Prediger 1

Lutherbibel 2017

1 Dies sind die Reden des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem.2 Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel. (Pred 12,8)3 Was hat der Mensch für Gewinn von all seiner Mühe, die er hat unter der Sonne?4 Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt immer bestehen. (Ps 90,3)5 Die Sonne geht auf und geht unter und läuft an ihren Ort, dass sie dort wieder aufgehe.6 Der Wind geht nach Süden und dreht sich nach Norden und wieder herum an den Ort, wo er anfing.7 Alle Wasser laufen ins Meer, doch wird das Meer nicht voller; an den Ort, dahin sie fließen, fließen sie immer wieder.8 Alles Reden ist so voll Mühe, dass niemand damit zu Ende kommt. Das Auge sieht sich niemals satt, und das Ohr hört sich niemals satt. (Ps 90,10; Spr 27,20)9 Was geschehen ist, ebendas wird hernach sein. Was man getan hat, ebendas tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne.10 Geschieht etwas, von dem man sagen könnte: »Sieh, das ist neu!« – Es ist längst zuvor auch geschehen in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.11 Man gedenkt derer nicht, die früher gewesen sind, und derer, die hernach kommen; man wird auch ihrer nicht gedenken bei denen, die noch später sein werden.12 Ich, der Prediger, war König über Israel zu Jerusalem13 und richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu suchen und zu erforschen bei allem, was man unter dem Himmel tut. Solch unselige Mühe hat Gott den Menschenkindern gegeben, dass sie sich damit quälen sollen.14 Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind.15 Krumm kann nicht gerade werden, noch, was fehlt, gezählt werden. (Pred 7,13)16 Ich sprach in meinem Herzen: Siehe, ich bin größer geworden und habe mehr Weisheit gesammelt als alle, die vor mir gewesen sind zu Jerusalem, und mein Herz hat viel gelernt und erfahren.17 Und ich richtete mein Herz darauf, dass ich lernte Weisheit und erkennte Tollheit und Torheit. Ich ward aber gewahr, dass auch dies ein Haschen nach Wind ist. (Pred 2,12; Pred 7,25)18 Denn wo viel Weisheit ist, da ist viel Grämen, und wer viel lernt, der muss viel leiden.

Prediger 1

Elberfelder Bibel

1 Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem. (1Kön 11,42; Spr 1,1; Pred 1,12)2 Nichtigkeit der Nichtigkeiten! – spricht der Prediger; Nichtigkeit der Nichtigkeiten, alles ist Nichtigkeit! (Pred 2,8; Röm 8,20)3 Welchen Gewinn hat der Mensch von[1] all seinem Mühen, mit dem er sich abmüht unter der Sonne? (Pred 2,11; Pred 3,9)4 Eine Generation kommt[2], und eine Generation geht; aber die Erde besteht in Ewigkeit. (Ps 104,5; 2Petr 3,13; Offb 21,1)5 Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht ⟨unter⟩, und sie strebt[3] ihrem Ort zu, wo sie ⟨wieder⟩ aufgeht. (Ps 19,6)6 Der Wind geht nach Süden und wendet sich nach Norden. Immer wieder sich wendend[4] geht er ⟨dahin⟩, und zu seinem Ausgangspunkt[5] kehrt der Wind zurück. (Pred 11,5)7 Alle Flüsse gehen ins Meer, und das Meer wird nicht voll. An den Ort, wohin die Flüsse gehen, dorthin gehen sie ⟨immer⟩ wieder.8 Alle Worte mühen sich ab. Nichts vermag ein Mensch zu sagen.[6] Das Auge wird nicht satt zu sehen und das Ohr nicht voll vom Hören. (Spr 27,20; Pred 4,8; Pred 6,7)9 Das, was war, ist das, was ⟨wieder⟩ sein wird. Und das, was getan wurde, ist das, was ⟨wieder⟩ getan wird. Und es gibt gar nichts Neues unter der Sonne. (Pred 2,12; Pred 3,15)10 Gibt es ein Ding, von dem einer sagt: »Siehe, das ist neu«? Längst ist es gewesen für die Zeitalter[7], die vor uns gewesen sind. (Pred 6,10)11 Da gibt es keine Erinnerung an die Früheren. Und an die Künftigen, die sein werden, auch an sie wird man sich nicht mehr erinnern bei denen, die ⟨noch⟩ später sein werden. (Pred 2,16)12 Ich, ⟨der⟩ Prediger, war König über Israel in Jerusalem. (Pred 1,1)13 Und ich richtete mein Herz darauf, in Weisheit alles zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel getan wird. Ein übles Geschäft hat Gott ⟨da⟩ den Menschenkindern gegeben, sich darin abzumühen. (Spr 25,2; Pred 3,10; Pred 4,8)14 Ich sah all die Taten, die unter der Sonne getan werden, und siehe, alles ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. (Pred 2,11; Pred 3,19; Pred 4,4; Pred 6,9; Pred 12,8)15 Gekrümmtes kann nicht gerade werden, und Fehlendes kann nicht gezählt werden. (Jer 13,23)16 Ich sprach in[8] meinem Herzen und sagte: Ich ⟨nun⟩, siehe, ich habe ⟨die⟩ Weisheit vergrößert und vermehrt, mehr als jeder, der vor mir über Jerusalem[9] war, und mein Herz hat in Fülle Weisheit und Erkenntnis geschaut. (1Kön 5,9; Pred 2,1; Pred 3,17)17 Auch richtete ich mein Herz darauf, Weisheit zu erkennen und Erkenntnis von Tollheit und Torheit ⟨zu haben⟩. ⟨Doch⟩ erkannte ich, dass auch das ⟨nur⟩ ein Haschen nach Wind ist. (Ps 73,16; Pred 2,11; Pred 2,12; Pred 3,19; Pred 4,4; Pred 6,9; Pred 7,23; Pred 8,16; Pred 12,8)18 Denn wo viel Weisheit ist, ist viel Verdruss, und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer. (Pred 12,12)

