Lukas 2

Lutherbibel 2017

1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.2 Und diese Schätzung[1] war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war,5 auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe[2]; die war schwanger.6 Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. (Mt 1,25)8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.9 Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: (Ps 103,20)14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens[3]. (Jes 9,5; Jes 57,19; Lk 19,38; Eph 2,14; Eph 2,17)15 Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.17 Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten.19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.21 Und als acht Tage um waren und er beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war. (1Mo 17,12; Lk 1,31; Lk 1,59)22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, (3Mo 12,1; 4Mo 18,15)23 wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn: »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«, (2Mo 13,2; 2Mo 13,15)24 und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« (3Mo 12,6)25 Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. (1Mo 49,18)26 Und ihm war vom Heiligen Geist geweissagt worden, er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus[4] des Herrn gesehen.27 Und er kam vom Geist geführt in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz,28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast;30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,31 das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern,32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. (Jes 49,6)33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde.34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass viele in Israel fallen und viele aufstehen, und ist bestimmt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird – (Lk 20,17; Apg 28,22; 1Kor 1,23)35 und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden. (Joh 19,25)36 Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser. Sie war hochbetagt. Nach ihrer Jungfrauschaft[5] hatte sie sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt37 und war nun eine Witwe von vierundachtzig Jahren; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. (1Tim 5,5)38 Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.39 Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth.40 Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade lag auf ihm.41 Und seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passafest. (5Mo 16,1)42 Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach dem Brauch des Festes.43 Und als die Tage vorüber waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, und seine Eltern wussten’s nicht. (2Mo 12,18)44 Sie meinten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten.45 Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wieder nach Jerusalem und suchten ihn.46 Und es begab sich nach drei Tagen, da fanden sie ihn im Tempel sitzen, mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte.47 Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten. (Jes 11,2)48 Und als sie ihn sahen, entsetzten sie sich. Und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.49 Und er sprach zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich sein muss bei denen, die zu meinem Vater gehören[6]?50 Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte.51 Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen gehorsam. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen.52 Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. (1Sam 2,26)

