4.Mose 22

Lutherbibel 2017

1 Danach zogen die Israeliten weiter und lagerten sich in den Steppen Moabs gegenüber Jericho.2 Und Balak, der Sohn Zippors, sah alles, was Israel den Amoritern angetan hatte.3 Und die Moabiter fürchteten sich sehr vor dem Volk, weil es groß war, und den Moabitern graute vor den Israeliten.4 Und sie sprachen zu den Ältesten der Midianiter: Nun wird dieser Haufe auffressen, was um uns herum ist, wie ein Rind das Gras auf dem Felde abfrisst. Balak aber, der Sohn Zippors, war zu der Zeit König der Moabiter.5 Und er sandte Boten aus zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor, das am Euphrat liegt, ins Land der Kinder seines Volks, um ihn herbeizurufen, und ließ ihm sagen: Siehe, es ist ein Volk aus Ägypten gezogen, das bedeckt das ganze Land und lagert mir gegenüber. (4Mo 31,8; Jos 24,9; Mi 6,5)6 So komm nun und verfluche mir das Volk, denn es ist mir zu mächtig; vielleicht kann ich’s dann schlagen und aus dem Lande vertreiben; denn ich weiß: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht.7 Und die Ältesten der Moabiter gingen hin mit den Ältesten der Midianiter und hatten Lose zum Wahrsagen in ihren Händen und kamen zu Bileam und sagten ihm die Worte Balaks.8 Und er sprach zu ihnen: Bleibt hier über Nacht, so will ich euch antworten, wie mir’s der HERR sagen wird. Da blieben die Fürsten der Moabiter bei Bileam.9 Und Gott kam zu Bileam und sprach: Wer sind die Leute, die bei dir sind?10 Bileam sprach zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König der Moabiter, hat zu mir gesandt:11 Siehe, ein Volk ist aus Ägypten gezogen und bedeckt das ganze Land. So komm nun und verfluche es; vielleicht kann ich dann mit ihm kämpfen und es vertreiben.12 Gott aber sprach zu Bileam: Geh nicht mit ihnen, verfluche das Volk auch nicht; denn es ist gesegnet.13 Da stand Bileam am Morgen auf und sprach zu den Fürsten Balaks: Geht hin in euer Land; denn der HERR will’s nicht gestatten, dass ich mit euch ziehe.14 Und die Fürsten der Moabiter machten sich auf, kamen zu Balak und sprachen: Bileam weigert sich, mit uns zu ziehen.15 Da sandte Balak noch mehr und noch mächtigere Fürsten, als jene waren.16 Als die zu Bileam kamen, sprachen sie zu ihm: So lässt dir sagen Balak, der Sohn Zippors: Wehre dich doch nicht dagegen, zu mir zu ziehen;17 denn ich will dich hoch ehren, und was du mir sagst, das will ich tun; komm doch und verfluche mir dies Volk.18 Bileam antwortete und sprach zu den Knechten Balaks: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN, meines Gottes, weder im Kleinen noch im Großen. (1Kön 13,8)19 So bleibt auch ihr nun hier diese Nacht, dass ich erfahre, was der HERR weiter mit mir reden wird.20 Da kam Gott in der Nacht zu Bileam und sprach zu ihm: Sind die Männer gekommen, dich zu rufen, so mach dich auf und zieh mit ihnen; doch nur was ich dir sagen werde, sollst du tun.21 Da stand Bileam am Morgen auf und sattelte seine Eselin und zog mit den Fürsten der Moabiter.22 Aber der Zorn Gottes entbrannte darüber, dass er hinzog. Und der Engel des HERRN trat in den Weg, um ihm zu widerstehen. Er aber ritt auf seiner Eselin, und zwei Knechte waren mit ihm. (1Mo 16,7)23 Und die Eselin sah den Engel des HERRN auf dem Wege stehen mit einem bloßen Schwert in seiner Hand. Und die Eselin wich vom Weg ab und ging auf dem Felde; Bileam aber schlug sie, um sie wieder auf den Weg zu bringen. (Jos 5,13)24 Da trat der Engel des HERRN auf den Pfad zwischen den Weinbergen, wo auf beiden Seiten Mauern waren.25 Und als die Eselin den Engel des HERRN sah, drängte sie sich an die Mauer und klemmte Bileam den Fuß ein an der Mauer, und er schlug sie noch mehr.26 Da ging der Engel des HERRN weiter und trat an eine enge Stelle, wo kein Platz mehr war auszuweichen, weder zur Rechten noch zur Linken.27 Und als die Eselin den Engel des HERRN sah, fiel sie auf die Knie unter Bileam. Da entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stecken.28 Da tat der HERR der Eselin den Mund auf, und sie sprach zu Bileam: Was hab ich dir getan, dass du mich nun dreimal geschlagen hast? (2Petr 2,16)29 Bileam sprach zur Eselin: Weil du Mutwillen mit mir treibst! Ach dass ich jetzt ein Schwert in der Hand hätte, ich wollte dich töten!30 Die Eselin sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher bis auf diesen Tag? War es je meine Art, es so mit dir zu treiben? Er sprach: Nein.31 Da öffnete der HERR dem Bileam die Augen, dass er den Engel des HERRN auf dem Wege stehen sah mit einem bloßen Schwert in seiner Hand, und er neigte sich und fiel nieder auf sein Angesicht.32 Und der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun dreimal geschlagen? Siehe, ich habe mich aufgemacht, um dir zu widerstehen; denn der Weg vor mir führt ins Verderben.33 Und die Eselin hat mich gesehen und ist mir dreimal ausgewichen. Wäre sie mir nicht ausgewichen, wollte ich dich jetzt töten, die Eselin aber am Leben lassen.34 Da sprach Bileam zu dem Engel des HERRN: Ich habe gesündigt; ich hab’s ja nicht gewusst, dass du mir entgegenstandest auf dem Wege. Und nun, wenn dir’s nicht gefällt, will ich wieder umkehren.35 Der Engel des HERRN sprach zu ihm: Zieh hin mit den Männern, aber nichts anderes, als was ich zu dir sagen werde, sollst du reden. So zog Bileam mit den Fürsten Balaks.36 Als Balak hörte, dass Bileam kam, zog er aus, ihm entgegen nach Ar in Moab, das am Arnon liegt, an der äußersten Grenze,37 und sprach zu ihm: Hab ich nicht zu dir gesandt und dich rufen lassen? Warum bist du denn nicht zu mir gekommen? Meinst du, ich könnte dich nicht ehren?38 Bileam antwortete ihm: Siehe, ich bin zu dir gekommen, aber wie kann ich etwas anderes reden, als was mir Gott in den Mund gibt? Nur das kann ich reden!39 So zog Bileam mit Balak, und sie kamen nach Kirjat-Huzot.40 Und Balak opferte Rinder und Schafe und sandte davon an Bileam und an die Fürsten, die bei ihm waren.41 Und am Morgen nahm Balak den Bileam und führte ihn hinauf nach Bamot-Baal, dass er von dort das ganze Volk überblicken konnte. (Jos 13,17)

