1.Könige 2

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Als nun die Zeit herbeikam, dass David sterben sollte, gebot er seinem Sohn Salomo und sprach:2 Ich gehe hin den Weg aller Welt. So sei getrost und sei ein Mann3 und bewahre den Dienst des HERRN, deines Gottes, dass du wandelst in seinen Wegen und hältst seine Satzungen, Gebote, Rechte und Ordnungen, wie geschrieben steht im Gesetz des Mose, damit dir alles gelinge, was du tust und wohin du dich wendest; (5Mo 17,14; Jos 1,7)4 damit der HERR sein Wort erfülle, das er über mich geredet hat: Werden deine Söhne auf ihre Wege achten, dass sie vor mir in Treue und von ganzem Herzen und von ganzer Seele wandeln, so soll dir’s niemals fehlen an einem Mann auf dem Thron Israels. (2Sam 7,11; 1Kön 8,25)5 Auch weißt du sehr wohl, was mir getan hat Joab, der Sohn der Zeruja, was er tat den zwei Feldhauptleuten Israels, Abner, dem Sohn Ners, und Amasa, dem Sohn Jeters, wie er sie ermordet hat. Und so hat er den Frieden belastet mit Blut, das im Krieg vergossen wurde, und solches Blut an den Gürtel seiner Lenden und an die Schuhe seiner Füße gebracht. (2Sam 3,27; 2Sam 20,10)6 Tu nach deiner Weisheit, dass du seine grauen Haare nicht in Frieden ins Totenreich bringst.7 Aber den Söhnen Barsillais, des Gileaditers, sollst du Barmherzigkeit erweisen, dass sie an deinem Tisch essen. Denn so sind auch sie mir entgegengekommen, als ich vor deinem Bruder Absalom floh. (2Sam 15,13; 2Sam 17,27; 2Sam 19,32)8 Und siehe, du hast bei dir Schimi, den Sohn Geras, den Benjaminiter von Bahurim, der mir schändlich fluchte zu der Zeit, als ich nach Mahanajim ging. Dann aber kam er mir entgegen am Jordan. Da schwor ich ihm bei dem HERRN und sprach: Ich will dich nicht töten mit dem Schwert. (2Sam 16,5; 2Sam 19,17)9 Du aber lass ihn nicht ungestraft; denn du bist ein weiser Mann und wirst wohl wissen, was du ihm tun sollst, dass du seine grauen Haare mit Blut ins Totenreich bringst.10 Also legte sich David zu seinen Vätern und wurde begraben in der Stadt Davids.11 Die Zeit aber, die David König gewesen ist über Israel, ist vierzig Jahre: Sieben Jahre war er König zu Hebron und dreiunddreißig Jahre zu Jerusalem. (2Sam 5,4; 1Chr 29,27)12 Und Salomo saß auf dem Thron seines Vaters David, und seine Herrschaft hatte festen Bestand.13 Aber Adonija, der Sohn der Haggit, kam zu Batseba, der Mutter Salomos. Und sie sprach: Kommst du auch mit Frieden? Er sprach: Ja!14 Und er sprach: Ich habe mit dir zu reden. Sie sprach: Sage an!15 Er sprach: Du weißt, dass das Königtum mein war, und ganz Israel hatte sich auf mich gerichtet, dass ich König sein sollte; aber nun hat sich das Königtum gewandt und ist meinem Bruder zugefallen – von dem HERRN ist’s ihm zugefallen.16 Eins nun bitte ich von dir; du wollest mich nicht abweisen! Sie sprach zu ihm: Sage an!17 Er sprach: Rede mit dem König Salomo, denn er wird dich nicht abweisen, dass er mir gebe Abischag von Schunem zur Frau. (1Kön 1,3)18 Batseba sprach: Gut, ich will mit dem König deinetwegen reden.19 Und Batseba ging hinein zum König Salomo, um mit ihm zu reden Adonijas wegen. Und der König stand auf und ging ihr entgegen und neigte sich vor ihr