von Deutsche Bibelgesellschaft1Wehe denen, die unrechte Gesetze machen, und den Schreibern, die unrechtes Urteil schreiben, (Jes 1,17; Jes 1,23; Jes 5,8)2um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden in meinem Volk, dass die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute werden!3Was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr eure Herrlichkeit lassen?4Wer sich nicht unter die Gefangenen bückt, wird unter den Erschlagenen fallen. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (Jes 5,25)
Gegen den Hochmut des Königs von Assyrien
5Wehe Assur, der Rute meines Zorns und dem Stecken meines Grimms! (Jes 15,1)6Ich sende ihn wider ein gottloses Volk und gebe ihm Befehl wider das Volk, dem ich zürne, dass er’s beraube und ausplündere und es zertrete wie Dreck auf der Gasse.7Aber er meint’s nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern sein Sinn steht danach, zu vertilgen und auszurotten nicht wenige Völker.8Denn er spricht: »Sind meine Fürsten nicht allesamt Könige?9Ist Kalne nicht wie Karkemisch? Ist Hamat nicht wie Arpad? Ist nicht Samaria wie Damaskus?10Wie meine Hand gefunden hat die Königreiche der Götzen, obwohl ihre Götterbilder mehr waren als die zu Jerusalem und Samaria: (2Kön 18,33; Jes 36,19)11Sollte ich nicht Jerusalem tun und seinen Götzen, wie ich Samaria und seinen Götzenbildern getan habe?«12Wenn aber der Herr all sein Werk ausgerichtet hat auf dem Berge Zion und zu Jerusalem, wird er sprechen: Ich will heimsuchen die Frucht des Hochmuts des Königs von Assyrien und den Stolz seiner hoffärtigen Augen, (Jes 37,36)13weil er spricht: »Ich hab’s durch meiner Hände Kraft ausgerichtet und durch meine Weisheit, denn ich bin klug. Ich habe die Grenzen der Länder aufgehoben und ihre Schätze geraubt und wie ein Mächtiger die Bewohner zu Boden gestoßen.14Meine Hand hat gefunden den Reichtum der Völker wie ein Vogelnest, und ich habe alle Länder zusammengerafft, wie man Eier sammelt, die verlassen sind; kein Flügel regte sich, und kein Schnabel sperrte sich auf und zirpte.«15Vermag sich auch eine Axt zu rühmen wider den, der damit haut, oder eine Säge großzutun wider den, der sie zieht? Als ob die Rute den schwänge, der sie hebt; als ob der Stock den höbe, der kein Holz ist! (Jes 5,1)16Darum wird der Herr, der HERR Zebaoth, unter die Fetten in Assur die Auszehrung senden, und unter Assurs Herrlichkeit wird er einen Brand entfachen, ein loderndes Feuer.17Und das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein, und sie wird Assurs Dornen und Disteln anzünden und verzehren an einem einzigen Tag. (5Mo 4,24)18Und die Herrlichkeit seiner Wälder und Gärten soll zunichtewerden mit Stumpf und Stiel und wird vergehen und wie ein Verschmachtender dahinschwinden,19dass die Bäume seiner Wälder, die übrig bleiben, gezählt werden können und ein Knabe sie aufschreiben kann.
