1.Könige 18

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Nach einer langen Zeit kam das Wort des HERRN zu Elia, im dritten Jahr: Geh hin und zeige dich Ahab, denn ich will regnen lassen auf die Erde.2 Und Elia ging hin, um sich Ahab zu zeigen. Es war aber eine große Hungersnot in Samaria.3 Und Ahab rief Obadja, seinen Hofmeister – Obadja aber fürchtete den HERRN sehr;4 denn als Isebel die Propheten des HERRN ausrottete, nahm Obadja hundert Propheten und versteckte sie in Höhlen, hier fünfzig und da fünfzig, und versorgte sie mit Brot und Wasser –;5 und Ahab sprach zu Obadja: Zieh durchs Land zu allen Wasserquellen und Bächen, ob wir Gras finden und die Rosse und Maultiere erhalten könnten, damit wir keines der Tiere töten müssen.6 Und sie teilten sich ins Land, dass sie es durchzogen. Ahab zog allein auf dem einen Weg und Obadja auch allein auf dem andern Weg.7 Als nun Obadja auf dem Wege war, siehe, da begegnete ihm Elia. Und als er ihn erkannte, fiel er auf sein Antlitz und sprach: Bist du es, Elia, mein Herr?8 Er sprach: Ja! Geh hin und sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da!9 Obadja aber sprach: Was hab ich gesündigt, dass du deinen Knecht in die Hände Ahabs geben willst, dass er mich töte?10 So wahr der HERR, dein Gott, lebt: Es gibt kein Volk noch Königreich, wohin mein Herr nicht gesandt hat, dich zu suchen. Und wenn sie sprachen: Er ist nicht hier, nahm er einen Eid von dem Königreich und Volk, dass man dich nicht gefunden hätte.11 Und nun sprichst du: Geh hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da!12 Wenn ich nun hinginge von dir, so könnte dich der Geist des HERRN hinwegnehmen, und ich wüsste nicht wohin; und wenn ich dann käme und sagte es Ahab an und er fände dich nicht, so tötete er mich. Und doch fürchtet dein Knecht den HERRN von seiner Jugend auf.13 Ist’s meinem Herrn Elia nicht angesagt, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des HERRN tötete? Dass ich von den Propheten des HERRN hundert versteckte, hier fünfzig und da fünfzig, in Höhlen und versorgte sie mit Brot und Wasser?14 Und nun sprichst du: Geh hin, sage deinem Herrn: Elia ist da! Dann wird er mich töten.15 Elia sprach: So wahr der HERR Zebaoth lebt, vor dem ich stehe: Ich will mich ihm heute zeigen.16 Da ging Obadja hin Ahab entgegen und sagte es ihm an. Und Ahab ging hin Elia entgegen.17 Und als Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du es, der Israel ins Unglück stürzt?18 Er aber sprach: Nicht ich stürze Israel ins Unglück, sondern du und deines Vaters Haus dadurch, dass ihr des HERRN Gebote verlassen habt, und du den Baalen nachgelaufen bist. (1Kön 16,31)19 Wohlan, so sende nun hin und versammle zu mir ganz Israel auf den Berg Karmel und die vierhundertfünfzig Propheten Baals, auch die vierhundert Propheten der Aschera, die vom Tisch Isebels essen.20 So sandte Ahab hin zu allen Israeliten und versammelte die Propheten auf den Berg Karmel.21 Da trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt ihm nach, ist’s aber Baal, so wandelt ihm nach. Und das Volk antwortete ihm nichts. (Jos 24,15; Mt 6,24)22 Da sprach Elia zum Volk: Ich bin allein übrig geblieben als Prophet des HERRN, aber die Propheten Baals sind vierhundertfünfzig Mann.23 So gebt uns nun zwei junge Stiere und lasst sie wählen einen Stier und ihn zerstücken und aufs Holz legen, aber kein Feuer daran legen; dann will ich den andern Stier herrichten und aufs Holz legen und auch kein Feuer daran legen.24 Und ruft ihr den Namen eures Gottes an, ich aber will den Namen des HERRN anrufen. Welcher Gott nun mit Feuer antworten wird, der ist Gott. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Das ist recht. (1Mo 15,17)25 Und Elia sprach zu den Propheten Baals: Wählt ihr einen Stier und richtet zuerst zu, denn ihr seid viele, und ruft den Namen eures Gottes an, aber legt kein Feuer daran.26 Und sie nahmen den Stier, den man ihnen gab, und richteten zu und riefen den Namen Baals an vom Morgen bis zum Mittag und sprachen: Baal, erhöre uns! Aber es war da keine Stimme noch Antwort. Und sie hinkten um den Altar, den sie gemacht hatten.27 Als es nun Mittag wurde, verspottete sie Elia und sprach: Ruft laut! Denn er ist ja ein Gott; er ist in Gedanken oder hat zu schaffen oder ist über Land oder schläft vielleicht, dass er aufwache.28 Und sie riefen laut und ritzten sich mit Messern und Spießen nach ihrer Weise, bis ihr Blut herabfloss.29 Als aber der Mittag vergangen war, waren sie in Verzückung bis um die Zeit, zu der man das Speisopfer darbringt; aber da war keine Stimme noch Antwort noch einer, der aufmerkte.30 Da sprach Elia zu allem Volk: Kommt her zu mir! Und als alles Volk zu ihm trat, baute er den Altar des HERRN wieder auf, der zerbrochen war.31 Und Elia nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs – zu