Jesaja 22

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Dies ist die Last[1] für das Schautal: Was habt ihr denn, dass ihr alle auf die Dächer gestiegen seid, (Jes 5,1; Jes 15,3; Jer 48,38)2 du Stadt voller Lärmen und Toben, du fröhliche Burg? Deine Erschlagenen sind nicht mit dem Schwert erschlagen und nicht im Kampf gefallen. (Jes 32,13)3 Alle deine Hauptleute sind geflohen, wurden gefangen ohne Bogen. Alle, die man von dir gefunden hat, wurden gefangen, wie weit sie auch flohen.4 Darum sage ich: Schaut weg von mir, lasst mich bitterlich weinen! Müht euch nicht, mich zu trösten über die Verwüstung der Tochter meines Volks! (Jer 8,23)5 Denn es kam ein Tag des Getümmels und des Zertretens und der Verwirrung vom Herrn, dem HERRN Zebaoth; im Schautal ließ man Lärm erschallen, schrie zum Berge hin. (Jes 1,1)6 Elam erhob den Köcher, fuhr daher mit Wagen, Leuten und Rossen; und Kir ließ seine Schilde glänzen.7 Und deine auserlesenen Täler füllten sich mit Wagen, und Reiter stellten sich auf gegen das Tor.8 So nahm er Juda jeden Schutz. Aber ihr schautet zu der Zeit auf die Rüstungen im Waldhaus. (1Kön 10,17)9 Und ihr saht, dass viele Risse in der Stadt Davids waren, und sammeltet das Wasser des unteren Teiches.10 Ihr zähltet auch die Häuser Jerusalems und bracht sie ab, um die Mauer zu befestigen, (Jer 33,4)11 und machtet ein Becken zwischen beiden Mauern für das Wasser des alten Teiches. Doch ihr schautet nicht auf den, der solches tut, und saht nicht auf den, der solches schafft von ferne her. (2Kön 20,20; Jes 5,12)12 Zu der Zeit rief der Herr, der HERR Zebaoth, dass man weine und klage und sich das Haar abschere und den Sack anlege. (Am 8,10)13 Aber siehe da, lauter Freude und Wonne, Rindertöten und Schafeschlachten, Fleischessen und Weintrinken: »Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!« (1Kor 15,32)14 Aber meinen Ohren ist vom HERRN Zebaoth offenbart: »Wahrlich, diese Schuld soll euch nicht vergeben werden, bis ihr sterbt«, spricht der Herr, der HERR Zebaoth.15 So spricht der Herr, der HERR Zebaoth: Geh hinein zu dem Verwalter da, zu Schebna, dem Hofmeister, und sprich zu ihm: (Jes 36,3)16 Was hast du hier? Und wen hast du hier, dass du dir hier ein Grab aushauen lässt, dass du dein Grab in der Höhe aushauen und deine Wohnung in den Felsen schlagen lässt?17 Siehe, der HERR wird dich niederwerfen, wie ein Starker einen niederwirft, und wird dich packen18 und dich zum Knäuel machen und dich wegschleudern wie eine Kugel in ein weites Land. Dort wirst du sterben, dort werden deine kostbaren Wagen bleiben, du Schmach für das Haus deines Herrn!19 Und ich will dich aus deiner Stellung stürzen und dich aus deinem Amt stoßen.20 Und zu der Zeit will ich rufen meinen Knecht Eljakim, den Sohn Hilkijas, (Jes 36,3)21 und will ihm dein Amtskleid anziehen und ihn mit deinem Gürtel gürten und deine Herrschaft in seine Hand geben, dass er Vater sei für die, die in Jerusalem wohnen, und für das Haus Juda. (1Mo 45,8)22 Und ich will die Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen, dass er auftue und niemand zuschließe, dass er zuschließe und niemand auftue. (Offb 3,7)23 Und ich will ihn als Nagel einschlagen an einen festen Ort, und er soll einen Ehrenplatz haben in seines Vaters Haus.24 An ihn wird man hängen das ganze Gewicht seines Vaterhauses, Kind und Kindeskinder, alle kleinen Geräte, Trinkgefäße und allerlei Krüge.25 Zu der Zeit, spricht der HERR Zebaoth, soll der Nagel nachgeben, der am festen Ort steckt, er soll abbrechen und fallen, sodass alles, was daran hing, zerbricht; denn der HERR hat’s gesagt.

