Richter 20

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Da zogen alle Israeliten aus, und die Gemeinde versammelte sich wie ein Mann – von Dan bis Beerscheba, dazu das Land Gilead – vor dem HERRN in Mizpa. (Jos 18,26; 1Sam 7,5; 1Sam 11,7)2 Und es traten zusammen die Obersten des ganzen Volks und alle Stämme Israels zu der Versammlung des Volkes Gottes, vierhunderttausend Mann zu Fuß, die das Schwert führten.3 Aber die Benjaminiter hörten, dass die Israeliten hinauf nach Mizpa gezogen waren. Und die Israeliten sprachen: Sagt, wie ist die Schandtat zugegangen?4 Da antwortete der Levit, der Mann der Frau, die getötet worden war, und sprach: Ich kam nach Gibea in Benjamin mit meiner Nebenfrau, um da über Nacht zu bleiben. (Jos 18,28; Ri 19,14)5 Da machten sich gegen mich auf die Herren von Gibea und umstellten meinetwegen das Haus des Nachts. Mich wollten sie töten, und meine Nebenfrau haben sie geschändet, sodass sie gestorben ist.6 Da nahm ich meine Nebenfrau und zerteilte sie und sandte die Stücke in das ganze Gebiet des Erbbesitzes von Israel; denn sie haben ein Verbrechen und eine Schandtat getan in Israel. (1Mo 34,7)7 Siehe, da seid ihr Israeliten alle. So sprecht und beratet hier!8 Da erhob sich alles Volk wie ein Mann und sprach: Es soll niemand in sein Zelt gehen und in sein Haus heimkehren,9 sondern das wollen wir jetzt mit Gibea tun: Auf, lasst uns gegen die Stadt hinaufziehen nach dem Los!10 Lasst uns nehmen zehn Mann von hundert und hundert von tausend und tausend von zehntausend aus allen Stämmen Israels, dass sie Speise holen für das Volk, das gekommen ist, um Gibea in Benjamin seine große Schandtat zu vergelten, die es in Israel getan hat.11 So versammelten sich gegen die Stadt alle Männer Israels, geschlossen wie ein Mann.12 Und die Stämme Israels sandten Männer zu allen Geschlechtern Benjamins und ließen ihnen sagen: Was ist das für eine Untat, die bei euch geschehen ist?13 So gebt nun heraus die Männer, die ruchlosen Leute von Gibea, dass wir sie töten und das Böse aus Israel austilgen. Aber die Benjaminiter wollten nicht hören auf die Stimme ihrer Brüder, der Israeliten, (2Mo 21,12; 4Mo 35,33; 5Mo 13,6)14 sondern die Benjaminiter versammelten sich aus den Städten nach Gibea, um in den Kampf gegen die Israeliten auszuziehen.15 Und es wurden an jenem Tage gezählt von Benjamin aus den Städten sechsundzwanzigtausend Mann, die das Schwert führten, außer den Bürgern von Gibea; von ihnen wurden siebenhundert gezählt, auserlesene Männer.16 Und unter diesem ganzen Volk waren siebenhundert auserlesene Männer, die linkshändig waren und mit der Schleuder ein Haar treffen konnten, ohne zu fehlen. (Ri 3,15)17 Aber die Männer Israels – außer denen von Benjamin – wurden gezählt vierhunderttausend Mann, die das Schwert führten, lauter streitbare Männer.18 Die machten sich auf und zogen hinauf nach Bethel und befragten Gott und sprachen: Wer von uns soll zuerst hinaufziehen in den Kampf gegen die Benjaminiter? Der HERR sprach: Juda soll anfangen. (4Mo 27,21; Ri 1,1)19 So machten sich die Israeliten am Morgen auf und lagerten sich vor Gibea.20 Und die Männer Israels zogen aus zum Kampf mit Benjamin und stellten sich auf zum Kampf gegen Gibea.21 Da fielen die Benjaminiter aus Gibea aus und schlugen an dem Tage von Israel zweiundzwanzigtausend zu Boden.22 Da ermannte sich das Kriegsvolk von Israel, und sie stellten sich abermals zum Kampf auf an demselben Ort, an dem sie sich am ersten Tag aufgestellt hatten.23 Und die Israeliten zogen hinauf und hielten Klage vor dem HERRN bis zum Abend und befragten den HERRN und sprachen: Sollen wir wieder in den Kampf ziehen gegen die Benjaminiter, unsere Brüder? Der HERR sprach: Zieht hin gegen sie! (Ri 2,1)24 Und als die Israeliten am andern Tage nahe herankamen