Amos 3

Lutherbibel 2017

1 Hört dieses Wort, das der HERR wider euch redet, ihr Israeliten, wider das ganze Geschlecht, das ich aus Ägyptenland geführt habe:2 Aus allen Geschlechtern auf Erden habe ich allein euch erkannt, darum will ich auch an euch heimsuchen all eure Sünde. (5Mo 4,34)3 Können etwa zwei miteinander wandern, sie hätten sich denn getroffen?4 Brüllt etwa ein Löwe im Walde, wenn er keinen Raub hat? Schreit etwa ein junger Löwe aus seiner Höhle, er habe denn etwas gefangen?5 Fällt etwa ein Vogel zur Erde, wenn kein Fangnetz da ist? Oder springt eine Falle auf von der Erde, sie habe denn etwas gefangen?6 Bläst man etwa das Horn in einer Stadt, und das Volk entsetzt sich nicht? Geschieht etwa ein Unglück in der Stadt, und der HERR hat es nicht getan? – (Jes 45,7; Kla 3,37)7 Gott der HERR tut nichts, er offenbarte denn seinen Ratschluss seinen Knechten, den Propheten. – (1Mo 18,17; Offb 10,7)8 Der Löwe brüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Gott der HERR redet, wer sollte nicht Prophet werden?9 Lasst hören über den Palästen von Aschdod und in den Palästen im Lande Ägypten und sprecht: Sammelt euch auf den Bergen um Samaria und seht, welch ein großes Zetergeschrei und Unrecht darin ist!10 Sie achten kein Recht, spricht der HERR; sie horten Gewalttat und Raub in ihren Palästen.11 Darum, so spricht Gott der HERR: Man wird dies Land ringsumher bedrängen und deine Macht niederreißen und deine Paläste plündern.12 So spricht der HERR: Gleichwie ein Hirte dem Löwen zwei Beine oder ein Ohrläppchen aus dem Maul reißt, so sollen die Israeliten herausgerissen werden, die zu Samaria sitzen an der Lehne des Ruhebettes und auf dem Lager von Damast.13 Hört und bezeugt es dem Hause Jakob, spricht Gott der HERR, der Gott Zebaoth:14 Zur Zeit, da ich Israels Frevel an ihm heimsuchen werde, will ich die Altäre in Bethel heimsuchen und die Hörner des Altars abhauen, dass sie zu Boden fallen,15 und will Winterhaus und Sommerhaus zerschlagen, und die Elfenbeinhäuser sollen zugrunde gehen und viele Häuser vernichtet werden, spricht der HERR. (1Kön 22,39; Ps 45,9)

Amos 3

Hoffnung für alle

1 Ihr Israeliten, hört, was ich, der HERR, euch zu sagen habe! Es gilt eurem ganzen Volk, das ich damals aus Ägypten befreit habe.2 Unter allen Völkern der Erde seid ihr das einzige, das ich als mein Eigentum erwählt habe. Deshalb ziehe ich euch nun für eure Sünden zur Rechenschaft.«3 Gehen etwa zwei Menschen miteinander denselben Weg, ohne sich vorher verabredet zu haben?4 Brüllt der Löwe im Dickicht, wenn er kein Tier reißen will? Knurrt ein junger Löwe in seinem Versteck, ohne dass er etwas erbeutet hat?5 Wird ein Vogel gefangen, wenn das Netz nicht gespannt wurde? Schnappt eine Falle zu, obwohl kein Tier hineingelaufen ist?6 Wenn in einer Stadt Alarm geblasen wird, erschrecken dann nicht ihre Einwohner? Und geschieht etwa ein Unglück in der Stadt, das der HERR nicht geschickt hat?7 Gott, der HERR, tut nichts, ohne es vorher seinen Dienern, den Propheten, anzuvertrauen.8 Wenn der Löwe brüllt – wer bekommt da keine Angst? Wenn Gott, der HERR, für die Menschen eine Botschaft hat – welcher Prophet kann da schweigen?9 »Sagt den Mächtigen in den Palästen von Aschdod und Ägypten: Versammelt euch auf den Bergen rings um Samaria und schaut euch an, wie es in dieser Stadt zugeht! Dort herrschen Unterdrückung und Gewalt.10 Die Menschen haben verlernt, das Rechte zu tun. Auch die führenden Männer schrecken vor keinem Verbrechen zurück und füllen ihre Paläste mit geraubten Gütern.11 Darum sage ich, Gott, der HERR, zu den Einwohnern von Samaria: Die Feinde werden das Land überfallen und euch von allen Seiten belagern. Sie reißen eure Bollwerke nieder und plündern eure schönen Häuser aus.12 Ja, ich versichere euch: Auf Rettung könnt ihr nicht hoffen. Hat ein Hirte etwa sein Schaf gerettet, wenn er gerade noch zwei Schenkelknochen oder einen Zipfel von seinem Ohr aus dem Rachen des Löwen zieht? Genauso wenig wird von euch Israeliten übrig bleiben, die ihr in Samaria auf euren Polstern sitzt und euch auf Betten mit feinen Damastbezügen räkelt!13 Ich, der HERR über alles, der allmächtige Gott, sage zu den anderen Völkern: Hört her und tretet als Zeugen gegen die Nachkommen von Jakob auf!14 An dem Tag, an dem ich die Israeliten für ihre Vergehen zur Rechenschaft ziehe, zerstöre ich auch die Altäre im Heiligtum von Bethel. Ihre Hörner werden abgeschlagen und fallen zu Boden.[1] (2Mo 21,13)15 Die herrlichen Sommer- und Winterhäuser verwandle ich in Trümmerhaufen; die elfenbeinverzierten Paläste reiße ich nieder, ja, alle Häuser lasse ich vom Erdboden verschwinden! Mein Wort gilt!«