Jesaja 22

King James Version

1 The burden of the valley of vision. What aileth thee now, that thou art wholly gone up to the housetops?2 Thou that art full of stirs, a tumultuous city, a joyous city: thy slain men are not slain with the sword, nor dead in battle.3 All thy rulers are fled together, they are bound by the archers: all that are found in thee are bound together, which have fled from far.4 Therefore said I, Look away from me; I will weep bitterly, labour not to comfort me, because of the spoiling of the daughter of my people.5 For it is a day of trouble, and of treading down, and of perplexity by the Lord GOD of hosts in the valley of vision, breaking down the walls, and of crying to the mountains.6 And Elam bare the quiver with chariots of men and horsemen, and Kir uncovered the shield.7 And it shall come to pass, that thy choicest valleys shall be full of chariots, and the horsemen shall set themselves in array at the gate.8 And he discovered the covering of Judah, and thou didst look in that day to the armour of the house of the forest.9 Ye have seen also the breaches of the city of David, that they are many: and ye gathered together the waters of the lower pool.10 And ye have numbered the houses of Jerusalem, and the houses have ye broken down to fortify the wall.11 Ye made also a ditch between the two walls for the water of the old pool: but ye have not looked unto the maker thereof, neither had respect unto him that fashioned it long ago.12 And in that day did the Lord GOD of hosts call to weeping, and to mourning, and to baldness, and to girding with sackcloth:13 And behold joy and gladness, slaying oxen, and killing sheep, eating flesh, and drinking wine: let us eat and drink; for to morrow we shall die.14 And it was revealed in mine ears by the LORD of hosts, Surely this iniquity shall not be purged from you till ye die, saith the Lord GOD of hosts.15 Thus saith the Lord GOD of hosts, Go, get thee unto this treasurer, even unto Shebna, which is over the house, and say ,16 What hast thou here? and whom hast thou here, that thou hast hewed thee out a sepulchre here, as he that heweth him out a sepulchre on high, and that graveth an habitation for himself in a rock?17 Behold, the LORD will carry thee away with a mighty captivity, and will surely cover thee.18 He will surely violently turn and toss thee like a ball into a large country: there shalt thou die, and there the chariots of thy glory shall be the shame of thy lord' house.19 And I will drive thee from thy station, and from thy state shall he pull thee down.20 And it shall come to pass in that day, that I will call my servant Eliakim the son of Hilkiah:21 And I will clothe him with thy robe, and strengthen him with thy girdle, and I will commit thy government into his hand: and he shall be a father to the inhabitants of Jerusalem, and to the house of Judah.22 And the key of the house of David will I lay upon his shoulder; so he shall open, and none shall shut; and he shall shut, and none shall open.23 And I will fasten him as a nail in a sure place; and he shall be for a glorious throne to his father' house.24 And they shall hang upon him all the glory of his father' house, the offspring and the issue, all vessels of small quantity, from the vessels of cups, even to all the vessels of flagons.25 In that day, saith the LORD of hosts, shall the nail that is fastened in the sure place be removed, and be cut down, and fall; and the burden that was upon it shall be cut off: for the LORD hath spoken it .