an die Benjaminiter,25 da zogen ihnen die Benjaminiter auch am zweiten Tag aus Gibea entgegen und schlugen von den Israeliten noch achtzehntausend zu Boden, die alle das Schwert führten. (1Mo 49,27)26 Da zogen alle Israeliten, das ganze Kriegsvolk, hinauf und kamen nach Bethel und hielten Klage und blieben dort vor dem HERRN und fasteten an diesem Tag bis zum Abend und opferten Brandopfer und Dankopfer vor dem HERRN. (Jos 18,21; Ri 18,1)27 Und die Israeliten befragten den HERRN. – Es war aber zu jener Zeit die Lade des Bundes Gottes dort28 und Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, versah den Dienst vor ihm in jener Zeit. – Und sie sprachen: Sollen wir abermals ausziehen, um gegen die Benjaminiter, unsere Brüder, zu kämpfen, oder sollen wir es lassen? Der HERR sprach: Zieht hinauf; morgen will ich sie in eure Hände geben. (2Mo 6,25; 4Mo 25,7; Jos 24,33; Ri 1,2)29 Und Israel legte Hinterhalte rings um Gibea her. (Jos 8,12; Jos 8,14)30 So zogen die Israeliten hinauf am dritten Tage gegen die Benjaminiter und stellten sich auf gegen Gibea wie schon zweimal vorher.31 Da machten die Benjaminiter einen Ausfall, dem Kriegsvolk entgegen, und wurden weggezogen von der Stadt und erschlugen anfangs einige vom Kriegsvolk – wie schon zweimal vorher – auf den Straßen, von denen die eine nach Bethel und die andere nach Gibea führt, auf offenem Feld etwa dreißig Mann von Israel.32 Da dachten die Benjaminiter: Sie sind geschlagen vor uns wie vorher. Aber die Israeliten hatten verabredet: Lasst uns fliehen, damit wir sie von der Stadt wegziehen auf die beiden Straßen!33 Da machten sich alle Männer von Israel auf von ihrem Ort und stellten sich bei Baal-Tamar auf. Und der Hinterhalt Israels brach hervor aus seinem Versteck westlich von Geba.34 Und sie rückten gegen Gibea an, zehntausend Mann, auserlesen aus ganz Israel, sodass der Kampf hart wurde; jene aber wussten nicht, dass sie das Unglück treffen würde.35 So schlug der HERR die Benjaminiter vor Israel, dass die Israeliten an dem Tag umbrachten fünfundzwanzigtausendeinhundert Mann von Benjamin, die alle das Schwert führten.36 Denn als die Benjaminiter sahen, dass sie geschlagen waren, gaben die Männer Israels Benjamin Raum; denn sie verließen sich auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea angelegt hatten.37 Und die Leute aus dem Hinterhalt brachen eilends hervor auf Gibea zu, und sie zogen hin und schlugen die ganze Stadt mit der Schärfe des Schwerts.38 Sie hatten aber verabredet miteinander, die Männer von Israel und der Hinterhalt, sie sollten eine Rauchsäule von der Stadt aufsteigen lassen.39 Als nun die Männer von Israel sich im Kampf abgewandt hatten und die Benjaminiter anfangs etwa dreißig Mann von Israel erschlagen hatten, sodass sie dachten: Sie sind vor uns geschlagen wie im vorigen Kampf,40 da begann eine Rauchsäule von der Stadt gerade empor aufzusteigen. Und die Benjaminiter wandten sich um, und siehe, da ging die Stadt ganz in Flammen auf zum Himmel. (Jos 8,20)41 Und die Männer von Israel machten kehrt; da erschraken die Männer von Benjamin, denn sie sahen, dass das Unglück sie getroffen hatte,42 und wandten sich weg von den Männern Israels auf den Weg zur Steppe. Aber der Kampf folgte ihnen auch dorthin, und die von der Stadt her kamen, vernichteten in ihrer Mitte die Benjaminiter.43 Sie umringten diese und jagten ihnen nach, ohne ihnen Ruhe zu lassen, und zertraten sie bis östlich von Gibea, gegen Sonnenaufgang.44 Und es fielen von Benjamin achtzehntausend Mann, lauter streitbare Männer.45 Da wandten sie sich um und flohen zur Steppe hin zum Fels Rimmon; aber die Männer Israels hielten auf den Straßen eine Nachlese von fünftausend Mann und verfolgten sie weiter bis Gidom und erschlugen von ihnen noch zweitausend.46 So fielen an diesem Tage von Benjamin fünfundzwanzigtausend Mann, die das Schwert führten, lauter streitbare Männer.47 Nur sechshundert Mann wandten sich um und flohen zur Steppe hin zum Fels Rimmon und blieben auf dem Fels Rimmon vier Monate. (Ri 21,13)48 Und die Männer Israels kehrten um zu den Benjaminitern und schlugen in der Stadt mit der Schärfe des Schwerts Leute und Vieh und alles, was man fand. Und alle Städte, die man fand, verbrannte man mit Feuer. (1Mo 34,25; 4Mo 35,30; 5Mo 13,13)

