Jeremia 3

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und er sprach: Wenn sich ein Mann von seiner Frau scheidet und sie geht von ihm und gehört einem andern, darf er sie auch wieder annehmen? Ist’s nicht so, dass das Land unrein würde? Du aber hast mit vielen gehurt und solltest wieder zu mir kommen?, spricht der HERR. (5Mo 24,1)2 Hebe deine Augen auf zu den Höhen und sieh, wo du allenthalben dich hingegeben hast! An den Wegen hast du auf sie gewartet wie ein Araber in der Wüste und das Land unrein gemacht mit deiner Hurerei und Bosheit. (Hos 4,13)3 Darum blieb der Frühregen aus und kein Spätregen kam. Aber du hattest eine Hurenstirn, wolltest dich nicht mehr schämen4 und schriest dann doch zu mir: Lieber Vater, du Vertrauter meiner Jugend! (Jes 63,16; Jer 19,1; Jer 31,9)5 »Will er denn ewiglich zürnen und nicht vom Grimm lassen«, siehe, so hast du geredet und Böses getan und ließest dir nicht wehren. (Ps 85,6)6 Und der HERR sprach zu mir zur Zeit des Königs Josia: Hast du gesehen, was Israel, die Abtrünnige, tat? Sie ging hin auf alle hohen Berge und unter alle grünen Bäume und trieb dort Hurerei. (Jer 2,20)7 Und ich dachte, nachdem sie das alles getan, würde sie zu mir zurückkehren. Aber sie kehrte nicht zurück. Und obwohl ihre Schwester Juda, die Treulose, gesehen hat, (2Kön 17,18; Hes 23,2)8 wie ich Israel, die Abtrünnige, wegen ihres Ehebruchs gestraft und sie entlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben habe, scheute sich dennoch ihre Schwester, das treulose Juda, nicht, sondern ging hin und trieb auch Hurerei.9 Und ihre leichtfertige Hurerei hat das Land unrein gemacht; denn sie trieb Ehebruch mit Stein und Holz.10 Und auch in diesem allen bekehrte sich das treulose Juda, ihre Schwester, nicht zu mir von ganzem Herzen, sondern nur mit Heuchelei, spricht der HERR.11 Und der HERR sprach zu mir: Das abtrünnige Israel steht gerechter da als das treulose Juda.12 Geh hin und rufe diese Worte nach Norden und sprich: Kehre zurück, du abtrünniges Israel, spricht der HERR, so will ich nicht zornig auf euch blicken. Denn ich bin gnädig, spricht der HERR, und will nicht ewiglich zürnen. (2Mo 34,6; Ps 103,9)13 Allein erkenne deine Schuld, dass du wider den HERRN, deinen Gott, gesündigt hast und bist hin und her gelaufen zu den fremden Göttern unter allen grünen Bäumen, und ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht, spricht der HERR.14 Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin euer Herr! Und ich will euch holen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und will euch bringen nach Zion. (Jer 29,14; Jer 31,32)15 Und ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden sollen in Einsicht und Weisheit. (Jer 23,3; Hes 34,23)16 Und es soll geschehen, wenn ihr zahlreich geworden seid und euch ausgebreitet habt im Lande, so soll man, spricht der HERR, in jenen Tagen nicht mehr sagen: Die Bundeslade des HERRN. Man wird ihrer nicht mehr gedenken noch nach ihr fragen noch sie vermissen; und sie wird nicht wieder gemacht werden. (4Mo 10,33)17 Sondern zu jener Zeit wird man Jerusalem nennen »Des HERRN Thron«, und es werden sich dahin sammeln alle Völker