4.Mose 22

Elberfelder Bibel

1 Und die Söhne Israel brachen auf und lagerten sich in den Steppen[1] Moabs, jenseits des Jordan bei Jericho. (4Mo 26,3; 4Mo 31,12; 4Mo 33,48; 4Mo 35,1; 4Mo 36,13)2 Und Balak, der Sohn Zippors, sah alles, was Israel den Amoritern angetan hatte. (Ri 11,25)3 Und Moab fürchtete sich sehr vor dem Volk, weil es ⟨so⟩ groß war, und es graute Moab[2] vor den Söhnen Israel. (2Mo 1,12; 2Mo 15,15; 2Mo 23,27; 5Mo 2,25)4 Und Moab sagte zu den Ältesten von Midian: Jetzt wird dieser Haufe unser ganzes ⟨Land⟩ ringsum abfressen, wie das Rind das Grüne des Feldes abfrisst. Balak aber, der Sohn Zippors, war zu jener Zeit König von Moab.5 Und er sandte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor, das am Strom[3] ⟨liegt⟩, in das Land der Söhne von Ammo[4], um ihn zu rufen. Und er ließ ihm sagen: Siehe, ein Volk ist aus Ägypten ausgezogen; siehe, es bedeckt die Fläche des Landes, und es liegt mir gegenüber. (2Mo 10,15; 4Mo 31,8; 5Mo 23,5; Jos 24,9; Neh 13,1)6 Und nun komm doch, verfluche mir dieses Volk! Denn es ist stärker als ich. Vielleicht gelingt es mir, dass wir es schlagen und ich es aus dem Land vertreibe. Denn ich habe erkannt: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht. (4Mo 23,7)7 Und die Ältesten von Moab und die Ältesten von Midian zogen hin mit dem Wahrsagerlohn in ihrer Hand. Und sie kamen zu Bileam und sagten ihm die Worte Balaks. (Jes 1,23; Jes 56,11; Mi 3,11; 2Petr 2,15)8 Und er sagte zu ihnen: Übernachtet hier diese Nacht! Und ich werde euch Antwort bringen, wie der HERR zu mir reden wird. Und die Obersten von Moab blieben bei Bileam. (4Mo 22,18; 4Mo 23,3; 4Mo 24,13; 1Kön 13,8; 1Kön 22,14; Joh 5,19)9 Und Gott kam zu Bileam und sprach: Wer sind diese Männer bei dir? (2Kön 20,14)10 Und Bileam sagte zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat ⟨sie⟩ zu mir gesandt:11 »Siehe, das Volk, das aus Ägypten ausgezogen ist, bedeckt die Fläche des Landes. Komm jetzt, verfluche es mir! Vielleicht bin ich ⟨dann⟩ imstande, gegen es zu kämpfen und es zu vertreiben.«12 Und Gott sprach zu Bileam: Du sollst nicht mit ihnen gehen; du sollst das Volk nicht verfluchen! Denn es ist gesegnet. (5Mo 2,7; 5Mo 7,14; 2Chr 31,10; Jes 61,9; Eph 1,3)13 Und Bileam stand am ⟨nächsten⟩ Morgen auf und sagte zu den Obersten von Balak: Geht ⟨wieder⟩ in euer Land! Denn der HERR hat sich geweigert, mir zu gestatten, mit euch zu gehen.14 Und die Obersten von Moab machten sich auf und kamen zu Balak und sagten: Bileam hat sich geweigert, mit uns zu gehen.15 Da sandte Balak noch einmal Oberste, mehr und angesehenere als jene.16 Und sie kamen zu Bileam und sagten zu ihm: So spricht Balak, der Sohn Zippors: Lass dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen!17 Denn sehr hoch will ich dich belohnen[5], und alles, was du mir sagen wirst, will ich tun. So komm doch, verfluche mir dieses Volk!18 Und Bileam antwortete und sagte zu den Knechten Balaks: Wenn Balak mir sein Haus voller Silber und Gold gäbe, könnte ich nicht den Befehl des HERRN, meines Gottes, übertreten, um ⟨etwas⟩ Kleines oder Großes zu tun. (4Mo 22,8)19 Und nun bleibt doch auch ihr hier diese Nacht, und ich werde erkennen, was der HERR weiter mit mir reden wird.20 Da kam Gott nachts zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu rufen, mache dich auf, geh mit ihnen! Aber nur das, was ich dir sagen werde, darfst du tun!21 Und Bileam machte sich am Morgen auf und sattelte seine Eselin und ging mit den Obersten von Moab. (Spr 28,18)22 Da