Richter 20

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Da versammelten sich alle Männer Israels von Dan bis Beerscheba und ganz Gilead[1] in Mizpa.[2] Sie erschienen wie ein Mann vor Jahwe.2 Die Oberhäupter des ganzen Volkes traten zusammen und nahmen ihren Platz in der Versammlung aller Stämme Israels ein. 400.000[3] mit Schwertern bewaffnete Männer hatten sich zusammengefunden.3 Auch die Benjaminiten erfuhren von dem Treffen in Mizpa. Die versammelten Israeliten fragten nun: „Wie ist dieses Verbrechen geschehen?“4 Da berichtete der Levit, dessen Frau ermordet worden war: „Ich kam mit meiner Nebenfrau nach Gibea, das zu Benjamin gehört, um dort zu übernachten.5 In der Nacht umringten die Männer der Stadt das Haus ‹meines Gastgebers›. Sie hatten es aber auf mich abgesehen. Mich wollten sie umbringen, und meine Nebenfrau haben sie so vergewaltigt, dass sie gestorben ist.6 Da zerteilte ich ihren Leichnam und schickte die Stücke durch ganz Israel. Jeder sollte sehen, was für ein abscheuliches Verbrechen in unserem Land begangen wurde.7 Nun seid ihr alle hier, ihr Israeliten: Bildet euch eine Meinung und schafft Rat!“8 Da standen sie alle auf wie ein Mann und erklärten: „Keiner von uns darf nach Hause zurückkehren,9 bevor wir die Strafe an den Leuten von Gibea vollstreckt haben. Wir wollen das Los werfen,10 und jeder zehnte Mann aus den Wehrtruppen aller Stämme soll sich um die Verpflegung für die anderen kümmern, damit wir gleich nach Gibea-Benjamin ziehen können, um ihre Bewohner für dieses schändliche Verbrechen zu bestrafen.“11 So zogen die Israeliten wie ein Mann gegen die Stadt.12 Gleichzeitig hatten sie Boten an den ganzen Stamm Benjamin geschickt, die ausrichten sollten: „Wie konnte nur ein solches Verbrechen unter euch geschehen!13 Liefert uns die Männer von Gibea aus! Wir werden dieses gottlose Gesindel töten und so das Böse aus Israel entfernen.“ Doch die Benjaminiten wollten nicht auf ihre Brüder, die Israeliten, hören.14 Sie kamen aus ihren Städten nach Gibea, um gegen die Israeliten zu kämpfen.15 Noch am selben Tag stellten sie ein Heer von 26.000[4] mit Schwertern bewaffneten Männern auf. Dazu kamen noch die Männer von Gibea, 700 geübte Krieger.16 Im Heer Benjamins gab es 700 Elitekämpfer, die sogar mit der linken Hand Steine schleudern konnten und haargenau trafen.17 Die Israeliten hatten 400.000 mit Schwertern bewaffnete geübte Krieger aufgeboten.18 Dann zogen die Israeliten nach Bet-El, um Gott zu fragen, wer von ihnen zuerst gegen die Benjaminiten in den Kampf ziehen sollte. Jahwe antwortete: „Juda soll anfangen!“19 Am nächsten Morgen machten sich die Israeliten auf, zogen vor Gibea20 und stellten sich zum Kampf gegen die Männer von Benjamin.21 Da stürmten die Benjaminiten heraus und streckten an jenem Tag 22.000 Mann[5] von ihnen zu Boden.[6]22 Doch die Männer Israels fassten Mut und stellten sich noch einmal an der gleichen Stelle zum Kampf, wo sie am ersten Tag gestanden hatten.23 Sie waren nämlich wieder nach Bet-El gezogen und hatten bis zum Abend vor Jahwe über ihre Niederlage geweint. Dann hatten sie Jahwe befragt, ob sie wieder in den Kampf gegen die Benjaminiten, ihre Brüder, ziehen sollten. Jahwe hatte geantwortet: „Ja, zieht gegen sie!