1Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg. Und er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. (2Mo 19,3; 2Mo 19,11; Lk 6,20)2Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:3Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. (Jes 57,15)4Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. (Ps 126,5; Jes 61,1; Offb 7,17)5Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen[1]. (Ps 37,11; Mt 11,29)6Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. (Ps 17,15; Joh 6,35)7Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. (Mt 18,33; Mt 25,35)8Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. (Ps 24,3; Ps 51,12; 1Kor 13,12; 1Joh 3,2; Offb 22,4)9Selig sind, die Frieden stiften[2]; denn sie werden Gottes Kinder heißen. (Jak 3,18)10Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. (1Petr 3,14)11Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. (Mt 10,22; Apg 5,41; 1Petr 4,14)12Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind. (2Chr 36,15; Apg 7,52; Hebr 11,33)
Salz und Licht
13Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt[3], womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. (Mk 9,50)14Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Joh 8,12)15Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. (Lk 8,16)16So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. (Joh 15,8; Eph 5,8; Phil 2,14; 1Petr 2,12)
Jesu Stellung zum Gesetz
17Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. (Mt 3,15; Röm 10,4; 1Joh 2,7)18Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. (Mt 24,35; Lk 16,17)19Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. (Jak 2,10)20Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. (Mt 7,21; Mt 23,2)
Vom Töten
21Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten«; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. (2Mo 20,13; 2Mo 21,12)22Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig. (1Joh 3,15)23Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,24so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe. (Mk 11,25)25Vertrage dich mit deinem Widersacher sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, auf dass dich der Widersacher nicht dem Richter überantworte und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis geworfen werdest. (Mt 18,23; Lk 12,58)26Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.
Vom Ehebrechen
27Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen.« (2Mo 20,14)28Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. (Hi 31,1)29Wenn dich aber dein rechtes Auge verführt, so reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. (Mt 18,8; Kol 3,5)30Wenn dich deine rechte Hand verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre.31Es ist auch gesagt: »Wer sich von seiner Frau scheidet, der soll ihr einen Scheidebrief geben.« (5Mo 24,1; Mt 19,3)32Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Unzucht, der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. (Lk 16,18; 1Kor 7,10)
Vom Schwören
33Ihr habt weiter gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst keinen falschen Eid schwören und sollst dem Herrn deine Eide halten.« (3Mo 19,12; 4Mo 30,3)34Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; (Ps 48,3; Jes 66,1; Mt 23,16; Jak 5,12)35noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße; noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs.36Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören; denn du vermagst nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen.37Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.
Vom Vergelten
38Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Auge um Auge, Zahn um Zahn.« (2Mo 21,24)39Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. (Kla 3,30; Joh 18,22; Röm 12,14; 1Petr 2,20)40Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. (1Kor 6,7; Hebr 10,34)41Und wenn dich jemand eine Meile nötigt[4], so geh mit ihm zwei.42Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will. (5Mo 15,7)
Von der Feindesliebe
43Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« und deinen Feind hassen.[5] (3Mo 19,18; Mt 22,39)44Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,[6] (Lk 6,27; Lk 23,34; Apg 7,60)45auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. (Eph 5,1)46Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner?47Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden?48Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. (3Mo 19,2)
1Als Jesus diese Menschenmengen sah, stieg er auf einen Hügel. Er setzte sich hin und seine Schüler lagerten sich um ihn herum.2Dann fing er mit seinem Unterricht für sie an. Laut sagte er:3»Wahres Glück haben alle, die immer mehr vom Geist Gottes erleben möchten. Gerade für sie bricht Gottes mächtige Gegenwart sich Bahn in dieser Welt.4Wahres Glück haben alle, die am Ende sind. Denn sie werden erleben: Gott lässt sie nicht allein.5Wahres Glück haben alle, die auf ihr eigenes Recht verzichten können. Gerade sie werden das beste Erbe erhalten.6Wahres Glück haben alle, die von einer unstillbaren Sehnsucht erfüllt sind, dass es in der Welt endlich gerecht zugeht. Sie werden erleben, dass ihr Einsatz nicht umsonst gewesen ist.7Wahres Glück haben alle, denen das Leid anderer nicht gleichgültig ist. Denn auch sie werden in ihren Schwierigkeiten Anteilnahme erfahren.8Wahres Glück haben die Menschen, deren Herz lauter und rein ist. Ja, sie werden Gott selbst sehen.9Wahres Glück haben die, die sich ganz für den Frieden einsetzen. Sie werden den Ehrennamen ›Kinder Gottes‹ tragen.10Wahres Glück haben alle, die Verfolgung erleiden, weil sie an Gottes gutem Willen festhalten. Gerade ihnen gehört die neue Wirklichkeit, wo Gott Herr über alles ist.11Wahres Glück habt ihr, wenn die Menschen euch ablehnen und wenn sie versuchen, euch alles zu nehmen, ja, wenn sie nur Schlechtes und Lügen über euch verbreiten, weil ihr euch zu mir gestellt habt!12Dann jubelt erst recht voller Freude! Denn euch ist eine riesengroße Belohnung in Gottes neuer Wirklichkeit sicher. Genauso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gelebt haben.
