1Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Rede meines Mundes. (Jes 1,2)2Meine Lehre rinne wie der Regen, und meine Rede riesele wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut. (Jes 55,10)3Denn ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre!4Er ist der Fels. Seine Werke sind vollkommen; denn alle seine Wege sind recht. Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er.5Das verkehrte und böse Geschlecht hat gesündigt wider ihn; sie sind Schandflecken und nicht seine Kinder. (Jes 1,2; Mt 17,17)6Dankst du so dem HERRN, deinem Gott, du tolles und törichtes Volk? Ist er nicht dein Vater und dein Herr? Ist’s nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat? (2Mo 4,22; Jes 63,16; Jer 3,4; Jer 31,9; Hos 11,1; Mal 1,6)7Gedenke der vorigen Zeiten und hab acht auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht. Frage deinen Vater, der wird dir’s verkünden, deine Ältesten, die werden dir’s sagen.8Als der Höchste den Völkern Land zuteilte und der Menschen Kinder voneinander schied, da setzte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels[1]. (1Mo 11,8; Apg 17,26)9Denn des HERRN Teil ist sein Volk, Jakob ist sein Erbe. (5Mo 9,26; 5Mo 9,29)10Er fand ihn in der Steppe, in der Wüste, im Geheul der Wildnis. Er umfing ihn und hatte acht auf ihn. Er behütete ihn wie seinen Augapfel. (Ps 17,8; Hes 16,4; Hos 9,10; Sach 2,12)11Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln. (2Mo 19,4)12Der HERR allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm.13Er ließ ihn einherfahren über die Höhen der Erde und nährte ihn mit den Früchten des Feldes und ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus hartem Gestein, (Ps 81,17)14Butter von den Kühen und Milch von den Schafen samt dem Fett von den Lämmern, feiste Widder und Böcke und das Beste vom Weizen und tränkte ihn mit edlem Traubenblut.15Als aber Jeschurun fett ward, wurde er übermütig. Er ist fett und dick und feist geworden und hat den Gott verworfen, der ihn gemacht hat. Er hat den Fels seines Heils gering geachtet (5Mo 31,20; 5Mo 33,5; 5Mo 33,26; Neh 9,25; Jes 44,2)16und hat ihn zur Eifersucht gereizt durch fremde Götter; durch Gräuel hat er ihn erzürnt.17Sie haben Geistern geopfert, die keine Gottheiten sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die vor Kurzem erst aufgekommen sind, die eure Väter nicht geehrt haben.18Den Fels, der dich gezeugt hat, hast du außer Acht gelassen und hast vergessen den Gott, der dich geboren hat. (1Mo 49,24; Ps 18,32; Ps 78,15)19Und als es der HERR sah, ward er zornig über seine Söhne und Töchter,20und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird; denn es ist ein verkehrtes Geschlecht, es sind untreue Kinder.21Sie haben mich gereizt durch einen Nicht-Gott, durch ihre Abgötterei haben sie mich erzürnt. Ich aber will sie wieder reizen durch ein Nicht-Volk, durch ein gottloses Volk will ich sie erzürnen. (Ps 78,58; Jer 2,11; Röm 10,19)22Denn ein Feuer ist entbrannt durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Tiefe und wird verzehren das Land mit seinem Gewächs und wird anzünden die Grundfesten der Berge.23Ich will alles Unglück über sie häufen, ich will alle meine Pfeile auf sie schießen.24Vor Hunger sollen sie verschmachten und verzehrt werden vom Fieber und von jähem Tod. Ich will der Tiere Zähne unter sie schicken und der Schlangen Gift.25Draußen wird das Schwert ihre Kinder rauben und drinnen der Schrecken den jungen Mann wie das Mädchen, den Säugling wie den Greis. (Hes 5,17; Hes 14,21)26Ich hätte gesagt: Es soll aus sein mit ihnen, ich will ihren Namen tilgen unter den