Psalm 78

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Eine Unterweisung Asafs. Höre, mein Volk, meine Unterweisung, neiget eure Ohren zu der Rede meines Mundes! (Ps 106,1)2 Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruch und Geschichten verkünden aus alter Zeit. (Mt 13,35)3 Was wir gehört haben und wissen und unsre Väter uns erzählt haben, (2Mo 13,14; 5Mo 4,9)4 das wollen wir nicht verschweigen ihren Kindern; wir verkündigen dem kommenden Geschlecht den Ruhm des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat.5 Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel und gebot unsern Vätern, es ihre Kinder zu lehren,6 auf dass es die Nachkommen lernten, die Kinder, die noch geboren würden; die sollten aufstehen und es auch ihren Kindern verkündigen,7 dass sie setzten auf Gott ihre Hoffnung / und nicht vergäßen die Taten Gottes, sondern seine Gebote hielten8 und nicht würden wie ihre Väter, ein abtrünniges und ungehorsames Geschlecht, dessen Herz nicht fest war und dessen Geist sich nicht treu an Gott hielt, (5Mo 32,5)9 wie die Söhne Ephraim, wohl gerüstete Bogenschützen, abfielen zur Zeit des Streits; (Ri 2,11)10 sie hielten den Bund Gottes nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln11 und vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte sehen lassen.12 Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägyptenland, im Gefilde von Zoan.13 Er zerteilte das Meer und führte sie hindurch und ließ das Wasser stehen wie eine Mauer. (2Mo 14,21)14 Er leitete sie bei Tage mit einer Wolke und die ganze Nacht mit einem hellen Feuer. (2Mo 13,21)15 Er spaltete die Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie mit Fluten; (2Mo 17,6; 4Mo 20,7; 5Mo 32,18)16 er ließ Bäche aus den Felsen hervorbrechen und Wasser hinabfließen wie Ströme.17 Dennoch sündigten sie weiter wider ihn und empörten sich in der Wüste gegen den Höchsten;18 sie versuchten Gott in ihrem Herzen, als sie Speise forderten für ihre Seelen, (2Mo 16,3; 4Mo 11,4)19 und redeten wider Gott und sprachen: Kann Gott wohl einen Tisch bereiten in der Wüste? (Ps 23,5)20 Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, dass Wasser strömten und Bäche sich ergossen; kann er aber auch Brot geben und seinem Volk Fleisch verschaffen?21 Da das der HERR hörte, entbrannte er im Grimm, und Feuer brach aus in Jakob, und Zorn kam über Israel, (4Mo 11,1)22 weil sie nicht glaubten an Gott und nicht hofften auf seine Hilfe.23 Und er gebot den Wolken droben und tat auf die Türen des Himmels24 und ließ Manna auf sie regnen zur Speise und gab ihnen Himmelsbrot. (2Mo 16,4; 2Mo 16,14)25 Brot der Engel aßen sie alle, er sandte ihnen Speise in Fülle.26 Er ließ wehen den Ostwind unter dem Himmel und erregte durch seine Stärke den Südwind (4Mo 11,31)27 und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer;28 mitten in sein Lager ließ er sie fallen, rings um seine Wohnung her.29 Da aßen sie und wurden sehr satt; und was sie verlangten, gewährte er ihnen.30 Sie hatten ihr Verlangen noch nicht gestillt, ihre Speise war noch in ihrem Munde,31 da kam der Zorn Gottes über sie / und brachte ihre Vornehmsten um und schlug nieder die Besten in Israel.32 Bei dem allen sündigten sie noch mehr und glaubten nicht an seine Wunder.33 Darum ließ er ihre Tage dahinschwinden ins Nichts und ihre Jahre in Schrecken. (4Mo 14,22; 1Kor 10,5)34 Wenn er den Tod unter sie brachte, suchten sie ihn und fragten wieder nach Gott35 und dachten daran, dass Gott ihr Hort ist