Lukas 15

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Es nahten sich ihm aber alle Zöllner und Sünder, um ihn zu hören.2 Und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und isst mit ihnen. (Mt 9,11; Mk 2,16; Lk 5,30; Lk 19,7)3 Er sagte aber zu ihnen dies Gleichnis und sprach: (Mt 18,12)4 Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, wenn er eines von ihnen verliert, nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt und geht dem verlorenen nach, bis er’s findet? (Hes 34,12; Lk 19,10; Joh 10,11)5 Und wenn er’s gefunden hat, so legt er sich’s auf die Schultern voller Freude.6 Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.7 Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. (Lk 5,31)8 Oder welche Frau, die zehn Silbergroschen hat und einen davon verliert, zündet nicht ein Licht an und kehrt das Haus und sucht mit Fleiß, bis sie ihn findet?9 Und wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen und spricht: Freut euch mit mir; denn ich habe meinen Silbergroschen gefunden, den ich verloren hatte.10 So, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut. (Lk 5,32)11 Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne.12 Und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht. Und er teilte Hab und Gut unter sie.13 Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen. (Spr 29,3)14 Als er aber alles verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben15 und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. (3Mo 11,7; 5Mo 14,8; Lk 8,32)16 Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm.17 Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger!18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. (Ps 51,6)19 Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich einem deiner Tagelöhner gleich!20 Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße.22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße23 und bringt das gemästete Kalb und schlachtet’s; lasst uns essen und fröhlich sein!24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. (Eph 2,1; Eph 2,5)25 Aber der ältere Sohn war auf dem Feld. Und als er nahe zum Hause kam, hörte er Singen und Tanzen26 und rief zu sich einen der Knechte und fragte, was das wäre.27 Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiederhat.28 Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater heraus und bat ihn. (Mt 20,15)29 Er antwortete aber und sprach zu seinem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot nie übertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre.30 Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.31 Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein.32 Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein;[1] denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden. (Lk 5,32)

Lukas 15

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Es nahten sich[1] aber zu ihm alle Zöllner und Sünder, ihn zu hören; (Mk 2,15)2 und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen. (Lk 5,30)3 Er sprach aber zu ihnen dieses Gleichnis und sagte:4 Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eins von ihnen verloren hat, lässt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?5 Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern; (Hes 34,16)6 und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir! Denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. (Lk 19,10)7 Ich sage euch: So wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, ⟨mehr⟩ als über neunundneunzig Gerechte, die die Buße nicht nötig haben. (Lk 5,32)8 Oder welche Frau, die zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verliert, eine Lampe an und kehrt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie sie findet?9 Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freut euch mit mir! Denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte.10 So, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut. (Hes 18,23)11 Er sprach aber: Ein Mensch hatte zwei Söhne;12 und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt! Und er teilte ihnen die Habe.13 Und nach nicht vielen Tagen brachte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land, und dort vergeudete er sein Vermögen, indem er verschwenderisch lebte. (Spr 29,3)14 Als er aber alles verzehrt hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und er selbst fing an, Mangel zu leiden. (Spr 23,21)15 Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes, der schickte ihn auf seine Äcker, Schweine zu hüten.16 Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit den Schoten[2], die die Schweine fraßen; und niemand gab ⟨sie⟩ ihm.17 Als er aber zu sich kam, sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger.18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; (Ps 32,5)19 ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen! Mach mich wie einen deiner Tagelöhner!20 Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um seinen Hals und küsste ihn[3]. (Jes 55,7; Jer 31,20; Lk 7,13)21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen. (Hi 33,27; Spr 28,13; Mi 7,9; 1Joh 1,9)22 Der Vater aber sprach zu seinen Sklaven: Bringt schnell das beste Gewand heraus und zieht es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße; (Jes 61,10; Sach 3,3)23 und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es, und lasst uns essen und fröhlich sein!24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. (Eph 2,1)25 Sein älterer Sohn aber war auf dem Feld; und als er kam und sich dem Haus näherte, hörte er Musik und Reigen.26 Und er rief einen der Diener herbei und erkundigte sich, was das sei.27 Der aber sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiedererhalten hat.28 Er aber wurde zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber ging hinaus und redete ihm zu.29 Er aber antwortete und sprach zu dem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich ein Gebot von dir übertreten; und mir hast du niemals ein Böckchen gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre;30 da aber dieser dein Sohn gekommen ist, der deine Habe mit Huren durchgebracht hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.31 Er aber sprach zu ihm: Kind, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist dein.32 Aber man muss ⟨doch jetzt⟩ fröhlich sein und sich freuen; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden und verloren und ist gefunden worden. (Eph 2,1)

