1.Korinther 9

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesus, unsern Herrn, gesehen? Seid nicht ihr mein Werk in dem Herrn? (Apg 9,3; 1Kor 15,8)2 Bin ich für andere kein Apostel, so bin ich’s doch für euch; denn das Siegel meines Apostelamts seid ihr in dem Herrn. (1Kor 4,15; 2Kor 3,2)3 Denen, die mich verurteilen, antworte ich so:4 Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? (Lk 10,7)5 Haben wir nicht auch das Recht, eine Schwester als Ehefrau mit uns zu führen wie die andern Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? (Mt 8,14; Joh 1,42)6 Oder haben allein ich und Barnabas nicht das Recht, nicht zu arbeiten? (Apg 4,36; 2Thess 3,7)7 Wer zieht denn in den Krieg und zahlt den eigenen Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von seiner Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde?8 Sage ich das nach menschlichem Gutdünken? Sagt das nicht auch das Gesetz?9 Denn im Gesetz des Mose steht geschrieben: »Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.« Sorgt sich Gott etwa um die Ochsen? (5Mo 25,4; 1Tim 5,18)10 Oder redet er nicht überall um unsertwillen? Denn um unsertwillen ist es geschrieben. Wer pflügt, soll auf Hoffnung pflügen; und wer drischt, soll in der Hoffnung dreschen, dass er seinen Teil empfangen wird. (Röm 15,4)11 Wenn wir für euch Geistliches säen, ist es dann zu viel, wenn wir Leibliches von euch ernten wollen? (Röm 15,27)12 Wenn andere dieses Recht an euch haben, warum nicht viel mehr wir? Aber wir haben von diesem Recht nicht Gebrauch gemacht, sondern wir ertragen alles, dass wir nicht dem Evangelium Christi ein Hindernis bereiten. (Apg 20,33; 2Kor 11,9)13 Wisst ihr nicht, dass, die im Tempel dienen, vom Tempel leben, und die am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil bekommen? (4Mo 18,18; 4Mo 18,31; 5Mo 18,1)14 So hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen. (Lk 10,7; Gal 6,6)15 Ich aber habe von alledem keinen Gebrauch gemacht. Ich schreibe auch nicht deshalb davon, damit es nun mit mir so gehalten werde. Lieber wollte ich sterben – meinen Ruhm soll niemand zunichtemachen! (Apg 18,3)16 Denn dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte! (Jer 20,9)17 Tue ich’s freiwillig, so wird’s mir gelohnt. Tue ich’s aber unfreiwillig, so ist mir das Amt doch anvertraut. (1Kor 4,1)18 Was ist denn nun mein Lohn? Dass ich das Evangelium predige ohne Entgelt, sodass ich von meinem Recht am Evangelium nicht Gebrauch mache.19 Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, auf dass ich möglichst viele gewinne. (Mt 20,27)20 Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen unter dem Gesetz bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –, damit ich die unter dem Gesetz gewinne. (Apg 16,3; Apg 21,20; 1Kor 10,33)21 Denen ohne Gesetz bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin im Gesetz vor Christus –, damit ich die ohne Gesetz gewinne. (Gal 2,3)22 Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette. (Röm 11,14)23 Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, auf dass ich an ihm teilhabe.24 Wisst ihr nicht: Die im Stadion laufen, die laufen alle, aber nur einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt. (Phil 3,14; 2Tim 4,7)25 Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. (2Tim 2,4; 1Petr 5,4)26 Ich aber laufe nicht wie ins Ungewisse; ich kämpfe mit der Faust nicht wie einer, der in die Luft schlägt,27 sondern ich schinde meinen Leib und bezwinge ihn, dass ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde.

1.Korinther 9

New International Version

von Biblica
1 Am I not free? Am I not an apostle? Have I not seen Jesus our Lord? Are you not the result of my work in the Lord?2 Even though I may not be an apostle to others, surely I am to you! For you are the seal of my apostleship in the Lord.3 This is my defence to those who sit in judgment on me.4 Don’t we have the right to food and drink?5 Don’t we have the right to take a believing wife along with us, as do the other apostles and the Lord’s brothers and Cephas[1]?6 Or is it only I and Barnabas who lack the right to not work for a living?7 Who serves as a soldier at his own expense? Who plants a vineyard and does not eat its grapes? Who tends a flock and does not drink the milk?8 Do I say this merely on human authority? Doesn’t the Law say the same thing?9 For it is written in the Law of Moses: ‘Do not muzzle an ox while it is treading out the grain.’ Is it about oxen that God is concerned? (5Mo 25,4)10 Surely he says this for us, doesn’t he? Yes, this was written for us, because whoever ploughs and threshes should be able to do so in the hope of sharing in the harvest.11 If we have sown spiritual seed among you, is it too much if we reap a material harvest from you?12 If others have this right of support from you, shouldn’t we have it all the more? But we did not use this right. On the contrary, we put up with anything rather than hinder the gospel of Christ.13 Don’t you know that those who serve in the temple get their food from the temple, and that those who serve at the altar share in what is offered on the altar?14 In the same way, the Lord has commanded that those who preach the gospel should receive their living from the gospel.15 But I have not used any of these rights. And I am not writing this in the hope that you will do such things for me, for I would rather die than allow anyone to deprive me of this boast.16 For when I preach the gospel, I cannot boast, since I am compelled to preach. Woe to me if I do not preach the gospel!17 If I preach voluntarily, I have a reward; if not voluntarily, I am simply discharging the trust committed to me.18 What then is my reward? Just this: that in preaching the gospel I may offer it free of charge, and so not make full use of my rights as a preacher of the gospel.19 Though I am free and belong to no-one, I have made myself a slave to everyone, to win as many as possible.20 To the Jews I became like a Jew, to win the Jews. To those under the law I became like one under the law (though I myself am not under the law), so as to win those under the law.21 To those not having the law I became like one not having the law (though I am not free from God’s law but am under Christ’s law), so as to win those not having the law.22 To the weak I became weak, to win the weak. I have become all things to all people so that by all possible means I might save some.23 I do all this for the sake of the gospel, that I may share in its blessings.24 Do you not know that in a race all the runners run, but only one gets the prize? Run in such a way as to get the prize.25 Everyone who competes in the games goes into strict training. They do it to get a crown that will not last; but we do it to get a crown that will last for ever.26 Therefore I do not run like someone running aimlessly; I do not fight like a boxer beating the air.27 No, I strike a blow to my body and make it my slave so that after I have preached to others, I myself will not be disqualified for the prize.