Salz und Licht
13Ihr seid unglaublich wichtig für die Welt, genauso unverzichtbar wie Salz. Wenn Salz aber entsalzt wird, ist es zu überhaupt nichts mehr nütze. Am besten schüttet man es auf die Straße, wo die Menschen darauf hin- und herlaufen. Ihr seid unendlich wichtig!14Genau wie das Licht, das die Welt erleuchtet. In der Nacht sieht man eine Stadt auf dem Berg schon von Weitem durch das Licht, das von ihr ausstrahlt. Das kann gar nicht anders sein.15Natürlich zündet keiner eine Lampe an, um sie dann unter einem Eimer zu verstecken. Nein, man stellt sie an eine ganz besonders hohe Stelle. So kann sie ihr Licht auf alle werfen, die in dieses Haus kommen.16Lasst doch das, was euer Leben hell gemacht hat, auch anderen zugutekommen! So merken sie, wie ihr euch für das Gute einsetzt. Dann werden sie dafür Gott die Ehre geben, ihm, der über allem thront und der doch der Vater von jedem Einzelnen von euch ist.
Was wirklich bleibt
17Denkt ja nicht, dass ich gekommen bin, um das umzustoßen, was Gott in seinem Buch festgelegt hat und was die Propheten immer wieder bestätigt haben. Meine Aufgabe ist nicht, Gottes Willen in Frage zu stellen, sondern ihn ganz und gar zu erfüllen.18Ja, das stimmt ohne jeden Zweifel: Bis zum Ende aller Zeit, wenn Himmel und Erde vergehen, wird nicht einmal der kleinste Buchstabe oder Federstrich in Gottes Buch außer Kraft gesetzt. Nein, alles wird genau erfüllt werden.19Aber wer auch nur eine von diesen Anweisungen außer Kraft setzt, und das gilt auch für die weniger bedeutenden, und anderen das so beibringt, der wird auch ganz unbedeutend sein, wenn dann Gottes mächtige Wirklichkeit alles bestimmt. Wer aber alles in die Tat umsetzt und das auch anderen beibringt, der wird in der neuen Wirklichkeit Gottes eine große Bedeutung erlangen.20Ich sage es euch klipp und klar: Wenn ihr nicht unendlich viel gerechter lebt als die Theologen und Pharisäer, dann werdet ihr nicht hineingelangen in die neue Wirklichkeit, wo der Himmel über alles herrschen wird.
Im Frieden leben
21Ihr kennt die Gebote, die Gott schon vor langer Zeit den Menschen gegeben hat. Eins davon lautet: ›Du sollst niemanden töten. Wer aber einen Menschen umbringt, der muss verurteilt werden.‹22Doch ich sage euch ganz deutlich: Jeder, der voller Zorn gegen seinen Bruder ist, muss verurteilt werden. Und wer seinen Bruder unbeherrscht anschreit, der muss vor dem Hohen Rat erscheinen. Wer aber seinen Bruder als Idiot beschimpft, der muss in die Feuerhölle hinein!23Stell dir vor: Du machst dich auf, deine religiöse Pflicht zu erfüllen und eine Opfergabe zum Altar zu bringen. Dort fällt dir ein, dass dein Bruder noch im Unfrieden mit dir ist.24Dann lass alles dort vor dem Altar stehen und liegen und bemühe dich zuerst um eine Versöhnung mit deinem Bruder. Komm erst danach wieder und bring dein Opfer dar!25Vertrag dich schnell mit deinem Gegner, während ihr noch auf dem Weg zum Gericht seid. Sonst kann dir das passieren: Dein Gegner übergibt dich der Gewalt des Richters. Der Richter übergibt dich dem Vollzugsbeamten, und der sperrt dich ins Gefängnis.26Ich sage dir klipp und klar: Du wirst da nicht mehr herauskommen, bevor du nicht den allerletzten Cent von deiner Schuld bezahlt hast!