dem das Wort des HERRN ergangen war: Du sollst Israel heißen – (1Mo 32,29; 2Mo 24,4)32 und baute von den Steinen einen Altar im Namen des HERRN und machte um den Altar her einen Graben, so breit wie für zwei Maß Aussaat,33 und richtete das Holz zu und zerstückte den Stier und legte ihn aufs Holz.34 Und Elia sprach: Holt vier Eimer voll Wasser und gießt es auf das Brandopfer und aufs Holz! Und er sprach: Tut’s noch einmal! Und sie taten’s noch einmal. Und er sprach: Tut’s zum dritten Mal! Und sie taten’s zum dritten Mal.35 Und das Wasser lief um den Altar her, und der Graben wurde auch voll Wasser.36 Und als es Zeit war, das Speisopfer zu opfern, trat der Prophet Elia herzu und sprach: HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass heute kundwerden, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht und dass ich all das nach deinem Wort getan habe!37 Erhöre mich, HERR, erhöre mich, dass dies Volk erkenne, dass du, HERR, Gott bist und ihr Herz wieder zu dir kehrst!38 Da fiel das Feuer des HERRN herab und fraß Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf im Graben. (3Mo 9,24; Ri 6,21)39 Als das alles Volk sah, fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Der HERR ist Gott, der HERR ist Gott!40 Elia aber sprach zu ihnen: Greift die Propheten Baals, dass keiner von ihnen entrinne! Und sie ergriffen sie. Und Elia führte sie hinab an den Bach Kischon und schlachtete sie daselbst. (2Mo 22,19; 5Mo 13,6)41 Und Elia sprach zu Ahab: Zieh hinauf, iss und trink; denn es rauscht, als wollte es sehr regnen. (Jak 5,18)42 Und als Ahab hinaufzog, um zu essen und zu trinken, ging Elia auf den Gipfel des Karmel und bückte sich zur Erde und hielt sein Haupt zwischen seine Knie43 und sprach zu seinem Diener: Geh hinauf und schaue zum Meer hin! Er ging hinauf und schaute und sprach: Es ist nichts da. Elia sprach: Geh wieder hinauf! So geschah es siebenmal.44 Und beim siebenten Mal sprach er: Siehe, es steigt eine kleine Wolke auf aus dem Meer wie eines Mannes Hand. Elia sprach: Geh hinauf und sage Ahab: Spann an und fahre hinab, damit dich der Regen nicht aufhält!45 Und ehe man sich’s versah, wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein großer Regen. Ahab aber fuhr hinab nach Jesreel.46 Und die Hand des HERRN kam über Elia, und er gürtete seine Lenden und lief vor Ahab hin, bis er kam nach Jesreel.

1.Könige 18

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und es geschah nach vielen Tagen, im dritten Jahr, da erging das Wort des HERRN an Elia: Geh hin, zeige dich Ahab, und ich will es regnen lassen auf den Erdboden! (Ps 147,8; Jer 14,22; Lk 4,25; Jak 5,17)2 Und Elia ging hin, um sich Ahab zu zeigen. Es war aber eine große Hungersnot in Samaria. (Rut 1,1; 2Kön 4,38; 2Kön 8,1; 2Kön 25,3; Ps 56,5; Ps 105,16)3 Und Ahab rief Obadja, seinen Verwalter. Obadja aber fürchtete den HERRN sehr. (1Kön 18,12; Neh 5,15; Neh 7,2; Ps 112,1; Pred 7,18)4 Denn es geschah, als Isebel die Propheten des HERRN ausrottete, da nahm Obadja 100 Propheten und verbarg sie in Höhlen, hier 50 und dort 50, und versorgte sie mit Brot und Wasser. (2Kön 9,7; Mt 10,41; Röm 12,13; Gal 6,10)5 So sprach nun Ahab zu Obadja: Zieh durch das Land, zu allen Wasserquellen und zu allen Bächen[1]; vielleicht finden wir Gras, um die Pferde und Maultiere am Leben zu erhalten, sodass wir nichts von dem Vieh umkommen lassen müssen! (Ps 104,14; Jer 14,5; Joe 1,18; Joe 2,22)6 Und sie teilten das Land unter sich auf, um es zu durchziehen. Ahab zog allein auf einem Weg, und Obadja auch allein auf einem anderen Weg. (Jer 14,3)7 Als nun Obadja auf dem Weg war, siehe, da begegnete ihm Elia. Und als er ihn erkannte, fiel er auf sein Angesicht und sprach: Bist du es, mein Herr Elia? (1Mo 18,2; 1Mo 18,12; 1Mo 44,16; 1Mo 50,18; 1Kön 11,29; Jes 60,14; 1Petr 3,8)8 Er sprach zu ihm: Ich bin’s! Geh hin und sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist hier! (1Kön 18,3; Röm 13,7; 1Petr 2,17)9 Er aber sprach: Was habe ich gesündigt, dass du deinen Knecht in die Hand Ahabs geben willst, damit er mich tötet? (2Mo 5,21; 1Kön 17,18; 1Kön 18,12)10 So wahr der HERR, dein Gott, lebt, es gibt kein Volk, noch Königreich, in das mein Herr nicht gesandt hätte, um dich zu suchen. Und wenn sie sagten: »Er ist nicht hier«, so nahm er einen Eid von jenem Königreich und von jenem Volk, dass man dich nicht gefunden habe. (Jer 26,20; Jer 36,26; Hos 7,15; Am 4,6)11 Und du sprichst nun: Geh hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist hier! (1Kön 18,8; 1Kön 18,14)12 Wenn ich von dir weggehe, dann könnte es geschehen, dass dich der Geist des HERRN hinwegnimmt, ich weiß nicht wohin; und wenn ich dann komme und es Ahab berichte, und er findet dich nicht, so wird er mich töten; und dein Knecht fürchtet doch den HERRN von Jugend auf! (2Kön 2,12; 2Kön 2,16; Ps 