Prediger 1

Schlachter 2000

1 Die Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem: (1Kön 11,42; Pred 12,10)2 O Nichtigkeit[1] der Nichtigkeiten!, spricht der Prediger. O Nichtigkeit der Nichtigkeiten! Alles ist nichtig! (Ps 62,10; Röm 8,20)3 Was bleibt dem Menschen von all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne? (Pred 2,11; Pred 2,22; Jes 55,2; Hab 2,13)4 Ein Geschlecht geht und ein anderes Geschlecht kommt; die Erde aber bleibt ewiglich! (Ri 2,10; Ps 93,1; Ps 104,5)5 Die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter; und sie eilt an ihren Ort, wo sie wieder aufgehen soll. (Ps 19,6; Ps 113,3)6 Der Wind weht gegen Süden und wendet sich nach Norden; es weht und wendet sich der Wind, und zu seinen Wendungen kehrt der Wind wieder zurück. (Pred 11,5; Joh 3,8)7 Alle Flüsse laufen ins Meer, und das Meer wird doch nicht voll; an den Ort, wohin die Flüsse einmal laufen, laufen sie immer wieder. (Ps 104,6)8 Alle Worte sind unzulänglich, der Mensch kann es nicht in Worten ausdrücken; das Auge sieht sich nicht satt, und das Ohr hört nie genug. (Spr 27,20; Pred 4,8; Pred 6,7)9 Was [einst] gewesen ist, das wird [wieder] sein, und was [einst] geschehen ist, das wird [wieder] geschehen. Und es gibt nichts Neues unter der Sonne. (Pred 2,12; Pred 3,15; Jes 42,9; Jes 65,17; Offb 21,1)10 Kann man von irgendetwas sagen: »Siehe, das ist neu«? Längst schon war es in unbekannten Zeiten, die vor uns gewesen sind! (Pred 6,10)11 Man gedenkt eben an das Frühere nicht mehr, und auch an das Spätere, das noch kommen soll, wird man nicht mehr gedenken bei denen, die noch später kommen werden. (Pred 2,16)12 Ich, der Prediger, war König über Israel in Jerusalem. (1Kön 4,1; 1Kön 5,1; Pred 1,1; Pred 7,27; Pred 12,8)13 Ich richtete mein Herz darauf, mit Weisheit alles zu erforschen und zu ergründen, was unter dem Himmel getan wird. Das ist ein mühseliges Geschäft, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, damit sie sich mit ihm plagen sollen. (1Mo 3,17; Spr 2,1; Spr 25,2; Pred 3,10; Pred 7,25)14 Ich beobachtete alle Werke, die getan werden unter der Sonne, und siehe, es war alles nichtig und ein Haschen nach Wind! (Ps 39,6; Pred 2,11; Pred 2,17; Pred 2,20; Pred 4,4)15 Krumme Sachen kann man nicht gerade machen, und die, welche fehlen, kann man nicht zählen. (Pred 7,13; Jer 13,23)16 Da redete ich mit meinem Herzen und sprach: Siehe, nun habe ich mir mehr und größere Weisheit angeeignet als alle, die vor mir über Jerusalem herrschten, und mein Herz hat viel Weisheit und Wissenschaft gesehen; (1Kön 3,12; 1Kön 10,23; Pred 2,1; Pred 2,15)17 und ich richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu erkennen, und zu erkennen, was Tollheit und Unverstand sei; aber ich habe auch das als ein Haschen nach Wind erkannt. (Pred 2,3; Pred 2,11; Pred 2,12; Pred 2,17; Pred 2,26; Pred 4,16; Pred 7,23)18 Denn wo viel Weisheit ist, da ist auch viel Enttäuschung, und wer sein Wissen mehrt, der mehrt seinen Schmerz. (Pred 2,23; Pred 12,12)