Menschen –,27wenn ich nicht den Spott der Feinde gescheut hätte; ihre Widersacher hätten es nicht erkannt und gesagt: Unsere Macht ist groß, und nicht der HERR hat dies alles getan.28Denn Israel ist ein Volk, dem man nicht mehr raten kann, und kein Verstand wohnt in ihnen. (Jes 27,11; Jer 4,22)29O dass sie weise wären und dies verstünden, dass sie merkten, was ihnen hernach begegnen wird!30Wie geht’s zu, dass einer tausend verjagt und zwei sogar zehntausend flüchtig machen? Kommt’s nicht daher, dass ihr Fels sie verkauft hat und der HERR sie dahingegeben hat? (3Mo 26,36; Jes 30,17)31Denn unserer Feinde Fels ist nicht wie unser Fels; so müssen sie selber urteilen.32Denn ihr Weinstock stammt von Sodoms Weinstock und von dem Weinberg Gomorras; ihre Trauben sind Gift, sie haben bittere Beeren,33ihr Wein ist Drachengift und verderbliches Gift der Ottern.34Ist dies nicht bei mir verwahrt und versiegelt in meinen Schatzkammern? (5Mo 29,28)35Die Rache ist mein, ich will vergelten zur Zeit, da ihr Fuß gleitet; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu. (Ps 94,1; Röm 12,19; Hebr 10,30)36Denn der HERR wird seinem Volk Recht schaffen, und über seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird sehen, dass ihre Macht dahin ist und es aus ist mit ihnen ganz und gar.37Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter, ihr Fels, auf den sie trauten, (5Mo 31,1)38die das Fett ihrer Schlachtopfer essen sollten und trinken den Wein ihrer Trankopfer? Lasst sie aufstehen und euch helfen und euch schützen! (Ri 10,14; Jer 2,28)39Sehet nun, dass ich’s allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und kann heilen, und niemand kann aus meiner Hand reißen. (2Mo 15,26; 5Mo 4,35; 1Sam 2,6; Hi 5,18; Jes 45,5; Hos 6,1)40Denn ich will meine Hand zum Himmel heben und will sagen: So wahr ich ewig lebe:41Wenn ich mein blitzendes Schwert schärfe und meine Hand zur Strafe greift, so will ich mich rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten. (Jer 46,10)42Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit Blut von Erschlagenen und Gefangenen, vom Haupt der Fürsten des Feindes.43Preiset, ihr Heiden, sein Volk; denn er wird das Blut seiner Knechte rächen und wird an seinen Feinden Rache nehmen und entsühnen das Land seines Volks! (4Mo 35,33; 5Mo 21,8; Röm 15,10)
Moses letzte Mahnung an das Volk
44Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volks, er und Josua, der Sohn Nuns.45Als nun Mose das alles zu Ende geredet hatte vor ganz Israel,46sprach er zu ihnen: Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, dass ihr euren Kindern befehlt, alle Worte dieses Gesetzes zu halten und zu tun. (5Mo 6,7)47Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben, und durch dies Wort werdet ihr lange leben in dem Lande, in das ihr zieht über den Jordan, um es einzunehmen. (3Mo 18,5)
Gott bereitet Mose auf seinen Tod vor
48Und der HERR redete mit Mose am selben Tage und sprach:49Geh auf das Gebirge Abarim, auf den Berg Nebo, der da liegt im Lande Moab gegenüber Jericho, und schaue das Land Kanaan, das ich den Israeliten zum Eigentum geben werde. (4Mo 27,12; 4Mo 33,48)50Dann stirb auf dem Berge, auf den du hinaufgestiegen bist, und lass dich zu deinem Volk versammeln, wie dein Bruder Aaron starb auf dem Berge Hor und zu seinem Volk versammelt wurde; (4Mo 20,23)51denn ihr habt euch an mir versündigt unter den Israeliten bei dem Haderwasser zu Kadesch in der Wüste Zin, weil ihr mich nicht heiligtet inmitten der Israeliten. (4Mo 20,12)52Denn du sollst das Land vor dir sehen, das ich den Israeliten gebe, aber du sollst nicht hineinkommen.