56,12; Ps 71,5; Jes 50,10; Jes 51,12; Hes 3,12; Mt 10,28; Lk 18,21; Apg 8,39)13 Ist meinem Herrn nicht berichtet worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des HERRN tötete, dass ich von den Propheten des HERRN 100 Männer verbarg, hier 50 und dort 50, in Höhlen, und sie mit Brot und Wasser versorgte? (Gal 6,9; Hebr 6,10; 1Joh 3,18)14 Und du sprichst nun: Geh hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist hier! Er wird mich ja töten! (1Kön 18,12)15 Elia aber sprach: So wahr der HERR der Heerscharen lebt, vor dem ich stehe, ich werde mich ihm heute zeigen! (1Kön 18,17)16 Da ging Obadja hin, Ahab entgegen, und berichtete es ihm; Ahab aber kam Elia entgegen. (1Kön 18,8)17 Und als Ahab den Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du da, der Israel ins Unglück bringt? (Am 7,10; Lk 23,2; Apg 16,20; Apg 17,6)18 Er aber sprach: Nicht ich bringe Israel ins Unglück, sondern du und das Haus deines Vaters, weil ihr die Gebote des HERRN verlassen habt und du den Baalen nachgefolgt bist! (2Chr 28,19; Jer 2,19)19 Wohlan, so sende nun hin und versammle zu mir ganz Israel auf den Berg Karmel, dazu die 450 Propheten des Baal und die 400 Propheten der Aschera, die am Tisch der Isebel essen! (Jos 19,26; 1Kön 16,32; Jer 46,18)20 So sandte Ahab Boten zu allen Kindern Israels und versammelte die Propheten auf dem Berg Karmel. (1Kön 22,6)21 Da trat Elia vor das ganze Volk und sprach: Wie lange wollt ihr auf beiden Seiten hinken? Ist der HERR Gott, so folgt ihm nach, ist es aber Baal, so folgt ihm! Und das Volk erwiderte ihm kein Wort. (Jos 24,15; 2Kön 17,41; Zef 1,5; Mt 6,24; 2Kor 6,14; Jak 4,4; Offb 3,15)22 Da sprach Elia zum Volk: Ich bin allein übrig geblieben als Prophet des HERRN, die Propheten Baals aber sind 450 Mann. (1Kön 18,19; 1Kön 19,10; 1Kön 19,14; Röm 11,3)23 So gebt uns nun zwei Jungstiere, und lasst sie den einen Jungstier erwählen und ihn in Stücke zerteilen und auf das Holz legen und kein Feuer daran legen; so will ich den anderen Jungstier zubereiten und auf das Holz legen und auch kein Feuer daran legen. (1Kön 18,26; 1Kön 18,33)24 Dann sollt ihr den Namen eures Gottes anrufen, und ich will den Namen des HERRN anrufen. Und der Gott, der mit Feuer antworten wird, der sei der [wahre] Gott! Da antwortete das ganze Volk und sprach: Das Wort ist gut! (3Mo 9,24; 1Kön 18,38; 1Chr 21,26; 2Chr 7,1)25 Und Elia sprach zu den Propheten Baals: Erwählt euch den einen Jungstier und bereitet ihn zuerst zu, denn ihr seid viele, und ruft den Namen eures Gottes an, aber legt kein Feuer daran! (1Kön 22,22; 2Kön 10,19; 2Petr 2,1)26 Und sie nahmen den Jungstier, den man ihnen gab, und bereiteten ihn zu; und sie riefen den Namen Baals an vom Morgen bis zum Mittag und sprachen: Baal, erhöre uns! Aber da war keine Stimme noch Antwort. Und sie hüpften um den Altar, den man gemacht hatte. (Ps 135,16; Jes 46,7; Jer 10,5; 1Kor 8,4)27 Als es nun Mittag war, spottete Elia über sie und sprach: Ruft laut! denn er ist ja ein Gott; vielleicht denkt er nach oder er ist beiseitegegangen oder ist auf Reisen, oder er schläft vielleicht und wird aufwachen! (Ps 121,4; Jes 41,23; Jes 45,20)28 Und sie riefen laut und machten sich Einschnitte nach ihrer Weise mit Schwertern und Spießen, bis das Blut an ihnen herabfloss. (3Mo 19,28; Röm 12,1)29 Als aber der Mittag vergangen war, weissagten sie, bis es Zeit war, das Speisopfer darzubringen; aber da war keine Stimme noch Antwort noch Aufhorchen. (2Mo 29,41; 1Kön 18,26)30 Da sprach Elia zu dem ganzen Volk: Tretet heran zu mir! Als nun das ganze Volk zu ihm trat, stellte er den Altar des HERRN, der niedergerissen war, wieder her. (1Kön 19,10; 1Kön 19,14; 2Chr 33,16; Röm 11,3)31 Und Elia nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an den das Wort des HERRN ergangen war: »Du sollst Israel heißen!« (1Mo 32,28; 1Mo 35,10; 2Mo 24,4; Jos 4,5)32 Und er baute aus den Steinen einen Altar im Namen des HERRN und machte um den Altar her einen Graben so breit wie für zwei Kornmaß Aussaat; (2Mo 20,24; Ri 6,26; 1Sam 7,17)33 und er richtete das Holz zu und zerteilte den Jungstier in Stücke und legte ihn auf das Holz, (3Mo 1,6)34 und er sprach: Füllt vier Krüge mit Wasser und gießt es auf das Brandopfer und auf das Holz! Und er sprach: Tut es noch einmal! Und sie taten es noch einmal. Und er sprach: Tut es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal. (4Mo 24,10; Dan 6,11; Dan 6,14; Apg 10,16; Apg 11,10)35 Und das Wasser lief rings um den Altar, und auch den Graben füllte er mit Wasser. (1Kön 18,38)36 Und es geschah um die Zeit, da man das Speisopfer darbringt, da trat der Prophet Elia herzu und sprach: O HERR, du Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass [sie] heute erkennen, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht, und dass ich dies alles nach deinem Wort