2.Chronik 18

Lutherbibel 2017

1 Und Joschafat hatte großen Reichtum und viel Ehre und verschwägerte sich mit Ahab. (1Kön 22,1; 2Chr 17,5)2 Und nach einigen Jahren zog er hinab zu Ahab nach Samaria. Und Ahab ließ für ihn und für das Volk, das bei ihm war, viele Schafe und Rinder schlachten. Und er beredete ihn, dass er hinaufzöge nach Ramot in Gilead.3 Ahab, der König von Israel, sprach zu Joschafat, dem König von Juda: Willst du mit mir nach Ramot in Gilead ziehen? Er sprach zu ihm: Ich bin wie du und mein Volk wie dein Volk; wir wollen mit dir in den Kampf.4 Aber Joschafat sprach zum König von Israel: Frage doch zuerst nach dem Wort des HERRN! (2Kön 3,11)5 Und der König von Israel versammelte die Propheten, vierhundert Mann, und sprach zu ihnen: Sollen wir nach Ramot in Gilead in den Kampf ziehen oder soll ich’s lassen? Sie sprachen: Zieh hinauf! Gott wird es in des Königs Hand geben.6 Joschafat aber sprach: Ist nicht noch irgendein Prophet des HERRN hier, dass wir durch ihn den Herrn befragen?7 Der König von Israel sprach zu Joschafat: Es ist noch ein Mann hier, durch den man den HERRN befragen kann; aber ich bin ihm gram, denn er weissagt über mich nichts Gutes, sondern immer nur Böses, nämlich Micha, der Sohn Jimlas. Joschafat sprach: Der König rede so nicht.8 Und der König von Israel rief einen seiner Kämmerer und sprach: Bringe eilends her Micha, den Sohn Jimlas!9 Und der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, saßen ein jeder auf seinem Thron, mit ihren königlichen Kleidern angetan. Sie saßen aber auf dem Platz vor dem Tor von Samaria, und alle Propheten weissagten vor ihnen.10 Und Zidkija, der Sohn Kenaanas, machte sich eiserne Hörner und sprach: So spricht der HERR: Hiermit wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie aufreibst. (2Chr 23,1)11 Und alle Propheten weissagten ebenso und sprachen: Zieh hinauf nach Ramot in Gilead! Es wird dir gelingen, der HERR wird es in des Königs Hand geben.12 Und der Bote, der hingegangen war, um Micha zu rufen, sprach zu ihm: Siehe, die Worte der Propheten sind einmütig gut für den König. Lass doch auch dein Wort wie ihr Wort sein und rede Gutes.13 Micha aber sprach: So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden.14 Und als er zum König kam, sprach der König zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramot in Gilead in den Kampf ziehen oder soll ich’s lassen? Er sprach: Ja, zieht hinauf! Es wird euch gelingen, sie werden in eure Hände gegeben werden.15 Aber der König sprach zu ihm: Wie oft soll ich dich beschwören, dass du mir im Namen des HERRN nichts als die Wahrheit sagst!16 Da sprach er: Ich sah ganz Israel zerstreut auf den Bergen wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der HERR sprach: Diese haben keinen Herrn. Ein jeder kehre wieder heim mit Frieden! (Mt 9,36)17 Da sprach der König von Israel zu Joschafat: Sagte ich dir nicht: Er weissagt nichts Gutes über mich, sondern nur Böses?18 Micha aber sprach: Darum höret des HERRN Wort! Ich sah den HERRN sitzen auf seinem Thron, und das ganze himmlische Heer stand zu seiner Rechten und zu seiner Linken. (Jes 6,1)19 Und der HERR sprach: Wer will Ahab, den König von Israel, betören, dass er hinaufziehe und falle bei Ramot in Gilead? Und als dieser so und jener anders redete,20 trat der Geist vor und stellte sich vor den HERRN und sprach: Ich will ihn betören. Der