Errettung eines Restes von Israel
20Zu der Zeit werden die Übriggebliebenen von Israel und was entkommen ist vom Hause Jakob sich nicht mehr verlassen auf den, der sie schlägt, sondern sie werden sich verlassen auf den HERRN, den Heiligen Israels, in Treue. (Jes 4,3)21Ein Rest wird umkehren, ja, der Rest Jakobs, zu Gott, dem Helden. (Jes 7,3; Jes 9,5)22Denn wäre auch dein Volk, o Israel, wie Sand am Meer, so soll doch nur ein Rest von ihm umkehren. Verderben ist beschlossen und bringt Fluten von Gerechtigkeit. (1Mo 22,17; Röm 9,27)23Denn Gott der HERR Zebaoth wird Verderben ergehen lassen, wie beschlossen ist, auf der ganzen Erde. (Jes 28,22)24Darum spricht Gott der HERR Zebaoth: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stecken schlägt und seinen Stab gegen dich aufhebt, wie es in Ägypten geschah.25Denn es ist nur noch eine kleine Weile, so wird mein Grimm ein Ende haben, und mein Zorn wird sich richten auf sein Verderben.26Alsdann wird der HERR Zebaoth eine Geißel über ihn schwingen wie beim Schlag gegen Midian am Rabenfelsen und wird seinen Stab, den er am Meer brauchte, aufheben wie in Ägypten. (2Mo 14,16; 2Mo 14,26; Ri 7,25; Jes 9,3; Jes 30,31)27Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen und sein Joch von deinem Halse, ja, das Joch wird von deinem Nacken genommen. (Jes 9,3; Jes 14,5; Jes 14,25)
Der Ansturm Assurs
28Assur kommt nach Aja, er zieht durch Migron, nach Michmas befiehlt er seinen Tross.29Sie ziehen durch den engen Weg: »Geba sei unser Nachtlager!« Rama erschrickt, das Gibea Sauls flieht.30Du Tochter Gallim, schreie laut! Merke auf, Lajescha! Elend ist Anatot! (1Sam 25,44)31Madmena weicht, die Bewohner von Gebim laufen davon.32Noch heute macht er halt in Nob; er streckt seine Hand aus gegen den Berg der Tochter Zion, gegen den Hügel Jerusalems. (1Sam 21,2)33Siehe, der Herr, der HERR Zebaoth, wird die Äste mit Macht abhauen und was hoch aufgerichtet steht niederschlagen, dass die Hohen erniedrigt werden. (Jes 2,12)34Und der dichte Wald wird mit dem Eisen umgehauen werden, und der Libanon wird fallen durch einen Mächtigen.
Jesaja 10
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz Vanheiden1Wehe denen, die unheilvolle Gesetze erlassen, / die unerträgliche Vorschriften machen,2um die Schwachen aus dem Gericht zu drängen / und die Armen um ihr Recht zu bringen, / um die Witwen zu plündern / und die Waisen auszurauben.3Was werdet ihr am Tag der Heimsuchung tun, / wenn das Unwetter von fern her kommt? / Zu wem wollt ihr dann fliehen, um Hilfe zu finden, / wo euren Reichtum hinterlassen?4Beugt man sich dann nicht in Gefangenschaft, / wird man unter den Erschlagenen sein. – Trotzdem legt sich der Zorn Gottes nicht. / Seine Hand bleibt drohend ausgestreckt.
Assyrien geht zu weit
5Wehe dir Assyrien, du Rute meines Zorns! / Der Stock in deiner Hand, das ist mein Grimm.6Ich sende ihn gegen einen gottlosen Stamm, / gegen ein Volk, das meinen Zorn erregt, / damit er Beute erbeutet / und raubt wie ein Räuber / und es in den Straßendreck tritt.7Doch er stellt sich das ganz anders vor, / er verfolgt seinen eigenen Plan. / Nur Vernichtung von Völkern hat er im Sinn, / auslöschen will er, so viele er kann.8„Jeder meiner Feldherrn ist ein König!“, sagt er.9„Ging es Kalne nicht wie Karkemisch,[1] / wurde Hamat nicht wie Arpad[2] besiegt / und Samaria[3] nicht wie Damaskus?[4]10Königreiche von Götzen bekam ich zu fassen, / die mehr Götterbilder hatten als es in Jerusalem und Samaria gibt.11Was ich an Samaria und seinen Göttern tat, / werde ich auch an Jerusalem und seinen Götzenbildern tun.“12Doch wenn der Herr sein Werk am Zionsberg und an Jerusalem zu Ende gebracht hat, wird er mit dem König von Assyrien abrechnen, mit seiner überheblichen Selbstherrlichkeit und dem hochmütigen Stolz, mit dem er auf andere herabsieht.13Denn er brüstet sich und sagt:
„Aus eigener Kraft habe ich das alles getan, / mit meiner Klugheit habe ich es fertiggebracht! / Ich habe die Grenzen der Völker verrückt, / ihre Vorräte geplündert / und sie mit Macht von ihren Sitzen gestürzt.14Wie in ein Vogelnest griff meine Hand in die Habe der Völker. / Wie Eier in einem verlassenen Nest / habe ich ganze Länder zusammengerafft. / Keiner war da, der mit den Flügeln schlug, / keiner, der den Schnabel aufriss und einen Piep von sich gab.“15Rühmt sich die Axt gegen den, der sie gebraucht? / Tut die Säge sich groß gegen den, der sie zieht? / Das wäre, als ob der Stock den schwingt, der ihn hebt, / als ob das tote Stück Holz den Mann bewegt.16Darum wird der Herr, Jahwe, der Allmächtige, / das fette Assyrien dürr werden lassen. / Unter seiner Pracht flackert ein Brand, / der alles in Flammen aufgehen lässt.17Israels Licht wird zum Feuer, / sein heiliger Gott zu einer Flamme, / die seine Dornen und Disteln in Brand setzt / und sie verbrennt an einem einzigen Tag.18Mit Stumpf und Stiel werden Wälder und Gärten verbrannt. / Es wird wie ein Aussterben sein.19Ein Junge könnte die Waldbäume zählen, / die ihm noch übriggeblieben sind.