“24 Am zweiten Tag rückten sie wieder gegen die Männer von Benjamin vor.25 Doch die Benjaminiten brachen erneut aus der Stadt hervor und erschlugen noch einmal 18.000 Israeliten[7], alles mit dem Schwert bewaffnete Kämpfer.26 Da zogen die Männer Israels wieder ab und gingen nach Bet-El hinauf. Dort saßen sie klagend vor Jahwe. Sie fasteten jenen Tag bis zum Abend und brachten Jahwe dann Brand- und Schlachtopfer.[8]27 Dann befragten sie Jahwe, denn die Bundeslade Jahwes war damals gerade dort,28 und Pinhas Ben-Eleasar, der Enkel Aarons, diente als Priester. Sie fragten: „Sollen wir noch einmal gegen unsere Brüder in den Kampf ziehen, gegen die Männer aus Benjamin, oder sollen wir es aufgeben?“ Da sagte Jahwe: „Ja, zieht hin! Morgen gebe ich sie in eure Hand.“29 Diesmal legten die Israeliten rings um Gibea Leute in den Hinterhalt30 und stellten sich wie an den anderen Tagen zum Kampf gegen die Benjaminiten auf.31 Wieder brachen die Benjaminiten aus der Stadt hervor und erschlugen wie die vorigen Male einige von den Israeliten. Dabei entfernten sie sich immer weiter von der Stadt in Richtung Bet-El und Gibeon.[9] Sie hatten schon etwa 30 Mann auf dem freien Feld erschlagen32 und riefen: „Wir schlagen sie wie beim ersten Mal!“ Aber die Israeliten hatten verabredet: Lasst uns fliehen, damit wir sie von der Stadt zu den Landstraßen weglocken.33 So gingen die Männer Israels zurück und ordneten sich bei Baal-Tamar[10] neu. Gleichzeitig brachen die Männer aus dem Hinterhalt westlich von Gibea hervor.34 Es waren 10.000[11] aus ganz Israel ausgesuchte Krieger. Sie gingen gegen die Stadt vor, und es kam zu einem schweren Kampf. Die anderen Benjaminiten ahnten nicht, dass das Unglück sie schon erreicht hatte.35 An diesem Tag tötete Jahwe durch die Israeliten 25.100 Schwertträger[12] aus dem Stamm Benjamin.36 Schließlich mussten die Benjaminiten einsehen, dass sie geschlagen waren. Der Kampf war so verlaufen: Die Israeliten hatten den Benjaminiten Raum gegeben, weil sie sich auf den Hinterhalt verließen, den sie in der Nähe der Stadt gelegt hatten.37 Die Männer des Hinterhalts stürmten auf Gibea zu und eroberten die Stadt. Alle Bewohner töteten sie mit dem Schwert.38 Sie hatten mit den Israeliten vereinbart, dass sie dann eine Rauchwolke aus der Stadt aufsteigen lassen wollten.39 Als nun die Mannschaft Israels vor den Benjaminiten zurückwich, hatten diese angefangen, einige von ihnen zu erschlagen, etwa 30 Mann. Sie riefen: „Wir werden sie besiegen wie im ersten Kampf!“40 Doch da begann eine Wolke aus der Stadt aufzusteigen, die zu einer Rauchsäule wurde. Und als die Benjaminiten sich umschauten, sahen sie, dass die ganze Stadt wie ein Ganzopfer in Flammen aufgegangen war.41 Da machten auch die Israeliten wieder kehrt und stellten sich zum Kampf. Die Männer Benjamins waren entsetzt und merkten, dass sie verloren waren.42 Da versuchten sie, vor den Israeliten in Richtung Wüste zu fliehen, aber die Schlacht holte sie ein. Und die israelitischen Männer, die aus Gibea kamen, nahmen sie in die Zange.43 So umzingelten die Israeliten die Benjaminiten. Sie verfolgten sie ohne Rast bis östlich von Gibea und machten sie nieder.44 Auf diese Weise fielen 18.000 benjaminitische Krieger.[13]45 Der Rest versuchte, weiter in Richtung Wüste zum Felsen Rimmon[14] zu fliehen. Doch die Israeliten erschlugen auf den Straßen weitere 5000 Mann.[15] Aber auch dann blieben sie ihnen auf den Fersen bis nach Gidom und erschlugen nochmals 2000 Mann.46 So waren an diesem Tag 25.000 Schwertträger Benjamins[16] gefallen, alles tapfere Krieger.47 Nur 600 Mann erreichten den Felsen Rimmon und verschanzten sich dort vier Monate lang.48 Die Israeliten aber zogen durch das ganze Stammesgebiet von Benjamin und töteten alle Menschen und Tiere, die sie fanden, und brannten alle Ortschaften nieder.