Lukas 15

Das Buch

von SCM Verlag
1 Zu diesem Zeitpunkt drängten sich viele Steuereintreiber und Menschen, die als besondere Sünder galten, zu Jesus, um ihm zuzuhören.2 Da regten sich die Pharisäer und die Theologen auf und protestierten: »Dieser Mann heißt die schlimmsten Sünder willkommen und setzt sich sogar mit ihnen an einen Tisch!«3 Da erzählte Jesus ihnen eine Beispielgeschichte:4 »Stellt euch einmal vor: Es lebt ein Mann unter euch, der hundert Schafe besitzt. Wenn er eins verliert, wird er dann nicht die neunundneunzig anderen dort draußen in der Wildnis zurücklassen und dem verloren gegangenen Schaf nachlaufen, bis er es schließlich findet?5 Wenn er es dann gefunden hat, hebt er es hoch und trägt es voller Freude auf seinen Schultern.6 Und wenn er damit nach Hause kommt, ruft er doch sicher seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt: ›Freut euch mit mir! Denn ich habe mein verloren gegangenes Schaf wiedergefunden!‹7 Ich sage euch: So wird auch in Gottes himmlischer Welt Freude herrschen, weil ein einziger Mensch, der gegen Gottes Willen gelebt hat, sein Leben völlig ändert, und zwar mehr als über neunundneunzig Menschen, die gerecht leben und deshalb diese Umkehr gar nicht brauchen.8 Oder denkt an eine Frau, die insgesamt zehn Drachmen besitzt. Wenn sie eine verliert, wird sie dann nicht eine Lampe anzünden und ihr Haus auf den Kopf stellen und so lange suchen, bis sie sie wiederfindet?9 Und wenn sie das Geldstück dann gefunden hat, ruft sie doch auch ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: ›Freut euch mit mir, weil ich meine Drachme, die ich verloren hatte, wiedergefunden habe!‹10 Ich sage euch: Genauso werden die Gottesengel voller Freude feiern wegen eines einzigen Menschen, der gegen Gottes Willen gelebt hat und sich dann zu Gott hinwendet.«11 Dann sagte Jesus: »Es lebte einmal ein Mann, der zwei Söhne hatte.12 Der jüngere Sohn sagte zu seinem Vater: ›Vater! Gib mir von deinem Besitz den Teil des Erbes, der mir zusteht!‹ Da teilte der Vater seinen Besitz unter ihnen auf.13 Kurze Zeit danach packte der jüngere Bruder alles zusammen und zog fort in ein weit entferntes Land. Dort verschwendete er seinen gesamten Besitz durch ein zügelloses Leben.14 Als er alles restlos aufgebraucht hatte, breitete sich eine schlimme Hungersnot in diesem Land aus. Da fing er an zu hungern und Not zu leiden.15 So lief er los und hängte sich an einen Bürger dieses Landes. Der schickte ihn auf seine Felder, um dort die Schweine zu hüten.16 Sein ganzes Verlangen war nun darauf gerichtet, sich von den Speiseabfällen zu