Jeremia 14

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Dies ist das Wort, das der HERR zu Jeremia sagte über die große Dürre:2 Juda liegt jämmerlich da, seine Städte verschmachten. Sie sinken trauernd zu Boden, und Jerusalems Wehklage steigt empor.3 Die Großen schicken ihre Diener nach Wasser; aber wenn sie zum Brunnen kommen, finden sie kein Wasser und bringen ihre Gefäße leer zurück. Sie sind traurig und betrübt und verhüllen ihre Häupter.4 Die Erde ist rissig, weil es nicht regnet auf das Land. Darum sind die Ackerleute traurig und verhüllen ihre Häupter. (Joe 1,11)5 Selbst die Hirschkühe, die auf dem Felde werfen, verlassen die Jungen, weil kein Gras wächst.6 Die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen und schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen erlöschen, weil nichts Grünes wächst.7 Ach, HERR, wenn unsre Sünden uns verklagen, so hilf doch um deines Namens willen! Denn unser Ungehorsam ist groß, womit wir wider dich gesündigt haben. (Dan 9,4)8 Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer. Warum stellst du dich, als wärst du ein Fremdling im Lande und ein Wanderer, der nur über Nacht bleibt?9 Warum bist du wie einer, der verzagt ist, und wie ein Held, der nicht helfen kann? Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir heißen nach deinem Namen; verlass uns nicht! (Jes 43,7; Jer 15,16)10 So spricht der HERR von diesem Volk: Sie laufen gern hin und her und schonen ihre Füße nicht. Darum hat der HERR kein Gefallen an ihnen, sondern er denkt nun an ihre Missetat und will ihre Sünden heimsuchen. (Hos 8,13)11 Und der HERR sprach zu mir: Du sollst nicht für das Wohl dieses Volkes bitten. (Jer 7,16; Jer 11,14)12 Denn wenn sie auch fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht erhören; und wenn sie auch Brandopfer und Speisopfer bringen, so gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie durch Schwert, Hunger und Pest aufreiben. (Jes 58,3; Jer 6,20)13 Da sprach ich: Ach, Herr HERR! Siehe, die Propheten sagen ihnen: Ihr werdet das Schwert nicht sehen und keine Hungersnot bei euch haben, sondern ich will euch beständigen Frieden geben an diesem Ort.14 Aber der HERR sprach zu mir: Die Propheten weissagen Lüge in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen und nicht zu ihnen geredet. Sie predigen euch falsche Offenbarungen, nichtige Wahrsagung und ihres Herzens Trug. (Jer 23,21; Jer 27,9; Jer 27,14; Jer 29,8; Hes 13,6)15 Darum spricht der HERR: Wider die Propheten, die in meinem Namen weissagen, obgleich ich sie nicht gesandt habe, und die dennoch predigen, es werde weder Schwert noch Hungersnot in dies Land kommen: Solche Propheten sollen sterben durch Schwert und Hunger. (5Mo 18,20)16 Und die Leute, denen sie weissagen, sollen auf den Gassen Jerusalems liegen, vom Schwert und Hunger hingestreckt, und niemand wird sie begraben, sie und ihre Frauen, Söhne und Töchter; und ich will ihre Bosheit über sie ausschütten. (Jer 9,21; Jer 16,4)17 Und du sollst zu ihnen dies Wort sagen: Meine Augen fließen über von Tränen, unaufhörlich Tag und Nacht; denn die Jungfrau, die Tochter meines Volks, ist völlig zerschlagen und unheilbar verwundet. (Jer 8,23; Jer 10,19; Jer 13,17; Jer 30,12; Kla 3,48)18 Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe, so liegen dort vom Schwert Erschlagene; komme ich in die Stadt, siehe, so liegen dort vor Hunger Verschmachtete. Sogar Propheten und Priester müssen in ein Land ziehen, das sie nicht kennen.19 Hast du denn Juda verworfen oder einen Abscheu gegen Zion? Warum hast du uns denn so geschlagen, dass uns niemand heilen kann? Wir hofften, es sollte Friede werden; aber es kommt nichts Gutes. Wir hofften, wir sollten heil werden; aber siehe, es ist Schrecken da. (Jer 8,15)20 HERR, wir erkennen unsren Frevel und unsrer Väter Missetat; denn wir haben wider dich gesündigt. (Ps 51,5; Ps 106,6; Jer 3,25)21 Aber um deines Namens willen verwirf uns nicht! Lass den Thron deiner Herrlichkeit nicht verspottet werden; gedenke doch an deinen Bund mit uns und lass ihn nicht aufhören!22 Ist denn unter den Götzen der Heiden einer, der Regen geben könnte, oder gibt der Himmel den Regen? Bist du es nicht, HERR, unser Gott, auf den wir hoffen? Denn du hast das alles gemacht.