getan habe! (2Mo 3,6; 4Mo 16,28; 1Sam 17,46; 1Kön 18,29; 2Kön 19,19; Ps 83,19; Ps 115,2; Hes 36,23; Mt 22,32)37 Erhöre mich, o HERR, erhöre mich, damit dieses Volk erkennt, dass du, HERR, der [wahre] Gott bist, und damit du ihr Herz zur Umkehr bringst! (1Kön 18,24; Jes 37,20; Mal 3,23; Lk 1,16)38 Da fiel das Feuer des HERRN herab und verzehrte das Brandopfer und das Holz und die Steine und die Erde; und es leckte das Wasser auf im Graben. (3Mo 9,24; Ri 6,21; 1Chr 21,26; 2Chr 7,1)39 Als das ganze Volk dies sah, da fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Der HERR ist Gott! Der HERR ist Gott! (Ps 22,30; Jes 45,23; Joh 2,23; Phil 2,9)40 Elia aber sprach zu ihnen: Fangt die Propheten Baals, dass keiner von ihnen entkommt! Und sie fingen sie. Und Elia führte sie hinab an den Bach Kison und schlachtete sie dort. (5Mo 13,7; 5Mo 18,20; 2Kön 10,25)41 Und Elia sprach zu Ahab: Zieh hinauf, iss und trink, denn es rauscht, als wolle es reichlich regnen! (1Kön 17,1; 1Kön 18,1)42 Und als Ahab hinaufzog, um zu essen und zu trinken, ging Elia auf den Gipfel des Karmel und beugte sich zur Erde und legte sein Angesicht zwischen seine Knie; (Jak 5,17)43 und er sprach zu seinem Burschen: Geh doch hinauf und schaue zum Meer hin! Da ging er hinauf und schaute hin und sprach: Es ist nichts da! Er sprach: Geh wieder hin! So geschah es siebenmal. (Jos 6,15; 2Kön 5,10; Hab 2,1; Mt 18,21; Lk 18,1)44 Und beim siebten Mal sprach er: Siehe, es steigt eine kleine Wolke aus dem Meer auf, wie die Hand eines Mannes! Da sprach er: Geh hinauf und sage zu Ahab: Spanne an und fahre hinab, damit dich der Regen nicht zurückhält! (1Sam 6,7; 1Sam 6,10; Hi 8,7; Mi 1,13; Sach 4,10)45 Und es geschah unterdessen, da wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein gewaltiger Regen. Ahab aber bestieg den Wagen und fuhr nach Jesreel. (Jos 19,18; 1Sam 12,18; 1Kön 21,1; 1Kön 21,23; Ps 65,6; Ps 65,10; Ps 68,10)46 Und die Hand des HERRN kam über Elia, und er gürtete seine Lenden und lief vor Ahab her bis nach Jesreel. (2Sam 15,1; 1Kön 19,8; 2Kön 1,8; 2Kön 3,15; 2Kön 4,29; 2Kön 9,1; Esr 7,6; Hes 1,3; Hes 8,1; Mal 3,1; Apg 11,21)

1.Könige 18

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Schon länger als zwei Jahre hatte es nicht mehr geregnet, da erging das Wort des HERRN an Elija. Der HERR sagte zu ihm: »Geh und tritt vor König Ahab! Ich werde dem Land wieder Regen schicken!«2 Elija machte sich auf den Weg. In der Stadt Samaria waren alle Vorräte aufgebraucht.3 Darum ließ Ahab seinen Palastverwalter Obadja rufen. Obadja hatte immer treu zum HERRN gehalten.4 Als Isebel die Propheten des HERRN ermorden ließ, hatte er hundert von ihnen in Sicherheit gebracht, sie zu je fünfzig in zwei Höhlen versteckt und mit Brot und Wasser versorgt.5 Nun sagte Ahab zu Obadja: »Los, wir suchen[1] jetzt jede Oase und jedes Bachtal im Land nach Gras ab. Vielleicht finden wir irgendwo noch etwas für unsere Pferde und Maulesel. Sonst bleibt uns nichts anderes übrig, als einen Teil der Tiere zu töten.«6 Ahab und Obadja teilten das Land unter sich auf und gingen dann jeder für sich auf die Suche.7 Als nun Obadja das Land durchstreifte, trat ihm plötzlich Elija in den Weg. Obadja erkannte den Propheten, warf sich vor ihm nieder und fragte: »Elija, mein Herr, bist du es?«8 »Ich bin es«, sagte Elija. »Kehr sofort um und melde deinem Herrn, dass ich hier bin!«9 »Was habe ich getan, dass du mich dem Zorn des Königs ausliefern willst?«, erwiderte Obadja. »Er wird mich umbringen lassen.10 So gewiss der HERR, dein Gott, lebt: Es gibt kein Land, in dem Ahab dich nicht suchen ließ. Wenn es hieß: ›Er ist nicht hier‹, musste es ihm der König des Landes mit einem Eid bestätigen.11 Und jetzt soll ich hingehen und ihm melden: ›Elija ist da‹?12 Kaum bin ich weg, kann der Geist des HERRN dich an einen Ort bringen, den ich nicht kenne. Wenn Ahab dich dann nicht findet, wird er mich umbringen. Dabei habe ich doch von Jugend auf treu zum HERRN gehalten. (2Kön 2,16; Apg 8,39)13 Hat man dir nicht berichtet, was ich getan habe? Als Isebel die Propheten des HERRN umbrachte, habe ich hundert von ihnen in zwei Höhlen versteckt und mit Brot und Wasser versorgt.14 Und nun schickst du mich zu Ahab, damit ich dich bei ihm melde? Er wird mich bestimmt umbringen.«15 Aber Elija sagte: »So gewiss der HERR, der Herrscher der Welt,[2] lebt, in dessen Dienst ich stehe, ich sage dir: Noch heute wird mich Ahab zu sehen bekommen!«16 Da ging Obadja zu König Ahab und brachte ihm die Botschaft. Der König brach sofort auf und zog Elija entgegen.17 Als er den Propheten erblickte, rief er: »Da bist du also – der Mann, der Israel ins Unglück stürzt!