Ehe und Ehebrechen
27Ihr kennt auch das Gebot: ›Du sollst keinen Ehebruch begehen.‹28Ich sage euch jedoch: Jeder, der eine Frau auch nur so anschaut, als ob er sie sexuell in Besitz nehmen will, der hat in seinem Innersten schon Ehebruch begangen.29Wenn zum Beispiel dein rechtes Auge der Grund dafür wird, dass du zu Fall kommst, dann reiß es heraus und wirf es weg! Es ist besser für dich, dass ein Glied deines Körpers verrottet, als dass du als ganzer Mensch mit unversehrtem Leib in die Gottesferne kommst.30Und wenn deine rechte Hand für dich zum Grund wird, dass du zu Fall kommst, dann schlag sie ab und wirf sie fort! Es ist nämlich besser für dich, dass eins deiner Körperteile verrottet, als dass dein gesamter Körper in der Hölle zugrunde geht.31Im Buch Gottes steht geschrieben: ›Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr als Schutz einen Brief geben, der bestätigt, dass sie schuldlos geschieden ist.‹32Aber ich sage euch klipp und klar: Wer seine Ehefrau wegschickt, außer aus dem Grund, dass sie sexuell untreu war, der schickt sie in den Ehebruch. Und der Mann, der eine geschiedene Frau heiratet, bricht damit die Ehe.
Kompromisslos ehrlich
33Und noch eine weitere Anweisung haben die erhalten, die in früheren Zeiten Gottes Wort gehört haben: ›Du sollst nicht falsch schwören und du sollst nicht nachlässig damit sein, Gott gegenüber die feierlichen Versprechungen einzulösen, die du ihm gemacht hast.‹34Ich sage euch deutlich: Schwört einfach überhaupt nicht! Ruft nicht den Himmel an. Denn er ist nicht weniger und nicht mehr als der Thron Gottes.35Beschwört auch nicht die Erde. Denn sie ist ja der Ort, auf den Gott seinen Fuß setzt. Ruft auch nicht die heilige Stadt Jerusalem an. Es stimmt: In dieser Stadt wird der große König regieren, er, den Gott sendet.36Und gib auch deinen Kopf nicht als Pfand für einen Schwur! Denn du kannst ja noch nicht einmal bestimmen, ob du mit hellen oder mit dunklen Haaren auf die Welt kommst.37Wenn ihr Ja sagt, muss auch Ja gelten. Und wenn ihr Nein sagt, muss Nein gelten. Alles andere hat seinen Ursprung beim Bösen selbst.
Rache oder Feindesliebe?
38Im Gesetzbuch steht geschrieben: ›Wer ein Auge aussticht, soll nicht härter bestraft werden, als dass ihm auch sein Auge ausgestochen wird. Wer einen Zahn ausschlägt, dessen Strafe soll dem entsprechen: Auch ihm kann ein Zahn ausgeschlagen werden.‹39Ich aber sage euch klipp und klar: Wehre dich nicht, wenn dir jemand übel mitspielt. Sondern wenn dir einer einen Schlag auf die rechte Wange gibt, halte ihm auch noch die linke hin!40Und wenn dich einer berauben will und dir gewaltsam dein Hemd abnimmt, dann gib ihm auch noch deinen Mantel!41Und wenn ein römischer Besatzungssoldat dich dazu zwingt, etwas für ihn eine Meile weit zu tragen, dann geh zwei mit ihm.42Wenn einer etwas von dir haben will, dann gib es ihm, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir leihen will.43Ihr habt mitbekommen, dass gesagt wird: Du wirst den lieb haben, der dir nahesteht, und deinen Feind hassen.44Aber ich sage euch: Begegnet euren Feinden in Liebe und betet für die, die euch verfolgen.45Wenn ihr das tut, dann erweist ihr euch als Kinder eures Vaters, der im Himmel ist. Denn so handelt Gott, der Schöpfer, auch. Er lässt seine Sonne aufgehen über allen Menschen, den Bösen und den Guten. Allen sendet er seinen Regen, den Gerechten und den Ungerechten.46Wenn ihr aber nur denen mit Liebe begegnet, die euch lieben, was ist denn daran besonders zu belohnen? Tun das nicht auch die Menschen, deren ganzes Streben sich auf Betrug und Geldvermehrung richtet?47Und wenn ihr nur die besonders freundlich behandelt, die zu eurer Familie gehören, inwiefern unterscheidet ihr euch dann von anderen? Das machen doch alle, selbst wenn sie nicht zu Gottes Volk gehören!48Ihr aber sollt euch ganz anders verhalten. In allem, was ihr tut, sollt ihr euren Vater im Himmel widerspiegeln. Er ist vollkommen gerecht und wendet sich allen Menschen zu.
