von Deutsche Bibelgesellschaft1Wehe denen, die unrechte Gesetze machen, und den Schreibern, die unrechtes Urteil schreiben, (Jes 1,17; Jes 1,23; Jes 5,8)2um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden in meinem Volk, dass die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute werden!3Was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr eure Herrlichkeit lassen?4Wer sich nicht unter die Gefangenen bückt, wird unter den Erschlagenen fallen. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (Jes 5,25)
Gegen den Hochmut des Königs von Assyrien
5Wehe Assur, der Rute meines Zorns und dem Stecken meines Grimms! (Jes 15,1)6Ich sende ihn wider ein gottloses Volk und gebe ihm Befehl wider das Volk, dem ich zürne, dass er’s beraube und ausplündere und es zertrete wie Dreck auf der Gasse.7Aber er meint’s nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern sein Sinn steht danach, zu vertilgen und auszurotten nicht wenige Völker.8Denn er spricht: »Sind meine Fürsten nicht allesamt Könige?9Ist Kalne nicht wie Karkemisch? Ist Hamat nicht wie Arpad? Ist nicht Samaria wie Damaskus?10Wie meine Hand gefunden hat die Königreiche der Götzen, obwohl ihre Götterbilder mehr waren als die zu Jerusalem und Samaria: (2Kön 18,33; Jes 36,19)11Sollte ich nicht Jerusalem tun und seinen Götzen, wie ich Samaria und seinen Götzenbildern getan habe?«12Wenn aber der Herr all sein Werk ausgerichtet hat auf dem Berge Zion und zu Jerusalem, wird er sprechen: Ich will heimsuchen die Frucht des Hochmuts des Königs von Assyrien und den Stolz seiner hoffärtigen Augen, (Jes 37,36)13weil er spricht: »Ich hab’s durch meiner Hände Kraft ausgerichtet und durch meine Weisheit, denn ich bin klug. Ich habe die Grenzen der Länder aufgehoben und ihre Schätze geraubt und wie ein Mächtiger die Bewohner zu Boden gestoßen.14Meine Hand hat gefunden den Reichtum der Völker wie ein Vogelnest, und ich habe alle Länder zusammengerafft, wie man Eier sammelt, die verlassen sind; kein Flügel regte sich, und kein Schnabel sperrte sich auf und zirpte.«15Vermag sich auch eine Axt zu rühmen wider den, der damit haut, oder eine Säge großzutun wider den, der sie zieht? Als ob die Rute den schwänge, der sie hebt; als ob der Stock den höbe, der kein Holz ist! (Jes 5,1)16Darum wird der Herr, der HERR Zebaoth, unter die Fetten in Assur die Auszehrung senden, und unter Assurs Herrlichkeit wird er einen Brand entfachen, ein loderndes Feuer.17Und das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein, und sie wird Assurs Dornen und Disteln anzünden und verzehren an einem einzigen Tag. (5Mo 4,24)18Und die Herrlichkeit seiner Wälder und Gärten soll zunichtewerden mit Stumpf und Stiel und wird vergehen und wie ein Verschmachtender dahinschwinden,19dass die Bäume seiner Wälder, die übrig bleiben, gezählt werden können und ein Knabe sie aufschreiben kann.