Jeremia 14

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Was als Wort des HERRN zu Jeremia geschah aus Anlass der Dürre[1]: (Jer 3,3)2 Juda trauert, und seine Tore welken dahin[2], sie liegen in Trauer[3] am Boden, und Jerusalems Klagegeschrei steigt empor. (Jes 24,11; Jer 12,4; Joe 1,14)3 Seine Mächtigen schicken ihre Untergebenen[4] nach Wasser. Sie kommen zu den Zisternen ⟨und⟩ finden kein Wasser, sie kommen mit leeren Händen zurück mit ihren Gefäßen; sie sind enttäuscht und beschämt und verhüllen ihr Haupt. (2Sam 15,30; Am 4,8)4 Wegen des Erdbodens, der zerbrochen ist, weil kein Regen im Land ist, sind die Bauern beschämt ⟨und⟩ verhüllen ihr Haupt. (3Mo 26,18; Joe 1,11)5 Ja, auch die Hirschkuh auf dem Feld gebiert und lässt ⟨ihr Kalb im Stich⟩; denn kein Gras ist da.6 Und die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen, schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen erlöschen, denn kein Kraut ist da.7 Wenn unsere Sünden gegen uns aussagen, HERR, so handle um deines Namens willen ⟨gnädig an uns⟩! Denn zahlreich sind unsere Treulosigkeiten; gegen dich haben wir gesündigt. (Ps 25,11; Ps 79,9; Jes 59,12; Jer 5,25; Jer 10,19; Jer 14,20; Dan 9,9; Mi 7,9)8 Du Hoffnung Israels, sein Retter in der Zeit der Bedrängnis, warum willst du wie ein Fremdling im Land sein und wie ein Wanderer, der ⟨nur⟩ zum Übernachten eingekehrt ist? (Ps 46,2; Jes 33,2; Jer 16,19; Jer 17,13; Jer 50,7)9 Warum willst du wie ein erschrockener[5] Mann sein, wie ein Held, der nicht zu retten vermag? Du bist doch in unserer Mitte, HERR, und über uns ist dein Name ausgerufen. Verlass uns nicht! (2Mo 29,45; 5Mo 28,10; 1Sam 12,22; 2Chr 7,14; Ps 10,1; Jes 43,7; Jes 63,19; Jer 15,16; Jer 51,5; Kla 5,20; Sach 8,3)10 So spricht der HERR zu diesem Volk: Umherzuschweifen, so liebten sie es, sie hielten ihre Füße nicht zurück. Und der HERR hat kein Gefallen an ihnen: nun wird er an ihre Missetaten denken und ihre Sünden heimsuchen. – (Ps 95,10; Jer 2,23; Hos 7,2; Hos 8,13; Hebr 10,38)11 Und der HERR sprach zu mir: Bitte nicht für dieses Volk zum Guten! (Jer 7,16)12 Wenn sie fasten, werde ich nicht auf ihr Flehen hören. Und wenn sie Brandopfer und Speisopfer opfern, werde ich kein Gefallen an ihnen haben; sondern ich werde sie durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest vernichten. (Spr 28,9; Jes 1,15; Jer 6,20; Jer 11,11; Jer 15,1; Jer 21,7; Jer 24,10; Hes 5,12; Mi 3,4; Sach 7,13)13 Und ich sprach: Ach, Herr, HERR! Siehe, die Propheten sagen zu ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen, und Hunger wird euch nicht treffen, sondern ich werde euch einen beständigen Frieden geben an diesem Ort. (Jer 4,10; Jer 5,12; Jer 23,17; Jer 37,19)14 Und der HERR sprach zu mir: Die Propheten weissagen Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt und sie nicht beauftragt – auch nicht zu ihnen geredet. Sie weissagen euch Lügenvision, Wahrsagerei, Nichtiges[6] und den Trug ihres Herzens. (Jer 5,31; Jer 