Lukas 20

Lutherbibel 2017

1 Und es begab sich eines Tages, als er das Volk lehrte im Tempel und predigte das Evangelium, da traten zu ihm die Hohenpriester und die Schriftgelehrten mit den Ältesten (Mt 21,23; Mk 11,27)2 und sprachen zu ihm: Sage uns, aus welcher Vollmacht tust du das? Oder wer hat dir diese Macht gegeben? (Lk 4,32)3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch eine Sache fragen; sagt mir:4 Die Taufe des Johannes – war sie vom Himmel oder von Menschen? (Lk 3,3)5 Sie aber bedachten’s bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm nicht geglaubt? (Lk 7,29)6 Sagen wir aber, von Menschen, so wird uns alles Volk steinigen; denn sie sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet war. (Lk 1,76)7 Und sie antworteten, sie wüssten nicht, wo sie her wäre.8 Und Jesus sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue.9 Er fing aber an, dem Volk dies Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes für eine lange Zeit. (Jes 5,1; Mt 21,33; Mk 12,1)10 Und als die Zeit kam, sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, damit sie ihm seinen Anteil gäben an der Frucht des Weinbergs. Aber die Weingärtner schlugen ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. (2Chr 36,15)11 Und er sandte noch einen zweiten Knecht; sie aber schlugen den auch und schmähten ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort.12 Und er sandte noch einen dritten; sie aber schlugen auch den blutig und stießen ihn hinaus.13 Da sprach der Herr des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen lieben Sohn senden; vielleicht werden sie sich vor dem scheuen.14 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, dachten sie bei sich selbst und sprachen: Das ist der Erbe; lasst uns ihn töten, damit das Erbe unser sei!15 Und sie stießen ihn hinaus vor den Weinberg und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen tun?16 Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und seinen Weinberg andern geben. Als sie das hörten, sprachen sie: Das sei ferne!17 Er aber sah sie an und sprach: Was bedeutet dann das, was geschrieben steht: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden«? (Apg 4,11)18 Wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen. (Jes 8,14; Dan 2,34; Dan 2,44)19 Und die Schriftgelehrten und die Hohenpriester trachteten danach, Hand an ihn zu legen noch in derselben Stunde, und fürchteten sich doch vor dem Volk; denn sie verstanden, dass er auf sie hin dies Gleichnis gesagt hatte. (Lk 19,47; Lk 22,2)20 Und sie beobachteten ihn und sandten Leute aus, die sich stellen sollten, als wären sie gerecht; die sollten ihn fangen in seinen Worten, damit man ihn überantworten könnte der Obrigkeit und Gewalt des Statthalters. (Mt 22,15; Mk 12,13; Lk 11,54; Lk 20,26; Lk 23,2)21 Und sie fragten ihn und sprachen: Meister, wir wissen, dass du aufrichtig redest und lehrst und achtest nicht das Ansehen der Menschen, sondern du lehrst den Weg Gottes wahrhaftig. (Apg 10,34; Apg 18,26)22 Ist’s recht, dass wir dem Kaiser Steuern zahlen, oder nicht?23 Er aber merkte ihre List und sprach zu ihnen:24 Zeigt mir einen Silbergroschen! Wessen Bild und Aufschrift hat er? Sie sprachen: Des Kaisers.25 Er aber sprach zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! (Röm 13,1; Röm 13,7)26 Und sie konnten ihn in seinen Worten nicht fangen vor dem Volk und wunderten sich über seine Antwort und schwiegen still.27 Da traten zu ihm einige der Sadduzäer, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn (Mt 22,23; Mt 22,46; Mk 12,18; Mk 12,32; Mk 12,34; Apg 23,8)28 und sprachen: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: »Wenn jemand stirbt, der eine Frau hat, aber keine Kinder, so soll sein Bruder sie zur Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.