Jeremia 10

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Höret, was der HERR zu euch redet, ihr vom Hause Israel!2 So spricht der HERR: Ihr sollt nicht die Weise der Heiden annehmen und sollt euch nicht fürchten vor den Zeichen des Himmels, wie die Heiden sich fürchten.3 Denn die Bräuche der Heiden sind alle nichts: Man fällt im Walde einen Baum, und der Bildhauer macht daraus mit dem Beil ein Werk seiner Hände. (Jes 44,13)4 Er schmückt es mit Silber und Gold und befestigt es mit Nagel und Hammer, dass es nicht umfalle.5 Es sind ja nichts als Vogelscheuchen im Gurkenfeld. Sie können nicht reden; auch muss man sie tragen, denn sie können nicht gehen. Darum sollt ihr euch nicht vor ihnen fürchten; denn sie können weder helfen noch Schaden tun. (Ps 115,4; Jes 46,7)6 Aber dir, HERR, ist niemand gleich; du bist groß, und dein Name ist groß, wie du es mit der Tat beweist. (Ps 86,8)7 Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? Dir muss man gehorchen; denn unter allen Weisen der Völker und in allen ihren Königreichen ist niemand dir gleich.8 Sie sind allzumal Narren und Toren. Was man von den nichtigen Götzen lernt, ist nur Holz.9 Silberblech bringt man aus Tarsis, Gold aus Ufas; durch den Bildhauer und Goldschmied werden sie hergestellt; blauen und roten Purpur zieht man ihnen an, und alles ist der Künstler Werk.10 Aber der HERR ist der wahrhaftige Gott, der lebendige Gott, der ewige König. Vor seinem Zorn bebt die Erde, und die Völker können sein Drohen nicht ertragen.11 So sollt ihr zu ihnen sagen: Die Götter, die Himmel und Erde nicht gemacht haben, müssen vertilgt werden von der Erde und unter dem Himmel.12 Er aber hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Erdkreis bereitet durch seine Weisheit und den Himmel ausgebreitet durch seinen Verstand. (Jer 51,15)13 Wenn er donnert, so ist Wasser die Menge am Himmel; Wolken lässt er heraufziehen vom Ende der Erde. Er macht die Blitze, dass es regnet, und lässt den Wind kommen aus seinen Kammern. (Ps 135,7)14 Alle Menschen aber sind Toren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede stehen beschämt da mit ihren Bildern; denn ihre Götzen sind Trug und haben kein Leben, (Jes 45,16)15 sie sind nichts, ein Spottgebilde; sie müssen zugrunde gehen, wenn sie heimgesucht werden.16 Aber so ist der nicht, der Jakobs Schatz ist; sondern er ist’s, der alles geschaffen hat, und Israel ist sein Erbteil. Er heißt HERR Zebaoth. (5Mo 32,9)17 Raffe dein Bündel auf von der Erde, die du sitzt in Bedrängnis!18 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich will die Bewohner des Landes diesmal wegschleudern und will sie ängstigen, damit sie sich finden lassen.19 Weh mir, ich bin zerbrochen, unheilbar ist meine Wunde. Ich dachte: Es ist nur eine Plage, ich muss sie erleiden. (Jer 30,12)20 Aber mein Zelt ist zerstört, und alle meine Seile sind zerrissen. Meine Kinder sind von mir gegangen und nicht mehr da. Niemand richtet meine Hütte wieder auf, und mein Zelt schlägt keiner mehr auf. (Jer 4,20)21 Denn die Hirten sind zu Toren geworden und fragen nicht nach dem HERRN. Darum kann ihnen nichts Rechtes gelingen, und ihre ganze Herde ist zerstreut. (Jer 23,1)22 Horch, es kommt eine Kunde daher und ein großes Getöse aus dem Lande des Nordens, dass die Städte Judas verwüstet und zur Wohnung der Schakale werden sollen. (Jer 4,6; Jer 9,10)23 Ich weiß, HERR, dass des Menschen Tun nicht in seiner Gewalt steht, und es liegt in niemandes Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte. (Spr 16,9)24 Züchtige mich, HERR, doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf dass du mich nicht ganz zunichtemachst. (Ps 6,2; Ps 38,2; Jer 30,11; Jer 46,28)25 Schütte aber deinen Zorn aus über die Völker, die dich nicht kennen, und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen. Denn sie haben Jakob aufgefressen und verschlungen, sie haben ihn vernichtet und seine Wohnung verwüstet. (Ps 79,6)

