Jeremia 11

Lutherbibel 2017

1 Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah vom HERRN:2 Hört die Worte dieses Bundes! Du sollst sie den Leuten in Juda und den Bürgern von Jerusalem sagen!3 Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Verflucht sei, wer nicht gehorcht den Worten dieses Bundes, (5Mo 27,26)4 die ich euren Vätern gebot an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte, aus dem glühenden Ofen, und sprach: Gehorcht meiner Stimme und tut, ganz wie ich euch geboten habe, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein, (Jer 7,23)5 damit ich den Eid halten kann, den ich euren Vätern geschworen habe, ihnen ein Land zu geben, darin Milch und Honig fließt, so wie es heute ist. Ich antwortete und sprach: HERR, ja, so sei es! (2Mo 3,8)6 Und der HERR sprach zu mir: Predige alle diese Worte in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems und sprich: Hört die Worte dieses Bundes und tut danach!7 Denn ich habe eure Väter ermahnt von dem Tage an, da ich sie aus Ägyptenland führte, bis auf den heutigen Tag, und ich ermahnte sie immer wieder und sprach: Gehorcht meiner Stimme! (Jer 7,24)8 Aber sie gehorchten nicht, kehrten auch ihre Ohren mir nicht zu, sondern wandelten ein jeder im Starrsinn seines bösen Herzens. Darum habe ich auch über sie kommen lassen alle Worte dieses Bundes, den ich geboten hatte zu halten und den sie doch nicht gehalten haben. (Jer 3,17; Jer 9,13; Jer 13,10; Jer 18,12; Jer 23,17)9 Und der HERR sprach zu mir: Ich weiß sehr wohl, wie sie in Juda und in Jerusalem sich verschworen haben.10 Sie sind zurückgekehrt zu den Sünden ihrer Väter, die vor ihnen waren und die meinen Worten auch nicht gehorchen wollten und andern Göttern nachfolgten und ihnen dienten. So hat das Haus Israel und das Haus Juda meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe. (Jer 31,32)11 Darum siehe, spricht der HERR, ich will Unheil über sie kommen lassen, dem sie nicht entgehen sollen; und wenn sie zu mir schreien, will ich sie nicht hören. (Ps 18,42; Jer 18,11; Jer 19,3; Hes 8,18; Mi 3,4)12 Dann werden die Städte Judas und die Bürger Jerusalems hingehen und zu den Göttern schreien, denen sie geopfert haben; aber die werden ihnen nicht helfen in ihrer Not. (Jer 2,27)13 Denn so viel Städte, so viel Götter hast du, Juda; und so viele Gassen es in Jerusalem gibt, so viele Schandaltäre habt ihr aufgerichtet, um dem Baal zu opfern.14 Du aber bitte nicht für dies Volk und bringe für sie kein Flehen noch Gebet vor mich; denn ich will sie nicht hören, wenn sie zu mir schreien in ihrer Not. (Jer 7,16; Jer 14,11)15 Was hat meine Geliebte in meinem Hause zu schaffen? Sie macht böse Pläne. Können Gelübde und Opferfleisch dein Unheil von dir abwenden? Dann könntest du jubeln. (Hos 8,13)16 Der HERR nannte dich einen grünen, schönen, fruchtbaren Ölbaum; aber nun hat er mit großem Brausen ein Feuer um ihn anzünden lassen, sodass seine Äste verderben müssen.17 Denn der HERR Zebaoth, der dich gepflanzt hat, hat dir Unheil angedroht um der Bosheit willen des Hauses Israel und des Hauses Juda, die sie getrieben haben, um mich zu erzürnen mit ihren Räucheropfern, die sie dem Baal darbrachten.18 Der HERR ließ mich’s wissen, sodass ich’s wusste. Du zeigtest mir ihr Treiben.19 Ich aber war wie ein argloses Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wusste nicht, dass sie gegen mich beratschlagt hatten und gesagt: Lasst uns den Baum in seinem Saft verderben und ihn aus dem Lande der Lebendigen ausrotten, dass seines Namens nimmermehr gedacht werde. (Jes 53,7)20 Aber du, HERR Zebaoth, du gerechter Richter, der du Nieren und Herzen prüfst, lass mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Sache befohlen. (Ps 7,10; Jer 17,10; Jer 20,12)21 Darum, so spricht der HERR über die Männer von Anatot, die dir nach dem Leben trachten und sprechen: Weissage nicht im Namen des HERRN, wenn du nicht von unsern Händen sterben willst! –22 darum, so spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will sie heimsuchen. Ihre junge Mannschaft soll mit dem Schwert getötet werden, und ihre Söhne und Töchter sollen vor Hunger sterben, (Jer 18,21)23 dass keiner von ihnen übrig bleibt; denn ich will über die Männer von Anatot Unheil kommen lassen in dem Jahr, da ich sie heimsuchen werde.