und setzte sich auf seinen Thron. Und es wurde der Mutter des Königs ein Thron hingestellt, und sie setzte sich zu seiner Rechten.20 Und sie sprach: Ich habe eine einzige kleine Bitte an dich; du wollest mich nicht abweisen. Der König sprach zu ihr: Bitte, meine Mutter, ich will dich nicht abweisen.21 Sie sprach: Man gebe doch Abischag von Schunem deinem Bruder Adonija zur Frau!22 Da antwortete der König Salomo und sprach zu seiner Mutter: Warum bittest du um Abischag von Schunem für Adonija? Erbitte ihm doch auch das Königtum! Denn er ist mein älterer Bruder, und zu ihm hält der Priester Abjatar und Joab, der Sohn der Zeruja. (1Kön 1,6)23 Und der König Salomo schwor bei dem HERRN und sprach: Gott tue mir dies und das, diese Bitte soll Adonija sein Leben kosten!24 Und nun, so wahr der HERR lebt, der mich bestätigt hat und gesetzt auf den Thron meines Vaters David und der mir ein Haus gemacht hat, wie er zugesagt hat: Heute noch soll Adonija sterben!25 Und der König Salomo sandte hin Benaja, den Sohn Jojadas; der stieß ihn nieder, dass er starb.26 Und zu dem Priester Abjatar sprach der König: Geh hin nach Anatot zu deinem Besitz, denn du bist des Todes. Aber ich will dich heute nicht töten, denn du hast die Lade Gottes des HERRN vor meinem Vater David getragen und hast alles mitgelitten, was mein Vater gelitten hat. (2Sam 15,24; 1Kön 1,7)27 So verstieß Salomo den Abjatar, dass er nicht mehr Priester des HERRN sein durfte, auf dass erfüllt würde des HERRN Wort, das er über das Haus Elis geredet hatte in Silo. (1Sam 2,31)28 Und die Kunde davon kam vor Joab; denn Joab hatte Adonija angehangen und nicht Absalom. Da floh Joab in das Zelt des HERRN und fasste die Hörner des Altars. (1Kön 1,51)29 Und es wurde dem König Salomo angesagt: Joab ist zum Zelt des HERRN geflohen, und siehe, er steht am Altar. Da sandte Salomo hin Benaja, den Sohn Jojadas, und sprach: Geh, stoß ihn nieder! (2Mo 21,12)30 Und als Benaja zum Zelt des HERRN kam, sprach er zu Joab: So sagt der König: Geh heraus! Er sprach: Nein, hier will ich sterben. Und Benaja sagte das dem König wieder und sprach: So hat Joab geredet und so hat er mir geantwortet.31 Der König sprach zu ihm: Tu, wie er gesagt hat, und stoß ihn nieder und begrabe ihn, damit du das Blut, das Joab ohne Grund vergossen hat, von mir tust und von meines Vaters Hause.32 Und der HERR lasse das Blut auf sein Haupt kommen, weil er zwei Männer erschlagen hat, die gerechter und besser waren als er, und sie getötet hat mit dem Schwert, ohne dass mein Vater David darum wusste, nämlich Abner, den Sohn Ners, den Feldhauptmann über Israel, und Amasa, den Sohn Jeters, den Feldhauptmann über Juda. (1Kön 5,1)33 Ihr Blut komme auf das Haupt Joabs und seiner Nachkommen für immer; aber David und seine Nachkommen, sein Haus und sein Thron sollen Frieden haben ewiglich von dem HERRN! (2Sam 3,29)34 Und Benaja, der Sohn Jojadas, ging hinauf und stieß ihn nieder und tötete ihn. Und er wurde begraben in seinem Hause in der Wüste.35 Und der König setzte Benaja, den Sohn Jojadas, an seiner statt über das Heer, und den Priester Zadok setzte der König an die Stelle Abjatars. (1Kön 4,4)36 Und der König sandte hin