entbrannte der Zorn Gottes, dass er ging. Und der Engel des HERRN stellte sich in den Weg, um ihm entgegenzutreten[6]. Er aber ritt auf seiner Eselin, und seine beiden Diener waren bei ihm.23 Und die Eselin sah den Engel des HERRN mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen, und die Eselin wich vom Weg ab und ging auf dem Feld ⟨weiter⟩; und Bileam schlug die Eselin, um sie wieder auf den Weg zu lenken. (Jos 5,13; 1Chr 21,16)24 Da trat der Engel des HERRN in einen Hohlweg zwischen den Weinbergen; eine Mauer war auf der einen und eine Mauer auf der andern Seite.25 Und die Eselin sah den Engel des HERRN und drückte sich an die Wand und drückte den Fuß Bileams an die Wand; und er schlug sie noch einmal.26 Da ging der Engel des HERRN noch einmal weiter und trat an eine enge Stelle, wo kein Weg war, um auszuweichen, weder zur Rechten noch zur Linken.27 Und als die Eselin den Engel des HERRN sah, legte sie sich hin unter Bileam. Da entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stock.28 Da öffnete der HERR den Mund der Eselin, und sie sagte zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich nun ⟨schon⟩ dreimal geschlagen hast? (2Petr 2,16)29 Bileam sagte zu der Eselin: Weil du Mutwillen mit mir getrieben hast. Hätte ich doch ein Schwert in meiner Hand! Gewiss hätte ich dich jetzt erschlagen! (Spr 12,10)30 Und die Eselin sagte zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher[7] bis zum heutigen Tag? War es je meine Gewohnheit, dir so etwas zu tun? Und er sagte: Nein. (2Petr 2,16)31 Da enthüllte der HERR die Augen Bileams, und er sah den Engel des HERRN mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen; und er neigte sich und fiel nieder auf sein Angesicht. (Jos 5,13; Jos 5,14; 2Kön 6,17; 1Chr 21,16; Lk 24,31)32 Und der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun ⟨schon⟩ dreimal geschlagen? Siehe, ich selbst bin ausgegangen, um ⟨dir⟩ entgegenzutreten[8], denn der Weg stürzt ⟨dich ins Verderben⟩ vor mir. (Spr 16,2)33 Und die Eselin sah mich und wich vor mir aus, nun ⟨schon⟩ dreimal. Wenn sie nicht vor mir ausgewichen wäre, dann hätte ich dich jetzt auch erschlagen, sie aber am Leben gelassen.34 Und Bileam sagte zu dem Engel des HERRN: Ich habe gesündigt, denn ich habe nicht erkannt, dass du mir auf dem Weg entgegentratest; und nun, wenn es böse ist in deinen Augen, dann will ich umkehren. (2Mo 9,27; Hi 34,31; Jud 1,11)35 Und der Engel des HERRN sprach zu Bileam: Geh mit den Männern! Aber nur das, was ich dir sagen werde, sollst du reden! Und Bileam zog mit den Obersten des Balak. (Spr 28,18)36 Und als Balak hörte, dass Bileam gekommen sei, ging er aus, ihm entgegen, nach der Stadt Moabs[9], an der Grenze des Arnon, der an der äußersten Grenze ⟨fließt⟩. (4Mo 21,13)37 Und Balak sagte zu Bileam: Habe ich nicht dringend zu dir gesandt, um dich zu rufen? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Fürwahr, kann ich dich nicht belohnen[10]? (4Mo 24,11)38 Und Bileam sagte zu Balak: Siehe, ich bin zu dir gekommen. Ob ich ⟨aber⟩ jetzt wirklich irgendetwas reden kann? Das Wort, das Gott mir in den Mund legt, das werde ich reden. (4Mo 22,8)39 Und Bileam ging mit Balak; und sie kamen nach Kirjat-Huzot.40 Und Balak opferte[11] Rinder und Schafe und schickte ⟨davon⟩ an Bileam und an die Obersten, die bei ihm waren.41 Und es geschah am ⟨nächsten⟩ Morgen, da nahm Balak den Bileam und führte ihn hinauf auf die Höhen des Baal, und er sah von dort aus den äußersten ⟨Teil⟩ des Volkes ⟨Israel⟩. (4Mo 23,13)