Jeremia 10

King James Version

1 Hear ye the word which the LORD speaketh unto you, O house of Israel:2 Thus saith the LORD, Learn not the way of the heathen, and be not dismayed at the signs of heaven; for the heathen are dismayed at them.3 For the customs of the people are vain: for one cutteth a tree out of the forest, the work of the hands of the workman, with the axe.4 They deck it with silver and with gold; they fasten it with nails and with hammers, that it move not.5 They are upright as the palm tree, but speak not: they must needs be borne, because they cannot go. Be not afraid of them; for they cannot do evil, neither also is it in them to do good.6 Forasmuch as there is none like unto thee, O LORD; thou art great, and thy name is great in might.7 Who would not fear thee, O King of nations? for to thee doth it appertain: forasmuch as among all the wise men of the nations, and in all their kingdoms, there is none like unto thee.8 But they are altogether brutish and foolish: the stock is a doctrine of vanities.9 Silver spread into plates is brought from Tarshish, and gold from Uphaz, the work of the workman, and of the hands of the founder: blue and purple is their clothing: they are all the work of cunning men .10 But the LORD is the true God, he is the living God, and an everlasting king: at his wrath the earth shall tremble, and the nations shall not be able to abide his indignation.11 Thus shall ye say unto them, The gods that have not made the heavens and the earth, even they shall perish from the earth, and from under these heavens.12 He hath made the earth by his power, he hath established the world by his wisdom, and hath stretched out the heavens by his discretion.13 When he uttereth his voice, there is a multitude of waters in the heavens, and he causeth the vapours to ascend from the ends of the earth; he maketh lightnings with rain, and bringeth forth the wind out of his treasures.14 Every man is brutish in his knowledge: every founder is confounded by the graven image: for his molten image is falsehood, and there is no breath in them.15 They are vanity, and the work of errors: in the time of their visitation they shall perish.16 The portion of Jacob is not like them: for he is the former of all things ; and Israel is the rod of his inheritance: The LORD of hosts is his name.17 Gather up thy wares out of the land, O inhabitant of the fortress.18 For thus saith the LORD, Behold, I will sling out the inhabitants of the land at this once, and will distress them, that they may find it so .19 Woe is me for my hurt! my wound is grievous: but I said, Truly this is a grief, and I must bear it.20 My tabernacle is spoiled, and all my cords are broken: my children are gone forth of me, and they are not: there is none to stretch forth my tent any more, and to set up my curtains.21 For the pastors are become brutish, and have not sought the LORD: therefore they shall not prosper, and all their flocks shall be scattered.22 Behold, the noise of the bruit is come, and a great commotion out of the north country, to make the cities of Judah desolate, and a den of dragons.23 O LORD, I know that the way of man is not in himself: it is not in man that walketh to direct his steps.24 O LORD, correct me, but with judgment; not in thine anger, lest thou bring me to nothing.25 Pour out thy fury upon the heathen that know thee not, and upon the families that call not on thy name: for they have eaten up Jacob, and devoured him, and consumed him, and have made his habitation desolate.