Richter 20

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und alle Israeliten zogen aus, und die Gemeinde versammelte sich vor dem HERRN in Mizpa, wie ein einziger Mann, von Dan bis Beer-Scheba und das Land Gilead. (Jos 22,9; Ri 21,1; 1Sam 3,20; 1Sam 11,7)2 Und die Stützen[1] des ganzen Volks, aller Stämme Israels, traten in die Versammlung des Gottesvolks, vierhunderttausend Mann, zu Fuss, die das Schwert führten.3 Und die Benjaminiten hörten, dass die Israeliten nach Mizpa hinaufgezogen waren. Und die Israeliten sprachen: Sagt, wie konnte diese Untat geschehen? (5Mo 13,12; 5Mo 13,15)4 Und der levitische Mann, der Mann der getöteten Frau, antwortete und sprach: Ich war nach Gibea gekommen, das zu Benjamin gehört, ich mit meiner Nebenfrau, um dort über Nacht zu bleiben. (Ri 19,15)5 Die Herren von Gibea aber erhoben sich gegen mich und umstellten in der Nacht das Haus in böser Absicht gegen mich. Mich wollten sie erschlagen, und meine Nebenfrau haben sie vergewaltigt, und sie starb. (Ri 19,28)6 Da ergriff ich meine Nebenfrau und zerstückelte sie und sandte sie ins gesamte Gebiet des Erbbesitzes Israels; denn sie haben Unzucht und eine Schandtat begangen in Israel. (1Mo 34,7; Ri 19,30)7 Seht, ihr Israeliten seid alle hier; fällt hier eine Entscheidung und fasst einen Entschluss!8 Da erhob sich das ganze Volk wie ein einziger Mann und sprach: Niemand von uns wird zu seinem Zelt gehen, und niemand wird abbiegen in sein Haus.9 Und dies ist es nun, was wir mit Gibea tun werden: Wir werden über die Stadt kommen nach dem Los.10 Und wir werden zehn Männer von je hundert nehmen aus allen Stämmen Israels, und hundert von je tausend, und tausend von je zehntausend, damit sie Wegzehrung holen für das Volk, für die, die kommen, um Gibea in Benjamin die ganze Schandtat zu vergelten, die es in Israel begangen hat.11 Und alle Männer Israels versammelten sich bei der Stadt, verbündet wie ein einziger Mann.12 Und die Stämme Israels sandten Männer im ganzen Stamm Benjamin umher und liessen sagen: Was ist das für eine Untat, die bei euch geschehen ist! (Ri 20,3)13 Und nun liefert die Männer aus, die Ruchlosen, die in Gibea sind, und wir werden sie töten und das Übel aus Israel wegschaffen. Aber die Benjaminiten wollten nicht hören auf die Stimme ihrer Brüder, der Israeliten. (2Mo 21,12; 4Mo 35,33; 5Mo 13,6)14 Und die Benjaminiten kamen aus den Städten zusammen in Gibea, um auszuziehen zum Kampf gegen die Israeliten.15 Und an jenem Tag wurden die Benjaminiten aus den Städten gemustert: sechsundzwanzigtausend Mann, die das Schwert führten; sie wurden ohne die Bewohner von Gibea gemustert. Es gab siebenhundert ausgewählte Männer.16 Unter diesem ganzen Volk waren siebenhundert ausgewählte Männer, Linkshänder; jeder von ihnen schleuderte Steine, haargenau, und verfehlte nicht sein Ziel. (Ri 3,15; 1Chr 12,2)17 Auch die Männer Israels wurden gemustert, ohne Benjamin: vierhunderttausend Mann, die das Schwert führten, jeder einzelne von ihnen ein Krieger.18 Und sie machten sich auf, zogen hinauf nach Bet-El und befragten Gott, und die Israeliten sprachen: Wer von uns soll zuerst hinaufziehen zum Kampf gegen die Benjaminiten? Und der HERR sprach: Juda zuerst. (Ri 1,1; Ri 20,23; Ri 20,27)19 Und am nächsten Morgen machten sich die Israeliten auf und lagerten vor Gibea.20 Und die Männer Israels zogen aus zum Kampf gegen Benjamin, und die Männer Israels stellten sich in Schlachtordnung auf gegen Gibea.21 Und die Benjaminiten kamen heraus aus Gibea und streckten an jenem Tag zweiundzwanzigtausend Mann von Israel zu Boden. (1Mo 49,27; Ri 20,25)22 Das Volk aber fasste neuen Mut, und die Männer Israels stellten sich noch einmal in Schlachtordnung auf, an dem Ort, wo sie sich am ersten Tag aufgestellt hatten.23 Und die Israeliten zogen hinauf und weinten vor dem HERRN bis zum Abend, und sie befragten den HERRN: Soll