2Dann begann er zu reden und lehrte sie, was Gott jetzt von seinem Volk verlangt.[2] Er sagte: (Lk 6,20)3»Freuen dürfen sich alle, die nur noch von Gott etwas erwarten[3] – mit Gott werden sie leben in seiner neuen Welt.[4] (Jes 57,15; Jes 61,1)4Freuen dürfen sich alle, die unter dieser heillosen Welt leiden[5] – Gott wird ihrem Leid ein Ende machen. (Ps 126,5)5Freuen dürfen sich alle, die unterdrückt sind und auf Gewalt verzichten – Gott wird ihnen die Erde zum Besitz geben. (Ps 37,8; Mt 21,5)6Freuen dürfen sich alle, die danach hungern und dürsten, dass sich auf der Erde Gottes gerechter Wille durchsetzt – Gott wird ihren Hunger und Durst stillen.7Freuen dürfen sich alle, die barmherzig sind – Gott wird auch mit ihnen barmherzig sein. (Mt 18,33; Mt 25,35; Jak 2,13)8Freuen dürfen sich alle, die im Herzen rein sind – sie werden Gott sehen. (Ps 24,3)9Freuen dürfen sich alle, die Frieden stiften – Gott wird sie als seine Söhne und Töchter[6] annehmen. (Hebr 12,14)10Freuen dürfen sich alle, die verfolgt werden, weil sie tun, was Gott will[7] – mit Gott werden sie leben in seiner neuen Welt. (1Petr 3,14)11Freuen dürft ihr euch, wenn sie euch beschimpfen und verfolgen und verleumden, weil ihr zu mir gehört. (Lk 6,22)12Freut euch und jubelt, denn bei Gott erwartet euch reicher Lohn. So haben sie die Propheten vor euch auch schon behandelt.« (2Chr 36,16; Mt 23,30; Lk 11,47; Lk 13,34; Apg 7,52; 1Thess 2,15; Jak 5,10)
Die Aufgabe der Jünger
13»Ihr seid das Salz für die Welt. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, wodurch kann es sie wiederbekommen? Es ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Es wird weggeworfen und die Menschen zertreten es. (Mk 9,50; Lk 11,33; Lk 14,34)14Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. (Joh 8,12)15Auch zündet niemand eine Lampe an, um sie dann unter einen Topf zu stellen. Im Gegenteil, man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. (Mk 4,21)16Genauso muss auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.« (Eph 5,8; Phil 2,15; 1Petr 2,12)
Den Willen Gottes im Gesetz ganz ernst nehmen...
17»Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Weisungen der Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um sie außer Kraft zu setzen, sondern um sie zu erfüllen und ihnen volle Geltung zu verschaffen. (Mt 3,15; Mt 7,12; Mt 22,40; Lk 16,17; Röm 3,31)18Ich versichere euch: Solange Himmel und Erde bestehen, wird kein i-Punkt und kein Komma im Gesetz gestrichen. Das ganze Gesetz muss erfüllt werden. (Jak 2,10)19Wer also ein noch so unbedeutendes Gebot für ungültig erklärt und die Menschen in diesem Sinne lehrt, wird in der neuen Welt Gottes[8] den letzten Platz einnehmen. Wer es aber befolgt und andere dazu anhält, wird in der neuen Welt Gottes hoch geachtet sein.20Ich sage euch: Ihr werdet niemals in Gottes neue Welt kommen, wenn ihr seinen Willen nicht besser erfüllt als die Gesetzeslehrer und Pharisäer.«
beim Gebot, nicht zu morden
21»Ihr wisst, dass unseren Vorfahren gesagt worden ist: ›Du sollst nicht morden! Wer einen Mord begeht, soll vor Gericht gestellt werden.‹ (2Mo 20,13; 3Mo 24,17)22Ich aber sage euch: Schon wer auf seinen Bruder oder seine Schwester[9] zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu seinem Bruder oder seiner Schwester sagt: ›Du Idiot‹, gehört vor das oberste Gericht. Und wer zu seinem Bruder oder seiner Schwester sagt: ›Geh zum Teufel‹, gehört ins Feuer der Hölle. (1Joh 3,15)23Wenn du zum Altar gehst, um Gott deine Gabe zu bringen, und dort fällt dir ein, dass dein Bruder oder deine Schwester etwas gegen dich hat,24dann lass deine Gabe vor dem Altar liegen, geh zuerst hin und söhne dich aus. Danach komm und bring Gott dein Opfer. (Mt 6,14)25Einige dich mit deinem Gläubiger rechtzeitig, solange du noch mit ihm auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird er dich dem Richter ausliefern und der wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, damit er dich ins Gefängnis steckt. (Lk 12,58)26Ich versichere dir: Dort kommst du erst wieder heraus, wenn du deine Schuld bis auf den letzten Pfennig bezahlt hast.« (Mt 18,34)