und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.36 Doch sie betrogen ihn mit ihrem Munde und belogen ihn mit ihrer Zunge.37 Ihr Herz hing nicht fest an ihm, und sie hielten nicht treu an seinem Bunde.38 Er aber war barmherzig und vergab die Schuld und vertilgte sie nicht und wandte oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Grimm an ihnen aus.39 Denn er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkommt. (Ps 103,14)40 Wie oft trotzten sie ihm in der Wüste und betrübten ihn in der Einöde!41 Sie versuchten Gott immer wieder und kränkten den Heiligen Israels.42 Sie dachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie erlöste von den Feinden,43 wie er seine Zeichen in Ägypten getan hatte und seine Wunder im Lande Zoan.44 Er verwandelte ihre Ströme in Blut, dass sie aus ihren Flüssen nicht trinken konnten. (2Mo 7,19)45 Er schickte Ungeziefer unter sie, das sie fraß, und Frösche, die ihnen Verderben brachten, (2Mo 8,2; 2Mo 8,20)46 und gab ihr Gewächs den Raupen und ihre Saat den Heuschrecken. (2Mo 10,13)47 Er schlug ihre Weinstöcke mit Hagel und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen. (2Mo 9,25)48 Er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre Herden dem Wetterstrahl.49 Er sandte die Glut seines Zorns unter sie, Grimm und Wut und Drangsal, eine Schar Verderben bringender Engel.50 Er ließ seinem Zorn freien Lauf / und bewahrte ihre Seele nicht vor dem Tode und gab ihr Leben der Pest preis. (2Mo 9,8)51 Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge ihrer Kraft in den Zelten Hams. (2Mo 12,29)52 Er ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und führte sie wie eine Herde in der Wüste; (Ps 77,21)53 und er leitete sie sicher, / dass sie sich nicht fürchteten; aber ihre Feinde bedeckte das Meer. (2Mo 14,27)54 Er brachte sie in sein heiliges Land, zu dem Berg, den seine Rechte erworben hat, (2Mo 15,17)55 und vertrieb vor ihnen her die Völker / und verteilte ihr Land als Erbe und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen.56 Aber sie versuchten Gott und trotzten dem Höchsten und hielten seine Gebote nicht;57 sie fielen ab und waren treulos wie ihre Väter und versagten wie ein schlaffer Bogen;58 sie erzürnten ihn mit ihren Höhen und reizten ihn zum Zorn mit ihren Götzen. (5Mo 32,21)59 Da Gott das hörte, entbrannte sein Grimm, und er verwarf Israel ganz.60 Er gab seine Wohnung in Silo dahin, das Zelt, in dem er unter Menschen wohnte. (1Sam 1,3; Jer 7,12)61 Er gab seine Macht in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in die Hand des Feindes.[1] (1Sam 4,22; Ps 132,8)62 Er übergab sein Volk dem Schwert und ergrimmte über sein Erbe.63 Ihre junge Mannschaft fraß das Feuer, und ihre Jungfrauen mussten ungefreit bleiben.64 Ihre Priester fielen durchs Schwert, und die Witwen konnten die Toten nicht beweinen. (1Sam 4,17)65 Da erwachte der Herr wie aus dem Schlaf, wie ein Starker, der vom Wein fröhlich ist,66 und schlug seine Feinde zurück und hängte ihnen ewige Schande an. (1Sam 5,6)67 Er verwarf das Zelt Josefs und erwählte nicht den Stamm Ephraim,68 sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebt. (2Chr 6,6)69 Er baute sein Heiligtum wie Himmelshöhen, wie die Erde, die er gegründet hat für immer,70 und erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafhürden; (1Sam 16,11; 2Sam 7,8)71 von den säugenden Schafen holte er ihn, dass er sein Volk Jakob weide und sein Erbe Israel.72 Und er weidete sie mit aller Treue und leitete sie mit kluger Hand.

