Jeremia 50
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagAusspruch über Babel: Sein Sturz und dessen Folgen für Israel und Juda
1 Das Wort, das der HERR über Babel, über das Land der Chaldäer, durch den Propheten Jeremia geredet hat: (Jer 25,12) 2 Verkündigt es unter den Nationen und lasst es hören und richtet ein Feldzeichen auf! Lasst es hören, verschweigt es nicht! Sagt: Babel ist eingenommen, Bel zuschanden geworden, Merodach[1] schreckerfüllt! Ihre Götzenbilder sind zuschanden geworden, ihre Götzen[2] sind schreckerfüllt! (Jes 46,1; Jer 10,11) 3 Denn gegen es ist eine Nation heraufgezogen von Norden her: Die wird sein Land zur Wüste[3] machen, dass kein Bewohner mehr darin sein wird. Sowohl Menschen als Vieh sind entflohen, weggezogen. (Jer 50,9; Jer 50,39; Jer 51,62) 4 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR[4], werden die Söhne Israel kommen, sie und die Söhne Juda zusammen. Immerfort weinend werden sie gehen und den HERRN, ihren Gott, suchen. (2Chr 7,14; Jer 3,18; Jer 29,12; Jer 31,9; Hos 3,5; Hos 11,10) 5 Sie werden nach Zion fragen, ⟨auf den⟩ Weg dahin ist ihr Gesicht ⟨gerichtet⟩: Kommt und schließt euch an den HERRN an in einem ewigen Bund, der nicht vergessen wird! (Jer 32,40) 6 Mein Volk war eine verloren gehende Schafherde; ihre Hirten leiteten sie irre auf verführerische Berge[5]. Sie gingen von Berg zu Hügel, vergaßen ihre Lagerstätte. (Ps 119,176; Jes 1,3; Jes 53,6; Jer 23,1; Hes 34,5; Mt 9,36; Mt 10,6; Mt 18,12; 1Petr 2,25) 7 Alle, die sie fanden, fraßen sie. Und ihre Gegner[6] sagten: Wir werden nicht schuldig! – deshalb, weil sie gegen den HERRN gesündigt haben, die Weide der Gerechtigkeit, und ⟨gegen⟩ den HERRN, die Hoffnung ihrer Väter. (Ps 22,5; Ps 79,7; Jer 14,8; Jer 31,23; Jer 33,16; Jer 40,2; Sach 11,5) 8 Flieht aus Babel hinaus und zieht aus dem Land der Chaldäer und seid wie die Leitböcke vor den Schafen her! (Jes 48,20; Sach 2,11) 9 Denn siehe, ich erwecke und führe herauf gegen Babel eine Versammlung großer Nationen aus dem Land des Nordens, und sie werden sich gegen es aufstellen; von dort aus wird es eingenommen werden. Ihre Pfeile sind wie die eines geschickten[7] Helden, keiner kehrt mit leeren Händen zurück[8]. (2Sam 1,22; Jer 50,3) 10 Und Chaldäa wird zum Raub werden. Alle, die es berauben, sollen satt werden, spricht der HERR[9]. (Jer 50,37) 11 Ja, freut euch ⟨nur⟩, ja, jubelt ⟨nur, ihr⟩ Plünderer meines Erbteils, ja, hüpft ⟨nur⟩ wie eine dreschende junge Kuh[10] und wiehert wie starke ⟨Pferde⟩! (Hab 1,15) 12 Sehr beschämt ist eure Mutter, in ihrer Hoffnung getäuscht, eure Gebärerin. Siehe, es[11] ist die letzte der Nationen, eine Wüste, eine Dürre und eine Steppe. (Jer 50,39; Jer 51,62) 13 Vor dem Grimm des HERRN wird es nicht mehr bewohnt werden, sondern ganz und gar verödet bleiben[12]. Jeder, der an Babel vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen[13] über all seine Plagen[14]. (Jer 18,16; Jer 25,12; Zef 2,15) 14 Stellt euch ringsum auf gegen Babel, alle, die ihr den Bogen spannt! Schießt nach ihm, spart die Pfeile nicht! Denn gegen den HERRN hat es gesündigt. (Jer 50,7) 15 Erhebt das Kriegsgeschrei gegen es ringsum! Es hat sich ergeben[15]. Gefallen sind seine Festungswerke, niedergerissen seine Mauern. Denn es ist die Rache des HERRN. Rächt euch an ihm! So wie es getan hat, tut ihm! (Jes 59,18; Jes 63,4; Jer 50,28; Jer 50,29; Nah 1,2; Offb 18,6) 16 Rottet aus Babel den Sämann aus und den, der die Sichel führt zur Erntezeit! Vor dem gewalttätigen Schwert werden sie sich jeder zu seinem Volk wenden und jeder in sein Land fliehen. 