« (1Mo 38,6; 5Mo 25,5)29 Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos.30 Und der zweite31 nahm sie zur Frau, dann der dritte, desgleichen alle sieben: Sie hinterließen keine Kinder und starben.32 Zuletzt starb auch die Frau.33 Die Frau nun – wessen Frau wird sie in der Auferstehung sein? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt.34 Und Jesus sprach zu ihnen: Die Kinder dieser Welt heiraten und lassen sich heiraten;35 welche aber gewürdigt werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder heiraten noch sich heiraten lassen.36 Denn sie können hinfort nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie Kinder der Auferstehung sind. (1Joh 3,1)37 Dass aber die Toten auferstehen, darauf hat auch Mose hingedeutet beim Dornbusch, wo er den Herrn nennt Gott Abrahams und Gott Isaaks und Gott Jakobs. (2Mo 3,6)38 Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn ihm leben sie alle. (Röm 14,8)39 Da antworteten einige der Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast recht geredet.40 Denn sie wagten nicht mehr, ihn etwas zu fragen.41 Er sprach aber zu ihnen: Wieso sagen sie, der Christus sei Davids Sohn? (Mt 22,41; Mk 12,35; Joh 7,42)42 Denn David selbst sagt im Buch der Psalmen: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, (Apg 2,34)43 bis ich deine Feinde zum Schemel unter deine Füße lege.«44 David nennt ihn also »Herr«; wie ist er dann sein Sohn?45 Als aber alles Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: (Mt 23,5; Mk 12,38)46 Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die gern in langen Gewändern umhergehen und es lieben, sich auf dem Markt grüßen zu lassen und obenan in den Synagogen und beim Gastmahl zu sitzen; (Lk 11,43)47 sie fressen die Häuser der Witwen und verrichten zum Schein lange Gebete. Die werden ein umso härteres Urteil empfangen. (Jes 5,8; Jes 10,2)

Lukas 20

Neue evangelistische Übersetzung

1 Als Jesus an einem der Tage wieder im Tempel lehrte und dem Volk gute Botschaft brachte, traten die Hohen Priester und die Gesetzeslehrer in Begleitung der Ältesten zu ihm2 und fragten: "Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir die Vollmacht dazu gegeben?"3 "Auch ich will euch eine Frage stellen", erwiderte Jesus.4 "Taufte Johannes im Auftrag des Himmels oder im Auftrag von Menschen?"5 Sie überlegten miteinander. "Wenn wir sagen: 'Im Auftrag des Himmels', wird er fragen: 'Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?'6 Wenn wir aber sagen: 'Von Menschen', dann wird uns das ganze Volk steinigen, denn sie alle sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet war."7 So erwiderten sie, sie wüssten es nicht.8 "Gut", entgegnete Jesus, "dann sage ich euch auch nicht, von wem ich die Vollmacht habe, das alles zu tun."9 Daraufhin erzählte Jesus dem Volk ein Gleichnis. Er begann: "Ein Mann legte einen Weinberg an, verpachtete ihn an Winzer und reiste für längere Zeit ins Ausland.10 Als die Zeit gekommen war, schickte er einen seiner Arbeiter zu den Pächtern, um seinen Anteil an der Ernte zu erhalten. Doch die Winzer verprügelten den Mann und jagten ihn mit leeren Händen fort.11 Da schickte der Besitzer einen zweiten Arbeiter. Aber auch den verprügelten sie, beschimpften ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort.12 Er schickte noch einen dritten. Aber auch den schlugen sie blutig und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus.13 Was soll ich tun?', fragte sich der Weinbergbesitzer. 'Ich will meinen Sohn schicken, dem meine ganze Liebe gilt. Ihn werden sie sicher nicht antasten.'14 Als die Winzer den Sohn sahen, überlegten sie miteinander: 'Das ist der Erbe! Kommt, wir bringen ihn um, dann gehört das Erbe uns.'15 Sie warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten ihn. Was wird nun der Weinbergbesitzer mit ihnen tun?", fragte Jesus.16 "Er wird kommen, diese Winzer umbringen und den Weinberg anderen geben." – "Das darf nicht geschehen!", sagten die Zuhörer.17 Jesus sah sie an und sagte dann: "Was bedeuten denn diese Worte in der Schrift: 'Der Stein, den die Fachleute ‹als unbrauchbar› verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.'