8,10; Jer 23,16; Jer 27,10; Hes 13,2; Mt 7,15; Mt 24,5)15 Darum, so spricht der HERR: Über die Propheten, die in meinem Namen weissagen – und ich habe sie doch nicht gesandt –, die sagen: »Weder Schwert noch Hunger wird es in diesem Land geben«; diese Propheten sollen durch das Schwert und durch den Hunger umkommen. (5Mo 18,20; Jer 6,15; Jer 8,12; Hes 13,9; Hes 14,10; Hes 33,6)16 Und das Volk, dem sie weissagen, soll, von Hunger und Schwert hingeworfen, auf den Straßen von Jerusalem daliegen[7], und niemand wird sie begraben, sie, ihre Frauen, ihre Söhne und ihre Töchter. Und ich werde ihre Bosheit über sie ausschütten. (Ps 79,3; Jer 4,18; Jer 9,20; Jer 16,4; Jer 20,6; Jer 27,15)17 Und du sollst dieses Wort zu ihnen sagen: Nacht und Tag fließen meine Augen von Tränen und kommen nicht zur Ruhe. Denn die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, liegt mit schwerer Verletzung[8], mit einer sehr schmerzenden Wunde zerbrochen ⟨da⟩. (Jer 8,21; Kla 2,11; Kla 3,48)18 Wenn ich aufs Feld hinausgehe, siehe da: vom Schwert Durchbohrte! Und wenn ich in die Stadt komme, siehe da: Hungerkrankheiten! Ja, sowohl Propheten als auch Priester ziehen im Land umher und wissen keinen Rat[9]. (Kla 1,20; Kla 2,19)19 Hast du Juda ganz und gar verworfen? Oder verabscheut deine Seele Zion? Warum hast du uns geschlagen, sodass keine Heilung für uns da ist? Man hofft auf Frieden[10], und da ist nichts Gutes, und auf die Zeit der Heilung, und siehe da: Schrecken. (Spr 29,1; Jer 8,15; Jer 12,7; Jer 15,18; Jer 30,12; Kla 2,13; Kla 2,22)20 HERR, wir kennen unsere Gottlosigkeiten[11], die Schuld unserer Väter; denn wir haben gegen dich gesündigt. (Ps 106,6; Jer 3,25; Kla 1,20; Dan 9,5)21 Um deines Namens willen verschmähe uns nicht! Entehre nicht[12] den Thron deiner Herrlichkeit! Denk ⟨an uns⟩, mache deinen Bund mit uns nicht ungültig! (Ps 74,20; Jer 3,17; Jer 14,7; Jer 17,12)22 Gibt es unter den Nichtigkeiten[13] der Nationen Regenspender, oder kann der Himmel ⟨von selbst⟩ Regengüsse geben? Bist du es nicht, HERR, unser Gott? Wir hoffen auf dich; denn du, du hast dies alles gemacht. (1Kön 18,1; Hi 5,10; Hi 28,26; Jer 10,12; Mi 5,6; Apg 14,15)

Jeremia 14

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Das Wort des HERRN erging an Jeremia, als Antwort auf die Klagen wegen der Dürrekatastrophe.[1]2 Ganz Juda trauert, die Städte sterben, ihre Bewohner hocken klagend auf dem Boden! Jerusalem schreit um Hilfe.3 Die Reichen schicken ihre Diener zum Wasserholen, doch die finden keinen Tropfen mehr in den Zisternen. Mit leeren Krügen kommen sie zurück; enttäuscht und mutlos verhüllen sie ihr Gesicht. (2Sam 15,30)4 Auch die Bauern sind verzweifelt und verhüllen ihr Gesicht. Der Ackerboden ist ausgedörrt, weil kein Regen fällt. (Jer 3,3)5 Selbst die Hirschkuh lässt ihr Neugeborenes im Stich, weil sie kein Grün mehr findet.6 Die Wildesel stehen auf kahlen Bergen und schnappen nach Luft wie Schakale. Ihr Blick ist erloschen, denn es gibt