Jeremia 10

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Hört das Wort, das der HERR zu euch redet, Haus Israel! (Jer 2,4)2 So spricht der HERR: Gewöhnt euch nicht an den Weg der Nationen und erschreckt nicht vor den Zeichen des Himmels, ⟨auch⟩ wenn die Nationen vor ihnen erschrecken! (3Mo 18,3; 5Mo 18,9)3 Denn die Ordnungen der Völker – ein Götze[1] ist es⟨, der sie gab⟩. Ja, ⟨ihre Götzen⟩ sind Holz, das einer aus dem Wald geschlagen hat, ein Werk von Künstlerhänden, mit dem Schnitzmesser[2] ⟨hergestellt⟩. (Jer 16,19)4 Man schmückt es mit Silber und mit Gold. Mit Nägeln und mit Hämmern befestigen sie es, dass es nicht wackelt.5 Sie sind wie eine Vogelscheuche ⟨im⟩ Gurkenfeld und reden nicht; sie müssen getragen werden, denn sie gehen nicht. Fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn sie tun nichts Böses, und Gutes tun können sie auch nicht. (5Mo 4,28; 2Chr 25,15; Jes 41,23; Jes 44,10; Jes 46,1)6 Keiner ist dir gleich, HERR. Du bist groß, und groß ist dein Name durch ⟨deine⟩ Macht. (1Chr 16,25; Ps 86,8; Ps 147,5; Mal 1,11)7 Wer sollte dich nicht fürchten, König der Nationen? Denn ⟨das⟩ gebührt dir! Denn unter allen Weisen der Nationen und in all ihren Königreichen ist niemand dir gleich. (1Chr 16,25; Ps 47,3; Ps 86,8; Ps 147,5; Mal 1,11; Offb 15,4)8 Sie sind allesamt dumm und töricht; die Unterweisung der Nichtigkeiten[3] – Holz ist sie[4]. (Hab 2,18; Sach 10,2)9 Dünn geschlagenes Silber wird aus Tarsis gebracht und Gold aus Ufas, ein Werk des Kunsthandwerkers und der Hände des Goldschmieds. Violetter und roter Purpur ist ihr Gewand, sie alle sind ⟨nur⟩ ein Werk von Kunstfertigen. (2Chr 9,21; Dan 10,5; Hos 8,6)10 Aber der HERR ist in Wahrheit Gott. Er ist ein lebendiger Gott und ewiger König. Vor seinem Grimm erbebt die Erde, und seinen Zorn können die Nationen nicht ertragen. (Jos 3,10; 1Chr 29,11; Ps 10,16; Ps 74,12; Ps 76,8; Ps 100,3; Jes 40,28; Jer 23,36; Dan 3,33; Dan 6,27; Nah 1,5; Joh 17,3; 1Tim 1,17)11 So sollt ihr zu ihnen sagen: Die Götter, die den Himmel und die Erde nicht gemacht haben, die werden von der Erde und unter diesem Himmel verschwinden[5]. (1Sam 5,4; Jes 57,12; Jer 43,12; Jer 50,2; Jer 51,15; Jer 51,18)12 Er ist es, der die Erde gemacht hat durch seine Kraft, der den Erdkreis gegründet durch seine Weisheit und den Himmel ausgespannt durch seine Einsicht, (1Mo 1,1; 1Chr 16,26; Ps 65,7; Ps 104,24; Ps 136,5; Jes 44,24; Jer 32,17)13 auf dessen Befehl sich die Menge des Wassers am Himmel ergießt[6], der Wolken aufsteigen lässt vom Ende der Erde, Blitze macht für den Regen und den Wind aus seinen Kammern[7] herauslässt. (Hi 38,26; Ps 104,13; Ps 135,7; Jer 5,24; Jer 14,22; Am 4,13; Sach 10,1)14 Dumm steht da jeder Mensch, ohne Erkenntnis, beschämt jeder Goldschmied wegen des Götterbildes. Denn Lüge sind seine gegossenen Bilder, Leben haben sie nicht[8], (Ps 115,8)15 Nichtigkeit[9] sind sie, ein Werk zum Gespött. Zur Zeit ihrer Heimsuchung sind