«18 Doch Elija erwiderte: »Nicht ich stürze Israel ins Unglück, sondern du und deine Familie! Ihr habt die Gebote des HERRN missachtet; sogar du selbst verehrst die Baale! (1Kön 16,31)19 Aber jetzt ist es so weit: Schicke Boten aus! Ganz Israel soll zu mir auf den Gipfel des Berges Karmel kommen. Rufe auch die 450 Propheten Baals und die 400 Propheten der Aschera, die von Isebel mit Essen und Trinken versorgt werden!«20 Ahab ließ die Männer Israels und die Propheten Isebels auf den Berg Karmel rufen. Als alle versammelt waren,21 trat Elija vor die Volksmenge und rief: »Wie lange schwankt ihr noch hin und her? Entweder der HERR ist Gott, dann folgt ihm – oder Baal ist Gott, dann folgt ihm!« Als alles stumm blieb, (Jos 24,15)22 fuhr Elija fort: »Ich bin der einzige Prophet des HERRN, der noch übrig geblieben ist, und hier sind 450 Propheten, die im Dienst Baals stehen.23 Bringt zwei junge Stiere her! Sie sollen sich einen auswählen, ihn zerteilen und die Stücke auf die Holzscheite legen; aber sie dürfen kein Feuer anzünden. Ich werde es mit dem anderen Stier ebenso machen.24 Dann sollen sie zu ihrem Baal rufen und ich rufe zum HERRN. Wer von beiden als Antwort Feuer schickt, der ist Gott.« Das ganze Volk rief: »Ja, so soll es sein!« (3Mo 9,24)25 Dann sagte Elija zu den Propheten Baals: »Macht ihr den Anfang; ihr seid in der Überzahl. Sucht euch einen Stier aus, bereitet ihn als Opfer zu und betet zu eurem Gott, aber zündet kein Feuer an!«26 Die Baalspropheten richteten das Opfer zu und riefen vom Morgen bis zum Mittag: »Baal, höre uns!« Dabei tanzten sie um den Altar und hüpften die Stufen hinauf.[3] Aber alles blieb still, niemand antwortete.27 Als es Mittag wurde, machte sich Elija über sie lustig. »Ihr müsst lauter rufen!«, spottete er. »Er ist doch ein Gott! Vielleicht denkt er gerade nach oder er musste dringend mal weg oder ist auf Reisen gegangen. Vielleicht hält er gerade seinen Mittagsschlaf. Ihr müsst ihn aufwecken!«28 Sie schrien immer lauter und ritzten sich nach ihrem Brauch die Haut mit Schwertern und Speeren, dass das Blut an ihnen herabfloss;29 sie führten sich wie Irrsinnige auf. So trieben sie es die ganze Zeit bis zu der Stunde, in der das Abendopfer vorbereitet wird. Aber alles blieb still, kein Echo kam, keine Antwort.30 Da rief Elija der Volksmenge zu: »Her zu mir!«, und alle drängten sich um ihn. Dann begann er, den zerstörten Altar des HERRN wieder aufzubauen.31 Er wählte zwölf Steine aus, nach der Zahl der Stämme Israels, der Nachkommen Jakobs, zu dem der HERR gesagt hatte: »Du sollst Israel heißen.« (1Mo 32,29; 2Mo 24,4)32 Aus diesen Steinen baute er dem HERRN einen Altar. Dann zog er rings um den Altar einen Graben, so breit, dass man darin zwölf Kilo[4] Saatgut hätte aussäen können.33 Er schichtete Holzscheite auf, zerteilte den Stier und legte die Stücke auf das Holz.34 Schließlich ließ er vier Eimer Wasser über das Opfer und die Holzscheite gießen und ließ das noch zweimal wiederholen.35 Das Wasser floss am Altar hinunter und füllte den Graben.36 Zur Stunde des Abendopfers trat Elija vor den Altar und rief: »HERR, du Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs! Alle sollen heute erfahren, dass du Gott bist in Israel und ich dein Diener, der dies alles in deinem Auftrag getan hat. (2Mo 3,6)37 Höre mich, HERR, erhöre mich! Dieses Volk soll erkennen, dass du, HERR, allein Gott bist und dass du sie wieder auf den rechten Weg zurückbringen willst.«38 Da ließ der HERR Feuer herabfallen. Es verzehrte nicht nur das Opfertier und die Holzscheite, sondern auch die Steine, die Erde ringsum und das Wasser im Graben. (3Mo 9,24)39 Als das Volk das sah, warfen sich alle zu Boden und riefen: »Der HERR allein ist Gott, der HERR allein ist Gott!«40 Elija aber befahl: »Haltet die Baalspropheten fest! Keiner darf entkommen!« Sie wurden festgenommen und Elija ließ sie zum Bach Kischon hinabführen und dort hinrichten. (2Mo 22,19)41 Dann sagte Elija zu Ahab: »Geh in dein Zelt, iss und trink; denn ich höre schon den Regen rauschen.«42 Während Ahab wegging, stieg Elija auf den Gipfel des Karmelgebirges, kauerte sich auf den Boden und verbarg sein Gesicht zwischen den Knien. (Jak 5,18)43 Er befahl seinem Diener: »Geh dort hinüber und halte Ausschau zum Meer hin!« Der Diener ging, dann kam er zurück und meldete: »Es ist nichts zu sehen.« Elija sagte: »Geh noch einmal!« Der Diener ging und kam wieder; siebenmal schickte ihn Elija.44 Beim siebten Mal meldete er: »Ich sehe eine kleine Wolke am Horizont, sie ist etwa so groß wie die Faust eines Mannes.« Da befahl ihm Elija: »Geh zu Ahab und sag ihm, er soll sofort anspannen lassen und losfahren, damit er nicht vom Regen überrascht wird!«45 Ahab stieg auf seinen Wagen und fuhr los nach Jesreel. Da verfinsterte sich auch schon der Himmel, der Wind trieb schwarze Wolken heran und ein heftiger Regen ging nieder.46 Elija wurde vom Geist des HERRN ergriffen, band sein Obergewand hoch und lief vor dem Wagen Ahabs her bis nach Jesreel.