nichts mehr zu fressen.7 »HERR, unsere Vergehen klagen uns an, aber hilf uns doch um deiner Ehre willen! Oft haben wir uns von dir abgewandt und gegen dich gesündigt. (Jer 14,21)8 Aber du bist Israels einzige Hoffnung, du allein kannst uns retten, wenn wir in Not sind! Warum tust du, als sei dir unser Land gleichgültig – als wärst du ein Reisender, der nur für eine Nacht absteigt? (Jer 3,23; Jer 17,13)9 Warum tust du, als könntest du nicht helfen – als wärst du ein Kriegsheld, den die Überraschung entwaffnet hat? Du bist doch mitten unter uns, HERR! Wir sind dein Volk, du hast uns zu deinem Eigentum erklärt![2] Verlass uns nicht!«10 Aber der HERR sagte zu mir über dieses Volk: »Sie laufen von einem zum andern, wie es ihnen gerade passt; das ist so ihre Art. Ich habe keine Freude mehr an ihnen. Ich sehe über ihre Vergehen nicht mehr hinweg, sondern ziehe sie jetzt zur Rechenschaft.«11 Weiter sagte der HERR zu mir: »Bete nicht für dieses Volk! Bitte mich nicht darum, dass ich der Not ein Ende mache! (Jer 7,16)12 Sie können fasten und beten, so viel sie wollen, ich höre sie nicht; auch mit Brandopfern und Speiseopfern können sie mich nicht umstimmen. Ich bin entschlossen, sie durch Krieg, Hunger und Pest zu vernichten.« (Jer 6,20; Jer 24,10)13 »Ach, HERR, du mächtiger Gott«, erwiderte ich, »die Propheten sind schuld! Die reden ihnen ein: ›Es gibt keinen Krieg und keine Hungersnot! Der HERR hat versprochen, dass er diese Stadt immer schützen will.‹« (Jer 6,14; Jer 23,9; Jer 27,9; Jer 27,14; Jer 28,1; Kla 2,14; Hes 13,1; Hes 22,28)14 Aber der HERR antwortete mir: »Diese Propheten erzählen Lügen! Es ist nicht wahr, dass sie in meinem Auftrag reden. Ich habe sie nicht geschickt, ich habe kein Wort zu ihnen gesagt! Was sie für Offenbarung ausgeben, ist leeres Gerede; sie prophezeien, was sie sich selbst ausgedacht haben!15 Ich werde dir sagen, was ich mit diesen Lügenpropheten tue, die euch einreden, dass das Land von Krieg und Hungersnot verschont bleibt: Sie selber werden durch Krieg und Hunger umkommen!16 Und genauso wird es den Leuten gehen, die sich diese Prophezeiungen anhören. Ihre Leichen werden auf den Straßen Jerusalems herumliegen und die Leichen ihrer Frauen und Kinder dazu. Niemand wird sie begraben. So bestrafe ich sie für ihren Ungehorsam.« (Jer 9,21)17 Weiter sagte der HERR zu mir: »Lass sie wissen, wie betroffen du bist! Sag zu ihnen: ›Ich weine Tag und Nacht und kann nicht aufhören, denn über mein geliebtes Volk[3] ist furchtbares Unglück hereingebrochen, es ist unheilbar verwundet. (Jer 8,23)18 Gehe ich aufs Feld hinaus, sehe ich die Leichen der Männer, die im Kampf umkamen; kehre ich in die Stadt zurück, finde ich Menschen, die dem Hungertod nahe sind. Priester und Propheten laufen im Land umher und wissen keinen Rat.