4.Mose 22

Neue Genfer Übersetzung

1 Die Israeliten zogen ins Jordantal hinab und schlugen im moabitischen Steppengebiet, in der Jordanebene gegenüber von Jericho, ihr Lager auf.2 Der Moabiterkönig Balak, der Sohn Zippors, erfuhr alles, was die Israeliten den Amoritern angetan hatten.3 Weil das Volk Israel so zahlreich war, fürchteten sich die Moabiter vor ihnen, und die Angst packte sie.4 Balak, der König der Moabiter, wandte sich an die führenden Männer der Midianiter und sagte zu ihnen: »Jetzt kommt dieses große Volk auch zu uns. Sie werden alles kahlfressen wie eine Herde Rinder – am Ende wird kein Grashalm mehr übrig sein!«[1]5 Balak schickte eine Gesandschaft von führenden Männern aus Moab und Midian zu Bileam, dem Sohn Beors, und bat ihn um Hilfe. Bileam lebte in Petor, einer Stadt am Eufrat[2] in seinem Heimatland[3]. Die Gesandten sollten ihm ausrichten: »Ein Volk ist aus Ägypten gekommen, und jetzt macht es sich in der ganzen Gegend breit! Direkt an meiner Grenze haben sie ihr Lager aufgeschlagen.[4]6 Komm bitte und verfluche für mich dieses Volk, denn es ist mir überlegen! Vielleicht kann ich es dann besiegen und aus dem Land vertreiben. Denn ich weiß: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht.«7 Die führenden Männer aus Moab und Midian machten sich auf den Weg und nahmen Geld mit, um Bileam zu bezahlen[5]. Sie richteten ihm Balaks Botschaft aus,8 und Bileam antwortete ihnen: »Bleibt heute Nacht hier! Morgen werde ich euch mitteilen, was der HERR mir gesagt hat.« So blieben die Abgesandten der Moabiter bei Bileam.9 In der Nacht erschien Gott Bileam und fragte ihn: »Wer sind diese Männer bei dir?«10 Bileam antwortete: »Der moabitische König Balak, der Sohn Zippors, hat sie zu mir geschickt mit folgender Botschaft:11 ›Das Volk, das aus Ägypten gezogen ist, macht sich in unserem ganzen Land breit. Bitte komm und verfluche es für mich! Vielleicht bin ich dann in der Lage, gegen sie zu kämpfen und sie zu vertreiben.‹«12 Aber Gott erwiderte: »Geh nicht mit diesen Männern! Du darfst dieses Volk nicht verfluchen, denn ich habe es gesegnet.«13 Am nächsten Morgen stand Bileam auf und sagte zu den Abgesandten Balaks: »Kehrt wieder in euer Land zurück! Der HERR erlaubt mir nicht, mit euch zu gehen.«14 So machten sich die führenden Männer wieder auf den Weg zu König Balak und berichteten ihm: »Bileam hat sich geweigert, mit uns zu kommen.«15 Darauf schickte Balak eine noch größere Gesandschaft von noch angeseheneren Männern.16 Sie suchten Bileam auf und sagten: »Balak, der Sohn Zippors, lässt dir ausrichten: Bitte lass dich nicht davon abhalten, zu mir zu kommen!17 Ich werde dich reich dafür belohnen. Alles, was du von mir verlangst, werde ich tun. Komm und verfluche für mich dieses Volk!«18 Doch Bileam entgegnete: »Selbst wenn Balak mir seinen Palast voller Silber und Gold schenken würde, könnte ich nicht den Befehl des HERRN, meines Gottes, missachten. Niemals würde ich etwas gegen seinen Willen tun – weder im Kleinen noch im Großen.19 Nun aber bleibt auch ihr diese Nacht hier! Ich will sehen, was der HERR mir diesmal sagt.«20 In der Nacht kam Gott zu Bileam und sagte zu ihm: »Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu holen, dann geh mit ihnen! Aber tu nur das, was ich dir sagen werde.«21 Am Morgen stand Bileam auf, sattelte seine Eselin und machte sich mit den Abgesandten der Moabiter auf den Weg.22 Aber Gott wurde zornig, weil Bileam mit den Abgesandten gegangen war, und ein Engel des HERRN stellte sich ihm in den Weg, um ihn aufzuhalten[6]. Während Bileam noch auf seiner Eselin dahinritt, begleitet von zwei Dienern,23 sah die Eselin den Engel mit gezücktem Schwert in der Hand auf dem Weg stehen. Sie brach zur Seite aus und lief ins Feld. Bileam schlug sie, um sie wieder auf den Weg zu treiben.24 Nun stellte sich der Engel an eine Stelle, wo der Weg sehr schmal war und auf beiden Seiten von Weinbergmauern begrenzt wurde.25 Wieder sah die Eselin den Engel des HERRN, und sie drängte sich an der Seite vorbei. Dabei wurde Bileams Fuß an der Mauer eingeklemmt, und er schlug sie noch einmal.26 Der Engel ging noch ein Stück weiter und stellte sich an eine enge Stelle, wo es keine Möglichkeit mehr gab, nach rechts oder links auszuweichen.27 Als die Eselin den Engel bemerkte, legte sie sich mit Bileam auf dem Rücken einfach hin. Bileam wurde sehr zornig und schlug mit dem Stock auf sie ein.28 Da gab der HERR der Eselin die Fähigkeit zu sprechen, und sie sagte zu Bileam: »Was habe ich dir getan, dass du mich nun schon zum dritten Mal schlägst?«29 »Du hältst mich zum Narren!«, schrie Bileam. »Hätte ich doch ein Schwert zur Hand! Dann wärst du jetzt schon tot!«30 Die Eselin erwiderte: »Bin ich nicht deine Eselin, auf der du dein Leben lang geritten bist? War es je meine Art, so etwas zu tun wie heute?« »Nein«, gab Bileam zu.31 Da öffnete der HERR ihm die Augen, und er sah den Engel mit gezücktem Schwert auf dem Weg stehen. Bileam warf sich vor ihm nieder und berührte mit seiner Stirn den Boden.32 »Warum hast du deine Eselin nun bereits dreimal geschlagen?«, stellte der Engel des HERRN ihn zur Rede. »Ich war es, der sich dir entgegengestellt hat[7], denn du bist auf dem verkehrten Weg[8].33 Die Eselin hat mich gesehen und ist mir dreimal ausgewichen. Hätte sie es nicht getan, dann hätte ich dich getötet und sie am Leben gelassen!«34 Da sagte Bileam zu dem Engel: »Ich habe Schuld auf mich geladen. Ich habe nicht erkannt, dass du mir den Weg versperrt hast. Wenn meine Reise dir missfällt, kehre ich sofort um.«35 »Du kannst weiter mit diesen Männern gehen«, antwortete der Engel des HERRN. »Aber sag nur das, was ich dir auftrage!« So zog Bileam mit den Abgesandten Balaks weiter.36 Als Balak hörte, dass Bileam kam, ging er ihm bis zur Stadt Ar entgegen. Sie lag am Fluss Arnon an der äußersten Grenze Moabs.37 Balak warf Bileam vor: »Ich habe dich doch durch meine Boten dringend darum gebeten, zu mir zu kommen! Warum hast du dich nicht gleich auf den Weg gemacht? Meinst du, ich könnte dich nicht angemessen belohnen?«38 »Jetzt bin ich ja hier«, entgegnete Bileam. »Aber ob ich wirklich den gewünschten Fluch aussprechen kann, ist nicht sicher.[9] Ich werde nur das sagen, was Gott mir in den Mund legt.«39 Danach gingen Bileam und Balak nach Kirjat-Huzot.40 Dort schlachtete Balak Rinder, Schafe und Ziegen für ein Opfermahl. Einen Teil des Fleisches ließ er Bileam und den moabitischen Abgesandten auftischen, die bei ihm waren.41 Am nächsten Morgen führte Balak Bileam hinauf nach Bamot-Baal[10]. Von dort konnte man den Rand des israelitischen Lagers sehen.