Amos 3

Neues Leben. Die Bibel

1 Hört die Botschaft, die der HERR gegen euch verkündigt hat, ihr Kinder Israel – das ganze Volk, das ich aus Ägypten befreit habe:2 »Unter allen Völkern der Erde habe ich allein euch erwählt. Deshalb muss ich euch für alle eure Sünden bestrafen.« (2Mo 19,5; 5Mo 7,6; Röm 2,9)3 Können zwei Menschen miteinander losgehen, ohne sich abgesprochen zu haben? (1Mo 5,22; 1Mo 6,9; 3Mo 26,23)4 Ein Löwe brüllt doch nicht im Dickicht, solange er noch auf seine Beute lauert! Gibt etwa ein junger Löwe in seinem Bau einen Laut von sich, wenn er nichts gefangen hat? (Ps 104,21; Hos 11,10)5 Schnappt vielleicht eine Vogelfalle zu, die gar nicht gespannt wurde? Oder löst sich eine Falle aus, ohne etwas zu fangen?6 Kann das Signalhorn in der Stadt ertönen, ohne dass den Menschen der Schrecken in die Glieder fährt? Oder kann ein Unglück in der Stadt passieren, das der HERR nicht geschickt hat? (Jes 14,24; Jer 6,1; Hos 5,8)7 Gott, der HERR, tut nichts, ohne sein Geheimnis vorher seinen Dienern, den Propheten, anvertraut zu haben. (1Mo 18,17; Dan 9,22; Joh 15,15)8 Wenn der Löwe gebrüllt hat, muss man sich dann nicht fürchten? – Und wenn Gott, der HERR, gesprochen hat, muss dann nicht der Prophet das Offenbarte ankündigen? (Jer 20,9; Apg 4,20)9 Richtet den Herrscherhäusern in Aschdod und Ägypten aus: »Versammelt euch auf den Hügeln um Samaria und seht euch die große Verwirrung und die Unterdrückung an, die dort herrschen!10 Sie wissen nicht mehr, wie man richtig handelt«, spricht der HERR. »Ihre Paläste sind voll gestopft mit Gewalt und Grausamkeit. (Ps 14,4; Jer 4,22; Hab 2,8; Zef 1,9; Sach 5,3)11 Deshalb wird ein Feind kommen«, spricht Gott, der HERR. »Er wird das Land umzingeln und durch ihre Verteidigungslinien brechen. Dann wird er ihre Paläste plündern.«12 So spricht der HERR: »Genauso wie ein Hirte nur zwei Beine oder ein Ohrläppchen dem Rachen des Löwen entreißt, so werden sich auch die Israeliten in Samaria nur mit einem Feldbett und einer rauen Decke retten können[1]. (1Sam 17,34)13 Hört es und bezeugt es dem Haus Jakobs!«, spricht Gott, der HERR, der allmächtige Gott. (Hes 2,7)14 »An dem Tag, an dem ich Israel für seine Sünden zur Verantwortung ziehe, werde ich die Altäre in Bethel zerstören. Die Hörner der Altäre werden abgehauen werden und zu Boden fallen. (Am 4,4; Am 5,5)15 Und ich werde ihre Winterpaläste samt den Sommerresidenzen zerstören – alle ihre mit Elfenbein geschmückten Villen! Viele Häuser werden zerstört werden«, spricht der HERR. (Ri 3,20; 1Kön 22,39; Jer 36,22)