ernähren, die die Schweine zu fressen bekamen, aber keiner gab ihm etwas davon ab.17 Schließlich kam er wieder zu sich und sagte: ›Mein Vater hat doch so viele Lohnarbeiter, die Nahrung in Hülle und Fülle haben! Doch ich komme hier vor Hunger um!18 Ich werde aufstehen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe Schuld auf mich geladen, gegenüber Gott und auch gegenüber dir!19 Jetzt steht es mir nicht mehr zu, als Sohn deinen Familiennamen zu tragen. Behandele mich stattdessen wie einen deiner Lohnarbeiter!‹20 So stand er auf und kam zu seinem Vater zurück. Als er noch weit entfernt war, sah sein Vater ihn und wurde von Mitgefühl erfasst. Er rannte los und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.21 Da sagte der Sohn: ›Vater, ich habe gottlos gehandelt gegen Gott und auch gegen dich. Ich bin nicht mehr würdig, als dein Sohn zu gelten!‹22 Doch der Vater sagte zu seinen Dienern: ›Schnell, bringt die beste Kleidung herbei und kleidet ihn damit neu ein! Gebt ihm einen Ring für seinen Finger und Schuhe für seine Füße!23 Und bringt das gemästete Kalb herbei. Schlachtet es! Wir wollen essen und miteinander feiern!24 Denn er, mein Sohn, war tot und ist wieder lebendig geworden. Er war verloren und ist wiedergefunden worden!‹ Da fingen sie alle an, fröhlich zu feiern.25 Währenddessen war sein älterer Sohn auf dem Feld. Als er in die Nähe des Hauses kam, hörte er die festliche Musik und den Tanz.26 Da rief er einen der Hausangestellten zu sich und fragte ihn, was da los sei.27 Der sagte: ›Das ist ein Fest, weil dein Bruder wiedergekommen ist. Dein Vater hat für ihn das gemästete Kalb schlachten lassen, weil er ihn wohlbehalten wiederhat!‹28 Da wurde er sehr wütend und wollte nicht in das Haus hineingehen. Aber sein Vater kam heraus und redete ihm gut zu.29 Doch er erwiderte seinem Vater: ›Jetzt schau mal her! So viele Jahre mühe ich mich hier bei dir ab und arbeite und habe kein einziges Mal auch nur eine einzige Anweisung von dir missachtet! Aber mir hast du noch nie auch nur einen einzigen Ziegenbock gegeben, damit ich es mir zusammen mit meinen Freunden einmal gut gehen lassen kann!30 Jetzt aber, wo der da, dein Sohn, der deinen Besitz mit Prostituierten verprasst hat, wieder auftaucht, da hast du für ihn sogar das gemästete Kalb schlachten lassen!‹31 Da sagte der Vater: ›Mein Kind! Du bist doch immer bei mir und alles, was mir gehört, gehört auch dir!32 Aber wir müssen uns doch freuen und so richtig feiern! Denn er, dein Bruder, war tot und ist jetzt wieder am Leben, er war völlig verloren und wir haben ihn wieder zurückbekommen!‹«

