Jeremia 22
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagJeremia 22
Hoffnung für alle
von BiblicaDer Königspalast – ein Raub der Flammen
1 Der HERR befahl mir, in den Königspalast zu gehen 2 und dort zu verkünden: »Höre, was der HERR dir zu sagen hat, König von Juda, du Nachkomme von David, dir, deinen obersten Beamten und deinem Volk, das durch diese Tore zum Palast hineingeht! 3 So spricht der HERR: Sorgt für Recht und Gerechtigkeit! Helft den Menschen, die beraubt und unterdrückt werden! Den Ausländern, Waisen und Witwen tut keine Gewalt an und nutzt sie nicht aus! Hört auf, hier das Blut unschuldiger Menschen zu vergießen! 4 Wenn ihr euch daran haltet, dann werden in diesem Palast auch weiterhin Könige regieren, die Nachkommen von David sind. Mit Pferden und Wagen werden sie durch die Tore ein- und ausziehen, begleitet von ihren obersten Beamten und ihrem Gefolge. 5 Doch wenn ihr nicht auf meine Worte hört, wird dieser Palast zum Trümmerhaufen. Das schwöre ich, der HERR. 6 Prächtig bist du, Palast der Könige von Juda, wie der Wald im Land Gilead und wie der Gipfel des Libanon – und dennoch will ich dich zur Ruine machen, zu einem unbewohnten Ort! Mein Wort gilt! 7 Ich sende Männer, die dich zerstören sollen. Mit ihren Äxten werden sie deine Zedernsäulen fällen und ins Feuer werfen. 8 Dann werden fremde Völker hier vorüberziehen und einander fragen: ›Warum hat der HERR dies mit der großen Stadt getan?‹ 9 Und man wird antworten: ›Ihre Einwohner haben den Bund mit dem HERRN, ihrem Gott, gebrochen. Sie haben andere Götter verehrt und ihnen gedient.‹«König Schallum wird nicht zurückkehren
10 »Beweint nicht den Tod von König Josia,[1] trauert nicht um ihn! Weint vielmehr über König Schallum[2], der nun weggeführt wurde! Denn er kehrt nicht mehr zurück und wird seine Heimat nie wiedersehen. (2Chr 36,1) 11 Ich, der HERR, sage über Schallum, den Sohn von Josia, der nach dem Tod seines Vaters König von Juda wurde: Er musste fortziehen von hier und wird niemals zurückkehren. 12 Sterben wird er dort, wohin er als Gefangener verschleppt wurde, und sein Land wird er nie wiedersehen!«König Jojakim schreckt vor nichts zurück
13 »Wehe dem, der seinen Palast ausbaut und dabei Unrecht tut, indem er seine Untertanen unentgeltlich arbeiten lässt und sie um den gerechten Lohn bringt! 14 Wehe dem, der sich vornimmt: ›Einen großen Palast lasse ich mir errichten, mit geräumigen Zimmern im Obergeschoss. Ich setze große Fenster ein, kleide den Palast mit Zedernholz aus und lasse ihn rot anstreichen.‹ 15 Bist du deshalb ein großer König, weil du prunkvolle Bauten aus Zedernholz errichtest, die schöner sind als andere? Auch dein Vater hat sein Leben genossen, doch er sorgte für Recht und Gerechtigkeit, und darum ging es ihm gut. 16 Er verhalf den Armen und Bedürftigen zu ihrem Recht und hatte Erfolg bei dem, was er tat. Wer so lebt, hat mich, den HERRN, wirklich erkannt. 17 Aber du hast nur eins im Sinn: Gewinn um jeden Preis! Du bringst unschuldige Menschen um, wenn du irgendeinen Vorteil davon hast; vor Unterdrückung und Erpressung schreckst du nicht zurück. 18 Hört darum, was ich, der HERR, über Jojakim sage, den Sohn König Josias von Juda: Man wird um ihn nicht trauern und das Klagelied ›Ach, mein Bruder‹[3] anstimmen. Um ihn wird keiner weinen: ›Ach, unser König und Herrscher!‹ 19 Nein, wie einen toten Esel schleift man ihn fort und wirft ihn weg, draußen vor die Tore von Jerusalem!«König Jojachin wird seinen Feinden ausgeliefert