‹«19 »HERR«, erwiderte ich, »hast du denn Juda ganz fallen lassen, willst du vom Zionsberg nichts mehr wissen? Warum hast du uns so geschlagen, dass es für uns keine Heilung mehr gibt? Wir warteten darauf, dass alles wieder gut würde, aber es kam nichts Gutes. Wir hofften auf Genesung, aber es wurde immer schlimmer. (Jer 8,15; Jer 10,19)20 Wir wissen es, HERR, und geben es zu: Wir sind vor dir schuldig geworden, wir und unsere Väter. (Dan 9,4)21 Aber jetzt geht es um die Ehre deines Namens, es geht um den Thron deiner göttlichen Herrlichkeit, der in dieser Stadt steht! Denk an den Bund, den du mit uns geschlossen hast, kündige ihn nicht auf! (Ps 25,11; Jes 48,1; Jer 3,17)22 Unter den Göttern der anderen Völker gibt es keinen, der es regnen lassen kann; und auch der Himmel macht nicht den Regen! Du, HERR, unser Gott, hast alles geschaffen, du allein bist unsere Hoffnung!« (Jer 5,24)

Jeremia 14

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Diese Botschaft erhielt Jeremia vom HERRN während der langen Dürrezeit:2 »Das Land Juda trauert. Im ganzen Land ist der Handel zum Stillstand gekommen. Die Menschen kauern auf dem Boden, verzweifelt und im Trauergewand, und lautes Klagen steigt aus Jerusalem auf. (Jes 3,26; Jer 11,11; Sach 7,13)3 Die Reichen schicken ihre Knechte zum Wasserholen, doch die Brunnen sind ausgetrocknet. Die Knechte kehren mit leeren Gefäßen zurück, ohnmächtig und verzweifelt, und verhüllen vor Kummer ihr Gesicht. (2Sam 15,30; 1Kön 18,5; 2Kön 18,31)4 Wegen der langen Trockenheit ist der Boden hart und rissig geworden. Deshalb sind die Bauern voller Sorge und auch sie verhüllen ihr Gesicht.5 Selbst die Hirschkuh lässt ihr Neugeborenes im Stich, weil sie kein Futter mehr findet.6 Die wilden Esel auf den kahlen Hügeln keuchen wie durstige Schakale. Sie gehen ein, weil es nirgends mehr Gras zum Fressen gibt.« (Joe 1,18)7 Die Leute klagen: »HERR, unsere Bosheit klagt uns an. Ja, wir haben oft gegen dich gesündigt. Hilf uns trotzdem, um der Ehre deines Namens willen! (Hos 5,5)8 Du bist die Hoffnung für Israel, du bist unser Retter in Zeiten der Not! Warum verhältst du dich uns gegenüber wie ein Fremder, wie ein Reisender, der nur über Nacht bleibt? (Ps 9,10; Jes 43,3; Jes 63,8; Jer 17,13)9 Warum erweckst du den Anschein, als ob du selbst den Mut verloren hättest; als wärst du ein Kriegsheld, der aber niemandem mehr zur Hilfe eilen könnte? Du bist doch mitten unter uns, HERR! Und man kennt uns als dein Volk, dein besonderes Eigentum. Lass uns jetzt nicht im Stich!« (4Mo 11,23; Ps 46,6; Jes 50,2; Jes 63,19; Jer 8,19; Jer 15,16)10 Doch der HERR antwortet seinem Volk: »Ihr schweift so gern umher, mal hierhin und mal dorthin, so weit euch eure Füße nur tragen. Deshalb kann ich euch nicht mehr ausstehen. Ich will nicht mehr über eure Schuld hinwegsehen, sondern euch für alle eure schlechten Taten bestrafen.« (Ps 119,101; Jer 2,25; Jer 6,20; Jer 44,21; Hos 8,13)11 Und der HERR sprach weiter: »Du sollst mich nicht mehr für dieses Volk um Gnade bitten. (Jer 7,16; Jer 11,14)12 Selbst wenn sie fasten, werde ich ihr Flehen überhören. Auch ihre Brandopfer und Speiseopfer werde ich verschmähen. Von mir haben sie nur noch Kriege, Hungersnöte und Pestepidemien zu erwarten.