um des Namens des HERRN willen zu Jerusalem, und sie werden nicht mehr wandeln in dem, was ihr böses Herz will. (Jes 2,2; Jer 17,12; Mi 4,1)18 In jenen Tagen wird das Haus Juda zum Haus Israel gehen. Sie werden miteinander heimkommen von Norden her in das Land, das ich euren Vätern zum Erbe gegeben habe. (Jes 11,11; Hos 2,2)19 Und ich dachte: Wie gern will ich dich unter die Söhne aufnehmen und dir das liebe Land geben, das allerschönste Erbteil unter den Völkern! Und ich dachte, du würdest mich dann »Lieber Vater« nennen und nicht von mir weichen. (5Mo 7,6; 5Mo 8,7; 5Mo 32,6; Jer 4,1)20 Aber das Haus Israel hat mir nicht die Treue gehalten, gleichwie eine Frau wegen ihres Liebhabers nicht die Treue hält, spricht der HERR.21 Man hört ein klägliches Heulen und Weinen der Israeliten auf den Höhen, weil sie übel getan und den HERRN, ihren Gott, vergessen haben. (Jer 31,15)22 Kehrt zurück, ihr abtrünnigen Kinder, so will ich euch heilen von eurem Ungehorsam. »Siehe, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR, unser Gott.23 Wahrlich, es ist ja nichts als Betrug mit den Hügeln und mit dem Lärm auf den Bergen. Wahrlich, es hat Israel keine andere Hilfe als am HERRN, unserm Gott.24 Der schändliche Baal hat gefressen, was unsere Väter erworben hatten, von unsrer Jugend an, ihre Schafe und Rinder, Söhne und Töchter.25 So müssen wir uns betten in unsere Schande, und unsre Schmach soll uns bedecken. Denn wir haben gesündigt wider den HERRN, unsern Gott, wir und unsere Väter, von unsrer Jugend an bis auf den heutigen Tag, und haben nicht gehorcht der Stimme des HERRN, unseres Gottes.« (Jer 14,7; Jer 14,20)

Jeremia 3

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Er spricht[1]: Wenn ein Mann seine Frau entlässt und sie von ihm weggeht und ⟨die Frau⟩ eines anderen Mannes wird, darf sie wieder zu ihm zurückkehren[2]? Würde dieses Land nicht ganz und gar entweiht werden? Du aber hast mit vielen Liebhabern gehurt, und du solltest zu mir zurückkehren?, spricht der HERR[3]. (5Mo 24,1; Jer 2,7; Hes 16,29)2 Hebe deine Augen auf zu den kahlen Höhen und sieh! Wo bist du nicht geschändet[4] worden? An den Wegen saßest du für sie wie ein Araber in der Wüste. Und du hast das Land entweiht durch deine Hurerei und durch deine Bosheit. (Jer 2,20)3 Darum wurden die Regengüsse[5] zurückgehalten, und es gab keinen Spätregen. Aber du hattest die Stirn eines Hurenweibes, hast dich geweigert, dich zu schämen. (Spr 21,29; Jer 5,3; Jer 5,24; Jer 6,15; Jer 14,1; Am 4,7; Zef 3,5)4 Nicht wahr, von jetzt an[6] rufst du mir zu: Mein Vater, der Freund[7] meiner Jugend bist du! (Jer 31,22)5 Wird er für ewig grollen, wird er für immer ⟨Zorn⟩ bewahren? Siehe, ⟨so⟩ hast du geredet und Böses getan und hast dich durchgesetzt. (Ps 85,6; Jer 8,5)6 Und der HERR sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was Israel, die Abtrünnige[8], getan hat? Sie ging auf jeden hohen Berg und unter jeden grünen Baum und hurte dort. (2Kön 17,10; Jer 2,20)7 Und ich[9] sprach: Nachdem sie das alles getan hat, wird sie zu mir zurückkehren. Aber sie kehrte nicht zurück. Und ihre treulose Schwester Juda sah es. (2Kön 17,14; Hes 23,2)8 Und