17 Israel ist ein versprengtes Schaf, das Löwen verscheucht haben. Zuerst hat der König von Assur es gefressen, und nun zuletzt hat Nebukadnezar, der König von Babel, ihm die Knochen abgenagt[16]. (2Kön 17,6; Jer 21,7; Jer 51,34) 18 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche heim den König von Babel und sein Land, ebenso wie ich den König von Assur heimgesucht habe. (5Mo 32,41; Jes 10,12; Hab 2,8) 19 Und ich will Israel zu seinem Weideplatz zurückbringen, dass es ⟨auf dem⟩ Karmel und ⟨in⟩ Baschan weidet und seine Seele sich sättigt auf dem Gebirge Ephraim und in Gilead. (4Mo 32,1; Jer 23,3; Jer 33,12; Hes 34,13; Mi 7,14) 20 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR[17], wird Israels Schuld gesucht werden, und sie wird nicht da sein – und die Sünden Judas, und sie werden nicht gefunden werden; denn ich will denen vergeben, die ich übrig lasse. (Ps 85,3; Ps 103,12; Jes 10,21; Jes 33,24; Jes 43,25; Jes 44,22; Jer 31,34; Jer 33,8; Kla 4,22; Zef 3,12; Sach 3,9) 21 Gegen das Land Meratajim[18], gegen es ziehe hinauf und gegen die Bewohner von Pekod[19]! Mache ⟨sie⟩ nieder und vollstrecke den Bann hinter ihnen her, spricht der HERR[20], und tu nach allem, was ich dir geboten habe! (5Mo 33,27; Jes 48,14) 22 Kriegslärm im Land und großer Zusammenbruch! 23 Wie ist zerhauen und zertrümmert der Hammer der ganzen Erde! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen! 24 Ich habe dir eine Falle gestellt[21], und du bist auch gefangen worden, Babel, ohne dass du es erkannt hast. Du bist gefunden und auch gefasst, weil du Krieg mit dem HERRN angefangen hast. (Hi 15,25) 25 Der HERR hat seine Rüstkammer[22] aufgetan und die Waffen seines Grimms hervorgeholt; denn Arbeit gibt es für den Herrn, den HERRN der Heerscharen, im Land der Chaldäer. (Jes 13,5) 26 Kommt über es vom ⟨äußersten⟩ Ende[23], öffnet seine Scheunen, schüttet es auf wie Garbenhaufen und vollstreckt den Bann an ihm! Nicht bleibe ihm ein Rest! 27 Stecht alle seine Stiere nieder[24], zur Schlachtung sollen sie hinsinken! Wehe über sie! Denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. (Jes 34,6; Jer 27,7; Jer 46,21) 28 Horch! Flüchtlinge und Entkommene aus dem Land Babel, um in Zion zu verkünden die Rache des HERRN, unseres Gottes, die Rache seines Tempels! (Jer 50,15; Dan 5,23) 29 Ruft Schützen herbei gegen Babel, alle, die den Bogen spannen! Belagert es ringsum, niemand darf entkommen! Vergeltet ihm nach seinem Tun, tut ihm nach allem, was es getan hat! Denn es hat vermessen gehandelt gegen den HERRN, gegen den Heiligen Israels. (Ps 137,8; Jer 25,14; Jer 48,26; Jer 50,14; Jer 50,15; Kla 1,9; Mt 7,2) 30 Darum sollen seine jungen Männer auf seinen Plätzen fallen und alle seine Kriegsmänner umkommen an jenem Tag, spricht der HERR[25]. (Jer 49,26) 31 Siehe, ich will an dich, du Stolze[26], spricht der Herr, HERR[27] der Heerscharen. Denn gekommen ist dein Tag, die Zeit, da ich dich heimsuche. (Jes 2,12) 32 Dann wird die Stolze[28] stürzen und fallen, und niemand wird sie aufrichten. Und ich werde ein Feuer anzünden in ihren Städten, dass es ihre ganze Umgebung frisst. (Spr 16,18) 33 So spricht der HERR der Heerscharen: Die Söhne Israel und die Söhne Juda sind alle zusammen Unterdrückte. Und alle, die sie gefangen weggeführt, haben sie festgehalten, haben sich geweigert, sie loszulassen. (Sach 1,15) 34 Ihr Erlöser ist stark, HERR der Heerscharen ist sein Name. Er wird ihre Rechtssache bestimmt führen, um dem Land Ruhe zu verschaffen, aber den Bewohnern von Babel Unruhe. (2Chr 6,39; Hi 19,25; Spr 22,23; Spr 23,11; Jes 51,22; Jer 10,16; Jer 30,20; Jer 48,15; Kla 3,58; Offb 18,8) 35 Das Schwert über die Chaldäer, spricht der HERR[29], und über die Bewohner von Babel und über seine Obersten und über seine Weisen! 