4.Mose 22

Neues Leben. Die Bibel

1 Danach zogen die Israeliten weiter und lagerten in den moabitischen Ebenen östlich des Jordan, gegenüber von Jericho. (4Mo 33,48)2 Balak, der Sohn Zippors, erfuhr, was die Israeliten den Amoritern angetan hatten. (2Mo 15,15; 5Mo 2,25)3 Und da das Volk der Israeliten groß war, fürchteten sich die Moabiter und hatten große Angst vor den Israeliten.4 Der König von Moab sagte zu den führenden Männern Midians: »Dieses Gesindel wird alles in unserer Umgebung kahl fressen, wie ein Rind das Gras frisst.« Deshalb schickte Balak, der Sohn Zippors, der zu dieser Zeit König von Moab war, (4Mo 22,7; 4Mo 25,15)5 Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, der in seiner Heimat Petor[1] am Euphrat lebte, und ließ ihm sagen: »Ein Volk ist aus Ägypten herangezogen. Es hat sich über das ganze Land ausgebreitet und lagert mir gegenüber. (4Mo 23,7; 5Mo 23,5)6 Komm doch zu mir und verfluche dieses Volk, denn es ist mir überlegen. Vielleicht kann ich sie dann besiegen und aus dem Land vertreiben. Denn ich weiß: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht.«7 Die führenden Männer aus Moab und Midian machten sich mit dem Geld für die Bezahlung Bileams auf den Weg. Als sie zu Bileam kamen, überbrachten sie ihm die Botschaft von Balak. (4Mo 23,23)8 »Bleibt über Nacht hier«, sagte Bileam. »Morgen werde ich euch mitteilen, was mir der HERR gesagt hat.« Da blieben die führenden Männer aus Moab bei Bileam.9 In der Nacht erschien Gott Bileam und fragte ihn: »Wer sind diese Männer da bei dir?«10 Bileam antwortete Gott: »Balak, der Sohn Zippors und König von Moab, hat mir durch sie folgende Botschaft gesandt:11 ›Das Volk, das aus Ägypten herangezogen ist, hat sich über das ganze Land ausgebreitet. Komm doch zu mir und verfluche es. Vielleicht kann ich dann gegen sie kämpfen und sie aus dem Land vertreiben.‹«12 »Geh nicht mit ihnen«, befahl Gott Bileam. »Du darfst dieses Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet.« (4Mo 23,13)13 Am nächsten Morgen stand Bileam auf und sagte zu den führenden Männern Balaks: »Geht nach Hause. Der HERR verweigert mir die Erlaubnis, mit euch zu gehen.«14 Da kehrten die führenden Männer aus Moab zu Balak zurück und berichteten ihm: »Bileam hat sich geweigert, mit uns zu kommen.«15 Doch Balak versuchte es noch einmal. Diesmal schickte er noch mehr und noch wichtigere Männer als beim ersten Mal.16 Als sie zu Bileam kamen, richteten sie ihm aus: »So spricht Balak, der Sohn Zippors: ›Bitte, lass dich nicht abhalten, zu mir zu kommen.17 Ich will dich fürstlich bezahlen und alles tun, was du willst. Komm doch zu mir und verfluche dieses Volk.‹« (4Mo 22,6)18 Doch Bileam antwortete ihnen: »Selbst wenn Balak mir einen Palast voller Silber und Gold schenken würde, steht es trotzdem nicht in meiner Macht, die Anordnung des HERRN, meines Gottes, zu missachten und etwas gegen seinen Willen zu tun. (4Mo 23,26; 4Mo 24,13)19 Aber bleibt doch über Nacht bei mir. Ich will sehen, was der HERR mir zu sagen hat.«20 In dieser Nacht erschien Gott Bileam und erlaubte ihm: »Wenn diese Männer gekommen sind, um dich zu holen, dann geh mit ihnen. Aber du darfst nur das tun, was ich dir sage.« (4Mo 22,35; 4Mo 23,12)21 Am nächsten Morgen stand Bileam auf, sattelte seine Eselin und machte sich mit den führenden Männern aus Moab auf den Weg. (2Petr 2,15)22 Aber Gott wurde zornig, weil Bileam aufgebrochen war. Während Bileam in Begleitung seiner beiden Diener auf seiner Eselin dahinritt, stellte sich der Engel des HERRN Bileam in den Weg, um ihn aufzuhalten.23 Als die Eselin den Engel des HERRN sah, der ihr mit gezücktem Schwert den Weg versperrte, bog sie vom Weg ab aufs Feld. Aber Bileam schlug die Eselin, um sie wieder auf den Weg zu bringen.24 Da stellte sich der Engel des HERRN auf einen Hohlweg, der zwischen den Mauern von zwei Weinbergen verlief.25 Als die Eselin den Engel des HERRN dort stehen sah, drückte sie sich fest an die Mauer und klemmte dabei Bileams Fuß zwischen sich und der Mauer ein. Da schlug Bileam die Eselin erneut.26 Der Engel des HERRN ging noch ein Stück weiter und stellte sich an einer Stelle auf, die so eng war, dass man weder nach rechts noch nach links ausweichen konnte.27 Als die Eselin diesmal den Engel des HERRN sah, legte sie sich unter Bileam auf den Weg. Bileam packte die Wut und er schlug sie mit seinem Stock.28 Da gab der HERR der Eselin die Fähigkeit zu sprechen. »Was habe ich dir getan, dass du mich dreimal schlägst?«, fragte sie Bileam. (2Petr 2,16)29 »Du hast mich zum Narren gehalten!«, rief Bileam. »Hätte ich ein Schwert dabei, so würde ich dich jetzt töten!«30 »Bin ich nicht die Eselin, auf der du schon immer geritten bist?«, entgegnete die Eselin. »Habe ich etwa früher schon einmal so etwas getan?« »Nein«, gab Bileam zu. (2Petr 2,16)31 Der HERR öffnete Bileam die Augen, sodass er den Engel des HERRN mit gezücktem Schwert in der Hand auf dem Weg stehen sah. Da verneigte sich Bileam vor ihm und warf sich zu Boden. (Jos 5,13)32 »Warum hast du deine Eselin dreimal geschlagen?«, wollte der Engel des HERRN von ihm wissen. »Ich bin gekommen, um dir den Weg zu versperren, weil du sonst vor meinen Augen ins Verderben rennst.33 Dreimal hat die Eselin mich gesehen und ist mir ausgewichen. Andernfalls hätte ich dich mit Sicherheit getötet und die Eselin am Leben gelassen.«34 Da sagte Bileam zu dem Engel des HERRN: »Ich habe mich schuldig gemacht, denn ich habe nicht bemerkt, dass du mir den Weg versperrt hast. Wenn dir mein Plan nicht gefällt, werde ich wieder umkehren.« (1Sam 15,24)35 Doch der Engel des HERRN befahl ihm: »Geh mit diesen Männern, aber sag nur das, was ich dir auftrage.« Bileam zog mit den führenden Männern Balaks weiter. (4Mo 22,20)36 Als Balak hörte, dass Bileam unterwegs war, kam er ihm bis zur moabitischen Stadt Ar, die am Fluss Arnon an der Grenze des Landes lag, entgegen.37 »Warum bist du nicht sofort gekommen? Habe ich dir nicht durch meine Boten ausrichten lassen, dass du dringend zu mir kommen sollst?«, fragte Balak Bileam. »Meinst du etwa, ich könnte dich nicht angemessen belohnen?« (4Mo 22,18)38 Bileam antwortete: »Jetzt bin ich ja gekommen. Aber steht es denn in meiner Macht, einfach irgendetwas zu sagen? Ich kann nur das sagen, was Gott mir in den Mund legt.«39 Anschließend zogen Bileam und Balak zusammen nach Kirjat-Huzot,40 wo Balak Rinder, Schafe und Ziegen opferte. Einen Teil des Fleisches ließ er Bileam und den führenden Männern bringen, die bei ihm waren.41 Am nächsten Morgen führte Balak Bileam hinauf nach Bamot-Baal[2]. Von dort aus konnte man den Rand des israelitischen Lagers sehen. (4Mo 21,28; 4Mo 23,13)