und ließ Schimi rufen und sprach zu ihm: Baue dir ein Haus in Jerusalem und wohne dort und geh von da nicht heraus, weder hierhin noch dahin.37 An dem Tag, an dem du hinausgehen und über den Bach Kidron gehen wirst – so wisse, dass du des Todes sterben musst; dein Blut komme dann auf dein Haupt!38 Schimi sprach zum König: Das ist recht so; wie mein Herr, der König, geredet hat, so wird dein Knecht tun. So wohnte Schimi in Jerusalem lange Zeit.39 Es begab sich aber nach drei Jahren, dass zwei Knechte dem Schimi entliefen zu Achisch, dem Sohn Maachas, dem König von Gat. Und es wurde Schimi angesagt: Siehe, deine Knechte sind in Gat.40 Da machte sich Schimi auf und sattelte seinen Esel und zog hin nach Gat zu Achisch, um seine Knechte zu suchen. Und so ging Schimi hin und brachte seine Knechte von Gat zurück.41 Und es wurde Salomo angesagt, dass Schimi von Jerusalem nach Gat gezogen und wiedergekommen wäre.42 Da sandte der König hin und ließ Schimi rufen und sprach zu ihm: Hab ich dich nicht schwören lassen bei dem HERRN und dich gewarnt: An dem Tag, an dem du die Stadt verlässt und hierhin oder dorthin gehst, sollst du wissen, dass du des Todes sterben musst? Und du sprachst zu mir: Es ist recht so; ich habe es gehört.43 Warum hast du denn nicht gehalten den Schwur vor dem HERRN und das Gebot, das ich dir geboten habe?44 Und der König sprach zu Schimi: Du weißt all das Böse, dessen dein Herz sich bewusst ist und das du meinem Vater David angetan hast. Nun lässt der HERR dies Böse auf dein Haupt kommen;45 aber der König Salomo ist gesegnet und der Thron Davids wird fest stehen vor dem HERRN ewiglich.46 Und der König gebot Benaja, dem Sohn Jojadas; der ging hin und stieß ihn nieder, dass er starb. Und das Königtum wurde gefestigt durch Salomos Hand.

1.Könige 2

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Als David merkte, dass er bald sterben würde, gab er seinem Sohn Salomo noch einige Anweisungen mit auf den Weg:2 »Ich weiß, dass ich bald sterben werde, so wie jedes Leben einmal zu Ende geht. Jetzt musst du deinen Mann stehen. Sei stark, mein Sohn!3 Richte dein ganzes Leben nach dem HERRN, deinem Gott, aus und lebe, wie es ihm gefällt! Befolge das Gesetz Gottes, achte auf jedes Gebot, jeden Befehl und jede Weisung, die im Gesetzbuch von Mose aufgeschrieben sind. Dann wird dir alles gelingen, was du unternimmst; Gott wird dir Erfolg schenken, wohin du auch gehst.4 Dann wird der HERR auch sein Versprechen einlösen, das er mir gegeben hat. Er hat nämlich zu mir gesagt: ›Wenn deine Nachkommen ihr Leben in Verantwortung vor mir führen und mir von ganzem Herzen die Treue halten, wird immer einer von ihnen König über Israel sein.‹5 Nun habe ich noch einige Bitten an dich: Du kennst Joab, den Sohn meiner Schwester Zeruja, und du weißt auch, was er mir angetan hat. Die beiden israelitischen Heerführer Abner, den Sohn von Ner, und Amasa, den Sohn von Jeter, hat er mitten im Frieden kaltblütig ermordet. Dadurch hat er seine Kleider mit unschuldigem Blut besudelt.6 Du bist doch ein weiser Mann, Salomo. Joab ist inzwischen recht alt geworden. Sorge du nun dafür, dass er für seine Verbrechen hingerichtet wird, bevor