20 »Steig hinauf auf den Libanon, du Volk von Jerusalem, und schrei! Geh ins Hochland von Baschan und weine laut! Klage auf den Bergen von Abarim, denn all deine Verbündeten sind geschlagen. 21 Ich habe dich gewarnt, als du noch in Sicherheit lebtest, aber du hast dich geweigert, auf mich zu hören. Von Anfang an war es deine Art, meine Worte zu missachten. 22 Deine Führer werden weggeführt, weggefegt wie von einem Sturm, und deine Verbündeten werden gefangen genommen und verschleppt. Dann wirst du gedemütigt und musst dich schämen wegen all deiner Bosheit! 23 Noch wohnst du ungestört im Libanonpalast, du hast dich in Zedernbauten eingenistet – doch wie wirst du stöhnen, wenn dich die Schmerzen überfallen wie Geburtswehen eine Frau! 24 Ich, der HERR, sage zu Jojachin[4], dem König von Juda, dem Sohn von Jojakim: Ich schwöre dir, so wahr ich lebe: Selbst wenn ich dich als Siegelring an meiner rechten Hand trüge, würde ich dich doch vom Finger reißen! 25 Ich werde dich deinen Todfeinden ausliefern, vor denen du dich so sehr fürchtest, dem babylonischen König Nebukadnezar und seinen Truppen. 26 Dich und deine Mutter jage ich fort in ein fremdes Land, aus dem keiner von euch beiden stammt, und dort werdet ihr sterben. 27 Doch in eure Heimat, nach der ihr euch sehnt, werdet ihr nie mehr zurückkehren!« 28 Ihr fragt: »Ist König Jojachin wirklich wie ein zerbrochenes Tongefäß, das keiner mehr gebrauchen kann? Warum jagt man ihn und seine Kinder fort in ein unbekanntes Land?« 29 Hört her, ihr Bewohner des ganzen Landes, hört auf das Wort des HERRN! 30 So spricht der HERR: »Tragt diesen Mann als kinderlos in die Verzeichnisse ein; sein Leben lang hat er kein Glück! Keinem seiner Kinder wird es gelingen, als Nachkomme von David in Juda zu regieren!«Jeremia 22
Schlachter 2000
von Genfer BibelgesellschaftWarnung an das Königshaus Juda
1 So sprach der HERR: Geh hinab ins Haus des Königs von Juda und rede dort dieses Wort (Jer 21,11; Jer 22,18; Jer 34,2; Lk 3,19) 2 und sprich: Höre das Wort des HERRN, du König von Juda, der du auf dem Thron Davids sitzt, du samt deinen Knechten und deinem Volk, die zu diesen Toren eingehen! (Jer 17,20; Jer 19,3; Jer 29,20; Am 7,16) 3 So spricht der HERR: Übt Recht und Gerechtigkeit; errettet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers; bedrückt nicht den Fremdling, die Waise und die Witwe und tut ihnen keine Gewalt an, und vergießt kein unschuldiges Blut an diesem Ort! (3Mo 19,15; 5Mo 24,17; Ps 72,12; Jer 7,5; Jer 21,12) 4 Denn wenn ihr dieses Wort wirklich befolgt, so sollen durch die Tore dieses Hauses Könige einziehen, die auf dem Thron Davids sitzen, die auf Wagen fahren und auf Rossen reiten, sie und ihre Knechte und ihr Volk. (Jer 17,25) 5 Wenn ihr aber diesen Worten nicht gehorcht, so schwöre ich bei mir selbst, spricht der HERR, dass dieses Haus zur Ruine werden soll! (1Mo 22,16; 2Chr 7,21; Mi 3,12; Hebr 6,13) 6 Denn so spricht der HERR über das Haus des Königs von Juda: Wie Gilead giltst du mir, wie ein Gipfel des Libanon — doch wahrlich, ich will dich zur Wüste machen, zu einer unbewohnten Stadt! (3Mo 26,31; 4Mo 32,1; Jes 37,24; Jer 8,22; Jer 46,11) 7 Und ich werde Verderber gegen dich weihen, jeden mit seinen Waffen; die werden deine auserlesenen Zedern abhauen und ins Feuer werfen. (Jes 10,33; Jer 21,14; Sach 11,1) 8 Und es werden viele Heiden an dieser Stadt vorüberziehen und einer zum anderen sagen: Warum hat der HERR dieser großen Stadt so etwas angetan? (1Kön 9,8; 2Chr 7,20; Dan 9,7) 9 Und man wird antworten: Weil sie den Bund des HERRN, ihres Gottes, verlassen und andere Götter angebetet