Jesaja 22

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Ausspruch ⟨über das⟩ Tal der Offenbarung[1]. Was ist dir denn, dass du insgesamt auf die Dächer gestiegen bist? (Jer 19,13; Jer 21,13; Jer 32,29; Zef 1,5)2 ⟨Du⟩ lärmende Stadt voller Getümmel, du ausgelassene Stadt, deine Erschlagenen sind nicht mit dem Schwert Erschlagene[2] und nicht in der Schlacht Getötete! (Jes 32,13; Kla 4,9)3 All deine Anführer sind miteinander geflohen, ohne einen Bogen⟨schuss⟩ wurden sie gefangen, alle, die man in dir fand, wurden miteinander gefangen, weit fort wollten sie fliehen. (2Kön 25,4; Jer 39,4)4 Darum sage ich: Schau weg von mir! Bitterlich weinen muss ich. Dringt nicht darauf, mich zu trösten über die Verwüstung der Tochter meines Volkes! (Est 4,1; Jer 8,23)5 Denn ein Tag der Bestürzung, der Zertretung und der Verwirrung ⟨kam⟩ vom Herrn, dem HERRN der Heerscharen, im Tal der Offenbarung[3]. Es bricht die Mauer, und Hilfegeschrei ⟨hallt⟩ zum Gebirge hin.[4] (Kla 2,2; Zef 1,15)6 Und Elam erhebt den Köcher mit bemannten Wagen ⟨und⟩ Reitern; und Kir enthüllt den Schild. (2Kön 16,9; Jes 11,11)7 Und es wird geschehen, deine auserlesenen Talebenen sind voller Wagen, und die Reiter nehmen Stellung gegen das Tor. (Hes 4,2)8 Da nimmt man Judas Schutz weg[5]. Aber du blickst an jenem Tag nach den Waffen des Waldhauses. (1Kön 10,17)9 Und ihr seht die Risse der Stadt Davids, dass sie zahlreich sind, und ihr sammelt das Wasser des unteren Teiches. (2Chr 32,4)10 Auch zählt ihr die Häuser von Jerusalem und brecht die Häuser ab, um die Mauer unzugänglich zu machen. (Jer 33,4)11 Und ihr macht ein Sammelbecken zwischen den beiden Mauern für die Wasser des alten Teiches. Aber ihr blickt nicht auf den, der es getan, und seht den nicht an, der es lange vorher[6] gebildet hat[7]. – (2Kön 20,20; Jes 7,3; Jes 37,26)12 Und an jenem Tag ruft der Herr, der HERR der Heerscharen, zum Weinen und zur Wehklage auf, zum Kahlscheren und zum Umgürten von Sacktuch. (Jes 37,1; Joe 1,13; Joe 2,12; Mi 1,16; Jak 4,9)13 Aber siehe, Wonne und Freude, Rindertöten und Schafeschlachten, Fleischessen und Weintrinken: Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir! (Jes 5,11; Jes 56,12; 1Kor 15,32)14 Aber der HERR der Heerscharen hat sich meinen Ohren offenbart: Wenn euch diese Schuld vergeben wird, bis ihr sterbt[8], spricht der Herr, der HERR der Heerscharen. (Jes 5,9; Am 8,7)15 So sprach der Herr, der HERR der Heerscharen: Auf! Geh zu diesem Verwalter da, zu Schebna, der über das Haus ⟨des Königs bestellt⟩ ist⟨, und sprich⟩: (2Kön 18,18; Jes 36,3; Jes 37,2)16 Was hast du hier, und wen hast du hier, dass du dir hier ein Grab aushaust? – ⟨du,⟩ der sein Grab aushaut ⟨hier⟩ auf der Höhe, sich eine Wohnung in den Felsen meißelt? (Hi 3,14)17 Siehe, der HERR wird dich weit wegschleudern, ⟨dich⟩ hin- und herschütteln, Mann[9]! Er wird dich fest packen, (Jer 10,18)18 zu[10] einem Knäuel wird er dich fest zusammenwickeln, wie den Ball ⟨dich wegschleudern⟩[11] in ein Land, das nach beiden Seiten weit ausgedehnt ist. Dort wirst du sterben, und dorthin ⟨kommen⟩ deine Prunkwagen, du Schande für das Haus deines Herrn! (Am 7,17)19 Und ich werde dich von deinem Posten wegstoßen, und aus deiner Stellung wird man dich herunterreißen. –20 Und es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich meinen Knecht Eljakim rufen, den Sohn des Hilkija. (2Kön 18,18; Jes 36,3; Jes 37,2)21 Und ich werde ihn mit deinem Leibrock bekleiden und ihm deinen Gürtel[12] fest umbinden und werde deine Herrschaft in seine Hand geben. Und er wird den Bewohnern von Jerusalem und dem Haus Juda zum Vater sein. (1Mo 45,8)22 Und ich werde den Schlüssel