er eines natürlichen Todes stirbt!7 Die Nachkommen von Barsillai aus Gilead dagegen sollst du freundlich behandeln! Lass sie immer als Gäste an deinem Tisch essen. Denn sie haben mich damals versorgt, als ich vor deinem Bruder Absalom fliehen musste.8 Dann ist da noch Schimi, der Sohn von Gera, aus Bahurim im Stammesgebiet von Benjamin. Als ich damals nach Mahanajim floh, hat er mich mit schrecklichen Flüchen beschimpft. Doch bei meiner Rückkehr kam er mir bis an den Jordan entgegen und flehte um Gnade. Da schwor ich ihm bei dem HERRN, dass ich ihn nicht mit dem Schwert umbringen würde.9 Deshalb bestrafe du ihn nun für seine Untat! Du bist ein weiser Mann und wirst schon Mittel und Wege finden. So alt er auch ist, er soll eines blutigen Todes sterben!«10 Kurze Zeit später starb David. Er wurde in seiner Stadt, in Jerusalem, begraben.[1]11 Insgesamt hatte er 40 Jahre lang als König über Israel geherrscht, davon sieben Jahre in Hebron und 33 Jahre in Jerusalem.12 Salomo wurde der Nachfolger seines Vaters David und konnte seine Macht immer mehr festigen.13 Eines Tages kam Adonija, der Sohn von Davids Frau Haggit, zu Salomos Mutter Batseba. »Kommst du in friedlicher Absicht?«, wollte Batseba von ihm wissen. »Ja«, sagte er, »ich habe nichts Böses im Sinn.14 Ich möchte nur etwas mit dir besprechen.« »Gut, dann rede!«, forderte sie ihn auf,15 und er begann: »Du weißt ja, dass eigentlich ich das Recht auf den Königsthron hätte. So hat es auch ganz Israel erwartet. Doch nun ist alles anders gekommen: Die Krone ist meinem Bruder zugefallen, denn der HERR wollte es so.16 Jetzt habe ich nur eine einzige Bitte an dich; darf ich sie vorbringen?« »Sprich nur!«, ermutigte sie ihn.17 »Ich möchte gern Abischag aus Schunem heiraten«, sagte er. »Könntest du nicht König Salomo für mich um ihre Hand bitten, denn dich wird er bestimmt nicht abweisen.«18 »Einverstanden«, versprach Batseba, »ich will beim König ein gutes Wort für dich einlegen.«19 So ging Batseba zu König Salomo, um mit ihm wegen Adonija zu reden. Als sie den Thronsaal betrat, stand der König auf, kam ihr entgegen und verbeugte sich. Dann setzte er sich wieder auf seinen Thron und ließ auch für seine Mutter einen Thronsessel aufstellen. Sie nahm zu seiner Rechten Platz20 und brachte gleich ihr Anliegen vor: »Ich habe nur eine einzige kleine Bitte. Willst du mir zuhören?« »Sprich nur, liebe Mutter, dir werde ich nichts abschlagen!«, antwortete ihr der König.21 Sie fragte ihn: »Könnte man nicht Abischag aus Schunem deinem Bruder Adonija zur Frau geben?«22 Da brauste Salomo zornig auf: »So, du möchtest, dass Adonija und Abischag aus Schunem heiraten! Wie kommst du dazu? Warum bittest du mich nicht gleich, mein Amt als König an Adonija abzutreten?[2] Schließlich ist er ja mein älterer Bruder. Bestimmt hätten auch der Priester Abjatar und der Heerführer Joab, der Sohn von Davids Schwester Zeruja, nichts dagegen, wenn sie durch ihn wieder an die Macht kämen!«23 Dann schwor Salomo: »Das wird er mit dem Leben bezahlen! Der HERR soll mich schwer bestrafen, wenn ich Adonija dafür nicht hinrichten lasse.24 Denn Gott hat mich zum Nachfolger meines Vaters David gemacht, er hat mich als König bestätigt und mir und meinen Nachkommen die Königsherrschaft anvertraut, wie er es versprochen hat. Ich schwöre bei dem HERRN, dem lebendigen Gott: Noch heute muss Adonija sterben!