? (Ps 118,22)18 Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert, und jeder, auf den er fällt, wird zermalmt."19 Daraufhin hätten die Hohen Priester und Gesetzeslehrer Jesus am liebsten gleich festgenommen, es war ihnen nämlich klar, dass er sie mit diesem Gleichnis gemeint hatte. Aber sie fürchteten das Volk.20 Doch ließen sie ihn nicht mehr aus den Augen und schickten Spitzel zu ihm, die sich den Anschein geben sollten, als meinten sie es ehrlich. Sie hofften, ihn mit seinen eigenen Worten zu fangen, damit sie ihn der Gerichtsbarkeit des römischen Statthalters ausliefern könnten.21 "Rabbi", sagten sie, "wir wissen, dass du aufrichtig bist und nicht nach der Meinung der Leute fragst. Du zeigst uns wirklich, wie man nach Gottes Willen leben soll.22 Ist es nun richtig, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?"23 Jesus durchschaute ihre Heuchelei und sagte:24 "Zeigt mir einen Denar![1] Wessen Bild und Name ist darauf?" – "Des Kaisers", erwiderten sie.25 "Nun", sagte Jesus, "dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört."26 Sie konnten ihn zu keiner verfänglichen Aussage vor dem Volk verleiten. Im Gegenteil, sie waren von seiner Antwort so überrascht, dass sie nichts mehr zu sagen wussten.27 Dann kamen einige Sadduzäer[2] zu Jesus. Diese behaupten, es gäbe keine Auferstehung nach dem Tod. Sie fragten:28 "Rabbi, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein verheirateter Mann kinderlos stirbt, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen.29 Nun waren da sieben Brüder. Der älteste von ihnen heiratete und starb kinderlos.30 Daraufhin nahm der zweite Bruder die Witwe zur Frau. Doch auch er starb bald und hinterließ keine Kinder.31 Nach ihm der dritte und so alle sieben. Sie heirateten die Frau, hinterließen keine Kinder und starben.32 Zuletzt starb auch die Frau.33 Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein? Denn alle sieben waren ja mit ihr verheiratet."34 Jesus sagte zu ihnen: "Heiraten ist eine Sache für die gegenwärtige Welt.35 Aber die Menschen, die für würdig gehalten werden, in der kommenden Welt leben zu dürfen und von den Toten aufzuerstehen, werden nicht mehr heiraten.36 Sie können dann auch nicht mehr sterben, sondern sind den Engeln gleich. Als Menschen der Auferstehung sind sie dann Söhne Gottes.37 Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose deutlich werden lassen, als er den Herrn beim ‹brennenden› Dornbusch 'den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs' nennt. (2Mo 3,6)38 Er ist also nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig."39 Da sagten einige von den Gesetzeslehrern: "Rabbi, das war eine gute Antwort!"40 Denn sie wagten es nicht mehr, ihn über irgendetwas zu befragen.41 Nun wandte sich Jesus an alle und fragte: "Wieso wird eigentlich behauptet, der Messias sei der Sohn Davids?42 David selbst sagt doch im Buch der Psalmen: 'Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich an meine rechte Seite,43 bis ich deine Feinde zu einer Fußbank für dich gemacht habe.' (Ps 110,1)44 Wenn David ihn also Herr nennt, wie kann er dann gleichzeitig sein Sohn sein?"45 Vor dem ganzen versammelten Volk warnte Jesus seine Jünger:46 "Hütet euch vor den Gesetzeslehrern! Sie zeigen sich gern in ihren langen Gewändern und erwarten, dass man sie auf den Märkten ehrerbietig grüßt. In der Synagoge sitzen sie in der ersten Reihe, und bei Festessen beanspruchen sie die Ehrenplätze.47 Gleichzeitig aber verschlingen sie den Besitz schutzloser Witwen und sprechen scheinheilig lange Gebete. Darum erwartet sie ein sehr hartes Urteil."

