1Danach setzte der Herr zweiundsiebzig[1] andere ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte, (Mt 10,7; Mk 6,7; Lk 9,1)2und sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte. (Mt 9,37; Joh 4,35)3Geht hin; siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.4Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche, keine Schuhe, und grüßt niemanden auf der Straße. (2Kön 4,29; Lk 9,3)5Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause! (Joh 20,19)6Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.7In demselben Haus aber bleibt, esst und trinkt, was man euch gibt; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von einem Haus zum andern gehen. (1Tim 5,18)8Und wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch vorgesetzt wird,9und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen. (Mt 4,17; Mk 1,15)10Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, so geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht:11Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre Füße gehängt hat, schütteln wir ab auf euch. Doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. (Apg 13,51)12Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage als dieser Stadt. (1Mo 19,1; Lk 17,28)
Weherufe über galiläische Städte
13Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wären solche Taten in Tyrus und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche gesessen und Buße getan. (Mt 11,20)14Doch es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen im Gericht als euch.15Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis in die Hölle hinabfahren. (Jes 14,13)16Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat. (Mt 10,40; Joh 5,23; Joh 13,20)
Rückkehr der Zweiundsiebzig
17Die Zweiundsiebzig[2] aber kamen zurück voll Freude und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen.18Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz. (Joh 12,31; Offb 12,8)19Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden. (Ps 91,13; Mk 16,18; Apg 28,3)20Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. (2Mo 32,32; Jes 4,3; Hebr 12,23; Offb 3,5)
Jesu Lobpreis des Vaters
21Zu der Stunde freute sich Jesus im Heiligen Geist und rief: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja, Vater, so hat es dir wohlgefallen. (Jes 29,14; Mt 11,25; 1Kor 2,7)22Alles ist mir übergeben von meinem Vater. Und niemand weiß, wer der Sohn ist, als nur der Vater, noch, wer der Vater ist, als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will. (Joh 1,18; Joh 10,15)23Und er wandte sich zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen allein: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht. (Mt 13,16)24Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben’s nicht gesehen, und hören, was ihr hört, und haben’s nicht gehört. (1Petr 1,10)
Die Frage nach dem ewigen Leben. Der barmherzige Samariter
25Und siehe, da stand ein Gesetzeslehrer auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? (Mt 22,35; Mk 12,28; Lk 18,18)26Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?27Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt[3], und deinen Nächsten wie dich selbst« (3Mo 19,18; 5Mo 6,5; Röm 13,9; Gal 5,14)28Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben. (3Mo 18,5; Mt 19,17)29Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster? (3Mo 19,16)30Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.31Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber. (3Mo 21,1)32Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber.33Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn;34und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.35Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.36Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war?37Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!
Maria und Marta
38Als sie aber weiterzogen, kam er in ein Dorf. Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm ihn auf. (Lk 9,53; Lk 19,6; Joh 11,1; Joh 12,2)39Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu. (Lk 8,35; Apg 22,3)40Marta aber machte sich viel zu schaffen, ihnen zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst du nicht danach, dass mich meine Schwester lässt allein dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfen soll!41Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe.42Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.