Lukas 2

Hoffnung für alle

1 In dieser Zeit befahl Kaiser Augustus, alle Bewohner des Römischen Reiches in Steuerlisten einzutragen.2 Eine solche Volkszählung hatte es noch nie gegeben. Sie wurde durchgeführt, als Quirinius Statthalter in Syrien war.3 Jeder musste in seine Heimatstadt gehen, um sich dort eintragen zu lassen.4 So reiste Josef von Nazareth in Galiläa nach Bethlehem in Judäa, der Geburtsstadt von König David. Denn er war ein Nachkomme von David und stammte aus Bethlehem.5 Josef musste sich dort einschreiben lassen, zusammen mit seiner Verlobten Maria, die ein Kind erwartete.6 In Bethlehem kam für Maria die Stunde der Geburt.7 Sie brachte ihr erstes Kind, einen Sohn, zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe im Stall, denn im Gasthaus hatten sie keinen Platz bekommen.8 In dieser Nacht bewachten draußen auf den Feldern vor Bethlehem einige Hirten ihre Herden.9 Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken sehr,10 aber der Engel sagte: »Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird:11 Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr.12 Und daran werdet ihr ihn erkennen: Das Kind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe!«13 Auf einmal waren sie von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten:14 »Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu[1]15 Nachdem die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, beschlossen die Hirten: »Kommt, wir gehen nach Bethlehem. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr uns verkünden ließ.«16 Sie machten sich sofort auf den Weg und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Futterkrippe lag.17 Als sie es sahen, erzählten die Hirten, was ihnen der Engel über das Kind gesagt hatte.18 Und alle, die ihren Bericht hörten, waren darüber sehr erstaunt.19 Maria aber merkte sich jedes Wort und dachte immer wieder darüber nach.20 Schließlich kehrten die Hirten zu ihren Herden zurück. Sie lobten Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.21 Am achten Tag nach der Geburt wurde das Kind beschnitten, wie es üblich war. Es erhielt den Namen Jesus; den hatte der Engel genannt, noch ehe Maria das Kind empfangen hatte.22 Als die Zeit vorüber war, in der laut dem Gesetz von Mose eine Frau nach der Geburt als unrein gilt,[2] brachten Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen. (3Mo 12,4; 3Mo 12,6)23 Denn im Gesetz des Herrn heißt es: »Jeder älteste Sohn und jedes erstgeborene männliche Tier sollen dem Herrn gehören.« (2Mo 13,2; 2Mo 13,12)24 Gleichzeitig brachten sie auch das vorgeschriebene Reinigungsopfer für Maria dar: Man musste zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben opfern.[3] (3Mo 12,8)25 Damals wohnte in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er lebte nach Gottes Willen, hatte Ehrfurcht vor ihm und wartete voller Sehnsucht auf den Retter Israels[4]. Der Heilige Geist ruhte auf Simeon,26 und durch ihn wusste er, dass er nicht sterben würde, bevor er den Christus, den vom Herrn gesandten Retter, gesehen hätte.27 Vom Heiligen Geist geführt, war er an diesem Tag in den Tempel gegangen. Als Maria und Josef ihr Kind hereinbrachten, um es – wie im Gesetz vorgeschrieben – Gott zu weihen,28 nahm Simeon Jesus in seine Arme und lobte Gott:29 »Herr, du hast dein Wort gehalten, jetzt kann ich, dein Diener, in Frieden sterben.30 Ich habe es mit eigenen Augen gesehen: Du hast uns Rettung gebracht,31 die ganze Welt wird es erfahren.32 Dein Licht erleuchtet alle Völker, und deinem Volk Israel bringt es Größe und Herrlichkeit.«33 Maria und Josef wunderten sich über seine Worte.34 Simeon segnete sie und sagte dann zu Maria: »Gott hat dieses Kind dazu bestimmt, die Israeliten vor die Entscheidung zu stellen: ob sie zu Fall kommen oder gerettet werden. Durch ihn setzt Gott ein Zeichen, gegen das sich viele auflehnen werden.35 So zeigt er, was in ihrem Innern vor sich geht. Der Schmerz darüber wird dir wie ein Schwert durchs Herz dringen.«36 An diesem Tag hielt sich auch die alte Prophetin Hanna im Tempel auf, eine Tochter von Phanuël aus dem Stamm Asser. Sie war nur sieben Jahre verheiratet gewesen,37 seit langer Zeit Witwe und nun eine alte Frau von 84 Jahren. Hanna brachte ihre ganze Zeit im Tempel zu. Um Gott zu dienen, betete und fastete sie Tag und Nacht.38 Während Simeon noch mit Maria und Josef sprach, trat sie hinzu und begann ebenfalls, Gott zu loben. Allen, die auf die Rettung Jerusalems warteten, erzählte sie von diesem Kind.39 Nachdem Josef und Maria alle Vorschriften erfüllt hatten, die das Gesetz des Herrn fordert, kehrten sie nach Nazareth in Galiläa zurück.40 Das Kind wuchs gesund heran, erfüllt mit göttlicher Weisheit, und Gottes Segen ruhte sichtbar auf ihm.41 Jahr für Jahr besuchten Josef und Maria das Passahfest in Jerusalem.42 Als Jesus zwölf Jahre alt war, gingen sie wie gewohnt dorthin und nahmen ihn mit.43 Nach den Festtagen machten sich die Eltern wieder auf den Heimweg. Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass sie es bemerkten.44 Denn sie dachten, er sei mit anderen Reisenden unterwegs. Nachdem sie einen Tagesmarsch weit gekommen waren, begannen sie, bei ihren Verwandten und Freunden nach ihm zu suchen.45 Als sie ihn aber dort nicht fanden, kehrten sie besorgt um und suchten ihn überall in Jerusalem.46 Endlich, nach drei Tagen, entdeckten sie Jesus im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen aufmerksam zu und stellte Fragen.47 Alle wunderten sich über sein Verständnis und seine Antworten.48 Die Eltern waren fassungslos, als sie ihn dort fanden. »Kind«, fragte ihn Maria, »wie konntest du uns nur so etwas antun? Dein Vater und ich haben dich überall verzweifelt gesucht!«49 »Warum habt ihr mich gesucht?«, erwiderte Jesus. »Habt ihr denn nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss[5]50 Doch sie begriffen nicht, was er damit meinte.51 Dann kehrte Jesus mit seinen Eltern nach Nazareth zurück, und er war ihnen gehorsam. Seine Mutter aber dachte immer wieder über das nach, was geschehen war.52 So wuchs Jesus heran, und seine Weisheit nahm zu. Je älter er wurde, desto mehr Ansehen fand er bei Gott und bei den Menschen.

