1.Mose 49

Lutherbibel 2017

1 Und Jakob rief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, dass ich euch verkünde, was euch begegnen wird in künftigen Zeiten. (5Mo 33,1)2 Kommt zuhauf und hört zu, ihr Söhne Jakobs, und hört euren Vater Israel.3 Ruben, mein erster Sohn bist du, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke, der Oberste in der Würde und der Oberste in der Macht. (1Mo 29,32; 5Mo 21,17)4 Du walltest auf wie Wasser. Du sollst nicht der Oberste bleiben, denn du bist auf deines Vaters Lager gestiegen, daselbst hast du mein Bett entweiht, das du bestiegst. (1Mo 35,22)5 Die Brüder Simeon und Levi, ihre Schwerter sind mörderische Waffen. (1Mo 34,25)6 Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und meine Ehre sei nicht in ihrer Versammlung; denn in ihrem Zorn haben sie Männer gemordet, und in ihrem Mutwillen haben sie Stiere gelähmt.7 Verflucht sei ihr Zorn, dass er so heftig ist, und ihr Grimm, dass er so grausam ist. Ich will sie versprengen in Jakob und zerstreuen in Israel. (Jos 19,1; Jos 21,1)8 Juda, du bist’s! Dich werden deine Brüder preisen. Deine Hand wird deinen Feinden auf dem Nacken sein, vor dir werden deines Vaters Söhne sich verneigen. (4Mo 10,14; Ri 1,1)9 Juda ist ein junger Löwe. Du bist hochgekommen, mein Sohn, vom Raube. Wie ein Löwe hat er sich hingestreckt und wie eine Löwin sich gelagert. Wer will ihn aufstören? (4Mo 23,24; Hes 19,2; Offb 5,5)10 Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis dass der komme, dem es gehört[1], und ihm werden die Völker anhangen. (4Mo 24,17; 1Chr 5,2; 1Chr 28,4; Hes 21,32; Hebr 7,14)11 Er wird seinen Esel an den Weinstock binden und seiner Eselin Füllen an die edle Rebe. Er wird sein Kleid in Wein waschen und seinen Mantel in Traubenblut. (Joe 4,18)12 Seine Augen sind dunkler als Wein und seine Zähne weißer als Milch.13 Sebulon wird am Gestade des Meeres wohnen und am Gestade der Schiffe und reichen bis Sidon. (Jos 19,10)14 Issachar wird ein knochiger Esel sein und sich lagern zwischen den Sattelkörben:15 Er sah die Ruhe, dass sie gut ist, und das Land, dass es lieblich ist; da hat er seine Schultern geneigt, zu tragen, und ist ein fronpflichtiger Knecht geworden.16 Dan wird Richter sein in seinem Volk wie nur irgendein Stamm in Israel. (Ri 13,2; Ri 13,24)17 Dan wird eine Schlange werden auf dem Wege und eine Otter auf dem Steige und das Pferd in die Fersen beißen, dass sein Reiter zurückfalle.18 HERR, ich warte auf dein Heil! (Ps 119,166; Hab 2,3)19 Gad wird gedrängt werden von Kriegshaufen, er aber drängt ihnen nach auf der Ferse.20 Assers Brot wird fett sein, und er wird leckere Speise wie für Könige geben. (Jos 19,24)21 Naftali ist eine flüchtige Hirschkuh, er gibt schöne Rede. (Ri 4,6)22 Ein junger Fruchtbaum ist Josef, ein junger Fruchtbaum an einer Quelle, dessen Zweige emporsteigen über die Mauer.23 Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und gegen ihn kämpfen und ihm nachstellen,24 so bleibt doch sein Bogen fest und seine Arme und Hände stark durch den Mächtigen in Jakob. Von dort kommt der Hirte, der Fels Israels. (5Mo 32,18)25 Von deines Vaters Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Flut, die drunten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes. (1Mo 1,2; 5Mo 28,3; 5Mo 33,13)26 Die Segnungen deines Vaters waren stärker als die Segnungen der ewigen Berge, die köstlichen Güter der ewigen Hügel. Mögen sie kommen auf das Haupt Josefs und auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern!27 Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub fressen und des Abends wird er Beute austeilen. (Ri 20,25; 1Sam 9,1)28 Das sind die zwölf Stämme Israels alle, und das ist’s, was ihr Vater zu ihnen geredet hat, als er sie segnete, einen jeden mit einem besonderen Segen.29 Und Jakob gebot ihnen und sprach zu ihnen: Ich werde versammelt zu meinem Volk; begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Acker Efrons, des Hetiters, (1Mo 23,13)30 in der Höhle auf dem Felde von Machpela, die gegenüber von Mamre liegt im Lande Kanaan, die Abraham kaufte samt dem Acker von Efron, dem Hetiter, zum Erbbegräbnis.31 Da haben sie Abraham begraben und Sara, seine Frau. Da haben sie auch Isaak begraben und Rebekka, seine Frau. Da habe ich auch Lea begraben (1Mo 25,9; 1Mo 35,29)32 in dem Acker und der Höhle, die von den Hetitern gekauft ist.33 Und als Jakob dies Gebot an seine Söhne vollendet hatte, tat er seine Füße zusammen auf dem Bett und verschied und wurde versammelt zu seinen Vätern.