1Nach diesem aber bestimmte der Herr siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte. (Lk 9,52)2Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte! (Mt 9,37)3Geht hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe. (Mt 10,16)4Tragt weder Börse noch Tasche noch Sandalen, und grüßt niemand auf dem Weg! (2Kön 4,29; Lk 22,35)5In welches Haus ihr aber eintretet, sprecht zuerst: Friede diesem Haus! (1Sam 25,6)6Und wenn dort ein Sohn des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren.7In diesem Haus aber bleibt, und esst und trinkt, was sie haben! Denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Geht nicht aus einem Haus in ein anderes! (1Kor 9,14)8Und in welche Stadt ihr kommt, und sie nehmen euch auf, ⟨da⟩ esst, was euch vorgesetzt wird,9und heilt die Kranken darin und sprecht zu ihnen: Das Reich[1] Gottes ist nahe zu euch gekommen. (Mt 3,2; Lk 16,16)10In welche Stadt ihr aber gekommen seid, und sie nehmen euch nicht auf, ⟨da⟩ geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht:11Auch den Staub, der uns aus eurer Stadt an den Füßen hängt, schütteln wir gegen euch ab; doch dies wisst, dass das Reich[2] Gottes nahe gekommen ist. (Mt 3,2; Lk 16,16; Apg 13,51)12Ich sage euch, dass es Sodom an jenem Tag erträglicher ergehen wird als jener Stadt. (Mt 11,20)
Weherufe über unbußfertige Städte
13Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke[3] geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie, in Sack und Asche sitzend, Buße getan. (Hes 26,2; Hes 28,22; Mt 10,15)14Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gericht als euch.15Und du, Kapernaum, wirst du etwa bis zum Himmel erhöht werden? Bis zum Hades[4] wirst du hinabgestoßen werden[5]. (Jes 14,15)16Wer euch hört, hört mich; und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat. (2Mo 16,7; Mt 11,25; Lk 9,48; Joh 5,23; Joh 13,20; Apg 9,4; 1Thess 4,8)
Rückkehr der Siebzig – Lobpreis des Vaters
17Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen. (Mk 6,13; Lk 9,10)18Er sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. (Offb 12,9)19Siehe, ich habe euch die Macht[6] gegeben[7], auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch schaden. (Ps 91,13; Mk 16,18)20Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind! (2Mo 32,32; Ps 69,29; Dan 12,1; Phil 4,3; Hebr 12,23; Offb 3,5)21In dieser Stunde jubelte Jesus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir.22Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater, und wer der Vater ist, als nur der Sohn und wem der Sohn ⟨ihn⟩ offenbaren will. (Mt 28,18)23Und er wandte sich zu den Jüngern allein und sprach: Glückselig die Augen, die sehen, was ihr seht! (Mt 13,16)24Denn ich sage euch, dass viele Propheten und Könige begehrt haben, zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. (Mt 13,16; Mk 12,28)
Der barmherzige Samaritaner
25Und siehe, ein Gesetzesgelehrter stand auf und versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muss ich getan haben, um ewiges Leben zu erben? (Lk 6,7; Lk 18,18; Joh 8,6)26Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz geschrieben? Wie liest du?27Er aber antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.« (3Mo 19,18; 5Mo 6,5; 2Kön 23,25)28Er sprach aber zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu dies, und du wirst leben. (Mt 19,17; Röm 10,5)29Indem er aber sich selbst rechtfertigen wollte, sprach er zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? (Lk 16,15)30Jesus aber nahm ⟨das Wort⟩ und sprach: Ein Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter Räuber, die ihn auch auszogen und ihm Schläge versetzten und weggingen und ihn halb tot liegen ließen.31Zufällig aber ging ein Priester jenen Weg hinab; und als er ⟨ihn⟩ sah, ging er an der entgegengesetzten Seite vorüber.32Ebenso aber kam auch ein Levit, der an den Ort gelangte, und er sah ⟨ihn⟩ und ging an der entgegengesetzten Seite vorüber.33Aber ein Samaritaner, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er ⟨ihn⟩ sah, wurde er innerlich bewegt; (Lk 7,13)34und er trat hinzu und verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn. (Ps 147,3)35Und am folgenden Morgen zog er zwei Denare heraus und gab sie dem Wirt und sprach: Trage Sorge für ihn! Und was du noch dazu verwenden wirst, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme.36Was meinst du, wer von diesen dreien der Nächste dessen gewesen ist, der unter die Räuber gefallen war?37Er aber sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm übte. Jesus aber sprach zu ihm: Geh hin und handle du ebenso!