Prediger 1

Zürcher Bibel

1 Die Worte Kohelets, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem. (Spr 1,1; Pred 1,12)2 Nichtig und flüchtig, sprach Kohelet, nichtig und flüchtig, alles ist nichtig. (Ps 12,8; Ps 39,6; Ps 62,10; Ps 144,4)3 Welchen Gewinn hat der Mensch von seiner ganzen Mühe und Arbeit unter der Sonne? (Pred 2,22; Pred 3,9; Pred 6,11)4 Ein Geschlecht geht, und ein Geschlecht kommt, und die Erde bleibt ewig bestehen. (Pred 3,14)5 Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter und strebt nach dem Ort, wo sie aufgeht. (Ps 19,5)6 Es weht nach Süden und dreht nach Norden, dreht, dreht, weht, der Wind. Und weil er sich dreht, kommt er wieder, der Wind.7 Alle Flüsse fliessen zum Meer, und das Meer wird nicht voll. Zum Ort, dahin die Flüsse fliessen, fliessen sie und fliessen.8 Alles Reden müht sich ab, keiner kommt damit zum Ziel. Das Auge sieht sich niemals satt, und das Ohr wird vom Hören nicht voll. (Spr 27,20; Pred 4,8; Pred 5,9; Pred 6,7)9 Was einmal geschah, wird wieder geschehen, und was einmal getan wurde, wieder getan, und nichts ist wirklich neu unter der Sonne. (Pred 3,15; Pred 6,10)10 Wohl sagt man: Sieh dies an! Es ist neu! - Es war längst schon einmal da, in den Zeiten, die vor uns waren.11 An die Früheren erinnert man sich nicht, und an die Späteren, die kommen werden, auch an sie wird man sich nicht erinnern bei denen, die zuletzt sein werden. (Ps 49,11; Pred 2,16; Pred 7,24; Pred 9,5)12 Ich, Kohelet, wurde König über Israel in Jerusalem. (Pred 1,1)13 Da nahm ich mir vor, in Weisheit alles zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel getan wird. Das ist eine leidige Mühe. Gott hat es den Menschen überlassen, sich damit abzumühen. (Pred 1,8; Pred 3,10; Pred 4,4)14 Ich betrachtete alle Werke, die unter der Sonne vollbracht wurden, und siehe, alles war nichtig und ein Greifen nach Wind. (Pred 2,11)15 Was krumm ist, kann nicht gerade werden, und was fehlt, kann man nicht zählen. (Pred 7,13)16 Ich dachte mir: Sieh, ich bin grösser und weiser als jeder, der vor mir über Jerusalem geherrscht hat, und mein Herz hat viel Weisheit und Erkenntnis gesehen. (1Kön 5,9; 1Kön 10,23; 2Chr 9,22; Pred 2,9)17 So nahm ich mir vor zu erkennen, was Weisheit ist, und zu erkennen, was Verblendung ist und Torheit. Ich erkannte, dass auch dies ein Greifen nach Wind war. (Pred 2,12; Pred 7,25; Pred 8,16)18 Denn mit viel Weisheit kommt viel Verdruss, und wer mehr erkennt, hat mehr zu leiden. (Pred 2,22; Pred 12,12)