1.Könige 18

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Die Monate vergingen, und im dritten Jahr sprach der HERR zu Elia: »Geh und zeige dich Ahab. Ich will dem Land Regen schicken!« (Jak 5,17)2 Da ging Elia, um sich Ahab zu zeigen. Inzwischen war in Samaria eine große Hungersnot ausgebrochen. (1Kön 16,24)3 Deshalb ließ Ahab seinen Palastvorsteher Obadja rufen, der ein treuer Anhänger des HERRN war. (1Kön 18,16)4 Er hatte einst, als Isebel alle Propheten des HERRN töten ließ, 100 Propheten in zwei Höhlen verborgen, in jeder Höhle 50, und hatte sie mit Essen und Trinken versorgt.5 Ahab sagte zu Obadja: »Geh durch das Land zu jeder Quelle und jedem Bach und sieh, ob wir Gras finden, um die Pferde und Maultiere zu retten, damit wir nicht alles Vieh sterben lassen müssen.«6 Sie teilten das Land zwischen sich auf, um es zu durchsuchen. Ahab ging in die eine Richtung, Obadja in die andere.7 Als Obadja unterwegs war, kam ihm Elia entgegen. Als er ihn erkannte, warf er sich vor ihm auf die Erde. »Bist du es wirklich, mein Herr Elia?«, fragte er.8 »Ja, ich bin es«, antwortete Elia. »Nun geh und sag deinem Herrn: ›Elia ist da.‹«9 »Aber, Herr«, protestierte Obadja, »was habe ich dir getan, dass du deinen Diener an Ahab auslieferst, der mich ganz sicher töten wird?10 So wahr der HERR, dein Gott, lebt, der König hat dich in jedem Volk und jedem Königreich suchen lassen. Und jedes Mal, wenn man ihm sagte: ›Elia ist nicht hier‹, ließ Ahab das Reich oder das Volk schwören, dass sie dich nicht gefunden hatten.11 Und nun sagst du zu mir: ›Geh und sag deinem Herrn: Elia ist hier‹!12 Sobald ich dir den Rücken gekehrt habe, wird der Geist des HERRN dich wer weiß wohin bringen. Wenn ich zu Ahab gehe und ihm Bescheid sage, und dann kommt er und findet dich nicht, so wird er mich töten. Dabei bin ich seit meiner Jugend ein treuer Diener des HERRN gewesen. (2Kön 2,16; Hes 3,12; Apg 8,39)13 Mein Herr, hat dir denn niemand erzählt, was ich tat, als Isebel die Propheten des HERRN tötete? Ich habe 100 von ihnen in zwei Höhlen verborgen und mit Essen und Trinken versorgt. (1Kön 18,3)14 Und jetzt sagst du zu mir: ›Geh und sag deinem Herrn: Elia ist hier!‹ Er wird mich umbringen!«15 Doch Elia antwortete: »So wahr der HERR, der Allmächtige, lebt, dem ich diene, ich werde mich Ahab noch heute zeigen.«16 Da machte sich Obadja auf den Weg zu Ahab und sagte es ihm, und Ahab ging Elia entgegen.17 »Bist du es, der Israel ins Unglück gestürzt hat?«, fragte Ahab, als er ihn sah. (Jos 7,25)18 »Nicht ich habe Israel ins Unglück gestürzt«, entgegnete Elia, »sondern du und die Familie deines Vaters, denn ihr wolltet den Geboten des HERRN nicht gehorchen und stattdessen hast du die Bilder des Baal angebetet. (1Kön 9,9; 1Kön 21,25)19 Ruf nun das ganze israelitische Volk auf dem Berg Karmel zusammen, auch die 450 Propheten Baals und die 400 Propheten der Aschera, die an Isebels Tisch sitzen.« (Jos 19,26)20 Da schickte Ahab Boten zu allen Israeliten und rief die Propheten auf dem Berg Karmel zusammen.21 Elia stellte sich vor das Volk und sagte: »Wie lange wollt ihr noch hin- und herschwanken? Wenn der HERR Gott ist, folgt ihm! Wenn aber Baal Gott ist, dann folgt ihm!« Doch das Volk schwieg. (Jos 24,15; 2Kön 17,41)22 Da sagte Elia zu ihnen: »Ich bin als einziger Prophet des HERRN übrig geblieben, Baal dagegen hat 450 Propheten. (1Kön 19,10)23 Holt zwei Stiere. Die Propheten Baals sollen sich einen aussuchen, ihn in Stücke zerschneiden und auf das Holz legen, doch ohne es anzuzünden. Ich werde den anderen Stier vorbereiten und auf das Holz legen, es aber ebenfalls nicht anzünden.24 Dann ruft ihr den Namen eures Gottes an, und ich werde den Namen des HERRN anrufen. Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott!« Und das Volk antwortete: »Das ist gut.« (1Sam 7,8; 1Kön 18,38)25 Da sagte Elia zu den Baalspropheten: »Wählt einen Stier und bereitet ihn zuerst vor, denn ihr seid viele. Dann ruft den Namen eures Gottes an. Aber setzt das Holz nicht in Brand.«26 Sie bereiteten den Stier vor, den man ihnen gab. Dann riefen sie den ganzen Vormittag lang den Namen des Baal an: »Baal, antworte uns!« Aber es kam keine Antwort. Daraufhin tanzten sie um den Altar, den sie errichtet hatten. (Ps 115,4; Jer 10,5)27 Gegen Mittag begann Elia, sie zu verspotten. »Vielleicht solltet ihr etwas lauter rufen«, höhnte er, »denn er ist doch ein Gott! Mag sein, er ist tief in Gedanken, oder vielleicht hat er zu tun. Oder er ist auf Reisen, oder er schläft und muss geweckt werden!«28 Da schrien sie lauter und ritzten sich, wie es Brauch bei ihnen war, mit Messern und Schwertern, bis das Blut floss. (3Mo 19,28; 5Mo 14,1)29 Nach dem Mittag gerieten sie in Ekstase, bis die Zeit des Speiseopfers gekommen war, aber es erklang keine Stimme, es kam keine Antwort, nichts regte sich.30 Da forderte Elia das Volk auf: »Kommt hier herüber!