5.Mose 32
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche Bibelgesellschaft1Den Himmel rufe ich als Zeugen an, die Erde höre meine Worte! (5Mo 4,26)2Sie mögen strömen wie ein Regenschauer, der ausgedörrtes Land befeuchtet, und niederträufeln wie der Tau, der ringsum alles junge Grün erquickt!3Preist unsern großen und erhabenen Gott! Ich rufe ihn bei seinem Namen,4ihn, unsern Fels und starken Schutz! In allem, was er plant und ausführt, ist er vollkommen und gerecht. An niemand handelt er mit Trug und Tücke, er steht zu seinem Wort, denn er ist treu!5Doch dieses Volk ist treulos und verkehrt – zu ihrer Schande muss ich es bekennen –, ganz aus der Art sind sie geschlagen; sie können nicht mehr seine Kinder sein. (Jes 1,2)6Ist das der Dank für alle seine Güte, ihr unverbesserlichen Narren? Ist er es nicht, der euch geschaffen hat und wie ein Vater für euch sorgt? (5Mo 1,31)7Erinnert euch an ferne Zeiten, fragt eure Väter, wie es früher war, und eure Alten fragt, woher ihr kommt!8Damals erschuf der höchste Gott die Völker und ließ sie auf der Erde wohnen; für jedes Volk bestimmte er ein Land und teilte jedem einen Engel zu.[1] (1Mo 10,1; Apg 17,26)9Doch Israel, die Jakobskinder, erwählte er sich selbst als Eigentum und machte sie zu seinem Volk. (2Mo 19,5; Sir 17,17)10Er fand sie hilflos in der Wüste, umlauert und umheult von wilden Tieren, da nahm er sie in seine Obhut, er schützte sie mit aller Sorgfalt, so wie ein Mann sein eigenes Auge schützt. (Ps 17,8; Jer 2,2; Hes 16,6; Hos 13,5)11Ein Adler scheucht die Jungen aus dem Nest, damit sie selber fliegen lernen. Doch wachsam schwebt er über ihnen, und wenn eins müde wird und fällt, dann breitet er die Flügel unter ihm und fängt es auf und trägt es fort. (2Mo 19,4)12Genauso hat der HERR sein Volk beschützt; er ganz allein hat Israel geführt, kein fremder Gott stand ihm zur Seite!13Dann ließ er sie ein Land erobern. Sie konnten auf den Feldern Korn anbauen, aus Felsenspalten Honig sammeln, auf steinbesätem Grund Oliven ernten.14Sie hatten Milch von Kühen und von Schafen, das Fleisch der Lämmer und der Böcke; sie aßen von dem allerbesten Weizen und tranken ihren süßen, roten Wein.15Sie lebten nun in Glück und Wohlstand, sie waren satt, sie wurden reich; ja, Jeschurun nahm zu und wurde fett. Ihr Wohlstand machte sie rebellisch, sie stießen Gott im Übermut zurück, ihn, der sie doch geschaffen hatte; ihr Fels und Schutz galt ihnen nichts. (5Mo 31,20; 5Mo 33,26)16Sie wandten andern ihre Liebe zu und kränkten ihn mit ihrem Götzendienst.17Sie brachten ihre Opfer dar für Götter, die keine sind und die nicht helfen können; den Vätern waren sie noch unbekannt, erst kürzlich sind sie aufgekommen. (Jer 2,11)18Den starken Felsen, ihn, der euch gezeugt hat, den Gott, aus dem ihr allesamt geboren seid, habt ihr verraten, habt ihr ganz vergessen! (Jes 51,1)19Das sah der HERR; er wurde zornig, weil seine Söhne, seine Töchter ihn verschmähten.20Und er beschloss: »Ich ziehe mich zurück und überlasse sie sich selbst; dann will ich sehn, wohin das führt! Sie sind voll Widerspruch und Starrsinn und kennen weder Dankbarkeit noch Treue.21Sie kränken mich mit einem Un-Gott, erbittern mich durch hohle, leere Götzen; ich kränke sie mit einem Un-Volk und strafe sie durch aufgeblasene Menschen. (Röm 10,19)22Mein Zorn ist gegen sie entbrannt, ich schicke ihnen Feuer auf die Erde, damit es alles, was dort wächst, versengt; bis in die Totenwelt soll es sich fressen und auch den Grund der Berge unterhöhlen.23Ich überschütte sie mit schweren Plagen, verschieße auf sie alle meine Pfeile.24Dann werden sie vor Hunger sterben, durch Fieberglut und Pest zugrunde gehen. Ich lasse wilde Tiere auf sie los, das Gift der Schlangen soll sie niederstrecken! (3Mo 26,22)25Das Schwert soll wüten auf den Straßen, im Hause drinnen soll der Schreck sie töten: den jungen Mann, das junge Mädchen, den kleinsten Säugling und den Greis!26Fast hätte ich sie alle ausgerottet und niemand hätte mehr an sie gedacht;27doch will ich nicht, dass andere mein Tun missdeuten, dass ihre Feinde sich den Sieg zuschreiben. Sie würden sagen: ›Das war unser Werk!