Lukas 2

Zürcher Bibel

1 Es geschah aber in jenen Tagen, dass ein Erlass ausging vom Kaiser Augustus, alle Welt solle sich in Steuerlisten eintragen lassen. (Mt 1,18)2 Dies war die erste Erhebung; sie fand statt, als Quirinius Statthalter in Syrien war.3 Und alle machten sich auf den Weg, um sich eintragen zu lassen, jeder in seine Heimatstadt.4 Auch Josef ging von Galiläa aus der Stadt Nazaret hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heisst, weil er aus dem Haus und Geschlecht Davids war, (Lk 1,27)5 um sich eintragen zu lassen mit Maria, seiner Verlobten, die war schwanger. (Lk 1,27; Lk 1,31)6 Und es geschah, während sie dort waren, dass die Zeit kam, da sie gebären sollte.7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe, denn in der Herberge war kein Platz für sie. (Lk 1,31)8 Und es waren Hirten in jener Gegend auf freiem Feld und hielten in der Nacht Wache bei ihrer Herde.9 Und ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und der Glanz des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich sehr.10 Da sagte der Engel zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn seht, ich verkündige euch grosse Freude, die allem Volk widerfahren wird:11 Euch wurde heute der Retter geboren, der Gesalbte, der Herr, in der Stadt Davids. (Mt 2,4; Joh 4,42; Joh 9,20; Apg 5,31; Apg 13,23)12 Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Futterkrippe liegt.13 Und auf einmal war bei dem Engel die ganze himmlische Heerschar, die lobten Gott und sprachen:14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden unter den Menschen seines Wohlgefallens. (Lk 3,22; Lk 19,38)15 Und es geschah, als die Engel von ihnen weggegangen waren, in den Himmel zurück, dass die Hirten zueinander sagten: Lasst uns nach Betlehem gehen und die Geschichte sehen, die der Herr uns kundgetan hat!16 Und sie gingen eilends und fanden Maria und Josef und das neugeborene Kind, das in der Futterkrippe lag. (Mt 2,11)17 Und als sie es sahen, taten sie das Wort kund, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.18 Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde. (Lk 2,33)19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. (Lk 1,66; Lk 2,51)20 Und die Hirten kehrten zurück und priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. (Lk 5,25; Lk 17,15; Lk 18,43; Lk 19,37; Lk 23,47)21 Und als acht Tage vorüber waren und er beschnitten werden sollte, da wurde ihm der Name Jesus gegeben, der von dem Engel genannt worden war, bevor er im Mutterleib empfangen wurde. (Lk 1,31; Lk 1,59)22 Und als für sie die Tage der Reinigung, die das Gesetz des Mose vorschreibt, vorüber waren, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn zu weihen, (3Mo 12,2; Röm 12,1)23 wie es im Gesetz des Herrn geschrieben steht: Alles Männliche, das den Mutterschoss öffnet, soll als dem Herrn geheiligt gelten. (2Mo 13,2)24 Auch wollten sie ein Opfer darbringen, wie es im Gesetz des Herrn geschrieben steht: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. (3Mo 12,8)25 Und da war in Jerusalem einer mit Namen Simeon, und dieser Mann war gerecht und gottesfürchtig; er wartete auf den Trost Israels, und heiliger Geist ruhte auf ihm. (Jes 40,1; Jes 49,13; Jes 52,9; Lk 2,38; Lk 23,51; Lk 24,21)26 Ihm war vom heiligen Geist geweissagt worden, er werde den Tod nicht schauen, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. (Lk 9,20)27 Nun kam er, vom Geist geführt, in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um an ihm zu tun, was das Gesetz des Herrn vorschreibt,28 da nahm er es auf die Arme und pries Gott und sprach:29 Nun lässt du deinen Diener gehen, Herr, in Frieden, wie du gesagt hast,30 denn meine Augen haben das Heil gesehen, (Ps 98,2; Jes 40,5; Jes 52,10; Lk 3,6)31 das du vor den Augen aller Völker bereitet hast,32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel. (Jes 42,6; Jes 49,6)33 Und sein Vater und seine Mutter staunten über das, was über ihn gesagt wurde. (Lk 2,18)34 Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, seiner Mutter: Dieser hier ist dazu bestimmt, viele in Israel zu Fall zu bringen und viele aufzurichten, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird - (Jes 8,14; Lk 20,17; Apg 28,22)35 ja, auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen -, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden. (Lk 2,48)36 Und da war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war schon hochbetagt. Nach ihrer Zeit als Jungfrau war sie sieben Jahre verheiratet37 und danach Witwe gewesen bis zum Alter von vierundachtzig Jahren. Sie verliess den Tempel nie, weil sie Tag und Nacht Gott diente mit Fasten und Beten.38 Zur selben Stunde trat auch sie auf und pries Gott und sprach von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. (Lk 2,25)39 Und als sie alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. (Mt 2,23; Lk 1,26; Lk 2,4)40 Das Kind aber wuchs heran und wurde stark und mit Weisheit erfüllt, und Gottes Gnade ruhte auf ihm. (Lk 1,80; Lk 2,52)41 Und seine Eltern zogen jedes Jahr zum Passafest nach Jerusalem.42 Auch als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf, wie es an diesem Fest der Brauch war,43 und verbrachten die Tage dort. Als sie heimkehrten, da blieb der junge Jesus in Jerusalem zurück, und seine Eltern merkten es nicht.44 Da sie meinten, er befinde sich unter den Reisenden, gingen sie eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten.45 Und als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück, um ihn zu suchen.46 Und es geschah nach drei Tagen, dass sie ihn fanden, wie er im Tempel mitten unter den Lehrern sass und ihnen zuhörte und Fragen stellte.47 Alle aber, die ihn hörten, waren verblüfft über seinen Verstand und seine Antworten. (Lk 4,32)48 Und als sie ihn sahen, waren sie bestürzt, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, warum hast du uns das angetan? Dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. (Lk 2,35; Lk 8,20)49 Und er sagte zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?50 Doch sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte.51 Und er zog mit ihnen hinab, zurück nach Nazaret, und war ihnen gehorsam. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. (Lk 2,19; Lk 2,39)52 Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. (1Sam 2,26; Lk 2,40)

