1Im zweiten Jahr seiner Herrschaft hatte Nebukadnezar einen Traum, über den sein Geist so erschrak, dass er aufwachte. (Dan 7,1)2Und der König ließ alle Zeichendeuter und Weisen und Zauberer und Wahrsager zusammenrufen, dass sie ihm seinen Traum sagen sollten. Und sie kamen und traten vor den König. (2Mo 7,11; Jes 47,12)3Und der König sprach zu ihnen: Ich hatte einen Traum, und mein Geist war unruhig zu verstehen, was der Traum bedeutet.4Da sprachen die Wahrsager zum König auf Aramäisch: Der König lebe ewig! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten. (1Mo 41,8)5Der König antwortete und sprach zu den Wahrsagern: Mein Wort steht fest: Werdet ihr mir nun den Traum nicht kundtun und deuten, so sollt ihr in Stücke gehauen und eure Häuser sollen zu Schutthaufen gemacht werden.6Werdet ihr mir aber den Traum kundtun und deuten, so sollt ihr Geschenke, Gaben und große Ehre von mir empfangen. Darum sagt mir den Traum und seine Deutung.7Sie antworteten wiederum und sprachen: Der König sage seinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.8Der König antwortete und sprach: Wahrlich, ich merke, dass ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr seht, dass mein Wort fest steht.9Aber werdet ihr mir den Traum nicht sagen, so ergeht ein Urteil über euch alle, weil ihr euch vorgenommen habt, Lug und Trug vor mir zu reden, bis die Zeiten sich ändern. Darum sagt mir den Traum; so kann ich merken, dass ihr auch die Deutung trefft.10Da antworteten die Wahrsager vor dem König und sprachen zu ihm: Es ist kein Mensch auf Erden, der sagen könnte, was der König fordert. Ebenso gab es auch keinen König, wie groß oder mächtig er auch war, der solches von irgendeinem Zeichendeuter, Weisen oder Wahrsager gefordert hätte.11Denn was der König fordert, ist zu schwer, und es gibt auch sonst niemand, der es vor dem König sagen könnte, ausgenommen die Götter, die nicht bei den Menschen wohnen.12Da wurde der König sehr zornig und befahl, alle Weisen von Babel umzubringen.13Und das Urteil ging aus, dass man die Weisen töten sollte. Auch Daniel und seine Gefährten suchte man, um sie zu töten.14Da wandte sich Daniel mit einem Rat und Vorschlag an Arjoch, den Obersten der Leibwache des Königs, der ausgezogen war, um die Weisen von Babel zu töten. (Dan 1,20)15Und er fing an und sprach zu Arjoch, dem der König Vollmacht gegeben hatte: Warum ist ein so strenges Urteil vom König ergangen? Und Arjoch teilte es Daniel mit.16Da ging Daniel hinein und bat den König, ihm eine Frist zu geben, damit er die Deutung dem König sagen könne.17Und Daniel ging heim und teilte es seinen Gefährten Hananja, Mischaël und Asarja mit,18damit sie den Gott des Himmels um Gnade bäten wegen dieses Geheimnisses und Daniel und seine Gefährten nicht samt den andern Weisen von Babel umkämen.19Da wurde Daniel das Geheimnis durch ein Gesicht in der Nacht offenbart. Und Daniel lobte den Gott des Himmels,20fing an und sprach: Gelobet sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn ihm gehören Weisheit und Stärke!21Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand,22er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis liegt, und nur bei ihm ist das Licht.23Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner Väter, denn du hast mir Weisheit und Stärke verliehen und mich jetzt wissen lassen, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns des Königs Sache kundgetan.24Daraufhin ging Daniel hinein zu Arjoch, der vom König Befehl hatte, die Weisen von Babel umzubringen. Er trat ein und sprach zu ihm: Du sollst die Weisen von Babel nicht umbringen, sondern führe mich hinein vor den König, ich will dem König die Deutung sagen.25Arjoch brachte Daniel eilends hinein vor den König und sprach zu ihm: Ich habe einen Mann gefunden unter den Gefangenen aus Juda, der dem König die Deutung sagen kann.26Der König antwortete und sprach zu Daniel, den sie Beltschazar nannten: Bist du es, der mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung kundtun kann?27Daniel fing an vor dem König und sprach: Das Geheimnis, nach dem der König fragt, vermögen die Weisen, Zauberer, Zeichendeuter und Sternkundigen dem König nicht zu sagen.28Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart. Der hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was am Ende der Tage geschehen soll. Mit