Errettung eines Restes von Israel
20Zu der Zeit werden die Übriggebliebenen von Israel und was entkommen ist vom Hause Jakob sich nicht mehr verlassen auf den, der sie schlägt, sondern sie werden sich verlassen auf den HERRN, den Heiligen Israels, in Treue. (Jes 4,3)21Ein Rest wird umkehren, ja, der Rest Jakobs, zu Gott, dem Helden. (Jes 7,3; Jes 9,5)22Denn wäre auch dein Volk, o Israel, wie Sand am Meer, so soll doch nur ein Rest von ihm umkehren. Verderben ist beschlossen und bringt Fluten von Gerechtigkeit. (1Mo 22,17; Röm 9,27)23Denn Gott der HERR Zebaoth wird Verderben ergehen lassen, wie beschlossen ist, auf der ganzen Erde. (Jes 28,22)24Darum spricht Gott der HERR Zebaoth: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stecken schlägt und seinen Stab gegen dich aufhebt, wie es in Ägypten geschah.25Denn es ist nur noch eine kleine Weile, so wird mein Grimm ein Ende haben, und mein Zorn wird sich richten auf sein Verderben.26Alsdann wird der HERR Zebaoth eine Geißel über ihn schwingen wie beim Schlag gegen Midian am Rabenfelsen und wird seinen Stab, den er am Meer brauchte, aufheben wie in Ägypten. (2Mo 14,16; 2Mo 14,26; Ri 7,25; Jes 9,3; Jes 30,31)27Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen und sein Joch von deinem Halse, ja, das Joch wird von deinem Nacken genommen. (Jes 9,3; Jes 14,5; Jes 14,25)
Der Ansturm Assurs
28Assur kommt nach Aja, er zieht durch Migron, nach Michmas befiehlt er seinen Tross.29Sie ziehen durch den engen Weg: »Geba sei unser Nachtlager!« Rama erschrickt, das Gibea Sauls flieht.30Du Tochter Gallim, schreie laut! Merke auf, Lajescha! Elend ist Anatot! (1Sam 25,44)31Madmena weicht, die Bewohner von Gebim laufen davon.32Noch heute macht er halt in Nob; er streckt seine Hand aus gegen den Berg der Tochter Zion, gegen den Hügel Jerusalems. (1Sam 21,2)33Siehe, der Herr, der HERR Zebaoth, wird die Äste mit Macht abhauen und was hoch aufgerichtet steht niederschlagen, dass die Hohen erniedrigt werden. (Jes 2,12)34Und der dichte Wald wird mit dem Eisen umgehauen werden, und der Libanon wird fallen durch einen Mächtigen.
5Wehe Assyrien, der Rute meines Zorns, der in seiner Hand den Stock meines Grimms trägt! (Jes 7,20; Jer 51,20; Hab 1,12)6Gegen eine gottlose Nation werde ich ihn senden, und gegen das Volk, dem ich zürne, will ich ihn aufbieten, damit er Beute macht und Raub holt und es zertritt wie Kot auf der Gasse! (Jes 8,4; Jes 30,9; Jes 36,1)7Aber er meint es nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern er nimmt sich vor, Völker umzubringen und auszurotten, und zwar nicht wenige. (1Mo 50,20; Jes 36,18; Mi 4,12)8Denn er spricht: Sind nicht alle meine Fürsten Könige? (2Kön 18,24; Jes 36,8; Hes 26,7)9Ist nicht Kalne wie Karkemisch, Hamat wie Arpad, Samaria wie Damaskus? (1Mo 10,10; 2Kön 16,9; 2Kön 17,6; 2Chr 35,20; Jes 36,18; Jer 46,2; Am 6,2)10Wie meine Hand sich der Königreiche der Götzen bemächtigt hat, deren Götterbilder doch mächtiger waren als die von Jerusalem und Samaria, (2Kön 18,33; 2Chr 32,15; 2Chr 32,19; Jes 10,14)11und wie ich es mit Samaria und ihren Götzen gemacht habe, sollte ich es nicht auch mit Jerusalem und ihren Götzenbildern so machen? (Jes 36,18; Jes 37,10)12Und es wird geschehen: Wenn einst der Herr sein ganzes Werk am Berg Zion und an Jerusalem vollendet hat, so will ich Vergeltung üben an der Frucht des überheblichen Herzens des Königs von Assyrien und an dem Trotz seiner hochfahrenden Augen! (2Kön 19,36; Jes 2,12; Jes 37,33; Jes 46,10; Jes 55,11; Jer 50,18)13Denn er sprach: »Durch die Kraft meiner Hand habe ich es vollbracht und durch meine Weisheit; denn ich bin klug; ich verrücke die Grenzen der Völker, und ihre Vorräte plündere ich und stürze wie ein Starker die Thronenden hinab. (Jes 5,21; Jes 37,24; Jer 9,23; Hes 28,1; Dan 4,30)14Meine Hand hat nach dem Reichtum der Völker gegriffen wie nach einem Vogelnest, und wie man verlassene Eier zusammenrafft, so habe ich die ganze Erde zusammengerafft, und keiner war da, der mit den Flügeln schlug, den Schnabel aufsperrte und piepte!