sie verloren. (1Sam 5,4; Jes 57,12; Jer 43,12; Jer 50,2; Jer 51,18)16 Jakobs Anteil[10] aber ist nicht wie diese. Denn er⟨, der HERR,⟩ ist es, der das All gebildet hat, und Israel ist der Stamm seines Erbteils, HERR der Heerscharen ist sein Name. (2Mo 34,9; 5Mo 32,9; Ps 16,5; Ps 33,6; Jer 31,35; Jer 32,18; Jer 46,18; Jer 50,34)17 Raffe dein Gepäck von der Erde zusammen, die du in der Belagerung sitzt! (Hes 12,3)18 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich werde diesmal die Bewohner des Landes wegschleudern und sie bedrängen, damit sie[11] sie finden. – (Jes 22,17; Jer 16,13)19 Wehe mir wegen meines Zusammenbruchs! Unheilbar ist meine Wunde. Doch ich sage: Ja, das ist meine Krankheit, und ich will sie tragen. (Jer 4,31; Jer 14,7; Kla 1,12; Kla 3,39)20 Mein Zelt ist verwüstet, und alle meine Stricke sind zerrissen. Meine Kinder sind von mir weggezogen und sind nicht mehr ⟨da⟩. Da ist niemand, der noch mein Zelt ausspannt und meine Zeltdecken befestigt. (Jes 51,18; Jer 4,20; Jer 30,17; Jer 31,15)21 Denn die Hirten sind dumm geworden und haben den HERRN nicht gesucht. Darum haben sie nicht verständig gehandelt[12], und ihre ganze Herde hat sich zerstreut. – (Jer 2,8; Jer 23,1; Hes 34,6)22 Horch! eine Nachricht: Siehe, sie kommt, und ein großes Getöse vom Land des Nordens, um die Städte Judas zur Öde zu machen, zur Wohnung der Schakale. (Jer 2,15; Jer 4,6)23 Ich habe erkannt, HERR, dass der Weg des Menschen nicht in seiner Macht steht und dass es keinem[13], der geht, ⟨gegeben ist,⟩ seinen Schritt zu lenken. (Spr 16,1; Dan 5,23)24 Züchtige mich, HERR, doch mit rechtem Maß[14], nicht in deinem Zorn, damit du mich nicht aufreibst[15]! (Ps 6,2; Jes 28,28; Jer 30,11)25 Gieße deinen Grimm über die Nationen aus, die dich nicht kennen, und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen! Denn sie haben Jakob gefressen, ja, sie haben ihn gefressen und ihn vernichtet und seinen Weideplatz öde gemacht[16]. (Ps 79,6; Jer 30,16; 1Thess 4,5; Offb 16,1)

Jeremia 10

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Hört, ihr Israeliten, was der HERR euch zu sagen hat:2 »Folgt nicht dem Beispiel der anderen Völker! Wenn sie ungewöhnliche Himmelserscheinungen sehen, bekommen sie große Angst. Ihr aber braucht euch nicht zu fürchten.3 Denn die Religion dieser Völker ist eine Täuschung: Da fällen sie im Wald einen Baum, und der Kunsthandwerker schnitzt daraus eine Figur.4 Er verziert das Standbild mit Silber und Gold und nagelt es fest, damit es nicht wackelt.5 Und dann steht sie da, die Götterfigur, wie eine Vogelscheuche im Gurkenfeld! Sie kann weder reden noch gehen, sie muss getragen werden. Fürchtet euch nicht vor diesen Göttern! Sie können euch nichts Böses tun, und noch weniger können sie euch helfen.