« Sie drängten sich um ihn, als er den Altar des HERRN, der eingerissen worden war, wieder aufbaute. (1Kön 19,10)31 Er nahm zwölf Steine, einen für jeden Stamm der Söhne Jakobs, zu dem der HERR gesprochen hatte: »Dein Name soll Israel sein«, (2Kön 17,34)32 und mit diesen Steinen baute er einen Altar im Namen des HERRN. Dann hob er einen Graben rund um den Altar aus, so breit, dass er zwei Maß Saatkörner[1] fasste. (Kol 3,17)33 Er häufte Holz auf den Altar, zerteilte den Stier in Stücke und legte die Fleischstücke auf das Holz. (1Mo 22,9)34 Dann sagte er: »Füllt vier große Vorratskrüge mit Wasser und gießt sie über das Opfer und das Holz.« Danach sagte er zu ihnen: »Tut dasselbe noch einmal!« Und schließlich sagte er: »Nun tut es ein drittes Mal!« Und sie taten es ein drittes Mal,35 und das Wasser lief am Altar hinunter und füllte sogar den Graben.36 Als die Zeit für das Speiseopfer gekommen war, trat der Prophet Elia heran und betete: »HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs[2], zeig uns heute, dass du Gott in Israel bist und dass ich dein Diener bin und all dies auf deinen Befehl hin getan habe. (2Mo 3,6; 2Mo 4,5; 4Mo 16,28)37 Antworte mir, HERR! Antworte mir, damit dieses Volk erkennt, dass du, HERR, Gott bist und dass du ihre Herzen zurückerobert hast.«38 Da ließ der HERR Feuer herabfallen und setzte das Opferfleisch, das Holz, die Steine und die Erde in Brand und trocknete sogar den Graben aus. (1Mo 15,17; 3Mo 9,24; 3Mo 10,1; 2Kön 1,12; Hi 1,16)39 Als das Volk das sah, warfen die Menschen sich zu Boden und riefen: »Der HERR ist Gott! Der HERR ist Gott!«40 Da gebot Elia ihnen: »Ergreift die Baalspropheten. Nicht ein Einziger darf entkommen!« Und sie ergriffen sie alle, und Elia ließ sie an den Bach Kischon hinunterbringen und tötete sie dort. (5Mo 13,6; 5Mo 18,20; 2Kön 10,24)41 Dann sagte Elia zu Ahab: »Geh hin, iss und trink! Denn ich höre einen mächtigen Regensturm heranziehen!«42 Also machte Ahab sich auf, um zu essen und zu trinken. Elia aber stieg auf den Gipfel des Karmel hinauf, kauerte sich auf den Boden und legte den Kopf zwischen die Knie. (Jak 5,18)43 Dann sagte er zu seinem Diener: »Geh und schau zum Meer hinaus.« Der Mann ging und schaute, dann sagte er: »Ich sehe nichts.« Elia sagte zu ihm: »Geh noch mal hin«, und siebenmal ging er.44 Beim siebten Mal endlich meldete ihm der Diener: »Ich sah eine kleine Wolke, etwa so groß wie die Hand eines Mannes, über dem Meer auftauchen.« Da rief Elia: »Lauf zu Ahab und sage ihm: ›Steig in deinen Streitwagen und fahre los, damit dich der Regen nicht daran hindert!‹«45 Und im nächsten Augenblick wurde der Himmel schwarz von Wolken. Ein heftiger Wind kam auf und brachte starken Regen, und Ahab bestieg seinen Wagen und fuhr nach Jesreel.46 In diesem Augenblick kam die Kraft des HERRN über Elia. Er gürtete seinen Mantel und lief den ganzen Weg nach Jesreel vor Ahab her. (2Kön 4,29)

1.Könige 18

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Viele Tage später, im dritten Jahr der Hungersnot, kam das Wort Jahwes zu Elija: „Geh jetzt und zeig dich Ahab! Ich werde dem Land wieder Regen geben.“2 Elija machte sich auf den Weg zu Ahab. In Samaria war die Hungersnot besonders schwer.3 Ahab hatte seinen Palastvorsteher Obadja zu sich rufen lassen. – Obadja aber hatte große Ehrfurcht vor Jahwe.4 Als Isebel nämlich die Propheten Jahwes ermorden ließ, hatte er hundert von ihnen in zwei Höhlen versteckt und sie mit Brot und Wasser versorgt. –5 Ahab hatte zu Obadja gesagt: „Zieh durchs Land zu allen Wasserquellen und Bächen! Vielleicht findet sich irgendwo noch Gras, dass wir Pferde und Maultiere am Leben erhalten können. Sonst müssen wir einen Teil der Tiere töten.“6 Dann teilten sie das Land unter sich auf und gingen jeder für sich auf die Suche.7 Als Obadja auf dem Weg war, kam Elija ihm entgegen. Er erkannte ihn und warf sich vor ihm nieder, das Gesicht auf dem Boden. „Bist du es wirklich, mein Herr Elija?“, fragte er.8 „Ja, ich bin es“, erwiderte dieser. „Geh jetzt zu deinem Herrn und sag ihm: Elija ist da!“9 „Was habe ich mir denn zu Schulden kommen lassen“, erwiderte Obadja, „dass du mich Ahab in die Hand gibst? Er wird mich umbringen.10 So wahr Jahwe, dein Gott, lebt: Es gibt kein Volk und kein Reich, in dem mein Herr dich nicht suchen ließ. Wenn es hieß: 'Er ist nicht hier', ließ er das Volk oder Reich schwören, dass man dich nicht gefunden habe.11 Und nun soll ich zu meinem Herrn gehen und sagen: 'Schau, Elija ist da!'12 Was ist, wenn der Geist Jahwes dich in der Zwischenzeit an einen Ort bringt, den ich nicht kenne? Ahab wird mich umbringen, wenn er dich nicht findet. Dein Diener fürchtet doch Jahwe von Jugend auf.13 Ist meinem Herrn nicht berichtet worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten Jahwes umbringen ließ? Hundert Mann von den Propheten habe ich versteckt, je fünfzig in einer Höhle, und habe sie mit Brot und Wasser versorgt.14 Und nun sagst du: 'Geh zu deinem Herrn und sag ihm, dass Elija da ist!' Er wird mich umbringen.“15 Elija aber sagte: „So wahr Jahwe, der Allmächtige, lebt, dem ich diene: Heute noch werde ich mich ihm zeigen!