Jesaja 49
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagZweites Lied: Der Knecht Gottes bringt Heil für alle
1 Hört auf mich, ihr Inseln, und horcht auf, ihr Völkerschaften, ⟨die ihr⟩ von fern her ⟨seid⟩! Der HERR hat mich berufen vom Mutterleib an, hat von meiner Mutter Schoß an meinen Namen genannt. (Jes 41,1; Lk 1,31) 2 Er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht, hält mich versteckt im Schatten seiner Hand. Und er hat mich zu einem geschärften Pfeil gemacht, hat mich verborgen in seinem Köcher. (Jes 51,16; Hebr 4,12; Offb 1,16) 3 Und er sprach zu mir: Mein Knecht bist du, Israel, an dem[1] ich mich verherrlichen werde. – (Jes 41,8; Jes 42,1; Jes 44,23) 4 Ich aber sagte: Umsonst habe ich mich abgemüht, vergeblich und für nichts meine Kraft verbraucht. Doch mein Recht ist bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott. – (1Kön 19,10; Jes 53,10; Mt 23,37; Phil 2,16) 5 Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an für sich zum Knecht gebildet hat, um Jakob zu ihm zurückzubringen und damit Israel zu ihm[2] gesammelt werde – und ich bin geehrt in den Augen des HERRN, und mein Gott ist meine Stärke geworden –, (Jes 12,2; Lk 1,31; Joh 8,50; 2Petr 1,17) 6 ja, er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels zurückzubringen. So mache ich dich ⟨auch⟩ zum Licht der Nationen, ⟨dass⟩ meine Rettung reicht bis an die Enden der Erde[3]. (Jes 42,6; Jes 56,8; Mi 5,3; Apg 4,12; Apg 13,47; 1Tim 3,16)Gott stellt Zion wieder her
7 So spricht der HERR, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem ganz und gar[4] Verachteten, zu dem Verabscheuten der Nation[5], zu dem Knecht der Herrscher: Könige werden es sehen und aufstehen, ⟨auch⟩ Oberste, und sie werden sich niederwerfen um des HERRN willen, der treu ist, ⟨um⟩ des Heiligen Israels ⟨willen⟩, der dich erwählt hat. (Ps 22,7; Ps 72,11; Jes 48,17; Jes 52,15; Jes 53,3; Mt 26,67) 8 So spricht der HERR: Zur Zeit des Wohlgefallens habe ich dich erhört, und am Tag der Rettung habe ich dir geholfen. Und ich werde dich behüten und dich zum Bund des Volkes machen, das Land aufzurichten, die verödeten Erbteile auszuteilen, (Jes 42,6; Jes 61,2; Jes 61,4; 2Kor 6,2) 9 den Gefangenen zu sagen: Geht hinaus!, ⟨und⟩ zu denen, die in Finsternis sind: Kommt ans Licht[6]! Sie werden an den Wegen weiden, und auf allen kahlen Höhen wird ihre Weide sein. (Jes 42,7; Hes 34,13; Sach 9,11; Lk 4,18; Joh 10,9) 10 Sie werden nicht hungern und nicht dürsten, und weder Wüstenglut[7] noch Sonne wird sie treffen. Denn ihr Erbarmer wird sie leiten und wird sie zu Wasserquellen führen. (Ps 121,6; Jer 31,9; Offb 7,16) 11 Alle meine Berge will ich zum Weg machen, und meine Straßen werden hoch dahinführen. (Jes 57,14; Jes 62,10; Lk 3,5) 12 Siehe, diese kommen von fern her, und siehe, die von Norden und von Westen und jene aus dem Land Sewenim[8]. (Jes 11,11; Jes 43,5; Jer 30,10; Sach 6,15; Mt 8,11) 13 Juble, du Himmel, und jauchze, du Erde! Und ihr Berge, brecht in Jubel aus! Denn der HERR hat sein Volk getröstet, und über seine Elenden erbarmt er sich. (Ps 65,13; Ps 89,13; Ps 148,9; Jes 40,1; Jes 44,23; Jes 51,3; Offb 12,12) 14 Zion sagt: Verlassen hat mich der HERR, der Herr hat mich vergessen. (Jes 40,27; Jes 54,6; Jer 31,3; Kla 5,20) 15 Vergisst ⟨etwa⟩ eine Frau ihren Säugling, dass sie sich nicht erbarmt über den Sohn ihres Leibes? Sollten selbst diese vergessen, ich werde dich niemals vergessen. (1Sam 12,22; 1Kön 3,26; Jes 54,10; Jer 51,5) 16 Siehe, in ⟨meine⟩ beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet. Deine