Jeremia 20
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagEin Klagegebet Jeremias: Sein Leiden an Gottes Botenauftrag
7 HERR, du hast mich betört, und ich habe mich betören lassen. Du hast mich ergriffen und überwältigt. Ich bin zum Gelächter geworden den ganzen Tag, jeder spottet über mich. (2Mo 5,22; Ps 69,12; Jes 8,11; Jer 17,16; Kla 3,14) 8 Ja, sooft ich rede, muss ich schreien, »Gewalttat« und »Zerstörung« rufen; ja, das Wort des HERRN ist mir zur Verhöhnung und zur Verspottung geworden den ganzen Tag. (2Kön 2,23; Jes 57,4; Jer 6,6; Jer 15,10; Hebr 11,36) 9 Doch ⟨sooft⟩ ich ⟨mir⟩ sage[2]: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen reden, wird es in meinem Herzen wie brennendes Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen. Und ich habe mich ⟨vergeblich⟩ abgemüht, es ⟨weiter⟩ auszuhalten, ich kann nicht ⟨mehr⟩! (Hi 32,18; Ps 39,3; Jer 4,19; Jer 6,11; Apg 4,20) 10 Ja, ich habe das Gerede von vielen gehört: Schrecken ringsum! Zeigt ⟨ihn⟩ an! Wir wollen ihn anzeigen! Alle meine Freunde lauern auf meinen Fall: Vielleicht lässt er sich verleiten, sodass wir ihn überwältigen und unsere Rache an ihm nehmen können. (Ps 31,14; Ps 41,10; Jer 6,25) 11 Aber der HERR ist mit mir wie ein gewaltiger Held, darum werden meine Verfolger hinstürzen und ⟨mich⟩ nicht überwältigen[3]. Sie werden völlig zuschanden, weil sie nicht verständig gehandelt haben[4]; eine ewige Schande, die nicht vergessen wird. (Ps 27,1; Ps 35,26; Jer 1,18; Jer 17,18; Jer 23,40) 12 Und du, HERR der Heerscharen, der du den Gerechten prüfst, Nieren und Herz siehst, lass mich deine Rache an ihnen sehen! Denn dir habe ich meine Rechtssache anvertraut. (Ps 11,5; Jer 11,20; Jer 17,10) 13 Singt dem HERRN, lobt den HERRN! Denn er hat die Seele des Armen gerettet aus der Hand der Übeltäter. (Ps 35,10; Jer 15,21) 14 Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde; der Tag, an dem meine Mutter mich gebar, sei nicht gesegnet! (Hi 3,1) 15 Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe Botschaft brachte und sagte: »Ein Sohn[5] ist dir geboren«, ⟨und⟩ der ihn ⟨damit⟩ hoch erfreute! 16 Dieser Mann werde den Städten gleich, die der HERR umgekehrt hat, ohne es zu bereuen! Und er höre Geschrei am Morgen und Kriegsgeschrei zur Mittagszeit, (1Mo 19,24; 5Mo 29,22) 17 weil er mich im Mutterleib[6] nicht ⟨schon⟩ getötet hat, sodass meine Mutter mir zu meinem Grab geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre! (Hi 3,11; Jer 15,10) 18 Wozu nur bin ich aus dem Mutterleib hervorgekommen? Um Mühsal und Kummer zu sehen? Und dass meine Tage in Schande vergehen? – (1Kön 19,4; Hi 14,1; Jer 15,18; Kla 3,1)Jeremia 20
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenJeremias Klage und Selbstverfluchung
7 Jahwe, du hast mich mitgerissen, / und ich ließ es geschehen. / Du hast mich gepackt und überwältigt. / Nun verspotten sie mich den ganzen Tag, / alle lachen mich aus. / 8 Sooft ich den Mund auftue, muss ich schreien: / „Verbrechen!“ rufe ich und „Unterdrückung!“ / Nichts als täglich Spott und Hohn / bringt mir das Wort Jahwes. 9 Aber wenn ich mich entschloss: „Ich will nicht mehr an ihn denken, / ich will nicht mehr sein Sprecher sein!“, / dann brannte es in meinem Herzen wie Feuer, / dann glühte es in meinem Inneren. / Ich quälte mich, es auszuhalten, / doch ich konnte es nicht. 10 So viele höre ich tuscheln: / „Er verbreitet nur Schrecken um sich herum. / Zeigt ihn an! Ja, das machen wir!“ / Selbst meine nächsten Bekannten warten nur auf meinen Fall. / „Vielleicht lässt er sich verleiten! / Dann kommen wir ihm endlich bei, / dann rächen wir uns an ihm!“ 11 Aber Jahwe steht mir bei / wie ein gewaltiger Held. / Darum straucheln meine Verfolger / und erreichen nichts. / Sie werden völlig blamiert, / weil es ihnen nicht gelingt. / Ihre Schande, wird niemals vergessen sein. 12 Und du, Jahwe, allmächtiger Gott, / schaust den Gerechten an, / prüfst ihn auf Herz und Nieren. / Lass mich sehen, wie du sie bestrafst, / denn dir vertraute ich meine Sache an. 13 Singt Jahwe und lobt ihn, / denn er rettet den Armen aus der Gewalt des Bösen. 14 Verflucht der Tag, an dem ich geboren! / Der Tag sei nicht gesegnet, an dem mich meine Mutter bekam! 15 Verflucht der Mann, der meinem Vater die frohe Botschaft brachte: / „Es ist ein Junge! Du hast einen Sohn!“ / und ihn damit sehr erfreute. 16 Es möge ihm ergehen wie den Städten, / die Jahwe ohne Erbarmen zerstörte! / Schon am Morgen soll er Schreckensschreie hören / und am Mittag Kriegeslärm, 17 weil Gott mich nicht sterben ließ im Mutterleib. / Dann wäre meine Mutter mein Grab geworden / und ihr Bauch für immer schwanger geblieben. 18 Warum musste ich den Mutterleib verlassen? / Um nichts als Elend und Kummer zu sehen? / Um mein Leben in Schande zu beenden?Jeremia 20
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.