Psalm 78

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Ein Psalm Asafs. Höre, mein Volk, auf meine Lehre. Achtet auf das, was ich euch sage,2 denn ich will zu euch in Gleichnissen sprechen. Ich werde die Geheimnisse erklären, die seit der Erschaffung der Welt verborgen waren; (Mt 13,34)3 Geschichten, die wir oft hörten und gut kennen, Geschichten, die unsere Vorfahren an uns weitergegeben haben. (Ps 44,2)4 Wir wollen diese Wahrheiten unseren Kindern nicht vorenthalten, sondern der nächsten Generation von den wunderbaren Taten des HERRN erzählen, von seiner Macht und den großen Wundern, die er vollbrachte. (5Mo 11,19; Ps 22,31)5 Denn er teilte Jakob seine Gebote mit, er gab Israel sein Gesetz und gebot unseren Vorfahren, ihre Kinder dieses Gesetz zu lehren, (5Mo 6,4)6 damit auch die nächste Generation es kenne – die Kinder, die erst noch geboren werden – und es auch an ihre Kinder weitergebe. (5Mo 11,19; Ps 102,19)7 Sie alle sollen ihre Hoffnung von Neuem auf Gott setzen, seine herrlichen Wunder nicht vergessen und seine Gebote befolgen. (5Mo 4,2; Jos 22,5)8 Sie sollen nicht wie ihre Vorfahren werden – ungehorsam und untreu –, die sich gegen Gott auflehnten und sich weigerten, Gott ihr Herz zu schenken. (2Mo 32,9; Hes 20,18)9 Die Krieger Ephraims waren gut ausgerüstete Bogenschützen, dennoch flohen sie, als es zur Schlacht kam.10 Sie hielten Gottes Bund nicht und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu leben. (2Kön 18,12)11 Sie vergaßen, was er getan und welch große Wunder sie erlebt hatten. (Ps 106,13)12 Wunder, die er in Ägypten, in der Ebene von Zoan, für ihre Vorfahren vollbrachte. (4Mo 13,22; Jes 19,11)13 Denn er teilte das Meer vor ihnen und führte sie hindurch! Die Wassermassen türmten sich wie Wände neben ihnen auf! (2Mo 14,21; 2Mo 15,18)14 Tagsüber führte er sie in Gestalt einer Wolke und nachts mit einer Feuersäule. (2Mo 13,21)15 Er spaltete die Felsen in der Wüste und gab ihnen Wasser im Überfluss zu trinken. (2Mo 17,5; 1Kor 10,1)16 Er ließ aus dem Fels Bäche hervorbrechen, sodass sie herabstürzten wie Flüsse. (4Mo 20,8)17 Doch sie sündigten weiter gegen ihn und lehnten sich in der Wüste gegen den Höchsten auf. (Hebr 3,16)18 Absichtlich stellten sie Gott auf die Probe und verlangten Nahrung, auf die sie Lust hatten. (4Mo 11,4; 1Kor 10,1)19 Sie lehnten sich gegen Gott auf und sagten: »Kann uns Gott etwa in der Wüste Essen geben? (2Mo 16,3; 4Mo 21,5)20 Er kann zwar an einen Felsen schlagen, sodass Wasser herausströmt, aber kann er auch seinem Volk Fleisch und Brot geben?« (4Mo 20,11)21 Als der HERR das hörte, wurde er zornig; wie Feuer entflammte sein Zorn gegen Jakob, seine Wut kam über Israel. (4Mo 11,1)22 Denn sie glaubten Gott nicht und vertrauten nicht darauf, dass er für sie sorgen würde. (Hebr 3,18)23 Trotzdem befahl er den Wolken und öffnete die Tore des Himmels. (Mal 3,10)24 Er ließ das Manna regnen, sodass sie zu essen hatten, und gab ihnen Brot aus dem Himmel. (2Mo 16,4; Joh 6,30)25 Sie aßen die Speise der Engel. Gott gab ihnen, bis sie satt waren.26 Dann ließ er dem Ostwind am Himmel freien Lauf und trieb den Südwind