sie[10] sah ⟨auch⟩, dass ich Israel, die Abtrünnige, eben deshalb, weil sie die Ehe gebrochen, entließ und ihr den Scheidebrief gab. Doch ihre Schwester Juda, die Treulose, fürchtete sich nicht, sondern ging hin und trieb selbst auch Hurerei. (5Mo 24,1; 2Kön 17,19; 2Chr 21,11; Jer 5,7; Hes 23,9)9 Und es geschah, durch die Leichtfertigkeit[11] ihrer Hurerei, entweihte sie das Land; denn sie trieb Ehebruch mit Stein und mit Holz. (Jes 57,3)10 Und selbst bei alldem ist ihre Schwester Juda, die Treulose, nicht mit ihrem ganzen Herzen zu mir zurückgekehrt, sondern nur zum Schein[12], spricht der HERR[13]. (Jes 29,13; Jer 9,1; Hos 7,14; Mal 2,11)11 Und der HERR sprach zu mir: Israel, die Abtrünnige[14], hat sich gerechter erwiesen[15] als Juda, die Treulose. (Hes 16,51; Hes 23,11)12 Geh und rufe diese Worte aus nach Norden hin und sprich: Kehre um, Israel, du Abtrünnige, spricht der HERR[16]! Ich will nicht finster auf euch blicken[17]. Denn ich bin getreu, spricht der HERR[18], ich werde nicht für ewig grollen. (2Chr 29,10; Ps 103,9; Jes 31,6; Jer 31,21; Hos 14,2; Mi 7,18)13 Nur erkenne deine Schuld, dass du mit dem HERRN, deinem Gott, gebrochen hast und unter jeden grünen Baum zu den fremden ⟨Göttern⟩ hin und her gelaufen bist[19]. Aber auf meine Stimme habt ihr nicht gehört, spricht der HERR[20]. (3Mo 26,40; Jer 7,24)14 Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder[21]!, spricht der HERR[22]. Denn ich bin euer Herr[23]. Und ich werde euch nehmen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und euch nach Zion bringen. (Jes 10,22; Jes 27,12; Jes 44,22; Jes 55,7; Jer 29,14; Jer 31,32; Sach 1,4)15 Und ich werde euch Hirten geben nach meinem Herzen, und sie werden euch weiden mit Erkenntnis und Verstand. (Jer 23,4; Hes 34,23; Apg 20,28)16 Und es wird geschehen, wenn ihr euch im Land vermehrt und fruchtbar seid in jenen Tagen, spricht der HERR[24], wird man nicht mehr sagen: »Die Bundeslade des HERRN«; und sie wird keinem mehr in den Sinn kommen[25], und man wird nicht mehr an sie denken noch sie suchen[26], und sie wird nicht wiederhergestellt werden. (Jer 30,19)17 In jener Zeit wird man Jerusalem den Thron des HERRN nennen, und alle Nationen werden sich zu ihr versammeln wegen des Namens[27] des HERRN in Jerusalem. Und sie werden nicht mehr der Verstocktheit ihres bösen Herzens folgen. (1Kön 8,41; Jes 2,2; Jer 7,24; Jer 14,21; Hes 43,7; Eph 4,17; Offb 22,2)18 In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Haus Israel ⟨zusammen⟩gehen, und sie werden miteinander aus dem Land des Nordens in das Land kommen, das ich euren Vätern zum Erbteil gegeben habe. (1Mo 12,7; Jes 11,13; Jes 43,5; Jer 16,15; Jer 50,4; Hes 37,19; Hos 2,2)19 Und ich hatte ⟨doch⟩ gedacht: Wie will ich dich unter die Söhne aufnehmen[28] und dir ein kostbares Land geben, ein Erbteil, das die herrlichste Zierde der Nationen ist! Und ich meinte, ihr würdet mir zurufen: »Mein Vater!