deinem Traum und deinen Gesichten, als du schliefst, verhielt es sich so: (1Mo 41,16; 1Mo 41,25)29Du, König, dachtest auf deinem Bett, was dereinst geschehen würde; und der, der Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird.30Mir aber ist dies Geheimnis offenbart worden, nicht als wäre meine Weisheit größer als die Weisheit aller, die da leben, sondern damit dem König die Deutung kundwürde und du deines Herzens Gedanken erführest. (1Mo 41,39)31Du, König, schautest, und siehe, ein sehr großes und hohes und hell glänzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen.32Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Bronze,33seine Schenkel waren von Eisen, seine Füße waren teils von Eisen und teils von Ton.34Das schautest du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie.35Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Bronze, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, dass man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg und füllte die ganze Welt.36Das ist der Traum. Nun wollen wir die Deutung vor dem König sagen.37Du, König, König aller Könige, dem der Gott des Himmels Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat (Hes 26,7)38und dem er alle Länder, in denen Leute wohnen, dazu die Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel in die Hände gegeben und dem er über alles Gewalt verliehen hat! Du bist das goldene Haupt. (Jer 27,6; Jer 28,14)39Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines, und dann ein drittes Königreich, das aus Bronze ist und über alle Länder herrschen wird.40Und das vierte Königreich wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen.41Dass du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: Das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird etwas von des Eisens Härte darin bleiben, wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton vermengt.42Und dass die Zehen an seinen Füßen teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: Zum Teil wird’s ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein.43Und dass du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: Sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht mengen lässt.44Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben, (Jes 9,6; Dan 7,14; Dan 7,27; 1Kor 15,24; Offb 11,15)45wie du ja gesehen hast, dass ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam, der Eisen, Bronze, Ton, Silber und Gold zermalmte. Ein großer Gott hat dem König kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist zuverlässig und die Deutung ist richtig.46Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht und warf sich nieder vor Daniel und befahl, man sollte ihm Speisopfer und Räucheropfer darbringen.47Und der König antwortete Daniel und sprach: Wahrhaftig, euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige, der Geheimnisse offenbaren kann, wie du dies Geheimnis hast offenbaren können. (Ps 86,8; Jes 42,8; Dan 3,29)48Und der König erhöhte Daniel und gab ihm große und viele Geschenke und machte ihn zum Fürsten über das ganze Land Babel und setzte ihn zum Obersten über alle Weisen in Babel. (Dan 5,29; Dan 6,1)49Und Daniel bat den König, Schadrach, Meschach und Abed-Nego über die Ämter des Landes Babel zu setzen. Daniel aber blieb am Hof des Königs. (Dan 3,12)
1Und im zweiten Jahr der Regierung Nebukadnezars hatte Nebukadnezar Träume, sodass sein Geist beunruhigt wurde und sein Schlaf für ihn dahin war. (1Mo 41,8; Jer 25,1; Dan 4,2; Dan 7,15)2Und der König befahl, die Wahrsagepriester[1], die Beschwörer, die Zauberer und die Sterndeuter[2] zu rufen, dem König seine Träume mitzuteilen. Da kamen sie und traten vor den König. (1Sam 6,2; Est 1,13; Dan 4,3; Dan 5,7)3Und der König sprach zu ihnen: Ich habe einen Traum gehabt, und mein Geist ist beunruhigt, den Traum zu verstehen[3].4Da sagten die Sterndeuter[4] zum König auf Aramäisch[5]: König, lebe ewig! Sage deinen Knechten den Traum! Dann wollen wir die Deutung kundtun. (1Kön 1,31; Jes 36,11; Dan 3,9; Dan 5,10; Dan 6,7)5Der König antwortete und sprach zu den Sterndeutern[6]: Die Sache ist von mir fest beschlossen[7]: Wenn ihr mir den Traum und seine Deutung nicht mitteilt, ⟨dann⟩ werdet ihr in Stücke gehauen, und eure Häuser werden zu einem Misthaufen gemacht. (Esr 6,11; Dan 3,29)6Wenn ihr aber den Traum und seine