1.Könige 3

Lutherbibel 2017

1 Und Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und nahm eine Tochter des Pharao zur Frau und brachte sie in die Stadt Davids, bis er sein Haus und des HERRN Haus und die Mauer um Jerusalem gebaut hatte. (1Kön 11,1; 2Chr 1,1)2 Aber das Volk opferte noch auf den Höhen; denn es war noch kein Haus gebaut dem Namen des HERRN bis auf diese Zeit.3 Salomo aber hatte den HERRN lieb und wandelte nach den Satzungen seines Vaters David, nur dass er auf den Höhen opferte und räucherte.4 Und der König ging hin nach Gibeon, um dort zu opfern; denn das war die bedeutendste Höhe. Und Salomo opferte dort tausend Brandopfer auf dem Altar. (1Kön 9,2; 1Chr 21,29)5 Und der HERR erschien Salomo zu Gibeon im Traum des Nachts, und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll!6 Salomo sprach: Du hast an meinem Vater David, deinem Knecht, große Barmherzigkeit getan, wie er denn vor dir gewandelt ist in Wahrheit und Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen vor dir, und hast ihm auch die große Barmherzigkeit erwiesen und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Thron sitzen sollte, wie es denn jetzt ist. (1Kön 1,48)7 Nun, HERR, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David statt. Ich aber bin noch jung, weiß weder aus noch ein.8 Und dein Knecht steht mitten in deinem Volk, das du erwählt hast, einem Volk, so groß, dass es wegen seiner Menge niemand zählen noch berechnen kann. (1Mo 5,5; 1Kön 4,20)9 So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, dass er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten?10 Das gefiel dem Herrn, dass Salomo darum bat.11 Und Gott sprach zu ihm: Weil du darum bittest und bittest weder um langes Leben noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod, sondern um Verstand, auf das Recht zu hören,12 siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, sodass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird. (1Kön 5,10; 1Kön 10,23; Pred 1,16)13 Und dazu gebe ich dir, worum du nicht gebeten hast, nämlich Reichtum und Ehre, sodass deinesgleichen keiner unter den Königen ist zu deinen Zeiten. (Mt 6,33)14 Und wenn du in meinen Wegen wandeln wirst, dass du hältst meine Satzungen und Gebote, wie dein Vater David gewandelt ist, so will ich dir ein langes Leben geben.15 Und als Salomo erwachte, siehe, da war es ein Traum. Und er kam nach Jerusalem und trat vor die Lade des Bundes des Herrn und opferte Brandopfer und Dankopfer und machte ein großes Festmahl für alle seine Großen.16 Zu der Zeit kamen zwei Huren zum König und traten vor ihn.17 Und die eine Frau sprach: Ach, mein Herr, ich und diese Frau wohnten im selben Hause, und ich gebar bei ihr im Hause.18 Und drei Tage nachdem ich geboren hatte, gebar auch sie. Und wir waren beieinander, und kein Fremder war mit uns im Hause, nur wir beide.19 Und der Sohn dieser Frau starb in der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt.20 Und sie stand in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite, als deine Magd schlief, und legte ihn in ihren Arm, und ihren toten Sohn legte sie in meinen Arm.21 Und als ich des Morgens aufstand, um meinen Sohn zu stillen, siehe, da war er tot. Aber am Morgen sah ich ihn genau an, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte.22 Die andere Frau sprach: Nein, mein Sohn lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene aber sprach: Nein, dein Sohn ist tot, doch mein Sohn lebt. Und so redeten sie vor dem König.23 Und der König sprach: Diese spricht: Mein Sohn lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene spricht: Nein, dein Sohn ist tot, doch mein Sohn lebt.24 Und der König sprach: Holt mir ein Schwert! Und als das Schwert vor den König gebracht wurde,25 sprach der König: Teilt das lebendige Kind in zwei Teile und gebt dieser die Hälfte und jener die Hälfte.26 Da sagte die Frau, deren Sohn lebte, zum König – denn ihr mütterliches Herz entbrannte in Liebe für ihren Sohn – und sprach: Ach, mein Herr, gebt ihr das Kind lebendig und tötet es nicht! Jene aber sprach: Es sei weder mein noch dein; lasst es teilen! (Jes 49,15)27 Da antwortete der König und sprach: Gebt dieser das Kind lebendig und tötet’s nicht; die ist seine Mutter.28 Und ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie fürchteten den König; denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, Gericht zu halten.