und ihnen gedient haben! (5Mo 29,25; 2Kön 22,17; Jer 40,2) 10 Beweint nicht den Verstorbenen und beklagt ihn nicht! Beweint vielmehr den, der hinwegzieht; denn er wird nicht mehr zurückkehren und sein Vaterland nicht mehr sehen! (2Kön 23,34; 2Chr 34,28; 2Chr 35,23; Spr 27,8; Jes 57,1; Hes 19,3) 11 Denn so spricht der HERR von Schallum, dem Sohn Josias, des Königs von Juda, der anstelle seines Vaters Josia regierte und von diesem Ort weggezogen ist: Er wird nicht mehr hierher zurückkehren, (2Kön 23,31; 1Chr 3,15; 2Chr 36,1) 12 sondern an dem Ort, an den man ihn gefangen wegführte, dort wird er sterben und dieses Land nicht wiedersehen! (3Mo 26,38; 2Kön 23,34) 13 Wehe dem, der sein Haus mit Unrecht baut und seine Obergemächer mit Ungerechtigkeit, der seinen Nächsten umsonst arbeiten lässt und ihm seinen Lohn nicht gibt, (3Mo 19,13; 5Mo 24,15; Jer 22,18; Mi 3,10; Hab 2,9; Mal 3,5; Jak 5,4) 14 der spricht: »Ich will mir ein geräumiges Haus und weite Obergemächer bauen«, und sich Fenster machen lässt und es mit Zedern täfelt und mit roter Farbe anstreicht! (Am 6,8) 15 Bist du damit König, dass du dich im Bau von Zedernpalästen hervortust? Hat nicht dein Vater auch gegessen und getrunken und doch Recht und Gerechtigkeit geübt? Damals stand es gut mit ihm. (2Sam 23,5; 2Kön 23,25; Spr 29,14; Jes 3,10) 16 Ja, wenn man den Bedrängten und Armen zum Recht verhilft, dann steht es gut! Bedeutet das nicht, mich zu erkennen?, spricht der HERR. (Jer 9,23; Mi 6,8) 17 Aber deine Augen und dein Herz sind auf nichts anderes aus als auf deinen Gewinn, und auf das Vergießen unschuldigen Blutes und darauf, Bedrückung und Misshandlung zu verüben! (5Mo 28,33; Jer 17,9; Mt 6,21; 2Petr 2,14) 18 Darum, so spricht der HERR über Jojakim, den Sohn Josias, den König von Juda: Man wird nicht um ihn klagen: »Ach, mein Bruder!« oder »Ach, meine Schwester!« Man wird auch nicht um ihn klagen: »Ach, mein Herr!« oder »Ach, seine Majestät!«, (1Kön 13,30; Jer 16,4; Jer 16,6; Jer 34,5) 19 sondern er soll wie ein Esel begraben werden, indem man ihn fortschleift und hinwirft, fern von den Toren Jerusalems! (Jer 15,3; Jer 36,30) 20 Steige auf den Libanon und schreie; erhebe deine Stimme in Baschan und schreie vom [Gebirge] Abarim herunter; denn alle deine Liebhaber sind zerschmettert! (5Mo 32,49; Jes 13,16; Hos 14,1) 21 Ich habe zu dir geredet, als es dir noch gut ging; aber du sagtest: »Ich will nicht hören!« Das war deine Art von deiner Jugend an, dass du nicht auf meine Stimme hörtest. (Jer 2,25; Jer 2,31; Jer 3,25; Jer 7,23; Jer 11,7) 22 Der Sturmwind wird alle deine Hirten weiden, und deine Liebhaber müssen in die Gefangenschaft wandern. Ja, dann wirst du zuschanden werden und dich schämen müssen wegen aller deiner Bosheit. (Jer 2,26; Jer 6,15; Jer 22,20; Jer 23,1; Hes 36,32) 23 Die du jetzt auf dem Libanon wohnst und auf Zedernbäumen nistest — wie erbarmungswürdig wirst du sein, wenn dich Krämpfe ankommen werden, Wehen wie eine Frau, die gebären soll! (Jer 4,31; Hab 2,9) 24 So wahr ich lebe, spricht der HERR: Selbst wenn Konja, der Sohn Jojakims, der König von Juda, ein Siegelring an meiner Hand wäre, so würde ich dich doch davon abreißen! (2Kön 24,6; 1Chr 3,16; Jer 37,1; Mt 1,11) 25 Und ich werde dich in die Hand derer geben, die nach deinem Leben trachten, in die Hand derer, vor denen du dich fürchtest, nämlich in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand der Chaldäer. (2Kön 24,12; Spr 10,24; Jer 21,7) 26 Und ich will dich samt deiner Mutter, die dich geboren hat, in ein fremdes Land schleudern, in dem