«25 Dann befahl König Salomo Benaja, dem Sohn von Jojada, Adonija hinzurichten. Benaja ging hinaus und stach ihn nieder.26 Zum Priester Abjatar sagte Salomo: »Geh zurück in deine Heimatstadt Anatot und bewirtschafte dein Land. Eigentlich hast auch du den Tod verdient, doch ich will dich nicht hinrichten, denn du hast zu Lebzeiten meines Vaters David die Bundeslade getragen. Alles Leid, das mein Vater erlebt hat, hast du mit ihm zusammen durchgestanden.«27 So entzog Salomo Abjatar das ehrenvolle Amt des Priesters. Damit erfüllte sich, was der HERR in Silo über die Nachkommen von Eli vorausgesagt hatte.[3] (1Sam 2,30)28 Bald erfuhr Joab, was geschehen war. Damals bei Absaloms Verschwörung hatte er sich den Aufständischen nicht angeschlossen, doch diesmal hatte er sich auf Adonijas Seite geschlagen. Darum ergriff er nun schnell die Flucht. Er floh in das heilige Zelt des HERRN und hielt sich an den Hörnern des Altars fest.[4]29 Salomo erhielt die Nachricht: »Joab ist ins Heiligtum geflohen und steht jetzt dort beim Altar.« Als Salomo das hörte, befahl er Benaja, dem Sohn von Jojada: »Geh, stich Joab nieder!«30 Benaja ging ins Heiligtum und sagte zu Joab: »Der König befiehlt: Du sollst sofort herauskommen!« Doch Joab erwiderte: »Nein, ich komme nicht! Wenn schon, dann will ich hier sterben.« Benaja kehrte um und teilte dem König Joabs Antwort mit.31 Da ordnete Salomo an: »Gut, wie er will! Stich ihn nieder und begrab ihn! Dann sind weder ich noch meine Nachkommen weiter verantwortlich für das Blut, das Joab ohne Grund vergossen hat.32 So wird der HERR ihn für den Mord an zwei Männern bestrafen, die weit ehrenhafter und besser waren als er: Abner, der Sohn von Ner und oberste Heerführer der Truppen Israels, und Amasa, der Sohn von Jeter und oberste Heerführer der Truppen Judas. Joab hat sie ohne Wissen meines Vaters mit dem Schwert erstochen.33 Diese Blutschuld soll für immer auf Joab und seinen Nachkommen lasten. Davids Thronfolgern aber und allen seinen Nachkommen möge der HERR ewig Frieden schenken.«34 Da ging Benaja wieder hinauf zum Heiligtum und erstach Joab. Man begrub ihn auf seinem Grundstück in der judäischen Steppe.35 Der König ernannte Benaja, den Sohn von Jojada, an Joabs Stelle zum obersten Heerführer, und dem Priester Zadok übergab er das Amt des abgesetzten Priesters Abjatar.36 Danach ließ König Salomo Schimi zu sich rufen und befahl ihm: »Bau dir hier in Jerusalem ein Haus! Darin sollst du wohnen. Nie wieder darfst du die Stadt verlassen, ganz gleich wohin.37 Du kannst sicher sein: Sobald du durch das Stadttor gehst und den Bach Kidron überquerst, wirst du hingerichtet! Ich habe dich gewarnt – sollte es so weit kommen, dann bist du selbst schuld an deinem Tod.«38 Schimi antwortete: »Ich habe verstanden und werde den Befehl meines Herrn und Königs genau befolgen.