Jeremia 46

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Dies ist das Wort des HERRN, das zu dem Propheten Jeremia geschehen ist wider die Völker.2 Über Ägypten. Wider das Heer des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, welches lagerte am Euphratstrom bei Karkemisch und das Nebukadnezar, der König von Babel, schlug im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda: (2Kön 23,29; Jes 19,1; Hes 29,1)3 Rüstet Rundschild und Langschild und zieht in den Streit!4 Spannt Rosse an und lasst Reiter aufsitzen, setzt die Helme auf und schärft die Spieße und zieht Panzer an!5 Wie kommt’s aber, dass ich sehe, dass sie verzagt sind und die Flucht ergreifen und ihre Helden erschlagen sind? Sie fliehen und wenden sich nicht mehr zurück. Schrecken um und um!, spricht der HERR. (Jer 6,25; Jer 20,3)6 Der Schnelle kann nicht entfliehen noch der Starke entrinnen. Im Norden am Euphratstrom sind sie gefallen und niedergestreckt. (Am 2,14)7 Wer ist’s, der emporsteigt wie der Nil und dessen Wasser wogen wie Ströme?8 Ägypten steigt empor wie der Nil, und seine Wasser wogen wie Ströme. Es sprach: »Ich will emporsteigen, das Land bedecken und die Städte verderben samt denen, die darin wohnen.«9 Bäumt euch, ihr Rosse, rast dahin, ihr Wagen, zieht aus, ihr Helden, Kusch und Put, die den Schild führen, und die Schützen aus Lud! (Hes 27,10; Nah 3,9)10 Denn dies ist der Tag Gottes, des HERRN Zebaoth, ein Tag der Vergeltung, dass er sich an seinen Feinden räche, wenn das Schwert fressen und von ihrem Blut voll und trunken werden wird. Denn sie müssen Gott, dem HERRN Zebaoth, ein Schlachtopfer werden im Lande des Nordens am Euphratstrom. (Jes 34,8; Jer 51,6)11 Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, Jungfrau, Tochter Ägypten! Aber es ist umsonst, dass du viel Heilmittel gebrauchst; du wirst doch nicht heil. (Jer 8,22; Jer 30,13)12 Deine Schande ist unter den Völkern erschollen, dein Heulen erfüllt die Erde; denn ein Held ist über den andern gefallen und liegen beide miteinander darnieder.13 Dies ist das Wort des HERRN, das er zu dem Propheten Jeremia redete, als Nebukadnezar, der König von Babel, heranzog, um Ägyptenland zu schlagen:14 Verkündigt’s in Ägypten und sagt’s an in Migdol, sagt’s an in Memphis und Tachpanhes und sprecht: Stell dich auf und rüste dich! Denn schon hat das Schwert gefressen, was um dich her ist.15 Wie geht’s zu, dass dein Gewaltiger zu Boden fiel? Er hielt nicht stand, weil der HERR ihn stieß.16 Er macht, dass ihrer viele fallen, dass einer mit dem andern darniederliegt. Da sprachen sie: Wohlauf, lasst uns wieder zu unserm Volk ziehen, in unser Vaterland vor dem mörderischen Schwert! (Jer 50,16)17 Nennt den Namen des Pharao, des Königs von Ägypten: »Lärm, der seine Zeit versäumt hat«. (Jes 30,7)18 So wahr ich lebe, spricht der König, der HERR Zebaoth heißt: Er wird daherziehen so hoch, wie der Berg Tabor unter den Bergen ist und wie der Karmel am Meer ist.19 Pack dir Sachen für die Verbannung, du thronende Tochter Ägypten; denn Memphis wird wüst und verbrannt werden, dass niemand darin wohnen wird. (Jes 20,4; Jer 48,18; Sach 2,11)20 Ägypten ist wie eine schöne junge Kuh; die Hornisse von Norden stürzt sich auf sie.21 Auch die Söldner in seiner Mitte sind wie gemästete Kälber; auch sie müssen sich wenden, sie fliehen miteinander und halten nicht stand; denn der Tag ihres Unheils kommt über sie, die Zeit ihrer Heimsuchung.22 Ägyptens Stimme zischt wie eine fliehende Schlange, wenn jene anrücken mit Heeresmacht. Mit Äxten kommen sie über Ägypten wie die Holzhauer.23 Sie hauen seinen Wald um, der