beim Gebot, die Ehe nicht zu brechen
27»Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹[10] (2Mo 20,14; Lk 16,18)28Ich aber sage euch: Wer die Frau eines anderen begehrlich ansieht, hat in seinem Herzen schon die Ehe mit ihr gebrochen. (Hi 31,1; 2Petr 2,14)29Wenn dich dein rechtes Auge zur Sünde verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser für dich, du verlierst eines deiner Glieder, als dass du ganz in die Hölle geworfen wirst. (Mk 9,43)30Und wenn dich deine rechte Hand zur Sünde verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser für dich, du verlierst eines deiner Glieder, als dass du ganz in die Hölle kommst.31Bisher hieß es: ›Wer sich von seiner Frau trennen will, muss ihr eine Scheidungsurkunde ausstellen.‹ (5Mo 24,1; Jes 50,1; Mt 19,7)32Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau trennt, außer sie hat ihrerseits die Ehe gebrochen,[11] der treibt sie in den Ehebruch. Und wer eine Geschiedene heiratet, wird zum Ehebrecher.« (Mt 19,9; 1Kor 7,10)
beim Gebot, keinen Meineid zu schwören
33»Ihr wisst auch, dass unseren Vorfahren gesagt worden ist: ›Ihr sollt keinen Meineid schwören und sollt halten, was ihr Gott mit einem Eid versprochen habt.‹ (3Mo 9,12; 4Mo 30,3; Mt 23,16; Jak 5,12)34Ich aber sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören! Nehmt weder den Himmel zum Zeugen, denn er ist Gottes Thron, (Jes 66,1; Apg 7,49)35noch die Erde, denn sie ist sein Fußschemel, und auch nicht Jerusalem, denn es ist die Stadt Gottes, des großen Königs. (Ps 76,3)36Nicht einmal mit eurem eigenen Kopf sollt ihr euch für etwas verbürgen; denn es steht nicht in eurer Macht, dass auch nur ein einziges Haar darauf schwarz oder weiß wächst.37Sagt einfach Ja oder Nein; jedes weitere Wort stammt vom Teufel.« (2Kor 1,17)
beim Gebot, nur maßvoll zu vergelten
38»Ihr wisst, dass es heißt: ›Auge um Auge, Zahn um Zahn.‹ (2Mo 21,24; Lk 6,29)39Ich aber sage euch: Verzichtet auf Gegenwehr, wenn euch jemand Böses tut! Mehr noch: Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dann halte auch die linke hin. (Röm 12,17)40Wenn jemand mit dir um dein Hemd prozessieren will, dann gib ihm den Mantel dazu. (1Kor 6,7; Hebr 10,34)41Und wenn jemand dich zwingt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh mit ihm zwei.42Wenn jemand dich um etwas bittet, gib es ihm; wenn jemand etwas von dir borgen möchte, sag nicht Nein.«
beim Gebot, den Mitmenschen zu lieben
43»Ihr wisst, dass es heißt: ›Liebe deinen Mitmenschen; hasse deinen Feind.‹[12] (3Mo 19,18; Mk 12,31; Lk 6,27; Lk 6,32)44Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen. (2Mo 23,4; Apg 7,60; Röm 12,20; 1Petr 2,20)45So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne scheinen auf böse Menschen wie auf gute, und er lässt es regnen auf alle, ob sie ihn ehren oder verachten. (Eph 5,1)46Wie könnt ihr von Gott eine Belohnung erwarten, wenn ihr nur die liebt, die euch ebenfalls lieben? Das tun auch die Betrüger![13]47Was ist denn schon Besonderes daran, wenn ihr nur zu euresgleichen freundlich seid? Das tun auch die, die Gott nicht kennen![14]48Nein, wie die Liebe eures Vaters im Himmel, so soll auch eure Liebe sein: vollkommen und ungeteilt.«[15] (3Mo 19,2)
Matthäus 5
Hoffnung für alle
von Biblica1Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger versammelten sich um ihn.2Dann begann er, sie mit den folgenden Worten zu lehren:
Wen Jesus glücklich nennt
3»Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind,[1] denn ihnen gehört sein himmlisches Reich. (Lk 6,20)4Glücklich sind, die über diese Welt trauern, denn sie werden Trost finden.5Glücklich sind, die auf Frieden bedacht sind, denn sie werden die ganze Erde besitzen.6Glücklich sind, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben, denn sie sollen satt werden.7Glücklich sind, die Barmherzigkeit üben, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren.8Glücklich sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen.9Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen.10Glücklich sind, die verfolgt werden, weil sie nach Gottes Willen leben; denn ihnen gehört sein himmlisches Reich.11Glücklich könnt ihr euch schätzen, wenn ihr verachtet, verfolgt und verleumdet werdet, weil ihr mir nachfolgt.12Ja, freut euch und jubelt, denn im Himmel werdet ihr dafür reich belohnt werden! Genauso hat man die Propheten früher auch schon verfolgt.«