Der gerettete Rest
20An dem Tag wird Israels Rest – und wer sonst vom Haus Jakobs entkommen ist – sich nicht mehr stützen auf den, der ihn schlägt, / sondern ganz auf Jahwe vertrauen, / den Heiligen Israels.21Ein Rest kehrt um zum starken Gott, / ein Rest von Jakobs Nachkommenschaft.22Und wenn dein Volk so zahlreich wäre wie der Sand am Meer, Israel – nur ein Rest davon kehrt um. / Die Vernichtung ist beschlossen. / Die Gerechtigkeit flutet heran.23Denn Jahwe, der Herr aller Heere, / vollstreckt die Vernichtung mitten im Land.[5] (Röm 9,27)24Darum spricht Jahwe, der Herr aller Heere: / „Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt! / Auch wenn Assyrien den Stock über euch schwingt, / wenn es den Knüppel hebt wie damals Ägypten.25Es dauert nur noch eine ganz kurze Zeit, / dann wird mein Zorn zu Ende sein / und ist dann auf Assurs Vernichtung bedacht.“26Jahwe, der Allmächtige, wird dann über ihn die Geißel schwingen. / Gegen Assur holt er dann zum Schlag aus / wie er es am Rabenfels gegen Midian tat; / er streckt seinen Stab aus über das Meer / wie damals gegen das Ägyptervolk. (Ri 7,25)27An dem Tag wird die Last Assyriens von deiner Schulter gleiten, / sein Joch von deinem Nacken weggerissen sein, / durch Stärke zersprengt.28Sie kommen auf Aja zu, ziehen durch Migron;[6] / und in Michmas[7] lassen sie ihren Tross.29Sie marschieren durch die Schlucht. / „Geba wird unser Nachtquartier sein!“ / Rama[8] zittert vor Angst, / und Sauls Stadt Gibea[9] ergreift die Flucht.30Schrei gellend, Gallim! / Lausche, Lajescha![10] / Armes Anatot![11]31Madmena flieht, / und die Bewohner von Gebim[12] rennen davon.32Noch heute macht er Halt in Nob[13] / und streckt seine Hand nach dem Hügel Jerusalems aus, / nach dem Berg, der den Einwohnern Zions gehört.33Seht, wie der Herr, Jahwe, der Allmächtige, mit schrecklicher Gewalt die Äste abhaut. / Die mächtigen Bäume werden gefällt, / alles Hohe wird niedrig gemacht.34Das Gestrüpp des Waldes wird mit Eisen zerfetzt, / und die Pracht des Libanon fällt.