unermesslich ist, spricht der HERR; ihrer sind mehr als Heuschrecken, die niemand zählen kann.24 Die Tochter Ägypten wird zuschanden; sie ist dem Volk aus dem Norden in die Hände gegeben.25 Der HERR Zebaoth, der Gott Israels, spricht: Siehe, ich will heimsuchen den Amon zu No und den Pharao und Ägypten samt seinen Göttern und Königen, ja, den Pharao mit allen, die sich auf ihn verlassen, (Jer 43,12)26 dass ich sie gebe in die Hände derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und in die Hände Nebukadnezars, des Königs von Babel, und seiner Großen. Aber danach soll das Land bewohnt werden wie vor alters, spricht der HERR. (Hes 29,14)27 Aber du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, und du, Israel, verzage nicht! Denn siehe, ich will dich erretten aus fernen Landen und deine Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, dass Jakob zurückkehren soll und in Frieden und Sicherheit leben, und niemand soll ihn schrecken. (Jer 30,10)28 Fürchte dich nicht, du mein Knecht Jakob, spricht der HERR, denn ich bin bei dir! Ich will mit allen Völkern ein Ende machen, unter die ich dich verstoßen habe; aber mit dir will ich nicht ein Ende machen. Ich will dich mit Maßen züchtigen, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen. (Jer 10,24)

Jeremia 46

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Was als Wort des HERRN zu dem Propheten Jeremia geschah gegen[1] die Nationen: (Jes 19,1; Jes 20,1; Jer 25,15; Hes 29,1)2 Über Ägypten: Gegen[2] die Heeresmacht des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, die zu Karkemisch war, am Strom Euphrat, die Nebukadnezar, der König von Babel, schlug im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda: (2Kön 23,29; 2Kön 24,7; Jes 10,9; Jer 25,1; Jer 25,19)3 Rüstet Kleinschild und Langschild und rückt heran zum Kampf! (Jes 8,9; Jer 46,14; Joe 4,9)4 Spannt die Pferde an und besteigt die Reitpferde[3]! Und stellt euch auf mit Helmen, schärft die Lanzen, zieht die Panzer an! (Jes 8,9; Jer 46,14; Joe 4,9)5 Warum sehe ich sie bestürzt zurückweichen? Und ihre Helden sind zerschlagen, und sie ergreifen die Flucht und sehen sich nicht um – Schrecken ringsum!, spricht der HERR[4]. (Jer 6,25; Nah 2,9; Zef 1,14)6 Der Schnelle soll nicht entfliehen und der Held nicht entkommen; nach Norden zu, am Ufer des Stromes Euphrat, sind sie gestürzt und gefallen. (2Kön 23,29; 2Kön 24,7; Pred 9,11)7 Wer ist es, der heraufsteigt wie der Nil, wie Ströme wogt sein Wasser? (Jes 8,7; Jer 47,2)8 Ägypten steigt herauf wie der Nil, und wie Ströme wogt sein Wasser, und es spricht: Ich will hinaufsteigen, will die Erde bedecken, die Städte zugrunde richten und ihre Bewohner.9 Steigt hinauf[5], ihr Pferde, fahrt wie toll[6], ihr Wagen! Und ausziehen sollen die Helden, Kusch und Put, die den Schild fassen, und die Luditer[7], die den Bogen fassen ⟨und⟩ spannen! (1Mo 10,6; Hes 27,10; Hes 30,4; Nah 3,9)10 Aber dieser Tag gehört dem Herrn, dem HERRN der Heerscharen, ein Tag der Rache, sich zu rächen an seinen Gegnern. Fressen wird das Schwert und sich sättigen und sich satt trinken an ihrem Blut. Denn der Herr, der HERR der Heerscharen, hat ein Schlachtopfer im Land des Nordens, am Strom Euphrat ⟨bereitet⟩[8]. (5Mo 32,42; Jes 2,12; Jes 34,5; Hes 39,17; Lk 21,22; Offb 19,17)11 Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägyptens! Vergeblich häufst du die Heilmittel auf; es ist keine heilende Haut[9] für dich da. (Jer 8,22; Jer 51,8; Hes 30,21)12 Die Nationen haben deine Schande gehört, und die Erde ist voll von deinem Klagegeschrei. Denn ein Held ist über den andern gestürzt, sie