1Ein Psalm Asafs. Gott ist dennoch Israels Trost für alle, die reinen Herzens sind.2Ich aber wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen; mein Tritt wäre beinahe geglitten.3Denn ich ereiferte mich über die Ruhmredigen, da ich sah, dass es den Frevlern so gut ging. (Hi 21,7)4Denn für sie gibt es keine Qualen, gesund und feist ist ihr Leib.5Sie sind nicht in Mühsal wie sonst die Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt.6Darum prangen sie in Hoffart und hüllen sich in Frevel.7Sie brüsten sich wie ein fetter Wanst, sie tun, was ihnen einfällt.8Sie höhnen und reden böse, sie reden und lästern hoch her.9Was sie reden, das soll vom Himmel herab geredet sein; was sie sagen, das soll gelten auf Erden.10Darum läuft ihnen der Pöbel zu und schlürft ihr Wasser in vollen Zügen.11Sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Wie sollte der Höchste etwas merken? (Ps 10,11)12Siehe, das sind die Frevler; die sind glücklich für immer und werden reich.13Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche? (Mal 3,14)14Ich bin täglich geplagt, und meine Züchtigung ist alle Morgen da.15Hätte ich gedacht: Ich will reden wie sie, siehe, dann hätte ich das Geschlecht deiner Kinder verraten.16So sann ich nach, ob ich’s begreifen könnte, aber es war mir zu schwer,17bis ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende.18Ja, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund und stürzest sie zu Boden.19Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken.20Wie ein Traum verschmäht wird, wenn man erwacht, so verschmähst du, Herr, ihr Bild, wenn du dich erhebst.21Als es mir wehe tat im Herzen und mich stach in meinen Nieren,22da war ich ein Narr und wusste nichts, ich war wie ein Tier vor dir.23Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, (Röm 8,35)24du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. (Ps 49,16)25Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.26Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. (Ps 16,5)27Denn siehe, die von dir weichen, werden umkommen; du bringst um alle, die dir die Treue brechen.28Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte / und meine Zuversicht setze auf Gott den HERRN, dass ich verkündige all dein Tun.
1Ein Psalm Asafs. Ganz sicher: Gott ist voller Güte gegenüber Israel, gegenüber all denen, deren Herz frei von Schuld ist[1].2Ich aber wäre fast gestrauchelt, nur wenig fehlte noch, und meine Füße wären ausgeglitten.3Denn ich beneidete die Überheblichen; es machte mir zu schaffen, als ich sah, wie gut es den Gottlosen geht.4Bis zu ihrem Tod leiden sie keine Qualen, und wohlgenährt ist ihr Bauch.[2]5Die Mühen des täglichen Lebens kennen sie nicht, und von menschlichen Sorgen werden sie nicht geplagt.6Darum tragen sie ihren Stolz zur Schau wie eine Halskette, Gewalt umgibt sie wie ein Gewand.7Ihre Augen blicken[3] aus einem fetten und feisten Gesicht, aus ihren Herzen quellen böse Pläne hervor[4].8Sie verhöhnen und unterdrücken andere durch die Bosheit ihrer Worte, von oben herab reden sie stolz daher.9Ihr Maul reißen sie weit auf, weder Himmel noch Erde bleiben von ihren Lästereien verschont.[5]10Darum laufen ihnen auch so viele Leute nach und nehmen ihre Worte gierig auf wie Wasser.11Und dabei sagen sie auch noch: »Wie sollte Gott von unserem Tun etwas wissen? Er, der Höchste, bekommt doch gar nichts mit!«12Ja, sie verachten Gott, haben aber keine Sorgen und häufen auch noch Reichtum an[6]!13Ach – so habe ich wohl ganz umsonst mein Herz und meine Hände frei von Schuld gehalten[7]!14Ich werde ja doch den ganzen Tag vom Unglück geplagt, jeder Morgen ist bereits eine Strafe für mich!15Hätte ich jemals gesagt: »Ich will genauso daherreden ´wie jene Gottlosen`!