36 Das Schwert über die Orakelpriester, dass sie zu Toren werden! Das Schwert über seine Helden, dass sie schreckerfüllt sind! (Jes 44,25) 37 Das Schwert über seine Pferde und über seine Wagen und über das ganze Mischvolk, das in seiner Mitte ist, dass sie zu Weibern werden! Das Schwert über seine Schätze, dass sie geplündert werden! (Jer 50,10; Nah 3,13) 38 Dürre über seine Gewässer, dass sie austrocknen! Denn es ist ein Land der geschnitzten Bilder, und durch ihre Schreckbilder werden sie toll. (Jes 44,27; Offb 16,12) 39 Darum werden Wüstentiere mit wilden Hunden darin wohnen, und Strauße werden darin wohnen. Und es soll in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden und keine Wohnstätte sein von Generation zu Generation. (Jer 50,3; Offb 18,2) 40 Wie ⟨nach⟩ der Umkehrung Sodoms und Gomorras und ihrer Nachbarstädte durch Gott, spricht der HERR[30], wird niemand dort wohnen, und kein Menschenkind wird sich darin aufhalten. (Jer 49,18; Am 4,11) 41 Siehe, ein Volk kommt von Norden her, und eine große Nation und viele Könige machen sich auf[31] vom äußersten Ende der Erde. (Jer 50,3) 42 Bogen und Kurzschwert führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen. Ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Pferden reiten sie: gerüstet gegen dich, Tochter Babel, wie ein Mann zum Krieg. (Jer 6,22) 43 Der König von Babel hat die Nachricht von ihnen vernommen, und seine Hände sind schlaff geworden. Angst hat ihn ergriffen, Wehen wie bei der Gebärenden. (Jer 49,22; Dan 5,5) 44 Siehe, wie ein Löwe steigt er von der Pracht[32] des Jordan herauf zum Weideplatz ⟨am⟩ immerfließenden ⟨Bach⟩. Ja, ich werde sie[33] plötzlich daraus vertreiben und den, der auserkoren ist[34], über es[35] bestellen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich vorladen? Und wer ist der Hirte, der vor mir bestehen könnte? (Jes 46,11; Jes 48,14; Jer 12,5) 45 Darum hört den Ratschluss des HERRN, den er über Babel beschlossen hat, und seine Gedanken, die er über das Land der Chaldäer denkt[36]: Wahrlich, man wird sie fortschleppen, ⟨auch⟩ die Geringen der Herde[37]! Wahrlich, der Weideplatz[38] wird sich über sie entsetzen! 46 Von dem Ruf: Babel ist erobert!, erzittert die Erde. Ein Geschrei wird unter den Nationen vernommen. (Jes 13,1; Jes 14,1; Jes 21,1; Jes 47,1; Jer 49,19; Jer 50,1; Offb 18,9)Jeremia 50
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenBotschaft gegen Babylon
1 Diese Botschaft hat Jahwe durch den Propheten Jeremia an Babylonien, das Land der Chaldäer, gerichtet: 2 Verkündet es den Völkern! / Ruft die Botschaft aus! / Richtet Feldzeichen auf! / Lasst es hören, / verschweigt es nicht: / „Babylon ist gefallen! / Bel ist blamiert / und Merodach[1] am Boden zerstört. / Mit ihren Bildern ist es aus, / ihre Götzen sind von Schrecken erfüllt.“ 3 Von Norden her rückt ein Volk heran, das Babylonien verwüstet, sodass niemand mehr darin wohnt. Mensch und Vieh ergreifen die Flucht und laufen davon. 