Prediger 4
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagSinnlosigkeit des Lebens durch Unterdrückung, Eifersucht und Einsamkeit
1 Und ich wandte mich und sah all die Unterdrückungen, die unter der Sonne geschehen. Und siehe, ⟨da waren⟩ Tränen der Unterdrückten[1], und sie hatten keinen Tröster. Und von der Hand ihrer Unterdrücker ging Gewalttat aus, und sie hatten keinen Tröster. (2Mo 5,18; Hi 9,24; Hi 24,12; Hi 35,9; Ps 69,21; Ps 142,5; Spr 29,2; Kla 1,16; Am 3,9) 2 Da pries ich die Toten, die längst gestorben sind, mehr als die Lebenden, die jetzt noch leben. (Hi 3,17; Pred 7,1) 3 Und glücklicher als sie beide ⟨pries ich⟩ den, der noch nicht gewesen ist, der das böse Tun nicht gesehen hat, das unter der Sonne geschieht. (Hi 3,16; Pred 6,3) 4 Und ich sah all das Mühen und alle Tüchtigkeit ⟨bei⟩ der Arbeit, dass es Eifersucht des einen gegen den anderen ist. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. – (1Mo 4,4; 1Mo 26,14; 1Mo 31,1; 1Sam 18,9; Pred 1,14; Mt 20,11) 5 Der Tor legt seine Hände ineinander und verzehrt sein eigenes Fleisch. – (Spr 6,9) 6 Besser eine Hand voll Ruhe als beide Fäuste voll Mühe und Haschen nach Wind. (Spr 15,16; Pred 1,14) 7 Und ich wandte mich und sah Nichtigkeit unter der Sonne: 8 Da ist einer ⟨allein⟩ und kein Zweiter ⟨bei ihm⟩, auch hat er weder Sohn noch Bruder, und für all sein Mühen gibt es kein Ende, auch werden seine Augen am Reichtum nicht satt. Für wen mühe ich mich also und lasse meine Seele Gutes entbehren? Auch das ist Nichtigkeit und ein übles Geschäft. (Ps 39,7; Spr 27,20; Pred 1,8; Pred 1,13; Pred 5,9; Lk 12,20) 9 Zwei sind besser daran als ein Einzelner, weil sie einen guten Lohn für ihre Mühe haben. (1Mo 2,18; Mk 6,7) 10 Denn wenn sie fallen, so richtet der eine seinen Gefährten auf. Wehe aber dem Einzelnen, der fällt, ohne dass ein Zweiter da ist, ihn aufzurichten! 11 Auch wenn zwei ⟨beieinander⟩liegen, so wird ihnen warm. Dem Einzelnen aber, wie soll ihm warm werden? (1Kön 1,1) 12 Und wenn einer den Einzelnen überwältigt, so werden ⟨doch⟩ die zwei ihm widerstehen; und eine dreifache Schnur wird nicht so schnell zerrissen.Nichtigkeit der Volksgunst
13 Besser ein Junge, arm, aber weise, als ein König, alt, aber töricht, der ⟨es⟩ nicht versteht, sich warnen zu lassen. 14 Ja, aus dem Gefängnis[2] geht er hervor, um König zu werden, obwohl er als Armer unter der Königsherrschaft jenes ⟨Königs⟩ geboren wurde. (1Mo 41,14; 1Sam 2,8) 15 Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne leben[3], mit dem Jungen, dem zweiten[4], der an jenes Stelle treten sollte: 16 endlos das ganze Volk, alle die, die er führte[5]. ⟨Doch⟩ auch über ihn werden sich die Späteren nicht freuen. Denn auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. (Pred 1,14)Warnung vor Ehrfurchtslosigkeit gegenüber Gott
17 Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Haus Gottes gehst! Und: Herantreten, um zu hören, ist besser, als wenn die Toren Schlachtopfer geben; denn sie sind Unwissende, sodass sie Böses tun[6]. – (1Sam 15,22; Spr 15,8; Jes 1,12; Jer 7,9)Prediger 4
Schlachter 2000
von Genfer BibelgesellschaftDie Nichtigkeit des menschlichen Mühens