1.Mose 49

Hoffnung für alle

1 Danach ließ Jakob alle seine Söhne herbeirufen. »Kommt an mein Bett«, forderte er sie auf, »ihr sollt wissen, was die Zukunft für euch bereithält.2 Meine Söhne, kommt zu mir, hört, was euer Vater Israel euch zu sagen hat!3 Ruben, du bist mein erster Sohn, geboren in der Zeit meiner größten Kraft. Du nimmst den höchsten Rang ein, genießt das größte Ansehen.4 Aber du kannst dich nicht im Zaum halten – darum wirst du nicht der Erste bleiben. Mit einer meiner Frauen hast du geschlafen und so das Ehebett deines eigenen Vaters entweiht.5 Simeon und Levi haben sich verbrüdert: Ihre Schwerter haben sie zu Mord und Totschlag missbraucht.6 Mit ihren finsteren Plänen will ich nichts zu tun haben, von ihren Vorhaben halte ich mich fern. In blinder Wut brachten sie Menschen um, mutwillig schnitten sie Stieren die Sehnen durch.7 Weil sie im Zorn so hart und grausam waren, müssen sie die Folgen tragen: Ihre Nachkommen erhalten kein eigenes Gebiet, sondern wohnen verstreut in ganz Israel.8 Juda, dich loben deine Brüder! Du bezwingst deine Feinde und wirst von allen Söhnen deines Vaters verehrt.9 Mein Sohn, du bist wie ein junger Löwe, der gerade seine Beute gerissen hat. Majestätisch legt er sich daneben. Wer würde es wagen, ihn zu stören?10 Juda, immer behältst du das Zepter in der Hand, Könige gehen aus deinem Stamm hervor – bis ein großer Herrscher kommt,[1] dem alle Völker dienen.11 Juda wäscht seine Kleider in Wein – im Überfluss kann er den Saft der Trauben genießen; achtlos bindet er seinen Esel am besten Weinstock an – es wächst ja genug davon in seinem Land.12 Seine Augen sind dunkler als Wein und seine Zähne weißer als Milch.13 Sebulon – nah beim Meer wird er wohnen, sein Ufer ist ein Hafen für Schiffe. Bis nach Sidon erstreckt sich sein Gebiet.14 Issachar gleicht einem knochigen Esel, der zwischen den beiden Satteltaschen ruht.15 Für ein Stück gutes Land macht er sich zum Sklaven,[2] sein Rücken beugt sich unter der schweren Last.16 Dan verhilft seinem Volk zum Recht – nicht weniger, als die anderen Stämme in Israel es tun.17 Er ist wie eine kleine, aber giftige Schlange am Wegrand. Sie greift ein Pferd an, und nach ihrem Biss fällt der Reiter zu Boden.18 O HERR, ich warte darauf, dass du uns rettest!19 Gad wird von plündernden Horden bedrängt, aber er treibt sie zurück und schlägt sie in die Flucht.20 Assers Land bringt reiche Ernte; köstliche Früchte wachsen dort, es sind wohlschmeckende Speisen sogar für Könige.21 Naftali gleicht einer Hirschkuh, die leichtfüßig umherläuft und schöne Kälber wirft.22 Josef, du bist wie ein fruchtbarer Baum, der an einer Quelle wächst und dessen Zweige eine Mauer überragen.23 Manche hegen böse Absichten gegen dich und greifen dich an, sie verfolgen dich mit Pfeil und Bogen,24 aber dein Bogen bleibt unzerbrechlich. Deine Arme und Hände sind stark, weil Jakobs mächtiger Gott dir hilft. Er sorgt für Israel wie ein Hirte, gibt dem Volk Sicherheit wie ein starker Fels.25 Ja, der allmächtige Gott, dem schon dein Vater gedient hat, wird dir beistehen. Er ist es, der dich mit seinem Segen beschenkt: Regen bewässert dein Land von oben, und das Wasser aus den Tiefen der Erde macht deine Felder fruchtbar; Menschen und Tiere vermehren sich und breiten sich aus.26 Stell dir die Berge vor, deren Gipfel bis in den Himmel ragen: Dein Wohlstand und Segen wird noch viel größer sein![3] Dies steht dir zu, denn du nimmst einen besonderen Platz unter deinen Brüdern ein.27 Benjamin gleicht einem reißenden Wolf, der morgens seine Feinde verschlingt und abends seine Beute teilt.«28 Jedem seiner zwölf Söhne sagte Jakob ein besonderes Segenswort. Es galt zugleich für die zwölf Stämme Israels, die von ihnen abstammen sollten.29-30 »Ich muss bald sterben«, sagte er dann zu seinen Söhnen, »begrabt mich in unserem Familiengrab! Es ist die Höhle in Kanaan, bei Machpela, östlich von Mamre. Abraham hat sie dem Hetiter Efron abgekauft.31 Dort sind schon Abraham und Sara, Isaak und Rebekka begraben, und dort habe ich Lea beigesetzt.32 Die Höhle mit dem Grundstück gehört uns. Begrabt auch mich dort!«33 Nachdem Jakob seinen letzten Willen erklärt hatte, legte er sich aufs Bett zurück und starb; so wurde er im Tod mit seinen Vorfahren vereint.