des Hauses David auf seine Schulter legen. Er wird öffnen, und niemand wird schließen, er wird schließen, und niemand wird öffnen. (Hi 12,14; Offb 3,7)23 Und ich werde ihn als Pflock einschlagen an einen festen Ort; und er wird seinem Vaterhaus zum Thron der Würde[13] sein. (Esr 9,8; Sach 10,4)24 Dann werden sie sich an ihn hängen – die ganze Bürde[14] seines Vaterhauses: die Sprösslinge und die Schösslinge, alle kleinen Gefäße, von den Beckengefäßen bis zu allen Kruggefäßen. (1Mo 47,11)25 An jenem Tag, spricht der HERR[15] der Heerscharen, wird der Pflock weichen, der an einem festen Ort eingeschlagen war, und er wird abgehauen werden und fallen, und die Last, die er trug, wird beseitigt werden. Denn der HERR hat geredet. (Ps 146,3; Jer 25,22; Hes 26,1; Am 1,9; Sach 9,2)

Jesaja 22

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Dies ist Gottes Botschaft über den Ort, an dem er sich immer wieder offenbart hat[1]: Was ist los, ihr Einwohner von Jerusalem? Warum seid ihr alle auf die flachen Dächer eurer Häuser gestiegen?2 Du lebenslustige Stadt voller Betriebsamkeit und Lärm: Was ist mit all den Toten, die hier herumliegen? Fielen sie etwa dem Schwert zum Opfer? Sind sie ehrenvoll im Krieg gefallen?3 Nein, deine Heerführer haben sich alle aus dem Staub gemacht. Doch einer nach dem anderen wurde vom Feind aufgestöbert und gefangen genommen, auch wenn sie schon weit geflohen waren. Sie wurden gefasst, ehe sie auch nur einen Pfeil abschießen konnten.4 Ach, lasst mich allein! In meinem großen Schmerz muss ich den Tränen freien Lauf lassen. Redet doch nicht länger auf mich ein, versucht mich nicht mehr zu trösten über den Zusammenbruch meiner geliebten Stadt!5 Der HERR, der allmächtige Gott, ließ einen Tag voller Schrecken über Jerusalem hereinbrechen: Verwirrung herrscht in der Stadt, Angst und Entsetzen hat alle gepackt. Schon reißen die Feinde die Stadtmauer ein. Die umliegenden Berge hallen wider von verzweifelten Hilfeschreien.6 Die elamitischen Truppen stürmen auf Pferden und Wagen heran, die Bogenschützen hängen ihre vollen Köcher um, bereit zum Schießen, und die Söldner aus Kir packen ihre Schilde aus den Hüllen.7 Feindliche Streitwagen und Reiter füllen die prächtigen Täler rund um Jerusalem. Schon dringen sie bis zu den Stadttoren vor und errichten dort ihre Stellungen.8 Judas letzter Zufluchtsort, Jerusalem, liegt schutzlos da. Und ihr? Ihr rennt zum Waffenlager und schaut, ob die Waffen alle griffbereit sind.9-11 Ihr überprüft alle Häuser der Stadt und wählt einige zum Abreißen aus. Mit ihren Steinen wollt ihr die Stadtmauer ausbessern. Denn ihr seht, dass die Mauer der Stadt Davids brüchig ist und viele gefährliche Risse aufweist. Das Wasser des unteren Teiches staut ihr auf. Für das Wasser, das vom oberen Teich abfließt, baut ihr ein Sammelbecken zwischen dem inneren und äußeren Mauerring. Doch was nützt euch dieses fieberhafte Treiben, solange ihr für Gott blind seid? Ihr schaut nicht auf den, der euch in diese verzweifelte Lage kommen ließ. Ihr wollt nichts von ihm wissen, der schon seit langem dieses Unheil über euch beschlossen hat.12 Der HERR, der allmächtige Gott, hat euch damals aufgefordert, eure Sünden zu bereuen. Er wollte sehen, wie ihr weint und eure Schuld beklagt, wie ihr euch den Kopf kahl schert und in Trauergewändern herumlauft.13 Doch stattdessen habt ihr ausgelassen gefeiert. Bei euren Festgelagen wurden Berge von Fleisch verzehrt, ihr habt euch mit Wein volllaufen lassen und gerufen: »Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!«14 Es klingt mir noch in den Ohren, was der HERR, der allmächtige Gott, dazu gesagt hat: »Diese Sünde wird euch nie vergeben, solange ihr lebt!