1 Und so wandte ich mich um und sah alle Bedrückungen, die verübt werden unter der Sonne; und siehe, da flossen Tränen von Unterdrückten, die keinen Tröster hatten; und weil die Hand ihrer Unterdrücker so stark war, konnte sie niemand trösten. (Hi 24,12; Ps 69,21; Ps 80,6; Kla 1,2; Kla 1,16; Nah 3,7) 2 Da pries ich die Toten, die längst gestorben sind, glücklicher als die Lebenden, die jetzt noch am Leben sind. (Hi 3,13; Hi 17,13; Pred 9,4) 3 Aber besser als beide ist der daran, der noch nicht geboren ist, weil er das böse Treiben, das unter der Sonne geschieht, gar nicht gesehen hat. (Hi 3,11; Pred 6,3; Lk 23,29) 4 Ich sah auch, dass alle Mühe und alles Gelingen im Geschäft nur den Neid des einen gegen den anderen weckt. Auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind! (1Mo 4,4; 1Sam 18,8; Mt 20,11) 5 Der Tor faltet seine Hände und verzehrt sein eigenes Fleisch. (Spr 6,9) 6 Besser eine Handvoll Ruhe, als beide Fäuste voll Mühsal und Haschen nach Wind. (Spr 15,16; Spr 16,8; Spr 17,1) 7 Und ich wandte mich um und sah Nichtigkeit unter der Sonne: (Pred 1,14) 8 Da steht einer ganz allein, hat weder Sohn noch Bruder, und doch hat all seine Arbeit kein Ende, und er sieht nie Reichtum genug. Für wen mühe ich mich denn ab und enthalte meiner Seele das Beste vor? Auch das ist nichtig und eine üble Mühe. (Ps 39,7; Pred 5,9; Lk 12,15; Lk 12,20; 1Tim 6,9) 9 Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe. (1Mo 2,18; Mk 6,7; Lk 10,1) 10 Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein Zweiter da ist, um ihn aufzurichten! (Jes 41,6; Gal 6,2) 11 Auch wenn zwei beieinanderliegen, so wärmen sie sich gegenseitig; aber wie soll einer warm werden, wenn er allein ist? (1Kön 1,1) 12 Und wenn man den einen angreift, so können die beiden Widerstand leisten; und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen. 13 Ein armer, aber weiser junger Mann ist besser als ein alter, törichter König, der sich nicht mehr warnen lässt. (1Kön 22,8; Spr 28,6) 14 Denn aus dem Gefängnis ist er hervorgegangen, um zu herrschen, obschon er im Königreich jenes [anderen] arm geboren wurde. (1Mo 41,14; 1Mo 41,37; 1Sam 2,8; Dan 2,21) 15 Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne wandeln, auf der Seite des jungen Mannes, des zweiten, der an die Stelle jenes [anderen] treten sollte. (1Kön 1,5; 1Kön 1,32) 16 All das Volk, vor dem er herging, nahm keine Ende; dennoch werden die Nachkommen sich nicht an ihm freuen. Denn auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind! (1Kön 1,40; 1Kön 1,49; 1Kön 2,15; Pred 2,17)Die Furcht Gottes im Alltagsleben
17 Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Haus Gottes gehst! Sich nahen, um zu hören, ist besser, als wenn die Toren Opfer bringen; denn sie haben keine Erkenntnis, darum tun sie Böses. (2Mo 3,5; 3Mo 10,3; 1Sam 15,22; Ps 81,9; Spr 15,8; Jes 1,11; Jes 1,12; Mt 7,24; Lk 18,11; Jak 1,19)Prediger 4
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag ZürichDie Tränen der Unterdrückten
1 Und wiederum sah ich all die Unterdrückung, die unter der Sonne verübt wird. Und sieh: die Tränen der Unterdrückten, und sie haben keinen, der sie tröstet. Und von der Hand ihrer Unterdrücker geht Gewalt aus, und sie haben keinen, der sie tröstet. (Ps 69,21; Pred 3,16; Kla 1,16) 2 Da pries ich die Toten, die schon gestorben sind, glücklicher als die Lebenden, die noch da sind. 3 Besser als beide aber hat es, wer noch nicht da war, wer das böse Tun noch nicht gesehen hat, das unter der Sonne verübt wird. (Hi 3,16; Pred 6,3; Pred 7,1; Jer 20,14)Besser eine Hand voll Ruhe als beide Hände voll Mühe