‹, statt einzusehn, dass ich, der HERR, es tat. (5Mo 9,28)28-29Denn sie sind töricht, ohne jede Einsicht; sonst müssten sie es doch erkennen und an ihr eigenes Ende denken.30Wie könnte einer tausend Mann verjagen, wie könnten zwei aus ihren Reihen zehntausend meines Volkes schlagen, wenn ich es nicht verlassen hätte, wenn nicht sein Gott, sein starker Fels, es in die Hand der Feinde gäbe? (Ri 2,14; 1Sam 12,9; 2Chr 24,24; Jes 30,17)31Sogar die Feinde haben es erkannt, dass ihre Götter keine Helfer sind und sich in nichts mit mir vergleichen können, dem Helfer und Beschützer Israels.32Verdorben sind sie wie die Leute, die einst in Sodom und Gomorra wohnten. Sie gleichen einem Weinstock, dessen Trauben statt Süße Bitterkeit und Gift enthalten; (1Mo 18,20; Jes 5,1; Jer 2,21)33der Wein, den man aus seinen Beeren presst, ist tödlicher als Schlangengift.34Dies alles bleibt mir im Gedächtnis, ich werde nichts davon vergessen.35Ich werde bald an ihnen Rache nehmen[2] und sie für alle Bosheit hart bestrafen. Noch kurze Zeit, dann kommt ihr Untergang, ihr Ende ist nicht aufzuhalten.« (Röm 12,19; Hebr 10,30)36Der HERR wird seinem Volk zu Hilfe kommen er wird Erbarmen haben mit den Seinen. Er sieht es ja, dass sie am Ende sind und dass die Starken wie die Schwachen fallen. (2Mak 7,6)37Dann fragt er sie: »Wo sind jetzt eure Götter, auf deren Schutz ihr euch verlassen habt? (Ri 10,14; Jer 2,28)38Ihr brachtet ihnen reiche Opfer dar, ihr habt sie vollgestopft mit Fett und Wein. Nun sollen sie beweisen, wer sie sind, und für euch kämpfen und euch schützen!39Erkennt doch: Ich, nur ich bin Herr, ich ganz allein bin Gott, sonst keiner! Ich schlage Wunden und ich heile sie, ich töte und ich wecke wieder auf. Aus meiner Hand kann niemand retten. (5Mo 4,35; 1Sam 2,6; Jes 43,11; Hos 13,4; Sir 36,5)40Ich hebe meine Hand zum Schwur und sage: ›So gewiss ich ewig lebe:41Sie alle, die mich hassen und anfeinden, bekommen meinen Zorn zu spüren!‹ Ich schärfe jetzt mein Racheschwert, dann schlag ich zu und schaffe Recht.42Ich mache meine Pfeile ganz betrunken vom Blut der toten und gefangenen Gegner, mein Schwert wird unersättlich um sich fressen, es soll die Köpfe meiner Feinde spalten!«43Du, Himmel, freu dich mit dem HERRN! Ihr Götter, werft euch vor ihm nieder![3] Der HERR nimmt Rache an den Feinden, weil sie die Seinen hingemordet haben. Doch seinem Volk schenkt er Vergebung und nimmt vom Land den Fluch der Schuld. (Ps 97,7; Offb 6,10; Offb 19,2)
Letzte Ermahnung an das Volk
44Zusammen mit Josua, dem Sohn Nuns, trug Mose dieses Lied dem ganzen Volk vor.45-46Dann sagte er zu ihnen: »Nehmt euch diese Mahnungen zu Herzen und gebt sie euren Kindern weiter, damit sie ihr Leben nach den Vorschriften dieses Gesetzes richten.47Das Wort des HERRN ist kein leeres Wort, es ist euer Leben! Wenn ihr ihm folgt, werdet ihr lange in dem Land leben können, das ihr jetzt in Besitz nehmt.« (5Mo 30,15)
Letzter Befehl Gottes an Mose