Marta und Maria
38Es geschah aber, als sie ihres Weges zogen, dass er in ein Dorf kam; und eine Frau mit Namen Marta nahm ihn auf.39Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die sich auch zu den Füßen Jesu niedersetzte und seinem Wort zuhörte. (5Mo 33,3; Joh 11,1)40Marta aber war sehr beschäftigt mit vielem Dienen; sie trat aber hinzu und sprach: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfe!41Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge;42eins aber ist nötig. Maria aber hat das gute Teil erwählt, das nicht von ihr genommen werden wird. (Joh 6,27)
1Nach diesen Ereignissen wählte Jesus, der Herr, siebzig andere Personen aus und sandte sie jeweils zu zweit vor sich her in alle Städte und Orte, in die er selbst zu gehen vorhatte.2Zu ihnen sagte er: »Die Ernte ist gewaltig groß, doch es gibt nur wenige Erntearbeiter! Darum fordere ich euch auf: Richtet an den Landbesitzer die Bitte, Arbeiter in die Erntearbeit zu schicken!3Geht los! Achtet genau auf das, was ich jetzt sage: Ich sende euch wie Lämmer in ein Wolfsrudel hinein.4Geldbeutel, Tasche oder Schuhe sollt ihr nicht mitnehmen! Und lasst euch auch nicht auf lange, belanglose Unterhaltungen auf dem Weg ein!5Wenn ihr in ein Gehöft eintretet, dann sagt zuerst: Friede sei diesem Haus!6Wenn dort ein vom Frieden geprägter Mensch wohnt, wird die Wirklichkeit des Friedens, den ihr mitbringt, auf ihn übergehen. Wenn aber nicht, dann wird diese Friedenskraft wieder zu euch zurückkehren.7Bleibt während eures Aufenthalts in genau diesem Haus. Esst und trinkt das, was es bei den Leuten dort gibt, denn ein Arbeiter ist es auch wert, dass er bezahlt wird. Zieht nicht von einem Haus ins andere!8Wenn ihr in eine bestimmte Ortschaft hineinkommt und sie nehmen euch auf, dann esst das, was euch vorgesetzt wird.9Macht die Kranken gesund, die an diesem Ort wohnen, und sagt zu ihnen: ›Gottes wunderbare Herrschaft ist ganz nahe zu euch gekommen!‹10Doch wenn ihr in einen Ort kommt und sie euch dort nicht aufnehmen, dann geht auf die öffentlichen Plätze und sagt:11›Selbst den Staub aus eurer Ortschaft, der an unseren Füßen klebt, den klopfen wir ab. Aber das sollt ihr wissen: Gottes gute, befreiende Herrschaft ist ganz nahe bei euch gewesen!‹12Ich sage euch ganz klar: Am Tag, an dem alle Menschen vor Gott Rechenschaft ablegen müssen, wird es den Einwohnern der Stadt Sodom erträglicher gehen als solch einem Ort!