«6 HERR, dir ist niemand gleich! Du bist erhaben und bekannt für deine Macht.7 Wer sollte dich nicht fürchten, du König aller Völker? Dir allein gebührt die Ehre, denn kein Weiser und König auf dieser Welt ist dir gleich.8 Sie sind allesamt dumm und ohne Verstand. Was können sie von Holzfiguren schon lernen?9 Sie holen Silber aus Tarsis und Gold aus Ufas; der Bildhauer und der Goldschmied fertigen die Figur an. Dann bekommt sie ein Gewand aus blauem und violettem Purpurstoff. Ja, diese Götter werden von Kunsthandwerkern hergestellt!10 Der HERR aber ist der wahre und lebendige Gott, der ewige König. Wenn er zornig wird, dann bebt die Erde, kein Volk kann seinen Zorn ertragen.11 Sagt den Völkern: Eure Götter, die Himmel und Erde nicht erschaffen haben, werden unter diesem Himmel vergehen und von der Erde verschwinden![1]12 Der Herr aber hat die Erde durch seine Macht geschaffen. In seiner großen Weisheit hat er ihr Fundament gelegt und den Himmel ausgebreitet.13 Wenn er es befiehlt, tosen die Wassermassen oben am Himmel; er lässt die Wolken aufsteigen vom Horizont. Er sendet Blitz und Regen und schickt den Wind aus seinen Kammern auf die Reise.14 Davor muss jeder Mensch verstummen! Dumm ist er gegenüber Gottes großer Weisheit. Und die Goldschmiede müssen sich schämen über ihre gegossenen Figuren, denn diese Götter sind blanker Betrug, kein Leben ist in ihnen.15 Eine Täuschung sind sie und verdienen nichts als Spott! Wenn Gott sein Urteil spricht, ist es aus mit ihnen.16 Ganz anders ist der Gott Jakobs als sie! Denn er hat das Weltall geschaffen und Israel zu seinem Eigentum erwählt. »Der HERR, der allmächtige Gott« wird er genannt.17 Ihr Einwohner von Jerusalem, die Stadt ist belagert! Rafft euer Hab und Gut zusammen!18 Denn so spricht der HERR: »Es ist so weit! Diesmal werde ich die Bewohner aus dem Land fortjagen und in große Bedrängnis bringen: Überall werden die Feinde sie finden.19 ›Ich bin verloren‹, schreit Jerusalem, ›ich bin schwer verletzt, meine Wunden heilen nicht mehr! Dabei hatte ich gedacht: Es ist nur eine leichte Krankheit, die ich gut ertragen kann.[2]20 Doch nun ist mein Zelt zerstört, die Seile sind zerrissen. Meine Kinder sind fortgegangen, keins von ihnen ist mehr bei mir. Niemand baut mein Zelt wieder auf und spannt die Decken darüber.21 Unsere Hirten sind ohne Verstand – sie fragen nicht mehr nach dem HERRN. Kein Wunder, dass ihnen nichts mehr gelingt und ihre ganze Herde verstreut ist.22 Da! Der Feind rückt aus dem Norden an, man hört schon den Lärm! Er wird die Städte Judas zu Ruinen machen, in denen die Schakale hausen.‹«23 HERR, ich habe erkannt: Das Leben eines Menschen liegt nicht in seiner Hand. Niemand kann seine Schritte nach eigenem Plan lenken.24 Strafe uns, o HERR, aber geh nicht zu hart mit uns ins Gericht! Lass deinen Zorn nicht an uns aus, denn dann wären wir verloren!25 Gieß deinen Zorn aus über die Völker, die dich nicht anerkennen, und über die Nationen, die deinen Namen nicht anrufen. Denn sie haben dein Volk, die Nachkommen von Jakob, vernichtet. Wie Raubtiere haben sie es verschlungen und seine Heimat verwüstet!