durch seine große Macht herbei. (4Mo 11,31)27 Er ließ Fleisch regnen, dicht wie Staub – Vögel, so zahlreich wie Sandkörner am Meeresstrand! (2Mo 16,13; Ps 105,40)28 Er ließ die Vögel mitten in ihr Lager fallen und rings um ihre Zelte.29 Die Menschen aßen, bis sie satt waren. Was sie verlangten, gab er ihnen. (4Mo 11,19)30 Doch noch bevor ihr Verlangen gestillt war, noch während sie das Fleisch kauten,31 kam Gottes Zorn über sie, und er tötete ihre stärksten Männer, er vernichtete die jungen Männer Israels. (4Mo 11,33)32 Trotzdem hörten die Leute nicht auf zu sündigen und glaubten nicht an seine Wunder. (4Mo 14,10)33 Deshalb ließ er ihr Leben sinnlos dahingehen, in Angst und Schrecken. (4Mo 14,29)34 Als Gott einige tötete, begannen sie nach ihm zu fragen. Sie bereuten ihr Tun und kehrten zu Gott zurück. (Hos 5,15)35 Sie erinnerten sich wieder daran, dass Gott ihr schützender Fels ist und Gott, der Höchste, sie befreit hatte. (5Mo 9,26; 5Mo 32,4)36 Doch sie waren Gott nur äußerlich gehorsam: Sie betrogen ihn mit ihren Worten und mit ihrer Zunge belogen sie ihn. (2Mo 32,7; Hes 33,31)37 Im Herzen waren sie ihm nicht treu. Sie hielten seinen Bund nicht.38 Dennoch war er barmherzig und vergab ihnen ihre Sünden und vernichtete sie nicht alle. Immer wieder zügelte er seinen Zorn und ließ seiner Wut nicht freien Lauf! (2Mo 34,5; 4Mo 14,18)39 Denn er dachte daran, dass sie vergänglich waren wie ein Hauch im Wind, der verweht und nicht wiederkehrt. (Hi 7,7; Jak 4,14)40 Wie oft lehnten sie sich in der Wüste gegen ihn auf und betrübten sein Herz in der Wildnis.41 Immer wieder stellten sie seine Geduld auf die Probe und enttäuschten den heiligen Gott Israels. (2Kön 19,22)42 Sie vergaßen, wie mächtig er war und wie er sie vor ihren Feinden gerettet hatte. (Ri 8,34)43 Sie vergaßen seine Zeichen, die er in Ägypten getan hatte, seine Wunder in der Ebene von Zoan. (2Mo 7,3)44 Denn er hatte ihre Flüsse in Blut verwandelt, sodass niemand mehr daraus trinken konnte. (2Mo 7,20; Ps 105,29)45 Er hatte riesige Fliegenschwärme gesandt, die die Menschen überfielen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. (2Mo 8,2; Ps 105,30)46 Er gab ihre Früchte den Raupen und ihren Ertrag den Heuschrecken. (2Mo 9,19)47 Er vernichtete ihre Weinstöcke mit Hagel und ihre Feigenbäume mit Graupeln. (2Mo 9,23; Ps 105,32)48 Er überließ ihre Rinder dem Hagelschlag und ihre Herden den Blitzen. (2Mo 9,19)49 Er ließ sie seinen gewaltigen Zorn spüren, seinen Zorn, seine Wut und seine Feindschaft. Engel, die Unheil brachten, sandte er gegen sie. (2Mo 15,7)50 Er hielt seinen Zorn nicht länger zurück und schonte das Leben der Ägypter nicht, sondern lieferte sie der Pest aus.51 Er tötete den ältesten Sohn in jeder Familie, die Blüte der Jugend im ganzen ägyptischen Land[1]. (2Mo 12,29; Ps 105,36)52 Sein eigenes Volk aber führte er wie eine Herde Schafe und leitete es sicher durch die Wüste. (Ps 77,21)53 Er beschützte sie, sodass sie sich nicht zu fürchten brauchten; aber ihre Feinde begrub das Meer. (2Mo 14,19)54 Er brachte sie bis an die Grenze seines heiligen Landes zu dem Berg, den er für sie