4.Mose 22

Neue evangelistische Übersetzung

1 Die Israeliten brachen wieder auf und schlugen ihr Lager in den Steppen Moabs auf, gegenüber von Jericho, auf der Ostseite des Jordan.2 Balak Ben-Zippor sah alles, was Israel den Amoritern angetan hatte.3 Und Moab fürchtete sich sehr vor diesem Volk, weil sie sahen, wie groß es war. Das Grauen vor den Israeliten hatte sie gepackt.4 Da ließen die Moabiter den Ältesten von Midian sagen: "Nun wird dieser Haufen alles um uns herum abfressen, wie das Rind das letzte Grün auf dem Feld abfrisst." Balak Ben-Zippor war damals König von Moab.5 Er schickte Boten zu Bileam Ben-Beor nach Petor[1] am Euphrat, wo Leute aus seinem Volk lebten, um ihn zu rufen. Er ließ ihm sagen: "Da ist ein Volk aus Ägypten herangezogen, das das ganze Land bedeckt. Es hat sich direkt neben mir niedergelassen.6 Komm doch und verfluche dieses Volk, denn es ist mir zu stark! Vielleicht kann ich es dann schlagen und aus dem Land vertreiben. Ich weiß ja: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht."7 Da gingen die Ältesten von Moab und Midian los. Den Wahrsagerlohn nahmen sie mit. Als sie zu Bileam kamen, richteten sie ihm die Botschaft Balaks aus.8 Der sagte zu ihnen: "Bleibt heute Nacht hier, dann will ich euch Bescheid geben, wie Jahwe zu mir gesprochen hat." Da blieben die Abgesandten von Moab bei Bileam.9 Gott kam zu Bileam und fragte: "Wer sind diese Männer bei dir?"10 Bileam erwiderte: "König Balak Ben-Zippor von Moab hat sie zu mir geschickt:11 Da ist ein Volk aus Ägypten herangezogen, das das ganze Land bedeckt. Komm doch und verfluche es mir! Vielleicht kann ich es dann bekämpfen und aus dem Land vertreiben."12 Doch Gott sagte zu Bileam: "Du sollst nicht mitgehen! Du sollst das Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet."13 Am Morgen stand Bileam auf und sagte zu den Fürsten Balaks: "Ihr müsst allein in euer Land zurück. Jahwe hat sich geweigert, mir zu gestatten, mit euch zu gehen."14 Da machten sich die Abgesandten Moabs wieder auf den Weg. Als sie zu Balak kamen, sagten sie: "Bileam hat sich geweigert, mit uns zu gehen."15 Da schickte Balak eine noch größere Gesandtschaft von Männern, die noch angesehener waren.16 Als sie zu Bileam kamen, sagten sie zu ihm: "So spricht Balak Ben-Zippor: Lass dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen!17 Ich werde dich reich belohnen und alles tun, was du von mir verlangst. Komm doch und verfluche dieses Volk für mich!"18 Doch Bileam erwiderte den Gesandten Balaks: "Selbst wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold geben würde, könnte ich den Befehl meines Gottes Jahwe nicht übertreten, weder im Kleinen noch im Großen.19 Aber bleibt auch ihr die Nacht über bei mir. Dann werde ich erfahren, was Jahwe mir noch sagt."20 In der Nacht kam Gott zu Bileam und sagte: "Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu holen, dann mach dich auf den Weg! Aber du darfst nur das tun, was ich dir sage!"21 Am Morgen brach Bileam auf, sattelte seine Eselin und machte sich mit der Gesandtschaft Moabs auf den Weg.22 Da flammte Gottes Zorn auf, weil er mitging, und der Engel Jahwes[2] stellte sich ihm als Gegner in den Weg. Bileam ritt gerade auf seiner Eselin und wurde von zwei Dienern begleitet.23 Die Eselin sah den Engel Jahwes mit dem gezückten Schwert auf dem Weg stehen. Sie wich vom Weg ab und ging auf dem Feld weiter. Bileam schlug sie und trieb sie auf den Weg zurück.24 Da stellte sich der Engel Jahwes in einen Hohlweg zwischen den Weinbergen. Links und rechts waren Mauern.25 Die Eselin sah den Engel Jahwes und drückte sich an die Mauer. Dabei drückte sie den Fuß Bileams an die Wand. Da schlug er sie wieder.26 Der Engel Jahwes ging nochmals ein Stück weiter und trat an eine so enge Stelle, dass es keine Möglichkeit zum Ausweichen gab, weder rechts noch links.27 Als die Eselin ihn sah, legte sie sich unter Bileam hin. Bileam schlug wütend mit dem Stock auf sie ein.28 Da ließ Jahwe die Eselin sprechen. Sie sagte zu Bileam: "Was habe ich dir denn getan, dass du mich nun schon dreimal geschlagen hast?"29 "Weil du mich zum Narren hältst", schrie Bileam. "Hätte ich nur ein Schwert in der Hand, wärst du jetzt schon tot."30 Das Tier erwiderte: "Bin ich nicht deine Eselin, auf der du zeitlebens geritten bist? Habe ich jemals so reagiert wie heute?" – "Nein", sagte er.31 Da öffnete Jahwe ihm die Augen, und er sah den Engel Jahwes mit dem gezückten Schwert auf dem Weg. Bileam beugte sich und warf sich dann ganz nieder, das Gesicht auf dem Boden.32 Der Engel Jahwes sagte zu ihm: "Warum hast du deine Eselin nun schon dreimal geschlagen? Ich selbst habe mich gegen dich gestellt. Denn dein Weg ist ganz gegen mich.33 Die Eselin sah mich und wich vor mir aus, nun schon dreimal! Hätte sie das nicht getan, dann hätte ich dich erschlagen und sie am Leben gelassen."34 Da sagte Bileam zu dem Engel Jahwes: "Ich habe Unrecht getan. Ich habe nicht gemerkt, dass du dich mir entgegengestellt hast. Wenn dir nun die Sache missfällt, will ich umkehren."35 "Geh mit den Männern!", sagte der Engel Jahwes. "Aber du darfst nur das aussprechen, was ich dir sage!" So zog Bileam mit der Gesandtschaft Balaks weiter.36 Als Balak hörte, dass Bileam zu ihm unterwegs war, zog er ihm bis zur Grenzstadt Moabs am Arnonfluss entgegen.37 "Warum bist du nicht gleich gekommen?", sagte er zu Bileam. "Ich habe doch dringend nach dir geschickt! Kann ich dich vielleicht nicht angemessen belohnen?"38 "Nun bin ich ja hier", erwiderte Bileam. "Ob ich aber wirklich etwas sagen kann, weiß ich nicht. Ich werde nur das sagen, was Gott mir befiehlt."39 Bileam ging mit Balak bis nach Kirjat-Huzot.[3]40 Dort ließ der König Rinder, Schafe und Ziegen für ein Opfermahl schlachten und bewirtete Bileam und die Fürsten, die bei ihm waren.41 Am nächsten Morgen ging Balak mit Bileam auf die Baalshöhen. Von dort aus konnte er ein kleines Stück von Israel sehen.