sind beide miteinander gefallen. (Hes 32,12)13 Das Wort, das der HERR zum Propheten Jeremia redete über die Ankunft Nebukadnezars, des Königs von Babel, um das Land Ägypten zu schlagen: (Jer 43,10; Jer 44,30)14 Verkündigt es in Ägypten und lasst es hören in Migdol und lasst es hören in Nof und in Tachpanhes! Sagt: Stell dich auf und rüste dich! Denn das Schwert frisst alles rings um dich her. (2Mo 14,2; Jer 2,16; Jer 44,1; Jer 46,3)15 Warum sind deine Starken niedergeworfen? Keiner hielt stand, denn der HERR hat sie niedergestoßen. (Ps 68,2)16 Er hat viele stürzen lassen. Ja, einer fiel über den andern, und sie sagten: Auf, und lasst uns zurückkehren zu unserm Volk und zu unserm Geburtsland vor dem gewalttätigen Schwert! (3Mo 26,37)17 Man rief dort: Der Pharao, der König von Ägypten, ist ein »Getöse«[10], das den rechten Zeitpunkt hat vorübergehen lassen![11] (Pred 3,1)18 So wahr ich lebe, spricht der König[12], HERR der Heerscharen ist sein Name: Wie der Tabor unter den Bergen und wie der Karmel am Meer wird er[13] kommen! (Ri 4,6; 1Kön 18,42; Jer 4,7; Jer 10,16; Jer 48,15; Jer 51,57; Am 4,13)19 Mach dir das Gepäck zur Wegführung ⟨zurecht⟩, du Bewohnerin, Tochter Ägyptens! Denn Nof wird zur Wüste[14] werden und verbrannt, ohne Bewohner. (Jes 20,4; Jer 44,1; Hes 30,13)20 Eine sehr schöne junge Kuh ist Ägypten. Eine Bremse kommt von Norden geflogen, sie kommt. (Jer 25,9; Jer 47,2)21 Auch seine Söldner in seiner Mitte sind wie gemästete Kälber. Ja, auch sie wandten sich um und sind allesamt geflohen, haben nicht standgehalten. Denn der Tag ihres Unglücks ist über sie gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. (Jer 48,44; Jer 50,27)22 Sein[15] Geräusch ist wie das Geräusch der Schlange[16], die davoneilt. Denn sie[17] ziehen mit Heeresmacht einher und kommen über Ägypten[18] mit Beilen, wie Holzhauer.23 Sie haben seinen Wald umgehauen, spricht der HERR[19], – ja, unerforschlich ist es[20]. Denn sie sind mehr als die Heuschrecken, und ohne Zahl sind sie. (Ri 6,5)24 Die Tochter Ägyptens ist zuschanden geworden, sie ist in die Hand des Volkes aus dem Norden gegeben.25 Es spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche heim den Amon von No[21], den Pharao und Ägypten, seine Götter und seine Könige, ja, den Pharao und die auf ihn vertrauen. (Jes 20,5; Jes 30,3; Jer 43,12; Hes 30,14; Nah 3,8)26 Und ich gebe sie in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten, und zwar in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Knechte. Später aber soll es ⟨wieder⟩ bewohnt werden wie in den Tagen der Vorzeit, spricht der HERR[22]. (Jer 30,10; Jer 44,30; Hes 16,53; Hes 29,13; Hes 32,11)27 Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und sei nicht niedergeschlagen, Israel! Denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft. Und Jakob wird zurückkehren und ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken.28 Du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht!, spricht der HERR[23]. Denn ich bin mit dir. Denn allen Nationen, zu denen ich dich vertrieben habe, werde ich ein Ende machen, aber dir werde ich nicht ein Ende machen, sondern dich mit Maßen[24] züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen. (Hes 25,15; Am 1,6; Zef 2,4)

Jeremia 46