« Ja, das hat der HERR, der allmächtige Gott, geschworen.15 Der HERR, der allmächtige Gott, befahl mir: »Geh zu Schebna, diesem Palastvorsteher, dem obersten Beamten! Sag ihm:16 Was hast du eigentlich hier zu suchen? Und für wen hältst du dich, dass du dir hier eine Grabkammer aus dem Felsen meißelst? Ja, hoch oben in der Felswand lässt du dir ein Prachtgrab aushauen, eine letzte Ruhestätte willst du dir schaffen.17 Doch ich, der HERR, werde dich in hohem Bogen fortschleudern. Mit eisernem Griff werde ich dich packen,18 wie Wolle zu einem Knäuel zusammenwickeln und dich dann wie einen Ball wegwerfen in ein großes, weites Land. Dort wirst du enden mitsamt deinen Prachtwagen, du Schandfleck des königlichen Hofes.19 Ja, ich vertreibe dich aus deinem Amt und stoße dich von deinem hohen Posten hinunter!20 Dann berufe ich meinen Diener Eljakim, den Sohn von Hilkija, zu deinem Nachfolger.21 Ich ziehe ihm deine Amtstracht an und binde ihm deinen Gürtel um. Alle Vollmachten, die du bisher innehattest, übertrage ich ihm. Er wird wie ein Vater sein für die Einwohner Jerusalems und für das ganze Volk von Juda.22 Ihm vertraue ich den Schlüssel des Königshauses David an. Was er öffnet, wird kein anderer verschließen, und was er zuschließt, wird niemand öffnen.23 Ich festige seine Macht, und er gleicht einem Pflock, der tief in eine Mauer eingeschlagen ist. Seine ganze Verwandtschaft wird durch ihn zu Ansehen kommen.24 Doch dann hängen sie sich an ihn, mit Kind und Kegel. So gleicht er einem Pflock, an dem man das ganze Geschirr eines Haushalts aufhängt – Schüsseln, Becken und Krüge.25 Eines Tages kann der starke Pflock die Last nicht mehr tragen, obwohl er tief eingeschlagen ist. Er bricht ab und fällt zu Boden. Und mit ihm zerbricht alles, was sich an ihn gehängt hat. Ich, der HERR, habe es angekündigt!«

Jesaja 22

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Für das Tal der Offenbarung erhielt ich folgende Botschaft: Was geht hier vor? Warum seid ihr alle auf die Dächer gestiegen? (Jer 21,13; Joe 4,12)2 Du lärmende, belebte und fröhliche Stadt! Deine Toten sind keine Kriegsopfer, die durch das Schwert getötet worden sind. (Jes 23,7; Jer 14,18; Kla 2,20)3 Alle deine Anführer sind gemeinsam geflohen. Sie ergaben sich widerstandslos. Auch diejenigen, die schon weit geflohen waren, werden gefunden und gefangen genommen. (Jes 21,15)4 Deshalb bitte ich euch: Lasst mich allein, ich muss weinen, weil mein Volk vernichtet wird. Bemüht euch nicht, mich wegen des Zusammenbruchs meines Volkes zu trösten. (Jer 8,23)5 Einen Schreckenstag des Tumultes, des Zertrampelns und der Ratlosigkeit lässt der Herr, der HERR, der Allmächtige, über das Tal der Visionen hereinbrechen! Mauern werden eingerissen und von den umliegenden Bergen hallt das Echo der Hilferufe. (Jes 37,3; Kla 2,2)6 Die Elamiter haben sich Köcher voller Pfeile umgehängt und nähern sich mit Reitern und bemannten Wagen. Die Männer von Kir greifen zu ihren Schilden. (Jes 21,2)7 Deine schönen Täler sind voller Streitwagen und die Reiter haben vor dem Tor Stellung bezogen.8 Doch jetzt wird dir, Juda, klar, welche Stunde dir geschlagen hat. Jetzt schaust du dich nach dem Waffenlager im Waldhaus um. (1Kön 7,2; 1Kön 10,17)9 Dir fallen auch die vielen Schäden in den Mauern der Stadt Davids auf. Du sorgst für ausreichende Wasservorräte im unteren Teich.10 Du zählst die Häuser an der Stadtmauer, die abgerissen werden können, um die Mauer zu verstärken.11 Du legst auch einen Wasserspeicher zwischen zwei Mauern an, der mit Wasser vom alten Teich versorgt wird. Doch dabei achtet ihr nicht auf den, der es wirkt und schaut nicht auf den, dessen Beschluss alles schon vor langer Zeit in die Wege geleitet hat. (2Kön 20,20; 2Kön 25,4)12 Zwar ruft der HERR, der Allmächtige, euch dann auf zu weinen und zu klagen. Er ruft euch auf, euch kahl zu scheren und euch in Säcke zu kleiden. (Jes 32,11; Joe 1,13; Mi 1,16)13 Doch stattdessen herrschen Ausgelassenheit und Vergnügen; ihr schlachtet Schafe und Rinder, esst Fleisch und trinkt Wein. »Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir.[1]« (Jes 5,11; Jes 56,12; 1Kor 15,1)14 Der HERR der Heerscharen hat mir offenbart: »Diese Sünde wird euch bis zu eurem Todestag nicht vergeben werden.« So lautet das Urteil des HERRN, des Allmächtigen. (Jes 65,7)15 Der Herr, der HERR, der Allmächtige, sagte zu mir: »Geh zu Schebna, dem Palastverwalter und sag ihm:16 ›Was machst du hier und für wen tust du das hier, dass du dir hier ein Grab herrichten lässt? Du haust dir hier oben ein Grab aus, du meißelst eine letzte Ruhestätte in den Felsen. (2Chr 16,14; Mt 27,60)17 Bedenke: Der HERR wird dich mit der Wurfkraft eines Athleten weit wegschleudern! Er wird dich hart anpacken.18 Er wird dich zu einem Ball zusammenknüllen und in weite Ferne fortschleudern. Dort wirst du sterben und dort werden auch deine Staatskarossen zurückbleiben. Du bist eine Schande für das Haus deines Herrn. (Hi 18,18)19 Ich enthebe dich deines Amtes‹, spricht der HERR. ›Ich werde dich von deiner hohen Position stürzen. (Hes 17,24)20 Danach werde ich meinen Knecht Eljakim, den Sohn Hilkijas, berufen. (Jes 36,3)21 Ich werde ihm dein Amtgewand umhängen und er wird deine Schärpe tragen und ich gebe deine Vollmachten in seine Hand. Er soll dann dem Volk von Jerusalem und Juda ein Vater sein. (1Mo 45,8)22 Ich vertraue ihm den Schlüssel zum Haus Davids an. Türen, die er öffnet, kann niemand schließen; Türen, die er schließt, kann niemand öffnen.23 Ich werde ihn als Pfahl an sicherer Stelle fest verankern. Er wird dem Haus seines Vaters zu einem mächtigen und ehrenvollen Thronfolger werden. (Hi 36,7; Sach 10,4)24 Die ganze Last seines Vaterhauses hängt dann an ihm: Kinder und Enkel, alle kleinen Gefäße, Becken und Krüge.‹«25 Der HERR, der Allmächtige, spricht: »Wenn diese Zeit kommt, wird der Pfahl, der am sicheren Ort eingeschlagen war, nachgeben und abbrechen. Die Last, die er trug, wird zu Boden fallen und zerbrechen. Ich, der HERR, habe gesprochen!« (Est 9,24; Jes 46,11)

Jesaja 22

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Die Last über das Tal der Offenbarung: Was ist denn mit dir, dass alle deine Leute auf die Dächer steigen, (Jer 14,14; Jer 19,13; Jer 23,25; Jer 32,29; Hes 7,26; Zef 1,5)2 du vom Getümmel erfüllte, lärmende Stadt, du jauchzende Stadt? Deine Erschlagenen sind weder vom Schwert durchbohrt noch im Kampf gefallen! (3Mo 26,25; Jes 22,12; Jes 23,7; Jes 32,12; Kla 4,9)3 Alle deine Anführer sind miteinander geflohen, wurden gefesselt, ohne einen Bogenschuss abzugeben; dein ganzes Aufgebot ist miteinander in Gefangenschaft geraten; schon von ferne sind sie geflohen! (2Kön 25,4; Jer 39,4; Hes 12,12)4 Deshalb sage ich: Schaut weg von mir, denn ich muss bitterlich weinen; gebt euch keine Mühe, mich zu trösten über den Untergang der Tochter meines Volkes! (Jer 9,1; Jer 13,17; Jer 31,15; Kla 3,48; Mt 2,18; Mt 26,75)5 Denn es [kommt] ein Tag der Bestürzung, der Zertretung und Verwirrung von dem Herrscher, dem HERRN der Heerscharen, im Tal der Offenbarung; man reißt die Mauer ein, und Geschrei hallt gegen den Berg. (Jes 22,1; Jes 37,3; Jer 39,2; Kla 2,2; Kla 2,8; Joe 2,2; Mi 3,6; Zef 1,14)6 Die Elamiter tragen den Köcher, neben bemannten Streitwagen kommen