Prediger 1

Neues Leben. Die Bibel

1 Dies sind die Worte des Lehrers[1], des Sohnes des Königs David, der in Jerusalem herrschte. (Pred 1,12; Pred 7,27; Pred 12,8)2 »Es ist alles sinnlos und bedeutungslos«, sagt der Lehrer, »unnütz und bedeutungslos – ja, es ist alles völlig sinnlos.« (Ps 39,6; Ps 62,10; Ps 144,4; Röm 8,20)3 Was hat ein Mensch davon, wenn er sich sein Leben lang müht und plagt? (Pred 2,11; Pred 3,9; Pred 5,16)4 Generationen kommen und gehen, doch die Erde ändert sich durch die Zeiten nicht. (Ps 104,5; Ps 119,90)5 Die Sonne geht auf und geht unter und zieht ihre Bahn am Himmel, nur um an der gleichen Stelle wieder aufzugehen.6 Der Wind weht nach Süden, dann dreht er ab nach Norden, er weht hierhin und dorthin, er dreht sich und schlägt um und gelangt doch nirgendwo hin. (Joh 3,8)7 Die Flüsse fließen ins Meer, trotzdem wird das Meer nicht voller. Das Wasser kehrt immer wieder zu den Quellen der Flüsse zurück, um dort neu zu entspringen.8 Alles Reden ist mühselig. Nichts kann der Mensch vollständig in Worte fassen. Das Auge kann sich niemals satt sehen und das Ohr kann nie genug hören. (Spr 27,20; Pred 4,8)9 Was einmal gewesen ist, kommt immer wieder, und was einmal getan wurde, wird immer wieder getan. Es gibt nichts Neues unter der Sonne. (Pred 2,12; Pred 3,15)10 Gibt es eigentlich irgendetwas, von dem man sagen könnte: »So etwas gab es noch nie!«? Nein, alles gab es schon irgendwann einmal – in längst vergangenen Zeiten.11 Wir haben nur vergessen, was damals geschehen ist. Und in einigen Jahren wird man sich nicht mehr an das erinnern, was wir jetzt tun. (Pred 2,16; Pred 9,5)12 Ich, der Lehrer, war einst König in Israel und regierte in Jerusalem. (Pred 1,1; Pred 7,27; Pred 12,8)13 Ich bemühte mich, mithilfe meines Verstandes die Dinge zu erforschen und zu erkunden. All mein Streben galt der Weisheit, denn mit ihrer Hilfe wollte ich ergründen, was in der Welt geschieht: Es ist eine mühsame Arbeit, und Gott hat sie den Menschen auferlegt, damit sie sich damit quälen. (Pred 7,25; Pred 8,17)14 Ich habe die Menschen bei ihrem täglichen Tun beobachtet. Es ist alles sinnlos und gleicht dem Versuch, den Wind einzufangen. (Pred 2,11; Pred 4,4; Pred 6,9)15 Was krumm ist, kann nicht gerade werden, und was nicht vorhanden ist, kann auch nicht gezählt werden.16 Ich sagte mir: »Es ist so: Ich bin weiser als alle Könige, die vor mir in Jerusalem regiert haben; ich habe viele Erfahrungen gesammelt und eine Fülle an Weisheit und Erkenntnis erworben.« (1Kön 3,12; 1Kön 5,10; 1Kön 10,23)17 Ich versuchte auch zu verstehen, wo der Unterschied zwischen Weisheit und Dummheit liegt. Aber ich begriff: Auch diese Mühe ist so sinnlos wie der Versuch, den Wind einzufangen. (Pred 2,12; Pred 7,25)18 Denn je größer die Weisheit ist, desto größer ist auch die Mutlosigkeit, und je größer die Erkenntnis wird, umso mehr steigert sich auch die Enttäuschung. (Pred 12,12)