«, und würdet euch nicht ⟨mehr⟩ von mir[29] abwenden. (5Mo 14,1; Ps 106,24; Hes 20,6)20 Fürwahr, wie eine Frau ihren Gefährten treulos verlässt, so habt ihr treulos an mir gehandelt, Haus Israel, spricht der HERR[30]. (Jer 5,11; Hes 16,25)21 Eine Stimme hört man auf den kahlen Höhen, ein Weinen, ein Flehen der Söhne Israel, weil sie ihren Weg verkehrt ⟨und⟩ den HERRN, ihren Gott, vergessen haben. – (Jer 2,32; Hes 7,16; Hos 8,14)22 Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder[31]! Ich will eure Treulosigkeiten heilen. – Hier sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR, unser Gott. (Jes 31,6; Hes 18,30; Hos 3,5; Hos 14,5; Joe 2,12; Lk 15,18)23 Fürwahr, trügerisch ⟨klingt⟩ von den Hügeln das Getöse der Berge[32]; fürwahr, ⟨nur⟩ im HERRN, unserm Gott, ist die Rettung Israels! (Ps 3,9; Jes 10,20; Jes 12,2; Jes 63,16)24 Denn die Schande[33] hat den Erwerb unserer Väter gefressen von unserer Jugend an, ihre Schafe und ihre Rinder, ihre Söhne und ihre Töchter. (Jer 9,18; Jer 11,13; Hes 16,19; Hos 9,10)25 In unserer Schande müssen wir daliegen, und unsere Schmach bedeckt uns! Denn wir haben gegen den HERRN, unsern Gott, gesündigt, wir und unsere Väter, von unserer Jugend an bis auf diesen Tag, und wir haben nicht auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, gehört. (Esr 9,6; Jer 7,19; Jer 9,18; Jer 11,13; Jer 12,13; Jer 14,20; Jer 22,21; Hes 2,3; Hes 44,13; Hos 9,10; Zef 1,17)

Jeremia 3

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Weiter sagte er: „Wenn ein Mann seine Frau verstößt / und sie geht von ihm weg / und wird die Frau eines anderen, / darf sie dann wieder zu ihm zurück? / Würde dieses Land nicht ganz und gar entweiht? / Doch du hast viele Liebhaber gehabt! / Und du willst zu mir zurück?“, / spricht Jahwe.2 „Schau doch die kahlen Höhen an: / Wo trieb man es noch nicht mit dir? / An allen Wegen hast du auf sie gewartet / wie ein Araber in der Wüste auf Reisende. / Dein Huren hat das Land entweiht / und deine Bosheit ebenfalls.3 Darum fiel kein Regen im Herbst / und auch im Frühjahr nicht. / Doch du hattest die Stirn einer Hure, / du wolltest dich nicht schämen.4 Jetzt freilich rufst du mir zu: 'Du bist doch mein Vater, / mein Freund aus meiner Jugendzeit!5 Willst du denn ewig böse / und immer nachtragend sein?' / Ja, so hast du geredet und Böses getan / und hast dich durchgesetzt.“6 Als König Joschija[1] regierte, sagte Jahwe zu mir: „Hast du gesehen, was Israel, diese treulose Frau, getan hat? Sie ist auf jede Anhöhe gestiegen, hat sich unter jeden grünen Baum gelegt und sich dort mit anderen eingelassen.7 Ich dachte: 'Wenn sie genug davon hat, wird sie wieder zu mir zurückkehren.' Aber sie kam nicht zurück. Und ihre treulose Schwester Juda sah zu.8 Ich gab Israel, dieser treulosen Frau, deshalb den Scheidebrief und schickte sie weg. Doch ihre treulose Schwester Juda schreckte das nicht ab. Sie ließ sich selbst mit anderen ein.9 So kam es, dass sie durch ihre leichtfertige Unmoral das Land entweihte. Mit Steinmalen und Holzfiguren hat sie Ehebruch getrieben.10 Und nach all dem ist Juda, die treulose Schwester, immer noch nicht mit ihrem ganzen Herzen zu mir zurückgekehrt. Es war nur geheuchelt, spricht Jahwe.