Reiter daher, Kir entblößt den Schild. (2Kön 16,9; Jer 49,35)7 Und es wird geschehen: Deine schönen Täler werden voller Streitwagen sein, und die Reiter nehmen Stellung ein gegen das Tor. (Jer 32,2; Jer 39,1; Hes 4,2; Hes 6,3)8 Und er nimmt den Schutz Judas weg. Aber du schaust an jenem Tag auf die Waffen des Zeughauses. (1Kön 10,17)9 Und ihr seht nach den Rissen [in der Mauer] der Stadt Davids — denn es sind viele —, und die Wasser des unteren Teiches sammelt ihr. (2Kön 20,20; 2Chr 32,4; 2Chr 32,30)10 Ihr zählt auch die Häuser Jerusalems und brecht Häuser ab, um die Mauer zu befestigen. (Jer 33,4)11 Und ihr legt ein Sammelbecken an zwischen den beiden Mauern für die Wasser des alten Teiches — aber ihr schaut nicht auf den, der dies getan hat, und seht nicht nach dem, der es seit Langem bereitet hat! (2Kön 20,20; Jes 7,3; Jes 36,2; Jes 37,26; Kla 3,37)12 Und an jenem Tag ermahnt der Herrscher, der HERR der Heerscharen, zum Weinen und Wehklagen, zum Kahlscheren des Hauptes und zum Umgürten des Sacktuches — (Jes 37,1; Joe 1,13; Mi 1,16)13 doch siehe, da ist Jubel und Vergnügen, Ochsenschlachten und Schafeschächten, Fleischessen und Weintrinken: »Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!« (Jes 5,11; Jes 22,2; Jes 56,12; Lk 21,34; 1Kor 15,32)14 Doch der HERR der Heerscharen hat sich meinem Ohr geoffenbart: Wahrlich, diese Missetat soll euch nicht vergeben werden, bis ihr sterbt!, spricht der Herrscher, der HERR der Heerscharen. (4Mo 32,23; Ps 33,9; Jes 5,9; Jes 5,13; Jes 22,1; Jes 22,5; Mi 3,8; Mk 3,29; Hebr 10,26)15 So hat der Herrscher, der HERR der Heerscharen, gesprochen: Geh hinein zu diesem Verwalter, zu Schebna, der über den Palast gesetzt ist [und sprich]: (1Kön 18,3; 2Chr 26,21; Jes 36,3; Jes 37,2)16 Was hast du hier, und wen hast du hier, dass du dir hier ein Grab aushaust? Du, der sich hoch oben sein Grab aushaut, sich eine Wohnung in den Felsen hineinmeißelt? (Hi 3,13; Pred 6,3)17 Siehe, der HERR wird dich weit wegschleudern, Mann! Und er wird dich fest packen, (Jer 10,18)18 dich fest zusammenwickeln wie einen Knäuel und dich wie einen Ball in ein weites und breites Land schleudern! Dort wirst du sterben, und dorthin kommen deine prächtigen Wagen, du Schande für das Haus deines Herrn! (Am 7,17)19 Ich will dich aus deinem Amt stoßen, und man wird dich von deiner Stellung herabstürzen. (Ps 75,6; Hes 17,24; Lk 1,52)20 Und es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich meinen Knecht Eljakim, den Sohn Hilkijas, berufen, (2Kön 18,18; 2Kön 18,37; Jes 36,3; Jes 36,11; Jes 37,2)21 und ich werde ihn mit deinem Gewand bekleiden und mit deinem Gürtel fest umgürten und deine Vollmacht in seine Hand legen. Er wird den Bürgern von Jerusalem und dem Haus Juda ein Vater sein. (1Mo 45,8; Est 8,2; Est 8,15)22 Ich will ihm auch den Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen, sodass, wenn er öffnet, niemand zuschließen kann, und wenn er zuschließt, niemand öffnen kann. (Hi 12,14; Jes 9,5; Mt 16,18; Offb 1,18; Offb 3,7)23 Und ich will ihn als Pflock einschlagen an einem festen Ort, und er soll ein Ehrenthron für das Haus seines Vaters werden, (1Mo 45,9; 1Mo 47,11; Hi 36,7; Lk 22,29)24 sodass die ganze Herrlichkeit seines Vaterhauses sich an ihn hängen wird, die Sprösslinge und die Abkömmlinge, alle kleinen Gefäße, von den Tonschalen bis zu allen Krügen. (Dan 6,1)25 An jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen, wird der Pflock, der an dem festen Ort eingeschlagen war, weichen; ja, er wird abgehauen werden und fallen, und die Last, die daran hängt, wird zugrunde gehen; denn der HERR hat [es] geredet. (4Mo 23,19; Ps 146,3; Jes 1,2; Jes 16,13)