Deutung kundtut, werdet ihr Geschenke, Gaben und große Ehre von mir empfangen. Darum tut mir den Traum und seine Deutung kund! (Dan 2,48; Dan 5,16)7Sie antworteten zum zweiten Mal und sagten: Der König sage seinen Knechten den Traum! Dann tun wir die Deutung kund.8Der König antwortete und sprach: Ich weiß zuverlässig, dass ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr seht, dass die Sache von mir fest beschlossen[8] ist:9Wenn ihr mir den Traum nicht mitteilt,[9] bleibt es bei eurer Verurteilung[10]. Denn ihr habt euch verabredet, lügnerische und trügerische Rede vor mir zu reden, bis die Zeit sich ändert. Darum sagt mir den Traum! Und ich werde wissen, dass ihr mir seine Deutung kundtun könnt.10Die Sterndeuter[11] antworteten vor dem König und sagten: Es gibt keinen Menschen auf der ⟨ganzen⟩ Erde[12], der die Sache des Königs kundtun könnte, weil kein großer und mächtiger König jemals eine Sache wie diese von irgendeinem Wahrsagepriester oder Beschwörer oder Sterndeuter[13] verlangt hat.11Denn die Sache, die der König verlangt, ist ⟨zu⟩ schwer; und es gibt keinen anderen, der sie vor dem König kundtun könnte, als nur die Götter, deren Wohnung ⟨aber⟩ nicht bei den Sterblichen[14] ist. (1Mo 41,8; Jes 47,12; Dan 4,4)12Darüber wurde der König zornig und ergrimmte sehr, und er befahl, alle Weisen von Babel umzubringen.13Und es erging der Befehl: »Die Weisen sollen getötet werden!« Und man suchte ⟨auch⟩ Daniel und seine Gefährten, um ⟨sie⟩ zu töten.14Da machte Daniel dem Arjoch, dem obersten Leibwächter des Königs, der ausgezogen war, um die Weisen von Babel zu töten, einen klugen und verständigen Einwand[15],15indem er dem Arjoch, dem Bevollmächtigten des Königs, antwortete und sagte: Warum der strenge Befehl vom König? Da teilte Arjoch dem Daniel die Sache mit.16Und Daniel ging hinein und erbat sich vom König, dass er ihm eine Frist gewähre, dem König die Deutung kundzutun. (Spr 16,14)17Darauf ging Daniel in sein Haus; und er teilte seinen Gefährten Hananja, Mischaël und Asarja die Sache mit, (Dan 1,6)18damit sie den Gott des Himmels um Erbarmen baten wegen dieses Geheimnisses, damit Daniel und seine Gefährten nicht mit den übrigen Weisen von Babel umkamen.19Darauf wurde dem Daniel in einer Nachtvision das Geheimnis offenbart. Da pries Daniel den Gott des Himmels. (4Mo 12,6; Dan 1,17)20Daniel fing an und sprach: Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn Weisheit und Macht, sie sind sein. (1Chr 29,10; Neh 9,5; Hi 12,13; Ps 41,14; Ps 113,2; Ps 147,5; Röm 11,33)21Er ändert Zeiten und Fristen, er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen Weisheit und Erkenntnis den Einsichtigen; (Hi 12,18; Spr 2,6; Dan 4,14; Jak 1,5)22er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht. (5Mo 29,28; Hi 12,22; Ps 139,12; Pred 8,1; 1Tim 6,16)23Dich, Gott meiner Väter, lobe und preise ich, dass du mir Weisheit und Kraft gegeben und mich jetzt hast wissen lassen, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns die Sache des Königs wissen lassen. (Jer 33,3)24Deshalb ging Daniel zu Arjoch hinein, den der König eingesetzt hatte, die Weisen von Babel umzubringen. Er ging hin und sprach zu ihm so: Was die Weisen von Babel betrifft, bringe ⟨sie⟩ nicht um! Führe mich ⟨aber⟩ vor den König, damit ich dem König die Deutung kundtue!25Da führte Arjoch den Daniel schnell vor den König und sprach zu ihm so: Ich habe einen Mann unter den Weggeführten[16] von Juda gefunden, der dem König die Deutung mitteilen will. (1Mo 41,14; Dan 5,13)26Der König fing an und sprach zu Daniel, dessen Name Beltschazar war: Bist du imstande, mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung mitzuteilen?27Daniel antwortete vor dem König und sprach: Das Geheimnis, das der König verlangt, können Weise, Beschwörer, Wahrsagepriester und Zeichendeuter dem König nicht kundtun. (Dan 5,8)28Aber es gibt einen Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart; und er lässt den König Nebukadnezar wissen, was am Ende der Tage geschehen wird. Dein Traum und die Visionen deines Hauptes auf deinem Lager waren diese: (1Mo 40,8; Dan 10,14; Offb 1,1)29Dir, König, stiegen auf deinem Lager Gedanken auf, was nach diesem geschehen werde. Und der die Geheimnisse offenbart, ⟨er⟩ hat dich wissen lassen, was geschehen wird.30Mir aber ist nicht durch Weisheit, die in mir mehr als in allen