Salz und Licht: Was die Jünger von Jesus für diese Welt bedeuten
13»Ihr seid für die Welt wie Salz. Wenn das Salz aber fade geworden ist, wodurch soll es seine Würzkraft wiedergewinnen?[2] Es ist nutzlos geworden, man schüttet es weg, und die Leute treten darauf herum. (Mk 4,21; Mk 9,50; Lk 8,16; Lk 11,33; Lk 14,34)14Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt. Eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.15Man zündet ja auch keine Öllampe an und stellt sie dann unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, so dass sie allen im Haus Licht gibt.16Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. Dann werden sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.«
Gottes Gebote neu erfüllen
17»Meint nur nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben. Nein, ich will sie nicht aufheben, sondern voll zur Geltung bringen! (Lk 16,17)18Ich versichere euch: Nicht der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes – auch nicht ein Strichlein davon – wird je an Gültigkeit verlieren, solange Himmel und Erde bestehen. Alles muss sich erfüllen.19Wenn jemand auch nur das geringste Gebot Gottes für ungültig erklärt und andere dazu verleitet, dasselbe zu tun, wird er in Gottes himmlischem Reich nicht viel bedeuten. Wer sich aber nach Gottes Geboten richtet und sie anderen weitersagt, der wird in Gottes himmlischem Reich großes Ansehen haben.20Ich warne euch: Wenn ihr den Willen Gottes nicht besser erfüllt als die Schriftgelehrten und Pharisäer, kommt ihr ganz sicher nicht in Gottes himmlisches Reich.«
Versöhnung mit dem Gegner
21»Wie ihr wisst, wurde unseren Vorfahren gesagt: ›Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht gestellt werden.‹[3] (2Mo 20,13; 5Mo 5,17; Lk 12,57)22Doch ich sage euch: Schon wer auf seinen Mitmenschen zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu ihm sagt: ›Du Schwachkopf!‹, der gehört vor den Hohen Rat, und wer ihn verflucht,[4] der verdient es, ins Feuer der Hölle geworfen zu werden.23Wenn du also deine Opfergabe zum Altar bringst und dir fällt dort ein, dass jemand dir etwas vorzuwerfen hat,24dann lass dein Opfer am Altar zurück, geh zu deinem Mitmenschen und versöhne dich mit ihm. Erst danach bring Gott dein Opfer dar.25Wenn du jemandem etwas schuldig bist, dann setz alles daran, dich noch auf dem Weg zum Gericht mit deinem Gegner zu einigen. Sonst wird er dich dem Richter übergeben, und dieser wird dich verurteilen und vom Gerichtsdiener ins Gefängnis stecken lassen.26Ich versichere dir: Von dort wirst du nicht eher wieder herauskommen, bis du auch den letzten Rest deiner Schuld bezahlt hast.«
Kampf gegen die Sünde
27»Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹ (2Mo 20,14; Mt 18,8; Mk 9,43)28Doch ich sage euch: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen.29Wenn dich also dein rechtes Auge zur Sünde verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg! Besser, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du unversehrt in die Hölle geworfen wirst.30Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, so hack sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, verstümmelt zu sein, als unversehrt in die Hölle zu kommen.«
Ehescheidung
31»Es heißt auch: ›Wer sich von seiner Frau trennen will, soll ihr eine Scheidungsurkunde geben.‹[5] (5Mo 24,1; Mt 19,9; Mk 10,11; Lk 16,18)32Doch ich sage euch: Wer sich von seiner Frau scheiden lässt, obwohl sie ihn nicht betrogen hat, der treibt sie in den Ehebruch.[6] Und wer eine geschiedene Frau heiratet, der begeht Ehebruch.«
Keine Beteuerungen!