ihr nicht geboren seid, und dort sollt ihr sterben! (2Kön 24,15; Jes 22,17; Jer 15,2; Hes 19,9) 27 Aber in das Land, in das sie sich sehnen zurückzukehren, dorthin werden sie nicht wieder zurückkehren! (Jer 22,11; Jer 44,14) 28 Ist dieser Mann, dieser Konja, denn ein verworfenes, zertrümmertes Gefäß? Ist er ein Geschirr, an dem man keinen Gefallen findet? Warum wurde er samt seinem Samen weggeschleudert und hingeworfen in ein Land, das ihnen unbekannt ist? (Jer 48,38; Hos 8,8) 29 O Land, Land, Land, höre das Wort des HERRN! (5Mo 32,1; Jes 1,2; Jer 6,19; Mi 6,1) 30 So spricht der HERR: Schreibt diesen Mann auf als kinderlos, als einen Mann, der sein Leben lang nicht gedeihen wird; ja, keiner seiner Nachkommen wird gedeihen, dass er auf dem Thron Davids sitzen und weiterhin über Juda herrschen könnte! (1Chr 3,17; Jer 36,30; Mt 1,11)Jeremia 22
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag ZürichDrohung gegen den König
1 So spricht der HERR: Geh hinab in das Haus des Königs von Juda und sprich dort dieses Wort (Jer 7,2; Jer 21,11) 2 und sage: Höre das Wort des HERRN, König von Juda, der du auf dem Thron Davids sitzt, du und deine Diener und dein Volk, die ihr durch diese Tore einzieht: 3 So spricht der HERR: Übt Recht und Gerechtigkeit, und rettet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers, und unterdrückt nicht den Fremden, die Waise und die Witwe, und tut ihnen keine Gewalt an, und vergiesst kein unschuldiges Blut an dieser Stätte. (Jes 1,17; Jer 7,6; Jer 21,12; Jer 22,16) 4 Wenn ihr wirklich nach diesem Wort handelt, dann werden durch die Tore dieses Hauses in Wagen und auf Pferden Könige einziehen, die auf dem Thron Davids sitzen, sie und ihre Diener und ihr Volk. (Jer 17,24) 5 Wenn ihr aber nicht auf diese Worte hört, habe ich mir geschworen, Spruch des HERRN, dass dieses Haus ein Trümmerhaufen wird. (1Kön 9,8; Jer 12,7) 6 Denn so spricht der HERR über das Haus des Königs von Juda: Gilead bist du für mich, der Gipfel des Libanon. Ich mache dich zur Wüste, zu unbewohnten Städten! (Jer 2,15; Jer 8,22) 7 Und ich werde gegen dich Zerstörer weihen, einen jeden mit seinen Waffen, und sie werden deine erlesenen Zedern fällen und sie ins Feuer werfen. (Jer 6,4; Jer 21,14) 8 Und viele Nationen werden an dieser Stadt vorübergehen, und ein jeder wird zu seinem Nächsten sagen: Warum hat der HERR so an dieser grossen Stadt gehandelt? (5Mo 29,24; 1Kön 9,8; Jer 5,19) 9 Dann wird man sagen: Weil sie den Bund des HERRN, ihres Gottes, verlassen und sich vor anderen Göttern niedergeworfen und ihnen gedient haben. (Jer 16,11) 10 Weint nicht um den, der tot ist, und trauert nicht um ihn! Weint, weint um den, der fortgeht, denn er kehrt nicht mehr zurück, und sieht sein Heimatland nicht wieder. (2Kön 23,29; 2Chr 35,24) 11 Denn so spricht der HERR über Schallum, den Sohn des Joschijahu, den König von Juda, der König ist an Joschijahus, seines Vaters, Statt, der fortgezogen ist von diesem Ort: Nie mehr wird er dahin zurückkehren, 12 sondern an dem Ort, wohin man ihn in die Verbannung geführt hat, wird er sterben, dieses Land aber wird er nicht wiedersehen. (2Chr 36,1) 13 Wehe dem, der sein Haus nicht auf Gerechtigkeit baut und seine Obergemächer nicht auf Recht, der seinen Nächsten ohne Entgelt arbeiten lässt und ihm seinen Lohn nicht gibt! (3Mo 19,13; Jer 22,16; Mi 3,10; Hab 2,12) 14 Der sagt: Ich will mir ein geräumiges Haus bauen und luftige Obergemächer! Und der sich darin Fenster[1] ausbricht - mit Zedernholz ist es getäfelt - und es mit Mennige streicht. 