Lukas 15

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Eines Tages waren wieder einmal alle Zolleinnehmer und all die anderen, die einen ebenso schlechten Ruf hatten, bei Jesus versammelt und wollten ihn hören. (Mt 9,10; Mt 18,12)2 Die Pharisäer und die Gesetzeslehrer murrten und sagten: »Er lässt das Gesindel zu sich! Er isst sogar mit ihnen!«3 Da erzählte ihnen Jesus folgendes Gleichnis: (Joh 10,11)4 »Stellt euch vor, einer von euch hat hundert Schafe und eines davon verläuft sich. Lässt er dann nicht die neunundneunzig allein in der Steppe weitergrasen und sucht das verlorene so lange, bis er es findet? (Hes 34,11; Hes 34,16)5 Und wenn er es gefunden hat, dann freut er sich, nimmt es auf die Schultern6 und trägt es nach Hause. Dort ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: ›Freut euch mit mir, ich habe mein verlorenes Schaf wiedergefunden!‹7 Ich sage euch: Genauso ist bei Gott im Himmel mehr Freude über einen Sünder, der ein neues Leben anfängt,[1] als über neunundneunzig andere, die das nicht nötig haben.«8 »Oder stellt euch vor, eine Frau hat zehn Silberstücke und verliert eins davon. Zündet sie da nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht in allen Ecken, bis sie das Geldstück gefunden hat?9 Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt zu ihnen: ›Freut euch mit mir, ich habe mein verlorenes Silberstück wiedergefunden!‹10 Ich sage euch: Genauso freuen sich die Engel Gottes über einen einzigen Sünder, der ein neues Leben anfängt.«11 Jesus erzählte weiter: »Ein Mann hatte zwei Söhne. (Mt 21,28)12 Der jüngere sagte: ›Vater, gib mir den Teil der Erbschaft, der mir zusteht!‹ Da teilte der Vater seinen Besitz unter die beiden auf.13 Nach ein paar Tagen machte der jüngere Sohn seinen ganzen Anteil zu Geld und zog weit weg in die Fremde. Dort lebte er in Saus und Braus und verjubelte alles. (Spr 29,3)14 Als er nichts mehr hatte, brach in jenem Land eine große Hungersnot aus; da ging es ihm schlecht.15 Er hängte sich an einen Bürger des Landes, der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten.16 Er war so hungrig, dass er auch mit dem Schweinefutter zufrieden gewesen wäre; aber er bekam nichts davon.17 Endlich ging er in sich und sagte: ›Mein Vater hat so viele Arbeiter, die bekommen alle mehr, als sie essen können, und ich komme hier um vor Hunger.18 Ich will zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden;19 ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Nimm mich als einen deiner Arbeiter in Dienst!‹20 So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Er war noch ein gutes Stück vom Haus entfernt, da sah ihn schon sein Vater kommen, und das Mitleid ergriff ihn. Er lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und überhäufte ihn mit Küssen.21 ›Vater‹, sagte der Sohn, ›ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden, ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein!‹22 Aber der Vater rief seinen Dienern zu: ›Schnell, holt die besten Kleider für ihn, steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm Schuhe!23 Holt das Mastkalb und schlachtet es! Wir wollen ein Fest feiern und uns freuen!24 Denn mein Sohn hier war tot, jetzt lebt er wieder. Er war verloren, jetzt ist er wiedergefunden.‹ Und sie begannen zu feiern. (Eph 2,5)25 Der ältere Sohn war noch auf dem Feld. Als er zurückkam und sich dem Haus näherte, hörte er das Singen und Tanzen.26 Er rief einen der Diener herbei und fragte ihn, was denn da los sei.27 Der sagte: ›Dein Bruder ist zurückgekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederhat.‹28 Der ältere Sohn wurde zornig und wollte nicht ins Haus gehen. Da kam der Vater heraus und redete ihm gut zu.29 Aber der Sohn sagte zu ihm: ›Du weißt doch: All die Jahre habe ich wie ein Sklave für dich geschuftet, nie war ich dir ungehorsam. Was habe ich dafür bekommen? Mir hast du nie auch nur einen Ziegenbock gegeben, damit ich mit meinen Freunden feiern konnte.30 Aber der da, dein Sohn, hat dein Geld mit Huren durchgebracht; und jetzt kommt er nach Hause, da schlachtest du gleich das Mastkalb für ihn.‹31 ›Mein Sohn‹, sagte der Vater, ›du bist immer bei mir, und dir gehört alles, was ich habe.32 Aber jetzt mussten wir doch feiern und uns freuen! Denn dein Bruder war tot und ist wieder am Leben. Er war verloren und ist wiedergefunden.‹«