33»Ihr wisst auch, dass unseren Vorfahren gesagt wurde: ›Du sollst keinen Eid brechen[7] und alles halten, was du dem Herrn geschworen hast.‹[8] (3Mo 19,12; 4Mo 30,3)34Doch ich sage euch: Schwört überhaupt nicht! Schwört weder beim Himmel – denn er ist Gottes Thron –35noch bei der Erde – denn sie ist der Schemel, auf dem seine Füße ruhen – noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt Gottes, des großen Königs.36Verbürge dich auch nicht mit deinem Kopf für etwas, denn du kannst ja nicht einmal ein einziges Haar darauf weiß oder schwarz werden lassen.37Sag einfach ›Ja‹ oder ›Nein‹. Alle anderen Beteuerungen zeigen nur, dass du dich vom Bösen bestimmen lässt.«
Vergeltung durch Liebe
38»Ihr wisst, dass den Vorfahren auch gesagt wurde: ›Auge um Auge, Zahn um Zahn!‹[9] (2Mo 21,24; Lk 6,27; Lk 6,32)39Doch ich sage euch: Leistet keine Gegenwehr, wenn man euch Böses antut! Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt,[10] dann halte die andere Wange auch noch hin!40Wenn einer dich vor Gericht bringen will, um dein Hemd zu bekommen, so lass ihm auch noch den Mantel!41Und wenn einer von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei Meilen mit ihm![11] (Mt 27,32)42Gib jedem, der dich um etwas bittet, und weise den nicht ab, der etwas von dir leihen will.43Es heißt bei euch: ›Liebe deinen Mitmenschen[12] und hasse deinen Feind[13]!‹ (3Mo 19,18)44Doch ich sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!45So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute aufgehen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose.46Wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Zolleinnehmer, die sonst bloß auf ihren Vorteil aus sind!47Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen.48Ihr aber sollt in eurer Liebe vollkommen sein, wie es euer Vater im Himmel ist.«
Matthäus 5
Menge Bibel
1Als Jesus nun die Volksscharen sah, ging er ins Gebirge[1] hinauf, und nachdem er sich dort gesetzt hatte, traten seine Jünger[2] zu ihm.2Da tat er seinen Mund auf und lehrte sie mit den Worten:3»Selig sind die geistlich Armen, denn ihnen wird das Himmelreich zuteil!4Selig sind die Bekümmerten, denn sie werden getröstet werden! –5Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben[3]!6Selig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden! –7Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!8Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!9Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen! – (Mt 5,45)10Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung erleiden, denn ihnen wird das Himmelreich zuteil!11Selig seid ihr, wenn man euch um meinetwillen schmäht und verfolgt und euch lügnerisch alles Böse nachredet!12Freuet euch darüber und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel! Ebenso hat man ja auch die Propheten vor euch verfolgt.«13»Ihr seid das Salz der Erde[4]! Wenn aber das Salz fade[5] geworden ist, womit soll es wieder gesalzen werden[6]? Es taugt zu nichts mehr, als aus dem Hause geworfen und von den Leuten zertreten zu werden (Mk 9,50; Lk 14,34-35). –14Ihr seid das Licht der Welt! Eine Stadt, die oben auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben.15Man zündet auch nicht ein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter[7]: dann leuchtet es allen, die im Hause sind (Mk 4,21; Lk 8,16; 11,33).16Ebenso soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der im Himmel ist, preisen.«
Um Erfüllung der Gebote handelt es sich
17»Denkt nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen[8]! Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen[9].18Denn wahrlich ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird vom Gesetz nicht ein einziges Jota[10] und kein Strichlein vergehen[11], bis alles in Erfüllung gegangen ist.19Wer also ein einziges von diesen Geboten – und wäre es das geringste – auflöst[12] und die Menschen demgemäß lehrt, der wird der Geringste[13] im Himmelreich heißen; wer sie aber tut und (die Menschen) so lehrt, der wird groß im Himmelreich heißen.20Denn ich sage euch: Wenn es mit eurer Gerechtigkeit nicht weit besser bestellt ist als bei den Schriftgelehrten und Pharisäern, so werdet ihr nimmermehr ins Himmelreich eingehen!«