Die Städte von Galiläa
13Sieh dich vor, Chorazin, und auch du, Betsaida! Denn wenn in nichtjüdischen Städten wie Tyrus und Sidon diese kraftvollen Wunder geschehen wären, die sich in euren Mauern ereignet haben, dann hätten die Leute dort schon längst ihr Leben geändert. Sie hätten sich in Sack und Asche von ihrem alten Leben abgewandt und sich Gott zugewandt.14Auch den Städten Tyrus und Sidon wird es am Tag der Entscheidung erträglicher gehen als euch.15Und du, Kapernaum, meinst du, du wirst zu höchsten Ehren im Himmel kommen? Nein, du wirst bis in die tiefste Unterwelt hinabgestürzt!16Wer eure Worte aufmerksam aufnimmt, der hört damit zugleich auch auf mich. Wer euch aber gering achtet, der verachtet auch mich und den, der mich in die Welt gesandt hat, nämlich Gott.«
Die wahre Freude
17Die siebzig Ausgesandten kehrten schließlich wieder zu Jesus zurück. Voller Freude berichteten sie: »Herr, es war wirklich so: Selbst die Dämonen mussten sich fügen, weil wir in deinem Namen auftraten!«18Da sagte Jesus zu ihnen: »Ich habe deutlich gesehen, wie der Ankläger, der Satan, so schnell wie ein Blitz vom Himmel herabstürzte.19Ja, es ist so: Ich habe euch Autorität gegeben. Ihr könnt auf Schlangen und Skorpione treten, ja, auf die gesamte Heeresmacht des Gottesfeindes, und nichts davon wird euch schaden können.20Aber lasst nicht das den Grund eurer Freude sein, dass euch die Geistesmächte unterlegen sind. Sondern freut euch darüber, dass die Namen von jedem Einzelnen von euch in der unvergänglichen Welt Gottes aufgeschrieben sind.«21Zu genau dieser Stunde fing Jesus an zu jubeln, bewegt durch den heiligen Gottesgeist, und sagte: »Dich lobe und preise ich, Vater, du Herr über den Himmel und die Erde! Du hast dies alles den Besserwissern verborgen, es aber den kleinen Kindern offenbart. Ja, das entsprach deinem guten Willen!22Mein Vater hat mir die Herrschaft über alles übertragen. Keiner weiß, wer der Sohn ist, außer dem Vater selbst! Genauso weiß auch keiner, wer der Vater ist, außer dem Sohn und all denen, denen es der Sohn deutlich macht.«23Dann wandte Jesus sich wieder seinen Gefährten zu und sprach sie ganz ausschließlich an. Er sagte: »Zu beglückwünschen sind die Menschen, deren Augen das sehen, was ihr seht!24Ich sage euch ganz klar, dass viele von den Propheten und auch von den Königen, die früher lebten, sich danach gesehnt haben, das zu sehen, was ihr zu sehen bekommt! Doch sie konnten es noch nicht sehen. Sie wollten diese Dinge hören und haben sie doch nicht zu hören bekommen.«
Der barmherzige Ausländer
25Da stand ein Lehrer des Gottesgesetzes auf und wollte Jesus auf die Probe stellen. Er stellte die Frage: »Du Lehrer, was muss ich denn tun, um das unzerstörbare, ewige Leben als Erbe zu erhalten?«26Jesus antwortete ihm: »Was ist denn im Gesetzbuch geschrieben? Welche Aussagen kannst du darin finden?«27Er erwiderte: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Vorstellungsvermögen. Und: Du sollst deinen Mitmenschen lieben, so wie du dich selbst liebst!«28Da antwortete Jesus ihm: »Du hast genau richtig geantwortet. Tu das, und du wirst das Leben haben!«29Weil er aber seine Haltung begründen wollte, stellte er Jesus noch eine Frage, nämlich: »Aber wer ist denn für mich solch ein Mitmensch?