Mauern sind beständig vor mir. 17 Deine Erbauer[9] eilen herbei, deine Zerstörer und deine Verwüster ziehen aus dir fort. (Jes 60,4) 18 Erhebe ringsum deine Augen und sieh: Sie alle versammeln sich, kommen zu dir! So wahr ich lebe, spricht der HERR[10], ja, du wirst sie alle wie ein Schmuck⟨stück⟩ anlegen und dich mit ihnen gürten wie eine Braut. (Jes 60,4) 19 Denn deine Trümmerstätten, deine verödeten Orte und dein zerstörtes Land – ja, nun wird es dir[11] zu eng werden vor ⟨Menge an⟩ Bewohnern; und die dich verschlangen, werden fernbleiben. (Jes 54,3; Sach 2,8; Sach 10,10) 20 Die Kinder deiner Kinderlosigkeit[12] werden noch vor deinen Ohren sagen: Der Raum ist mir zu eng. Mach mir Platz, dass ich wohnen kann! (Jes 54,1) 21 Da wirst du in deinem Herzen sagen: Wer hat mir diese geboren? Ich war doch der Kinder beraubt und unfruchtbar, in der Verbannung und abtrünnig[13]! Und diese, wer hat sie großgezogen? Siehe, ich war ja allein übrig geblieben; diese ⟨also⟩, wo waren sie? (Kla 1,1) 22 So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich werde meine Hand zu den Nationen hin erheben und zu den Völkern hin mein Feldzeichen aufrichten. Und sie werden deine Söhne auf den Armen[14] bringen, und deine Töchter werden auf der Schulter getragen werden. (Jes 14,2; Jes 66,20) 23 Und Könige werden deine Betreuer sein und ihre Fürstinnen deine Ammen. Sie werden sich vor dir niederwerfen mit dem Gesicht zur Erde und den Staub deiner Füße lecken. Da wirst du erkennen, dass ich der HERR bin; die auf mich hoffen, werden nicht beschämt werden. (2Mo 6,7; Ps 25,3; Ps 72,9; Jes 50,7; Jes 60,11; Jes 60,14; Offb 3,9) 24 Kann man einem Helden die Beute nehmen, oder kann der Gefangene eines Gewaltigen[15] entkommen? 25 Ja, so spricht der HERR: Auch der Gefangene des Helden wird ⟨ihm⟩ genommen, und die Beute des Gewaltigen wird entkommen. Wer dich angreift, den werde ich angreifen[16]; und deine Söhne werde ich retten. (Jes 41,11; Jes 51,14; Jer 31,11; Mt 12,29; Lk 1,71) 26 Ich werde deine Unterdrücker speisen mit ihrem eigenen Fleisch, und von ihrem Blut sollen sie trunken werden wie von Most. Und alles Fleisch wird erkennen, dass ich, der HERR, dein Retter bin, und der Mächtige Jakobs, dein Erlöser. (2Mo 6,7; Jes 43,1; Jes 60,16; Offb 16,6)Jesaja 49
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenZweites Lied vom Diener Gottes
1 Hört mir zu, ihr Meeresländer, / horcht auf, ihr Völker in der Ferne! / Schon im Mutterleib berief mich Jahwe, / von Mutterschoß an hat er meinen Namen genannt. 2 Er machte meinen Mund zu einem scharfen Schwert / und versteckte mich im Schatten seiner Hand. / Er machte mich zu einem sicher treffenden Pfeil / und hat mich in seinem Köcher verwahrt. 3 Er sagte zu mir: / „Du bist mein Diener, Israel, / an dir zeige ich meine Herrlichkeit!“ 4 Ich aber dachte: „Vergeblich habe ich mich gemüht, / umsonst und nutzlos meine Kraft vertan. / Doch Jahwe sorgt für mein Recht, / er verhilft mir zu meinem Lohn.“ 5 Jetzt hat Jahwe gesprochen, / der mich schon im Mutterleib zu seinem Diener ausgebildet hat, / damit Jakob zu ihm zurückgebracht und Israel gesammelt wird. / Doch ich bin in Jahwes Augen geehrt, / meine Stärke liegt in meinem Gott. 6 Er sagte: „Es ist zu wenig, dass du nur mein Diener bist, / um die Stämme Jakobs aufzurichten, / zurückzuführen die Verschonten Israels. / Ich habe dich auch zum Licht der Nationen gemacht, / dass mein Heil das Ende der Erde erreicht.