«, dann hätte ich treulos gehandelt gegenüber denen, die zu deinen Kindern gehören[8].16So dachte ich nach, um all dies zu begreifen, doch es war zu schwer für mich[9] –17so lange, bis ich endlich in Gottes Heiligtum ging. Dort begriff ich, welches Ende auf jene Menschen wartet:18Ganz sicher, du stellst sie auf rutschigen Boden, du lässt sie stürzen und in Trümmern liegen bleiben[10].19Im Nu werden sie vernichtet, ein schreckliches Ende finden sie!20Wie man einen Traum gleich nach dem Erwachen vergisst, so lässt du, Herr, ihren Anblick verschwinden, sobald du dich ´zum Gericht` erhebst.21Als mein Herz verbittert war und ich mich tief verletzt fühlte[11],22da war ich töricht und ohne Einsicht, verständnislos wie ein Tier stand ich vor dir.23Aber nun bleibe ich für immer bei dir, und du hast mich bei meiner rechten Hand gefasst.24Du leitest mich nach deinem weisen Plan und nimmst mich am Ende in Ehren auf.25Wen habe ich im Himmel außer dir? Und auch auf der Erde habe ich nach nichts Verlangen, wenn ich nur dich bei mir weiß!26Wenn auch meine Kräfte schwinden und mein Körper mehr und mehr verfällt, so gibt doch Gott meiner Seele Halt. Er ist alles, was ich brauche – und das für immer![12]27Ganz sicher: Wer sich von dir lossagt, der wird umkommen. Du vernichtest alle, die dir treulos den Rücken kehren[13].28Für mich aber ist Gottes Nähe beglückend! Mein Vertrauen setze ich auf den Herrn, ja, auf den HERRN. Alle deine Taten will ich weitererzählen.[14]
Psalm 73
Schlachter 2000
von Genfer Bibelgesellschaft1Ein Psalm Asaphs. Nur gut ist Gott gegen Israel, gegen die, welche reinen Herzens sind. (1Chr 15,7; 1Chr 16,5; 1Chr 16,7; 1Chr 16,37; Ps 18,25; Ps 18,27; Ps 50,1; Ps 74,1; Mt 5,8)2Ich aber — fast wäre ich gestrauchelt mit meinen Füßen, wie leicht hätte ich einen Fehltritt getan! (Ps 94,18)3Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah. (Hi 21,7; Jer 12,1)4Denn sie leiden keine Qual bis zu ihrem Tod, und ihr Leib ist wohlgenährt. (Hi 21,23; Ps 17,14; Pred 7,15; Lk 16,22)5Sie leben nicht in der Not der Sterblichen und sind nicht geplagt wie andere Menschen. (Hi 21,9; Pred 7,15; Lk 16,19; Hebr 12,8)6Darum ist Hochmut ihr Halsschmuck, und Gewalttat ist das Gewand, das sie umhüllt. (Ps 10,3; Ps 75,11; Jer 6,7; Am 6,3)7Ihr Gesicht strotzt von Fett; sie bilden sich sehr viel ein. (Mk 7,21)8Sie höhnen und reden boshaft von Bedrückung, hochfahrend reden sie. (Ps 12,5; Spr 17,5)9Sie reden, als käme es vom Himmel; was sie sagen, muss gelten auf Erden. (Hi 21,14; Jak 3,5; Offb 13,6)10Darum wendet sich auch sein Volk ihnen zu, und es wird von ihnen viel Wasser aufgesogen. (Ps 75,9)11Und sie sagen: »Wie sollte Gott es wissen? Hat denn der Höchste Kenntnis davon?« (Hi 22,13)12Siehe, das sind die Gottlosen; denen geht es immer gut, und sie werden reich! (Jer 5,27)13Ganz umsonst habe ich mein Herz rein erhalten und meine Hände in Unschuld gewaschen; (Hi 21,15; Ps 26,6; Mal 3,14)14denn ich bin doch den ganzen Tag geplagt worden, und meine Züchtigung war jeden Morgen da! (Hi 7,18; Spr 3,11; Hebr 12,5)15Wenn ich gesagt hätte: »Ich will ebenso reden!