenn die Katastrophe wie eine reißende Flut über euch kommt, gibt es für euch keine Rettung mehr.19 Morgen für Morgen braust sie von Neuem heran und auch in der Nacht habt ihr keine Ruhe. Jedes Prophetenwort wird eine neue Schreckensnachricht sein.20 Es wird euch ergehen wie in dem Sprichwort: »Das Bett ist zu kurz, um sich darin zu strecken; die Decke zu schmal, um sich darin einzuwickeln.«21 Wie damals am Berg Perazim und im Tal von Gibeon wird der HERR eingreifen.[8] Was er dann tut, wird euch fremd und unverständlich erscheinen.22 Hört auf, so hochmütig meine Warnung zu verlachen! Sonst werden eure Fesseln nur noch enger. Der HERR, der Herrscher über die ganze Welt,[9] hat mich wissen lassen, dass er entschlossen ist, das Land völlig zu vernichten. (Jes 10,22)23 Hört mir gut zu, achtet auf das, was ich euch sage!24 Wenn ein Bauer die Aussaat vorbereitet, pflügt er dann jeden Tag seinen Acker? Zieht er immer wieder dieselben Furchen und hört nicht auf, die Schollen zu ebnen?25 Nicht wahr, wenn er sie geebnet hat, streut er Schwarzkümmel und Kreuzkümmel aus, sät Weizen, Hirse und Gerste auf sein Feld und Dinkel an die Ränder.26 Sein Wissen hat er von Gott, der ihn unterwiesen hat, wie er vorgehen soll.27 Den Schwarzkümmel drischt er nicht mit dem Dreschschlitten aus, er fährt auch nicht mit einem Wagenrad über den Kreuzkümmel. Nein, beide klopft er mit dem Stock aus.28 Das Brotgetreide drischt er nicht endlos, sonst wird es ja zerquetscht. Wenn er den Erntewagen mit den Zugtieren in Bewegung setzt, gibt er acht, dass das Korn nicht platt gequetscht wird.29 Auch dieses Wissen hat er vom HERRN, dem Herrscher der Welt.[10] Gottes Pläne sind zum Staunen, und er weiß genau, wie er sie zum Ziel führt.

Jesaja 28

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Der Krone, die über seinen fruchtbaren Tälern thront und auf die Ephraim trunken vor Stolz ist, wird es schlecht ergehen. Dem maßlosen Luxus, der dahinwelken wird wie eine Blume, und denen, die im Weinrausch leben, steht Schlimmes bevor.2 Gib acht! Der Herr hält einen Starken und Mächtigen bereit. Wie ein Hagelsturm, ein vernichtendes Unwetter, wie die reißenden Flutwellen nach einem Wolkenbruch wirft er sie mit seiner Hand zu Boden. (Jes 8,7; Jes 30,28; Nah 1,8)3 Die stolze Krone der berauschten Einwohner Israels wird mit Füßen zertreten werden.4 Der welkenden Blume, dem stattlichen Luxus auf dem Gipfel über dem fruchtbaren Tal, wird es wie der frühen Feige in der Vorsommerzeit ergehen, die jemand entdeckt hat. Kaum, dass er sie in der Hand hält, ist sie verschlungen. (Hos 9,10; Nah 3,12)5 Zu der Zeit wird der HERR, der Allmächtige, dem Rest seines Volkes zur prächtigen Krone und zum Leben im Überfluss[1] werden. (Jes 41,16; Jes 62,3)6 Er wird Israels Richtern den Geist der Gerechtigkeit geben und seinen Kriegern, die das Tor verteidigen, besonderen Mut verleihen. (2Chr 32,6; Jes 11,2; Jes 25,4; Jes 32,16)7 Währenddessen aber taumeln auch diese vom Wein und sind vom Alkohol schwindlig. Priester und Propheten schwanken vom Wein und sind vom Most beherrscht. Der Wein hat sie vernebelt, sodass sie unsicher in ihren Weissagungen sind und hin und her schwanken, wenn sie Urteile sprechen. (Hab 2,15)8 Ihre Tische sind verdreckt und von Erbrochenem besudelt. Es gibt nichts, was sauber wäre. (Jer 48,26)9 »Wen will er[2] denn Erkenntnis lehren? Wem will er seine Botschaft erklären? Entwöhnten Kindern, Kleinkindern, die gerade nicht mehr gestillt werden? (Hebr 5,12)10 Was soll sein Blabla und Papperlapapp und sein bedeutungsloses Geschwätz mal hier, mal dort?