erobert hatte. (2Mo 15,17)55 Er vertrieb die Völker vor ihnen und teilte ihnen das Land durch das Los zu und ließ die Stämme Israels dort wohnen. (Jos 23,4; Ps 44,2; Ps 105,10)56 Doch obwohl er all dies für sie tat, hörten sie nicht auf, Gott, den Höchsten, herauszufordern, und lehnten sich gegen ihn auf und weigerten sich, seinen Geboten zu gehorchen.57 Sie fielen ab und waren so treulos, wie ihre Eltern es gewesen waren. Sie waren nutzlos wie ein schlaffer Bogen.58 Sie machten Gott zornig, weil sie andern Göttern Altäre errichteten, sie reizten seine Eifersucht mit ihren Götzen. (3Mo 26,1; 5Mo 32,16)59 Als Gott das sah, entflammte sein Zorn und heftig verstieß er Israel. (3Mo 26,30; 5Mo 32,19)60 Er verließ seine Wohnung in Silo, das Zelt, in dem er unter dem Volk gewohnt hatte. (1Sam 4,11)61 Er ließ zu, dass die Bundeslade erbeutet wurde[2], er gab seine Herrlichkeit in die Hände seiner Feinde. (1Sam 4,17)62 Er ließ sein eigenes Volk durch das Schwert umkommen, Zorn packte ihn gegen sein eigenes Volk. (Ri 20,21; 1Sam 4,10)63 Ihre jungen Männer kamen im Feuer um, und ihre jungen Mädchen starben, bevor sie Hochzeitslieder singen konnten. (4Mo 11,1; Jer 7,34; Jer 16,9)64 Ihre Priester wurden ermordet, und die Witwen durften ihren Tod nicht einmal betrauern. (1Sam 22,18)65 Doch dann erhob sich der Herr, als erwachte er aus dem Schlaf, wie ein starker Held, der aus der Trunkenheit aufwacht. (Jes 42,13)66 Er vertrieb seine Feinde und ließ ewige Schande über sie kommen. (1Sam 5,6)67 Josefs Nachkommen aber verstieß er, der Stamm Ephraim wurde nicht erwählt.68 Stattdessen erwählte er den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebte. (Ps 87,1)69 Dort erbaute er sein Heiligtum, hoch wie der Himmel und fest und dauerhaft wie die Erde. (1Kön 6,1)70 Er machte David zu seinem Diener und holte ihn weg von den Schafherden. (1Sam 16,10)71 Er nahm David fort von den Mutterschafen und Lämmern und machte ihn zum Hirten über sein Volk Jakob und über sein Erbe Israel. (2Sam 5,2; 2Sam 7,8; 1Chr 11,2)72 Er sorgte für sie mit einem aufrichtigen Herzen und führte sie mit kluger Hand. (1Kön 9,4)

Psalm 78

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Ein Weisheitslied Asafs. Höre, mein Volk, meine Weisung, neigt euer Ohr den Worten meines Mundes.2 Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruch, will Rätsel kundtun aus der Vorzeit. (Mt 13,35)3 Was wir gehört und erfahren haben, was unsere Vorfahren uns erzählten, (Ps 44,2; Ps 145,4)4 wollen wir ihren Söhnen nicht verschweigen, sondern erzählen der künftigen Generation die Ruhmestaten des HERRN und seine Stärke und seine Wunder, die er getan hat.5 Er stellte ein Zeugnis auf in Jakob, und Weisung gab er in Israel, als er unseren Vorfahren gebot, sie ihren Söhnen kundzutun, (5Mo 4,9; 5Mo 6,6; 5Mo 33,4)6 damit eine künftige Generation sie erfahre, die Nachkommen, die geboren würden, dass sie aufstünden und es ihren Nachkommen erzählten (Ps 22,31)7 und auf Gott ihr Vertrauen setzten, die Taten Gottes nicht vergässen und seine Gebote hielten,8 und nicht wie ihre Vorfahren würden, eine störrische und trotzige