15 Bist du dafür König, dass du wetteiferst um Zedernholz? Dein Vater, hat nicht auch er gegessen und getrunken? Er aber hat Recht und Gerechtigkeit geübt. Ihm ging es damals gut. (2Kön 23,3; 2Kön 23,5; 2Kön 23,25) 16 Er sorgte für das Recht des Elenden und des Armen. Damals war es gut. Heisst nicht dies, mich zu erkennen? Spruch des HERRN. (Jer 31,34; Hos 6,6) 17 Deine Augen aber und dein Herz sind auf nichts gerichtet als auf deinen Gewinn und darauf, unschuldiges Blut zu vergiessen, und darauf, zu unterdrücken und zu erpressen. (Jer 2,34; Jer 5,28; Jer 8,10) 18 Darum, so spricht der HERR über Jehojakim, den Sohn des Joschijahu, den König von Juda: Man wird nicht um ihn klagen: Ach, mein Bruder! Und: Ach, Schwester! Man wird nicht um ihn klagen: Ach, Herr! Und: Ach, seine Hoheit! (Jer 16,6; Jer 34,5) 19 Wie ein Esel begraben wird, wird er begraben werden, fortschleifen und hinwerfen wird man ihn weit draussen vor die Tore Jerusalems. (Jer 36,30) 20 Steig auf den Libanon und schreie, und im Baschan lass deine Stimme hören, und schreie vom Abarim[2], denn alle deine Liebhaber sind zerbrochen! (Jer 30,14) 21 Ich habe dir zugeredet, als du keine Sorgen kanntest. Du hast gesagt: Ich werde nicht hören! Das ist dein Weg seit deiner Jugend: Du hast nicht auf meine Stimme gehört! (Jer 2,25; Jer 3,24; Jer 32,23; Jer 32,30) 22 Der Sturm wird alle deine Hirten weiden, und deine Liebhaber werden in die Gefangenschaft gehen. Dann wirst du dich schämen und zuschanden werden all deiner Bosheit wegen. (Jer 6,15; Jer 23,1) 23 Die du auf dem Libanon thronst, eingenistet in den Zedern, wie wirst du stöhnen, wenn Wehen dich ereilen - Schmerzen wie die einer Gebärenden! (Hes 17,3) 24 So wahr ich lebe, Spruch des HERRN: Selbst wenn Konjahu[3], der Sohn des Jehojakim, der König von Juda, ein Siegelring wäre an meiner rechten Hand, ich würde dich von der Hand reissen. (Jer 2,22; Hag 2,23) 25 Und ich werde dich in die Hand derer geben, die dir nach dem Leben trachten, und in die Hand derer, vor denen dir graut, und in die Hand Nebukadrezzars, des Königs von Babel, in die Hand der Kasdäer. (Jer 21,7; Jer 32,28; Jer 52,28) 26 Und dich und deine Mutter, die dich geboren hat, werde ich in ein anderes Land schleudern, in dem ihr nicht geboren wurdet, und dort werdet ihr sterben. (2Kön 10,18; 2Kön 24,15; 2Kön 25,30) 27 In das Land aber, in das sie sich zurücksehnen, dahin werden sie nicht zurückkehren. 28 Ist dieser Mann, Konjahu, ein verachtetes Tongefäss, das man zerschlagen kann? Ist er ein Gefäss, an dem niemand Gefallen hat? Warum sind sie fortgeschleudert worden, er und seine Nachkommen, und in das Land geworfen worden, das sie nicht kannten? (Jer 19,11) 29 Land, Land, Land, höre das Wort des HERRN! (Jer 6,19) 30 So spricht der HERR: Schreibt diesen Mann auf als kinderlos, als einen Mann, dem nichts gelingt sein Leben lang, denn keinem seiner Nachkommen wird es gelingen, auf dem Thron Davids zu sitzen und noch einmal zu herrschen über Juda! (Jer 36,30)Jeremia 22
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftAufruf zur Trauer über König Schallum
10 Volk von Juda, trauere nicht um den König, der gefallen ist; weine nicht wegen Joschija! Weine vielmehr um den anderen, den sie weggeführt haben, denn er wird dieses Land nicht wiedersehen, in dem er geboren wurde![1] 11 Der HERR sagt über Schallum, den König von Juda, der seinem Vater Joschija auf dem Thron folgte und der diese Stadt verlassen musste: »Schallum wird nicht hierher zurückkehren. 12 Er wird sterben an dem Ort, an den sie ihn verschleppt haben; dieses Land wird er nicht wiedersehen!«Gerichtswort gegen König Jojakim