4.Mose 22

Schlachter 2000

1 Danach brachen die Kinder Israels auf und lagerten sich in den Ebenen Moabs, jenseits des Jordan, Jericho gegenüber. (4Mo 33,48; 4Mo 36,13)2 Als aber Balak, der Sohn Zippors, alles sah, was Israel den Amoritern getan hatte, (Ri 11,25)3 da fürchtete sich Moab sehr vor dem Volk, denn es war zahlreich; und es graute den Moabitern vor den Kindern Israels. (2Mo 15,15; 5Mo 2,25)4 Da sprach Moab zu den Ältesten von Midian: Nun wird dieser Haufe alles rings um uns her auffressen, wie das Vieh alles Grüne auf dem Feld wegfrisst! Balak aber, der Sohn Zippors, war zu jener Zeit König der Moabiter. (4Mo 31,8)5 Und er sandte Boten aus zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor, das am Fluss [Euphrat] im Land der Kinder seines Volkes liegt, um ihn zu rufen, und er ließ ihm sagen: Siehe, es ist ein Volk aus Ägypten gezogen; siehe, es bedeckt das ganze Land und lagert sich gegen mich! (4Mo 23,7; 5Mo 23,5; Jos 13,22; Jos 24,9; Neh 13,1; Mi 6,5)6 So komm nun und verfluche mir dieses Volk, denn es ist mir zu mächtig; vielleicht kann ich es dann schlagen und aus dem Land treiben; denn ich weiß: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht! (4Mo 22,17)7 Und die Ältesten der Moabiter gingen hin mit den Ältesten der Midianiter und hatten den Wahrsagerlohn in ihren Händen. Und sie kamen zu Bileam und sagten ihm die Worte Balaks. (1Sam 29,7; Mi 3,5; Mi 3,11; Jud 1,11)8 Und er sprach zu ihnen: Bleibt hier über Nacht, und ich will euch antworten, so wie der HERR zu mir reden wird! — So blieben die Fürsten der Moabiter bei Bileam. (Joh 5,19; Joh 5,30)9 Und Gott kam zu Bileam und sprach: Was sind das für Leute bei dir? (Ps 101,2; Ps 101,6)10 Und Bileam sprach zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König der Moabiter, hat mir [eine Botschaft] gesandt: (4Mo 22,13)11 Siehe, das Volk, das aus Ägypten gezogen ist, es bedeckt das ganze Land; so komm nun und verfluche es mir; vielleicht kann ich dann mit ihm kämpfen und es vertreiben! (4Mo 22,17)12 Aber Gott sprach zu Bileam: Geh nicht mit ihnen! Verfluche das Volk nicht, denn es ist gesegnet! (1Mo 12,3; 1Mo 22,17; 4Mo 23,20; 4Mo 24,9; 5Mo 33,29; Sach 2,8)13 Da stand Bileam am Morgen auf und sprach zu den Fürsten Balaks: Geht hin in euer Land, denn der HERR hat mir die Erlaubnis verweigert, mit euch zu ziehen! (4Mo 22,10)14 Und die Fürsten der Moabiter machten sich auf, kamen zu Balak und sprachen: Bileam weigert sich, mit uns zu ziehen!15 Da sandte Balak noch einmal Fürsten, die bedeutender und vornehmer waren als jene. (4Mo 22,7)16 Als diese zu Bileam kamen, sprachen sie zu ihm: So spricht Balak, der Sohn Zippors: Lass dich doch nicht davon abhalten, zu mir zu kommen!17 Denn ich will dir große Ehre erweisen, und alles, was du mir sagst, das will ich tun. So komm doch und verfluche mir dieses Volk! (4Mo 24,11; Est 6,11)18 Bileam antwortete und sprach zu den Knechten Balaks[1]: Selbst wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch den Befehl des HERRN, meines Gottes, nicht übertreten, um etwas Kleines oder Großes zu tun! (4Mo 23,26; 4Mo 24,13; 1Kön 22,14; Ps 31,15; Ps 143,10)19 Und nun, bleibt doch auch ihr noch hier über Nacht, damit ich erfahre, was der HERR weiter mit mir reden wird! (Pred 7,29; Mt 4,8; Joh 9,39)20 Da kam Gott in der Nacht zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu rufen, so mache dich auf und geh mit ihnen; doch nur das, was ich dir sagen werde, nur das darfst du tun! (Ps 56,5; Ps 81,12; Pred 12,1; Apg 4,19)21 Da stand Bileam am Morgen auf und sattelte seine Eselin und zog mit den Fürsten der Moabiter. (Spr 28,18; Spr 28,20; Pred 7,7; Mt 