1.Korinther 9

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn, gesehen? Seid ihr nicht mein Werk im Herrn? (1Kor 15,8; Gal 5,1)2 Wenn ich für andere kein Apostel bin, bin ich es doch für euch. Ihr seid ja im Herrn das Siegel meines Apostelamtes. (1Kor 4,15)3 Das aber ist meine Rechtfertigung vor denen, die abfällig über mich urteilen: (1Kor 4,3)4 Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? (1Kor 9,14)5 Haben wir nicht das Recht, eine Schwester im Glauben als Frau mitzunehmen, wie die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und wie Kephas? (Mt 8,14; Mk 1,30; Lk 4,38)6 Haben nur ich und Barnabas kein Recht, nicht zu arbeiten? (Apg 11,30; Apg 12,25; Apg 13,2; Gal 2,1)7 Wer leistet denn Kriegsdienst und bezahlt sich selber den Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von seinem Ertrag? Oder wer weidet eine Herde und trinkt nicht von der Milch der Herde? (2Thess 3,9; 2Tim 2,4)8 Sage ich das nur als Mensch? Sagt das nicht auch das Gesetz?9 Im Gesetz des Mose steht doch: Du sollst dem Ochsen beim Dreschen keinen Maulkorb anlegen. Liegt denn Gott etwas an den Ochsen? (5Mo 25,4; 1Tim 5,18)10 Spricht er nicht allenthalben unseretwegen? Ja, unseretwegen wurde geschrieben: Der Pflüger wie der Drescher sollen ihre Arbeit in der Erwartung tun, ihren Teil zu erhalten.[1] (Sir 6,19)11 Wenn wir für euch die Geistesgaben gesät haben, ist es dann zu viel verlangt, wenn wir von euch die irdischen Gaben ernten? (Röm 15,27)12 Wenn andere an dem, was euch gehört, teilhaben dürfen, dann nicht wir erst recht? Aber wir haben von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht. Vielmehr ertragen wir alles, um dem Evangelium Christi kein Hindernis in den Weg zu legen. (Apg 20,33; 2Kor 11,7)13 Wisst ihr nicht, dass alle, die im Heiligtum Dienst tun, vom Heiligtum leben und dass alle, die am Altar Dienst tun, vom Altar ihren Anteil erhalten? (4Mo 18,8; 5Mo 18,1)14 So hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkünden, geboten, vom Evangelium zu leben. (Mt 10,10; Lk 10,7; Gal 6,6)15 Ich aber habe all das nicht in Anspruch genommen. Ich schreibe dies auch nicht, damit es in meinem Fall so geschieht. Lieber wollte ich sterben, als dass mir jemand diesen Ruhm entreißt.16 Wenn ich nämlich das Evangelium verkünde, gebührt mir deswegen kein Ruhm; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!17 Wäre es mein freier Entschluss, so erhielte ich Lohn. Wenn es mir aber nicht freisteht, so ist es ein Dienst, der mir anvertraut wurde.18 Was ist nun mein Lohn? Dass ich unentgeltlich verkünde und so das Evangelium bringe und keinen Gebrauch von meinem Anrecht aus dem Evangelium mache.19 Obwohl ich also von niemandem abhängig bin, habe ich mich für alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen. (Mt 20,26; Mk 9,35; Lk 22,26; 1Kor 10,33)20 Den Juden bin ich ein Jude geworden, um Juden zu gewinnen; denen, die unter dem Gesetz stehen, bin ich, obgleich ich nicht unter dem Gesetz stehe, einer unter dem Gesetz geworden, um die zu gewinnen, die unter dem Gesetz stehen. (Apg 16,3; Apg 21,20; Gal 4,12)21 Den Gesetzlosen bin ich sozusagen ein Gesetzloser geworden - nicht als ein Gesetzloser vor Gott, sondern gebunden an das Gesetz Christi -, um die Gesetzlosen zu gewinnen. (Gal 6,2)22 Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, um die Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten. (Röm 15,1; 1Kor 8,9; 2Kor 11,29)23 Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an seiner Verheißung teilzuhaben.24 Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt!25 Jeder Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam; jene tun dies, um einen vergänglichen, wir aber, um einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen. (Phil 3,14; 2Tim 2,5; 2Tim 4,7; 1Petr 5,4)26 Darum laufe ich wie einer, der nicht ziellos läuft, und kämpfe mit der Faust wie einer, der nicht in die Luft schlägt;27 vielmehr züchtige und unterwerfe ich meinen Leib, damit ich nicht anderen verkünde und selbst verworfen werde. (Röm 13,14)