« — (Spr 21,6; Nah 3,1)15Rühmt sich auch die Axt gegen den, der damit haut? Oder brüstet sich die Säge gegen den, der sie führt? Als ob der Stock den schwänge, der ihn aufhebt, als ob die Rute den erhöbe, der kein Holz ist! (Ps 75,6; Jes 37,23; Jes 45,9; Hes 28,9; Röm 9,20)16Darum wird der Herrscher, der HERR der Heerscharen, unter die Fetten [Assyriens] die Schwindsucht senden und unter seinen Edlen einen Brand anzünden wie Feuersglut. (2Chr 32,21; Ps 106,15; Jes 26,11; Jes 30,30; Apg 12,23)17Und das Licht Israels wird zum Feuer werden und sein Heiliger zur Flamme; die wird seine Dornen und Disteln an einem einzigen Tag verbrennen und verzehren. (5Mo 4,24; Jes 9,17; Jes 37,36; Jes 66,24)18Und er wird die Herrlichkeit seines Waldes und seines Fruchtgartens mit Stumpf und Stiel ausrotten, dass es sein wird, wie wenn ein Kranker dahinsiecht; (2Kön 19,28; Jes 10,33; Jer 21,14; Hes 21,3)19und der Überrest der Bäume seines Waldes wird zu zählen sein, sodass ein Knabe sie aufschreiben kann. (Jes 14,12)
Ein Überrest von Israel wird gerettet werden
20Und es wird geschehen: An jenem Tag wird der Überrest Israels und das, was vom Haus Jakobs entkommen ist, sich nicht mehr auf den stützen, der ihn schlägt, sondern er wird sich in Wahrheit auf den HERRN verlassen, auf den Heiligen Israels. (2Chr 28,16; Jes 17,7; Jes 26,4; Jer 3,23; Hos 5,13; Hos 14,3)21Ein Überrest wird sich bekehren, der Überrest Jakobs zu dem starken Gott. (Jes 4,2; Jes 7,3; Jes 37,4; Jes 37,31)22Denn wenn dein Volk, o Israel, wäre wie der Sand am Meer, so wird doch nur ein Überrest von ihm sich bekehren; denn Vertilgung ist beschlossen, die einherflutet in Gerechtigkeit. (Jes 10,21; Röm 9,28)23Denn ein Vertilgen, und zwar ein fest beschlossenes, wird der Herrscher, der HERR der Heerscharen, inmitten der ganzen Erde ausführen. (Jes 10,7; Jes 28,21; Dan 9,27)24Deshalb spricht der Herrscher, der HERR der Heerscharen: Du mein Volk, das in Zion wohnt, fürchte dich nicht vor Assyrien, das dich mit der Rute schlägt und seinen Stock gegen dich erhebt nach der Weise Ägyptens! (2Mo 1,13; 2Mo 14,9; Jes 37,6; Jes 51,12)25Denn nur noch eine ganz kleine Weile, so ist der Grimm vorüber, und mein Zorn [wendet sich] zu ihrer Vernichtung. (Ps 30,6; Jes 14,25; Jes 31,8; Jes 37,36)26Und der HERR der Heerscharen wird eine Geißel über ihn schwingen, wie er Midian schlug am Felsen Oreb; und sein Stab wird über dem Meer sein, und zwar wie er ihn einst gegen Ägypten erhob. (2Mo 14,26; Ri 7,25; Jes 9,3; Jes 30,30)27Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird seine Last von deinen Schultern weichen und sein Joch von deinem Hals; ja, das Joch wird zersprengt werden wegen der Salbung. (Jes 14,25; Jer 30,8)28Er kommt über Ajat, zieht durch Migron, bei Michmas legt er sein Gerät nieder; (Jos 7,2; 1Sam 13,5; 1Sam 14,2; 1Sam 14,5)29sie ziehen durch den Engpass: Geba sei unser Nachtquartier! Rama erzittert, das Gibea Sauls flieht. (Jos 18,25; 1Sam 7,17; 1Sam 13,23; 1Sam 14,2; 1Sam 14,4; 1Sam 14,5)30Schreie laut, du Tochter Gallim! Horche auf, Laischa! Elendes Anatot! (1Sam 25,44; Neh 11,32)31Madmena flieht, die Bewohner Gebims suchen Zuflucht.32Noch heute wird er sich in Nob aufstellen; er wird seine Hand gegen den Berg der Tochter Zion schwingen, gegen die Höhe von Jerusalem! (1Sam 21,1; 2Chr 32,1)33Siehe, da haut der Herrscher, der HERR der Heerscharen, die Äste herunter mit furchtbarer Gewalt; die Hochgewachsenen werden abgehauen und die Erhabenen erniedrigt! (2Chr 32,21; Jes 2,12)34Und er schlägt den dichten Wald mit dem Eisen nieder, und der Libanon fällt durch einen Mächtigen. (Ps 103,20; Jes 10,18; Jes 31,8; Jes 37,36; Jer 22,7; Nah 1,12; 2Thess 1,7; 2Petr 2,11)