6,21; Mt 6,24; 1Tim 6,9)22 Aber der Zorn Gottes entbrannte darüber, dass er ging. Und der Engel des HERRN trat ihm als Widersacher in den Weg. Er aber ritt auf seiner Eselin, und seine beiden Burschen waren bei ihm. (2Mo 4,24; 2Petr 2,15)23 Als nun die Eselin den Engel des HERRN im Weg stehen sah und das gezückte Schwert in seiner Hand, da bog die Eselin vom Weg ab und ging aufs Feld. Bileam aber schlug die Eselin, um sie auf den Weg zu lenken. (2Kön 6,17; 1Chr 21,16; Dan 10,7)24 Da trat der Engel des HERRN in einen Hohlweg bei den Weinbergen; eine Mauer war auf dieser, eine Mauer auf jener Seite.25 Als nun die Eselin den Engel des HERRN sah, drängte sie sich an die Wand und klemmte Bileams Fuß an die Wand. Da schlug er sie noch mehr. (Hi 5,13; Jes 47,12)26 Da ging der Engel des HERRN weiter und trat an einen engen Ort, wo kein Platz zum Ausweichen war, weder zur Rechten noch zur Linken. (Jes 26,11)27 Als nun die Eselin den Engel des HERRN sah, fiel sie unter Bileam auf ihre Knie. Da entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stecken. (Spr 12,16; Spr 27,3)28 Da öffnete der HERR der Eselin den Mund; und sie sprach zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich nun dreimal geschlagen hast? (Lk 19,40; 2Petr 2,16)29 Bileam sprach zu der Eselin: Weil du Mutwillen mit mir getrieben hast! Wenn nur ein Schwert in meiner Hand wäre — ich hätte dich jetzt umgebracht! (Spr 12,10; Jak 1,20)30 Die Eselin aber sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, die du von jeher geritten hast bis zu diesem Tag? War es jemals meine Art, mich so gegen dich zu verhalten? Er antwortete: Nein! (1Kor 1,27; 2Petr 2,16)31 Da enthüllte der HERR dem Bileam die Augen, und er sah den Engel des HERRN im Weg stehen und das gezückte Schwert in seiner Hand. Da verneigte er sich und warf sich auf sein Angesicht. (1Mo 21,19; Jos 5,13; 2Kön 6,17; Lk 24,16; Lk 24,31)32 Und der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun dreimal geschlagen? Siehe, ich bin ausgegangen, um dir zu widerstehen, weil [dein] Weg vor mir ins Verderben führt! (Ps 145,9; Spr 14,2; Spr 14,12; Jon 4,11)33 Und die Eselin hat mich gesehen und ist mir nun dreimal ausgewichen. Und wenn sie mir nicht ausgewichen wäre, so hätte ich dich jetzt umgebracht, sie aber am Leben gelassen! (4Mo 14,37; 4Mo 16,34)34 Da sprach Bileam zu dem Engel des HERRN: Ich habe gesündigt, denn ich wusste nicht, dass du mir im Weg entgegenstandest! Und nun, wenn es böse ist in deinen Augen, so will ich wieder umkehren. (2Mo 9,27; 1Sam 15,24; 1Sam 15,30; Hi 34,31)35 Und der Engel des HERRN sprach zu Bileam: Geh mit den Männern; aber du darfst nur das reden, was ich dir sagen werde! So zog Bileam mit den Fürsten Balaks. (Jes 47,12)36 Als nun Balak hörte, dass Bileam kam, zog er ihm entgegen bis Ir-Moab, das am Grenzfluss Arnon liegt, der die äußerste Grenze bildet. (5Mo 2,36)37 Und Balak sprach zu Bileam: Habe ich nicht dringend zu dir gesandt und dich rufen lassen? Warum bist du denn nicht zu mir gekommen? Fürwahr, kann ich dich etwa nicht ehren? (4Mo 22,17; Ps 75,7; Joh 5,44; 1Kor 2,14)38 Und Bileam antwortete dem Balak: Siehe, ich bin jetzt zu dir gekommen. Kann ich nun irgendetwas reden? Nur das Wort, das mir Gott in den Mund legt, das will ich reden! (4Mo 22,8; 4Mo 22,18)39 So zog Bileam mit Balak, und sie kamen nach Kirjath-Huzoth.40 Und Balak opferte Rinder und Schafe und sandte davon zu Bileam und den Fürsten, die bei ihm waren. (2Mo 18,12)41 Und es geschah am Morgen, da nahm Balak den Bileam und führte ihn hinauf zu den Höhen Baals, von wo aus er den äußersten Teil des Volkes sehen konnte. (4Mo 21,19; Jos 13,17)