1.Könige 3

Neue evangelistische Übersetzung

1 Salomo wurde Schwiegersohn des Pharao, des Königs von Ägypten. Er nahm dessen Tochter zur Frau und ließ sie in der Davidsstadt wohnen, bis er seine Bauvorhaben vollendet hatte: den Palast, das Haus Jahwes und die Stadtmauer.2 Damals brachte das Volk seine Opfer noch auf verschiedenen Höhen dar, denn bis zu diesem Zeitpunkt war dem Namen Jahwes noch kein Haus gebaut worden.3 Salomo liebte Jahwe und richtete sich nach den Anordnungen seines Vaters David. Aber auch er musste diese Opferhöhen benutzen, um Schlacht- und Räucheropfer darzubringen.4 So ging er nach Gibeon,[1] um dort zu opfern, denn das war die größte Opferstätte. Tausend Brandopfer legte Salomo auf diesen Altar.5 Dort in Gibeon erschien Jahwe Salomo nachts im Traum. Gott sagte: "Sprich aus, was ich dir geben soll!"6 Salomo erwiderte: "Du hast deinem Diener David, meinem Vater, große Gnade erwiesen, weil er treu und gerecht war und aufrichtig vor dir gelebt hat. Du hast ihm diese große Gunst erhalten und ihm einen Sohn geschenkt, der heute auf seinem Thron sitzt.7 Und nun, Jahwe, mein Gott, du selbst hast deinen Diener anstelle meines Vaters zum König gemacht. Doch ich bin noch sehr jung und weiß weder aus noch ein.8 Dein Diener steht mitten in dem Volk, das du erwählt hast. Es ist ein großes Volk mit vielen Menschen, die niemand zählen kann.9 So gib deinem Diener ein Herz, das auf dich hört, damit er dein Volk recht richten und zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Wie kann ich sonst dieses schwierige Volk regieren?"10 Jahwe gefiel die Bitte Salomos.11 Deshalb sagte er zu ihm: "Weil du gerade um diese Sache gebeten hast und nicht um ein langes Leben, Reichtum oder den Tod deiner Feinde, sondern um Verstand zum Hören auf das Recht,12 darum werde ich deinen Wunsch erfüllen. Hiermit gebe ich dir ein weises und verständiges Herz, sodass kein Mensch vor oder nach dir mit dir verglichen werden kann.13 Und auch das, was du nicht erbeten hast, gebe ich dir, nämlich Reichtum und Ehre, sodass zu deinen Lebzeiten kein anderer König dir gleichkommt.14 Und wenn du auf meinen Wegen gehst, dich nach meinen Ordnungen und Geboten richtest, wie es dein Vater David getan hat, schenke ich dir auch ein langes Leben."15 Da erwachte Salomo und merkte, dass es ein Traum war. Er ging nach Jerusalem, trat vor die Bundeslade des Herrn und opferte Brandopfer. Er ließ auch Tiere für das Freudenopfer[2] schlachten und ein Festmahl für seine Diener zubereiten.16 Eines Tages traten zwei Prostituierte vor den König.17 Die eine sagte: "Bitte, mein Herr! Diese Frau wohnt mit mir zusammen in einem Haus. Sie war dabei, als mein Kind geboren wurde.18 Zwei Tage später[3] bekam auch sie ein Kind. Wir beide waren ganz allein im Haus, kein Fremder war bei uns.19 Eines Nachts starb der Sohn dieser Frau, weil sie ihn im Schlaf erdrückt hatte.20 Da stand sie mitten in der Nacht auf, holte meinen Sohn von meiner Seite weg und legte ihn zu sich, während ich, deine Dienerin, schlief. Ihren toten Sohn aber legte sie neben mich.21 Als ich nun am Morgen erwachte und meinen Sohn stillen wollte, merkte ich auf einmal, dass er tot war. Doch als ich ihn genauer ansah, entdeckte ich, dass es gar nicht das Kind war, das ich geboren hatte."22 "Das ist nicht wahr!", rief die andere Frau. "Mein Sohn ist der lebende und deiner der tote!" – "Nein", rief die erste, "dein Sohn ist der tote und meiner der lebendige!" So stritten sie sich vor dem König.23 Da sagte der König: "Die eine behauptet: 'Der hier, der lebende, ist mein Sohn. Dein Sohn ist der tote!', die andere sagt: 'Nein, dein Sohn ist der tote und mein Sohn der lebende!'"24 Dann befahl er: "Holt mir ein Schwert!" Sie brachten es dem König.25 Er sagte: "Teilt das lebendige Kind in zwei Teile und gebt die eine Hälfte der einen und die andere Hälfte der anderen."26 Da rief die Frau, deren Sohn der lebende war – denn es wurde ihr heiß vor Angst um ihren Sohn: "Bitte, mein Herr! Gebt ihr das lebende Kind, aber tötet es ja nicht!" Die andere aber sagte: "Es soll weder dir noch mir gehören, zerschneidet es nur!"27 Da befahl der König: "Gebt der Ersten das lebende Kindchen und tötet es ja nicht! Sie ist seine Mutter."28 Ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte. Das Volk achtete und respektierte ihn, weil sie sahen, dass Gottes Weisheit in ihm war, sodass er gerechte Urteile fällen konnte.