“11 Weiter sagte Jahwe zu mir: „Das abtrünnige Israel steht gerechter da als das treulose Juda.12 Geh und rufe folgende Worte in Richtung Norden: , Du treuloses Israel, / kehre zurück!', spricht Jahwe. / 'Ich blicke nicht mehr finster auf dich, / denn ich bin gütig', spricht Jahwe. / 'Ich werde nicht ewig nachtragend sein.13 Doch du musst deine Schuld einsehen: / Du hast Jahwe, deinem Gott, die Treue gebrochen / und bist fremden Göttern nachgelaufen. / Unter jedem grünen Baum hast du es getan, / aber auf meine Stimme hast du nicht gehört', / spricht Jahwe.“14 „Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder!“, spricht Jahwe, „denn ihr gehört doch zu mir! Ich hole euch, einen aus einer Stadt und zwei aus einer Sippe, und werde euch nach Zion bringen.15 Dann werde ich euch Hirten geben, die nach meinem Herzen sind. Sie werden euch hüten mit Einsicht und Verstand.“16 Weiter sagte Jahwe: „Wenn ihr euch dann im Land wieder vermehrt und fruchtbar seid, wird man nicht mehr nach der Bundeslade Jahwes fragen. Sie wird keinem mehr in den Sinn kommen, niemand denkt mehr an sie, und keiner vermisst sie. Man stellt auch keine neue wieder her.17 Dann wird man Jerusalem als Jahwes Thron bezeichnen, und alle Völker werden sich dort versammeln, weil Jahwes Name Jerusalem erfüllt. Und sie werden nicht mehr dem Trieb ihres bösen Herzens folgen.18 Dann werden die Leute von Juda sich mit denen von Israel zusammenschließen. Miteinander werden sie aus dem Land im Norden in das Land zurückkehren, das ich euren Vorfahren als bleibenden Besitz gegeben habe.“19 „Ich war entschlossen, / dir die Ehrenstellung eines Sohnes zu geben, / dazu ein wunderschönes Land, / den herrlichsten Besitz, / den die Völker nur kennen. / Ich dachte, ihr würdet mich nun Vater nennen, / euch nie wieder abwenden von mir.20 Doch wie eine Frau ihren Mann betrügt, / so habt ihr mir die Treue gebrochen, / Volk Israel“, spricht Jahwe.21 Auf kahlen Höhen hört man eine Stimme, / ein Weinen, ein Flehen der Israeliten. / Sie haben ihren Weg verfehlt / und Jahwe, ihren Gott, vergessen.22 „Kehrt doch um, ihr abtrünnigen Kinder! / Ich will eure Untreue heilen!“ / „Hier sind wir, Jahwe, / wir kommen zu dir; / denn du bist unser Gott.23 Ja, es war alles Betrug, / was von den Hügeln her kam, / das Toben auf den Bergen. / Ja, die Rettung Israels / kommt nur von Jahwe, unserem Gott.24 Der schändliche Götze hat alles gefressen, / was unsere Väter erarbeitet haben: / ihre Schafe und Rinder, / ihre Söhne und Töchter. / Es geschah von unserer Jugend an.25 Wir liegen in unserer Schmach / und unsere Schande bedeckt uns. / Wir haben uns versündigt / an Jahwe, unserem Gott, / wir und unsere Väter, / von unserer Jugend an bis jetzt. / Wir haben nicht auf ihn gehört, / auf Jahwe, unseren Gott.“

Jeremia 3

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Der HERR spricht: »Wenn ein Mann sich von seiner Frau scheiden lässt und sie daraufhin einen anderen heiratet, soll er sie später nicht wieder als seine Frau annehmen. Das würde das Land unrein machen. Du aber hast schon mit so vielen Liebhabern Ehebruch begangen und meinst, du dürftest wieder zu mir zurückkommen? (5Mo 24,4; Jer 4,1; Hes 16,26; Sach 1,3)2 Sieh dich doch um auf den Hügeln: Gibt es einen Ort, an dem du nicht Ehebruch begangen hättest? Du hast wie ein Araber an der Straße ausgeharrt, du hast den Liebhabern bewusst aufgelauert. Du hast das Land mit deiner Hurerei und Schlechtigkeit geschändet. (5Mo 12,2; Jer 2,7; Hes 16,25)3 Deshalb sind die Frühjahrsregen ausgeblieben. Aber du bist eine Hure und schämst dich nicht, (3Mo 26,19; Jer 6,15; Jer 14,3)4 sondern wagst es, mir ins Gesicht zu sagen: ›Mein Vater, du liebst mich doch schon seit meiner Geburt. (Ps 71,17)5 Du wirst mir doch nicht ewig böse sein!