« (Jes 1,15; Jer 8,13)13 Ich wandte ein: »HERR, du Allmächtiger, ihre Propheten versprechen ihnen doch immer wieder: ›Alles ist gut – es droht weder Krieg noch Hungersnot. Der HERR will euch an diesem Ort immerwährenden Frieden schenken.‹« (Jer 5,12; Jer 6,14; Jer 8,11; Jer 23,17)14 Da antwortete mir der HERR: »Diese Propheten reden Lug und Trug in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, ich habe ihnen keine Botschaften aufgetragen und ihnen auch nicht befohlen zu reden. Sie gründen ihre Weissagungen auf Visionen und Offenbarungen, die sie gar nicht gesehen haben. Sie reden Unsinn, den sie sich selbst ausgedacht haben. (Jer 5,31; Jer 23,16; Jer 27,9)15 Deshalb«, spricht der HERR, »werde ich diese Lügenpropheten bestrafen, denn sie haben in meinem Namen geweissagt, obwohl ich sie nicht geschickt habe. Sie behaupten, dass weder Krieg noch Hungersnot drohen; deshalb sollen sie selbst im Krieg umkommen oder in einer Hungersnot zugrunde gehen! (Hes 14,10)16 Die Menschen aber, denen sie geweissagt haben, werden verstreut auf den Straßen Jerusalems liegen. Sie werden umgekommen sein vor Hunger oder im Krieg. Es wird keiner übrig sein, der sie begraben könnte. Männer, Frauen, Söhne, Töchter – alle werden tot sein. So will ich sie für ihre Bosheit bestrafen. (Ps 79,2; Spr 1,31; Jer 7,33; Jer 8,1; Jer 13,22; Jer 15,2)17 Du aber, Jeremia, sag ihnen Folgendes: ›Tag und Nacht weine ich bittere Tränen. Ich kann nicht mehr aufhören zu weinen, denn meine jungfräuliche Tochter – mein kostbares Volk – liegt tödlich verwundet am Boden. (Jer 8,21; Jer 9,1; Kla 2,13)18 Wenn ich auf die Felder hinausgehe, sehe ich die Leichen der Menschen, die im Krieg erschlagen wurden. Wenn ich durch die Straßen der Stadt laufe, sehe ich verhungernde Menschen. Und auch eure Propheten und Priester laufen umher und kennen sich nicht aus.‹« (Jer 6,25; Kla 1,20; Hes 7,15)19 HERR, hast du denn Juda ganz und gar aufgegeben? Ist dir Jerusalem[1] wirklich so unerträglich geworden? Warum hast du uns so geschlagen, dass es für uns keine Hoffnung auf Heilung mehr gibt? Wir warteten sehnsüchtig auf Rettung – aber es gibt keine für uns. Wir hofften darauf, wieder gesund zu werden – aber es wurde immer schrecklicher. (Hi 30,26; Jer 8,15; Jer 30,13; 1Thess 5,3)20 HERR, wir bekennen, dass wir dir gegenüber schuldig geworden sind, wir und unsere Vorfahren. (Ps 32,5)21 Um deines Namens willen, HERR, gib uns nicht auf! Lass nicht zu, dass du und der Tempel, dein herrlicher Thron, zum Gespött werden. Brich nicht deinen Bund mit uns, vergiss uns nicht! (Jer 3,17; Jer 14,7; Jer 17,12)22 Ist denn einer der fremden Götter in der Lage, es regnen zu lassen? Oder lässt der Himmel es vielleicht von sich aus regnen? Nein, der Regen kommt allein von dir, HERR, unser Gott! Du allein bist unsere Hoffnung, denn nur du kannst uns helfen. (1Kön 17,1; Jes 41,29; Jer 5,24; Jer 10,3; Kla 3,26)