Lukas 2

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Zu jener Zeit ordnete Kaiser Augustus an, dass alle Menschen in seinem Reich gezählt und für die Steuer erfasst werden sollten.2 Diese Zählung war die erste und wurde durchgeführt, als Quirinius Statthalter der Provinz Syrien war.3 Und alle gingen hin, um sich einschreiben zu lassen, jeder in die Heimatstadt seiner Vorfahren.4 Auch Josef machte sich auf den Weg. Aus Galiläa, aus der Stadt Nazaret, ging er nach Judäa in die Stadt Davids, nach Betlehem. Denn er stammte aus der Familie von König David. (Mt 2,1; Joh 7,42)5 Dorthin ging er, um sich einschreiben zu lassen, zusammen mit Maria, seiner Verlobten; die war schwanger.6 Während sie dort waren, kam für Maria die Zeit der Entbindung.7 Sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe im Stall. Denn in der Herberge hatten sie keinen Platz gefunden.8 In jener Gegend waren Hirten auf freiem Feld, die hielten Wache bei ihren Herden in der Nacht.9 Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie, und sie fürchteten sich sehr. (Lk 1,12)10 Aber der Engel sagte zu ihnen: »Habt keine Angst! Ich habe eine große Freudenbotschaft für euch und für das ganze Volk. (Lk 1,13)11 Heute ist euch der Retter geboren worden, in der Stadt Davids: Christus, der Herr! (Mt 20,30; Joh 4,42; 2Petr 1,1; 1Joh 4,14)12 Und dies ist das Zeichen, an dem ihr ihn erkennt: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das liegt in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe.«13 Und plötzlich war bei dem Engel ein ganzes Heer von Engeln, all die vielen, die im Himmel Gott dienen; die priesen Gott und riefen:14 »Groß ist von jetzt an Gottes Herrlichkeit im Himmel; denn sein Frieden ist herabgekommen auf die Erde zu den Menschen, die er erwählt hat und liebt!«[1] (Jes 57,19; Mk 9,50; Lk 1,79; Lk 10,5; Lk 12,51; Lk 19,38; Lk 19,42; Lk 24,36; Joh 14,27; Apg 10,36; Offb 11,17; Offb 12,10; Offb 19,6)15 Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: »Kommt, wir gehen nach Betlehem und sehen uns an, was da geschehen ist, was Gott uns bekannt gemacht hat!«16 Sie liefen hin, kamen zum Stall und fanden Maria und Josef und bei ihnen das Kind in der Futterkrippe.17 Als sie es sahen, berichteten sie, was ihnen der Engel von diesem Kind gesagt hatte.18 Und alle, die dabei waren, staunten über das, was ihnen die Hirten erzählten.19 Maria aber bewahrte all das Gehörte in ihrem Herzen und dachte viel darüber nach. (Lk 2,51)20 Die Hirten kehrten zu ihren Herden zurück und priesen Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles genauso gewesen, wie der Engel es ihnen verkündet hatte.21 Nach acht Tagen war es Zeit, das Kind beschneiden zu lassen. Es bekam den Namen Jesus – so wie es der Engel des Herrn angeordnet hatte, noch ehe Maria das Kind empfing. (Lk 1,31)22 Vierzig Tage nach der Geburt war die Zeit der Unreinheit für Mutter und Kind vorüber, die im Gesetz Moses festgelegt ist. Da brachten die Eltern das Kind in den Tempel nach Jerusalem, um es Gott zu weihen. (3Mo 12,1; 3Mo 12,7)23 Denn im Gesetz Gottes heißt es: »Wenn das erste Kind, das eine Frau zur Welt bringt, ein Sohn ist, soll es dem Herrn gehören.