« Schimi hielt sich lange an das Verbot des Königs.39 Doch eines Tages – etwa drei Jahre später – liefen ihm zwei Sklaven davon und suchten Zuflucht bei König Achisch von Gat, dem Sohn von Maacha. Als Schimi erfuhr, dass seine Sklaven sich dort aufhielten,40 sattelte er seinen Esel und machte sich auf den Weg zu König Achisch, um die beiden zurückzuholen. Er fand sie und brachte sie zurück nach Jerusalem.41 Als Salomo hörte, dass Schimi in Gat gewesen war,42 ließ er ihn zu sich rufen und stellte ihn zur Rede: »Habe ich dir nicht verboten, dich aus Jerusalem zu entfernen, und dich gewarnt: ›Verlass dich drauf: Sobald du aus der Stadt weggehst, wirst du hingerichtet, ganz gleich, wohin du gehst!‹? Und wie war deine Antwort? Du sagtest: ›Ich habe verstanden!‹ Dann hast du sogar bei dem HERRN geschworen, dem Befehl zu gehorchen.43 Warum hast du nun den Eid gebrochen und gegen meine Anordnung verstoßen?44 Schon meinem Vater hast du schwer zu schaffen gemacht. Du weißt ganz genau, mit welcher Frechheit du ihm damals begegnet bist. Nun ist der Tag gekommen, an dem der HERR dich für deine Bosheit bestraft!45 Ich aber, der König Salomo, stehe unter seinem Segen. Ja, der HERR wird dafür sorgen, dass Davids Nachkommen für alle Zeiten die Königsherrschaft gehört.«46 Danach gab König Salomo Benaja den Befehl, Schimi hinzurichten. Benaja führte Schimi hinaus und erstach ihn auf der Stelle. Nun hatte Salomo die Zügel der Herrschaft fest in der Hand.

1.Könige 2

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Als König David im Sterben lag, sprach er zu seinem Sohn Salomo:2 »Ich gehe nun den Weg, den jeder Mensch eines Tages gehen muss. Du aber sei mutig und verhalte dich wie ein Mann. (Jos 23,14)3 Diene dem HERRN, deinem Gott, und bleib auf seinen Wegen. Halte alle Gesetze, Gebote, Vorschriften und Mahnungen, die im Gesetz Mose festgehalten sind; dann wirst du Erfolg haben mit allem, was du tust, und wo du dich auch hinwendest. (5Mo 18,18; Jos 1,6; Jos 23,14; 1Chr 22,12)4 Dann wird der HERR die Zusage, die er mir gab, halten: ›Wenn deine Nachkommen so leben, wie es gefordert ist, und mir treu folgen von ganzem Herzen und mit ganzer Seele, dann wird stets einer von ihnen auf dem Thron Israels sitzen.‹ (2Sam 7,12; 1Kön 8,25; 1Kön 9,5)5 Doch du weißt, was Joab, der Sohn der Zeruja, mir angetan hat. Er hat meine beiden Heerführer – Abner, den Sohn Ners, und Amasa, den Sohn Jeters – ermordet. Im Krieg vergossenes Blut hat er im Frieden gerächt. Auf diese Weise hat er seinen Gürtel und seine Sandalen mit dem Blut des Krieges beschmutzt. (2Sam 3,27; 2Sam 20,10)6 Verfahre mit ihm, wie du es für richtig hältst, aber lass nicht zu, dass er in Frieden stirbt.7 Sei besonders freundlich zu den Söhnen von Barsillai aus Gilead. Lade sie an deinen Tisch ein, denn sie haben mir geholfen, als ich vor deinem Bruder Absalom fliehen musste. (2Sam 17,27; 2Sam 19,31)8 Und vergiss auch Schimi, den Sohn Geras, nicht, den Benjaminiter aus Bahurim. Er hat mich mit einem schrecklichen Fluch belegt, als ich nach Mahanajim floh. Als er mir am Jordan entgegenkam, habe ich beim HERRN geschworen: ›Ich werde dich nicht mit dem Schwert töten.‹ (2Sam 16,5; 2Sam 19,18)9 Doch du sollst ihn nicht ungestraft lassen. Du bist ein kluger Mann und weißt, wie du ihn umbringen kannst.