1.Mose 49

Neues Leben. Die Bibel

1 Dann rief Jakob[1] alle seine Söhne und sagte: »Kommt her! Ich will euch sagen, was euch die Zukunft bringen wird. (4Mo 24,14)2 Kommt zusammen und hört, ihr Söhne Jakobs; hört auf Israel, euren Vater.3 Ruben, du bist mein erstgeborener Sohn. Meine Stärke habe ich zuerst gezeugt. Du bist der Erste nach Hoheit und Macht. (4Mo 26,5; 5Mo 21,17; Ps 78,51; Ps 105,36)4 Aber du kannst nicht der Erste bleiben, denn du bist wild wie die Wellen des Meeres. Du bist mit einer meiner Frauen ins Bett gegangen und hast mich in meinem eigenen Bett entehrt. (1Mo 35,22; 5Mo 27,20)5 Simeon und Levi, die Brüder, Instrumente der Gewalt ihre Waffen. (1Mo 29,33; 1Mo 34,25)6 Ich will mich von ihnen fernhalten. Mit ihnen will ich nie gemeinsame Sache machen. Denn in ihrem Zorn haben sie Menschen getötet und in ihrer Willkür Vieh verstümmelt. (1Mo 34,26)7 Verflucht sei ihr Zorn, denn er ist grausam; verflucht ihre Wut, denn sie ist brutal. Deshalb will ich ihre Nachkommen in Israel zerstreuen. (Jos 19,1; Jos 21,1)8 Dich, Juda, ja dich, werden deine Brüder rühmen. Du wirst deine Feinde besiegen. Deine Verwandten werden sich vor dir verneigen. (1Chr 5,2; Hebr 7,14)9 Juda ist ein junger Löwe, von deiner Beute bist du aufgestanden, mein Sohn. Er kauert sich nieder und lagert sich wie ein Löwe und wie eine Löwin – wer wagt es, ihn aufzustören? (4Mo 24,9; Mi 5,7)10 Das Zepter wird immer Juda gehören und der Herrscherstab deinen Nachkommen, bis zum Kommen des Schilo[2], dem alle Völker gehorchen werden. (1Mo 24,17; Ps 2,6; Ps 60,9)11 Er wird sein Fohlen an einen Weinstock binden, das Fohlen seines Esels an die Edelrebe. Er wird sein Kleid in Wein waschen, sein Gewand im Blut der Trauben. (5Mo 8,7; 2Kön 18,32)12 Seine Augen sind dunkler als Wein und seine Zähne weißer als Milch.13 Sebulon wird am Meeresufer wohnen und ein Hafen für Schiffe sein und sich bis nach Sidon erstrecken. (5Mo 33,18)14 Issachar ist ein knochiger Esel, der zwischen der Einzäunung[3] ruht. (Ri 5,16; Ps 68,14)15 Als er sah, wie wohltuend die Ruhe und wie lieblich die Landschaft ist, beugte er seine Schultern zum Tragen und wurde ein fronpflichtiger Knecht. (Jos 19,17)16 Dan wird seinem Volk zum Recht verhelfen, wie jeder andere Stamm in Israel. (5Mo 33,22; Ri 18,26)17 