Rut 1

Lutherbibel 2017

1 Zu der Zeit, als die Richter richteten, entstand eine Hungersnot im Lande. Und ein Mann von Bethlehem in Juda zog aus ins Land der Moabiter, um dort als Fremdling zu wohnen, mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen. (4Mo 25,1; 1Sam 22,3)2 Der hieß Elimelech und seine Frau Noomi und seine beiden Söhne Machlon und Kiljon; die waren Efratiter aus Bethlehem in Juda. Und als sie ins Land der Moabiter gekommen waren, blieben sie dort. (1Mo 48,7; Mi 5,1)3 Und Elimelech, Noomis Mann, starb, und sie blieb übrig mit ihren beiden Söhnen. (5Mo 7,3; 5Mo 23,4; Neh 13,23)4 Die nahmen sich moabitische Frauen; die eine hieß Orpa, die andere Rut. Und als sie ungefähr zehn Jahre dort gewohnt hatten,5 starben auch die beiden, Machlon und Kiljon. Und die Frau blieb zurück ohne ihre beiden Söhne und ohne ihren Mann.6 Da machte sie sich auf mit ihren beiden Schwiegertöchtern und zog aus dem Land der Moabiter wieder zurück; denn sie hatte erfahren im Moabiterland, dass der HERR sich seines Volkes angenommen und ihnen Brot gegeben hatte. (2Kön 8,3)7 Und sie ging aus von dem Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr. Und als sie unterwegs waren, um ins Land Juda zurückzukehren,8 sprach sie zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht hin und kehrt um, eine jede ins Haus ihrer Mutter! Der HERR tue an euch Barmherzigkeit, wie ihr an den Toten und an mir getan habt.9 Der HERR gebe euch, dass ihr Ruhe findet, eine jede in ihres Mannes Hause! Und sie küsste sie. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten (Rut 3,1)10 und sprachen zu ihr: Wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen.11 Aber Noomi sprach: Kehrt um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir gehen? Wie kann ich noch einmal Kinder in meinem Schoße haben, die eure Männer werden könnten?12 Kehrt um, meine Töchter, und geht hin; denn ich bin nun zu alt, um wieder einem Mann zu gehören. Und wenn ich dächte: Ich habe noch Hoffnung!, und diese Nacht einem Mann gehörte und Söhne gebären würde,13 wolltet ihr warten, bis sie groß würden? Wolltet ihr euch einschließen und keinem Mann gehören? Nicht doch, meine Töchter! Mein Los ist zu bitter für euch, denn des HERRN Hand hat mich getroffen.14 Da erhoben sie ihre Stimme und weinten noch mehr. Und Orpa küsste ihre Schwiegermutter, Rut aber ließ nicht von ihr.15 Sie aber sprach: Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt zu ihrem Volk und zu ihrem Gott; kehre auch du um, deiner Schwägerin nach.16 Rut antwortete: Bedränge mich nicht, dass ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.17 Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der HERR tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden.18 Als sie nun sah, dass sie festen Sinnes war, mit ihr zu gehen, ließ sie ab, ihr zuzureden.19 So gingen die beiden miteinander, bis sie nach Bethlehem kamen. Und als sie nach Bethlehem hineinkamen, erregte sich die ganze Stadt über sie, und die Frauen sprachen: Ist das die Noomi?20 Sie aber sprach zu ihnen: Nennt mich nicht Noomi, sondern Mara[1]; denn der Allmächtige hat mir viel Bitteres angetan. (2Mo 15,23)21 Voll zog ich aus, aber leer hat mich der HERR wieder heimgebracht. Warum nennt ihr mich denn Noomi, da doch der HERR mich gedemütigt hat und der Allmächtige mir Leid angetan hat?22 Es war aber um die Zeit, da die Gerstenernte anging, als Noomi mit ihrer Schwiegertochter Rut, der Moabiterin, zurückkam vom Moabiterland nach Bethlehem.