«30Jesus nahm seine Anfrage auf und sagte Folgendes: »Es war ein Mann, der von Jerusalem die Bergwüste hinunterlief nach Jericho. Da fielen Wegelagerer über ihn her. Sie nahmen ihm alles, sogar seine Kleidung, schlugen ihn zusammen und ließen ihn halb tot zurück.31Zufälligerweise lief auch ein Tempelpriester auf diesem Weg hinab. Als der den Mann erblickte, ging er auf der gegenüberliegenden Seite des Weges an ihm vorüber.32Genauso kam auch ein Levit, ein Tempeldiener, an diesem Ort vorbei, sah ihn und ging auf der anderen Straßenseite an ihm vorbei.33Da kam ein Ausländer vorbei, ein Samaritaner, der gerade auf der Reise war. Als er ihn erblickte, wurde er von Erbarmen erfasst.34Er lief zu ihm hin und versorgte seine Wunden. Er goss Öl und Wein darauf, um sie zu reinigen, setzte den Mann auf seinen eigenen Esel, brachte ihn zu einem Rasthaus und kümmerte sich dort weiter um ihn.35Am nächsten Tag zog er zwei Denare aus der Tasche, gab sie dem Herbergsvater und sagte: ›Kümmere dich um ihn! Und wenn du mehr Geld für ihn ausgeben solltest, dann werde ich es dir zurückerstatten, wenn ich wieder hier vorbeikomme!‹36Wer von diesen drei Männern ist deiner Meinung nach für den, der ausgeraubt wurde, zum Mitmenschen geworden?«37Der Rechtsgelehrte sagte daraufhin: »Der, der ihm praktisch geholfen hat.« Da sagte Jesus zu ihm: »Dann geh jetzt weiter und handle genauso wie dieser Mann!«
Maria und Marta
38Während sie so unterwegs waren, kam Jesus in ein bestimmtes Dorf. Da lud ihn eine Frau namens Marta in ihr Haus ein.39Sie hatte auch noch eine Schwester, die Maria hieß. Die setzte sich nieder zu Füßen von Jesus, dem Herrn, um seine Botschaft aufnehmen zu können.40Marta war ganz damit beschäftigt, sie alle zu bewirten. So stellte sie sich vor Jesus hin und sagte: »Herr, ist es dir eigentlich egal, dass meine Schwester mich hier allein arbeiten lässt? Sag ihr doch, dass sie mich unterstützen soll!«41Da gab Jesus, der Herr, ihr die Antwort: »Marta, Marta! Es stimmt, du hast viel Sorge und Mühe und kümmerst dich um viele Dinge!42Aber wirklich nötig ist doch nur eine einzige Sache! Maria hat sich für etwas Gutes entschieden, und das soll ihr nicht wieder fortgenommen werden.«
110,16.5-15) Danach bestimmte der Herr weitere siebzig Boten[1] und sandte sie zu zweien aus. Sie sollten vor ihm her in alle Städte und Ortschaften gehen, durch die er kommen würde. (Mt 9,37; Lk 9,1)2Er sagte zu ihnen: »Hier wartet eine reiche Ernte, aber es gibt nicht genug Menschen, die helfen, sie einzubringen. Bittet den Herrn, dem diese Ernte gehört, dass er die nötigen Leute schickt!3Und nun geht! Ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe.4Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe. Und bleibt unterwegs nicht stehen, um jemand zu begrüßen. (2Kön 4,29; Lk 22,35)5Wenn ihr in ein Haus kommt, sagt zuerst: ›Frieden sei mit diesem Haus!‹ (Lk 2,14)6Wenn dort jemand wohnt, der für diesen Frieden bereit ist, wird euer Wunsch an ihm in Erfüllung gehen; andernfalls bleibt er wirkungslos.7Bleibt in diesem Haus und esst und trinkt, was euch angeboten wird; denn wer arbeitet, hat ein Anrecht auf Lohn. Geht nicht von einem Haus zum andern. (1Kor 9,6; 1Tim 5,18)8Wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch angeboten wird.9Heilt die Kranken in der Stadt und sagt den Leuten: ›Gott richtet jetzt seine Herrschaft bei euch auf!‹ (Lk 11,2)10Aber wenn ihr in eine Stadt kommt und niemand euch aufnehmen will, dann geht hinaus auf die Straßen der Stadt und ruft:11›Sogar den Staub eurer Stadt, der sich an unsere Füße geheftet hat, wischen wir ab und lassen ihn euch da. Aber das sollt ihr wissen: Gott richtet jetzt seine Herrschaft auf!‹ (Apg 13,51)12Ich sage euch: Am Tag des Gerichts wird es den Menschen von Sodom besser ergehen als den Leuten einer solchen Stadt.« (Mt 10,15)
Wer nicht hören will...