HERR aber sprach zu ihm: Womit? (Hi 1,6)21 Er sprach: Ich will ausfahren und ein Lügengeist sein in aller seiner Propheten Mund. Und der Herr sprach: Du wirst ihn betören und wirst es ausrichten; fahr hin und tu das!22 Nun siehe, der HERR hat einen Lügengeist in den Mund dieser deiner Propheten gegeben, und der HERR hat Unheil gegen dich geredet.23 Da trat herzu Zidkija, der Sohn Kenaanas, und schlug Micha auf die Backe und sprach: Auf welchem Wege sollte der Geist des HERRN von mir gewichen sein, um nun durch dich zu reden? (2Chr 10,1)24 Micha sprach: Wahrlich, an jenem Tage wirst du’s sehen, wenn du von einer Kammer in die andere gehst, um dich zu verstecken.25 Aber der König von Israel sprach: Nehmt Micha und bringt ihn zu Amon, dem Stadthauptmann, und zu Joasch, dem Sohn des Königs,26 und sagt: So spricht der König: Legt diesen ins Gefängnis und speist ihn nur kärglich mit Brot und Wasser, bis ich wiederkomme mit Frieden! (2Chr 16,10)27 Micha sprach: Kommst du mit Frieden wieder, so hat der HERR nicht durch mich geredet. Und er sprach: Höret, alle Völker!28 So zogen der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, hinauf nach Ramot in Gilead.29 Und der König von Israel sprach zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und in den Kampf ziehen, du aber behalte deine königlichen Kleider an! Und der König von Israel verkleidete sich, und sie zogen in den Kampf.30 Aber der König von Aram hatte den Obersten über seine Wagen geboten: Ihr sollt nicht kämpfen, weder gegen Klein noch gegen Groß, sondern allein gegen den König von Israel.31 Als nun die Obersten der Wagen Joschafat sahen, dachten sie, es sei der König von Israel, und umringten ihn, um gegen ihn zu kämpfen. Aber Joschafat schrie und der HERR half ihm und Gott lockte sie von ihm weg.32 Denn als die Obersten der Wagen merkten, dass er nicht der König von Israel war, wandten sie sich von ihm ab.33 Es spannte aber ein Mann seinen Bogen von ungefähr und schoss den König von Israel zwischen Panzer und Wehrgehänge. Da sprach er zu seinem Wagenlenker: Wende um und führe mich aus dem Kampf; denn ich bin verwundet!34 Aber der Kampf nahm immer mehr zu an jenem Tage, und der König von Israel blieb in seinem Wagen stehen gegenüber den Aramäern bis zum Abend; und er starb, als die Sonne unterging.

2.Chronik 18

Elberfelder Bibel

1 So hatte Joschafat Reichtum und Ehre in Fülle. Und er verschwägerte sich mit Ahab. (1Kön 22,45; 2Chr 17,5; 2Chr 20,35; 2Chr 21,6; 2Kor 6,14)2 Und nach Verlauf von einigen Jahren zog er zu Ahab nach Samaria hinab. Und Ahab schlachtete für ihn und für das Volk, das bei ihm war, Schafe und Rinder in Menge. Und er verleitete ihn, gegen Ramot ⟨in⟩ Gilead hinaufzuziehen.3 Und Ahab, der König von Israel, sagte zu Joschafat, dem König von Juda: Willst du mit mir nach Ramot ⟨in⟩ Gilead ziehen? Und er sprach zu ihm: Ich bin wie du, und mein Volk ist wie dein Volk. ⟨Ich ziehe⟩ mit dir in den Kampf. (2Chr 19,2)4 Und Joschafat sagte zum König von Israel: Befrage doch heute[1] das Wort des HERRN!5 Da versammelte der König von Israel die Propheten, vierhundert Mann, und er sagte zu ihnen: Sollen wir gegen Ramot ⟨in⟩ Gilead in den Kampf ziehen, oder soll ich es lassen? Sie sagten: Zieh hinauf, und Gott wird es in die Hand des Königs geben! (Jer 23,16)6 Aber Joschafat sagte: Ist hier kein Prophet des HERRN mehr, dass wir durch ihn ⟨den HERRN⟩ befragen? (2Kön 3,11)7 Da sagte der König von Israel zu Joschafat: Einen Mann gibt es noch, durch den man den HERRN befragen könnte, aber ich hasse ihn, denn er weissagt nichts Gutes über mich, sondern immer ⟨nur⟩ Böses. Es ist Micha, der Sohn des Jimla. Joschafat aber sagte: Der König spreche nicht so! –8 Da rief der König von Israel einen Hofbeamten[2] und sagte: Hol schnell Micha, den Sohn des Jimla!9 Und der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, saßen jeder auf seinem Thron, bekleidet mit ⟨königlichen⟩ Gewändern, und sie saßen auf einem freien Platz am Toreingang von Samaria. Und alle Propheten weissagten vor ihnen.10 Und Zedekia, der Sohn des Kenaana, machte sich eiserne Hörner und sagte: So spricht der HERR: Mit denen wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast.11 Ebenso weissagten alle Propheten, indem sie sagten: Zieh hinauf nach Ramot ⟨in⟩ Gilead und führe ⟨Israel⟩ zum Sieg! Der HERR wird es in die Hand des Königs geben.12 Der Bote aber, der hingegangen war, Micha zu rufen, redete zu ihm und sagte: Siehe, die Worte der Propheten sind einstimmig[3] gut für den König. Lass doch dein Wort sein wie ⟨das Wort⟩ eines von ihnen und rede Gutes!13 Micha aber sagte: So wahr der HERR lebt, nur was mein Gott ⟨mir⟩ sagen wird, das werde ich reden!14 Und als er zum König kam, sagte der König zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramot ⟨in⟩ Gilead in den Kampf ziehen, oder soll ich es lassen? Da sagte er: Zieht hinauf und führt ⟨Israel⟩ zum Sieg! Und sie werden in eure Hand gegeben werden.15 Der König aber sagte zu ihm: Wievielmal muss ich dich beschwören, dass du im Namen des HERRN nichts zu mir redest als nur Wahrheit?16 Da sagte er: Ich sah ganz Israel auf den Bergen zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der HERR sprach: Diese haben keinen Herrn. Sie sollen in Frieden zurückkehren, jeder in sein Haus!17 Da sagte der König von Israel zu Joschafat: Habe ich dir nicht gesagt, er weissagt nichts Gutes über mich, sondern ⟨nur⟩ Böses?18 Und Micha[4] sprach: Darum hört das Wort des HERRN: Ich sah den HERRN auf seinem Thron sitzen und das ganze Heer des Himmels zu seiner Rechten und zu seiner Linken stehen.19 Und der HERR sprach: Wer will Ahab, den König von Israel, betören, dass er hinaufzieht und bei Ramot ⟨in⟩ Gilead fällt? Und der eine sagte dies, und der andere sagte das.20 Da trat der Geist hervor und stellte sich vor den HERRN und sagte: Ich will ihn betören. Und der HERR sprach zu ihm: Womit?21 Da sagte er: Ich will ausgehen und will ein Lügengeist sein im Mund aller seiner Propheten. Und er sprach: Du sollst ihn betören und wirst es auch können. Geh aus und mach ⟨es⟩ so! (2Thess 2,11)22 Und nun, siehe, der HERR hat einen Lügengeist in den Mund dieser deiner Propheten gegeben, denn der HERR hat Unheil über dich geredet. (Jes 19,14)23 Da trat Zedekia, der Sohn des Kenaana, heran und schlug Micha auf die Backe und sagte: Auf welchem Weg ist ⟨denn⟩ der Geist des HERRN von mir gewichen, um mit dir zu reden?24 Micha sagte: Siehe, du wirst es an jenem Tag sehen, wenn du von Zimmer zu Zimmer flüchtest[5], um dich zu verstecken.25 Da sagte der König von Israel: Nehmt Micha und führt ihn zurück zu Amon, dem Obersten der Stadt, und zu Joasch, dem Sohn des Königs,26 und sagt: So spricht der König: Setzt diesen ins Gefängnis und speist ihn mit Brot der Bedrängnis und mit