Psalm 88

Lutherbibel 2017

1 Ein Psalmlied der Korachiter, vorzusingen, zum Reigentanz im Wechsel, eine Unterweisung Hemans, des Esrachiters. (1Chr 6,18)2 HERR, Gott, mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht vor dir.3 Lass mein Gebet vor dich kommen, neige deine Ohren zu meinem Schreien.4 Denn meine Seele ist übervoll an Leiden, und mein Leben ist nahe dem Totenreich.5 Ich bin denen gleich geachtet, die in die Grube fahren, ich bin wie ein Mann, der keine Kraft mehr hat.6 Ich liege unter den Toten verlassen, wie die Erschlagenen, die im Grabe liegen, derer du nicht mehr gedenkst und die von deiner Hand geschieden sind.7 Du hast mich hinunter in die Grube gelegt, in die Finsternis und in die Tiefe.8 Dein Grimm drückt mich nieder, du bedrängst mich mit allen deinen Fluten. Sela.9 Meine Freunde hast du mir entfremdet, du hast mich ihnen zum Abscheu gemacht. Ich liege gefangen und kann nicht heraus, (Ps 38,12)10 mein Auge vergeht vor Elend. HERR, ich rufe zu dir täglich; ich breite meine Hände aus zu dir.11 Wirst du an den Toten Wunder tun, oder werden die Verstorbenen aufstehen und dir danken? Sela. (Ps 6,6; Jes 38,18)12 Wird man im Grabe erzählen deine Güte und deine Treue bei den Toten?13 Werden denn deine Wunder in der Finsternis erkannt oder deine Gerechtigkeit im Lande des Vergessens?14 Aber ich schreie zu dir, HERR, und mein Gebet kommt frühe vor dich:15 Warum verstößt du, HERR, meine Seele und verbirgst dein Antlitz vor mir?16 Ich bin elend und dem Tode nahe von Jugend auf; ich erleide deine Schrecken, dass ich fast verzage.17 Dein Grimm geht über mich, deine Schrecken vernichten mich.18 Sie umgeben mich täglich wie Fluten und umringen mich allzumal.19 Meine Freunde und Nächsten hast du mir entfremdet, und mein Vertrauter ist die Finsternis.

Psalm 88

Elberfelder Bibel

1 Ein Lied. Ein Psalm. Von den Söhnen Korachs. Dem Chorleiter. Nach Machalath zu singen. Ein Maskil[1]. Von Heman, dem Esrachiter. (1Kön 5,11; Ps 42,1; Ps 53,1)2 HERR, Gott meiner Rettung! Des Tages habe ich geschrien und des Nachts vor dir. (Ps 22,3; Ps 86,3; Ps 119,147; Lk 18,7)3 Es komme vor dich mein Gebet! Neige dein Ohr zu meinem Schreien! (Ps 17,1)4 Denn satt ist meine Seele vom Leiden, und mein Leben ist nahe dem Scheol. (Kla 3,15; Mt 26,38)5 Ich bin gerechnet zu denen, die in die Grube hinabfahren. Ich bin wie ein Mann, der keine Kraft hat, (Ps 28,1)6 unter die Toten hingestreckt, wie Erschlagene, die im Grab liegen, derer du nicht mehr gedenkst. Denn sie sind von deiner Hand[2] abgeschnitten.7 Du hast mich in die tiefste Grube gelegt, in Finsternisse, in Tiefen. (Ps 69,3; Jon 2,4)8 Auf mir liegt schwer dein Zorn, und mit allen deinen Wellen hast du mich niedergedrückt. // (Ps 42,8)9 Meine Bekannten[3] hast du von mir entfernt, hast mich ihnen zum Abscheu gemacht. Ich bin eingeschlossen und kann nicht herauskommen. (Ps 38,12; Kla 3,7; Mt 26,56)10 Mein Auge verschmachtet vor Elend. Zu dir rufe ich, HERR, den ganzen Tag. Ich strecke meine Hände aus zu dir. (Ps 86,3; Ps 143,6)11 Wirst du an den Toten Wunder tun? Oder werden die Gestorbenen aufstehen, dich preisen? // (Ps 6,6; Jes 26,19)12 Wird von deiner Gnade erzählt werden im Grab, im Abgrund von deiner Treue?13 Werden in der Finsternis bekannt werden deine Wunder, und deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens? (Hi 10,21; Pred 9,5)14 Ich aber, HERR, schreie zu dir, und am Morgen möge dir mein Gebet begegnen. (Ps 5,4)15 Warum, HERR, verwirfst du meine Seele, verbirgst du dein Angesicht vor mir? (Ps 43,2; Ps 44,25)16 Elend bin ich und todkrank von Jugend auf. Ich trage deine Schrecken, bin verwirrt[4]. (Hi 30,15; Ps 119,120)17 Deine Zorngluten sind über mich hingegangen, deine Schrecknisse haben mich vernichtet[5].18 Sie umgeben mich wie Wasser den ganzen Tag, sie umringen mich allesamt. (Ps 118,10)19 Du hast mir entfremdet Freund und Nachbarn. Meine Bekannten sind Finsternis. (Ps 38,12; Mt 26,56)