1Weh denen, die ihre Macht missbrauchen, um Verordnungen zu erlassen, die Menschen ins Unglück stürzen!2Sie bringen die Armen und Schwachen in meinem Volk um ihr Recht und plündern die Witwen und Waisen aus. (Jes 1,17)3Der Tag des Gerichts kommt gewiss und das Unwetter aus der Ferne wird euch mit Sicherheit erreichen. Was wollt ihr dann tun? Zu wem wollt ihr fliehen? Wo wollt ihr dann eure Reichtümer lassen?4Ihr habt nur die Wahl, ob ihr tot oder gefangen sein wollt! Trotzdem legt Gottes Zorn sich nicht, noch ist seine Hand drohend erhoben.
Assyrien geht zu weit!
5Der HERR sagt: »Jetzt bekommt es Assyrien mit mir zu tun! Ich habe es benutzt, um mein Strafgericht zu vollziehen. Assyrien war der Stock, mit dem ich meinen Zorn zu fühlen gab. (Jes 5,26; Jes 7,20; Jes 10,24; Jes 14,24; Jes 30,27; Jes 37,22; Mi 7,11; Nah 1,1; Hab 1,12; Zef 2,13)6Ich habe es gesandt, um ein Volk zu bestrafen, das sich von mir losgesagt und meinen Zorn herausgefordert hat. Ich habe Assyrien erlaubt, dieses Volk zu berauben und auszuplündern und es zu zertreten wie Straßendreck.7Aber der König von Assyrien wollte mehr, er schmiedete seine eigenen Pläne. Vernichten wollte er, ganze Völker ausrotten, so viele wie möglich.8Er sagte sich: ›Alle Befehlshaber meiner Truppen sind so mächtig wie Könige.9Eine Stadt nach der anderen habe ich erobert: Kalne und Karkemisch, Hamat und Arpad, Samaria und Damaskus.10Mit meiner Macht habe ich Königreiche unterworfen, die mehr Götter und Götterbilder haben als Jerusalem und Samaria.11Ich habe Samaria und seine Götter vernichtet. Und ausgerechnet Jerusalem und seine Götterbilder sollten diesem Schicksal entgehen?‹«12Aber der Herr sagt: »Erst will ich zu Ende führen, was ich gegen Jerusalem und den Zionsberg im Sinn habe. Dann werde ich mit dem König von Assyrien abrechnen, mit seiner überheblichen Selbstherrlichkeit und dem Hochmut, mit dem er auf andere herabsieht. (Jes 2,12; Jes 13,11)13Dieser König hat es gewagt, zu sagen: ›Aus eigener Kraft habe ich das alles getan, durch meine Klugheit habe ich es fertiggebracht. Die Grenzen zwischen den Völkern habe ich beseitigt, ihre Vorräte geplündert und ihre Könige vom Thron gestoßen wie ein Stier.[1]14Wie jemand ein Vogelnest ausnimmt, so habe ich die Schätze der Völker genommen. Wie jemand die Eier einsammelt, die der Vogel verlassen hat, so habe ich alle Länder eingesammelt. Da war keiner, der mit den Flügeln nach mir schlug, keiner, der den Schnabel öffnete und einen Piep von sich gab.‹«15Aber der HERR sagt: »Kann die Axt etwa angeben gegenüber dem, der sie gebraucht? Oder kann die Säge sich für wichtiger halten als den Zimmermann? Das wäre ja, als ob der Stock den schwänge, der ihn erhebt, als ob das tote Stück Holz den Mann bewegte!«16Darum wird der HERR, der Herrscher über die ganze Welt,[2] das reiche, satte Assyrien zum Hungerland machen. Unter seiner Pracht schwelt ein Brand, der alles in Flammen aufgehen lässt.17Der heilige Gott, das Licht Israels, wird zum Feuer, das die Dornen und Disteln ergreift und an einem einzigen Tag verzehrt.18Die prächtigen Wälder und Obstgärten vernichtet es mit Stumpf und Stiel. Assyrien wird dahinsiechen wie ein Sterbenskranker.19Von seinen Wäldern werden nur ein paar Bäume übrig bleiben, so wenige, dass ein Kind sie zählen kann.