Wasser der Bedrängnis[6], bis ich in Frieden zurückkomme! (2Chr 16,10; Jer 36,26)27 Micha aber sagte: Wenn du je in Frieden zurückkehrst, ⟨dann⟩ hat der HERR nicht durch mich geredet! Und er sprach: Hört es, ihr Völker alle!28 Und der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, zogen hinauf nach Ramot ⟨in⟩ Gilead.29 Und der König von Israel sagte zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und in den Kampf ziehen. Du aber lege deine ⟨königlichen⟩ Kleider an! So verkleidete sich der König von Israel, und sie zogen in den Kampf. (2Chr 35,22)30 Der König von Aram hatte aber seinen Wagenführern befohlen: Ihr sollt weder gegen einen Geringen noch gegen einen Großen kämpfen, sondern gegen den König von Israel allein!31 Und es geschah, als die Wagenführer Joschafat sahen, da sagten sie ⟨sich⟩: Das ist der König von Israel! Und sie umringten ihn, um ihn anzugreifen[7]. Da schrie Joschafat um Hilfe. Und der HERR half ihm, und Gott lenkte sie von ihm ab[8]. (1Chr 5,20; 2Chr 13,14; Ps 56,10)32 Und es geschah, als die Wagenführer sahen, dass nicht er der König von Israel war, da wandten sie sich von ihm ab.33 Und ein Mann spannte den Bogen aufs Geratewohl[9] und traf den König von Israel zwischen die Tragbänder ⟨des Panzers⟩ und den Panzer. Da sagte er zu seinem Wagenlenker: Wende um[10] und bring mich aus der Schlacht[11] heraus, denn ich bin schwer verwundet[12]! (2Chr 35,23)34 Und der Kampf wurde heftig an jenem Tag, und der König von Israel blieb aufrecht stehen in dem Wagen angesichts der Aramäer bis zum Abend. Und er starb zur Zeit des Sonnenuntergangs.

2.Chronik 18

Hoffnung für alle

1 Joschafat war sehr reich und genoss hohes Ansehen. Seinen ältesten Sohn verheiratete er mit einer Tochter König Ahabs von Israel.[1] (1Kön 22,1; 2Chr 21,6)2 Nach einigen Jahren besuchte er Ahab in Samaria. Der israelitische König ließ für seinen Gast und dessen Gefolge viele Schafe und Rinder schlachten. Dann versuchte er, ihn zu einem gemeinsamen Feldzug gegen die Stadt Ramot im Gebiet von Gilead zu überreden.3 »Willst du nicht mit mir in den Kampf ziehen?«, fragte er den König von Juda. Joschafat antwortete: »Ja, du kannst auf mich zählen! Ich ziehe mit dir und stelle dir meine Truppen zur Verfügung.4 Doch bitte frag zuerst den HERRN, was er zu diesem Feldzug sagt.«5 Da ließ König Ahab von Israel seine Propheten zu sich rufen – es waren etwa 400 – und fragte sie: »Sollen wir Ramot in Gilead angreifen oder nicht?« »Geh nur«, ermutigten sie ihn, »Gott wird dir zum Sieg über diese Stadt verhelfen.«6 Aber Joschafat gab sich noch nicht zufrieden. »Gibt es hier in Israel keinen echten Propheten, der für uns den HERRN befragen könnte?«, wollte er wissen.7 Ahab antwortete: »Doch, es gibt noch einen, durch den man den HERRN befragen kann. Aber ich hasse ihn, denn er kündigt mir immer nur Unglück an, nie etwas Gutes! Es ist Micha, der Sohn von Jimla.« Joschafat entgegnete: »So solltest du als König nicht sprechen!«8 Da rief König Ahab einen Hofbeamten und befahl ihm: »Hol sofort Micha, den Sohn von Jimla, zu uns!«9 In ihren königlichen Gewändern setzten sich Ahab und Joschafat auf zwei Thronsessel, die man für sie auf einem großen Platz beim Stadttor von Samaria aufgestellt hatte. Dorthin kamen die 400 Propheten von Ahab. Ohne Ausnahme sagten sie den Königen einen erfolgreichen Ausgang des Feldzugs voraus.10 Einer von ihnen, Zedekia, der Sohn von Kenaana, hatte sich eiserne Hörner gemacht und rief: »Höre, was der HERR dir sagen lässt: ›Wie ein Stier mit eisernen Hörnern wirst du die Syrer niederstoßen und nicht eher ruhen, bis du sie in Grund und Boden gestampft hast!