Psalm 88

Menge Bibel

1 Ein Lied, ein Psalm von den Korahiten; dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »die Krankheit«; ein Lehrgedicht von Heman, dem Esrahiten. (Ps 32,1)2 O HERR, du Gott meines Heils, ich rufe bei Tage und schreie nachts vor dir:3 o laß mein Gebet vor dich kommen, neige dein Ohr meinem Flehen zu!4 Denn meine Seele ist mit Leiden gesättigt, und mein Leben naht sich dem Totenreich.5 Schon zählt man mich zu den ins Grab Gesunknen, ich bin wie ein Mann ohne Lebenskraft.6 Unter den Toten hab’ ich mein Lager gleichwie Erschlagne, die im Grabe liegen, deren du nicht mehr gedenkst: sie sind ja deiner Hand entrückt.7 Du hast mich in die Grube der Unterwelt versetzt, in finstre Nacht, in die Tiefe;8 auf mir lastet schwer dein Grimm, und mit all deinen Wogen drückst du mich nieder. SELA.9 Meine Bekannten hast du mir entfremdet, hast mich ihnen zum Abscheu gemacht; eingeschlossen bin ich und kann nicht hinaus:10 mein Auge erlischt vor Elend. Ich rufe zu dir, o HERR, jeden Tag, ich breite zu dir meine Hände aus:11 »Kannst an den Toten du Wunder tun, oder werden Schatten aufstehn, um dich zu preisen? SELA.12 Wird man im Grabe von deiner Gnade erzählen, von deiner Treue im Abgrund?13 Verkündet man dein Wunderwalten in der Finsternis und deine Gerechtigkeit im Lande des Vergessens?«14 Ich dagegen rufe laut zu dir, o HERR, schon am Morgen tritt mein Gebet vor dich:15 »Warum, o HERR, verwirfst du mich, verbirgst du dein Antlitz vor mir?«16 Elend bin ich und siech von Jugend auf, ich trage deine Schrecken und verzweifle.17 Deine Zornesgluten sind über mich hingegangen, deine Schrecknisse haben mich vernichtet;18 sie umgeben mich immerdar wie Wasserfluten, umringen mich allzumal.19 Freunde und Gefährten hast du mir entfremdet: nur die Finsternis ist mir vertraut (geblieben).

Psalm 88

Einheitsübersetzung 2016

1 Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter. Für den Chormeister. Nach der Weise Krankheit zu singen. Ein Weisheitslied Hemans, des Esrachiters.2 HERR, du Gott meiner Rettung, am Tag und in der Nacht schrei ich vor dir. (Ps 77,3)3 Lass mein Bittgebet vor dein Angesicht kommen, neige dein Ohr meinem Rufen! (Ps 17,6; Ps 119,170)4 Denn mit Leid ist meine Seele gesättigt, mein Leben berührt die Totenwelt. (Hi 17,1; Hi 33,22)5 Schon zähle ich zu denen, die hinabsteigen in die Grube, bin wie ein Mensch, in dem keine Kraft mehr ist. (Ps 143,7)6 Ausgestoßen unter den Toten, wie Erschlagene, die im Grab liegen, derer du nicht mehr gedenkst, abgeschnitten sind sie von deiner Hand.[1]7 Du brachtest mich in die unterste Grube, in Finsternisse, in Tiefen.8 Auf mir lastet dein Grimm, mit all deinen Wogen drückst du mich nieder. [Sela][2] (Ps 42,8)9 Entfernt hast du von mir meine Vertrauten, zum Abscheu machtest du mich ihnen. Gefangen bin ich und komm nicht heraus. (Ps 31,12)10 Mein Auge erlischt vor Elend. Den ganzen Tag, HERR, ruf ich zu dir, ich strecke nach dir meine Hände aus.11 Wirst du an den Toten Wunder tun, werden Schatten aufstehn, um dir zu danken? [Sela] (Ps 6,6)12 Erzählt man im Grab von deiner Huld, von deiner Treue im Totenreich?13 Werden deine Wunder in der Finsternis erkannt, deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?14 Ich aber, HERR, ich schreie zu dir um Hilfe, am Morgen komme zu dir mein Bittgebet. (Ps 5,4)15 Warum, HERR, verstößt du mich, verbirgst vor mir dein Angesicht? (Hi 13,24)16 Elend bin ich, ein Sterbender von Jugend an, ich trage deine Schrecken und erstarre. (Hi 6,4; Hi 20,25)17 Über mich fuhr dahin die Glut deines Zorns, deine Schrecken haben mich vernichtet.18 Sie umfluten mich den ganzen Tag wie Wasser, sie dringen auf mich ein von allen Seiten. (Ps 42,8)19 Entfernt hast du von mir Freunde und Nachbarn, mein Vertrauter ist nur noch die Finsternis. (Hi 17,13; Ps 31,12)