Prediger 1

Gute Nachricht Bibel 2018

1 In diesem Buch sind die Einsichten des Lehrers[1] aufgeschrieben. Er war ein Sohn Davids und König in Jerusalem. (Spr 1,1; Pred 1,12; Pred 12,9)2 »Vergeblich und vergänglich!«, pflegte der Lehrer zu sagen. »Vergeblich und vergänglich! Alles ist vergebliche Mühe.« (Hi 7,16; Ps 62,10; Ps 69,6; Pred 12,8)3 Der Mensch müht und plagt sich sein Leben lang, und was hat er davon? (Pred 2,11; Pred 2,18; Pred 3,9; Pred 5,15)4 Die Generationen kommen und gehen; und die Erde bleibt, wie sie ist. (Pred 3,14)5 Die Sonne geht auf, sie geht unter und dann wieder von vorn, immer dasselbe.6 Jetzt weht der Wind von Norden, dann dreht er und weht von Süden, er dreht weiter und immer weiter, bis er wieder aus der alten Richtung kommt.7 Alle Flüsse fließen ins Meer, aber das Meer wird nicht voll. Das Wasser kehrt zu den Quellen zurück – und wieder fließt es ins Meer.8 Du bemühst dich, alles, was geschieht, in Worte zu fassen, aber es gelingt dir nicht. Denn mit dem Hören und Sehen kommst du nie an ein Ende.9 Doch im Grunde gibt es überhaupt nichts Neues unter der Sonne. Was gewesen ist, das wird wieder sein; was getan wurde, das wird wieder getan.10 »Sieh her«, sagen sie, »da ist etwas Neues!« Unsinn! Es ist schon einmal da gewesen, lange bevor wir geboren wurden.11 Wir wissen nur nichts mehr von dem, was die Alten taten. Und was wir heute tun oder unsere Kinder morgen, wird auch bald vergessen sein.12 Ich, der Lehrer,[2] war König über Israel und regierte in Jerusalem. (Pred 1,1)13 Ich nahm mir vor, alle Dinge zu ergründen und zu begreifen. Ich wollte herausfinden, was für einen Sinn alles hat, was in der Welt geschieht. Doch was ist das für eine fruchtlose Beschäftigung! Gott hat sie den Menschen gegeben, damit sie sich mit ihr plagen. (Pred 3,10; Pred 8,16)14 Ich beobachtete alles, was Menschen auf der Erde tun, und ich fand: Alles ist vergeblich. Es ist, als jagtest du dem Wind nach. (Pred 2,11; Pred 4,4)15 Krummes kann nicht gerade werden; was nicht da ist, kannst du nicht zählen. (Pred 7,13)16 Ich sagte zu mir selbst: »Ich weiß mehr als alle, die vor mir über Jerusalem geherrscht haben. Ich habe eine Fülle von Weisheit und Erkenntnis gesammelt.« (1Kön 5,9; Pred 2,9)17 Doch als ich darüber nachdachte, was das alles wert ist und was der Weise den uneinsichtigen Schwachköpfen voraushat, erkannte ich: Auch die Bemühung um Weisheit und Erkenntnis ist Jagd nach Wind. (Pred 2,12; Pred 8,16)18 Wer viel weiß, hat viel Ärger. Je mehr Erfahrung, desto mehr Enttäuschung.

Prediger 1

Neue Genfer Übersetzung

Das Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.

Prediger 1

Neue evangelistische Übersetzung

1 Worte des Predigers, des Davidssohns, der König in Jerusalem war.2 Nichtig und flüchtig, sagte der Prediger, nichtig und flüchtig – alles ist nichtig.3 Was bleibt dem Menschen von all seiner Mühe und Plage unter der Sonne?4 Ein Geschlecht geht, und ein Geschlecht kommt, / aber die Erde besteht immerfort.5 Die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter. / Dann eilt sie dem Ort zu, wo sie wieder aufgehen soll.6 Der Wind weht nach Süden, / er kreist nach Norden, / er dreht und dreht und weht / und kommt zum Ausgangspunkt zurück.7 Alle Flüsse fließen ins Meer, / und das Meer wird nicht voll. / Zum Ort, wohin sie fließen, / da fließen sie wieder und wieder.8 Alle Dinge mühen sich ab, / keiner fasst sie alle in Worte. / Das Auge wird vom Sehen nicht satt / und das Ohr vom Hören nicht voll.9 Was gewesen ist, wird wieder sein; / was man getan hat, wird man wieder tun; / und nichts ist wirklich neu unter der Sonne.10 Wohl sagt man: "Sieh her, da ist etwas neu!" / Doch es war längst schon einmal da in den Zeiten vor uns.11 An die Früheren denkt man nicht mehr. / Und an die Späteren, die nach uns kommen, / auch an sie wird man sich nicht mehr erinnern / bei denen, die noch später am Leben sind.12 Ich, der Prediger, war König über Israel und lebte in Jerusalem.13 Ich nahm mir vor, mit Weisheit alles zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel geschieht. Das ist eine leidige Plage. Gott hat es den Menschen aufgegeben, sich damit abzumühen.14 Ich habe alles beobachtet, was unter der Sonne getan wird, und fand: Es ist alles nichtig und ein Haschen nach Wind.15 Krummes kann nicht gerade werden, und Fehlendes kann man nicht zählen.16 Ich sagte mir: "Ich habe mein Wissen vergrößert und weiß mehr als jeder, der vor mir in Jerusalem war. Mein Geist hat eine Fülle von Weisheit und Erkenntnis erfasst."17 So nahm ich mir vor, herauszubekommen, was Weisheit, was Verblendung und was Dummheit ist. Doch ich erkannte: Auch das ist nur ein Haschen nach Wind.18 Mit viel Weisheit kommt auch viel Verdruss. Wer seine Erkenntnis mehrt, mehrt auch den Schmerz.