Generation, eine Generation, die nicht festen Sinnes war und deren Geist nicht treu zu Gott hielt. (5Mo 32,5)9 Die Söhne Efraims, wohl gerüstete Bogenschützen, wandten sich ab am Tag der Schlacht. (Hos 7,16)10 Sie hielten den Bund Gottes nicht und weigerten sich, nach seiner Weisung zu wandeln.11 Sie vergassen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte schauen lassen. (Ps 106,7)12 Vor ihren Vorfahren hatte er Wunder getan im Land Ägypten, im Gefilde Zoan.13 Er spaltete das Meer und führte sie hindurch, liess die Wasser stehen wie einen Damm. (2Mo 14,21; 2Mo 15,8)14 Er leitete sie mit der Wolke bei Tag und die ganze Nacht mit Feuerschein. (2Mo 13,21; Ps 105,39)15 Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie mit Urfluten. (2Mo 17,1; 4Mo 20,2; Ps 105,41; Ps 114,8; Jes 48,21)16 Bäche liess er hervorbrechen aus dem Stein und Wasser herabfliessen wie Ströme.17 Sie aber fuhren fort zu sündigen gegen ihn, zu trotzen dem Höchsten im dürren Land.18 Sie versuchten Gott in ihrem Herzen, forderten Speise in ihrer Gier. (2Mo 16,14; 4Mo 11,14; Ps 106,14)19 Sie redeten gegen Gott und sprachen: Kann Gott einen Tisch in der Wüste decken?20 Sieh, er hat einen Felsen geschlagen, und Wasser flossen und Bäche strömten, aber wird er auch Brot geben können oder Fleisch verschaffen seinem Volk? (2Mo 16,3; 4Mo 11,4; Ps 78,15)21 Darum, als der HERR das hörte, wurde er zornig, Feuer entzündete sich gegen Jakob, und Zorn stieg auf gegen Israel, (4Mo 11,1)22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht auf seine Hilfe vertrauten.23 Er gebot den Wolken droben, und die Türen des Himmels öffnete er. (2Mo 16,4; 4Mo 11,9)24 Er liess Manna auf sie regnen, dass sie zu essen hatten, gab ihnen Himmelskorn. (Neh 9,15; Ps 105,40; Joh 6,31)25 Menschen assen Engelsbrot,[1] Nahrung sandte er ihnen, dass sie satt wurden.26 Er liess den Ostwind losbrechen am Himmel und trieb in seiner Kraft den Südwind heran, (2Mo 16,13; 4Mo 11,31)27 liess Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer,28 mitten in sein Lager liess er sie fallen, rings um seine Wohnungen.29 Da assen sie und wurden mehr als satt, und was sie begehrten, brachte er ihnen.30 Noch hatten sie von ihrer Gier nicht gelassen, noch war die Speise in ihrem Mund, (4Mo 11,33)31 da stieg der Zorn Gottes auf gegen sie und tötete die Stattlichsten unter ihnen, und die Besten Israels streckte er nieder.32 Trotz allem aber sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder. (4Mo 14,11)33 Da liess er ihre Tage in Nichtigkeit vergehen und ihre Jahre in jähem Schrecken. (4Mo 14,22)34 Tötete er sie, so fragten sie nach ihm, kehrten um und suchten Gott. (Jes 26,16; Hos 5,15)35 Sie erinnerten sich, dass Gott ihr Fels, Gott, der Höchste, ihr Erlöser ist.36 Doch sie betrogen ihn mit ihrem Mund, und mit ihrer Zunge belogen sie ihn.37 Ihr Herz hielt nicht fest an ihm, und seinem Bund blieben sie nicht treu.38 Er aber, voll Erbarmen, vergibt die Schuld und vertilgt nicht; immer wieder hält er seinen Zorn zurück und erweckt nicht all seinen Grimm. (Ps 85,4)39 Er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der