Sprüche 24

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Sei nicht neidisch auf böse Menschen und wünsche nicht, bei ihnen zu sein;2 denn ihr Herz trachtet nach Gewalt, und ihre Lippen raten zum Unglück.3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten,4 und durch ordentliches Haushalten werden die Kammern voll kostbarer, lieblicher Habe. (Spr 31,10)5 Ein weiser Mann ist stark und ein vernünftiger Mann voller Kraft;6 denn mit Überlegung soll man Krieg führen, und wo viele Ratgeber sind, da ist der Sieg. (Spr 11,14; Spr 20,18)7 Weisheit ist dem Toren zu hoch; er darf seinen Mund im Tor nicht auftun.8 Wer sich vornimmt, Böses zu tun, den nennt man einen Erzbösewicht.9 Das Trachten des Toren ist Sünde, und der Spötter ist den Leuten ein Gräuel.10 Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist.11 Errette, die man zum Tode schleppt, und entzieh dich nicht denen, die zur Schlachtbank wanken. (Ps 82,4)12 Sprichst du: »Siehe, wir haben’s nicht gewusst!«, fürwahr, der die Herzen prüft, merkt es, und der auf deine Seele achthat, weiß es und vergilt dem Menschen nach seinem Tun.13 Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist süß deinem Gaumen.14 So ist Weisheit gut für deine Seele; wenn du sie findest, wird dir’s am Ende wohlgehen, und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein.15 Laure nicht als Frevler auf das Haus des Gerechten; zerstöre seine Ruhe nicht,16 denn ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Frevler versinken im Unglück. (Ps 37,24)17 Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und dein Herz sei nicht froh über sein Unglück; (Hi 31,29)18 der HERR könnte es sehen und Missfallen daran haben und seinen Zorn von ihm wenden.19 Erzürne dich nicht über die Bösen und ereifre dich nicht über die Frevler; (Ps 37,1)20 denn der Böse hat nichts zu hoffen, und die Leuchte der Frevler wird verlöschen. (Spr 13,9)21 Mein Sohn, fürchte den HERRN und den König und menge dich nicht unter die Aufrührer; (1Petr 2,17)22 denn plötzlich wird sie das Verderben treffen und unversehens von beiden her das Unheil kommen.23 Auch dies sind Worte der Weisen: Die Person ansehen im Gericht ist nicht gut. (3Mo 19,15)24 Wer zum Schuldigen spricht: »Du hast recht«, dem fluchen die Völker, und die Leute verwünschen ihn.25 Die aber gerecht richten, denen geht es gut, und reicher Segen kommt auf sie.26 Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss. (Spr 15,23)27 Richte erst draußen deine Arbeit aus und bearbeite deinen Acker; danach gründe dein Haus.28 Sei nicht ein falscher Zeuge wider deinen Nächsten und betrüge nicht mit deinem Munde.29 Sprich nicht: »Wie einer mir tut, so will ich ihm auch tun und einem jeglichen sein Tun vergelten.« (Spr 20,22)30 Ich ging am Acker des Faulen entlang und am Weinberg des Toren,31 und siehe, lauter Nesseln waren darauf, und er stand voll Disteln, und die Mauer war eingefallen.32 Als ich das sah, nahm ich’s zu Herzen, ich schaute und lernte daraus:33 Noch ein wenig schlafen und ein wenig schlummern und ein wenig die Hände zusammentun, dass du ruhst, (Spr 6,9)34 so wird deine Armut kommen wie ein Räuber und dein Mangel wie ein gewappneter Mann.