1Wehe denen, die Satzungen des Unrechts setzen, und den Schreibern, die die Qual festschreiben,2um die Machtlosen aus dem Gericht zu drängen und die Elenden meines Volks um das Recht zu bringen, damit die Witwen ihre Beute werden und sie die Waisen berauben. (Jes 1,17; Jes 5,23)3Und was werdet ihr tun am Tag der Heimsuchung und beim Unheil, das heraufzieht von ferne? Zu wem werdet ihr fliehen, um Hilfe zu finden, und wo werdet ihr eure Herrlichkeit lassen? (Jes 2,20; Zef 1,18)4Wer nicht mit den Gefangenen in die Knie gegangen ist, wird fallen mit denen, die erschlagen werden! Bei alledem hat sein Zorn sich nicht abgewandt, und seine Hand ist noch immer ausgestreckt. (Jes 5,25; Jer 15,2)
Assur wird heimgesucht
5Wehe Assur, dem Knüppel meines Zorns: Es ist ein Stock in ihrer Hand - meine Wut. (Jes 10,15)6Auf eine gottlose Nation lasse ich ihn niederfahren, und gegen das Volk meines Zorns befehlige ich ihn, um Beute zu erbeuten und Raub zu rauben und um es zu zertreten wie Dreck in den Gassen. (2Sam 22,43)7Er aber denkt nicht so, und sein Herz urteilt anders: In seinem Herzen trägt er den Wunsch, zu vernichten und nicht wenige Nationen auszurotten.8Denn er spricht: Sind meine Fürsten nicht allesamt Könige?9Ist nicht Kalno wie Karkemisch oder Chamat wie Arpad oder Samaria wie Damaskus? (2Chr 35,20; Jer 49,23; Am 6,2)10Da meine Hand nach den Königreichen der Götzen gegriffen hat - und ihre Bilder waren zahlreicher als die in Jerusalem und in Samaria -, (2Kön 18,33; Jes 37,19)11werde ich da nicht Jerusalem und seinen Götzenbildern antun, was ich Samaria und seinen Götzen angetan habe? (Jes 36,19)12Wenn aber der Herr sein ganzes Werk am Berg Zion und an Jerusalem beendet, werde ich heimsuchen die Frucht der Überheblichkeit des Königs von Assur und die hochmütige Schönheit seiner Blicke. (Jes 2,11)13Denn er hat gesagt: Durch die Kraft meiner Hand habe ich es vollbracht und durch meine Weisheit, denn ich bin klug. Und die Grenzen der Völker entferne ich und ihre Vorräte habe ich geplündert, und Thronende stürze ich wie der Starke. (2Kön 19,23; Jes 5,21; Jes 37,25)14Und nach dem Reichtum der Völker hat meine Hand gegriffen wie nach einem Vogelnest, und wie man verlassene Eier einsammelt, habe ich die ganze Erde eingesammelt, und niemand hat mit dem Flügel geschlagen, und niemand hat den Schnabel aufgerissen und gepiepst.15Rühmt sich das Beil vor dem, der mit ihm schlägt? Oder brüstet sich die Säge vor dem, der sie zieht? Als schwänge der Knüppel die, die ihn aufheben, als höbe der Stock den auf, der nicht aus Holz ist! (Röm 9,5; Röm 9,20)16Deshalb wird der Herr, der HERR der Heerscharen, die Schwindsucht schicken gegen seine Fetten, und unter seiner Herrlichkeit wird ein Brand brennen wie der Brand des Feuers. (Jes 17,4)17Und das Licht Israels wird zu Feuer und sein Heiliger zur Flamme. Und sie wird brennen und seine Dornen und seine Disteln verzehren - an einem einzigen Tag.18Und der Herrlichkeit seines Waldes und seines Weinbergs wird er ein Ende bereiten, Seele und Leib, so, als ob ein Verzagter zerflösse.19Und was übrig bleibt von den Bäumen seines Waldes, wird man zählen können, und ein Knabe kann es aufschreiben. (Jes 13,12)
Ein Rest wird zurückkehren
