Prediger 7

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ein guter Ruf ist besser als gute Salbe und der Tag des Todes besser als der Tag der Geburt. (Spr 22,1)2 Es ist besser, in ein Haus zu gehen, wo man trauert, als in ein Haus, wo man feiert; denn da zeigt sich das Ende aller Menschen, und der Lebende nehme es zu Herzen!3 Trauern ist besser als Lachen; denn durch Trauern wird das Herz gebessert.4 Das Herz der Weisen ist dort, wo man trauert, aber das Herz der Toren dort, wo man sich freut.5 Es ist besser, das Schelten des Weisen zu hören als den Gesang der Toren.6 Denn wie das Krachen der Dornen unter den Töpfen, so ist das Lachen der Toren; auch das ist eitel.7 Unrechter Gewinn macht den Weisen zum Toren, und Bestechung verdirbt das Herz.8 Der Ausgang einer Sache ist besser als ihr Anfang. Ein Geduldiger ist besser als ein Hochmütiger.9 Sei nicht schnell, dich zu ärgern; denn Ärger ruht im Herzen des Toren. (Jak 1,19)10 Sprich nicht: Wie kommt’s, dass die früheren Tage besser waren als diese? Denn du fragst das nicht in Weisheit.11 Weisheit ist gut mit einem Erbteil und hilft denen, die die Sonne sehen.12 Denn wie Geld beschirmt, so beschirmt auch Weisheit; Wissen aber gewinnt Weisheit, und sie gibt Leben dem, der sie hat. (Spr 3,1)13 Sieh an die Werke Gottes; denn wer kann das gerade machen, was er krümmt? (Pred 1,15)14 Am guten Tage sei guter Dinge, und am bösen Tag bedenke: Diesen hat Gott geschaffen wie jenen, damit der Mensch nicht wissen soll, was künftig ist.15 Dies alles hab ich gesehen in den Tagen meines eitlen Lebens: Da ist ein Gerechter, der geht zugrunde in seiner Gerechtigkeit, und da ist ein Gottloser, der lebt lange in seiner Bosheit. (Ps 73,12; Pred 8,14)16 Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, damit du dich nicht zugrunde richtest. (Lk 18,11)17 Sei nicht allzu gottlos und sei kein Tor, damit du nicht stirbst vor deiner Zeit.18 Es ist gut, wenn du dich an das eine hältst und auch jenes nicht aus der Hand lässt; denn wer Gott fürchtet, der entgeht dem allen.19 Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Gewaltige, die in der Stadt sind.20 Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, dass er nur Gutes tue und nicht sündige. (Ps 14,3)21 Nimm auch nicht zu Herzen alles, was man sagt, dass du nicht hören musst, wie dein Knecht dir flucht;22 denn dein Herz weiß, dass du andern auch oftmals geflucht hast.23 Das alles habe ich versucht mit der Weisheit. Ich dachte, ich will weise werden, sie blieb aber ferne von mir.24 Fern ist, was war, und sehr tief; wer will’s finden?25 Ich richtete meinen Sinn darauf, zu erfahren und zu erforschen und zu suchen Weisheit und Einsicht und zu erkennen, dass Gottlosigkeit Torheit ist und Narrheit Tollheit. (Ps 14,1)26 Und ich fand, bitterer als der Tod sei eine Frau, die ein Fangnetz ist und Stricke ihr Herz und Fesseln ihre Hände. Wer Gott gefällt, der wird ihr entrinnen; aber der Sünder wird durch sie gefangen. (Spr 2,16)27 Schau, das habe ich gefunden, spricht der Prediger, eins nach dem andern, dass ich Erkenntnis fände;28 ich suchte immerfort und hab’s nicht gefunden: Unter tausend habe ich einen einzigen Mann gefunden, aber eine Frau habe ich unter diesen allen nicht gefunden.29 Schau, allein das hab ich gefunden: Gott hat den Menschen aufrichtig gemacht; aber sie suchen viele Künste.