“16 Da ging Obadja Ahab entgegen und sagte es ihm.17 Als Ahab dann Elija erblickte, sagte er zu ihm: „Bist du das, du Unglücksbringer für Israel?“18 Elija erwiderte: „Nicht ich habe Israel ins Unglück gebracht, sondern du und deine Familie! Ihr habt die Gebote Jahwes verlassen und seid den Baalen nachgelaufen.19 Schick jetzt Boten aus und versammle ganz Israel zu mir an den Berg Karmel, auch die 450 Propheten des Baal und die 400 der Aschera, die von Isebel versorgt werden.“20 Da ließ Ahab die Männer Israels und die Propheten zum Berg Karmel kommen.[1]21 Dann trat Elija vor das Volk und sagte: „Wie lange hinkt ihr noch auf beiden Seiten? Wenn Jahwe Gott ist, dann folgt ihm allein, wenn es Baal ist, dann folgt nur ihm!“ Aber das Volk zeigte keine Reaktion.22 Da fuhr Elija fort: „Ich allein bin als Prophet Jahwes übrig geblieben. Die Propheten Baals sind 450 Mann.23 Bringt zwei junge Stiere her! Sie sollen sich den einen auswählen, ihn zerteilen und die Stücke auf das Holz schichten. Sie dürfen das Holz aber nicht anzünden. Und ich, ich werde den anderen Stier herrichten, ihn auf das Holz schichten und es ebenfalls nicht anzünden.24 Dann ruft ihr den Namen eures Gottes an! Und ich, ich werde den Namen Jahwes anrufen. Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott.“ Da rief das ganze Volk: „Das ist gut!“25 Nun sagte Elija zu den Propheten des Baal: „Wählt euch den einen Stier aus und bereitet ihn zu! Ihr zuerst, denn ihr seid ja in der Überzahl. Dann ruft den Namen eures Gottes an! Ihr dürft aber kein Feuer daran legen!“26 So nahmen sie den jungen Stier, den man ihnen übergab, und bereiteten ihn zu. Dann riefen sie den Namen Baals an: „Baal, höre uns!“ Sie riefen vom Morgen bis zum Mittag. Aber es war kein Laut zu hören, es kam keine Antwort. Dabei hinkten und hüpften sie um ihren Altar.27 Als es Mittag wurde, machte sich Elija über sie lustig. „Ruft lauter!“, spottete er. „Er ist ja ein Gott. Er ist sicher in Gedanken, oder er ist gerade austreten gegangen. Vielleicht ist er auch auf Reisen, oder er schläft gerade, dann sollte er aufwachen!“28 Da schrien sie immer lauter und ritzten sich nach ihrem Brauch mit Schwertern und Lanzen, bis Blut an ihnen herabfloss.29 Als der Mittag vorüber war, weissagten sie wie Propheten. Das dauerte bis zur Zeit des Abendopfers.[2] Aber es gab keinen Laut, keine Antwort, kein Aufmerken.30 Da rief Elija dem Volk zu: „Her zu mir!“ Das Volk trat zu ihm hin. Dann begann er, den niedergerissenen Altar Jahwes wieder aufzubauen.31 Er nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an den einst das Wort Jahwes ergangen war: „Du sollst Israel heißen!“32 Aus diesen Steinen baute er dem Namen Jahwes einen Altar. Ringsherum zog er einen Graben, der so breit war, dass man zwei Maß[3] Getreide dort hätte säen können.33 Dann schichtete er das Holz auf, zerteilte den Stier und legte die Stücke auf das Holz.34 Schließlich ließ er vier Eimer Wasser über das Brandopfer und das Holz gießen. Das ließ er noch einmal tun und noch ein drittes Mal.35 So floss das Wasser über den ganzen Altar. Auch den Graben ließ er noch mit Wasser füllen.36 Um die Zeit des Abendopfers trat Elija vor den Altar und sagte: „Jahwe, Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Heute sollen alle erkennen, dass du Gott in Israel bist und dass ich dein Diener bin und nach deinem Wort all das getan habe.37 Antworte mir Jahwe, antworte mir, damit dieses Volk erkennt, dass du, Jahwe, allein Gott bist und dass du sie wieder auf den rechten Weg zurückbringen willst.“38 Da fiel ein Feuer Jahwes herab und verzehrte das Brandopfer, das Holz, die Steine und die Erde und leckte auch das Wasser im Graben auf.39 Als das Volk das sah, warfen sich alle nieder, das Gesicht auf dem Boden, und riefen: „Jahwe, er allein ist Gott! Jahwe, er allein ist Gott!“40 Da sagte Elija zu ihnen: „Packt die Propheten des Baal! Keiner darf entkommen!“ Sie taten es. Dann ließ Elija sie zum Bach Kischon hinabführen und dort hinrichten.41 Dann sagte Elija zu Ahab: „Geh nun hinauf, iss und trink! Denn es rauscht schon, als wollte es reichlich regnen.“42 Da ging Ahab zum Essen, Elija aber stieg auf den Gipfel des Karmel, kauerte sich auf den Boden und verbarg sein Gesicht zwischen den Knien.43 Dann sagte er zu seinem Diener: „Steig hoch und halte Ausschau in Richtung Meer.“ Der tat es und sagte dann: „Es ist nichts zu sehen!“ Elija sagte: „Geh noch einmal!“ Siebenmal schickte er ihn so.44 Beim siebten Mal meldete er: „Ich sehe eine Wolke aus dem Meer aufsteigen, so klein wie eine Hand.“ Da sagte Elija: „Geh zu Ahab und sag: 'Lass anspannen und fahr los, damit du nicht vom Regen überrascht wirst!'“45 Inzwischen war Wind aufgekommen und schwarze Wolken verfinsterten den Himmel. Dann kam ein starker Regenguss herunter. Ahab stieg auf seinen Wagen und fuhr los.46 Da kam die Kraft Jahwes über Elija. Er band sein Obergewand mit dem Gürtel hoch und lief vor Ahab her bis nach Jesreel.[4]