Amos 4

Lutherbibel 2017

1 Hört dies Wort, ihr fetten Kühe auf dem Berge Samarias, die ihr den Geringen Gewalt antut und schindet die Armen und sprecht zu euren Herren: Bringt her, lasst uns saufen!2 Gott der HERR hat geschworen bei seiner Heiligkeit: Siehe, es kommt die Zeit über euch, dass man euch herausziehen wird mit Angeln und, was von euch übrig bleibt, mit Fischhaken.3 Und ihr werdet zu den Mauerlücken hinausmüssen, eine jede vor sich hin, und zum Hermon weggeschleppt werden, spricht der HERR.4 Ja, kommt her nach Bethel und sündigt, nach Gilgal und sündigt noch mehr! Bringt eure Schlachtopfer am Morgen und eure Zehnten am dritten Tage, (5Mo 14,28; Hos 12,12)5 räuchert Sauerteig zum Dankopfer und ruft freiwillige Opfer aus und verkündet sie; denn so habt ihr’s gern, ihr Israeliten, spricht Gott der HERR! (3Mo 2,11)6 So habe ich euch auch in allen euren Städten müßige Zähne gegeben und Mangel an Brot in allen euren Orten; dennoch seid ihr nicht umgekehrt zu mir, spricht der HERR.7 So habe ich euch auch den Regen vorenthalten, als noch drei Monate waren bis zur Ernte, und ich ließ regnen über eine Stadt, und auf die andere Stadt ließ ich nicht regnen, ein Acker wurde beregnet, und der andere Acker, der nicht beregnet wurde, verdorrte. (1Kön 17,1)8 Und es zogen zwei, drei Städte zu einer Stadt, um Wasser zu trinken, und konnten nicht genug finden; dennoch seid ihr nicht umgekehrt zu mir, spricht der HERR.9 Ich plagte euch mit dürrer Zeit und mit Getreidebrand; auch fraßen die Heuschrecken alles, was in euren Gärten und Weinbergen, auf euren Feigenbäumen und Ölbäumen wuchs; dennoch seid ihr nicht umgekehrt zu mir, spricht der HERR. (Joe 1,4; Hag 1,11)10 Ich schickte unter euch die Pest wie in Ägypten; ich tötete eure junge Mannschaft durchs Schwert und ließ eure Pferde gefangen wegführen, ich ließ den Gestank eures Heerlagers in eure Nasen steigen; dennoch seid ihr nicht umgekehrt zu mir, spricht der HERR. (2Mo 9,3)11 Ich richtete unter euch Zerstörung an, wie Gott Sodom und Gomorra zerstörte, dass ihr wart wie ein Brandscheit, das aus dem Feuer gerissen wird; dennoch seid ihr nicht umgekehrt zu mir, spricht der HERR. (1Mo 19,24; Sach 3,2)12 Darum will ich so an dir tun, Israel! Weil ich dir dies tun will, bereite dich, Israel, deinem Gott zu begegnen!13 Denn siehe: Der die Berge gemacht und den Wind geschaffen hat, der dem Menschen sagt, was er im Sinne hat, der die Morgenröte zur Finsternis macht und der auf den Höhen der Erde einherschreitet – er heißt »HERR, Gott Zebaoth«. (Mi 1,3)

Amos 4

Hoffnung für alle

1 Hört zu, ihr Frauen von Samaria, die ihr wohlgenährt seid wie die Kühe auf den saftigen Weiden von Baschan: Ihr unterdrückt die Hilflosen und knechtet die Armen. Ihr verlangt von euren Männern: »Besorgt uns etwas zu trinken!«2 Gott, der HERR, schwört euch bei seinem heiligen Namen: »Es kommt der Tag, da wird man euch alle wie Fische an Angelhaken davonschleppen!3 Eine nach der anderen schleift man durch die nächstbeste Bresche in der Stadtmauer hinaus und treibt euch in Richtung des Berges Hermon[1]. Darauf könnt ihr euch verlassen!«4 Gott sagt: »Ihr Israeliten, geht ruhig weiterhin zum Heiligtum nach Bethel und sündigt gegen mich! Lauft nur nach Gilgal und ladet noch mehr Schuld auf euch! Bringt doch jeden Morgen eure Opfer dar! Liefert alle drei Tage den zehnten Teil eurer Erträge ab!5 Nehmt Brot aus Sauerteig für eure Dankopfer und lasst den Rauch zu mir aufsteigen! Erzählt es überall, wenn ihr mir freiwillige Gaben darbringt! So habt ihr es doch gern!6 Ich, der HERR, ließ bei euch eine Hungersnot ausbrechen, in euren Städten und Dörfern gab es nichts mehr zu essen. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!7 Drei Monate vor der Ernte schickte ich euch keinen Regen mehr, den ihr doch so dringend brauchtet. Auf die eine Stadt ließ ich es regnen, auf die andere fiel kein einziger Tropfen. Das eine Feld bekam genug Feuchtigkeit, das andere blieb trocken, und alles verdorrte.8 Wenn es irgendwo noch etwas zu trinken gab, schleppten sich die Einwohner der umliegenden Orte dorthin, dem Verdursten nahe; aber es reichte nicht für so viele. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!9 Ich, der HERR, habe euer Getreide durch Dürre und Pilzbefall vernichtet; ich ließ eure Gärten und Weinberge vertrocknen, und die Heuschrecken fraßen eure Feigen- und Olivenbäume kahl. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!10 Ich schickte euch die Pest, wie sie in Ägypten gewütet hat. In den Kriegen trieb ich eure jungen Männer in den Tod, und eure Pferde gab ich dem Feind zur Beute. In euren Feldlagern stank es nach verwesenden Leichen. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!11 Ich, der HERR, ließ Unheil über euch hereinbrechen wie über Sodom und Gomorra. Nur wenige kamen davon, so wie ein Holzscheit, das gerade noch aus dem Feuer gerissen wird. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!12 Darum müsst ihr Israeliten jetzt die Folgen tragen – ihr habt keine Wahl. Macht euch bereit, eurem Gott zu begegnen!«13 Ja, Gott ist der Herr, der die Berge formte und den Wind schuf, er lässt die Menschen wissen, was er tun will. Morgengrauen und tiefste Nacht sind sein Werk, er schreitet über die höchsten Gipfel der Berge. »HERR, allmächtiger Gott« – so lautet sein Name!