1.Könige 3

Zürcher Bibel

1 Und Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und er nahm die Tochter des Pharao und brachte sie in die Stadt Davids, bis er sein eigenes Haus, das Haus des HERRN und die Mauer rings um Jerusalem fertig gebaut hatte. (1Kön 7,1; 1Kön 7,8; 1Kön 9,16; 1Kön 11,1)2 Das Volk jedoch opferte auf den Kulthöhen, denn bis zu jenen Tagen war dem Namen des HERRN noch kein Haus gebaut worden. (2Sam 7,13; 2Sam 10,1; 1Kön 5,17; 1Kön 8,17)3 Salomo aber liebte den HERRN und hielt sich an die Satzungen Davids, seines Vaters; auf den Kulthöhen jedoch brachte er Schlachtopfer und Rauchopfer dar. (2Kön 14,4; 2Kön 15,4; 2Kön 18,3; 2Kön 22,2; 2Kön 22,14)4 Und der König ging nach Gibeon, um dort zu opfern, denn das war die grösste Kulthöhe. Tausend Brandopfer brachte Salomo auf jenem Altar dar. (1Chr 16,39; 2Chr 1,6)5 In Gibeon erschien der HERR dem Salomo nachts im Traum, und Gott sprach: Erbitte, was ich dir geben soll. (1Kön 9,2; 1Kön 11,9)6 Da sagte Salomo: Du hast deinem Diener David, meinem Vater, grosse Barmherzigkeit erwiesen, denn dir zugewandt in Treue und Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen hat er vor dir gelebt, und du hast ihm diese grosse Barmherzigkeit bewahrt und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Thron sitzt, wie es am heutigen Tag der Fall ist. (2Sam 22,21; 1Kön 1,48; 1Kön 9,4; 2Chr 17,4)7 Und nun, HERR, mein Gott, hast du deinen Diener an Stelle Davids, meines Vaters, zum König gemacht, ich aber bin noch ein kleiner Junge, ich weiss nichts vom Ausrücken und vom Einrücken. (4Mo 27,7; Jos 14,11)8 Und dein Diener steht mitten in deinem Volk, das du erwählt hast, ein Volk, so gross, dass es nicht berechnet und gezählt werden kann. (1Mo 15,5; 1Kön 5,21; 1Kön 8,5)9 So gib deinem Diener ein Herz, das hört, damit er deinem Volk Recht verschaffen und unterscheiden kann zwischen Gut und Böse. Denn wer könnte deinem Volk, das so gewaltig ist, Recht verschaffen? (1Mo 2,9; 1Mo 2,12; Hebr 5,14)10 Und dass Salomo eben darum gebeten hatte, war gut in den Augen des HERRN.11 Und Gott sprach zu ihm: Weil du eben darum gebeten hast und weil du nicht für dich um langes Leben gebeten hast und auch nicht um Reichtum für dich gebeten hast und auch nicht um den Tod deiner Feinde gebeten hast, sondern um Einsicht, damit du dem Recht gehorchen kannst,12 sieh, deshalb handle ich nach deinen Worten: Sieh, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, so dass keiner wie du vor dir gewesen ist und keiner wie du nach dir auftreten wird. (1Kön 5,10; 1Kön 10,23; 1Chr 29,25; 2Chr 9,9; 2Chr 9,22; 2Chr 10,3; Pred 1,16)13 Und ich gebe