Prediger 7

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Besser ein guter Ruf als ein guter Geruch – und der Tag des Todes als der Tag der Geburt.2 Besser in ein Trauerhaus gehen als in ein Hochzeitshaus, denn da zeigt sich das Ende jedes Menschen und der Lebende nimmt es sich zu Herzen.3 Besser traurig sein als lachen, denn bei ernster Miene bessert sich das Herz.4 Der Weise geht eher in ein Trauerhaus, der Dummkopf in eines, wo man sich vergnügt.5 Besser einen Weisen schelten zu hören als einen Narren singen.6 Denn das Lachen eines Narren ist wie das Prasseln der Dornen unter dem Kochtopf. Doch auch das ist nichtig.7 Ja, Erpressung macht selbst den Weisen verrückt, und Bestechung vernebelt den Verstand.8 Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang, besser langmütig als hochmütig.9 Werde nicht schnell ärgerlich, denn Ärger sitzt dem Toren im Schoß.10 Sag nicht: „Wie kommt es nur, dass früher alles besser war als jetzt?“, denn ein Weiser fragt nicht so.11 Weisheit mit Wohlstand ist ein Vorteil für alle, die das Sonnenlicht sehen.12 Denn im Schatten der Weisheit ist es wie im Schatten des Geldes. Doch der Vorteil der Weisheit ist, dass sie einen am Leben erhält.13 Betrachte das Werk Gottes: Wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat?14 Am Tag des Glücks sei guter Dinge, und am Tag des Unglücks bedenke: Auch diesen hat Gott ebenso wie jenen gemacht. Und was nach ihm kommt, kann der Mensch nicht wissen.15 Einiges habe ich beobachtet in meinem nichtigen, flüchtigen Leben. Da ist ein Gerechter, der in seiner Gerechtigkeit zugrunde geht, und da ist ein Ungerechter, der in seiner Bosheit lange lebt.16 Sei nicht allzu gerecht, und gib dich nicht gar zu weise! Warum willst du dich selbst zugrunde richten?17 Sei nicht zu oft ungerecht, und sei kein Narr! Warum willst du vor der Zeit sterben?18 Es ist gut, wenn du dich an das eine hältst und vom anderen nicht lässt. Wer Gott fürchtet, wird das Richtige tun.19 Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Machthaber in der Stadt.20 Denn kein Mensch auf der Erde ist gerecht, dass er nur Gutes tut und sich niemals schuldig macht.21 Kümmere dich nicht um alles, was die Leute reden, damit du nicht hörst, wie dein Sklave dich verflucht.22 Denn du weißt genau, wie oft du andere verdammst.23 Das alles habe ich mit der Weisheit versucht. Ich sagte: „Ich will weise werden!“ Doch die Weisheit blieb mir fern.24 Fern ist, was gewesen ist, und tief, sehr tief. Wer kann es erreichen?25 Da habe ich mich umgestellt und wollte forschend und suchend zu einem richtigen Urteil kommen, um zu verstehen, dass Unrecht Dummheit ist und Unverstand Verblendung.26 Und nun finde ich: Die Frau, die einer Schlinge gleicht, deren Herz ein Schleppnetz ist und deren Hände Fesseln sind, ist bitterer als der Tod. Wer Gott gefällt, wird ihr entkommen, den Sünder aber fängt sie ein.27 Schau, das habe ich herausgefunden, sagte der Prediger: Ich fügte eins zum anderen, um zu einem Ergebnis zu kommen.28 Was ich fortwährend suchte, aber nicht fand, war dies: Aus Tausenden fand ich nur einen einzigen Mann, eine Frau aber fand ich unter all diesen nicht.29 Nur das fand ich heraus: Gott hat die Menschen aufrichtig und gerade gemacht, aber sie sind berechnend und falsch.