Lebenden wäre, dieses Geheimnis offenbart worden, sondern deshalb, damit man den König die Deutung wissen lässt und du die Gedanken deines Herzens erfährst. (Dan 2,37; Apg 3,12)31Du, König, schautest: Und siehe, ein großes Bild[17]! Dieses Bild war gewaltig und sein Glanz außergewöhnlich; es stand vor dir, und sein Aussehen war furchtbar.32Dieses Bild, sein Haupt war aus feinem Gold, seine Brust und seine Arme aus Silber, sein Bauch[18] und seine Lenden aus Bronze,33seine Schenkel aus Eisen, seine Füße teils aus Eisen und teils aus Ton.34Du schautest, bis ein Stein losbrach, ⟨und zwar⟩ nicht durch Hände, und das Bild an seinen Füßen aus Eisen und Ton traf und sie zermalmte.35Da wurden zugleich das Eisen, der Ton, die Bronze, das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu aus den Sommertennen; und der Wind führte sie fort, und es war keinerlei Spur mehr von ihnen zu finden. Und der Stein, der das Bild zerschlagen hatte, wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde. (Dan 2,31)36Das ist der Traum. Und seine Deutung wollen wir vor dem König ansagen: (1Mo 40,12)37Du, König, du König der Könige, dem der Gott des Himmels die Königsherrschaft, die Macht und die Stärke und die Ehre gegeben hat (Esr 1,2; Hes 26,7; Dan 5,18)38– und überall, wo Menschenkinder, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er ⟨sie⟩ in deine Hand gegeben[19] und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt –, du bist das Haupt aus Gold. (Jer 27,5; Dan 4,18; Dan 7,4)39Und nach dir wird ein anderes Königreich erstehen, geringer als du, und ein anderes, drittes Königreich, aus Bronze, das über die ganze Erde herrschen wird. (Dan 5,28; Dan 7,5; Dan 8,20)40Und ein viertes Königreich wird stark sein wie Eisen, deshalb weil das Eisen alles zermalmt und zerschmettert; wie das Eisen, das ⟨alles⟩ zertrümmert, wird es all jene zermalmen und zertrümmern. (Dan 7,7)41Und dass du die Füße und die Zehen teils aus Töpferton und teils aus Eisen gesehen hast: ⟨Das⟩ wird ein geteiltes Königreich sein; aber von der Festigkeit des Eisens wird ⟨etwas⟩ in ihm sein, weil du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast.42Und die Zehen der Füße, teils aus Eisen und teils aus Ton: Zum Teil wird das Königreich stark sein, und zum Teil[20] wird es zerbrechlich sein.43Dass du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast: Sie werden sich durch Heiraten untereinander[21] vermischen, aber sie werden nicht aneinander haften, so wie sich Eisen mit Ton nicht mischen lässt.44Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das ewig nicht zerstört werden wird. Und das Königreich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird all jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber wird es ewig bestehen: (2Sam 7,13; Ps 2,6; Dan 3,33; Dan 6,27; Dan 7,13; Lk 1,33; Hebr 12,27; Offb 11,15)45Wie[22] du gesehen hast, dass von dem Berg ein Stein losbrach, ⟨und zwar⟩ nicht durch Hände, und das Eisen, die Bronze, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Ein großer Gott lässt den König wissen, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist zuverlässig und seine Deutung zutreffend. (1Mo 41,28; Ps 2,9; Jes 28,16; Hag 2,22; Mt 21,44; Lk 20,18; Offb 19,15)46Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht und beugte sich tief vor Daniel. Und er befahl, ihm Opfer und Räucherwerk[23] darzubringen. (Apg 10,25; Apg 14,13)47Der König antwortete Daniel und sprach: In Wahrheit, euer Gott, er ist Gott der Götter und Herr der Könige und offenbart Geheimnisse, da du dieses Geheimnis offenbaren konntest. (5Mo 10,17; 2Kön 5,15; Ps 96,4; 1Tim 6,15; Offb 17,14)48Daraufhin machte der König den Daniel groß und gab ihm viele große Geschenke, und er setzte ihn als Herrscher über die ganze Provinz Babel ein und zum Obervorsteher über alle Weisen von Babel. (1Mo 41,41; Dan 2,6; Dan 4,6; Dan 5,7; Dan 5,11)49Und Daniel erbat vom König, dass er Schadrach, Meschach und Abed-Nego über die Verwaltung der Provinz Babel einsetze. Aber Daniel blieb am Hof des Königs[24]. (Est 3,2; Dan 3,1; Dan 3,12)
Daniel 2
Menge Bibel