4 Und ich sah, dass alle Mühe und alles geschickte Tun Neid des einen auf den anderen ist. Auch das ist nichtig und ein Greifen nach Wind. (Pred 1,13) 5 Der Tor legt seine Hände ineinander und verzehrt sein eigenes Fleisch. (Spr 6,9) 6 Besser eine Hand voll Ruhe als beide Hände voll Mühe und Greifen nach Wind. (Spr 15,16; Pred 6,4)Zwei haben es besser als einer allein
7 Und wiederum sah ich Nichtiges unter der Sonne: 8 Da ist einer allein, ohne einen anderen, hat weder einen Sohn noch einen Bruder. Und all seine Mühe hat kein Ende. Auch kann sein Auge nicht genug Reichtum sehen. Und für wen mühe ich mich ab und versage mir jeden Genuss? Auch das ist nichtig und eine leidige Mühe. (Pred 1,8; Lk 1,13; Lk 12,20) 9 Zwei haben es besser als einer allein, denn sie haben einen guten Lohn für ihre Mühe. (1Mo 2,18) 10 Wenn sie fallen, kann der eine seinem Gefährten aufhelfen. Doch wehe dem, der allein ist und fällt, und keiner ist da, der ihm aufhelfen kann. 11 Auch ist zweien warm, wenn sie sich schlafen legen. Doch einer allein, wie kann ihm warm werden? (1Kön 1,2) 12 Und wenn einer den überwältigt, der allein ist, so halten die zwei jenem stand. Und der dreifache Faden zerreisst nicht so bald.Der König und die Armen
13 Besser ein Kind, arm aber weise, als ein König, alt aber töricht, der nicht mehr die Einsicht hat, sich warnen zu lassen. 14 Selbst wenn einer aus dem Gefängnis auf den Thron kam, wurden doch auch unter seiner Herrschaft Arme geboren. 15 Ich sah, wie all die Lebenden, die unter der Sonne wandeln, schon auf der Seite eines nächsten Kindes standen, das an seine Stelle treten sollte. 16 Wer immer sich an ihre Spitze stellte, hatte zahlloses Volk hinter sich. Doch die Späteren hatten keine Freude mehr an ihm. Denn auch das ist nichtig und ein Greifen nach Wind.Fürchte Gott
17 Gib acht auf deine Füsse, wenn du zum Hause Gottes gehst. Und tritt hinzu, um zu hören, und nicht, um ein Schlachtopfer zu stiften wie die Toren. Sie verstehen nicht, dass sie Schlechtes tun. (1Sam 15,22; Ps 40,7)Prediger 4
Neues Leben. Die Bibel
von SCM VerlagDie Vorzüge menschlicher Gemeinschaft
7 Ich sah noch ein weiteres Beispiel der Sinnlosigkeit auf der Welt: 8 Ein Mann, der alleine lebt und weder Kind noch Bruder hat und auch keine Freunde oder Bekannte. Er arbeitet, soviel er kann, und will immer noch mehr haben. Müsste er sich denn nicht fragen: »Für wen arbeite ich eigentlich? Warum gönne ich mir kein Vergnügen?« Auch das ist sinnlos und eine Vergeudung von Zeit. (Spr 27,20; Pred 1,8; Pred 2,21) 9 Zwei haben es besser als einer allein: Zusammen erhalten sie mehr Lohn für ihre Mühe. 10 Wenn sie hinfallen, kann einer dem anderen aufhelfen. Doch wie schlecht ist der dran, der allein ist und fällt, und keiner ist da, der ihm beim Aufstehen hilft! 11 Es können sich zwei, die in einer kalten Nacht unter einer Decke liegen, aneinander wärmen. Doch wie kann einer, der alleine liegt, warm werden? (1Kön 1,1) 12 Ein Einzelner kann leicht von hinten angegriffen und niedergeschlagen werden; zwei, die zusammenhalten, wehren den Überfall ab. Und: Ein dreifaches Seil kann man kaum zerreißen.Die Vergänglichkeit politischer Macht