Jeremia 10

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Ihr Israeliten, hört, was der HERR zu euch sagt:2 »So spricht der HERR: Lasst euch nicht darauf ein, so zu leben wie die anderen Völker. Versucht nicht, wie sie eure Zukunft aus den Sternen zu lesen. Wenn sie vor irgendwelchen Himmelszeichen erschrecken, dann erschrick du nicht! (3Mo 18,3; Jes 47,12)3 Denn der Gottesdienst der Völker ist dumm: Ein geschnitztes Götzenbild bleibt doch ein Stück Holz, das man im Wald geschlagen hat. Es ist nicht mehr als ein kunstvolles Werk:4 Mit Gold und Silber hat es der Künstler schön verziert, mit Nägeln befestigt man es, damit es nicht umfällt.5 Und dann stehen diese Götter da wie Vogelscheuchen in einem Gurkenfeld. Sie können nicht reden und sind auch nicht in der Lage sich zu bewegen – sie müssen getragen werden! Vor solchen Götzen braucht ihr keine Ehrfurcht zu haben. Sie können euch weder schaden noch nützen.« (Ps 115,5)6 HERR, es gibt keinen, der so ist wie du! Denn du bist groß, und Macht ist in deinem Namen. (5Mo 33,26; Ps 48,2; Ps 96,4; Jes 12,6; Jer 10,16)7 Wer sollte dich nicht fürchten, König über alle Völker? Ja, das kannst nur du allein rechtmäßig für dich beanspruchen. In allen Völkern und unter allen Weisen dieser Erde findet man keinen, der so ist wie du. (Ps 22,29; Dan 2,27; 1Kor 1,19)8 Die Menschen sind alle albern und dumm: Sie beten ein Stück Holz an! (Jer 4,22)9 Sie kaufen Silberblech aus Tarsis und Gold aus Ufas; geschickte Bildhauer und Kunstschmiede fertigen daraus eine meisterhafte Figur. Die fertigen Götzen werden von kunstfertigen Schneidern in blauen und roten Purpur gehüllt. Diese Götter sind von Handwerkern hergestellt! (Ps 72,10; Ps 115,4; Jes 40,19; Dan 10,5)10 Der einzige wahre Gott ist der HERR; der lebendige Gott ist König bis in alle Ewigkeit! Wenn er zürnt, bebt die Erde, und die Völker können es nicht ertragen, wenn er grimmig ist. (Ps 10,16; Ps 29,10; Ps 76,8; Jes 65,16; Jer 50,46)11 Das sollt ihr denen sagen, die andere Götter anbeten: »Eure Götter, die weder Himmel noch Erde geschaffen haben, haben unter diesem Himmel nichts zu suchen und werden von der Erde verschwinden.« (Ps 96,5; Jes 2,18; Zef 2,11)12 Gott schuf die Erde durch seine Macht, und er hat sie durch seine Weisheit fest gegründet. Er hat den Himmel ausgebreitet durch seine Einsicht. (Hi 9,8; Hi 38,4; Ps 78,69; Ps 148,4; Jes 40,22; Jes 45,18; Jer 51,15)13 Beim Lärm des Donners lässt er Wassermassen vom Himmel herabstürzen. Er treibt die Wolken vom Ende der Erde heran und lässt im Regen Blitze vom Himmel fahren. Den Sturmwind befreit er aus seinen Kammern. (Hi 36,27; Ps 29,3)14 Jeder, der Zeuge dieser Naturgewalten wird, bleibt erstarrt stehen. Er kann nicht verstehen, woher sie kommen oder wer sie erschaffen hat. Dann schämt sich jeder Goldschmied seines Kunstwerks: Sein Götze, den er gemacht hat, ist eine reine Lüge, es ist kein Hauch von Leben in ihm. (Jer 51,17)15 Er ist nichts als wertloser Plunder, ein lächerliches Ding! Wenn Gott das Urteil spricht, ist es aus mit allen Götzen. (Jes 41,24; Jer 8,12; Jer 14,22)16 Aber der Gott Israels[1] ist kein Götze wie sie. Er ist es doch, der den ganzen Weltraum geschaffen hat. Und Israel ist sein besonderes Eigentum. HERR, der Allmächtige, ist sein Name! (5Mo 32,9; Jes 45,7; Jer 10,12; Jer 31,35; Jer 32,18; Jer 51,19)17 Ihr, die ihr belagert werdet, schnürt euer Bündel und macht euch bereit! (Hes 12,3)18 Denn so spricht der HERR: »Dieses Mal will ich die Einwohner des Landes von mir stoßen! Ich will euch in großes Unglück treiben, damit euch eure Feinde finden.