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Hier ist aufgeschrieben, was der HERR den Propheten Jeremia als Gerichtsbotschaft gegen die Völker verkünden ließ. (Jer 1,10)2 Worte über Ägypten: Als das Heer des Pharaos Necho, des Königs von Ägypten, bei Karkemisch am Eufrat stand und dort von Nebukadnezzar, dem König von Babylonien, besiegt wurde – es war im vierten Jahr Jojakims, des Königs von Juda –, verkündete Jeremia in Jerusalem: (2Kön 23,29; Jes 19,1; Jer 25,1; Jer 25,19)3-4 »Ich höre die Kommandorufe der Ägypter:[1] ›Schilde aufnehmen! – Pferde anschirren! – Aufsitzen! – Helm auf! In Schlachtordnung antreten! – Lanzen bereitmachen! – Panzer anlegen! – Zum Kampf vorrücken!‹5 Aber was muss ich sehen? Wie konnte es dazu kommen? Die Kriegsleute verlässt der Mut; sie weichen zurück! Selbst die Tapfersten können nicht standhalten; jeder flieht, so schnell er kann, ohne sich umzusehen! ›Schrecken überall‹, sagt der HERR. (Jer 6,25)6 Auch der Schnellste kann nicht mehr entkommen, auch der Stärkste sich nicht mehr retten. Im Norden, am Ufer des Eufrats, stürzen sie hin und bleiben tot liegen.7 Wer braust da heran wie das Wasser eines reißenden Stromes, wie der Nil, der das Land überflutet?8 Das ist Ägypten. Es sagt: ›Ich will nach Norden ziehen und das ganze Land überfluten. Ich will die Städte vernichten samt allen ihren Bewohnern.9 Auf, ihr Pferde! Ihr Streitwagen, rast los! Die besten Truppen voran, die Schildträger aus Kusch und Put und die Bogenschützen aus Lud!‹[2]10 Aber dem HERRN gehört die Erde und am Tag der Schlacht nimmt er Rache an den Ägyptern, seinen Feinden! Da frisst sein Schwert, bis es satt ist, und betrinkt sich an ihrem Blut! Der HERR, der Herrscher über die ganze Welt,[3] will ein Schlachtfest halten im Land des Nordens, am Ufer des Eufrats! (Jer 47,6; Hes 21,19)11 Armes Ägypten,[4] lauf ruhig hinauf bis ins Bergland von Gilead und hol dir dort Salbe! Aber alle Arzneien können dir nichts helfen; deine Wunde heilt nicht mehr zu. (Jer 8,22)12 Die Völker haben erfahren, wie sehr du gedemütigt wurdest; alle Welt hat dich schreien hören. Deine Kriegsleute stürzten einer über den andern und keiner kam mit dem Leben davon.«13 Als Nebukadnezzar, der König von Babylonien, anrückte, um Ägypten zu erobern, sprach der HERR zum Propheten Jeremia und befahl ihm, diese Botschaft zu verkünden: (Jer 43,11)14 »Sagt den Ägyptern, was auf sie zukommt; die Leute in Migdol und Memfis und Tachpanhes sollen es wissen! Sagt ihnen: ›Macht euch zum Kampf bereit; nehmt eure Waffen zur Hand! Denn all eure Nachbarn fraß schon das Schwert!‹15 Aber was sehe ich? Auch der mächtige Pharao liegt schon am Boden? Ja, er hat nicht standhalten können, denn der HERR war es, der ihm den Stoß versetzte!16 Der HERR ließ die Söldner des Pharaos stolpern und stürzen, einer fiel über den andern! Da riefen sie sich zu: ›Los, gehen wir nach Hause, zurück in die Länder, aus denen wir stammen, nur weg aus diesem mörderischen Kampf!17 Gebt dem Pharao einen neuen Namen; nennt ihn:[5] Großmaul, dessen Stunde vorüber ist!‹ (Jes 30,7)18 ›So gewiss ich lebe‹, sagt der HERR, der König der ganzen Welt, ›wie der Berg Tabor die umliegenden Hügel überragt, wie der Karmel herausragt aus dem Meer, so überragend an Macht ist der, der gegen dich, Pharao, anrückt!19 Packt eure Habseligkeiten, ihr Ägypter, ihr müsst in die Verbannung! Denn Memfis wird zur Wüste werden, zu einem Trümmerfeld, in dem niemand mehr wohnt!