‹ Ja, so redest du, aber du lässt dich nicht aufhalten, immer weiter Böses zu tun.«6 Während der Regierungszeit des Königs Josia sprach der HERR zu mir: »Hast du gesehen, was das treulose Israel tat? Wie eine Frau, die Ehebruch begeht, hat Israel auf jedem Hügel und unter jedem grünen Baum andere Götter angebetet. (Jer 17,2; Hes 23,4)7 Ich hoffte, dass es danach zu mir zurückkehren würde; aber es kam nicht. Und seine treulose Schwester Juda hat alles mit angesehen, (Hes 16,47)8 ohne daraus zu lernen. Sie wurde Zeugin, wie ich Israel wegen seines Ehebruchs die Scheidungsurkunde gab und fortjagte. Doch davon ließ sie sich nicht abschrecken: Sie hat mich genauso verlassen und ist ebenfalls zur Hure geworden. (Jes 50,1; Hes 16,46; Hes 23,11)9 Mit ihrer lockeren Lebensweise – indem sie Götzen aus Holz und Stein anbetete – hat sie das ganze Land unrein gemacht. (Jes 57,6; Jer 2,7)10 Juda kehrte zwar zu mir zurück, aber das war nur geheuchelt.« (Jer 12,2)11 Dann sprach der HERR zu mir: »Ja, Israel ist von mir weggelaufen. Trotzdem ist sein Unrecht nicht so groß wie das des treulosen Juda.12 Deshalb sollst du zum Nordreich Israel gehen und laut rufen: ›So spricht der HERR: O Israel, mein treuloses Volk, komm zu mir zurück! Ich will nicht mehr zornig auf dich sein, und weil ich gütig bin, will ich dir deine Treulosigkeit nicht ewig nachtragen. (Ps 86,15; Jer 31,20; Jer 33,26)13 Aber du musst eingestehen, dass du falsch gehandelt hast. Gib zu, dass du dich von mir abgewandt und unter jedem dicht belaubten Baum fremde Götter verehrt hast. Du wolltest nicht mehr auf mich hören. So spreche ich, der HERR.‹ (5Mo 12,2; 5Mo 30,1; Jer 14,20)14 Kommt zurück nach Hause, ihr ungehorsamen Kinder«, spricht der HERR, »denn ich bin euer Herr. Ich werde euch nach Zion zurückbringen – einen von hier, die anderen von dort, wo immer es euch hin verschlagen hat. (Jer 50,4; Hos 2,21)15 Und ich werde euch Führer geben, die so leben, wie es mir gefällt. Sie werden euch mit Einsicht und Verständnis leiten.« (Jer 23,4; Apg 20,28)16 Und weiter sprach der HERR: »Und wenn euer Land dann wieder dicht bewohnt ist, werdet ihr euch nicht mehr nach der früheren Zeit zurücksehnen, als ihr noch die Bundeslade des HERRN besessen habt. Ihr werdet sie nicht vermissen, ja, ihr werdet nicht einmal mehr an sie denken; es wird auch nie wieder eine neue Bundeslade gebaut werden. (Jes 65,17)17 Zu der Zeit wird man ganz Jerusalem als Thron des HERRN bezeichnen. Dann werden alle Völker in dieser Stadt zusammenkommen und mich anbeten. Sie werden nicht weiterhin das tun, was ihr böser Wille ihnen eingibt zu tun. (Jer 12,15; Jer 16,19; Jer 17,12; Hes 43,7)18 Dann werden auch die Stämme Juda und Israel gemeinsam aus dem Land im Norden zurückkehren