Lukas 15

Menge Bibel

1 Es waren aber gerade die Zöllner und Sünder die, die ihm nahe zu kommen suchten, um ihn zu hören.2 Darüber murrten die Pharisäer und die Schriftgelehrten laut und sagten: »Dieser nimmt Sünder (in seine Umgebung) auf und ißt mit ihnen.«3 Da antwortete ihnen Jesus durch folgendes Gleichnis:4 »Wo ist jemand unter euch, der hundert Schafe besitzt und, wenn ihm eins von ihnen verloren geht, nicht die neunundneunzig in der Einöde zurückläßt und dem verlorenen nachgeht, bis er es findet?5 Wenn er es dann gefunden hat, nimmt er es voller Freude auf seine Schultern6 und ruft, wenn er nach Hause gekommen ist, seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: ›Freuet euch mit mir! Denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren gegangen war.‹7 Ich sage euch: Ebenso wird im Himmel über einen einzigen Sünder, der sich bekehrt, mehr Freude herrschen als über neunundneunzig Gerechte, die der Bekehrung nicht bedürfen. (Mt 3,2)8 Oder wo ist eine Frau, die zehn Drachmen[1] besitzt und, wenn sie eine von ihnen verliert, nicht ein Licht anzündet und das Haus fegt und eifrig sucht, bis sie (das Geldstück) findet?9 Wenn sie es dann gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: ›Freuet euch mit mir, denn ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte.‹10 Ebenso, sage ich euch, herrscht Freude bei den Engeln Gottes über einen einzigen Sünder, der sich bekehrt.«11 Dann fuhr er fort: »Ein Mann hatte zwei Söhne.12 Der jüngere von ihnen sagte zum Vater: ›Vater, gib mir den auf mich entfallenden Teil des Vermögens!‹ Da verteilte jener das Hab und Gut unter sie.13 Kurze Zeit darauf packte der jüngere Sohn alles, was ihm gehörte, zusammen und zog in ein fernes Land; dort brachte er sein Vermögen in einem ausschweifenden Leben durch.14 Als er nun alles aufgebraucht hatte, entstand eine schwere Hungersnot in jenem Lande, und auch er begann Not zu leiden.15 Da ging er hin und stellte sich einem der Bürger jenes Landes zur Verfügung; der schickte ihn auf seine Felder, die Schweine zu hüten,16 und er hätte sich gern an den Schoten des Johannesbrotbaumes satt gegessen, welche die Schweine als Futter bekamen, doch niemand gab sie ihm.17 Da ging er in sich und sagte: ›Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluß, während ich hier vor Hunger umkomme!18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gegen den Himmel[2] und dir gegenüber gesündigt;19 ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen: halte mich wie einen von deinen Tagelöhnern.‹20 So machte er sich denn auf den Weg zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater kommen und fühlte Mitleid: er eilte (ihm entgegen), fiel ihm um den Hals und küßte ihn.21 Da sagte der Sohn zu ihm: ›Vater, ich habe gegen den Himmel und dir gegenüber gesündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen!‹22 Der Vater aber befahl seinen Knechten: ›Holt schnell das beste Gewand aus dem Hause und legt es ihm an; gebt ihm auch einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße23 und bringt das gemästete Kalb her, schlachtet es und laßt uns essen und fröhlich sein!24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden!‹ Und sie fingen an, fröhlich zu sein.25 Sein älterer Sohn aber war währenddessen auf dem Felde. Als er nun heimkehrte und sich dem Hause näherte, hörte er Musik und Reigenchöre.26 Da rief er einen von den Knechten herbei und erkundigte sich, was das zu bedeuten habe.27 Der gab ihm zur Antwort: ›Dein Bruder ist heimgekommen; da hat dein Vater das gemästete Kalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiedererhalten hat.‹28 Da wurde er zornig und wollte nicht ins Haus hineingehen; sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu.29 Da antwortete er dem Vater: ›Du weißt: schon so viele Jahre diene ich dir und habe noch nie ein Gebot von dir übertreten; doch mir hast du noch nie auch nur ein Böcklein gegeben, daß ich mit meinen Freunden ein fröhliches Mahl hätte halten können.30 Nun aber dieser dein Sohn heimgekehrt ist, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du ihm das Mastkalb schlachten lassen!‹31 Er aber erwiderte ihm: ›Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein.32 Wir mußten doch fröhlich sein und uns freuen! Denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren gegangen und ist wiedergefunden worden.‹«