Sprüche 24

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Beneide keine bösen Menschen, / sei nicht begierig, bei ihnen zu sein!2 Denn sie haben nur Verbrechen im Sinn / und reden nur, um Schaden zu tun.3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, / durch Verstand gewinnt es Bestand;4 durch Wissen füllen sich die Räume / mit schönen und nützlichen Gütern.5 Nur ein kluger Mann ist wirklich stark, / durch Wissen lenkt er seine Kraft.6 Nur durch kluge Maßnahmen gewinnst du die Schlacht / und durch viele Ratgeber den Sieg.7 Die Weisheit ist dem Narren zu hoch, / im Rat macht er den Mund nicht auf.8 Wer nur darauf aus ist, Böses zu tun, / den nennt man einen Bösewicht.9 Auch die Intrigen eines Dummen sind Sünde, / und ein Spötter ist ein abscheulicher Mensch.10 Bist du lässig am gewöhnlichen Tag, / versagt deine Kraft auch in der Bedrängnis.11 Rette die, die man zum Tod hinschleppt, / und die zur Hinrichtung wanken, halte sie doch zurück!12 Wenn du sagst: „Wir haben nichts davon gewusst!“, / dann sollst du wissen: Der dir ins Herz sieht, weiß Bescheid, / der auf dich achtet, hat dich durchschaut! / Jedem vergilt er, was er verdient.13 Iss Honig, mein Sohn, / denn er ist gesund / und ein Genuss für den Gaumen.14 Doch Weisheit ist heilsam für dein Leben. / Hast du sie gefunden, dann hast du auch Zukunft, / und deine Hoffnung schwindet nicht.15 Bring keinen Gerechten um Haus und Hof, du Gottloser,16 denn der Gerechte fällt sieben Mal und steht doch wieder auf, / aber Gottlose versinken im Unglück.17 Fällt dein Feind, so freue dich nicht, / frohlocke nicht, wenn er stürzt,18 damit es nicht Jahwe missfällt / und er deinen Feind verschont.19 Reg dich nicht auf über die Bösen, / beneide die Gottlosen nicht.20 Denn der Böse hat keine Zukunft, / und die Leuchte der Gottlosen erlischt.21 Ehre Jahwe und achte den König, mein Sohn! / Lass dich nicht mit Aufrührern ein!22 Denn plötzlich trifft sie das Verderben, / von beiden kommt es über sie.23 Auch die folgenden Sprüche stammen von Weisen: Parteilichkeit im Gericht ist niemals gut.24 Wer zu dem Schuldigen sagt: „Du bist gerecht“, / den verfluchen die Leute, ganze Völker verwünschen ihn.25 Doch denen, die gerecht entscheiden, geht es gut, / über sie kommt Segen und Glück.26 Eine treffende Antwort ist wie ein Kuss auf die Lippen.27 Zuerst tu deine Arbeit draußen und bestelle dein Feld! / Danach erst baue dein Haus!28 Tritt nie als falscher Zeuge gegen jemand auf, / täusche nichts mit deinen Worten vor!29 Sag nicht: „Wie du mir, so ich dir! / Was er mir antut, zahl ich ihm heim!“30 Ich kam am Feld eines Faulen vorbei, / am Weinberg eines Mannes ohne Verstand.31 Sieh da, er war ganz überwuchert von Disteln, / seine Fläche mit Unkraut bedeckt, / seine Mauer eingestürzt.32 Ich schaute hin und nahm es zu Herzen, / ich sah es und zog eine Lehre daraus:33 Nur noch ein wenig Schlaf, / nur noch ein bisschen Schlummer; / nur noch ein wenig liegen, die Hände gefaltet;34 wie schnell kommt dann die Armut ins Haus; / wie schnell überfällt dich die Not!