‹20 Wie eine prächtige junge Kuh ist Ägypten. Die Stechfliege aus dem Norden fällt über es her. (Jer 1,14)21 Da laufen auch die Söldner davon, die in Ägypten gemästet wurden wie die Kälber. Kein Einziger von ihnen hält stand, wenn der HERR abrechnet und Verderben über sie bringt.22 Ägyptens Heer weicht zurück wie eine zischende Schlange, sobald die Feinde mit Macht anrücken und ihre Äxte schwingen wie Holzfäller.23 Sie schlagen ganz Ägypten kahl, wie man ein Dickicht abholzt. Zahlreicher sind sie als Heuschrecken; niemand kann sie zählen.24 Ägypten[6] ist mit Schande bedeckt, preisgegeben dem Volk aus dem Norden.25 Der Herrscher der Welt,[7] der Gott Israels, sagt: ›Jetzt rechne ich ab mit Amon, dem Gott von Theben, mit Ägypten und all seinen Göttern und Königen, mit dem Pharao und allen, die sich auf ihn verlassen! (Jer 43,12; Jer 44,30)26 Ich liefere sie ihren Todfeinden aus: dem König Nebukadnezzar von Babylonien und seinem Heer! Doch später soll Ägypten wieder bewohnt sein wie in alten Zeiten.‹ Das sagt der HERR.« (Jes 19,19; Jer 12,15; Jer 48,47; Jer 49,6; Jer 49,39)27 »Aber ihr Nachkommen Jakobs, meines vertrauten Dieners, habt keine Angst!«, sagt der HERR. »Ihr steht unter meinem Schutz. Ihr Leute von Israel, verliert nicht den Mut! Ich hole euch und eure Kinder heraus aus dem fernen Land, in dem man euch gefangen hält. Ihr werdet zurückkehren in euer Land und dort in Frieden leben, sicher und ungestört. (Jer 30,10)28 Fürchtet euch nicht, ihr Nachkommen meines Dieners Jakob«, sagt der HERR, »ihr steht unter meinem Schutz. Ich bin bei euch! Alle Völker, unter die ich euch zerstreut habe, werde ich vernichten, aber niemals euch! Euch strafe ich nur, wie ihr es verdient habt, denn ganz ungestraft kann ich euch nicht lassen.«

Jeremia 46

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Über die fremden Völker erhielt der Prophet Jeremia ebenfalls Botschaften des HERRN. (Jer 1,10; Hes 29,1)2 Im vierten Jahr der Herrschaft Jojakims[1], des Sohnes Josias und Königs von Juda, wurde das Heer des Pharaos Necho, des Königs von Ägypten, bei Karkemisch am Euphrat von Nebukadnezar vernichtend geschlagen. Da bekam Jeremia vom HERRN folgende Botschaft über Ägypten: (2Kön 23,29; 2Chr 35,20)3 »Nehmt eure Schilde, die großen und die kleinen, und macht euch bereit für den Kampf! (Joe 4,9)4 Spannt die Streitwagen an! Besteigt unverzüglich eure Pferde! Legt eure Rüstung an, setzt den Helm auf, schärft die Speere!5 Was muss ich da sehen? Sie fliehen in heller Panik! Selbst die mutigsten Krieger halten nicht stand; selbst diese ergreifen die Flucht, ohne noch einen einzigen Blick zurückzuwerfen! Überall herrscht nur noch Grauen!«, spricht der HERR. (Jes 42,17; Jer 6,25; Jer 49,29; Hes 39,18)6 »Doch nicht einmal den Schnellsten gelingt die Flucht; auch die Stärksten werden nicht entkommen. Im Norden, am Ufer des Euphrat, stolpern sie und fallen. (Jes 30,16; Dan 11,18)7 Wer steigt denn da auf wie der Nil und wälzt sich wie ein breiter Strom über das Land?8 Es ist Ägypten, es steigt herauf wie der Nil und wälzt sich wie wilde Wassermassen über das Land hinweg. Währenddessen prahlt es: ›Ich will aufsteigen, will die Erde vollständig bedecken und alle Städte samt ihren Einwohnern vernichten.‹ (Jes 10,13; Jes 37,24)9 Bäumt euch auf, ihr Pferde! Ihr Streitwagen, prescht los! Ihr tapferen Krieger, stürzt euch doch in den Krieg! Ihr Soldaten aus Kusch und Libyen, ergreift die Schilde, ihr aus Lydien[2], spannt den Bogen! (Nah 2,5; Nah 3,9)10 Aber dieser Tag gehört dem HERRN, dem Allmächtigen. Es ist ein Tag, an dem er an seinen Feinden Rache nimmt. An diesem Tag soll das Schwert fressen, bis es satt ist, ja, bis es völlig betrunken ist von eurem Blut! Der HERR, der Allmächtige, hält einen Schlachttag im Norden, am Euphrat. (Jes 31,8; Jes 34,6; Zef 1,7)11 Geh hinauf nach Gilead und hol Wundsalbe, du jungfräuliche Tochter Ägyptens! Allerdings wird deine Mühe vergeblich sein: Egal, wie viel Salbe du auf die Wunde streichst, sie wird sich nicht mehr schließen. (Jer 8,22; Jer 30,13; Hes 30,21; Nah 3,19)12 Die Völker haben von deiner Schande gehört, die Erde ist voll vom Geschrei deiner Klage. Denn ein Held stürzt über den anderen, gemeinsam fallen sie zu Boden.