Nur wenige bleiben übrig
20Es kommt eine Zeit, da wird der Rest Israels, die Überlebenden der Nachkommen Jakobs, sich nicht mehr auf Assyrien stützen, den Stock, der sie geschlagen hat. Auf den HERRN werden sie sich stützen, an den heiligen Gott Israels werden sie sich halten und ihm treu bleiben. (Jes 10,5; Hos 5,13)21Ein Rest wird zurückkehren; was übrig geblieben ist von den Nachkommen Jakobs, kehrt um zum starken Gott. (5Mo 4,29; Jes 4,3; Jes 7,3)22Israel, selbst wenn dein Volk so zahlreich wäre wie der Sand am Meer, nur ein kleiner Rest wird zurückkehren. Dein Untergang ist beschlossene Sache; er kommt wie eine Flut und verschafft dem Recht Geltung. (1Mo 22,17; 5Mo 4,27; Jes 11,11; Jes 37,32; Zef 3,12; Röm 9,27)23Der HERR, der Herrscher über die ganze Welt, ist fest entschlossen, dich zu vernichten vor den Augen aller Völker.
Keine Angst vor Assyrien!
24Der HERR, der Herrscher über die ganze Welt, sagt zu seinem Volk, das auf dem Zionsberg wohnt: »Habt keine Angst vor Assyrien, auch wenn es den Stock über euch schwingt und euch schlägt, wie es früher die Ägypter taten.25Nur noch einen ganz kleinen Augenblick, dann kehrt sich mein Zorn von euch ab und wendet sich gegen Assyrien.26Dann werde ich, der Herrscher der Welt,[3] strafend die Geißel über die Assyrer schwingen, so wie ich damals am Rabenfelsen auf die Midianiter eingeschlagen habe. Ich werde meinen Stock über das Meer ausstrecken, wie ich es gegen die Ägypter getan habe. (2Mo 14,16; 2Mo 14,26; Ri 7,25)27Wenn die Zeit gekommen ist, dann wird die Last Assyriens von euren Schultern gleiten und sein Joch von eurem Nacken gerissen.«[4] (Jer 30,8)
Der Feind rückt auf Jerusalem zu
28Die Assyrer überfallen Aja, sie ziehen durch Migron, lassen ihren Tross in Michmas,29marschieren durch die Talschlucht, um in Geba zu übernachten. Rama zittert vor Angst, Gibea, die Stadt Sauls, ergreift die Flucht.30Schrei gellend, Gallim! Lausche, Lajescha! Antworte,[5] Anatot!31Madmena flieht, die Bewohner von Gebim laufen um ihr Leben.32Schon steht der Feind in Nob und streckt seine Hand aus nach Jerusalem und dem Zionsberg!33Seht doch, wie der HERR, der Herrscher über die ganze Welt, mit erschreckender Gewalt die Äste von den Bäumen schlägt! Die größten Bäume werden gefällt, die hochragenden niedrig gemacht.34Das Dickicht des Waldes wird mit der Axt gelichtet, die Pracht des Libanons sinkt zu Boden.