20Und an jenem Tag werden der Rest Israels und die Entronnenen vom Haus Jakob sich nicht mehr auf den stützen, der sie schlägt. Sondern auf den HERRN, den Heiligen Israels, werden sie sich in Treue stützen. (Jes 1,9; Jes 17,7)21Ein Rest wird zurückkehren[1], der Rest Jakobs, zum Heldengott.22Denn mag dein Volk Israel auch sein wie der Sand am Meer, nur ein Rest davon wird zurückkehren. Vernichtung ist beschlossen, überflutet alles mit Gerechtigkeit. (1Mo 22,17; Jer 44,28; Röm 9,27)23Denn die Vertilgung und was beschlossen ist, führt der Herr aus, der HERR der Heerscharen, inmitten der ganzen Erde. (Jes 28,22)24Darum, so spricht der Herr, der HERR der Heerscharen: Mein Volk, das du in Zion wohnst, fürchte dich nicht vor Assur, das dich mit dem Knüppel schlägt und das seinen Stock gegen dich erhebt wie Ägypten es tat. (Jes 37,6)25Denn es fehlt nur noch wenig, dann ist der Zorn erloschen, und meine Wut gilt ihrer Vernichtung. (Jes 14,25; Jes 31,8; Jes 37,36)26Und der HERR der Heerscharen wird eine Peitsche schwingen über ihm wie damals, als er Midian schlug am Rabenfelsen, und seinen Stab über dem Meer, er wird ihn erheben wie einst gegen Ägypten. (2Mo 14,16; Jes 9,3; Jes 30,31)27Und an jenem Tag wird seine Last von deiner Schulter weichen und sein Joch von deinem Hals. Und weggerissen wird das Joch vom Nacken. (Jes 9,3)28Er zieht heran gegen Ajjat, hat Migron durchzogen, nach Michmas befiehlt er seine Waffen. (1Sam 13,2; 1Sam 14,2)29Durch den Engpass sind sie gezogen: Geba ist unser Nachtquartier! Rama ist erschrocken, das Gibea Sauls geflohen. (1Sam 13,23; 1Sam 14,2; Hos 5,8)30Schreie laut, Tochter Gallim! Gib acht, Laischa! Antworte ihr, Anatot!31Madmena ist geflüchtet, die Bewohner Gebims haben sich in Sicherheit gebracht.32Am selben Tag noch steht er in Nob, schwingt seine Hand gegen den Berg der Tochter Zion, gegen den Hügel Jerusalems. (1Sam 21,2; 2Chr 32,1; Mi 1,9)33Sieh, der Herr, der HERR der Heerscharen, haut die Äste ab mit Schreckensgewalt, und die Höhen der Hügel sind in Stücke geschlagen, und was hoch ist, wird niedrig sein. (Jes 2,12; Jes 9,13; Jes 32,19; Jer 22,7)34Und das Gestrüpp des Waldes zerfetzt er mit dem Eisen, und es fällt der Libanon durch einen Starken.
1Weh denen, die ihre Macht missbrauchen, um Verordnungen zu erlassen, die Menschen ins Unglück stürzen!2Sie bringen die Armen und Schwachen in meinem Volk um ihr Recht und plündern die Witwen und Waisen aus. (Jes 1,17)3Der Tag des Gerichts kommt gewiss und das Unwetter aus der Ferne wird euch mit Sicherheit erreichen. Was wollt ihr dann tun? Zu wem wollt ihr fliehen? Wo wollt ihr dann eure Reichtümer lassen?4Ihr habt nur die Wahl, ob ihr tot oder gefangen sein wollt! Trotzdem legt Gottes Zorn sich nicht, noch ist seine Hand drohend erhoben.
Assyrien geht zu weit!
5Der HERR sagt: »Jetzt bekommt es Assyrien mit mir zu tun! Ich habe es benutzt, um mein Strafgericht zu vollziehen. Assyrien war der Stock, mit dem ich meinen Zorn zu fühlen gab. (Jes 5,26; Jes 7,20; Jes 10,24; Jes 14,24; Jes 30,27; Jes 37,22; Mi 7,11; Nah 1,1; Hab 1,12; Zef 2,13)6Ich habe es gesandt, um ein Volk zu bestrafen, das sich von mir losgesagt und meinen Zorn herausgefordert hat. Ich habe Assyrien erlaubt, dieses Volk zu berauben und auszuplündern und es zu zertreten wie Straßendreck.7Aber der König von Assyrien wollte mehr, er schmiedete seine eigenen Pläne. Vernichten wollte er, ganze Völker ausrotten, so viele wie möglich.8Er sagte sich: ›Alle Befehlshaber meiner Truppen sind so mächtig wie Könige.9Eine Stadt nach der anderen habe ich erobert: Kalne und Karkemisch, Hamat und Arpad, Samaria und Damaskus.10Mit meiner Macht habe ich Königreiche unterworfen, die mehr Götter und Götterbilder haben als Jerusalem und Samaria.11Ich habe Samaria und seine Götter vernichtet. Und ausgerechnet Jerusalem und seine Götterbilder sollten diesem Schicksal entgehen?‹«12Aber der Herr sagt: »Erst will ich zu Ende führen, was ich gegen Jerusalem und den Zionsberg im Sinn habe. Dann werde ich mit dem König von Assyrien abrechnen, mit seiner überheblichen Selbstherrlichkeit und dem Hochmut, mit dem er auf andere herabsieht. (Jes 2,12; Jes 13,11)13Dieser König hat es gewagt, zu sagen: ›Aus eigener Kraft habe ich das alles getan, durch meine Klugheit habe ich es fertiggebracht. Die Grenzen zwischen den Völkern habe ich beseitigt, ihre Vorräte geplündert und ihre Könige vom Thron gestoßen wie ein Stier.