Lukas 20

Zürcher Bibel

1 Und es geschah an einem der Tage, als er das Volk im Tempel lehrte und das Evangelium verkündigte, da kamen die Hohen Priester und Schriftgelehrten mit den Ältesten zu ihm2 und sagten: Sag uns, aus welcher Vollmacht du das tust oder wer dich dazu bevollmächtigt hat.3 Er antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen; sagt mir:4 Die Taufe des Johannes - stammte sie vom Himmel oder von Menschen?5 Sie aber berieten sich und sagten zueinander: Sagen wir, vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?6 Sagen wir, von Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen, denn es ist überzeugt, dass Johannes ein Prophet war. (Lk 1,76; Lk 20,19)7 Und sie antworteten, sie wüssten nicht woher. (Lk 22,68)8 Da sagte Jesus zu ihnen: Dann sage auch ich euch nicht, aus welcher Vollmacht ich dies tue.9 Er begann aber, dem Volk das folgende Gleichnis zu erzählen: Ein Mann pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Weinbauern und ging für einige Zeit ausser Landes.10 Und als es Zeit war, schickte er einen Knecht zu den Weinbauern, seinen Anteil am Ertrag des Weinbergs zu holen. Die Weinbauern aber verprügelten ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort.11 Da schickte er einen zweiten Knecht. Sie verprügelten und misshandelten aber auch den und schickten ihn mit leeren Händen fort.12 Da schickte er noch einen dritten. Aber auch den schlugen sie blutig und warfen ihn hinaus.13 Da sagte der Herr des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn senden; vor ihm werden sie Respekt haben.14 Als aber die Weinbauern ihn sahen, überlegten sie und sagten zueinander: Das ist der Erbe. Wir wollen ihn töten, damit das Erbe uns zufällt.15 Und sie stiessen ihn aus dem Weinberg und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen tun?16 Er wird kommen und diese Weinbauern umbringen und den Weinberg anderen geben. Als sie das hörten, sagten sie: Das darf nicht sein!17 Er aber blickte sie an und sprach: Was bedeutet denn dieses Schriftwort: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. (Ps 118,22; Lk 2,34; Apg 4,11)18 Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen. (Jes 8,14; Dan 2,34)19 Da hätten ihn die Schriftgelehrten und Hohen Priester am liebsten noch zur selben Stunde verhaftet, doch sie fürchteten das Volk; sie hatten nämlich erkannt, dass dieses Gleichnis auf sie gemünzt war. (Lk 19,47; Lk 20,6; Lk 22,2)20 Und sie liessen ihn beobachten und schickten Aufpasser, die sich als Gerechte ausgeben sollten. Die sollten ihn auf einem Ausspruch behaften, um ihn dann der Behörde und der Amtsgewalt des Statthalters ausliefern zu können.21 Und sie fragten ihn: Meister, wir wissen, dass du korrekt redest und lehrst und die Person nicht ansiehst, sondern den Weg Gottes lehrst, wie es der Wahrheit entspricht.22 Ist es uns erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?23 Er aber bemerkte ihre Arglist und sagte zu ihnen:24 Zeigt mir einen Denar. Wessen Bild und Inschrift trägt er? Sie sagten: Des Kaisers.25 Da sagte er zu ihnen: Also, gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! (Lk 23,2; Röm 13,7)26 Und es gelang ihnen nicht, ihn vor dem Volk auf einem Ausspruch zu behaften, und sie wunderten sich über seine Antwort und schwiegen.27 Es kamen aber einige von den Sadduzäern zu ihm, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn: (Apg 23,8)28 Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn einem der Bruder stirbt, der eine Frau hatte und kinderlos geblieben war, dann soll sein Bruder die Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken. (5Mo 25,5)29 Nun gab es sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos.30 Und der zweite nahm sie31 und der dritte und so fort: Alle sieben hinterliessen keine Kinder und starben.32 Zuletzt starb auch die Frau.33 Die Frau nun - wessen Frau wird sie in der Auferstehung sein? Die sieben haben sie ja alle zur Frau gehabt.34 Da sagte Jesus zu ihnen: Die Söhne und Töchter dieser Welt heiraten und werden verheiratet;35 die aber gewürdigt werden, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, die heiraten nicht, noch