« (Neh 9,30)11 Ja, Gott wird tatsächlich durch rätselhafte Rede und in fremder Sprache zu diesem Volk sprechen! (Jes 33,19; 1Kor 14,1)12 Er hatte ihnen gesagt: »Hier werdet ihr Ruhe finden, die Erschöpften können sich ausruhen«, doch sie wollten nicht hören. (Jer 6,16; Mt 11,28)13 Deshalb wird es tatsächlich so kommen, dass ihnen das Wort des HERRN wie ein Blabla und ein Papperlapapp – wie bedeutungsloses Geschwätz mal hier, mal dort – vorkommt. Darüber sollen sie rücklings stolpern und zerschmettert werden, in die Falle gehen und gefangen werden. (Mt 21,44)14 Deshalb hört die Botschaft des HERRN, ihr frechen Spötter und Herrscher dieses Volkes in Jerusalem. (Jes 28,22)15 Denn ihr habt gesagt: »Wir haben ein Abkommen mit dem Tod geschlossen, einen Vertrag mit dem Totenreich[3].« Ihr sagt: »Diese vernichtende Flut wird uns, wenn sie kommt, nichts anhaben, denn wir haben uns durch Lügen geschützt und uns in Betrug verborgen.« (Jes 28,18)16 Deshalb spricht Gott, der HERR: »Seht her! Ich lege einen Stein in Jerusalem. Er ist ein kostbarer Eckstein, der fest verankert ist. Wer glaubt, bleibt bestehen. (Ps 118,22; Mt 21,42; Apg 4,11; Röm 9,1; Röm 9,33; Eph 2,20; 1Petr 2,1)17 Ich mache die Gerechtigkeit zur Richtschnur und das Recht zum Lot. Hagel wird eure Lügenzuflucht vernichten; euer Versteck wird durch eine Flut weggeschwemmt werden. (Jes 61,8; Am 7,7)18 Euer Abkommen mit dem Tod wird aufgehoben, der Vertrag, den ihr mit dem Totenreich geschlossen habt, wird ungültig. Wenn die Geißel über euch hereinbricht, wird sie euch zermalmen. (Jes 28,15)19 Sie wird euch erfassen, wann immer sie kommt; und sie wird kommen: Morgen für Morgen, bei Tag und bei Nacht.« Dann werden Weissagungen die Menschen in Schrecken versetzen. (Ps 88,16)20 Das Bett ist zu kurz, um sich darin auszustrecken, die Decke zu knapp, um sich damit zuzudecken.21 Der HERR wird aufstehen wie am Berg Perazim und toben wie im Tal Gibeon, um sein Werk, ein befremdliches Werk, und seine Arbeit, eine ungewöhnliche Arbeit, zu tun. (2Sam 5,20; Lk 19,41)22 Deshalb hört auf zu spotten, denn das zieht eure Fesseln nur noch enger. Das Strafgericht steht vollkommen fest, der Herr, der HERR der Heerscharen hat mir gesagt, was er über die ganze Erde beschlossen hat. (Jes 10,22; Jes 28,14)23 Hört mir zu; hört doch und gebt acht auf das, was ich sage!24 Pflügt denn ein Bauer täglich, wenn er säen will? Macht er den Boden ständig urbar?25 Wird er nicht, wenn der Boden bearbeitet ist, Dill ausstreuen und Kümmel säen, Weizen in Reihen und Gerste an anderer besonderer Stelle auswerfen und Dinkel an den Rand pflanzen?26 Sein Gott hat ihn unterwiesen, wie er es richtig machen soll.27 Dill wird nicht mit einem schweren Dreschschlitten gedroschen, sondern mit einem Schlägel. Auch wird Kümmel nicht mit der Walze überrollt, sondern mit einem Stock ausgeschlagen. (Am 1,3)28 Wird Brotgetreide etwa zermalmt? Nein, er drischt es nicht ununterbrochen und fährt nicht mit dem Rad seines Wagens und dem Pferdegespann immerfort darüber hinweg; er zermalmt es nicht.29 Auch das kommt vom HERRN, dem Allmächtigen. Er gibt erstaunliche Intelligenz und großen Scharfsinn. (Röm 11,33)

Jesaja 28

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Wehe der stolzen Krone der Betrunkenen, / dem welkenden Kranz seiner herrlichen Pracht, / der Hauptstadt über dem fetten Tal,[1] / dem Stolz aller Weinseligen von Efraïm.2 Schon hält der Herr einen Starken und Mächtigen bereit. / Er kommt wie ein Hagelwetter, / wie ein verheerender Sturm, / wie ein Wolkenbruch mit mächtiger Wasserflut, / der alles mit Wucht zu Boden reißt.3 Zertrampeln wird er die stolze Krone der Betrunkenen von Efraïm.4 Der welkenden Blüte seiner prächtigen Zier, / der Hauptstadt über dem fetten Tal, / wird es gehen wie der frühen Feige vor der Ernte: / Der Erste, der sie erblickt, / pflückt sie schnell ab und verschlingt sie sofort.5 An dem Tag wird Jahwe, der allmächtige Gott, zu einer herrlichen Krone für den Rest seines Volks / und zu einem