Rut 1

Neue evangelistische Übersetzung

1 Als Israel noch von den Richtern geführt wurde, brach einmal eine Hungersnot im Land aus. Da zog ein Mann mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen von Bethlehem in Juda weg, um sich als Fremder in der fruchtbaren Gegend ‹im Hochland› Moabs[1] niederzulassen. (1Mo 19,36; Rut 4,17; 1Sam 22,3)2 Der Mann hieß Elimelech, mein Gott regiert, seine Frau Noomi, die Liebliche, und seine Söhne Machlon und Kiljon, Efratiter[2] aus Bethlehem in Juda. Als sie dann im Ackerland Moabs wohnten, (1Mo 35,19)3 starb Elimelech, und Noomi blieb mit ihren beiden Söhnen allein zurück.4 Diese heirateten zwei moabitische Frauen, Orpa und Rut. Doch zehn Jahre später5 starben auch Machlon und Kiljon, sodass die Frau ohne Mann und Söhne allein zurückblieb.6 Da brach sie mit ihren Schwiegertöchtern auf, um aus dem Gebiet Moabs zurückzukehren. Sie hatte nämlich gehört, dass Jahwe sein Volk aufgesucht und mit Nahrung versorgt hatte.7 Sie ging also weg von dem Ort, an dem sie gelebt hatte, und ihre beiden Schwiegertöchter kamen mit. Doch als sie nach Juda unterwegs waren,8 sagte Noomi zu ihnen: "Kehrt um und geht wieder zu euren Müttern zurück! Jahwe möge euch all das Gute vergelten, das ihr den Verstorbenen und mir erwiesen habt!9 Er möge euch wieder einen Mann geben und ein neues Zuhause." Dann küsste sie beide zum Abschied. Doch diese weinten10 und sagten zu ihr: "Nein, wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen!"11 "Kehrt doch um, meine Töchter!", entgegnete Noomi. "Warum wollt ihr mit mir gehen? Habe ich etwa noch Söhne zu erwarten, die eure Männer werden könnten?12 Geht, meine Töchter, kehrt um! Ich bin zu alt, um noch einmal zu heiraten. Und selbst wenn ich noch Hoffnung hätte, ja selbst wenn ich in dieser Nacht mit einem Mann schlafen und dann Söhne zur Welt bringen würde,13 wollt ihr etwa warten, bis sie groß geworden sind? Wollt ihr euch so lange zurückziehen und ohne Mann leben? Nein, meine Töchter! Ich will euch nicht die gleiche Bitternis zumuten, die Jahwe mir aufgeladen hat."14 Da weinten sie noch mehr. Dann küsste Orpa ihre Schwiegermutter und nahm Abschied, Rut aber klammerte sich an sie.15 Noomi redete ihr zu: "Du siehst, deine Schwägerin kehrt heim zu ihrem Volk und ihrem Gott. Kehr doch um und mach es so wie sie!"16 Aber Rut sagte: "Dränge mich nicht, dich zu verlassen. Ich gehe nicht weg von dir! Denn wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.17 Wo du stirbst, will auch ich sterben und begraben werden. Jahwe mag mir antun, was er will, nur der Tod wird mich trennen von dir!"18 Als Noomi sah, dass Rut fest entschlossen war, mit ihr zu gehen, gab sie es auf, sie zur Umkehr zu überreden.19 So kamen beide miteinander nach Bethlehem. Da geriet die ganze Stadt in Bewegung, und die Frauen riefen: "Ist das nicht Noomi?"20 "Nennt mich nicht mehr Noomi, die Liebliche, nennt mich Mara, die Bittere, denn der Allmächtige hat es mir sehr bitter gemacht.21 Voll bin ich losgezogen und leer hat Jahwe mich zurückkehren lassen. Warum nennt ihr mich Noomi? Jahwe hat sich gegen mich gewandt, der Allmächtige hat mir übel mitgespielt."22 So kehrte Noomi mit ihrer moabitischen Schwiegertochter nach Bethlehem zurück. Dort hatte gerade die Gerstenernte begonnen.