Prediger 7

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Besser ein guter Ruf als guter Geruch - und der Tag des Todes als der Tag der Geburt. (Spr 4,2; Spr 22,1)2 Besser, in ein Haus zu gehen, wo man trauert, als in ein Haus zu gehen, wo man feiert; denn da zeigt sich das Ende jedes Menschen, und der Lebende nimmt es sich zu Herzen. (Pred 9,5)3 Besser verdriesslich sein als lachen, denn bei trauriger Miene geht es dem Herzen gut.4 Das Herz der Weisen ist in einem Haus, wo man trauert, das Herz der Toren aber im Haus, wo man sich freut. (Pred 2,2)5 Besser, man hört einen Weisen schelten als die Toren singen. (Spr 13,1; Spr 15,32)6 Denn wie das Knistern der Dornen unter dem Topf, so ist das Lachen des Toren. Doch auch das ist nichtig.7 Denn Unterdrückung macht einen Weisen töricht, und Geschenke verderben den Verstand. (2Mo 23,8; 5Mo 16,19)8 Besser der Ausgang einer Sache als ihr Anfang, besser langmütig als hochmütig. (Spr 14,29)9 Werde nicht zu rasch verdriesslich, denn Toren tragen in sich Verdruss. (Spr 22,24; Jak 1,19)10 Sage nicht: Wie kommt es, dass die früheren Zeiten besser waren als die jetzigen? Denn nicht aus Weisheit fragst du so. (5Mo 4,32)11 Weisheit ist so gut wie Besitz und ein Vorteil für jene, die die Sonne schauen;12 denn Weisheit beschirmt und Geld beschirmt, doch dies ist der Vorteil des Wissens: Wer Weisheit hat, den erhält sie am Leben. (Spr 3,2; Spr 16,16)13 Betrachte das Werk Gottes: Wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat? (Pred 1,15)14 Am Tag des Glücks sei guter Dinge, und am Tag des Unglücks bedenke: Auch diesen wie jenen hat Gott gemacht, und was künftig sein wird, kann der Mensch nicht wissen. (Hi 2,10; Hi 3,22)15 Beides sah ich in meinen flüchtigen Tagen: Da ist ein Gerechter, der zugrunde geht in seiner Gerechtigkeit, und da ist ein Ungerechter, der lange lebt in seiner Bosheit. (Hi 12,6; Ps 73,12; Pred 8,14)16 Sei nicht übergerecht, und gib dich nicht gar zu weise. Warum willst du scheitern? (Pred 2,15)17 Sei nicht zu oft ungerecht, und sei kein Tor. Warum willst du sterben vor deiner Zeit?18 Gut ist es, wenn du dich an das eine hältst und auch vom anderen nicht lässt. Wer Gott fürchtet, wird beidem gerecht.19 Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Machthaber in der Stadt. (Spr 9,16; Spr 24,5)20 Doch kein Mensch auf Erden ist so gerecht, dass er nur Gutes tut und niemals sündigt. (1Kön 8,46; Hi 4,16; Ps 14,3)21 Achte auch nicht auf all die Worte, die man redet, damit du nicht hörst, wie dein Knecht dich schmäht.22 Denn du weisst, dass auch du selbst oft andere geschmäht hast.23 All dies versuchte ich mit der Weisheit. Ich sprach: Ich will Weisheit erlangen. Sie aber blieb mir fern.24 Fern ist, was war, und tief, tief - wer könnte es begreifen? (Pred 1,11)25 Ich nahm mir vor, Weisheit und Erkenntnis zu verstehen, zu erkennen und zu suchen, zu verstehen, dass Unrecht Torheit ist und Unverstand Verblendung. (Pred 1,17)26 Und nun finde ich: Die Frau ist bitterer als der Tod, sie ist eine Schlinge, ihr Herz ist ein Netz, ihre Hände sind Fesseln. Wer Gott gefällt, entkommt ihr, der Sünder aber wird von ihr gefangen. (Spr 22,14)27 Sieh, dies fand ich, sprach Kohelet: Alles in allem findet sich die Erkenntnis,28 dass ich ständig suchte, aber nicht fand. Unter tausend fand ich einen einzigen Mann, eine Frau aber fand ich bei all diesen nicht.29 Nur dies fand ich, sieh: Gott hat den Menschen recht gemacht, sie aber suchten grosse Erkenntnisse.