ich noch einmal in den Kampf eintreten gegen die Benjaminiten, meinen Bruder? Und der HERR sprach: Zieht hinauf gegen sie! (Ri 21,2)24 Als nun die Israeliten am zweiten Tag gegen die Benjaminiten anrückten,25 zog Benjamin ihnen auch am zweiten Tag aus Gibea entgegen und sie streckten noch achtzehntausend Mann von den Israeliten zu Boden, alle diese führten das Schwert. (Ri 20,21)26 Da zogen alle Israeliten hinauf, das ganze Volk, und sie kamen nach Bet-El. Und sie weinten und blieben dort vor dem HERRN, und sie fasteten an jenem Tag bis zum Abend und brachten Brandopfer und Heilsopfer dar vor dem HERRN. (Ri 21,2; Ri 21,4; 2Sam 24,25)27 Dann befragten die Israeliten den HERRN - dort befand sich zu jener Zeit nämlich die Lade des Bundes Gottes, (Ri 20,18)28 und Pinechas, der Sohn von Elasar, dem Sohn Aarons, stand in jenen Tagen vor ihr -, und sie sprachen: Soll ich noch einmal ausziehen zum Kampf gegen die Benjaminiten, meinen Bruder, oder soll ich es lassen? Und der HERR sprach: Zieht hinauf, denn morgen werde ich sie in deine Hand geben. (2Mo 6,25; Jos 1,2; Jos 24,33)29 Und Israel legte Hinterhalte rings um Gibea. (Jos 8,2)30 Und am dritten Tag zogen die Israeliten gegen die Benjaminiten, und sie stellten sich gegen Gibea auf wie die Male zuvor.31 Und die Benjaminiten rückten aus, dem Volk entgegen, sie waren von der Stadt abgeschnitten worden, und wie die Male zuvor begannen sie, einige vom Volk zu erschlagen, auf den Strassen, von denen die eine hinauf nach Bet-El führt und die andere nach Gibea auf das Feld, etwa dreissig Mann von Israel.32 Und die Benjaminiten sagten: Sie werden vor uns geschlagen sein wie früher. Die Israeliten aber hatten gesagt: Wir wollen fliehen und sie so auf den Strassen von der Stadt abschneiden. (Jos 8,6)33 Und alle Männer Israels hatten sich aufgemacht von ihrem Ort, und sie stellten sich bei Baal-Tamar auf, und die aus dem Hinterhalt Israels brachen hervor aus ihrem Ort, von der Lichtung von Geba.34 Und zehntausend ausgewählte Männer aus ganz Israel kamen von vorn gegen Gibea, und der Kampf war heftig. Jene aber merkten nicht, dass das Unheil über sie hereinbrach. (Jos 8,14)35 Und der HERR schlug Benjamin vor den Israeliten, und die Israeliten machten an jenem Tag fünfundzwanzigtausend Mann von Benjamin nieder, alle jene hatten das Schwert geführt.36 Und die Benjaminiten sahen, dass sie geschlagen worden waren. Die Männer Israels aber gaben Benjamin Raum, denn sie vertrauten auf den Hinterhalt, den sie gegen Gibea gelegt hatten.37 Und die aus dem Hinterhalt beeilten sich und überfielen Gibea: Die aus dem Hinterhalt zogen heran und schlugen die ganze Stadt mit der Schärfe des Schwertes.38 Und die Männer Israels hatten mit denen im Hinterhalt die Abmachung, dass sie ein deutliches Rauchsignal aus der Stadt aufsteigen lassen sollten.39 Als sich die Männer Israels im Kampf wendeten und Benjamin begonnen hatte, einige von den Männern Israels zu erschlagen, etwa dreissig Mann - denn sie sagten: Sie werden vor uns sicher geschlagen sein wie im früheren Kampf -,40 da begann das Signal aus der Stadt aufzusteigen, eine Rauchsäule, und als Benjamin sich umwandte, sieh, da stieg überall aus der Stadt Rauch zum Himmel. (Jos 8,20)41 Die Männer Israels aber hatten sich gewendet, und die Männer Benjamins erschraken, denn sie sahen, dass das Unheil über sie hereingebrochen war.42 Und sie drehten ab vor den Männern Israels in die Richtung der Wüste, der Kampf aber holte sie ein, und die aus den Städten machten sie nieder in ihrer Mitte.43 Sie umzingelten Benjamin, verfolgten ihn von Nucha an[2], sie holten ihn ein vor Gibea, gegen Sonnenaufgang.44 So fielen von Benjamin achtzehntausend Mann, alles tüchtige Männer.45 Und sie drehten ab und flohen zur Wüste, zum Felsen Rimmon. Jene aber hielten auf den Strassen Nachlese unter ihnen, fünftausend Mann. Dann folgten sie ihnen