1Im zweiten Jahre seiner Regierung hatte Nebukadnezar einen bedeutungsvollen Traum, durch den er innerlich beunruhigt wurde, so daß es um seinen Schlaf geschehen war.2Da befahl der König, man solle die Gelehrten und Beschwörer, die Zauberer[1] und Chaldäer berufen, damit sie ihm Auskunft über sein Traumgesicht gäben. Als sie nun gekommen und vor den König getreten waren,3sagte dieser zu ihnen: »Ich habe einen Traum gehabt und fühle mich nun beunruhigt durch das Verlangen, den Traum zu verstehen.«4Da antworteten die Chaldäer dem Könige auf Aramäisch: »O König, mögest du ewig leben! Teile deinen Knechten den Traum mit, dann wollen wir dir die Deutung angeben!«5Darauf gab der König den Chaldäern zur Antwort: »Mein Entschluß steht unwiderruflich fest: wenn ihr mir den Traum und seine Deutung nicht anzugeben wißt, so sollt ihr in Stücke zerhauen und eure Häuser sollen in Schutthaufen verwandelt werden;6wenn ihr mir aber den Traum und seine Deutung kundtun könnt, so sollt ihr reiche Geschenke und große Ehre[2] von mir erhalten. Tut mir also den Traum und seine Deutung kund!«7Da antworteten sie zum zweitenmal: »Der König wolle seinen Knechten den Traum mitteilen, dann werden wir die Deutung angeben.«8Darauf erwiderte der König: »Ich erkenne klar, daß ihr nur Zeit gewinnen wollt, weil ihr seht, daß mein Entschluß in dieser Sache feststeht:9wenn ihr mir demnach den Traum nicht angeben könnt, so verbleibt es bei eurer Verurteilung; ihr habt euch nämlich verabredet, Lug und Trug vor mir zu reden, bis die Verhältnisse sich ändern. Darum gebt mir den Traum an, damit ich erkenne, daß ihr mir auch seine Deutung anzugeben vermögt!«10Da erwiderten die Chaldäer dem König: »Es gibt in der ganzen Welt keinen Menschen, der dem Verlangen des Königs nachkommen könnte, wie denn auch noch nie ein König, so groß und mächtig er sein mochte, ein derartiges Verlangen an irgendeinen Wahrsager oder Beschwörer oder Chaldäer gestellt hat.11Was der König verlangt, ist zu schwer, und es gibt keinen anderen, der dem Könige Auskunft darüber zu geben vermöchte, außer den Göttern, die ja aber nicht bei den sterblichen Menschen wohnen.«12Hierüber wurde der König aufgebracht und geriet in solche Wut, daß er den Befehl gab, alle Weisen in Babylon hinzurichten.13Als nun der Befehl ergangen war, die Weisen zu töten, sollten auch Daniel und seine Genossen ums Leben gebracht werden.14Da wandte sich Daniel in kluger und verständiger Weise an Arioch, den Obersten der königlichen Leibwache, der zur Hinrichtung der Weisen in Babylon ausgezogen war;15er richtete nämlich an Arioch, den Bevollmächtigten des Königs, die Frage: »Warum ist ein so strenger Befehl vom Könige erlassen?« Als Arioch hierauf dem Daniel den Sachverhalt mitgeteilt hatte,16begab sich Daniel in den Palast und erbat sich vom Könige die Gewährung einer Frist, um dem Könige dann die Deutung zu geben.17Hierauf begab sich Daniel in seine Wohnung und teilte seinen Freunden Hananja, Misael und Asarja die Sachlage mit,18auf daß sie den Gott des Himmels um Erbarmen[3] in betreff dieses Geheimnisses anflehen möchten, damit Daniel und seine Freunde nicht samt den übrigen Weisen von Babylon hingerichtet würden.19Darauf wurde dem Daniel in einem Nachtgesicht das Geheimnis enthüllt. Da pries Daniel den Gott des Himmels,20indem er so betete: »Gepriesen werde der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn er besitzt beides, Weisheit und Macht.21Er ist’s, der die Zeiten und Verhältnisse[4] wechseln läßt, der Könige absetzt und Könige einsetzt, der den Weisen Weisheit verleiht und den Verständigen Verstand;22er ist’s, der das Verborgene und Geheime enthüllt; er kennt, was im Finstern liegt, und das Licht wohnt bei ihm.23Dich, den Gott meiner Väter, rühme und preise ich, daß du mir Weisheit und Tüchtigkeit verliehen und mir jetzt geoffenbart hast, was wir von dir erfleht haben; denn die Sache des Königs hast du uns kundgetan.«24Deshalb[5] begab sich Daniel zu Arioch, den der König mit der Hinrichtung der Weisen in Babylon beauftragt hatte; er ging hin und sagte zu ihm: »Richte die Weisen von Babylon nicht hin! Führe mich hinein vor den König: ich will dem Könige die Deutung (des Traumes) kundtun!«25Da führte Arioch den Daniel eiligst hinein vor den König und sagte zu diesem: »Ich habe unter den in der Verbannung[6] hier lebenden Judäern einen Mann gefunden, der dem Könige die Deutung geben will.«26Da antwortete der König und sagte zu Daniel, der den Namen Beltsazar führte: »Bist du wirklich imstande, mir den Traum, den ich gesehen habe, nebst seiner Deutung kundzutun?