“[1] (Apg 13,47) 7 Das sagt Jahwe, der Befreier Israels, / sein heiliger Gott, / zu dem, der ganz und gar verachtet ist, / der von den Völkern verabscheut wird, / der auch unter Gewaltherrschern dient: / „Könige erheben sich, wenn sie das sehen, / und Fürsten werfen sich nieder. / Das geschieht, weil Jahwe sein Wort hält, / weil der Heilige Israels dich erwählt.“ 8 So spricht Jahwe: / „Ich habe dich rechtzeitig erhört, / am Tag der Rettung habe ich dir geholfen. /[2] Ich habe dich vor Schaden bewahrt, / damit du dem Volk zum Mittler meines Bundes wirst, / um das Land wieder aufzurichten, / das verödete Erbe neu zu verteilen, (2Kor 6,2) 9 um den Gefangenen zu sagen: / 'Ihr seid frei!', / denen in der Finsternis: 'Kommt ans Licht!' Gleich an den Wegen grasen sie, / auf kahlen Hängen finden sie Weide. 10 Sie leiden weder Hunger noch Durst. / Hitze und Sonnenglut schaden ihnen nicht, / denn ihr Erbarmer leitet sie / und führt sie immer zur Quelle. 11 Alle meine Berge mache ich zum Weg, / meine Straßen führen über die Höhen. 12 Seht, da kommt mein Volk von ferne! / Die einen kommen vom Norden her, / die andern übers westliche Meer – und jene aus dem Lande Sewenim.“[3] 13 Jubelt, ihr Himmel, / jauchze, du Erde! / Ihr Berge, brecht in Jubel aus! / Denn Jahwe hat sein Volk getröstet, / sich seiner Gebeugten erbarmt.Trost und Hoffnung für Zion
14 Zion sagt: „Jahwe hat mich verlassen, / vergessen hat mich der Herr!“ 15 „Kann eine Frau denn ihren Säugling vergessen, / eine Mutter ihren leiblichen Sohn? / Und selbst wenn sie ihn vergessen könnte, / ich vergesse dich nie! 16 In beide Handflächen habe ich dich eingraviert, / deine Mauern stehen immer vor mir. 17 Schon eilen deine Söhne herbei, / und die dich zerstört und verwüstet haben, ziehen davon. 18 Blick doch auf und schau dich um: / Alle versammeln sich und kommen zu dir! / So wahr ich lebe“, spricht Jahwe, / „du wirst sie anlegen wie einen Schmuck, / wirst dich mit ihnen schmücken wie eine Braut. 19 Denn deine Trümmerstätten und Einöden, / dein verwüstetes Land wird jetzt für seine Bewohner zu eng, / denn die dich vernichten wollten, sind weit weg. 20 Ja, du warst kinderlos, / doch bald sagen deine Kinder zu dir: / 'Uns wird es hier zu eng. / Schaffe uns mehr Platz!' 21 Erstaunt wirst du dich fragen: / 'Wer hat mir diese Kinder geboren? / Man hat mir doch meine geraubt, / und ich konnte keine weiteren gebären! / Ich war verstoßen und verbannt. / Wer hat diese hier denn großgezogen? / Ich war doch ganz allein. / Wo kommen sie nur her?'“ 22 So spricht Jahwe, mein Herr: / „Seht, ich hebe vor den Völkern die Hand / und stelle mein Feldzeichen für sie auf. / Und sie bringen auf den Armen deine Söhne herbei, / auf den Schultern tragen sie deine Töchter zu dir. 23 Könige werden deine Betreuer sein / und Fürstinnen Ammen für dich. / Mit dem Gesicht auf der Erde ehren sie dich, / küssen den Staub deiner Füße. / Dann wirst du erkennen, dass ich Jahwe bin. / Niemand wird enttäuscht, der mir vertraut.“ 24 „Kann man dem Starken die Beute wegnehmen?“, / fragst du. „Kann der Fang eines Tyrannen entkommen?“ 25 Ja, denn so spricht Jahwe: / „Auch einem Starken nimmt man den Gefangenen weg, / und die Beute des Tyrannen entkommt. / Wer dich angreift, den greife ich an, / und deine Kinder rette ich. 26 Deine Peiniger speise ich mit ihrem eigenen Fleisch / und mache sie betrunken mit dem eigenen Blut. / Dann werden alle Menschen erkennen, dass ich, Jahwe, dein Retter bin, / der mächtige Gott Jakobs, / der dich befreit.“Jesaja 49
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.