bis Gideom und erschlugen von ihnen zweitausend Mann. (Ri 20,47; Ri 21,13)46 Und an jenem Tag war die Zahl der Gefallenen von Benjamin fünfundzwanzigtausend Mann, die das Schwert führten, alle diese waren Krieger.47 Sechshundert Mann aber drehten ab und flohen in die Wüste, zum Felsen Rimmon, und sie blieben vier Monate beim Felsen Rimmon. (Ri 20,45)48 Und die Männer Israels waren zurückgekehrt zu den Benjaminiten und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, Menschen und Vieh, alles, was sich fand; sie setzten auch alle Städte in Brand, die sie vorfanden. (1Mo 34,25; 5Mo 13,13)

Richter 20

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Alle Männer Israels von Dan im Norden bis Beerscheba im Süden und auch die aus Gilead im Ostjordanland versammelten sich wie ein Mann beim Heiligtum des HERRN in Mizpa. (Ri 21,1; 1Sam 7,5; 1Sam 10,17)2 Nicht nur die Oberhäupter der Stämme kamen zusammen, sondern die ganze Gemeinde der Israeliten, 400000 mit Schwertern bewaffnete Männer.3 Die Leute des Stammes Benjamin erfuhren davon. Die versammelten Israeliten fragten: »Wie ist dieses Verbrechen geschehen?«,4 und der Levit, der Mann der ermordeten Frau, berichtete: »Ich kam mit meiner Nebenfrau nach Gibea im Gebiet von Benjamin und wollte dort übernachten.5 Da umzingelten die Männer von Gibea in der Nacht das Haus, in dem ich war. Auf mich hatten sie es abgesehen und wollten mich umbringen. Sie vergewaltigten meine Frau so lange, bis sie starb.6 Deshalb zerteilte ich ihren Leichnam und schickte die Stücke in alle Gegenden des Landes. Die Männer von Gibea haben ein Verbrechen begangen, das in Israel unerhört ist. (2Sam 13,12)7 Ihr alle seid doch Israeliten, haltet also Rat und beschließt, was geschehen soll!«8 Da standen sie alle auf wie ein Mann und erklärten: »Keiner von uns darf nach Hause zurückkehren,9 bevor wir an den Leuten von Gibea die Strafe vollstreckt haben! Wir wollen das Los werfen10 und jeden zehnten Mann dazu bestimmen, für die Verpflegung zu sorgen; die Übrigen sollen die Leute von Gibea bestrafen für dieses schändliche Verbrechen, das sie mitten in Israel begangen haben.«11 Die Männer Israels zogen einmütig, wie ein Mann, gegen die Stadt Gibea.12 Sie schickten Boten voraus durch den ganzen Stamm Benjamin und ließen sagen: »Was ist da für eine schwere Untat unter euch geschehen! (5Mo 13,6)13 Liefert uns die Männer von Gibea aus, dieses verruchte Gesindel! Wir wollen sie töten und so das Böse aus Israel entfernen.« Aber die Männer von Benjamin wollten nicht auf ihre Brüder, die übrigen Israeliten, hören.14 Aus dem ganzen Stammesgebiet zogen sie nach Gibea, um gegen die Israeliten zu kämpfen.15 26000 mit Schwertern bewaffnete Männer aus dem Stamm Benjamin sammelten sich dort, dazu kamen noch die 700 Männer von Gibea, geübte Krieger.16 Im Heer Benjamins gab es 700 Elitekämpfer, die Linkshänder waren und mit der Schleuder unfehlbar ins Ziel trafen.17 Auf der Seite der Israeliten zählte man 400000 mit Schwertern bewaffnete Krieger.18 Die Männer Israels gingen zum Heiligtum von Bet-El, um bei Gott Rat zu holen. Sie fragten ihn: »Welcher Stamm soll den Kampf gegen die Männer von Benjamin eröffnen?« Der HERR antwortete: »Der Stamm Juda.« (Ri 1,1)19 Früh am Morgen brachen die Männer Israels auf, zogen vor Gibea20 und stellten sich zum Kampf gegen die Männer von Benjamin auf.21 Die Männer von Benjamin aber brachen aus der Stadt hervor und erschlugen 22000 von den Israeliten.22-23 Die Männer Israels kehrten nach Bet-El zurück. Sie weinten und klagten vor dem HERRN über ihre Niederlage, den ganzen Tag bis zum Abend. Sie fragten den HERRN: »Sollen wir noch einmal gegen unsere Brüder, die Männer von Benjamin, in den Kampf ziehen?« Der HERR antwortete: »Ja, zieht gegen sie!