in das Land, das ich schon euren Vorfahren gegeben habe, damit es für immer euer Erbe sei. (Jes 11,13; Jes 60,9; Jer 16,14; Jer 31,8; Jer 50,4; Hos 2,2; Am 9,15)19 Ich hatte es mir so gut gedacht, wie meine eigenen Kinder wollte ich euch behandeln. Dieses herrliche Land, das wertvollste der ganzen Welt, wollte ich euch schenken. Ich freute mich darauf, dass ihr ›mein Vater‹ rufen würdet, und glaubte, dass ihr mich nie verlassen würdet. (Ps 16,6; Jes 63,16)20 Aber nein! Genauso, wie eine ehebrecherische Frau ihren Mann betrügt, wart ihr mir gegenüber untreu, spricht der HERR.« (Jes 48,8)21 Hör doch! Auf den kahlen Hügeln hört man Stimmen – es ist das Weinen und Klagen der Israeliten. Sie flehen inständig um Gnade, weil sie den HERRN, ihren Gott, vergessen hatten und von seinen Wegen abgekommen sind. (Jes 15,2; Jer 2,32)22 »Kommt doch zu mir zurück, meine Kinder, die ihr von mir weggelaufen seid!« »Ja, hier sind wir, wir kommen wieder zu dir zurück«, antwortet das Volk, »denn du bist der HERR, unser Gott. (Hos 6,1; Hos 14,4)23 Mit unserem Götzendienst und unseren religiösen Riten auf den Hügeln und Bergen haben wir uns selbst betrogen. Nur bei dir, dem HERRN, unserem Gott, gibt es für Israel Heil und Rettung. (Ps 3,9; Ps 121,1; Jer 17,14)24 Von Kindheit an haben wir zugesehen, wie alles, wofür unsere Vorfahren gearbeitet haben – ihre Schafe, ihr Vieh, ihre Söhne und Töchter – für den Baalskult verschwendet wurde.25 Wir schämen uns von Herzen, denn schon immer haben wir gegen dich gesündigt, wir selbst und auch unsere Vorfahren. Wir haben nie auf dich gehört.« (Esr 9,7; Jer 22,21)

Jeremia 3

Hoffnung für alle

von Biblica
1 »So spricht der HERR: Wenn ein Mann sich von seiner Frau scheiden lässt und sie einen anderen heiratet, darf er sie dann später wieder zur Frau nehmen? Würde dadurch nicht das ganze Land entweiht? Du aber, Volk Israel, hast dich mit vielen Liebhabern eingelassen – und jetzt willst du zu mir zurückkommen?2 Sieh dich doch um! Kannst du mir einen Hügel nennen, auf dem du nicht Ehebruch begangen und andere Götter angebetet hast? Wie die Araber in der Wüste im Hinterhalt auf Beute lauern, so hast du ständig Ausschau nach deinen Liebhabern gehalten. Mit deiner Hurerei und Bosheit hast du das ganze Land entweiht.3 Darum sind auch die Herbst- und Frühjahrsregen ausgeblieben. Doch du bist eine richtige Hure: Du kennst keine Scham!4 Und jetzt plötzlich rufst du zu mir: ›Mein Vater! Du liebst mich doch von meiner Kindheit an!5 Du wirst doch nicht für immer zornig auf mich sein! Willst du mir nie mehr vergeben?‹ Jawohl, so redest du, und dabei treibst du es immer schlimmer und setzt deinen Kopf durch.«6 Während der Regierungszeit von König Josia sprach der HERR zu mir: »Hast du gesehen, wie Israel mir die Treue bricht? Auf jedem Hügel, unter jedem dicht belaubten Baum, überall betrügt sie mich mit ihren Liebhabern.7 Ich dachte: ›Bestimmt kehrt sie wieder zu mir zurück, wenn sie genug davon hat.