48Am selben Tag sagte der HERR zu Mose: (4Mo 27,12; 5Mo 1,3)49»Geh jetzt ins Abarim-Gebirge dort drüben und steig auf den Berg Nebo, der im Land Moab gegenüber von Jericho liegt. Sieh von dort aus in das Land Kanaan hinüber, das ich dem Volk Israel zum Besitz geben werde!50Danach wirst du auf dem Berg sterben und im Tod mit deinen Vorfahren vereint werden, so wie schon dein Bruder Aaron vor dir gestorben ist. (4Mo 20,22)51Ihr beide dürft das Land nicht betreten, weil ihr mir an der Quelle von Meriba bei Kadesch in der Wüste Zin vor allen Israeliten ungehorsam wart und mir nicht die Gelegenheit geben wolltet, mich vor ihnen als der heilige und mächtige Gott zu erweisen. (5Mo 1,37)52Du darfst das Land, das ich dem Volk Israel gebe, aus der Ferne sehen, aber du selbst wirst nicht hineinkommen.«
1Höre, Himmel, ich will reden! / Die Erde höre meinen Spruch!2Meine Lehre ströme wie Regen, / wie Tau sollen meine Worte fallen, / wie Regentropfen auf das Gras, / wie ein Guss auf welkes Kraut.3Den Namen Jahwes rufe ich aus: / Gebt unserem Gott die Ehre!4Der Fels: Vollkommen ist sein Tun, / ja, alle seine Wege sind recht! / Ein treuer Gott, der niemals betrügt, / gerecht und gerade ist er!5Doch dieses Volk ist treulos und verkehrt, / sie wollten nicht mehr seine Kinder sein. / Eine Schande sind sie für sich selbst.6Ist das euer Dank an Jahwe, / du dummes, verblendetes Volk? / Ist er nicht dein Vater, der dich erwarb, / der dich geformt und hingestellt hat?7Denk an die Tage der Vorzeit, / an Generationen, die nicht mehr sind! / Frag deinen Vater, dass er es dir sagt, / denn deine Alten verkünden es dir!8Als der Höchste Nationen einsetzte, / als er Adams Kinder verteilte, / bestimmte er die Grenzen der Völker / nach der Zahl der Söhne Israels.[1]9Der Anteil Jahwes ist sein Volk, / Jakob ist sein Erbbesitz.10Er hat ihn im Land der Wüste gefunden, / in der Einöde voll von grässlichem Geheul. / Er hat ihn umringt, hat auf ihn geachtet, / ihn wie seinen Augapfel beschützt.11Wie der Adler sein Nest aufscheucht, / wie er über seinen Jungen schwebt, / seine Flügel unter sie breitet, / sie aufnimmt und sie auf den Schwingen trägt,12so leitete Jahwe dies Volk, / kein fremder Gott war bei ihm.13Er ließ es die Höhen der Erde ersteigen, / die Früchte des Ackers verzehren, / ließ es Honig aus dem Felsen saugen, / Öl aus hartem Kieselstein,14Rahm von Kühen, Milch von Ziegen, / fette Lämmer, Baschans Böcke / und den besten Weizen. / Traubenblut hast du getrunken, feurigen Wein.15Du wurdest fett und bockig, Jeschurun,[2] / ja, fett bist du geworden, dick und feist. / Und dann verließ er den Gott, der ihn schuf, / verachtete den Fels seiner Rettung.16Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde Götter, / durch Scheusale beleidigten sie ihn.17Sie opferten Dämonen, die nicht Gott sind, / Göttern, die sie früher nicht kannten, / neuen, die erst vor kurzem aufgekommen sind, / von denen eure Väter nichts wussten.18Den Fels, der dich zeugte, hast du verlassen, / vergaßest Gott, der dich zur Welt gebracht.19Jahwe sah es und ergrimmte, / gekränkt von seinen Söhnen und Töchtern.20Er sagte: „Ich ziehe mich von ihnen zurück, / will sehen, wohin sie das führt! / Denn sie sind ein verkehrtes Geschlecht, / Kinder, die Treue nicht kennen.21Mit einem Gott, der gar keiner ist, haben sie mich zur Eifersucht gereizt, / mit Nichtsen haben sie mich gekränkt. / Genauso werde ich sie durch ein Nicht-Volk eifersüchtig machen / und zornig über eine Nation, die gar nichts ‹von mir› weiß.