Rut 1

Zürcher Bibel

1 Und zu der Zeit, als die Richter für Recht sorgten und eine Hungersnot im Land war, zog ein Mann aus Betlehem in Juda mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen fort, um sich als Fremder auf dem Land von Moab niederzulassen. (Ri 2,16)2 Und der Name des Mannes war Elimelech, der Name seiner Frau war Noomi, und die Namen seiner beiden Söhne waren Machlon und Kiljon, Efratiter aus Betlehem in Juda. Und sie kamen auf das Land von Moab und blieben dort.3 Und Elimelech, der Mann der Noomi, starb, und sie blieb zurück mit ihren beiden Söhnen.4 Und diese nahmen sich moabitische Frauen: Der Name der einen war Orpa, und der Name der anderen war Rut. Und sie blieben um die zehn Jahre dort.5 Und auch die beiden, Machlon und Kiljon, starben, und die Frau blieb zurück, ohne ihre beiden Kinder und ohne ihren Mann.6 Und sie machte sich auf mit ihren Schwiegertöchtern und kehrte zurück aus dem Land von Moab, denn sie hatte im Gebiet Moabs gehört, dass der HERR sich seines Volks angenommen und ihm Brot gegeben hatte.7 Und sie verliess den Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter waren bei ihr. Und als sie unterwegs waren, um ins Land Juda zurückzukehren,8 sagte Noomi zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht, kehrt zurück, jede in das Haus ihrer Mutter. Der HERR möge euch Güte erweisen, wie ihr sie den Verstorbenen und mir erwiesen habt. (2Sam 2,6)9 Der HERR gebe euch, dass ihr Ruhe findet, jede im Haus ihres Mannes. Und sie küsste sie, und sie begannen laut zu weinen (Rut 3,1)10 und sagten zu ihr: Nein, wir wollen mit dir zurückkehren zu deinem Volk.11 Aber Noomi sagte: Kehrt zurück, meine Töchter. Warum wollt ihr mit mir gehen? Habe ich noch Söhne in meinem Leib, die eure Männer werden könnten?12 Kehrt zurück, meine Töchter, geht, denn ich bin zu alt, um einem Mann anzugehören. Selbst wenn ich sagen würde: Es gibt Hoffnung für mich!, selbst wenn ich in der Nacht einem Mann angehören würde und sogar Söhne gebären sollte -13 wolltet ihr darum warten, bis sie gross werden? Wolltet ihr euch darum einschliessen und nicht wieder heiraten? Nein, meine Töchter, denn es tut mir bitter leid für euch, dass die Hand des HERRN mich getroffen hat.[1] (1Mo 38,11)14 Da begannen sie, noch lauter zu weinen, und Orpa küsste ihre Schwiegermutter, Rut aber blieb bei ihr.15 Sie aber sagte: Sieh, deine Schwägerin ist zurückgekehrt zu ihrem Volk und zu ihrem Gott. Kehr auch du zurück, folge deiner Schwägerin.16 Aber Rut sagte: Dränge mich nicht, dich zu verlassen und zurückzugehen, von dir weg. Denn wohin du gehst, dahin werde auch ich gehen, und wo du übernachtest, da werde auch ich übernachten; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.17 Wo du stirbst, da werde auch ich sterben, und dort will ich begraben werden. Der HERR soll mir antun, was immer er will! Nur der Tod soll uns trennen. (1Sam 3,17)18 Da sah sie, dass sie fest entschlossen war, mit ihr zu gehen, und hörte auf, ihr zuzureden.19 Und die beiden gingen, bis sie nach Betlehem kamen. Und als sie in Betlehem angekommen waren, geriet die ganze Stadt ihretwegen in Bewegung, und die Frauen sagten: Ist das Noomi?20 Sie aber sagte zu ihnen: Nennt mich nicht Noomi, nennt mich Mara,[2] denn Schaddai[3] hat mich sehr bitter gemacht. (Hi 27,2)21 Reich bin ich gegangen, und mit leeren Händen hat der HERR mich zurückkehren lassen. Warum nennt ihr mich Noomi, da doch der HERR gegen mich gesprochen, Schaddai mir Schlimmes angetan hat.22 Und so kehrte Noomi zurück, und bei ihr war Rut, die Moabiterin, ihre Schwiegertochter, die zurückkehrte vom Land von Moab. Und sie kamen nach Betlehem, als die Gerstenernte begann.