4 „Wenn diese Zeit gekommen ist“, spricht Jahwe, „kehren die Israeliten und Judäer gemeinsam zurück. Weinend kommen sie heim und suchen Jahwe, ihren Gott.“ 5 Sie fragen nach Zion, das ist ihr Ziel. / „Kommt mit und schließt euch Jahwe an, / in einem ewigen Bund, den wir nie mehr vergessen!“ 6 Mein Volk war wie eine verlorene Herde, / irregeführt von den eigenen Hirten, / auf Höhen geführt und verführt. / So zogen sie von Berg zu Berg / und vergaßen, wohin sie gehörten. 7 Alle, die sie fanden, fraßen sie. / Und ihre Bedränger sagten: / „Wir haben keine Schuld, / denn sie haben gegen Jahwe gesündigt, / gegen die Weide der Gerechtigkeit / und die Hoffnung ihrer Väter.“ 8 „Flieht aus dem Machtbereich von Babylon, / flieht aus dem Land der Chaldäer! / Seid wie die Leitböcke der Herde! 9 Denn seht, ich biete Heere gegen Babylon auf. / Ich führe große Völker aus dem Nordland herbei. / Sie stellen sich gegen die Stadt und erobern sie von dort. / Ihre Pfeile sind wie siegreiche Helden, keiner verfehlt sein Ziel. 10 So wird Chaldäa zur Beute. / Alle, die es plündern, bekommen genug“, spricht Jahwe. 11 Ja, freut euch nur und jubelt, / ihr Räuber meines Eigentums! / Hüpft wie ein Kalb über Stroh, / und wiehert wie die Hengste! 12 Sehr beschämt wird eure Mutter sein, / ihre ganze Hoffnung ist dahin. / Seht! Ihr seid das Letzte der Völker, / verwüstet, verödet, zur Steppe gemacht. 13 Es ist unbewohnt durch Jahwes Zorn, / es bleibt verödet liegen. / Jeder, der an Babylon vorbeikommt, / schüttelt über seine Wunden entsetzt den Kopf. 14 Stellt euch rings um Babylon auf, / all ihr Bogenschützen! / Schießt und spart die Pfeile nicht! / Denn es hat sich an Jahwe vergangen. 15 Schreit und lärmt gegen die Stadt! / Da! Sie hat sich ergeben. / Ihre Türme stürzen ein, / ihre Mauern zerbersten. / Das ist die Rache Jahwes. / Rächt euch an ihr! / Zahlt ihr heim, / was sie anderen tat. 16 Lasst niemand am Leben, / der ein Feld bestellen, / und niemand, der es ernten kann. / Vor dem rasenden Schwert / flieht jeder zu seinem eigenen Volk / und kehrt in seine Heimat zurück. 17 Israel war ein versprengtes Schaf, / von Löwen verscheucht. Zuerst fiel der König von Assyrien darüber her, dann kam König Nebukadnezzar von Babylon und hat ihm noch die Knochen abgenagt. 18 Darum spricht Jahwe, der Allmächtige, Israels Gott: „Seht, jetzt ziehe ich den König von Babylon genauso zur Rechenschaft, wie ich das bei dem König von Assyrien tat. 19 Und Israel bringe ich an seinen Weideplatz zurück. Es soll wieder auf dem Karmel[2] weiden und in Baschan,[3] im Bergland von Efraïm und in Gilead. 20 Wenn die Zeit gekommen ist“, spricht Jahwe, „wird man die Schuld Israels suchen, doch sie ist nicht mehr da. Auch die Sünden Judas findet man nicht mehr. Denn ich vergebe denen, die ich übrig lasse.“Völlige Zerstörung
21 Gegen das Land Meratajim:[4] „Zieht gegen sie hinauf und gegen die Bewohner von Pekod! Macht sie nieder und vernichtet sie samt ihrem Besitz“, spricht Jahwe. „Tut es genau nach meinem Befehl!“ 22 Kriegslärm im Land, / gewaltiger Zusammenbruch! 23 Wie sehr ist zerhauen und zerbrochen / der Hammer der ganzen Welt! / Was für ein Bild des Entsetzens / ist Babylon unter den Völkern! 24 „Ich habe dir eine Falle gestellt, Babylon, / und du hast es nicht gemerkt. / Du wurdest gefunden und gepackt, / weil du Krieg mit Jahwe anfingst.“ 25 Jahwe hat sein Arsenal geöffnet / und die Waffen seines Zorns herausgeholt. / Es gibt Arbeit für Jahwe, den Herrn aller Heere, / und zwar im Land der Chaldäer. 