13»Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind, die Leute dort hätten schon längst den Sack umgebunden, sich Asche auf den Kopf gestreut und ihr Leben geändert.[2] (Jes 23,1; Mt 10,40; Mt 11,20)14Am Tag des Gerichts wird es den Bewohnern von Tyrus und Sidon besser ergehen als euch!15Und du, Kafarnaum, meinst du, du wirst in den Himmel erhoben werden? In den tiefsten Abgrund wirst du gestürzt! (Jes 14,13)16Wer auf euch hört, hört auf mich. Wer euch abweist, weist mich ab. Wer aber mich abweist, weist den ab, der mich gesandt hat.« (Mt 10,40)
Die Rückkehr der Siebzig
17Die Siebzig[3] kamen zurück und berichteten voller Freude: »Herr, sogar die bösen Geister gehorchen uns, wenn wir uns auf deinen Namen berufen!« (Lk 9,10)18Jesus sagte zu ihnen: »Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. (Jes 14,12; Joh 12,31; Offb 12,9)19Ja, es ist wahr:[4] Ich habe euch Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zunichtezumachen. Er wird euch nicht das Geringste antun können. (5Mo 8,15; Mk 16,18)20Aber nicht darüber sollt ihr euch freuen, dass euch die bösen Geister gehorchen. Freut euch lieber darüber, dass eure Namen bei Gott aufgeschrieben sind!« (Offb 3,5)
Grund zu Freude und Jubel
21Damals wurde Jesus vom Geist Gottes mit jubelnder Freude erfüllt und rief: »Vater, Herr über Himmel und Erde, du hast angefangen, deine Herrschaft aufzurichten.[5] Das hast du den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unwissenden hast du es offenbar gemacht. Dafür preise ich dich! Ja, Vater, so wolltest du es haben! (Mt 11,25; Mt 13,16; Lk 4,18)22Mein Vater hat mir alle Macht übergeben. Niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand den Vater, nur der Sohn – und die, denen der Sohn ihn offenbaren will.« (Mt 11,27)23Dann wandte sich Jesus zu seinen Jüngern, den Männern und Frauen,[6] und sagte: »Ihr dürft euch freuen, dass Gott euch die Augen gab, zu sehen und zu verstehen, was hier geschieht.[7]24Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr jetzt seht, aber sie haben es nicht gesehen. Sie wollten hören, was ihr jetzt hört, aber sie haben es nicht gehört.« (Lk 2,30; 1Petr 1,10)
Das wichtigste Gebot
25Da kam ein Gesetzeslehrer und wollte Jesus auf die Probe stellen; er fragte ihn: »Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?« (Mt 22,34; Mk 12,28; Lk 18,18)26Jesus antwortete: »Was steht denn im Gesetz? Was liest du dort?«27Der Gesetzeslehrer antwortete: »Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit aller deiner Kraft und deinem ganzen Verstand! Und: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!« (3Mo 19,18; 5Mo 6,5; Mk 12,31)28»Du hast richtig geantwortet«, sagte Jesus. »Handle so, dann wirst du leben.« (3Mo 18,5; Mt 19,17; Joh 13,17; Röm 10,5; Gal 3,12)
Das Beispiel des barmherzigen Samariters
29Aber dem Gesetzeslehrer war das zu einfach,[8] und er fragte weiter: »Wer ist denn mein Mitmensch?«30Jesus nahm die Frage auf und erzählte die folgende Geschichte: »Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab. Unterwegs überfielen ihn Räuber. Sie nahmen ihm alles weg, schlugen ihn zusammen und ließen ihn halb tot liegen.31Nun kam zufällig ein Priester denselben Weg. Er sah den Mann liegen und ging vorbei.32Genauso machte es ein Levit, als er an die Stelle kam: Er sah ihn liegen und ging vorbei.33Schließlich kam ein Reisender aus Samarien. Als er den Überfallenen sah, ergriff ihn das Mitleid. (Mt 10,5; Lk 9,52; Lk 17,11; Lk 17,16; Joh 4,9; Joh 4,39; Apg 1,8; Apg 8,1; Apg 8,5; Apg 8,14; Apg 8,28; Apg 9,31)34Er ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann setzte er ihn auf sein eigenes Reittier und brachte ihn in das nächste Gasthaus, wo er sich weiter um ihn kümmerte.35Am anderen Tag zog er seinen Geldbeutel heraus, gab dem Wirt zwei Silberstücke und sagte: ›Pflege ihn! Wenn du noch mehr brauchst, will ich es dir bezahlen, wenn ich zurückkomme.