« (Jer 2,36; Nah 3,8)13 Der HERR gab dem Propheten Jeremia folgende Botschaft, als der babylonische König Nebukadnezar nach Ägypten zog, um das Land anzugreifen: (Jes 19,1; Jer 43,10)14 »Verkündet es in Ägypten! Ruft es in den Städten Migdol, Memfis und Tachpanhes[3]: Mach dich bereit zur Abwehr des Angriffs, denn der Kampf tobt schon rings um dich her. (Jer 44,1; Nah 2,14)15 Warum sind deine heldenhaften Krieger gestürzt? Sie konnten nicht standhalten, weil der HERR selbst sie zu Boden gestoßen hat. (Ps 18,40; Ps 68,2)16 Er lässt sie auch stolpern, sodass sie heillos übereinander stürzen und einander zurufen: ›Schnell, lasst uns fliehen! Wir kehren zurück in unser Heimatland und zu unserem Volk, bevor auch uns noch das mörderische Schwert frisst!‹ (3Mo 26,36; Jer 51,9)17 Der Name des Pharaos, des Königs von Ägypten, soll ab jetzt der sein: ›Großmaul, das die passende Gelegenheit verschlafen hat.‹ (1Kön 20,10; Jes 19,11)18 So wahr ich lebe«, spricht der König, dessen Name ›HERR, der Allmächtige‹ ist: »So wie der Tabor größer ist als alle Berge und so wie der Karmel das Meer mächtig überragt, so wird einer gegen euch heranziehen. (1Kön 18,42; Ps 89,13; Jer 48,15)19 Richtet eure Sachen, die ihr in die Verbannung mitnehmen wollt, ihr Einwohner Ägyptens! Memfis wird vollständig zerstört werden. Dann bleibt nur noch eine Ruine, öde, abgebrannt und menschenleer. (Jes 20,4; Hes 30,13)20 Ägypten ist wie eine prächtige junge Kuh – aber sie wird von Norden her von einer großen Viehbremse angegriffen.21 Ägyptens Söldner sind wie gemästete Kälber. Auch sie wenden sich um und fliehen – sie können dem Angriff nicht standhalten. Denn dieser Tag ist ein Tag des Unheils für Ägypten. Die Zeit der Strafe ist gekommen.22 Ägypten zischt wie eine Schlange, die flieht. Währenddessen rücken die Feinde mit großer Heeresmacht heran und überfallen Ägypten mit Äxten wie die Holzfäller.23 Sie zerschlagen Ägypten wie ein Walddickicht, das man abholzt«, spricht der HERR, »denn sie fallen in Ägypten ein, zahlreich wie Heuschrecken, die niemand zählen kann.24 Die Tochter Ägyptens fällt in Schande; sie fällt den Männern aus dem Norden in die Hände.«25 Der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, spricht: »Ich rechne jetzt mit Amon, dem Gott Thebens[4], ab. Genauso strafe ich den Pharao und das ganze Ägypten mitsamt allen seinen Göttern und Herrschern. Ja, ich halte Abrechnung mit dem Pharao und allen, die sich auf ihn verlassen. (Jes 20,5; Jer 43,12; Hes 30,13)26 Ich liefere sie der Gewalt ihrer Todfeinde aus: Das sind König Nebukadnezar von Babel und sein Heer. Aber danach soll das Land wieder besiedelt werden, so wie es früher war. Ich, der HERR, habe gesprochen! (Jer 44,30; Hes 29,8; Hes 32,11)27 Aber fürchte dich nicht, Jakob, mein Knecht! Hab keine Angst, Israel! Du sollst die Gewissheit haben, dass ich dich aus den fernen Ländern zurückholen werde. Und deine Kinder will ich aus der Gefangenschaft befreien. Israel[5] soll heimkehren und ruhig und sicher wohnen. Keiner soll kommen, um sie zu erschrecken. (Jes 41,13; Jer 23,3; Jer 30,10; Jer 50,19)28 Deshalb sollst du dich jetzt nicht fürchten, Jakob, mein Knecht«, spricht der HERR, »denn ich bin ja bei dir. Und alle Völker, unter die ich dich vertrieben habe, will ich vollständig vernichten. Dich aber will ich nicht gänzlich zerstören, sondern nur so bestrafen, wie es gerechtfertigt ist. Denn ich kann dich nicht ungestraft lassen.« (Ps 46,8; Jes 43,2; Jer 10,24; Am 9,8)