prachtvollen Kranz.6 Er wird zum Geist des Rechts für den, der zu Gericht sitzen muss, / und zur Heldenkraft für den, der den Feind aus der Stadt vertreibt.7 Doch auch diese hier schwanken, berauscht vom Wein, / und taumeln, benebelt vom Bier: / Priester und Propheten sind betrunken, / schwanken vom Bier und sind benebelt vom Wein. / Sie torkeln, wenn sie weissagen, und taumeln im Gericht.8 Ihre Tische sind von Erbrochenem voll, / alles ist besudelt, kein Platz ist frei davon.9 Und dann sagen sie: „Wem will der denn Einblick geben? / Wem will der erzählen, was Gott will? / Sind wir denn kleine Kinder, / eben von der Muttermilch entwöhnt / und von den Brüsten abgesetzt?10 Was soll das Zaw-la-zaw, zaw-la-zaw / und kaw-la-kaw, kaw-la-kaw,[2] / hier ein wenig, dort ein wenig?“11 Ja, durch Menschen mit stammelnden Lippen und fremden Sprachen / sagt Gott sein Wort zu diesem Volk.[3] (1Kor 14,21)12 Er hatte zu ihnen gesagt: „So findet ihr Ruhe. / Gönnt doch den Müden die Rast! / Ich biete euch Sicherheit!“ / Aber sie wollten nicht hören.13 Darum wird Jahwe sie hören lassen: / „Zaw-la-zaw, zaw-la-zaw / und kaw-la-kaw, kaw-la-kaw, / hier ein wenig, dort ein wenig.“ / Nach hinten stürzen sie und brechen sich das Genick. / Sie laufen den Feinden ins Netz, / gefangen führt man sie fort.14 Darum hört das Wort Jahwes, ihr Lästermäuler, / ihr Herrscher von Jerusalem!15 Ihr prahlt, mit dem Tod im Bund zu sein. / Ihr habt mit dem Totenreich einen Vertrag? / Ihr glaubt, wenn die Katastrophe kommt, geht sie an euch vorbei, / denn ihr hättet Lügen zu eurer Zuflucht gemacht, / euch abgesichert durch Betrug?16 Darum spricht Jahwe, der Herr: / Seht her, ich habe auf dem Zionsberg ein festes Fundament gelegt: / Es ist ein erprobter Block, ein kostbarer Eckstein, ein felsenfester Grund. / Wer ihm vertraut, hält ebenso stand.[4] (Röm 9,33; Röm 10,11; 1Petr 2,6)17 Als Richtschnur nehme ich das Recht / und als Waage die Gerechtigkeit. / Der Hagelsturm fegt eure Lügenzuflucht weg, / und Wasser überflutet das Versteck.18 Euer Bündnis mit dem Tod ist dann gelöst, / und mit dem Totenreich ist der Vertrag gelöscht. / Und wenn die Katastrophe wie eine Flut über euch kommt, / seid ihr nur noch zertretenes Land.19 Sooft sie heranbraust, reißt sie euch mit, / und Morgen für Morgen tobt sie heran. / Selbst in der Nacht habt ihr keine Ruhe mehr. / Und jedes Prophetenwort wird euch eine Schreckensnachricht sein.20 Ja, „das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken / und die Decke zu schmal, um sich einzuwickeln.“21 Denn Jahwe wird sich erheben wie am Berg Perazim, / er wird toben wie im Tal von Gibeon.[5] / Doch was er tut, wird euch befremden, / sein Werk wird euch unheimlich sein. (Jos 10,10; 2Sam 5,20)22 Darum lasst jetzt euren Spott, damit man eure Fesseln nicht noch fester zieht! / Denn ein „Zunichte!“ habe ich gehört vom Herrn der ganzen Erde, / ein „Entschieden!“ von Jahwe, dem allmächtigen Gott.23 Horcht auf und hört meine Stimme! / Gebt Acht und hört auf mein Wort!24 Pflügt der Bauer denn den ganzen Tag zur Vorbereitung auf die Saat? / Eggt er denn jeden Tag sein Ackerland?25 Nein, wenn er die Äcker geebnet hat, streut er Dill und Kümmel aus, / sät Weizen, Hirse, Gerste auf sein Feld und Dinkel an den Rand.26 So unterwies ihn sein Gott, / belehrte ihn, wie er vorgehen soll.27 Dill drischt man nicht mit Dreschschlitten[6] aus, / und das Wagenrad wird nicht über Kümmel gerollt. / Dill wird mit dem Stab geklopft / und Kümmel mit dem Stock.28 Auch das Brotkorn wird nicht zermalmt, / nicht dauernd drischt der Drescher darauf ein. / Er sorgt dafür, dass weder Wagenräder darüber rollen / noch Pferdehufe es zerstampfen.29 Auch das weiß er von Jahwe, dem allmächtigen Gott. / Gottes Pläne sind zum Staunen, / er führt sie immer zum Erfolg.