werden sie verheiratet.36 Sie können ja auch nicht mehr sterben, denn sie sind Engeln gleich und sind Söhne und Töchter Gottes, weil sie Söhne und Töchter der Auferstehung sind. (Mt 5,9)37 Dass aber die Toten auferweckt werden, darauf hat auch Mose beim Dornbusch hingedeutet, wenn er den Herrn den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. (2Mo 3,6; Apg 3,13; Apg 7,32)38 Er aber ist nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden, denn für ihn leben alle. (Röm 14,8)39 Da entgegneten einige von den Schriftgelehrten: Meister, gut hast du gesprochen.40 Sie wagten nämlich nicht mehr, ihn etwas zu fragen. (Mt 22,46; Mk 12,34)41 Er aber fragte sie: Warum sagt man, der Gesalbte sei Davids Sohn? (Lk 1,27; Lk 9,20; Joh 7,42)42 Sagt doch David selbst im Buch der Psalmen: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,43 bis ich deine Feinde hingelegt habe als Schemel für deine Füsse. (Ps 110,1; Apg 2,34)44 David nennt ihn also Herr, wie kann er da sein Sohn sein? (Lk 1,27)45 Vor dem ganzen Volk sagte er zu seinen Jüngern:46 Nehmt euch in acht vor den Schriftgelehrten, die Wert darauf legen, in langen Gewändern einherzugehen, und es schätzen, auf den Marktplätzen gegrüsst zu werden, und gerne die Ehrensitze in den Synagogen und die Ehrenplätze bei den Gastmählern einnehmen; (Lk 11,43)47 sie fressen die Häuser der Witwen leer und verrichten zum Schein lange Gebete. Sie werden ein umso härteres Urteil empfangen. (Jes 5,8; Jes 10,2)

Lukas 20

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Eines Tages lehrte Jesus wieder im Tempel und verkündete dem Volk die Gute Nachricht. Da kamen die führenden Priester, die Gesetzeslehrer und auch die Ratsältesten (Mt 21,23; Mk 11,27)2 und fragten: »Sag uns, woher nimmst du das Recht, hier so aufzutreten? Wer hat dir die Vollmacht dazu gegeben?«3 Jesus antwortete ihnen: »Auch ich will euch eine Frage stellen. Sagt mir:4 Woher hatte der Täufer Johannes den Auftrag, zu taufen? Von Gott oder von Menschen?«5 Sie überlegten: »Wenn wir sagen ›Von Gott‹, dann wird er fragen: Warum habt ihr dann Johannes nicht geglaubt?6 Wenn wir aber sagen ›Von Menschen‹, dann wird das Volk uns steinigen, denn alle sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet war.« (Mt 14,5)7 So sagten sie zu Jesus, dass sie es nicht wüssten.8 »Gut«, erwiderte Jesus, »dann sage ich euch auch nicht, wer mich bevollmächtigt hat.«9 Darauf wandte sich Jesus wieder dem Volk zu und erzählte ihm dieses Gleichnis: »Ein Mann legte einen Weinberg an. Den verpachtete er und verreiste dann für längere Zeit. (Jes 5,1; Mt 21,33; Mk 12,1)10 Zum gegebenen Zeitpunkt schickte er einen Boten zu den Pächtern, um seinen Anteil am Ertrag des Weinbergs abholen zu lassen. Aber die Pächter verprügelten den Boten und ließen ihn unverrichteter Dinge abziehen. (2Chr 36,15)11 Der Besitzer schickte einen zweiten, aber auch den verprügelten sie, behandelten ihn auf die schimpflichste Weise und schickten ihn mit leeren Händen weg.12 Er sandte auch noch einen dritten. Den schlugen die Pächter blutig und jagten ihn ebenfalls davon.13 Da sagte der Besitzer des Weinbergs: ›Was soll ich tun? Ich werde meinen Sohn schicken, dem meine ganze Liebe gilt; vor dem werden sie wohl Respekt haben.‹ (Lk 3,22)14 Aber als die Pächter ihn kommen sahen, sagten sie zueinander: ›Das ist der Erbe! Wir bringen ihn um, dann gehört seine Erbschaft, der Weinberg, uns.‹15 So stießen sie ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten ihn. Was wird nun der Besitzer des Weinbergs mit ihnen machen?16 Er wird kommen und diese bösen Pächter töten und wird den Weinberg anderen anvertrauen.« Als die Leute das hörten, sagten sie: »Das darf nicht geschehen!«17 Jesus schaute sie an und sagte: »Was bedeutet denn dieses Wort in den Heiligen Schriften: ›Der Stein, den die Bauleute als wertlos weggeworfen haben, ist zum Eckstein geworden‹? (Ps 118,22)18 Wer auf diesen Stein stürzt, wird zerschmettert, und auf wen er fällt, den zermalmt er!