Sprüche 24

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Sei nicht neidisch auf böse Menschen, und sehne dich nicht nach ihrer Gesellschaft. (Spr 3,31)2 Denn ihr Herz denkt an Gewalt, und ihre Lippen reden Unheil.3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, und durch Einsicht gewinnt es Bestand, (Spr 14,1)4 und durch Erkenntnis werden die Kammern gefüllt mit vielen kostbaren und angenehmen Gütern. (Spr 8,18; Spr 31,10)5 Ein weiser Mann ist stark, und ein Mann der Erkenntnis wird kräftig. (Spr 21,22)6 Denn mit Überlegung gewinnst du den Krieg, und viele Ratgeber verhelfen zum Sieg. (Spr 11,14; Spr 20,18)7 Die Weisheit ist dem Narren zu hoch, im Tor macht er den Mund nicht auf. (Spr 14,6; Spr 31,23)8 Wer plant, Böses zu tun, den nennt man einen Ränkeschmied. (Spr 6,18)9 Die Ränke der Torheit sind Sünde, und den Spötter verabscheuen die Menschen.10 Bist du mutlos am Tag der Not, wird deine Kraft versagen.11 Befreie, die zum Tod geschleppt werden, und rette, die zur Hinrichtung wanken!12 Wenn du sagst: Sieh, wir haben das nicht gewusst! - wird er, der die Herzen prüft, es nicht durchschauen? Und der über dein Leben wacht, er weiss es, und er vergilt dem Menschen nach seinem Tun. (Spr 16,2; Jer 17,10)13 Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist süss für deinen Gaumen. (Ri 14,9; 1Sam 14,27; Spr 25,16)14 Erkenne, dass so auch die Weisheit für dein Leben ist. Wenn du sie findest, hast du eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht zerschlagen. (Ps 19,10)15 Belauere nicht als Frevler die Wohnung des Gerechten, zerstöre nicht seinen Lagerplatz!16 Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf, aber die Frevler stürzen nieder im Unglück. (Ps 37,24; Am 8,14)17 Freue dich nicht, wenn dein Feind fällt, und dein Herz soll nicht jubeln, wenn er strauchelt. (Spr 17,5)18 Sonst sieht es der HERR, und es ist böse in seinen Augen, und er wendet seinen Zorn von ihm ab.19 Entrüste dich nicht über die Übeltäter, ereifere dich nicht über die Frevler! (Spr 23,17)20 Denn der Böse hat keine Zukunft, die Leuchte der Frevler erlischt. (Spr 4,19; Spr 13,9)21 Fürchte den HERRN, mein Sohn, und den König, lass dich nicht mit Aufrührern[1] ein. (Pred 8,2; 1Petr 2,17)22 Denn plötzlich geht Verderben aus von ihnen, und unversehens kommt Unheil von beiden. (Spr 6,15)23 Auch dies sind Worte von Weisen. Die Person ansehen im Gericht, ist nicht gut. (Spr 18,5; Spr 22,17)24 Wer zum Schuldigen sagt: Du bist im Recht, den verfluchen die Völker, verwünschen die Nationen. (Spr 17,15)25 Doch denen, die für das Recht eintreten, geht es gut, und über sie kommt Segen und Glück.26 Einen Kuss auf die Lippen gibt, wer richtig antwortet. (Spr 15,23)27 Verrichte draussen deine Arbeit und bestelle dein Feld, danach erst baue dir dein Haus.28 Tritt nicht grundlos als Zeuge auf gegen deinen Nächsten, oder willst du irreführen mit deinen Lippen! (2Mo 20,16; 5Mo 5,20)29 Sage nicht: Was er mir angetan hat, will ich ihm antun, ich will ihm vergelten nach seinem Tun. (Spr 20,22)30 Am Feld eines Faulen ging ich vorüber und am Weinberg eines Menschen, der keinen Verstand hat. (Spr 13,4; Spr 15,19)31 Und sieh, er war ganz überwuchert von Nesseln, sein Boden war mit Unkraut bedeckt, und die Steine seiner Mauer waren heruntergerissen.32 Und ich sah es, nahm es mir zu Herzen, ich betrachtete es, zog daraus die Lehre[2]:33 Noch ein wenig schlafen, noch ein wenig schlummern, noch ein wenig die Hände ineinander legen und ausruhen - (Spr 6,10)34 da kommt wie ein Räuber die Armut über dich und wie ein bewaffneter Mann der Mangel.