13 Weh dir! Du baust deinen Palast auf Unrecht und stockst ihn auf, ohne dich um Gerechtigkeit zu kümmern. Du lässt die Leute für dich arbeiten und gibst ihnen keinen Lohn. (3Mo 19,13) 14 Du sagst: »Ich baue mir einen großen Palast mit geräumigen Zimmern im Obergeschoss!« Du setzt Fenster ein, täfelst das Haus mit Zedernholz, malst es rot an. 15 Meinst du, du musst dich dadurch als König erweisen, dass du Prachtbauten aus Zedernholz errichtest wie andere Könige? Hat dein Vater nicht auch gut gegessen und getrunken und es sich wohl sein lassen? Aber er regierte gerecht, weil er sich an die Weisungen Gottes hielt, und deshalb ging es ihm gut. (Sir 49,1) 16 Den Schwachen und Armen verhalf er zum Recht, deshalb stand alles gut. »Wer so handelt, zeigt, dass er mich kennt«, sagt der HERR. 17 Aber du siehst nur deinen eigenen Vorteil und denkst an nichts anderes. Du vergießt das Blut unschuldiger Menschen und unterdrückst dein Volk mit harter Gewalt. (Jer 7,6; Jer 26,23) 18 Darum sagt der HERR über König Jojakim, den Sohn von Joschija: »Es wird für ihn keine Totenklage geben. Niemand wird rufen: ›Ach, Brüder, ach, Schwestern, warum musste er sterben!‹ Sie werden auch nicht klagen: ›Ach, unser Herrscher! Ach, seine Majestät!‹ (Jer 16,6) 19 Er bekommt kein Begräbnis, er wird beseitigt wie ein toter Esel: Sie schleifen ihn weg und werfen ihn draußen vor den Toren Jerusalems hin.« (Jer 36,30)Jerusalems Ende ist abzusehen
20 Der HERR sagt: »Steig auf den Gipfel des Libanons, du Volk von Jerusalem, und stimme das Klagegeschrei an! Klage laut auf der Hochebene von Baschan und vom Abarim-Gebirge herab, denn alle deine Verbündeten wurden vernichtend geschlagen! 21 Ich hatte dich gewarnt, als dir noch keine Gefahr drohte. Aber du sagtest: ›Lass mich in Ruhe!‹ Das war deine Art; schon von Jugend an wolltest du nicht auf mich hören. (Jer 2,25; Jer 18,12) 22 Wie deine Verbündeten, so werden auch deine eigenen Führer in die Gefangenschaft geführt; sie werden alle weggefegt wie von einem Sturm. So erntest du Schmach und Schande für all das Unrecht, das du getan hast. 23 Noch thronst du hoch wie auf dem Libanon und wohnst in Palästen aus Zedernholz. Wie wirst du stöhnen, wenn das Unglück über dich kommt; stöhnen und schreien wirst du wie eine Frau, die in Wehen liegt!«Gottes Urteil über König Jojachin
24 Jeremia bekam den Auftrag, dem neuen König zu verkünden:[2] »So gewiss ich lebe, sagt der HERR, selbst wenn du, Konja,[3] Sohn Jojakims, ein Siegelring an meiner rechten Hand wärst, ich würde dich wegreißen. (Jer 13,18) 25 Ich liefere dich an deine Feinde aus, die dir nach dem Leben stehen und vor denen du Angst hast, an Nebukadnezzar, den König von Babylonien, und an seine Kriegsleute. 26 Ich werde dich und deine Mutter gewaltsam in ein fremdes Land schaffen. Dort müsst ihr beide sterben. 27 Eure Heimat werdet ihr nie wiedersehen, sosehr ihr euch danach sehnen werdet.« 28 Ist dieser Konja wirklich so wertlos wie ein zerbrochener Krug, den niemand mehr haben will? Warum werden er und seine Kinder weggenommen und fortgeschleudert in ein Land, das sie nicht kennen? 29-30 Land, Land, Land! Höre das Wort, das der HERR sagt: »In der Liste der Könige schreibt unter den Namen dieses Mannes: ›Kinderlos. Hatte sein Leben lang nur Misserfolg.‹ Denn keinem seiner Nachkommen wird es gelingen, sich auf den Thron Davids zu setzen und wieder über Juda zu herrschen.« (1Chr 3,17; Jer 36,30)Jeremia 22
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.