‹«11 Die anderen Propheten redeten ähnlich: »Geh nur nach Ramot in Gilead! Der HERR wird die Stadt in deine Gewalt geben, und dann kommst du als Sieger zurück!«12 Der Hofbeamte, der Micha holen musste, forderte ihn unterwegs auf: »Alle Propheten haben dem König nur Gutes angekündigt. Du weißt also, was du zu tun hast: Sag auch du dem König den Sieg voraus!«13 Doch Micha widersprach: »So wahr der HERR lebt: Ich werde nur das sagen, was mein Gott mir aufträgt!«14 Als Micha vor Ahab stand, fragte ihn der König: »Micha, sollen wir gegen Ramot in Gilead in den Kampf ziehen oder nicht?« »Natürlich, greift nur an!«, antwortete der Prophet. »Bestimmt wird die Stadt in eure Gewalt gegeben, und ihr kommt als die großen Sieger zurück!«15 Doch der König hakte nach: »Wie oft muss ich dich beschwören, damit du mir nur die reine Wahrheit sagst? Was hat der HERR dir gezeigt?«16 Da antwortete Micha: »Ich sah das Heer der Israeliten über alle Berge verstreut wie Schafe, die keinen Hirten mehr haben. Der HERR sprach zu mir: ›Diese Soldaten haben keinen Herrn mehr, der sie führt. Sie können getrost nach Hause zurückkehren.‹«17 »Siehst du?«, wandte der König von Israel sich nun an Joschafat. »Ich habe es doch gleich gesagt, dass er mir immer nur Unglück prophezeit und nie etwas Gutes!«18 Micha aber fuhr fort: »Hört zu! Ich will euch erzählen, was der HERR mir gezeigt hat: Ich sah ihn auf seinem Thron sitzen, umgeben von seinem himmlischen Hofstaat.19 Er fragte: ›Wer will Ahab dazu verleiten, gegen Ramot in Gilead zu kämpfen? Der König soll dort ums Leben kommen.‹ Die Versammelten machten diesen und jenen Vorschlag,20 bis schließlich ein Geist vor den HERRN trat und sagte: ›Ich werde ihn dazu bringen!‹ ›Wie willst du das tun?‹, fragte der HERR.21 ›Ich lasse alle Propheten von Ahab Lügen erzählen‹, antwortete er. ›Ich rede durch sie als ein Lügengeist.‹ Da sagte Gott zu dem Geist: ›Du bist der Rechte, um Ahab in die Irre zu führen! Es wird dir auch gelingen. Geh und mach es so, wie du vorgeschlagen hast!‹22 Ahab, der HERR hat beschlossen, Unheil über dich zu bringen, darum hat er diesen Lügengeist zu deinen Propheten geschickt. Dieser Geist spricht nun aus ihrem Mund.«23 Jetzt kam Zedekia, der Sohn von Kenaana, nach vorne, gab Micha eine Ohrfeige und rief: »So, du behauptest, der Geist Gottes habe mich und die anderen Propheten verlassen, damit er mit dir reden kann? Beweis es, wenn du kannst!«24 »Warte nur«, sagte Micha, »bald kommt der Tag, an dem du dich vor den Feinden in die hinterste Kammer deines Hauses verkriechst. Dann wirst du an meine Worte denken!«25 Da befahl König Ahab: »Bringt Micha zu Amon, dem Stadtobersten, und zu meinem Sohn Joasch!26 Meldet ihnen: ›Befehl des Königs: Steckt diesen Mann ins Gefängnis und gebt ihm eine gekürzte Ration Brot und Wasser! Dort soll er bleiben, bis ich, König Ahab, unversehrt als Sieger aus dem Feldzug zurückkomme.‹«27 Da sagte Micha zum König: »Alle sollen es hören: Wenn du je wohlbehalten zurückkehrst, so hat heute nicht der HERR durch mich gesprochen.