Amos 4

Neues Leben. Die Bibel

1 Hört mir zu, ihr Kühe Baschans! Ihr Frauen, die ihr auf den Höhen Samarias wohnt, die Armen unterdrückt, die Bedürftigen ausbeutet und zu euren Männern sagt: »Schafft noch mehr herbei, damit wir feiern können!« (Ps 22,13)2 Gott, der HERR, hat bei seiner Heiligkeit geschworen: »Die Zeit wird kommen, da ihr an Haken weggetragen werdet und eure Nachkommen an Angelhaken hängen! (Jes 37,29; Jer 16,16; Hes 29,4; Hes 38,4)3 Ihr werdet durch die Mauerlücken hinausgehen müssen; nach Harmon[1] werdet ihr hinausgeworfen werden«, spricht der HERR.4 »Geht nur nach Bethel, um zu sündigen und nach Gilgal, um noch mehr zu sündigen! Bringt doch jeden Morgen eure Opfer und jeden dritten Tag euren Zehnten!5 Lasst euer Sauerteigbrot als Dankopfer zu Rauch aufgehen und macht eure freiwilligen Opfer öffentlich bekannt! So etwas liebt ihr doch, ihr Israeliten«, spricht Gott, der HERR. (3Mo 7,13; 3Mo 22,18; Hos 9,1)6 »Zwar habe ich Hunger in jede Stadt gebracht und Hungersnot in jedes Dorf, doch ihr wolltet euch nicht zu mir wenden«, spricht der HERR. (Jes 3,1; Jer 14,18; Hag 2,17)7 »Auch den Regen habe ich vor euch zurückgehalten, als es nur noch drei Monate bis zur Ernte waren. Auf die eine Stadt ließ ich es regnen und auf die andere nicht. Über dem einen Acker fiel Regen und über dem anderen nicht, sodass dieser vertrocknete. (1Kön 8,35; Sach 14,17)8 Die Menschen zogen von einer Stadt zur anderen auf der Suche nach einem Schluck Wasser, doch ihr Durst wurde nie gestillt. Doch ihr wolltet euch nicht zu mir wenden«, spricht der HERR. (1Kön 18,5; Jer 14,3; Hes 4,16; Mi 6,14; Hag 1,6)9 »Ich habe euch mit Kornbrand und Mehltau geschlagen. Heuschrecken haben die meisten eurer Gemüsegärten, Weinberge, Feigen- und Olivenbäume kahl gefressen. Doch ihr wolltet euch nicht zu mir wenden«, spricht der HERR. (5Mo 28,22; Joe 2,25)10 »Ich habe euch die Pest geschickt, wie damals gegen Ägypten. Ich habe eure jungen Männer im Krieg getötet und eure Pferde zur Beute werden lassen. Ihr habt den Verwesungsgeruch in euren Heerlagern gerochen! Doch ihr wolltet euch nicht zu mir wenden«, spricht der HERR. (2Mo 9,3; 3Mo 26,25; Jes 9,12; Jer 11,22; Jer 18,21)11 »Ich habe euch Zerstörung gebracht, wie ich[2] Sodom und Gomorra zerstört habe. Ihr wart wie Holzscheite, die man aus dem Feuer gerettet hat. Doch ihr wolltet euch nicht zu mir wenden«, spricht der HERR. (1Mo 19,24; Jer 23,14)12 »Deshalb werde ich all das andere Unheil, Israel, das ich angekündigt habe, über dich bringen. Bereite dich darauf vor, deinem Gott zu begegnen, Israel!«13 Denn siehe, der HERR macht die Berge, schafft die Winde und offenbart den Menschen seine Gedanken. Er verwandelt die Morgenröte in Finsternis und schreitet auf den Höhen der Erde. Sein Name ist HERR, Gott, der Allmächtige! (Hi 38,4; Ps 135,7; Ps 139,2; Dan 2,28; Am 5,8; Am 8,9)