‹«36»Was meinst du?«, fragte Jesus. »Wer von den dreien hat an dem Überfallenen als Mitmensch gehandelt?«37Der Gesetzeslehrer antwortete: »Der ihm geholfen hat!« Jesus erwiderte: »Dann geh und mach du es ebenso!«
Jesus bei Maria und Marta
38Als Jesus mit seinen Jüngern weiterzog, kam er in ein Dorf. Dort nahm ihn eine Frau namens Marta gastlich auf. (Joh 11,1; Joh 12,1)39Sie hatte eine Schwester mit Namen Maria, die setzte sich zu Füßen des Herrn nieder und hörte ihm zu. (Lk 8,14; Lk 8,18; Lk 8,21; Lk 11,28; Lk 12,22; Lk 12,29; Apg 6,1; Apg 16,14)40Marta dagegen war voll damit beschäftigt, das Essen vorzubereiten. Schließlich trat Marta vor Jesus hin und sagte: »Herr, kümmert es dich nicht, dass mich meine Schwester die ganze Arbeit allein tun lässt? Sag ihr doch, dass sie mir helfen soll!«41Der Herr antwortete ihr: »Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und verlierst dich an vielerlei,42aber nur eins ist nötig. Maria hat die richtige Wahl getroffen. Sie hat sich für ein Gut entschieden,[9] das ihr niemand wegnehmen kann.« (Ps 119,57)
Lukas 10
Menge Bibel
1Hierauf aber bestellte der Herr noch siebzig andere (Jünger) und sandte sie paarweise vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst zu gehen gedachte[1].2Er sagte zu ihnen: »Die Ernte ist groß, aber klein die Zahl der Arbeiter; darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter auf sein Erntefeld sende!3Geht hin! Seht, ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe.4Nehmt keinen Geldbeutel mit euch, auch keinen Ranzen[2] und keine Schuhe, und laßt euch unterwegs mit niemand in lange Begrüßungen ein.5Wo ihr in ein Haus eintretet, da sagt zuerst: ›Friede (sei) mit diesem Hause!‹6Wenn dann dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm gewünscht habt, auf ihm ruhen; andernfalls wird euer Friedensgruß zu euch zurückkehren.7In demselben Hause bleibt dann und eßt und trinkt, was man euch bietet; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert[3]. Geht nicht aus einem Hause weg in ein anderes;8und wo ihr in einer Stadt einkehrt und man euch aufnimmt, so eßt, was man euch vorsetzt,9und heilt die Kranken daselbst und sagt zu den Stadtbewohnern: ›Das Reich Gottes ist nahe zu euch herbeigekommen!‹10Wo ihr aber in einer Stadt einkehrt und man euch nicht aufnimmt, so geht auf ihre Straßen hinaus und sagt:11›Sogar den Staub, der sich uns aus eurer Stadt an die Füße gehängt hat, wischen wir ab, damit er euch verbleibt, doch das sollt ihr wissen, daß das Reich Gottes nahe herbeigekommen ist!‹12Ich sage euch: Es wird Sodom an jenem Tage erträglicher ergehen als der betreffenden Stadt!13Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst, in Sack und Asche sitzend, Buße getan[4].14Doch es wird Tyrus und Sidon beim Gericht erträglicher ergehen als euch.15Und du, Kapernaum, wirst doch nicht etwa bis zum Himmel erhöht werden? Nein, bis zum Totenreich wirst du hinabgestoßen werden! (Jes 14,13-15)16Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat.«17Die Siebzig kehrten dann voller Freude zurück und sagten: »Herr, auch die bösen Geister sind uns kraft[5] deines Namens gehorsam[6]!