Jesaja 10
Neues Leben. Die Bibel
von SCM Verlag1Schlimm wird es denen ergehen, die ungerechte Gesetze erlassen und den Schreibern, die bedrückende Vorschriften machen. (Ps 94,20)2Sie beugen das Recht der Armen und rauben den Elenden meines Volkes ihre Rechte. Sie bringen die Witwen um ihren Besitz und plündern die Waisen aus! (Jes 1,23; Jes 5,23)3Was wollt ihr tun, wenn ich euch bestrafe und plötzlich aus der Ferne Zerstörung über euch hereinbricht? Zu wem wollt ihr fliehen, um Hilfe zu bekommen und wo wollt ihr euern Reichtum in Sicherheit bringen?4Es wird euch nichts anderes bleiben, als euch in eure Gefangenschaft zu fügen oder tot bei den Gefallenen zu liegen. Doch auch damit ist der Zorn des HERRN noch nicht gestillt. Seine Hand bleibt erhoben. (Jes 34,3; Jes 66,16)
Das Gericht über Assyrien
5Schlimm wird es Assyrien ergehen, dieser Rute meines Zorns und diesem Knüppel in meiner Hand mit dem ich meine Wut fühlbar mache. (Jer 51,20)6Ich werde die Assyrer zu einem gottlosen Volk senden, ich werde sie auf das Volk hetzen, auf das ich zornig bin. Sie werden es plündern und ausrauben und wie Schmutz in den Straßen zertreten.7Doch so sehen es die Assyrer nicht und ihr Herz denkt nicht so. Sie haben sich vorgenommen, zu vernichten und viele Völker auszulöschen. (1Mo 50,20; Mi 4,11; Apg 2,23)8Der assyrische König sagt: »Ist nicht jeder meiner Befehlshaber ein König?9Ist es Kalne nicht ebenso ergangen wie Karkemisch und Hamat wie Arpad? Ist Samaria nicht schon genauso besiegt wie Damaskus? (2Kön 16,9; 2Chr 35,20; Am 6,2)10Ich habe die Königreiche dieser Götter besiegt, obwohl sie bedeutsamer sind als die von Jerusalem und Samaria. (2Kön 19,17)11Sollte es mir da nicht gelingen, Jerusalem und seine Götter zu besiegen, so wie es schon mit Samaria und seinen Göttern geschehen ist?«12Doch gegen den Größenwahn des Königs von Assyrien und gegen seine hochmütigen Augen wird sich der HERR selbst wenden, sobald er sein Ziel am Berg Zion und in Jerusalem erreicht hat. (2Kön 19,31; Jer 50,18)13Denn der König prahlt: »Das alles verdanke ich meiner eigenen Kraft und Weisheit, denn ich verstehe mich auf diese Dinge. Ich habe die Landesgrenzen der Völker beseitigt, ihre Schätze geraubt und wie ein übermenschlicher Herrscher ihre Machthaber vom Thron gestoßen. (2Kön 19,22; Jes 37,24; Hes 28,4; Dan 4,27)14Meine Hand griff nach den Reichtümern der Völker, wie man ein Nest ausnimmt, und wie man verlassene Eier einsammelt, nahm ich mir Länder. Niemand wagte auch nur einen Flügel gegen mich zu regen oder den Schnabel aufzusperren und zu piepsen.«15Darf sich die Axt gegenüber dem rühmen, der sie schwingt? Kann sich die Säge dem gegenüber überlegen fühlen, der sie führt? Sucht sich der Stock den Wanderer aus? (Jes 10,5; Jes 29,16; Jer 51,20; Röm 9,20)16Deshalb wird der HERR, der Allmächtige, seinen besten Soldaten die Schwindsucht schicken und unter seiner Herrlichkeit wird er ein Feuer anzünden.17Dieses Feuer ist das Licht Israels und sein Heiliger ist eine Flamme. An einem einzigen Tag verbrennt und verzehrt es alle seine Dornen und Disteln. (Jes 27,4; Jes 30,33; Jes 31,9; Jes 33,12; Jes 37,33; Jer 4,4)18Assyriens stolzer Wald und seine Gärten wird er mit Stumpf und Stiel vernichten und es wird wie ein Kranker dahinschwinden.19Nur wenige Bäume werden vom Wald übrig bleiben – so wenige, dass ein Kind sie zählen kann! (Jes 21,17)