«28 König Ahab von Israel und König Joschafat von Juda zogen gemeinsam in den Kampf gegen die Stadt Ramot in Gilead. (1Kön 22,29)29 Vor der Schlacht sagte Ahab zu Joschafat: »Ich werde mich als einfacher Soldat verkleiden. Du aber kämpfe ruhig in deiner königlichen Rüstung!« Er zog sich einfache Soldatenkleider an, und sie gingen in die Schlacht.30 Der syrische König aber hatte seinen Wagenkämpfern befohlen: »Greift in der Schlacht einzig und allein den König von Israel an. Lasst euch von keinem ablenken – weder vom Fußvolk noch von den hohen Offizieren!«31 Bald hatten die syrischen Wagenkämpfer König Joschafat entdeckt. Sie hielten ihn für den König von Israel und griffen ihn von allen Seiten an. Joschafat schrie laut um Hilfe. Da griff der HERR ein und lenkte die Feinde von ihm ab.32 Als die Syrer merkten, dass es gar nicht König Ahab war, ließen sie ihn in Ruhe.33 Einer ihrer Soldaten schoss auf gut Glück einen Pfeil ab und traf den König von Israel genau an einer ungeschützten Stelle zwischen den Trägern seines Panzers. Ahab befahl dem Lenker seines Streitwagens: »Dreh um und bring mich vom Schlachtfeld; ich bin schwer verwundet!«34 Aber der Kampf tobte an diesem Tag immer heftiger. Um den Syrern die Stirn zu bieten, blieb Ahab doch noch auf dem Schlachtfeld und hielt sich aufrecht in seinem Wagen. Gegen Abend, als die Sonne unterging, starb er.

2.Chronik 18

Neue evangelistische Übersetzung

1 Joschafat hatte also jede Menge Reichtum und Ehre; und seinen Sohn ließ er eine Tochter Ahabs heiraten.2 Nach einigen Jahren besuchte er Ahab in Samaria. Ahab ließ eine Menge Rinder für ihn und sein Gefolge schlachten und überredete ihn zu einem gemeinsamen Feldzug gegen Ramot[1] in Gilead.[2]3 König Ahab von Israel fragte also König Joschafat von Juda: "Willst du mit mir in den Kampf gegen Ramot in Gilead ziehen?" Der erwiderte: "Ich ziehe mit dir, und mein Volk wird mit deinem Volk sein. Ja, ich ziehe mit in den Kampf!"4 Dann sagte Joschafat zum König von Israel: "Du solltest aber zuerst fragen, was Jahwe dazu sagt!"5 Da ließ der König von Israel die Propheten kommen, 400 Mann. Er fragte sie: "Sollen wir in den Kampf gegen Ramot in Gilead ziehen, oder soll ich es lassen?" – "Zieh hinauf", erwiderten sie, "Gott wird es in die Gewalt des Königs geben!"6 Aber Joschafat sagte: "Gibt es hier sonst keinen Propheten Jahwes mehr, durch den wir Gott befragen können?"7 "Es gibt noch einen, durch den man Jahwe fragen kann", erwiderte der König von Israel, "aber ich hasse ihn, weil er mir niemals Gutes, sondern immer nur Schlimmes prophezeit. Es ist Micha Ben-Jimla." Doch Joschafat sagte: "Der König sage das nicht!"8 Da rief der König von Israel einen Hofbeamten herbei und befahl ihm: "Schnell, hole Micha Ben-Jimla!"9 Der König von Israel und König Joschafat von Juda saßen im königlichen Ornat auf zwei Thronsesseln, die man für sie auf dem freien Platz am Toreingang von Samaria aufgestellt hatte. Und die Propheten weissagten vor ihnen.10 Ein gewisser Zidkija Ben-Kenaana hatte sich eiserne Hörner gemacht und rief: "So spricht Jahwe: 'Damit wirst du die Syrer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast!'"11 Die anderen Propheten weissagten ebenso. "Greif Ramot in Gilead an und führe Israel zum Sieg! Jahwe wird die Stadt in die Hand des Königs geben!"12 Der Bote, der Micha holen sollte, sagte unterwegs zu ihm: "Hör zu! Die Worte der Propheten sind einstimmig und sprechen für den König. Schließ dich doch ihrem Wort an und sage