«18Da antwortete er ihnen: »Ich habe den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel herabgestürzt gesehen.19Ihr wißt: ich habe euch die Macht verliehen, auf Schlangen und Skorpione zu treten (Ps 91,13), und Macht über das ganze Heer des Widersachers, und keinen Schaden wird er euch irgendwie zufügen können.20Doch nicht darüber freuet euch, daß die Geister euch gehorsam[7] sind; freut euch vielmehr darüber, daß eure Namen im Himmel eingeschrieben stehen!«21In eben dieser Stunde jubelte Jesus durch den heiligen Geist mit den Worten: »Ich preise dich[8], Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen und Klugen verborgen und es Unmündigen geoffenbart hast; ja, Vater, denn so ist es dir wohlgefällig gewesen.22Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater, und wer der Vater ist, als nur der Sohn, und wem der Sohn ihn[9] offenbaren will.« –23Dann wandte er sich zu den Jüngern besonders und sagte: »Selig sind die Augen, die da sehen, was ihr seht!24Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige haben gewünscht, das zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und das zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.«25Da trat ein Gesetzeslehrer auf, um ihn zu versuchen, und fragte: »Meister, was muß ich tun, um ewiges Leben zu ererben?«26Jesus erwiderte ihm: »Was steht im Gesetz geschrieben? Wie lauten da die Worte?«27Er gab zur Antwort: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit aller deiner Kraft und mit deinem ganzen Denken« (5.Mose 6,5) und »deinen Nächsten wie dich selbst« (3.Mose 19,18).28Jesus sagte zu ihm: »Du hast richtig geantwortet; tu das, so wirst du leben!«29Jener wollte sich aber rechtfertigen und sagte zu Jesus: »Ja, wer ist denn mein Nächster?«30Da erwiderte Jesus: »Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel Räubern in die Hände; die plünderten ihn aus, schlugen ihn blutig, ließen ihn halbtot liegen und gingen davon.31Zufällig kam ein Priester jene Straße hinabgezogen und sah ihn liegen, ging aber vorüber.32Ebenso kam auch ein Levit an die Stelle und sah ihn, ging aber vorüber.33Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam in seine Nähe, und als er ihn sah, fühlte er Mitleid mit ihm;34er trat an ihn heran und verband ihm die Wunden, wobei er Öl und Wein darauf goß; dann setzte er ihn auf sein Maultier, brachte ihn in eine Herberge und verpflegte ihn.35Am folgenden Morgen holte er zwei Denare[10] heraus (aus seinem Beutel), gab sie dem Wirt und sagte: ›Verpflege ihn, und was es dich etwa mehr kostet, will ich dir bei meiner Rückkehr ersetzen.‹36Wer von diesen dreien hat sich nun nach deiner Ansicht dem unter die Räuber Gefallenen als Nächster erwiesen?«37Jener antwortete: »Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm geübt hat.« Da sagte Jesus zu ihm: »So gehe hin und handle du ebenso!«38Als sie dann weiterwanderten, kam er in ein Dorf, und eine Frau namens Martha nahm ihn in ihr Haus auf.39Diese hatte eine Schwester namens Maria, die sich zu den Füßen des Herrn niederließ und seinen Worten zuhörte;40Martha dagegen ließ sich durch vielerlei Dienstleistungen für die Bewirtung in Anspruch nehmen. Nun trat sie zu ihm und sagte: »Herr, machst du dir nichts daraus, daß meine Schwester die Bedienung mir allein überlassen hat? Sage ihr doch, sie möge mir zur Hand gehen!«41Aber der Herr gab ihr zur Antwort: »Martha, Martha! Du machst dir [Sorge und] Unruhe um vielerlei;42aber nur eins ist nötig. Denn Maria hat das gute Teil erwählt: das soll ihr nicht genommen werden.«