« (1Sam 25,29; Jer 14,17)19 Meine Wunde ist tief, mein Kummer groß. Und ich dachte zuerst, es sei nur eine Krankheit, die ich leicht überstehen würde! (Jer 4,31; Mi 7,9)20 Aber nun ist mein Zelt verwüstet, alle Stricke sind zerrissen. Meine Kinder wurden mir genommen, es ist mir kein einziges mehr geblieben. Ich habe keinen mehr, der mir hilft, mein Zelt wieder aufzubauen und die Decken darüber zu breiten. (Jes 51,18; Jer 4,20; Jer 31,15; Kla 1,5; Kla 2,4)21 Die Hirten meines Volkes haben den Verstand verloren. Sie haben überhaupt nicht danach gefragt, was der HERR von ihnen will. Deshalb ist ihnen auch nichts mehr gelungen. Die ganze Herde ist ihnen davongelaufen. (Jer 23,2)22 Hört her! Ein gewaltiger Lärm brandet von Norden heran. Die Städte Judas werden zerstört werden; sie werden zur Behausung von Schakalen verkommen.23 Ich weiß, HERR, dass das Leben eines Menschen nicht in seinen eigenen Händen liegt. Es kann auch niemand seinem Leben von sich aus eine bestimmte Richtung geben. (Spr 20,24; Jes 26,7)24 Bestrafe mich, aber tue es in Maßen. Schütte deinen Zorn nicht über mich aus, du würdest mich damit vernichten.25 Gieß deinen Zorn über die Völker, die dich nicht erkennen wollen, und über die Stämme, die dich nicht anbeten. Denn sie haben dein Volk Israel[2] verschlungen und das Land verwüstet. (Ps 79,6; Jer 8,16; Jer 50,7; Zef 1,6; Zef 3,8)

Jeremia 10

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Hört das Wort, das der HERR zu euch redet, o Haus Israel! (Jer 2,4; Jer 13,15; Am 7,16; 1Thess 2,13)2 So spricht der HERR: Lernt nicht den Weg der Heiden und erschreckt nicht vor den Zeichen des Himmels, auch wenn die Heiden sich vor ihnen fürchten! (3Mo 18,3; 3Mo 20,23; 5Mo 12,30; 5Mo 18,9; Röm 12,2)3 Denn die Bräuche der Heiden sind nichtig. Denn ein Holz ist’s, das man im Wald gehauen hat und das der Künstler mit dem Schnitzmesser anfertigt. (Röm 1,21; Eph 4,17; 1Petr 1,18)4 Er verziert es mit Silber und Gold und befestigt es mit Hämmern und Nägeln, damit es nicht wackelt; (Jes 40,19; Jes 44,9; Jes 46,6)5 sie sind gedrechselten Palmbäumen gleich, sie können nicht reden; man muss sie tragen, denn sie können nicht gehen. Fürchtet euch nicht vor ihnen, denn sie können nichts Böses tun, und auch Gutes zu tun steht nicht in ihrer Macht! (Ps 135,15; Jes 41,23; Hab 2,18)6 Doch dir, o HERR, ist niemand gleich! Groß bist du, und groß ist dein Name an Macht! (2Mo 15,11; Ps 145,3; Ps 147,5; Jes 40,18; Mal 1,11)7 Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? Denn dir gebührt dies; unter allen Weisen der Völker und in allen ihren Königreichen ist ja keiner wie du! (Ps 47,3; Ps 47,9; Röm 11,33; 1Kor 1,25)8 Sie sind allesamt dumm und töricht, eine äußerst nichtige Lehre: Holz sind sie. (Ps 115,8; Jer 2,27; Jer 10,14; Sach 10,2; Röm 1,21)9 Gehämmertes Silber wird von Tarsis gebracht, und Gold von Uphas, eine Arbeit des Künstlers und der Hände des Goldschmieds; mit blauem und rotem Purpur sind sie bekleidet; sie