Jeremia 11

Hoffnung für alle

1-2 Der HERR sprach zu mir und befahl mir, den Bewohnern von Jerusalem und ganz Juda zu sagen: »Erinnert euch doch an meinen Bund mit euch!3 Mein Fluch wird jeden treffen, der sich nicht an seine Bestimmungen hält! Darauf gebe ich, der HERR, der Gott Israels, mein Wort!4 Ich habe diesen Bund mit euren Vorfahren geschlossen, als ich sie aus Ägypten herausholte wie aus dem Feuer eines Schmelzofens. Damals sagte ich: ›Hört auf mich, lebt nach meinen Geboten – dann sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein!5 Dann werde ich mich auch an den Eid halten, den ich euren Vorfahren geschworen habe.‹ Ich versprach ihnen ein Land, wo es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt – es ist das Land, das ihr heute besitzt.« Ich sagte: »Ja, HERR, ich werde deine Botschaft verkünden.«6 Dann befahl mir der HERR: »Geh in alle Städte Judas, geh auf die Straßen von Jerusalem und verkünde den Menschen dort: Denkt an meinen Bund mit euch und haltet euch daran!7 Seit ich eure Vorfahren aus Ägypten führte, habe ich euch immer wieder ermahnt, nach meinen Weisungen zu leben – und das bis auf den heutigen Tag.8 Aber schon eure Vorfahren haben mir nicht gehorcht, ja, sie haben mir nicht einmal zugehört. Sie taten das, wozu ihr eigensinniges, böses Herz sie trieb, und hielten sich nicht an meine Gebote. Darum ließ ich all die Flüche über sie kommen, die ich ihnen damals schon angedroht hatte, als ich den Bund mit ihnen schloss.«9 Weiter sagte mir der HERR: »Die Bewohner von Jerusalem und ganz Juda haben sich gegen mich verschworen.10 Sie begehen dieselben Sünden wie ihre Vorfahren, die sich damals weigerten, meine Weisungen zu beachten, und anderen Göttern nachliefen. Das Volk von Israel und von Juda hat den Bund gebrochen, den ich mit ihren Vorfahren schloss.11 Darum werde ich, der HERR, Unheil über sie bringen, dem sie nicht entrinnen können. Und wenn sie zu mir um Hilfe schreien, höre ich nicht darauf.12 Dann werden die Bewohner von Jerusalem und ganz Juda ihre Götter anflehen, denen sie Opfer bringen, aber die werden sie nicht retten können.13 Es gibt ja so viele Götter wie Städte im Land, und in Jerusalem steht an jeder Straßenecke ein Altar für den abscheulichen Götzen Baal!14 Darum sollst du, Jeremia, auch nicht mehr für dieses Volk beten! Fleh nicht zu mir um Gnade, bestürme mich nicht mit deinen Bitten. Wenn das Unheil sie trifft und sie zu mir schreien, werde ich sie nicht erhören.15 Mein geliebtes Volk tut, was ich verabscheue. Was habt ihr da noch in meinem Tempel zu suchen? Meint ihr, der Strafe zu entgehen, nur weil ihr mir geweihtes Opferfleisch bringt? Eure Machenschaften gefallen euch doch nach wie vor![1]«16 Früher wart ihr für den HERRN wie ein grünender Ölbaum, der herrliche Früchte bringt. Doch nun höre ich Feuer prasseln: Der Herr hat den Baum angezündet, die Zweige bersten.17 Ja, der HERR, der allmächtige Gott, hat dich gepflanzt, Israel und Juda, doch nun hat er deinen Untergang beschlossen. Denn du hast seinen Zorn herausgefordert, weil du getan hast, was er verabscheut: Du brachtest dem Gott Baal Opfer dar.18 Der HERR ließ mich wissen, dass meine Feinde mich umbringen wollten. Vorher hatte ich nicht damit gerechnet,19 ich war ahnungslos wie ein Lamm, das zum Schlachten geführt wird; ich wusste nichts von ihren Plänen. Sie beschlossen: »Wir hauen diesen Baum um, solange er noch in voller Blüte steht. Wir lassen diesen Mann vom Erdboden verschwinden, dann wird keiner mehr an ihn denken.«20 Da betete ich: »HERR, allmächtiger Gott! Du bist ein gerechter Richter, du prüfst ganz genau, was in einem Menschen vorgeht. Lass mich mit eigenen Augen sehen, wie du sie für ihre Bosheit bestrafst! Dir habe ich meinen Fall anvertraut.21 Die Leute von Anatot trachten mir nach dem Leben. ›Hör auf, im Namen des HERRN zu weissagen‹, drohen sie, ›sonst bringen wir dich um!‹«22 Doch der HERR, der allmächtige Gott, sprach zu mir: »Ich werde sie dafür strafen! Ihre jungen Männer werden im Krieg fallen und die Kinder verhungern.23 Keiner von ihnen wird überleben. Wenn die Zeit gekommen ist, bringe ich Unheil über die Leute von Anatot.«