«27Daniel gab dem Könige folgende Antwort: »Das Geheimnis, das der König zu wissen verlangt, können Weise und Beschwörer, Zauberer und Wahrsager dem Könige nicht kundtun;28aber es gibt einen Gott im Himmel, welcher Geheimnisse enthüllt; und dieser hat dem Könige Nebukadnezar kundgetan, was in der Endzeit geschehen wird. Dein Traum und die Gesichte, die dir auf deinem Lager vor Augen gestanden haben, sind folgende gewesen:29Dir, o König, stiegen auf deinem Lager Gedanken darüber auf, was wohl in der Zukunft geschehen würde; und da hat der, welcher die Geheimnisse enthüllt, dir kundgetan, was geschehen wird.30Mir aber ist dieses Geheimnis nicht infolge eigener Weisheit, als ob diese bei mir in höherem Maße als bei allen anderen Lebenden vorhanden wäre, geoffenbart worden, sondern zu dem Zweck, daß dem Könige die Deutung kundgetan würde und du Aufschluß über die Gedanken deines Herzens erhieltest.31Du, o König, hattest ein Gesicht und sahst eine Bildsäule; diese Bildsäule war gewaltig groß und von außerordentlichem Glanz; sie stand vor dir, und ihr Aussehen war erschrecklich.32Das Haupt dieser Bildsäule war von feinem Gold, ihre Brust und ihre Arme von Silber, ihr Unterleib und ihre Hüften von Kupfer,33ihre Beine von Eisen, ihre Füße teils von Eisen teils von Töpferton.34Du warst im Anschauen versunken, bis ein Stein sich plötzlich vom Berge ohne Zutun einer Menschenhand loslöste; der traf die Bildsäule an ihre eisernen und tönernen Füße und zertrümmerte sie.35Da wurden auf einen Schlag das Eisen und der Ton, das Kupfer, das Silber und das Gold zertrümmert und zerstoben wie die Spreu im Sommer auf den Tennen, und der Wind verwehte sie, so daß keine Spur mehr von ihnen zu finden war. Der Stein aber, der die Bildsäule zerschmettert hatte, wurde zu einem großen Berge, der die ganze Erde erfüllte[7].«36»Das ist der Traum; nun wollen wir auch seine Deutung dem Könige vortragen:37Du, o König, du König der Könige, dem der Gott des Himmels die königliche Herrschaft und die Macht, die Gewalt und die Ehre verliehen38und in dessen Hand er überall, wo Menschen wohnen, alle Menschen und Tiere des Feldes und Vögel des Himmels gegeben hat, so daß du als Herrscher über sie alle gebietest: du bist das goldene Haupt.39Nach dir wird ein anderes Reich erstehen, das nicht so mächtig ist wie das deinige, und dann noch ein anderes drittes Reich von Kupfer, das über die ganze Erde herrschen wird.40Darauf wird ein viertes Reich da sein, stark wie Eisen; und wie das Eisen alles zermalmt und zertrümmert, ebenso wird es wie zerschmetterndes Eisen jene alle zermalmen und zertrümmern.41Daß du aber die Füße und Zehen teils aus Töpferton, teils aus Eisen bestehend gesehen hast, (dies zeigt an, daß) es ein Reich von ungleicher Beschaffenheit sein wird; einerseits wird es etwas von der Festigkeit des Eisens an sich haben, insofern du ja Eisen mit Tonerde vermischt geschaut hast;42doch daß du die Zehen der Füße teils von Eisen, teils von Ton gesehen hast, (weist darauf hin, daß) das Reich zum Teil fest, zum Teil brüchig sein wird.43Daß ferner das Eisen, wie du gesehen hast, mit Tonerde vermischt war, (bezieht sich darauf, daß) trotz der vielfachen Verbindungen durch Heiraten doch kein Teil an dem andern fest haften bleibt, gerade wie Eisen sich mit Ton nicht mischen läßt.44Aber in den Tagen jener Könige wird der Gott des Himmels ein Reich erstehen lassen, das in Ewigkeit nicht zerstört werden wird und dessen Königtum[8] auf kein anderes Volk übergehen wird. Es wird alle jene Reiche zerschmettern und vernichten, selbst aber ewig bestehen,45entsprechend dem, was du gesehen hast, daß nämlich ein Stein sich von dem Berge ohne Zutun einer Menschenhand loslöste und das Eisen, das Kupfer, den Ton, das Silber und das Gold zerschmetterte. Ein großer Gott hat dem Könige kundgetan, was in der Zukunft sich ereignen wird: der Traum verdient vollen Glauben, und seine Deutung ist zuverlässig.«46Da warf der König Nebukadnezar sich auf sein Angesicht nieder, verneigte sich tief vor Daniel und ließ ihm Opfergaben und Räucherwerk darbringen.47Der König sprach dann vor Daniel offen aus: »Wahrlich, euer Gott ist der Gott der Götter[9] und der Herr der Könige und der Offenbarer der Geheimnisse, weil du imstande gewesen bist, dieses Geheimnis zu offenbaren.«48Darauf erhob der König den Daniel zu hohen Ehren, gab ihm viele kostbare Geschenke und machte ihn zum Statthalter über die ganze Landschaft[10] Babylon und zum Obervorsteher über alle Weisen Babylons.49Auf Daniels Bitte übertrug der König dann dem Sadrach, Mesach und Abed-Nego die Verwaltung der Landschaft[11] Babylon, während Daniel selbst am königlichen Hofe verblieb.