Hoffnung für das Volk des HERRN
20Dann werden sich die vom Haus Jakobs, die in Israel übrig geblieben und entkommen sind, vertrauensvoll auf den HERRN, den Heiligen Israels stützen. Sie werden sich nicht weiter auf den verlassen, der sie schlägt. (Jes 17,7)21Ein Rest wird umkehren, ein Rest von Jakob, zu dem starken Gott.22Auch wenn das Volk Israel so zahlreich wäre wie der Sand am Meer, wird doch nur eine kleine Zahl[1] von ihm umkehren. Die Vernichtung ist endgültig beschlossen und dadurch kommt die Gerechtigkeit voran. (Jes 28,22; Röm 9,27)23Ja, der HERR, der Allmächtige, wird die beschlossene Zerstörung über das ganze Land bringen.24So spricht der HERR, der Allmächtige: »Einwohner von Jerusalem, fürchtet euch nicht vor den Assyrern. Sie schlagen euch mit dem Stock und erheben die Rute, wie damals die Ägypter. (2Mo 5,14)25Doch sehr bald wird mein Zorn gegen dich ein Ende haben; dann wird er sich erheben, um sie zu vernichten.« (Jes 17,14)26Der HERR, der Allmächtige, wird die Peitsche über ihnen schwingen, wie er es mit den Midianitern beim Felsen von Oreb tat. Er wird seinen Stab über das Meer erheben wie in Ägypten. (2Mo 14,16; Ri 7,25; Jes 37,36)27Dann wird seine Last von deiner Schulter fallen und sein Joch von deinem Nacken. (Jes 14,25)28Assur kommt über Aja und zieht durch Migron. Seine Ausrüstung bleibt bei Michmas zurück. (1Sam 13,2; 1Sam 14,2)29Es überquert den Pass und kampiert in Geba. Rama erschrickt. Das Gibea Sauls flieht. (Jos 18,25; Jos 21,17; 1Sam 10,26)30Schreie, Volk von Gallim! Höre, Lajescha! Armes Anatot! (Jos 21,18; 1Sam 25,44)31Madmena flieht, die Bürger von Gebim bringen sich in Sicherheit.32Noch heute wird er sein Heer in Nob aufstellen. Er wird seine Faust gegen den Berg Zion, die Anhöhe von Jerusalem, ballen. (Jes 19,16; Sach 2,13)33Doch sieh! Der HERR, der Allmächtige, wird die Äste mit Schrecken erregender Kraft abschlagen! Die hochragenden Bäume werden gefällt und sinken zu Boden. (Hes 31,2; Am 2,9)34Er rodet das Unterholz mit der Axt und der Libanon wird durch den Mächtigen fallen.
Jesaja 10
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz Vanheiden1Wehe denen, die unheilvolle Gesetze erlassen, / die unerträgliche Vorschriften machen,2um die Schwachen aus dem Gericht zu drängen / und die Armen um ihr Recht zu bringen, / um die Witwen zu plündern / und die Waisen auszurauben.3Was werdet ihr am Tag der Heimsuchung tun, / wenn das Unwetter von fern her kommt? / Zu wem wollt ihr dann fliehen, um Hilfe zu finden, / wo euren Reichtum hinterlassen?4Beugt man sich dann nicht in Gefangenschaft, / wird man unter den Erschlagenen sein. – Trotzdem legt sich der Zorn Gottes nicht. / Seine Hand bleibt drohend ausgestreckt.