Jeremia 11

Neues Leben. Die Bibel

1 Der HERR übermittelte Jeremia eine weitere Botschaft. Er sprach:2 »Erinnere das Volk von Juda an die Bestimmungen dieses Bundes und verkündige es den Bewohnern Jerusalems.3 Sag ihnen: ›So spricht der HERR, der Gott Israels: Verflucht sei, wer meinen Bund nicht hält! (5Mo 27,26; Gal 3,10)4 Diesen Bund gab ich euren Vorfahren, als ich sie aus der ägyptischen Knechtschaft, diesem glühenden Schmelzofen, befreite. Damals versprach ich ihnen: Wenn ihr mir gehorcht und tut, was ich euch sage, werdet ihr mein Volk sein und ich werde euer Gott sein. (2Mo 19,5; 2Mo 24,3; 5Mo 4,20; 1Kön 8,51; Jer 31,32; Sach 8,8)5 Dann will ich auch mein Versprechen halten, das ich euren Vorfahren gegeben habe, und will euch ein Land geben, in dem Milch und Honig überfließen – das ist das Land, in dem ihr heute lebt.‹« Darauf antwortete ich: »So sei es[1], HERR!« (2Mo 13,5; 5Mo 7,12; Jer 32,22)6 Dann sprach der HERR: »Ruf diese Worte in alle Städte Judas und alle Straßen Jerusalems hinein! Das sag ihnen: ›Denkt an den Bund, den eure Vorfahren mit mir geschlossen haben, und handelt dementsprechend.7 Denn ich habe sie eindringlich gewarnt, damals schon, als ich sie aus Ägypten führte. Bis heute wiederholte ich meine Warnung unablässig und forderte sie auf, nach meinen Weisungen zu leben. (2Mo 15,26; 2Chr 36,15; Jer 7,25; Jer 11,4)8 Doch eure Vorfahren achteten nicht darauf. Ja, sie hörten mir nicht einmal zu, sondern taten nur, was ihnen gerade in den Sinn kam. Deshalb habe ich auch alle Flüche über sie gebracht, die in unserem Bund genannt wurden.‹« (3Mo 26,14; Hes 20,8)9 Dann sprach der HERR erneut zu mir. Er sagte: »Die Männer von Juda und die Einwohner Jerusalems haben sich gegen mich verschworen. (Hes 22,25)10 Sie handeln genauso falsch wie ihre Vorfahren. Auch sie weigern sich auf mich zu hören. Lieber laufen sie anderen Göttern nach und beten sie an. Ja, die Männer von Juda und die Bewohner Jerusalems haben den Bund gebrochen, den ich mit ihren Vorfahren geschlossen habe. (5Mo 9,7; Ri 2,11; Jer 3,6; Jer 13,10; Hes 16,59)11 Deshalb«, spricht der HERR, »stürze ich sie in ein Unglück, dem sie nicht entkommen können. Und selbst, wenn sie mich dann bestürmen, ihnen zu helfen – ich werde sie nicht erhören. (Jer 6,19; Jer 25,35)12 Das Volk von Juda und die Männer Jerusalems werden dann zu ihren Götzen beten und ihnen Räucheropfer darbringen. Aber das wird sie auch nicht retten können, wenn das Unglück hereinbricht! (5Mo 32,37; Jer 44,17)13 Sieh doch, Volk von