« (Dan 2,34; Dan 2,44; 1Petr 2,8)19 Die Gesetzeslehrer und die führenden Priester hätten Jesus am liebsten auf der Stelle festgenommen; denn sie merkten, dass das Gleichnis auf sie gemünzt war. Aber sie hatten Angst vor dem Volk. (Lk 19,48)20 Die Gesetzeslehrer und die führenden Priester ließen Jesus jetzt nicht mehr aus den Augen. Sie schickten Spitzel zu ihm, die so tun sollten, als ob es ihnen nur um die gewissenhafte Befolgung des Gesetzes ginge. Die sollten Jesus bei einem verfänglichen Wort ertappen, damit sie ihn an den römischen Statthalter ausliefern könnten. (Mt 22,15; Mk 12,13; Lk 11,53)21 Diese Leute legten Jesus die Frage vor: »Lehrer, wir wissen, dass du die richtige Lehre hast. Du lässt dich auch nicht von Menschen beeinflussen, selbst wenn sie noch so mächtig sind, sondern sagst uns klar und deutlich, wie wir nach Gottes Willen leben sollen.22 Sag uns: Ist es uns nach dem Gesetz Gottes erlaubt, dem römischen Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?«23 Jesus durchschaute ihre Hinterlist und sagte zu ihnen:24 »Zeigt mir eine Silbermünze her! Wessen Bild und Name ist denn hier aufgeprägt?« »Das Bild und der Name des Kaisers«, antworteten sie.25 Da sagte Jesus: »Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört – aber gebt Gott, was Gott gehört!« (Röm 13,7)26 So konnten sie ihn vor dem Volk nicht zu einer verfänglichen Aussage verleiten. Sie waren von seiner Antwort so überrascht, dass sie nichts mehr zu sagen wussten.27 Dann kamen einige Sadduzäer zu Jesus. Die Sadduzäer bestreiten, dass die Toten auferstehen werden. (Mt 3,7; Mt 16,1; Mt 16,6; Mt 16,11; Mt 22,23; Mk 12,18; Apg 4,1; Apg 5,17; Apg 23,6)28 »Lehrer«, sagten sie, »Mose hat uns die Vorschrift gegeben: ›Wenn ein Mann stirbt und er hat eine Frau, ist aber kinderlos, dann muss sein Bruder die Witwe heiraten und dem Verstorbenen Nachkommen verschaffen.‹ (1Mo 38,8; 5Mo 25,5)29 Nun gab es einmal sieben Brüder. Der älteste heiratete und starb kinderlos.30 Darauf heiratete der zweite die Witwe,31 darauf der dritte. Und so alle sieben: Sie heirateten die Frau, hinterließen keine Kinder und starben.32 Zuletzt starb auch die Frau.33 Wie ist das nun mit dieser Frau bei der Auferstehung der Toten? Wem von den Männern soll sie dann gehören? Sie war ja mit allen sieben verheiratet!«34 Jesus antwortete: »Heiraten ist eine Sache für diese gegenwärtige Welt.35 Die Menschen aber, die Gott auferstehen lässt und die in seiner kommenden Welt leben dürfen, werden nicht mehr heiraten.36 Sie können dann ja auch nicht mehr sterben und brauchen nicht mehr für Nachkommen zu sorgen.[1] Weil sie vom Tod auferstanden sind, sind sie wie die Engel: Sie sind Söhne und Töchter Gottes![2] (1Joh 3,1; Weis 5,5)37 Dass Gott aber wirklich die Toten auferwecken wird, das hat Mose schon bei der Begegnung am Dornbusch deutlich zu verstehen gegeben, als er den Herrn dort den ›Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs‹ nannte. (2Mo 3,2; 2Mo 3,6)38 Gott ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden! Für ihn sind alle lebendig.«39 Einige Gesetzeslehrer sagten dazu: »Lehrer, das war eine gute Antwort.« (Mk 12,32)40 Die Sadduzäer wagten es nämlich nicht mehr, ihm noch irgendeine weitere Frage zu stellen. (Mt 22,46)41 Nun wandte Jesus sich an sie alle und fragte: »Wie lässt sich behaupten, der versprochene Retter[3] müsse ein Sohn Davids sein? (Mt 20,30; Mt 22,41; Mk 12,35)42 David selbst sagt doch im Buch der Psalmen: ›Gott, der Herr, sagte zu meinem Herrn: Setze dich an meine rechte Seite! (Ps 110,1; Mk 12,36)43 Ich will dir deine Feinde unterwerfen, sie als Schemel unter deine Füße legen.‹44 David nennt ihn also ›Herr‹ – wie kann er dann sein Sohn sein?«45 Mt 23,1.6-7.14) Vor dem ganzen versammelten Volk warnte Jesus seine Jünger, die Männer und Frauen:[4] (Mk 12,37)46 »Nehmt euch in Acht vor den Gesetzeslehrern! Sie zeigen sich gern in ihren Talaren und fühlen sich geschmeichelt, wenn sie auf der Straße respektvoll gegrüßt werden. Beim Gottesdienst sitzen sie in der vordersten Reihe und bei Festmählern nehmen sie die Ehrenplätze ein. (Lk 11,43; Lk 14,7)47 Sie sprechen lange Gebete, um einen guten Eindruck zu machen; in Wahrheit aber sind sie Betrüger, die schutzlose Witwen um ihren Besitz bringen. Sie werden einmal besonders streng bestraft werden.«