Assyrien geht zu weit
5Wehe dir Assyrien, du Rute meines Zorns! / Der Stock in deiner Hand, das ist mein Grimm.6Ich sende ihn gegen einen gottlosen Stamm, / gegen ein Volk, das meinen Zorn erregt, / damit er Beute erbeutet / und raubt wie ein Räuber / und es in den Straßendreck tritt.7Doch er stellt sich das ganz anders vor, / er verfolgt seinen eigenen Plan. / Nur Vernichtung von Völkern hat er im Sinn, / auslöschen will er, so viele er kann.8„Jeder meiner Feldherrn ist ein König!“, sagt er.9„Ging es Kalne nicht wie Karkemisch,[1] / wurde Hamat nicht wie Arpad[2] besiegt / und Samaria[3] nicht wie Damaskus?[4]10Königreiche von Götzen bekam ich zu fassen, / die mehr Götterbilder hatten als es in Jerusalem und Samaria gibt.11Was ich an Samaria und seinen Göttern tat, / werde ich auch an Jerusalem und seinen Götzenbildern tun.“12Doch wenn der Herr sein Werk am Zionsberg und an Jerusalem zu Ende gebracht hat, wird er mit dem König von Assyrien abrechnen, mit seiner überheblichen Selbstherrlichkeit und dem hochmütigen Stolz, mit dem er auf andere herabsieht.13Denn er brüstet sich und sagt:
„Aus eigener Kraft habe ich das alles getan, / mit meiner Klugheit habe ich es fertiggebracht! / Ich habe die Grenzen der Völker verrückt, / ihre Vorräte geplündert / und sie mit Macht von ihren Sitzen gestürzt.14Wie in ein Vogelnest griff meine Hand in die Habe der Völker. / Wie Eier in einem verlassenen Nest / habe ich ganze Länder zusammengerafft. / Keiner war da, der mit den Flügeln schlug, / keiner, der den Schnabel aufriss und einen Piep von sich gab.“15Rühmt sich die Axt gegen den, der sie gebraucht? / Tut die Säge sich groß gegen den, der sie zieht? / Das wäre, als ob der Stock den schwingt, der ihn hebt, / als ob das tote Stück Holz den Mann bewegt.16Darum wird der Herr, Jahwe, der Allmächtige, / das fette Assyrien dürr werden lassen. / Unter seiner Pracht flackert ein Brand, / der alles in Flammen aufgehen lässt.17Israels Licht wird zum Feuer, / sein heiliger Gott zu einer Flamme, / die seine Dornen und Disteln in Brand setzt / und sie verbrennt an einem einzigen Tag.18Mit Stumpf und Stiel werden Wälder und Gärten verbrannt. / Es wird wie ein Aussterben sein.19Ein Junge könnte die Waldbäume zählen, / die ihm noch übriggeblieben sind.
Der gerettete Rest
20An dem Tag wird Israels Rest – und wer sonst vom Haus Jakobs entkommen ist – sich nicht mehr stützen auf den, der ihn schlägt, / sondern ganz auf Jahwe vertrauen, / den Heiligen Israels.21Ein Rest kehrt um zum starken Gott, / ein Rest von Jakobs Nachkommenschaft.22Und wenn dein Volk so zahlreich wäre wie der Sand am Meer, Israel – nur ein Rest davon kehrt um. / Die Vernichtung ist beschlossen. / Die Gerechtigkeit flutet heran.23Denn Jahwe, der Herr aller Heere, / vollstreckt die Vernichtung mitten im Land.[5] (Röm 9,27)24Darum spricht Jahwe, der Herr aller Heere: / „Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt! / Auch wenn Assyrien den Stock über euch schwingt, / wenn es den Knüppel hebt wie damals Ägypten.25Es dauert nur noch eine ganz kurze Zeit, / dann wird mein Zorn zu Ende sein / und ist dann auf Assurs Vernichtung bedacht.“26Jahwe, der Allmächtige, wird dann über ihn die Geißel schwingen. / Gegen Assur holt er dann zum Schlag aus / wie er es am Rabenfels gegen Midian tat; / er streckt seinen Stab aus über das Meer / wie damals gegen das Ägyptervolk. (Ri 7,25)27An dem Tag wird die Last Assyriens von deiner Schulter gleiten, / sein Joch von deinem Nacken weggerissen sein, / durch Stärke zersprengt.28Sie kommen auf Aja zu, ziehen durch Migron;[6] / und in Michmas[7] lassen sie ihren Tross.29Sie marschieren durch die Schlucht. / „Geba wird unser Nachtquartier sein!“ / Rama[8] zittert vor Angst, / und Sauls Stadt Gibea[9] ergreift die Flucht.30Schrei gellend, Gallim! / Lausche, Lajescha![10] / Armes Anatot![11]31Madmena flieht, / und die Bewohner von Gebim[12] rennen davon.32Noch heute macht er Halt in Nob[13] / und streckt seine Hand nach dem Hügel Jerusalems aus, / nach dem Berg, der den Einwohnern Zions gehört.33Seht, wie der Herr, Jahwe, der Allmächtige, mit schrecklicher Gewalt die Äste abhaut. / Die mächtigen Bäume werden gefällt, / alles Hohe wird niedrig gemacht.34Das Gestrüpp des Waldes wird mit Eisen zerfetzt, / und die Pracht des Libanon fällt.