Juda, inzwischen verehrst du so viele Götter, wie du Städte hast. Und wo man auch hinsieht, stehen Rauchopferaltäre für diesen widerlichen Baal – du hast davon so viele, wie es Straßen in Jerusalem gibt. (Jer 2,28; Jer 7,9)14 Jeremia, du sollst nicht für diese Menschen beten! Fleh nicht für sie um Gnade und bitte mich auch nicht, ihnen zu helfen. Ich will sie nicht hören, wenn sie in ihrer Not um Hilfe schreien. (Ps 66,18; Jer 7,16; Jer 14,11; Hos 5,6)15 Was will mein geliebtes Volk denn eigentlich noch in meinem Tempel? Meinen sie tatsächlich, sie könnten mit ihren Opfern und Gelübden die drohende Vernichtung abwenden? Und dann wäre alles wieder wie zuvor? (Jer 13,27)16 Ich, der HERR, habe sie einst einen grünenden Ölbaum genannt, schön anzusehen und voller Früchte. Aber jetzt hört man ein lautes Prasseln: Ich habe Feuer rund um ihn herum angezündet, und seine schönen grünen Zweige verkohlen. (Ps 52,10; Ps 83,3; Jes 27,11; Jer 21,14)17 Ich, der HERR, der Allmächtige, der diesen Ölbaum gepflanzt hat, habe nun seine Vernichtung beschlossen wegen all des Unrechts, das sie getan haben. Die Männer von Juda und Israel haben dem Baal Räucheropfer dargebracht – damit haben sie meinen Zorn heraufbeschworen.« (Jer 2,21; Jer 32,29)18 Dann erzählte mir der HERR, welche Pläne meine Feinde gegen mich geschmiedet hatten. (1Sam 23,11; 2Kön 6,9; Hes 8,6)19 Ich selbst war so arglos gewesen wie ein Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank. Ich hatte nicht den leisesten Verdacht, dass diese etwas gegen mich im Schilde führen könnten! »Wir hauen diesen Baum um, jetzt, mitten in der Blüte«, sagten sie. »Lasst uns diesen Mann töten, dann wird keiner mehr an ihn denken.«20 O HERR, du Allmächtiger, du bist ein gerechter Richter und kennst jeden Menschen bis in sein Innerstes. Lass mich erleben, wie du sie wegen dieser gemeinen Pläne bestrafst. Ich habe doch meine Sache in deine Hände gelegt! (Ps 7,10; Jer 17,10; Jer 20,12)21 Die Männer von Anatot trachteten mir nach dem Leben. Sie drohten mir und sagten: »Wir bringen dich um, wenn du nicht aufhörst, im Namen des HERRN zu sprechen!« (Jer 1,1; Jer 12,5; Jer 20,10; Jer 26,8; Jer 38,4)22 Deshalb spricht der HERR, der Allmächtige: »Ich werde sie dafür bestrafen! Ihre jungen Männer sollen in der Schlacht sterben, ihre Kinder verhungern. (Jer 18,21; Jer 21,14)23 Kein einziger von den Verschwörern aus Anatot soll überleben. Ich werde ein großes Verderben über sie bringen in dem Jahr, in dem ich sie bestrafe.« (Jer 6,9; Jer 23,12; Hos 9,7; Mi 7,4)