«10 Dann starb David und wurde in der Stadt Davids begraben. (2Sam 5,7; 1Chr 29,1; 1Chr 29,28; Apg 2,29; Apg 13,36)11 Er hatte 40 Jahre über Israel geherrscht, sieben in Hebron und 33 in Jerusalem. (2Sam 5,4)12 Salomo folgte ihm auf den Thron. Er nahm den Platz seines Vaters David ein, und das Reich war fest in seiner Hand. (1Chr 29,23; 2Chr 1,1)13 Eines Tages kam Adonija, der Sohn von Haggit, zu Batseba, der Mutter Salomos. »Kommst du in Frieden?«, fragte diese ihn. »Ja«, entgegnete er.14 »Ich möchte dich etwas fragen.« »Was willst du?«, fragte sie.15 Er antwortete: »Wie du weißt, stand das Königreich mir zu; ganz Israel hatte fest damit gerechnet, dass ich König werde. Doch dann wurde mir das Königreich genommen, und stattdessen ist alles an meinen Bruder gefallen, weil der HERR es so wollte.16 Deshalb bitte ich dich jetzt nur um einen Gefallen. Schlag ihn mir nicht ab.« »Sprich«, sagte sie.17 Er sagte: »Sprich mit König Salomo, denn ich weiß, er wird alles tun, worum du ihn bittest. Bitte ihn, mir Abischag, das Mädchen aus Schunem, zur Frau zu geben.« (1Kön 1,3)18 »Gut«, antwortete Batseba, »ich will mit dem König über dich sprechen.«19 Und Batseba ging zu König Salomo, um ihm Adonijas Bitte vorzutragen. Der König erhob sich von seinem Thron, kam ihr entgegen und verbeugte sich vor ihr. Als er wieder auf dem Thron Platz genommen hatte, befahl er, auch für die Königinmutter einen Thron zu bringen, und sie setzte sich an seine rechte Seite. (Ps 45,10)20 »Ich habe eine kleine Bitte an dich«, sagte sie. »Schlag sie mir nicht ab.« »Was wünschst du, meine Mutter?«, fragte er. »Ich werde dir nichts abschlagen.«21 »Dann gib deinem Bruder Adonija Abischag aus Schunem zur Frau«, antwortete sie.22 Da sagte König Salomo zu seiner Mutter: »Wie kannst du mich bitten, Adonija Abischag zur Frau zu geben? Ebenso gut könntest du mich bitten, ihm das Königreich zu überlassen! Er ist doch mein älterer Bruder und der Priester Abjatar und Joab, der Sohn von Zeruja, stehen auf seiner Seite.«23 Und König Salomo schwor beim HERRN: »Gott soll mich strafen, wenn diese Bitte Adonija nicht das Leben kostet. (Rut 1,17)24 So wahr der HERR lebt, der mich als König bestätigt und mich auf den Thron meines Vaters David gesetzt hat; der mir ein Haus begründet hat, wie er es versprochen hat: Adonija wird noch heute sterben!«25 Daraufhin sandte König Salomo Benaja, den Sohn Jojadas, und der tötete Adonija. (2Sam 8,18)26 Zu dem Priester Abjatar sagte der König: »Geh auf dein Land, nach Anatot. Du hast zwar den Tod verdient, aber ich will dich jetzt nicht töten, weil du die Lade des HERRN vor meinem Vater getragen hast und weil du ihm in schwierigen Zeiten treu geblieben bist.« (Jos 21,17; 1Sam 22,20; 1Sam 26,16; 2Sam 15,24; Jer 1,1)27 Und Salomo enthob Abjatar seines Amtes als Priester des HERRN und erfüllte damit das Wort, das der HERR in Silo über die Nachkommen Elis verkündet hatte. (1Sam 2,27)28 Joab hatte sich damals nicht Absalom angeschlossen, diesmal aber auf die Seite Adonijas gestellt. Als er nun vom Tod Adonijas erfuhr, floh er zum heiligen Zelt des HERRN und umfasste die Hörner am Altar.