26 „Fallt von allen Seiten darüber her! / Brecht seine Vorratshäuser auf! / Werft alles auf einen Haufen, / so wie man Garbenhaufen macht! / Und dann vernichtet alles / ohne den kleinsten Rest! 27 Stecht seine Stiere alle nieder, / schlachtet sie ab! / Wehe über sie, denn der Tag ist gekommen, / die Zeit der Abrechnung ist da.“ 28 Horcht! Flüchtlinge aus Babylon. / Sie sind entkommen, um in Zion zu verkünden / die Rache von Jahwe, unserem Gott, / die Vergeltung für die Zerstörung des Tempels. 29 Ruft Schützen gegen Babylon zusammen, / Leute, die den Bogen spannen! / Schließt den Belagerungsring! / Niemand darf entkommen! / Vergeltet der Stadt ihr Tun, / zahlt ihr heim, was sie getan hat! / Denn sie hat vermessen gehandelt, / hat sich gegen Jahwe gestellt, / gegen Israels heiligen Gott. 30 „Darum fallen ihre jungen Männer auf den Plätzen, / ihre Krieger kommen um an jenem Tag“, spricht Jahwe. 31 „Pass auf! / Jetzt gehe ich gegen dich vor, / du stolze Stadt“, / spricht Jahwe, der Herr aller Heere, / „denn jetzt ist dein Tag gekommen, / die Zeit der Abrechnung ist da. 32 Dann wird die Stolze stürzen / und niemand hilft ihr auf. / Ich lege Feuer an ihre Städte, / das ringsum alles verzehrt.“ 33 So spricht Jahwe, der allmächtige Gott: „Israeliten und Judäer wurden unterdrückt. Und die, die sie in die Verbannung führten, haben sich geweigert, sie wieder loszulassen. 34 Doch ihr Erlöser ist stark. Er heißt Jahwe, der Allmächtige. Er wird ihnen zum Recht verhelfen, um ihrem Land Ruhe zu bringen. Unruhe verschafft er nur Babylons Bewohnern.“ 35 „Ein Schwert über die Chaldäer“, spricht Jahwe, „und über die Bewohner von Babylon, über ihre Oberen und Weisen! 36 Ein Schwert über die Orakelpriester, dass sie zu Narren werden! Ein Schwert über ihre Helden, dass sie vor Angst vergehen. 37 Ein Schwert über ihre Pferde und Streitwagen, über ihre Söldnertruppen, die zu ängstlichen Frauen werden. Ein Schwert über ihre Schätze, die geplündert werden. 38 Ein Schwert über ihre Gewässer, die austrocknen werden. Denn es ist ein Land der Götzenbilder. Deren Fratzen machen sie verrückt. 39 Darum werden Wüstentiere dort hausen, Schakale und Strauße sich tummeln, aber Menschen sollen niemals mehr dort wohnen. 40 So wie Gott Sodom und Gomorra und die ganze Gegend umgestürzt hat, so wird auch hier kein Mensch mehr wohnen und sich aufhalten wollen.“ 41 Seht, ein Volk, es kommt von Norden, / eine große Nation. / Viele Könige brechen auf, / sie kommen vom Ende der Erde. 42 Sie kommen mit Bogen und Wurfspieß, / sind grausam und ohne Erbarmen. / Auf Pferden reiten sie heran, / es klingt wie das Donnern der Brandung. / Es sind Krieger, zum Kampf gerüstet / gegen dich, du Tochter Babylons. 43 Als dein König die Nachricht erhielt, / sanken seine Hände herab. / Angst hat ihn gepackt, / Wehen wie eine gebärende Frau. 44 Seht, er kommt wie ein Löwe aus dem Jordandickicht. Zum immergrünen Weideplatz steigt er herauf. „Ja, ich jage sie plötzlich davon und setze meinen Erwählten dort ein. Denn wer ist mir gleich, und wer lädt mich vor Gericht? Und welcher Hirt könnte sich mir widersetzen?“ 45 Darum hört, was Jahwe über Babylon beschlossen hat, was er über das Land der Chaldäer denkt: Wie eine Herde schleppt man sie fort, / selbst die Kinder und die Schwachen. / Ihr eigenes Land ist entsetzt über sie. 46 Vom Ruf „Babylon ist erobert!“ / erbebt die ganze Erde / und die Völker vernehmen das Geschrei.Jeremia 50
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.