1Im zweiten Jahr der Herrschaft Nebukadnezzars hatte dieser einen Traum. Sein Geist wurde davon so beunruhigt, dass er nicht mehr schlafen konnte. (1Mo 40,8; 1Mo 41,1)2Da ließ der König die Zeichendeuter und Wahrsager, die Beschwörer und Chaldäer zusammenrufen; sie sollten ihm Aufschluss geben über seinen Traum. Sie kamen und traten vor den König. (1Mo 41,8)3Der König sagte zu ihnen: Ich habe einen Traum geträumt und mein Geist war voller Unruhe, um den Traum zu verstehen.4Die Chaldäer sagten zu ihm: O König, mögest du ewig leben. Erzähl deinen Knechten den Traum, dann geben wir dir die Deutung![1]5Der König antwortete den Chaldäern: Das ist mein unwiderruflicher Entschluss: Wenn ihr mir nicht den Traum und seine Deutung sagen könnt, dann werdet ihr in Stücke gerissen und eure Häuser werden in Schutthaufen verwandelt.6Sagt ihr mir aber den Traum und seine Deutung, dann empfangt ihr von mir Geschenke, Gaben und hohe Ehrungen. Gebt mir also den Traum und seine Deutung an!7Sie antworteten zum zweiten Mal: Der König erzähle seinen Knechten den Traum, dann geben wir ihm die Deutung.8Da erwiderte der König: Nun bin ich sicher, dass ihr nur Zeit gewinnen wollt; denn ihr seht, dass mein Entschluss unwiderruflich ist.9Wenn ihr mir den Traum nicht sagen könnt, gibt es nur ein Urteil über euch, nämlich: Ihr habt euch verabredet, mir einen erlogenen und verkehrten Spruch vorzutragen, in der Hoffnung, dass sich die Zeiten ändern. Erzählt mir also den Traum; daran werde ich erkennen, dass ihr ihn auch deuten könnt!10Die Chaldäer hielten dem König entgegen: Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der sagen könnte, was der König verlangt. Auch hat noch nie ein König, mag er noch so groß und mächtig gewesen sein, ein solches Ansinnen an irgendeinen Zeichendeuter, Wahrsager oder Chaldäer gestellt.11Was der König verlangt, ist zu schwierig. Es gibt auch sonst niemand, der es dem König sagen könnte, außer den Göttern; doch diese wohnen nicht bei den Sterblichen.12Darüber wurde der König so wütend und zornig, dass er befahl, alle Weisen in Babel umzubringen.13Als der Befehl erging, die Weisen zu töten, waren auch Daniel und seine Freunde in Gefahr, getötet zu werden.14Aber Daniel, klug und rechtskundig, wandte sich an Arjoch, den Obersten der königlichen Leibwache, der schon unterwegs war, um die Weisen Babels zu töten.15Daniel fragte Arjoch, den Bevollmächtigten des Königs, warum der König einen so harten Befehl gegeben habe. Da erklärte ihm Arjoch die Sache.16Daniel ging darauf zum König und bat ihn, er möge ihm eine Frist bewilligen, damit er ihm die Deutung des Traumes geben könne.17Dann eilte Daniel nach Hause, teilte seinen Gefährten Hananja, Mischaël und Asarja alles mit18und sagte, sie sollten wegen dieses Geheimnisses den Gott des Himmels um Erbarmen bitten, damit nicht Daniel und seine Gefährten samt den anderen Weisen Babels umkämen.19Darauf wurde Daniel das Geheimnis in einer nächtlichen Vision enthüllt und Daniel pries den Gott des Himmels.20Er betete: Der Name Gottes sei gepriesen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Denn er hat die Weisheit und die Macht. (Neh 9,5; Hi 12,13; Spr 2,6)21Er bestimmt den Wechsel der Zeiten und Fristen; er setzt Könige ab und setzt Könige ein. Er gibt den Weisen die Weisheit und den Einsichtigen die Erkenntnis.22Er enthüllt das Tiefe und das Verborgene; er weiß, was im Dunkeln ist, und das Licht wohnt bei ihm. (Hi 12,22)23Dich, Gott meiner Väter, preise und rühme ich; denn du hast mir Weisheit und Macht verliehen und jetzt hast du mich wissen lassen, was wir von dir erfleht haben: Du hast uns die Sache des Königs wissen lassen.24Darauf ging Daniel zu Arjoch, dem der König aufgetragen hatte, die Weisen Babels umzubringen; er trat ein und sagte zu ihm: Bring die Weisen Babels nicht um! Führe mich vor den König! Ich werde dem König die Deutung seines Traumes geben.25In aller Eile brachte Arjoch Daniel vor den König und meldete ihm: Ich habe unter den Verschleppten aus Juda einen Mann gefunden, der dem König die