sind alle nur das Werk von Kunstfertigen. (Jes 40,19; Jer 10,4; Dan 10,5)10 Aber der HERR ist in Wahrheit Gott; er ist der lebendige Gott und ein ewiger König. Vor seinem Zorn erbebt die Erde, und die Völker können seinen Grimm nicht ertragen. (2Mo 3,14; Ps 10,16; Ps 76,8; Ps 100,3; Jes 45,22; Dan 4,34; Nah 1,5; Joh 5,26; Joh 17,3; 1Thess 1,9; Hebr 3,12)11 So sollt ihr nun zu ihnen sagen: Die Götter, welche weder Himmel noch Erde erschaffen haben, sie werden von der Erde und unter dem Himmel verschwinden! — (Ps 96,5; Jes 2,18; Jer 10,15; Jer 43,12)12 Er ist’s, der die Erde erschaffen hat durch seine Kraft, der in seiner Weisheit den Weltkreis abgegrenzt und mit seinem Verstand den Himmel ausgespannt hat. (Ps 104,2; Ps 104,5; Spr 3,19; Jer 51,15)13 Sobald er den Donnerschall gibt, [sammelt sich] eine Wassermenge am Himmel, und Wolken ziehen herauf vom Ende der Erde. Blitze macht er zum Regen, und den Wind führt er aus seinen Kammern hervor. (Hi 38,28; Ps 135,7; Jer 5,24; Jer 14,22; Apg 14,17)14 Dumm steht jeder Mensch da, ohne es zu begreifen, und jeder Goldschmied wird an seinem Götzenbild zuschanden; denn sein gegossenes Bild ist Betrug, und kein Geist ist darin. (Jes 44,9; Jer 10,8)15 Schwindel ist’s, ein lächerliches Machwerk! Zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zugrunde. (Jer 8,12; Jer 8,19; Jer 10,8; Jer 10,11; Zef 1,3; Sach 13,2)16 Aber Jakobs Teil ist nicht wie diese, sondern der Schöpfer des Alls ist er, und Israel ist der Stamm seines Erbteils: HERR der Heerscharen ist sein Name. (5Mo 32,9; Ps 16,5; Ps 33,6; Ps 33,15; Ps 73,26; Jes 6,5; Jes 47,4; Jer 46,18; Kla 3,24)17 Raffe dein Bündel auf von der Erde, die du in Belagerung sitzt! (Jes 3,26; Kla 1,1; Hes 12,3)18 Denn so hat der HERR gesprochen: Siehe, diesmal will ich die Bewohner des Landes hinausschleudern und sie ängstigen, damit sie es herausfinden. (Jes 22,17; Jer 16,13; Hes 6,10)19 Wehe mir wegen meines Schadens! Wie tut mir meine Wunde so weh! Doch ich dachte: Sicherlich ist das mein Leiden; ich will es auch tragen. (Jer 4,31; Kla 1,12; Kla 3,39; Mi 7,9)20 Mein Zelt ist verwüstet, und alle meine Zeltstricke sind abgerissen; meine Kinder haben mich verlassen, sie sind nirgends mehr. Niemand schlägt mir mehr mein Zelt auf oder bringt meine Zeltbahnen an! (Jes 51,18; Jer 4,20; Jer 31,15)21 Denn die Hirten sind töricht geworden und haben den HERRN nicht gesucht; darum hatten sie kein Gelingen, und ihre ganze Herde ist zerstreut. (Jes 56,11; Jer 2,8; Jer 23,1; Sach 11,16)22 Horch! ein Gerücht: Siehe, es kommt, und zwar ein großes Toben aus dem Land des Nordens, um die Städte Judas zu Trümmern zu machen und zu einer Wohnung für die Schakale! (Jer 4,6; Jer 9,10)23 Ich weiß, HERR, dass der Weg des Menschen nicht in seiner Macht steht, dass der Mann, wenn er geht, seine Schritte nicht lenken kann. (Ps 31,16; Spr 16,1; Spr 20,24)24 Züchtige du mich, HERR, doch mit rechtem Maß und nicht in deinem Zorn, damit du mich nicht zunichtemachst! (5Mo 4,24; Ps 6,2; Jer 30,11; Offb 6,17)25 Gieße deinen Zorn über die Heiden aus, die dich nicht kennen, und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen; denn sie haben Jakob verzehrt, ja, ganz und gar aufgezehrt und aufgerieben und seine Wohnung verwüstet! (Ps 79,6; Jer 9,2; Jer 9,5; Jer 9,23)