Das wird an einigen mosaischen Geboten gezeigt
21»Ihr habt gehört, daß den Alten[14] geboten worden ist (2.Mose 20,13; 21,12): ›Du sollst nicht töten‹, wer aber tötet, soll dem Gericht verfallen sein.22Ich dagegen sage euch: Wer seinem Bruder auch nur zürnt, der soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder ›Dummkopf‹ sagt, soll dem Hohen Rat verfallen sein; und wer ›du Narr‹[15] zu ihm sagt, soll der Feuerhölle[16] verfallen sein.23Wenn du also deine Opfergabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat,24so laß deine Gabe dort vor dem Altar und gehe zunächst hin und versöhne dich mit deinem Bruder; alsdann geh hin und opfere deine Gabe!25Sei zum Vergleich mit deinem Widersacher[17] ohne Säumen bereit, solange du mit ihm noch auf dem Wege (zum Richter) bist, damit dein Widersacher dich nicht dem Richter übergibt und der Richter dich dem Gerichtsdiener (überantwortet) und du ins Gefängnis gesetzt wirst.26Wahrlich ich sage dir: Du wirst von dort sicherlich nicht herauskommen, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast. (Lk 12,58)27Ihr habt gehört, daß (den Alten) geboten worden ist (2.Mose 20,14): ›Du sollst nicht ehebrechen!‹28Ich dagegen sage euch: Wer eine Ehefrau auch nur mit Begehrlichkeit anblickt, hat damit schon in seinem Herzen Ehebruch an ihr begangen.29Wenn dich also dein rechtes Auge ärgert[18], so reiß es aus und wirf es weg von dir; denn es ist besser für dich, daß eines deiner Glieder (dir) verloren geht, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.30Und wenn deine rechte Hand dich ärgert[19], so haue sie ab und wirf sie weg von dir; denn es ist besser für dich, daß eines deiner Glieder (dir) verloren geht, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. –31Ferner ist (zu den Alten) gesagt worden (5.Mose 24,1): ›Wer seine Ehefrau entläßt[20], der soll ihr einen Scheidebrief geben!‹32Ich dagegen sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet – außer auf Grund von Unzucht –, der verschuldet es, daß dann Ehebruch mit ihr verübt wird; und wer eine entlassene[21] Frau heiratet, der begeht Ehebruch.33Ihr habt weiter gehört, daß den Alten geboten worden ist (3.Mose 19,12; 4.Mose 30,3-4): ›Du sollst nicht falsch schwören‹, ›sollst aber dem Herrn deine Eide erfüllen!‹34Ich dagegen sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,35noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs[22].36Auch bei deinem Haupte sollst du nicht schwören, denn du vermagst kein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen.37Eure Rede sei vielmehr ›ja ja – nein nein‹; jeder weitere Zusatz ist vom Übel[23].38Ihr habt gehört, daß (den Alten) geboten worden ist (2.Mose 21,24; 3.Mose 24,19-20): ›Auge um[24] Auge und Zahn um[25] Zahn!‹39Ich dagegen sage euch: Ihr sollt dem Bösen[26] keinen Widerstand leisten; sondern wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die andere hin,40und wer mit dir einen Rechtsstreit anfangen und dir den Rock nehmen[27] will, dem überlaß auch noch den Mantel,41und wer dich zu einer Meile Weges nötigt[28], mit dem gehe zwei.42Wer dich (um etwas) bittet, dem gib, und wer (Geld) von dir borgen will, den weise nicht ab!43Ihr habt gehört, daß (den Alten) geboten worden ist (3.Mose 19,18); ›Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen!‹44Ich dagegen sage euch: Liebet eure Feinde und betet für eure Verfolger,45damit ihr euch als Söhne (bzw. Kinder) eures himmlischen Vaters erweist. Denn er läßt seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und läßt regnen auf Gerechte und Ungerechte.46Denn wenn ihr (nur) die liebt, die euch lieben, welches Verdienst habt ihr da[29]? Tun das nicht auch die Zöllner?47Und wenn ihr nur eure Freunde grüßt, was tut ihr da Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?48Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.«