Deutung geben kann.26Darauf sagte der König zu Daniel, den man auch Beltschazzar nannte: Bist du wirklich imstande, mir das Traumgesicht, das ich hatte, und seine Deutung zu sagen?27Daniel antwortete dem König: Weise und Wahrsager, Zeichendeuter und Astrologen vermögen dem König das Geheimnis, nach dem er fragt, nicht zu enthüllen.28Aber es gibt im Himmel einen Gott, der Geheimnisse offenbart; er ließ den König Nebukadnezzar wissen, was am Ende der Tage geschehen wird. Der Traum, den dein Geist auf deinem Lager hatte, war so: (1Mo 41,16)29Auf deinem Lager kamen dir, König, Gedanken darüber, was dereinst geschehen werde; da ließ er, der die Geheimnisse enthüllt, dich wissen, was geschehen wird. (Offb 4,1)30Dieses Geheimnis wurde mir enthüllt, nicht durch eine Weisheit, die ich vor allen anderen Lebenden voraus hätte, sondern nur, damit du, König, die Deutung erfährst und die Gedanken deines Herzens verstehst.31Du, König, hattest eine Vision: Du sahst ein gewaltiges Standbild. Es war groß und von außergewöhnlichem Glanz; es stand vor dir und war furchtbar anzusehen.32An diesem Standbild war das Haupt aus reinem Gold; Brust und Arme waren aus Silber, Rumpf und Hüften aus Bronze.33Die Beine waren aus Eisen, die Füße aber zum Teil aus Eisen, zum Teil aus Ton.34Du sahst, wie ohne Zutun von Menschenhand sich ein Stein von einem Berg löste, gegen die eisernen und tönernen Füße des Standbildes schlug und sie zermalmte.35Da wurden Eisen und Ton, Bronze, Silber und Gold mit einem Mal zu Staub. Sie wurden wie Spreu auf dem Dreschplatz im Sommer. Der Wind trug sie fort und keine Spur war mehr von ihnen zu finden. Der Stein aber, der das Standbild getroffen hatte, wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde.36Das war der Traum. Nun wollen wir dem König sagen, was er bedeutet.37Du, König, bist der König der Könige; dir hat der Gott des Himmels Herrschaft und Macht, Stärke und Ruhm verliehen. (Hes 26,7)38Und in der ganzen bewohnten Welt hat er die Menschen, die Tiere auf dem Feld und die Vögel am Himmel in deine Hand gegeben; dich hat er zum Herrscher über sie alle gemacht: Du bist das goldene Haupt. (Jer 27,6; Jdt 11,7)39Nach dir kommt ein anderes Reich, geringer als deines; dann ein drittes Reich, von Bronze, das die ganze Erde beherrschen wird.40Ein viertes endlich wird hart wie Eisen sein; Eisen zerschlägt und zermalmt ja alles; und wie Eisen alles zerschmettert, so wird dieses Reich alle anderen zerschlagen und zerschmettern. (Dan 7,7)41Die Füße und Zehen waren, wie du gesehen hast, teils aus Töpferton, teils aus Eisen; das bedeutet: Das Reich wird geteilt sein; es wird aber etwas von der Härte des Eisens haben, darum hast du das Eisen mit Ton vermischt gesehen.42Dass aber die Zehen teils aus Eisen, teils aus Ton waren, bedeutet: Zum Teil wird das Reich hart sein, zum Teil brüchig.43Wenn du das Eisen mit Ton vermischt gesehen hast, so heißt das: Sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander verbinden; doch das eine wird nicht am anderen haften, wie sich Eisen nicht mit Ton verbindet. (Dan 11,6)44Zur Zeit jener Könige wird aber der Gott des Himmels ein Reich errichten, das in Ewigkeit nicht untergeht; dieses Reich wird er keinem anderen Volk überlassen. Es wird alle jene Reiche zermalmen und endgültig vernichten; es selbst aber wird in alle Ewigkeit bestehen. (Jes 9,6; Dan 7,14; 1Kor 15,24)45Du hast ja gesehen, dass ohne Zutun von Menschenhand ein Stein vom Berg losbrach und Eisen, Bronze und Ton, Silber und Gold zermalmte. Der große Gott hat den König wissen lassen, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist sicher und die Deutung zuverlässig.46Da warf sich König Nebukadnezzar auf sein Gesicht nieder, huldigte Daniel und befahl, man sollte ihm Opfer und Weihrauch darbringen.47Und der König sagte zu Daniel: Es ist wahr: Euer Gott ist der Gott der Götter und der Herr der Könige und er kann Geheimnisse offenbaren; nur deshalb konntest du dieses Geheimnis enthüllen. (5Mo 10,17; Ps 50,1)48Dann verlieh der König dem Daniel einen hohen Rang und gab ihm viele, reiche Geschenke; er machte ihn zum Gebieter über die ganze Provinz Babel und zum obersten Präfekten aller Weisen von Babel.49Auf Daniels Bitte betraute der König Schadrach, Meschach und Abed-Nego mit der Verwaltung der Provinz Babel; Daniel selbst aber blieb am königlichen Hof.