dir auch, was du nicht erbeten hast: Sowohl Reichtum als auch Ehre, so dass keiner wie du unter den Königen ist, solange du lebst. (Mt 6,33; Mt 10,14)14 Und wenn du auf meinen Wegen gehst und meine Satzungen und meine Gebote hältst, wie David, dein Vater, es getan hat, werde ich dir ein langes Leben geben. (5Mo 6,2; 1Kön 3,3; 1Kön 11,38; Ps 21,5)15 Und Salomo erwachte, und sieh, es war ein Traum gewesen. Und er kam nach Jerusalem und trat vor die Lade des Bundes des Herrn, und er brachte Brandopfer dar und opferte Heilsopfer und veranstaltete ein Gastmahl für alle seine Diener. (1Mo 41,7)16 Damals kamen zwei Huren zum König und traten vor ihn.17 Und die eine Frau sprach: Bitte, mein Herr, ich und diese Frau wohnen im selben Haus, und in diesem Haus habe ich neben ihr geboren. (1Mo 43,20; 1Sam 1,26; 1Kön 3,26)18 Am dritten Tag aber nachdem ich geboren hatte, gebar auch diese Frau. Und wir waren zusammen, niemand sonst war bei uns im Haus; nur wir beide waren im Haus.19 In der Nacht aber starb das Kind dieser Frau, weil sie im Schlaf auf ihm gelegen hatte.20 Da stand sie mitten in der Nacht auf, nahm mein Kind von meiner Seite, während deine Magd schlief, und legte es in ihren Schoss, ihr totes Kind aber legte sie in meinen Schoss.21 Und als ich am Morgen aufstand, um mein Kind zu stillen, sieh, da war es tot. Am Morgen aber sah ich es mir genau an, und sieh, es war nicht das Kind, das ich geboren hatte.22 Die andere Frau aber sagte: Nein, das lebende ist mein Kind, und dein Kind ist das tote. Jene aber fiel ihr ins Wort und sagte: Nein, dein Kind ist das tote, und das lebende ist mein Kind. So redeten sie vor dem König.23 Und der König sprach: Diese sagt: Dies ist mein Kind, das lebende, und dein Kind ist das tote. Und diese sagt: Nein, dein Kind ist das tote, und mein Kind ist das lebende.24 Und der König sprach: Holt mir ein Schwert! Und man brachte das Schwert vor den König.25 Und der König sprach: Schneidet das lebende Kind entzwei, und gebt der einen die eine Hälfte und der anderen die andere Hälfte.26 Da sagte die Frau, deren Kind das lebende war, zum König, in aufwallender Liebe für ihr Kind sagte sie: Bitte, mein Herr, gebt jener das lebende Kind, nur tötet es nicht! Diese aber sagte: Weder mir noch dir soll es gehören; zerschneidet es! (1Mo 43,30; Jes 49,15; Jes 49,17)27 Daraufhin aber sprach der König: Gebt jener das lebende Kind, und tötet es nicht! Sie ist seine Mutter.28 Und ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie hatten Ehrfurcht vor dem König; denn sie sahen, dass göttliche Weisheit in ihm war, um Recht zu schaffen. (5Mo 10,18; Jos 4,14; Jos 10,9)