Er wird eine Schlange am Weg sein, eine Viper auf dem Pfad, die das Pferd in die Ferse beißt, sodass der Reiter abgeworfen wird.18 Ich vertraue auf deine Hilfe, o HERR!19 Gad wird von Räuberbanden bedrängt, doch er wird sie abwehren und in die Flucht schlagen. (5Mo 33,20)20 Assers Land wird reiche Nahrung hervorbringen, Nahrung, wie sie Königen zukommt. (5Mo 33,24)21 Naftali ist eine flüchtige Hirschkuh, die schöne Worte spricht. (5Mo 33,23)22 Josef ist ein fruchtbarer Baum, ein fruchtbarer Baum an einer Quelle. Seine Zweige ranken über die Mauer. (5Mo 33,13)23 Bogenschützen greifen ihn an, schießen auf ihn und kämpfen gegen ihn. (1Mo 37,24)24 Doch sein Bogen bleibt fest, und seine Arme sind gelenkig, weil der starke Gott Jakobs ihm hilft, der Hirte, der Fels Israels. (Ps 132,2; Jes 41,10; Jes 49,26)25 Der Gott deines Vaters helfe dir; der Allmächtige segne dich mit den Segnungen des Himmels und den Segnungen der Tiefe, mit den Segnungen der Brüste und des Mutterleibs. (1Mo 28,13)26 Die Segnungen deines Vaters sollen überragen die Segnungen mit uralten Bergen und die Gabe der ewigen Hügel. Diese Segnungen sollen auf das Haupt Josefs kommen, und auf den Scheitel dessen, der ein Fürst ist unter seinen Brüdern. (5Mo 33,15)27 Benjamin ist ein reißender Wolf. Er frisst am Morgen die Beute, und verteilt am Abend den Raub.« (5Mo 33,12)28 Dies sind die zwölf Stämme Israels. Und mit diesen Segenssprüchen segnete Jakob[4] sie, jeden mit einem besonderen Segen.29 Dann gab Jakob ihnen folgenden Auftrag: »Wenn ich gestorben bin, dann begrabt mich bei meinem Vater und meinem Großvater in der Höhle auf dem Acker des Hetiters Efron. (1Mo 23,16; 1Mo 25,8)30 In der Höhle, die auf dem Landstück Machpela östlich von Mamre in Kanaan liegt und die Abraham von dem Hetiter Efron als Grabstätte für seine Familie kaufte.31 Dort sind Abraham und seine Frau Sara begraben. Dort sind Isaak und seine Frau Rebekka begraben. Und dort habe ich Lea begraben. (1Mo 23,19; 1Mo 25,9; 1Mo 35,29)32 Das Landstück und die Höhle sind in unserem Besitz, mein Großvater Abraham hat sie von den Hetitern gekauft.«33 Nachdem Jakob seinen Söhnen seinen letzten Willen mitgeteilt hatte, sank er auf sein Bett zurück und starb und wurde im Tod mit seinen Vorfahren vereint. (1Mo 25,8; Apg 7,15)