vergeht und nicht wiederkehrt.40 Wie oft trotzten sie ihm in der Wüste, kränkten ihn in der Einöde.41 Immer wieder versuchten sie Gott und betrübten den Heiligen Israels.42 Sie gedachten nicht seiner Hand, des Tages, da er sie vom Feind erlöste, (Ps 106,21)43 als er in Ägypten seine Zeichen tat und seine Wunder im Gefilde Zoan. (Ps 105,27; Ps 135,9)44 Er verwandelte in Blut ihre Flüsse und ihre Bäche, dass sie nicht trinken konnten. (2Mo 7,14)45 Er liess Stechfliegen auf sie los, die sie frassen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. (2Mo 7,26)46 Ihren Ertrag gab er der Grille und die Frucht ihrer Arbeit der Heuschrecke. (2Mo 10,1)47 Er zerschlug mit Hagel ihren Weinstock und ihre Maulbeerbäume mit Gewitter. (2Mo 9,13)48 Er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen.49 Er liess die Glut seines Zorns gegen sie los, Grimm und Wut und Bedrängnis, eine Schar Unheil bringender Boten.50 Er liess seinem Zorn freien Lauf, ersparte ihnen nicht den Tod, und der Pest gab er ihr Leben preis. (2Mo 9,1)51 Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Manneskraft in den Zelten Hams. (2Mo 11,4; 2Mo 12,29; Ps 135,8)52 Er liess sein Volk aufbrechen wie Schafe und leitete sie wie eine Herde durch die Wüste. (2Mo 12,37; 2Mo 13,21; Ps 77,21)53 Er führte sie sicher, sie fürchteten sich nicht, ihre Feinde aber bedeckte das Meer.54 Er brachte sie in seinen heiligen Bezirk, zu dem Berg, den seine Rechte erworben hat. (Ps 114,1)55 Er vertrieb vor ihnen die Nationen, verteilte sie mit der Messschnur als Erbe, und in ihren Zelten liess er die Stämme Israels wohnen. (Ps 44,3)56 Doch sie versuchten Gott, den Höchsten, und trotzten ihm, und seine Gesetze hielten sie nicht.57 Sie wurden abtrünnig und waren treulos wie ihre Vorfahren, versagten wie ein schlaffer Bogen. (Hos 7,16)58 Sie erzürnten ihn mit ihren Kulthöhen, und mit ihren Götzen reizten sie ihn zur Eifersucht. (5Mo 32,16)59 Gott hörte es und wurde zornig, und er verwarf Israel ganz und gar.60 Er verliess die Wohnung von Schilo, das Zelt, das er unter den Menschen aufgeschlagen hatte. (1Sam 1,3; Jer 7,12)61 Er gab seine Kraft in Gefangenschaft und seine Zier in die Hand des Feindes.62 Er überlieferte sein Volk dem Schwert, und über sein Erbe zürnte er.63 Seine jungen Männer frass das Feuer, und seine jungen Frauen wurden nicht besungen.64 Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen konnten nicht weinen.65 Da erwachte wie ein Schlafender der Herr, wie ein Held, der betäubt war vom Wein.66 Er schlug seine Feinde zurück, ewige Schmach verhängte er über sie.67 Er verwarf das Zelt Josefs, den Stamm Efraim erwählte er nicht.68 Er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebt. (Ps 48,3; Ps 87,2; Ps 132,13)69 Er baute den Höhen gleich sein Heiligtum, fest wie die Erde, die er auf ewig gegründet hat.70 Er erwählte David, seinen Diener, und nahm ihn weg von den Hürden der Schafe. (1Sam 16,11; 2Sam 7,8; Ps 89,21)71 Von den Muttertieren holte er ihn fort, zu weiden Jakob, sein Volk, und Israel, sein Erbe. (Ps 28,9)72 Und er weidete sie mit reinem Herzen, und er führte sie mit kluger Hand.