« Da ermannten sie sich und stellten sich am anderen Tag noch einmal an derselben Stelle zum Kampf auf.24 Sie rückten gegen die Männer von Benjamin vor,25 aber die brachen auch an diesem Tag aus der Stadt hervor und erschlugen 18000 von den Israeliten, lauter mit Schwertern bewaffnete Krieger.26 Wieder zogen die Männer Israels nach Bet-El und klagten dem HERRN ihre Niederlage. Sie weinten und fasteten bis zum Abend, dann brachten sie dem HERRN Brandopfer und Mahlopfer dar.27-28 Damals stand im Heiligtum von Bet-El die Bundeslade und als Priester diente dort Pinhas, der Sohn Eleasars und Enkel Aarons. Die Israeliten fragten den HERRN: »Sollen wir noch einmal gegen unsere Brüder, die Männer von Benjamin, in den Kampf ziehen oder sollen wir es aufgeben?« Der HERR antwortete: »Ja, zieht noch einmal gegen sie; morgen werde ich sie in eure Hand geben.« (4Mo 25,10)29 Diesmal wandten die Israeliten eine List an und versteckten einen Teil ihrer Männer an verschiedenen Stellen rings um Gibea.30 Dann stellten sie sich genau wie an den beiden vorangegangenen Tagen vor der Stadt zum Kampf auf.31 Als die Männer von Benjamin aus der Stadt hervorbrachen, ließen sich die Israeliten zum Schein von ihnen zurückschlagen und lockten sie so von der Stadt weg. Auf freiem Feld, auf den Straßen, die von Gibea nach Bet-El und nach Gibeon[1] führen, erschlugen die Männer von Benjamin etwa 30 Israeliten. (Jos 8,6; Jos 8,16)32 Sie waren siegesgewiss und sagten: »Wir schlagen sie wieder wie schon zweimal!« Die Männer von Israel folgten der Parole: »Wir weichen zurück und locken sie von der Stadt weg auf die Landstraßen!«33 Bei Baal-Tamar jedoch hielten sie an und stellten sich zum Kampf. Gleichzeitig brachen die Männer aus dem Hinterhalt bei Geba hervor,34 10000 ausgesuchte Krieger, und drangen gegen Gibea vor. Die Männer von Benjamin waren nichts ahnend in die Falle gegangen. Es kam zu einem schweren Kampf.35 Der HERR half den Männern von Israel und so konnten sie an diesem Tag 25100 Benjaminiter töten, lauter mit Schwertern bewaffnete Krieger.36 Die Männer von Benjamin sahen, dass sie geschlagen waren. Im Einzelnen war es so zugegangen: Das Heer Israels war vor den Männern Benjamins zurückgewichen; denn die Israeliten setzten auf den Hinterhalt, den sie in der Nähe der Stadt gelegt hatten.37 Die Männer aus dem Hinterhalt brachen hervor, überfielen die Stadt und erschlugen alle Bewohner mit dem Schwert.38 Wie verabredet steckten sie die Stadt in Brand, sodass der Rauch von ihr aufstieg.39 Während der Verfolgung der Zurückweichenden hatten die Männer von Benjamin schon eine Reihe von Israeliten, etwa dreißig, erschlagen. Sie sagten zueinander: »Die Israeliten fliehen! Wir haben sie auch diesmal wieder geschlagen!«40 Doch da begann der Rauch von der Stadt aufzusteigen, und als die Männer von Benjamin zurückschauten, erkannten sie, dass die ganze Stadt in Flammen stand. (Jos 8,20)41 Jetzt machten die fliehenden Israeliten kehrt und stellten sich zum Kampf. Die Männer von Benjamin wurden von Entsetzen gepackt, denn sie sahen, dass für sie alles verloren war.42 Sie flohen vor den Israeliten der Wüste zu, aber ihre Verfolger blieben ihnen auf den Fersen, und auf der anderen Seite nahmen die Israeliten, die von der Stadt her[2] kamen, sie in die Zange.43 Die Männer von Benjamin wurden umzingelt, gejagt, niedergemacht von Noha[3] bis östlich von Gibea.44 18000 von ihnen fanden den Tod.45 Nur ein Rest entkam und floh in Richtung Wüste, zum Rimmonfelsen. Auf den Straßen erschlugen die Israeliten noch einmal 5000 Benjaminiter und bei der weiteren Verfolgung schließlich noch 2000.[4]46 So waren insgesamt 25000 mit Schwertern bewaffnete Männer aus dem Stamm Benjamin getötet worden, lauter tapfere Krieger.47 Nur 600 hatten sich zum Rimmonfelsen flüchten können. Dort blieben sie vier Monate.48 Die Männer Israels aber durchzogen das ganze Stammesgebiet Benjamin, töteten alles, Menschen und Vieh, und brannten die Städte und Dörfer nieder.