[1]14Wie jemand ein Vogelnest ausnimmt, so habe ich die Schätze der Völker genommen. Wie jemand die Eier einsammelt, die der Vogel verlassen hat, so habe ich alle Länder eingesammelt. Da war keiner, der mit den Flügeln nach mir schlug, keiner, der den Schnabel öffnete und einen Piep von sich gab.‹«15Aber der HERR sagt: »Kann die Axt etwa angeben gegenüber dem, der sie gebraucht? Oder kann die Säge sich für wichtiger halten als den Zimmermann? Das wäre ja, als ob der Stock den schwänge, der ihn erhebt, als ob das tote Stück Holz den Mann bewegte!«16Darum wird der HERR, der Herrscher über die ganze Welt,[2] das reiche, satte Assyrien zum Hungerland machen. Unter seiner Pracht schwelt ein Brand, der alles in Flammen aufgehen lässt.17Der heilige Gott, das Licht Israels, wird zum Feuer, das die Dornen und Disteln ergreift und an einem einzigen Tag verzehrt.18Die prächtigen Wälder und Obstgärten vernichtet es mit Stumpf und Stiel. Assyrien wird dahinsiechen wie ein Sterbenskranker.19Von seinen Wäldern werden nur ein paar Bäume übrig bleiben, so wenige, dass ein Kind sie zählen kann.
Nur wenige bleiben übrig
20Es kommt eine Zeit, da wird der Rest Israels, die Überlebenden der Nachkommen Jakobs, sich nicht mehr auf Assyrien stützen, den Stock, der sie geschlagen hat. Auf den HERRN werden sie sich stützen, an den heiligen Gott Israels werden sie sich halten und ihm treu bleiben. (Jes 10,5; Hos 5,13)21Ein Rest wird zurückkehren; was übrig geblieben ist von den Nachkommen Jakobs, kehrt um zum starken Gott. (5Mo 4,29; Jes 4,3; Jes 7,3)22Israel, selbst wenn dein Volk so zahlreich wäre wie der Sand am Meer, nur ein kleiner Rest wird zurückkehren. Dein Untergang ist beschlossene Sache; er kommt wie eine Flut und verschafft dem Recht Geltung. (1Mo 22,17; 5Mo 4,27; Jes 11,11; Jes 37,32; Zef 3,12; Röm 9,27)23Der HERR, der Herrscher über die ganze Welt, ist fest entschlossen, dich zu vernichten vor den Augen aller Völker.
Keine Angst vor Assyrien!
24Der HERR, der Herrscher über die ganze Welt, sagt zu seinem Volk, das auf dem Zionsberg wohnt: »Habt keine Angst vor Assyrien, auch wenn es den Stock über euch schwingt und euch schlägt, wie es früher die Ägypter taten.25Nur noch einen ganz kleinen Augenblick, dann kehrt sich mein Zorn von euch ab und wendet sich gegen Assyrien.26Dann werde ich, der Herrscher der Welt,[3] strafend die Geißel über die Assyrer schwingen, so wie ich damals am Rabenfelsen auf die Midianiter eingeschlagen habe. Ich werde meinen Stock über das Meer ausstrecken, wie ich es gegen die Ägypter getan habe. (2Mo 14,16; 2Mo 14,26; Ri 7,25)27Wenn die Zeit gekommen ist, dann wird die Last Assyriens von euren Schultern gleiten und sein Joch von eurem Nacken gerissen.«[4] (Jer 30,8)
Der Feind rückt auf Jerusalem zu
28Die Assyrer überfallen Aja, sie ziehen durch Migron, lassen ihren Tross in Michmas,29marschieren durch die Talschlucht, um in Geba zu übernachten. Rama zittert vor Angst, Gibea, die Stadt Sauls, ergreift die Flucht.30Schrei gellend, Gallim! Lausche, Lajescha! Antworte,[5] Anatot!31Madmena flieht, die Bewohner von Gebim laufen um ihr Leben.32Schon steht der Feind in Nob und streckt seine Hand aus nach Jerusalem und dem Zionsberg!33Seht doch, wie der HERR, der Herrscher über die ganze Welt, mit erschreckender Gewalt die Äste von den Bäumen schlägt! Die größten Bäume werden gefällt, die hochragenden niedrig gemacht.34Das Dickicht des Waldes wird mit der Axt gelichtet, die Pracht des Libanons sinkt zu Boden.