« (2Mo 13,2)24 Zugleich brachten sie das Reinigungsopfer, wie es im Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.25 Damals lebte in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er war fromm, hielt sich treu an Gottes Gesetz und wartete auf die Rettung Israels. Er war vom Geist Gottes erfüllt, (Lk 1,6)26 und der hatte ihm die Gewissheit gegeben, er werde nicht sterben, bevor er den von Gott versprochenen Retter[2] mit eigenen Augen gesehen habe. (Lk 2,11)27 Simeon folgte einer Eingebung des Heiligen Geistes und ging in den Tempel. Als die Eltern das Kind Jesus dorthin brachten und es Gott weihen wollten, wie es nach dem Gesetz üblich war,28 nahm Simeon das Kind auf die Arme, pries Gott und sagte:29 »Herr, nun kann ich in Frieden sterben, denn du hast dein Versprechen eingelöst!30-31 Mit eigenen Augen habe ich es gesehen: Du hast dein rettendes Werk begonnen, und alle Welt wird es erfahren. (Jes 52,10; Lk 10,23)32 Allen Völkern sendest du das Licht, und dein Volk Israel bringst du zu Ehren.« (Jes 46,13; Jes 49,6)33 Der Vater von Jesus und seine Mutter wunderten sich über das, was Simeon von dem Kind sagte. (Jes 8,14; Jes 28,16; 1Petr 2,8)34-35 Simeon segnete sie und sagte zur Mutter Maria: »Dieses Kind ist von Gott dazu bestimmt, viele in Israel zu Fall zu bringen und viele aufzurichten. Es wird ein Zeichen Gottes sein, gegen das sich viele auflehnen werden. So sollen ihre innersten Gedanken an den Tag kommen. Du aber wirst um dieses Kind viele Schmerzen leiden müssen; wie ein scharfes Schwert werden sie dir ins Herz schneiden.« (Joh 19,25; Röm 9,33)36 In Jerusalem lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls aus dem Stamm Ascher. Sie war schon sehr alt. Sieben Jahre war sie verheiratet gewesen,37 und seit vierundachtzig Jahren war sie Witwe. Sie verließ den Tempel nicht mehr und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. (Mt 6,16; 1Tim 5,5)38 Auch sie kam jetzt hinzu und pries Gott. Sie sprach über das Kind zu allen, die auf die Rettung Jerusalems warteten. (Lk 2,25; Lk 23,51; Lk 24,21)39 Als Maria und Josef alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie mit Jesus nach Galiläa in ihre Heimatstadt Nazaret zurück.40 Das Kind wuchs heran und wurde kräftig. Es hatte ein ungewöhnliches Verständnis für den Willen Gottes, und Gottes Liebe ruhte sichtbar auf ihm. (Lk 1,80)41 Die Eltern von Jesus gingen jedes Jahr zum Passafest nach Jerusalem. (2Mo 12,1; 2Mo 12,15)42 Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie ihn zum ersten Mal mit.43 Nach den Festtagen machten die Eltern sich wieder auf den Heimweg, während der junge Jesus in Jerusalem blieb. Seine Eltern wussten aber nichts davon.44 Sie dachten, er sei irgendwo unter den Pilgern. Sie wanderten den ganzen Tag und suchten ihn dann abends unter ihren Verwandten und Bekannten.45 Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie am folgenden Tag nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.46 Endlich am dritten Tag entdeckten sie ihn im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und diskutierte mit ihnen.47 Alle, die dabei waren, staunten über sein Verständnis und seine Antworten.48 Seine Eltern waren ganz außer sich, als sie ihn hier fanden. Die Mutter sagte zu ihm: »Kind, warum hast du uns das angetan? Dein Vater und ich haben dich überall gesucht und große Angst um dich ausgestanden.«49 Jesus antwortete: »Warum habt ihr mich denn gesucht? Habt ihr nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters[3] sein muss?« (Joh 2,16)50 Aber sie verstanden nicht, was er damit meinte.51 Jesus kehrte mit seinen Eltern nach Nazaret zurück und gehorchte ihnen willig. Seine Mutter aber bewahrte das alles in ihrem Herzen. (Lk 2,19; Eph 6,1; Phil 2,6; Kol 3,20; Hebr 5,8)52 Jesus nahm weiter zu an Jahren wie an Verständnis, und Gott und die Menschen hatten ihre Freude an ihm. (Lk 1,80)