[3] (Röm 10,19)22Der helle Zorn hat mich gepackt, / ein Feuer, das bis ins Totenreich brennt, / es frisst den Boden und was darauf wächst, / entzündet die Grundfesten der Berge.23Ich will Unglück über Unglück auf sie häufen, / verschieße meine Pfeile gegen sie.24Sind sie vor Hunger verschmachtet, / aufgezehrt von Fieber und giftiger Pest, / dann lasse ich die Raubtierzähne auf sie los / und das Gift der im Staube Kriechenden.25Draußen rafft das Schwert sie dahin / und drinnen die Todesangst: / den jungen Mann, die junge Frau, / den Säugling und den Greis.26Ich dachte: 'Ich will sie vernichten, / ich lösche ihr Andenken unter den Menschen!'27Doch ich scheute die Kränkung durch den Feind, / die Gegner würden die Wahrheit verdrehen. / Sie würden sagen: 'Unsere Macht war groß! / Jahwe hat das nicht getan.'28Sie sind ein Volk, dem jeder Rat fehlt, / Einsicht haben sie nicht.29Wären sie weise, würden sie es verstehen, / dann würden sie ihre Zukunft bedenken.30Wie könnte einer Tausend jagen / und zwei Zehntausend vertreiben, / wenn ihr Fels sie nicht verkauft, / wenn Jahwe sie nicht ausgeliefert hat?31Ihr Fels ist nicht wie unser Fels, / so urteilen selbst unsere Feinde.32Sie sind ein Weinstock, der von Sodom stammt / und von den Terrassen Gomorras.[4] / Ihre Beeren sind von giftiger Art, / es sind ja vergiftete Trauben.33Drachenspucke ist ihr Wein, / grausame Galle von Ottern.34Liegt dies nicht bei mir verborgen, / bei meinen Schätzen versiegelt?35Mein ist die Rache und das Vergelten[5] / wenn die Zeit kommt und ihr Fuß wankt. / Denn ihr Unglückstag wird kommen, / ihre Zukunft eilt herbei.“ (Röm 12,19; Hebr 10,30)36Wenn Jahwe seinem Volk zu Hilfe kommt, / wenn er sich über seine Diener erbarmt, / wenn er sieht, dass alle Kraft geschwunden ist, / dass es aus ist mit Sklaven und Freien,37dann wird er sagen: „Wo sind nun ihre Götter, / wo ist der Fels, der ihre Zuflucht war?38Wo sind nun die, die das Fett ihrer Schlachtopfer aßen / und den Wein ihrer Trankopfer tranken? / Sollen sie doch aufstehen und euch helfen, / sollen sie ein Schirm über euch sein!39Seht ihr nun, dass ICH es BIN, / ich, und kein Gott neben mir? / Ich bin es, der tötet, / und ich mache lebendig! / Ich habe verwundet / und ich bin es, der wieder heilt! / Aus meiner Hand rettet euch keiner!40Ich hebe meine Hand zum Himmel empor / und sage: 'So wahr ich ewig lebe!'41Habe ich erst mein Schwert geschliffen / und nehme das Recht in die Hand, / dann übe ich Rache an meinen Gegnern, / vergelte es denen, die mich verachten.42Meine Pfeile werden berauscht sein vom Blut, / und mein Schwert frisst sich ins Fleisch, / betrunken vom Blut derer, die erschlagen und gefangen sind, / vom zerschmetterten Schädel des Feindes.“43Ihr Nationen, preist glücklich sein Volk![6] / Denn er rächt das Blut seiner Diener, / nimmt Rache an seinen Feinden / und nimmt den Fluch von Land und Volk. (Röm 15,10)
Moses letzte Ermahnung
44Zusammen mit Josua Ben-Nun trug Mose dem Volk das Lied im vollen Wortlaut vor.45Als Mose damit zu Ende war,46sagte er zu ganz Israel: „Nehmt euch die Worte zu Herzen, mit denen ich euch heute ermahne! Verpflichtet eure Kinder darauf, dass sie sich an dieses Gesetz halten und nach diesem Wort handeln!47Es ist kein leeres Wort für euch, sondern es ist euer Leben. Durch dieses Wort könnt ihr lange in dem Land bleiben, wohin ihr jetzt über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen.“
Moses Vorbereitung auf den Tod
48Es war noch am selben Tag, als Jahwe zu Mose sagte:49„Steig auf das Gebirge Abarim hier, auf den Berg Nebo,[7] der in Moab liegt, gegenüber von Jericho, und betrachte das Land Kanaan, das ich den Israeliten zum Besitz geben will!50Dann wirst du auf dem Berg sterben, den du bestiegen hast, und mit deinen Vorfahren vereint werden, so wie auch dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und mit seinen Vorfahren vereint wurde.51Denn ihr habt euch mitten unter den Israeliten gegen mich vergangen am Wasser von Meriba bei Kadesch in der Wüste Zin, und ihr habt mich nicht als den Heiligen geehrtmitten unter den Israeliten. (4Mo 20,12)52Du darfst das Land sehen, das dir gegenüberliegt, du wirst aber nicht in das Land hineinkommen, das ich den Israeliten gebe.“