[1] (2Sam 17,25; 1Kön 1,49)29 Als König Salomo hörte, dass Joab ins Zelt des HERRN geflohen war und am Altar stand, schickte er Benaja, den Sohn Jojadas, mit den Worten: »Geh und töte ihn!«30 Benaja ging in das Zelt des HERRN und sagte zu Joab: »Der König befiehlt dir herauszukommen!« Doch Joab entgegnete: »Nein, ich will hier sterben.« Da ging Benaja wieder zum König und berichtete ihm, was Joab gesagt hatte.31 »Tu, was er gesagt hat«, befahl der König. »Töte ihn dort und begrabe ihn. Damit wendest du das unschuldige Blut, das Joab vergossen hat, von mir und der Familie meines Vaters ab. (2Mo 21,14; 4Mo 35,33; 5Mo 19,13)32 So bestraft ihn der HERR für den Mord an den beiden Männern, die gerechter und besser waren als er. Denn mein Vater trug keine Mitschuld am Tod von Abner, dem Sohn Ners, dem Heerführer Israels, und Amasa, dem Sohn Jeters, dem Heerführer Judas, die mit dem Schwert umgebracht wurden. (1Mo 9,5; Ri 9,24; 2Sam 3,27; 2Sam 20,8; 2Chr 21,13)33 Das Blut dieser Morde wird für immer an Joab und seinen Nachkommen kleben. David aber, seinen Nachkommen und seinem Thron soll der HERR für immer Frieden schenken.« (2Sam 3,29)34 Da ging Benaja, der Sohn Jojadas, zurück, stieß Joab nieder und tötete ihn. Und Joab wurde auf seinem Besitz in der Wüste begraben.35 Danach ernannte der König Benaja, den Sohn Jojadas, anstelle von Joab zum Heerführer, und der Priester Zadok nahm den Platz Abjatars ein. (1Chr 29,22)36 Daraufhin ließ der König Schimi holen und sagte zu ihm: »Bau dir ein Haus hier in Jerusalem und wohne darin. Wage dich keinen Schritt aus der Stadt hinaus. (2Sam 16,5; 1Kön 2,8)37 Denn das sollst du wissen: An dem Tag, an dem du den Bach Kidron überquerst, wirst du ganz bestimmt sterben, und dann wirst du für deinen Tod selbst verantwortlich sein.« (2Sam 15,23)38 Schimi erwiderte dem König: »Deine Entscheidung ist gerecht; ich will mich daran halten, wie du, mein Herr und König, es gesagt hast.« Und Schimi lebte lange Zeit in Jerusalem.39 Drei Jahre später aber flohen zwei von Schimis Knechten zu König Achisch von Gat, dem Sohn Maachas. Man berichtete Schimi: »Deine Knechte sind in Gat!« (1Sam 27,2)40 Da sattelte er seinen Esel und ritt zu Achisch nach Gat, um sie zu suchen. Als er sie gefunden hatte, nahm er sie mit zurück.41 Salomo erfuhr, dass Schimi von Jerusalem nach Gat gereist und wieder zurückgekehrt war.42 Er ließ ihn holen und fragte ihn: »Habe ich dich nicht beim HERRN schwören lassen und dir gesagt: ›An dem Tag, an dem du dich aufmachst und irgendwo hingehst, wirst du sicher sterben!‹ Und du hast geantwortet: ›Die Entscheidung ist gerecht; ich will tun, was du sagst.‹43 Warum hast du den Schwur, den du dem HERRN geleistet hast, nicht gehalten und meinem Befehl nicht gehorcht?«44 Und der König fuhr fort: »Du erinnerst dich wohl noch an alles, was du meinem Vater, König David, angetan hast. Der HERR wird dich für dein begangenes Unrecht bestrafen. (1Sam 25,39; 2Sam 16,5)45 König Salomo dagegen wird vom HERRN gesegnet sein. Und für alle Zeit wird der Thron Davids vor dem HERRN bestehen.« (2Sam 7,13)46 Danach führte Benaja, der Sohn Jojadas, Schimi auf Befehl des Königs hinaus und tötete ihn. Auf diese Weise war das Reich nun fest in Salomos Hand. (1Kön 2,12; 2Chr 1,1)