13 Ein armer, aber weiser junger Mann ist mehr wert als ein alter, dummer König, der keine Ratschläge annimmt. (Pred 7,19; Pred 9,15) 14 Ein solcher junger Mann wurde aus dem Gefängnis befreit und bestieg den Thron, obwohl er unter der Regierung des alten Königs in Armut geboren wurde. (1Mo 41,14) 15 Ich sah, wie sich alle Menschen bereitwillig an die Seite des jungen Mannes stellten, damit dieser die Herrschaft des alten Königs übernehme. 16 Er wurde der Anführer eines riesigen Volkes. Doch die nächste Generation wuchs heran und stürzte ihn vom Thron! So ist auch das alles bedeutungslos und so unsinnig wie der Versuch, den Wind einzufangen. (Pred 1,14)Die Bedeutung der Ehrfurcht vor Gott
17 Geh nicht gedankenlos zum Haus Gottes. Es ist besser, wenn du nur hineingehst, um auf Gott zu hören, als wenn die Unverständigen Schlachtopfer bringen. Denn sie bleiben weiter unwissend und merken nicht, wenn sie Böses tun.Prediger 4
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftSinn und Unsinn der Arbeit
4 Auch das habe ich gesehen: Da plagen sich die Menschen und setzen alle ihre Fähigkeiten ein, um sich gegenseitig auszustechen. Auch das ist vergebliche Mühe und Jagd nach Wind. Letzten Endes kommt nichts dabei heraus. 5 Es heißt zwar: »Der Unbelehrbare legt seine Hände in den Schoß – und verhungert.« (Spr 6,10) 6 Aber ich sage: Eine Handvoll Gelassenheit ist besser als beide Hände voll Mühe und Jagd nach Wind. (Spr 15,16) 7 Ich habe noch etwas unter der Sonne gesehen, das ganz vergeblich ist: 8 Da lebt jemand ganz allein; er hat keinen Sohn und auch keinen Bruder. Trotzdem arbeitet er rastlos weiter und sein Besitz ist ihm nie groß genug. Für wen plage ich mich dann eigentlich und gönne mir selbst keine Freude? Auch das ist vergebliche Mühe, eine fruchtlose Beschäftigung! (Spr 27,20; Pred 5,9)Besser nicht allein!
9 Zwei sind allemal besser dran als einer allein. Wenn zwei zusammenarbeiten, bringen sie es eher zu etwas. 10 Wenn zwei unterwegs sind und hinfallen, dann helfen sie einander wieder auf die Beine. Aber wer allein geht und hinfällt, ist übel dran, weil niemand ihm helfen kann. 11 Wenn zwei beieinander schlafen, können sie sich gegenseitig wärmen. Aber wie soll einer allein sich warm halten? 12 Ein einzelner Mensch kann leicht überwältigt werden, aber zwei wehren den Überfall ab. Noch besser sind drei; es heißt ja: »Ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell.«Wankelmütige Volksgunst
13 Es heißt: »Ein junger Mann, der arm ist, aber gelernt hat, sein Leben richtig zu führen, ist besser als ein alter, eigensinniger König, der keinen Rat mehr annimmt.« 14 Gut, den jungen Mann holten sie aus dem Gefängnis und setzten ihn auf den Thron, obwohl er in einer armen Familie geboren wurde, als der andere schon König war. 15 Aber ich habe beobachtet, dass das Volk sich immer auf die Seite des nächsten jungen Mannes stellt, der schon bereitsteht, um den Platz des anderen einzunehmen. 16 Alle Leute laufen ihm nach. Aber schon bald werden sie auch mit ihm unzufrieden sein und dem nächsten zujubeln. Auch hier gilt: Vergeblich und Jagd nach Wind!Vom Verhalten Gott gegenüber
17 Überlege, was du tust, wenn du zum Gotteshaus gehst. Du sollst dort zuhören und lernen, Gott zu gehorchen. Das ist besser, als wenn Dummköpfe nur Tiere zum Opfer dorthin bringen. Sie bleiben unwissend und tun deshalb weiter Böses. (1Sam 15,22; Ps 40,7; Spr 15,8)Prediger 4
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.