« — siehe, so hätte ich treulos gehandelt am Geschlecht deiner Söhne.16So sann ich denn nach, um dies zu verstehen; aber es war vergebliche Mühe in meinen Augen (Pred 8,17; Joh 13,7)17— bis ich in das Heiligtum Gottes ging und auf ihr Ende achtgab. (Hi 27,8; Ps 63,3; Ps 119,130; Lk 16,24)18Fürwahr, du stellst sie auf schlüpfrigen Boden; du lässt sie fallen, dass sie in Trümmer sinken. (Ps 35,6)19Wie sind sie so plötzlich verwüstet worden! Sie sind untergegangen und haben ein Ende mit Schrecken genommen. (Hi 20,5; Ps 55,24; Pred 8,13; Kla 1,9; 1Thess 5,3)20Wie man einen Traum nach dem Erwachen verschmäht, so wirst du, o Herr, wenn du dich aufmachst, ihr Bild verschmähen. (Hi 20,8; Ps 78,65)21Als mein Herz verbittert war und ich in meinen Nieren das Stechen fühlte, (Ps 37,1; Ps 37,7; Ps 73,3)22da war ich töricht und verstand nichts; ich verhielt mich wie ein Vieh gegen dich. (Ps 92,7)23Und dennoch bleibe ich stets bei dir; du hältst mich bei meiner rechten Hand. (1Sam 30,7; Ps 3,6; Ps 16,8; Ps 37,24; Ps 140,14)24Du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich danach in Herrlichkeit auf! (Ps 32,8; Jes 48,17; Lk 23,43; Apg 7,59; 1Petr 1,4)25Wen habe ich im Himmel [außer dir]? Und neben dir begehre ich nichts auf Erden! (Ps 16,2; Phil 3,8)26Wenn mir auch Leib und Seele vergehen, so bleibt doch Gott ewiglich meines Herzens Fels und mein Teil. (Kla 3,24; 2Kor 4,16; Phil 1,20)27Denn siehe, die fern von dir sind, gehen ins Verderben; du vertilgst alle, die dir hurerisch die Treue brechen. (Hi 22,15; Ps 1,6; Jes 1,28; Hebr 10,38)28Mir aber ist die Nähe Gottes köstlich; ich habe GOTT, den Herrn, zu meiner Zuflucht gemacht, um alle deine Werke zu verkünden. (Ps 27,4; Ps 66,5; Ps 66,16; Joh 17,24)
Drittes Buch (Ps 73-89)Nun aber bleibe ich stets bei dir
1Ein Psalm Asafs. Lauter Güte ist Gott gegen Israel, gegen die, die reinen Herzens sind. (Mt 5,8)2Ich aber wäre beinahe ausgeglitten mit meinen Füssen, um ein Haar wären meine Schritte ins Wanken geraten.3Denn ich ereiferte mich über die Prahler, als ich sah, dass es den Frevlern gut geht. (Hi 21,7; Ps 37,1; Jer 12,1)4Sie leiden keine Qualen bis zu ihrem Tod, und fett ist ihr Leib.5Von der Mühsal der Sterblichen sind sie frei, sie werden nicht geplagt wie andere Menschen.6Darum ist Hochmut ihr Halsgeschmeide, Gewalttat das Gewand, das sie umhüllt.7Sie sehen kaum aus den Augen vor Fett, ihr Herz quillt über von bösen Plänen.8Bösartig höhnen und reden sie, gewalttätig reden sie von oben herab.9Sie reissen ihr Maul auf bis an den Himmel, und ihre Zunge hat auf Erden freien Lauf.10Darum wendet sich sein Volk ihnen zu, in vollen Zügen schlürfen sie Wasser.11Sie sagen: Wie sollte Gott es wissen, gibt es ein Wissen beim Höchsten?12Sieh, das sind die Frevler, immer im Glück häufen sie Reichtum.13Ganz umsonst hielt ich mein Herz rein, wusch ich meine Hände in Unschuld. (Ps 26,6)14Ich war geplagt jeden Tag, Morgen für Morgen traf mich Züchtigung.15Hätte ich gesagt: So will auch ich reden, dann hätte ich die Generation deiner Söhne verraten.16Da sann ich nach, es zu verstehen, Qual war es in meinen Augen,17bis ich zum Heiligtum Gottes kam und achthatte auf ihr Ende.18Du stellst sie auf schlüpfrigen Boden, du lässt sie ins Leere fallen. (Ps 35,6)19Wie werden sie zum Entsetzen im Nu! Sie verschwinden, nehmen ein Ende mit Schrecken. (Ps 104,35)20Wie einen Traum nach dem Erwachen, Herr, so verachtest du, wenn du aufwachst, ihr Bild.21Als mein Herz verbittert war und ich stechenden Schmerz in den Nieren spürte,22da war ich ein Narr und hatte keine Einsicht, dumm wie ein Vieh war ich vor dir.23Nun aber bleibe ich stets bei dir, du hältst mich an meiner rechten Hand.24Nach deinem Ratschluss leitest du mich, und hernach nimmst du mich auf in Herrlichkeit. (1Mo 5,24; 2Kön 2,3; Ps 49,16)25Wen hätte ich im Himmel! Bin ich bei dir, so begehre ich nichts auf Erden.26Mögen mein Leib und mein Herz verschmachten, der Fels meines Herzens und mein Teil ist Gott auf ewig. (Ps 16,5)27Denn sieh, die dir fern sind, kommen um, du vernichtest jeden, der treulos dich verlässt.28Mein Glück aber ist es, Gott nahe zu sein; bei Gott dem HERRN habe ich meine Zuflucht. Alle deine Werke will ich verkünden.