‹ Aber sie kam nicht! Juda, Israels Schwester, die ebenso treulos ist wie sie, sah zu.8 Sie sah auch, wie ich Israel die Scheidungsurkunde gab und sie wegjagte, weil sie die Ehe gebrochen hatte. Doch Juda ließ sich davon nicht abschrecken: Auch sie wurde mir untreu und fing an, Hurerei zu treiben.9 Leichtfertig hat sie Götzen aus Holz und Stein verehrt und den Bund mit mir gebrochen. So entweihte sie das Land.10 Und danach kehrte sie zu mir zurück, aber sie tat es nicht von ganzem Herzen, sondern heuchelte mir bloß etwas vor. Das sage ich, der HERR.«11 Weiter sprach der HERR zu mir: »Israel hat sich zwar von mir losgesagt, aber trotz allem kann sie eher vor mir bestehen als Juda, diese treulose Frau!12 Deshalb ruf dem Norden zu: So spricht der HERR: Israel, komm zurück zu mir! Du warst mir untreu, doch ich will nicht länger zornig auf dich sein! Denn ich bin ein barmherziger Gott und werde dir vergeben.13 Nur – sieh deine Schuld endlich ein! Gib zu, dass du dich von mir, deinem Gott, losgesagt hast, dass du hinter anderen Göttern hergelaufen bist und ihnen unter jedem dicht belaubten Baum deine Opfer dargebracht hast. Auf mich wolltest du einfach nicht hören.14 Kehr um, abtrünniges Volk, denn ich bin immer noch dein Herr[1]! Ich werde aus jeder Stadt und aus jeder Sippe einige von euch zum Berg Zion zurückbringen.15 Dann setze ich Führer über euch ein, die euch weise und verständig regieren, so wie es mir gefällt.16 Ich verspreche euch: Wenn ihr dann zahlreich geworden seid und euch im Land ausgebreitet habt, dann werdet ihr nicht mehr nach der Bundeslade fragen, sie kommt euch nicht mehr in den Sinn. Ihr werdet sie nicht vermissen und auch keine neue anfertigen.17 Denn in jener Zeit wird man ganz Jerusalem ›Thron des HERRN‹ nennen, und alle Völker werden sich dort versammeln, um meinen Namen anzubeten. Sie werden nicht länger das tun, wozu ihr böses und eigensinniges Herz sie treibt.18 Dann werden Juda und Israel sich wieder zusammenschließen; gemeinsam kehrt ihr aus dem Norden in das Land zurück, das ich euren Vorfahren für immer geschenkt habe.19 Israel, ich wollte dich zu meinem geliebten Kind machen und dir ein herrliches Land geben, das prächtigste weit und breit. Ich dachte, du würdest mich dann ›Vater‹ nennen und dich nicht mehr von mir abwenden.20 Doch wie eine Frau ihren Mann betrügt, so bist auch du mir untreu geworden. Das sage ich, der HERR.21 Hört ihr die Schreie auf den kahlen Hügeln? Die Israeliten weinen und flehen um Gnade, weil sie in die Irre gegangen sind und mich vergessen haben, den HERRN, ihren Gott.22 Kehrt um zu mir, ihr Kinder, die ihr von mir weggelaufen seid, ich will euch von eurer Untreue heilen!« »Ja, wir kommen zu dir, o HERR«, antworten die Israeliten, »denn nur du bist unser Gott!23 Es ist wahr: Die Götter, zu denen wir auf den Hügeln laut geschrien haben, helfen uns nicht. Nur du, HERR, kannst Israel retten!24 Wir haben diesem schrecklichen Gott Baal gedient und seinetwegen alles verloren, was wir seit Generationen mühsam erworben haben: unseren ganzen Besitz, unsere Schafe und Rinder. Ja sogar unsere Söhne und Töchter haben wir ihm geopfert.25 Nun liegen wir am Boden und schämen uns. Welch eine Schande! Wir haben gegen dich, den HERRN, unseren Gott, gesündigt, wir und unsere Vorfahren, von jeher bis heute. Wir haben nicht auf dich gehört, HERR, unser Gott!«