Gutes!"13 Micha erwiderte: "So wahr Jahwe lebt, ich sage nur das, was mein Gott mir aufträgt!"14 Als er zum König kam, fragte ihn dieser: "Micha, sollen wir in den Kampf gegen Ramot in Gilead ziehen, oder soll ich es lassen?" – "Zieh nur hin und führe Israel zum Sieg!", sagte er. "Sie sollen euch in die Hand gegeben werden."15 Doch der König entgegnete: "Wie oft muss ich dich noch beschwören, dass du mir nichts als die Wahrheit im Namen Jahwes verkündest!"16 Da sagte Micha: "Ich sah ganz Israel über die Berge zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und Jahwe sagte: 'Sie haben keinen Anführer mehr! Jeder kehre wohlbehalten in sein Haus zurück!'"17 Da sagte der König von Israel zu Joschafat: "Habe ich dir nicht gesagt, dass er mir nichts Gutes prophezeit, sondern immer nur Schlimmes?"18 Micha fuhr fort: "Darum hört das Wort Jahwes: Ich sah Jahwe sitzen auf seinem Thron. Das ganze Heer des Himmels stand rechts und links neben ihm.19 Jahwe fragte: 'Wer ködert Ahab, den König von Israel, dass er loszieht und bei Ramot in Gilead fällt?' Der eine sagte dies, der andere das.20 Zuletzt trat ein Geist vor. Er stellte sich vor Jahwe und sagte: 'Ich werde ihn ködern.' 'Womit?', fragte Jahwe.21 Ich werde als Lügengeist aus dem Mund aller seiner Propheten sprechen', erwiderte er. 'Gut, du darfst ihn verführen', sagte er, 'und du wirst es auch schaffen. Geh los und tu es!'22 Du siehst also, dass Jahwe deinen Propheten einen Lügengeist eingegeben hat, denn Jahwe hat dein Unheil beschlossen."23 Da kam Zidkija Ben-Kenaana zu Micha, gab ihm eine Ohrfeige und sagte: "Auf welche Weise soll der Geist Jahwes mich denn verlassen haben und nur noch mit dir reden?"24 "Du wirst es ja sehen", erwiderte Micha, "und zwar an dem Tag, an dem du von einer Kammer in die andere flüchtest, um dich zu verstecken."25 Da sagte der König: "Nehmt ihn fest und führt ihn zum Stadtkommandanten Amon und zum Prinzen Joasch.26 Meldet ihnen: 'So spricht der König: Setzt diesen Mann ins Gefängnis und haltet ihn knapp bei Brot und Wasser, bis ich wohlbehalten zurückkomme!'"27 Da sagte Micha: "Wenn du je wohlbehalten zurückkehrst, hat Jahwe nicht durch mich gesprochen." Dann fügte er noch hinzu: "Hört es, ihr Völker alle!"28 Der König von Israel und König Joschafat von Juda zogen also nach Ramot in Gilead.29 Unterwegs sagte der König von Israel zu Joschafat: "Ich will verkleidet in den Kampf ziehen, aber du kannst deine königliche Kleidung tragen!" So zog er verkleidet in die Schlacht.30 Der König von Syrien hatte den Führern seiner Streitwagen befohlen: "Kämpft nicht gegen Kleine oder Große, sondern greift allein den König von Israel an!"31 Als die Streitwagenführer Joschafat entdeckten, sagten sie: "Das ist der König von Israel!" und griffen ihn von allen Seiten an. Da schrie Joschafat, und Jahwe half ihm, indem er sie von ihm ablenkte.32 Als die Wagenführer nämlich merkten, dass er nicht der König von Israel war, ließen sie ihn in Ruhe.33 Einer ihrer Kämpfer schoss aber auf gut Glück einen Pfeil ab und traf den König von Israel zwischen Gurt und Panzer. Daraufhin sagte dieser zu seinem Wagenlenker: "Dreh um und bring mich aus dem Gewühl! Ich bin schwer getroffen."34 Weil aber der Kampf an dem Tag immer heftiger wurde, hielt der König bis zum Abend durch und blieb den Syrern gegenüber in seinem Wagen aufrecht stehen. Als die Sonne unterging, starb er.