Prediger 7

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 »Ein guter Ruf ist besser als ein schönes Begräbnis«,[1] heißt es. Ich aber sage: Der Todestag ist besser als der Tag der Geburt. (Spr 22,1)2 In ein Trauerhaus gehen bringt mehr Gewinn als in ein Hochzeitshaus gehen; denn auf jeden Menschen wartet der Tod, und wer noch lebt, nehme sich das zu Herzen!3 Weinen ist besser als Lachen. Ein trauriges Gesicht ist ein Zeichen für reiche Lebenserfahrung.4 Der Narr geht am liebsten dorthin, wo es lustig zugeht; der Weise geht lieber in ein Trauerhaus.5 Der Tadel eines weisen Menschen hilft dir mehr als alle Loblieder der Unwissenden – heißt es –,6 denn das Lachen unverbesserlicher Narren ist wie das Prasseln brennender Dornen unter einem Kochtopf. Aber auch das ist vergebliche Mühe;7 denn auch der Weise wird zum Narren, wenn man ihn erpresst, und Geschenke vernebeln seinen Verstand. (2Mo 23,8)8 Mit Reden aufhören ist besser als mit Reden anfangen. Ruhig Blut bringt weiter als ein heißer Kopf.9 Lass dich nicht aus der Ruhe bringen; nur Unverständige ärgern sich über alles.10 Frage nicht: »Warum war früher alles besser als heute?« Damit verrätst du nur, dass du das Leben noch nicht kennst.11 Wissen und Erfahrung sind ebenso viel wert wie Besitz, ja, sie werfen sogar noch Gewinn ab. (Spr 3,14; Spr 16,16)12 Sie geben genauso viel Sicherheit wie das Geld und sie bringen noch mehr: Sie erhalten ihren Besitzer am Leben.13 Aber vergiss nicht, dass es bei allem auf Gottes Tun ankommt. Wer kann gerade biegen, was er krumm gemacht hat? (Pred 1,15)14 Freu dich, wenn du einen Glückstag hast. Und wenn du einen Unglückstag hast, dann denke daran: Gott schickt dir beide, und du weißt nicht, was als Nächstes kommt. (Hi 2,10; Pred 3,11; Sir 11,14)15 Während meines vergänglichen Lebens voll vergeblicher Mühe habe ich beobachtet: Es gibt Menschen, die nach Gottes Geboten leben und trotzdem elend umkommen; aber andere, die Unrecht tun und sich um Gott nicht kümmern, genießen ihr Leben bis ins hohe Alter. (Hi 12,6; Pred 8,14; Pred 9,2)16 Deshalb ist mein Rat: Übertreib es nicht mit der Rechtschaffenheit und bemühe dich nicht zu sehr um Wissen! Warum willst du dich selbst zugrunde richten? (Pred 2,15)17 Schlag aber auch nicht über die Stränge und bleib nicht in der Unwissenheit! Warum willst du vor der Zeit sterben? (Pred 3,2)18 Halte dich an die gesunde Mitte. Wenn du Gott ernst nimmst, findest du immer den rechten Weg. (Pred 12,13)19 Wissen und Erfahrung helfen einem Menschen mehr, als zehn Herrscher einer Stadt ihm helfen können. (Spr 24,5)20 Aber kein Mensch auf der Erde ist so rechtschaffen, dass er immer richtig handelt und nie einen Fehler macht. (Jak 3,2)21 Versuche nicht, alles mitzubekommen, was die Leute reden. Was hast du davon, wenn du hörst, wie deine Untergebenen über dich schimpfen?22 Du weißt doch, dass du selbst oft genug über andere geschimpft hast.23 Ich wollte weise werden; ich habe alles versucht, um zur Einsicht zu kommen; aber sie blieb mir unerreichbar fern.24 Der Sinn aller Dinge ist so fern und so tief verborgen. Wer kann ihn ergründen?25 Dann wandte ich mich etwas anderem zu: Ich forschte und beobachtete, um daraus meine Schlüsse zu ziehen und zu einem Urteil zu kommen. Ich wollte wissen, ob die Bosheit etwas mit fehlender Einsicht zu tun hat und Unverstand mit Unverbesserlichkeit.26 Da ist zum Beispiel die Art von Frau, die noch bitterer ist als der Tod. Von ihr sagt man: »Sie ist eine Falle, ihre Liebe ist ein Fangnetz; ihre Arme, mit denen sie dich umfängt, sind Fesseln. Ein Mann, an dem Gott Gefallen hat, kann ihr entrinnen. Aber wer Gott missfällt, den fängt sie ein.« (Spr 5,3)27 Sieh dir an, was ich[2] herausgefunden habe; es ist das Ergebnis vieler Einzelbeobachtungen –28 das heißt: Was ich eigentlich suchte, habe ich nicht gefunden. Ich habe den Menschen gesucht, wie er sein sollte, und unter Tausend habe ich einen gefunden, und das war keine Frau! –29 Das Ergebnis meines ganzen Forschens war: Gott hat die Menschen einfach und aufrichtig geschaffen, aber manche wollen alles kompliziert haben.