1Denn das Gesetz hat den Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht die Gestalt der Dinge selbst. Deshalb kann es die, die opfern, niemals vollkommen machen durch die Jahr für Jahr gleichen Opfer, welche man immer wieder darbringt. (Hebr 8,5)2Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die Gott dienen, ein für alle Mal rein geworden wären und kein von Sünden beschwertes Gewissen mehr hätten?3Vielmehr geschieht durch die Opfer alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden. (3Mo 16,34)4Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.5Darum spricht er[1], wenn er in die Welt kommt: »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet.6Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht.7Da sprach ich: Siehe, ich komme – im Buch steht von mir geschrieben –, dass ich tue, Gott, deinen Willen.«8Zuerst hatte er gesagt: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt und sie gefallen dir nicht«, welche doch nach dem Gesetz geopfert werden.9Dann aber sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen.« Da hebt er das Erste auf, damit er das Zweite einsetze.10Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.11Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können.12Dieser aber hat ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht, das ewiglich gilt, und hat sich zur Rechten Gottes gesetzt (Apg 2,33; Röm 8,34; Hebr 12,2; 1Petr 3,22)13und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel unter seine Füße gelegt werden. (Ps 110,1)14Denn mit einem einzigen Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.15Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. Denn nachdem er gesagt hat:16»Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will meine Gesetze in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will ich sie schreiben, (Hebr 8,10)17und ihrer Sünden und ihrer Missetaten will ich nicht mehr gedenken.«18Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde. (Hebr 8,12)
Das Bekenntnis der Hoffnung und das Gericht Gottes
19Weil wir denn nun, Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu den Freimut haben zum Eingang in das Heiligtum, (Mt 27,51)20den er uns eröffnet hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist: durch sein Fleisch, (Hebr 9,8)21und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes,22so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in der Fülle des Glaubens, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. (Eph 5,26; Hebr 4,16; 1Petr 3,21)23Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; (Hebr 4,14)24und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken25und nicht verlassen unsre Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht. (Röm 13,11; Hebr 3,13)26Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt hinfort kein Opfer mehr für die Sünden, (4Mo 15,30; Hebr 6,4)27sondern ein schreckliches Warten auf das Gericht und ein wütendes Feuer, das die Widersacher verzehren wird. (Jes 26,11)28Wenn jemand das Gesetz des Mose missachtet, muss er sterben ohne Erbarmen auf zwei oder drei Zeugen hin. (5Mo 17,6)29Eine wie viel härtere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes für unrein hält, durch das er doch geheiligt wurde, und den Geist der Gnade schmäht? (Hebr 2,3; Hebr 12,25)30Denn wir kennen den, der gesagt hat: »Die Rache ist mein, ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.« (5Mo 32,35)31Schrecklich ist’s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. (Hebr 12,29)32Gedenkt aber der früheren Tage, an denen ihr, die ihr erleuchtet wurdet, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens, (Hebr 6,4)33indem ihr zum Teil selbst durch Schmähungen und Bedrängnisse zum Schauspiel geworden seid, zum Teil Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es so erging. (1Kor 4,9)34Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt. (Mt 6,20; Mt 19,21)35Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. (Hebr 4,16)36Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.37Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben.38Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm« (Röm 1,17)39Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen und verdammt werden, sondern solche, die glauben und die Seele erretten.
1Das Gesetz enthält ein schemenhaftes Abbild der guten Dinge, die in der Zukunft kommen sollen, aber nicht ein wahrheitsgetreues Bild dieser Wirklichkeiten. Deshalb kann es unmöglich die Menschen, die die Opfer darbringen, für immer vor Gott vollkommen machen. Denn man muss diese Opfer ja jedes Jahr wieder neu herbeitragen!2Denn wenn das möglich wäre, hätte doch sicher ihr Opferdienst aufgehört, weil die Menschen, die diesen Gottesdienst ausüben, kein Bewusstsein ihrer Übertretungen mehr gehabt hätten.3Doch genau durch diese Opfer zeigen sie Jahr für Jahr, dass sie sich ihrer Schuld bewusst sind.4Es ist nämlich völlig unmöglich, dass das Blut von Stieren oder Schafsböcken die Schuld der Menschen fortnehmen kann.
Die Wirklichkeit
5Darum sagt er, der Messias, als er in die geschaffene Welt eintritt: »Schlachtopfer oder andere Opfergaben hast du nicht gewollt. Aber einen Körper hast du für mich bereitgestellt.6Brandopfer und Opfer für die Verfehlungen haben dein Wohlgefallen nicht gefunden.7Da sagte ich: ›Schau her, ich komme, in der Buchrolle steht etwas über mich geschrieben. Ich komme, um deinen Willen, Gott, in die Tat umzusetzen!‹«8Vorher heißt es: »Schlachtopfer und andere Opfergaben, Brandopfer und Schuldopfer hast du nicht gewollt und hast auch kein Wohlgefallen daran gefunden.« Das bezieht sich auf die Opfer, die nach der Vorschrift des Gesetzbuchs im Tempel dargebracht werden.9Danach sagte er: »Schau her, ich komme, um deinen Willen in die Tat umzusetzen!« Also entwertet er das erste Opfer und bekräftigt dann das zweite.10Aufgrund dieses Gotteswillens sind wir ganz auf Gottes Seite gezogen worden durch das Opfer des Messias Jesus, der seinen eigenen Körper ein für alle Mal dargebracht hat.11Nun ist es so, dass jeder Priester Tag für Tag im Tempel steht und den Gottesdienst verrichtet und immer wieder genau dieselben Opfer bringt, die ja nie und nimmer selbst in der Lage sind, die Schuld von den Menschen wegzunehmen.12Doch er, Jesus, hat ein einziges Opfer für die Schuld der Menschen vor Gott dargebracht und sich dann für immer auf den Ehrenplatz zur rechten Seite Gottes gesetzt.13Von diesem Augenblick an wartet er, »bis ihm seine Feinde als Schemel seiner Füße hingelegt werden«.14Denn durch ein einziges Opfer hat er für immer die Menschen zur Vollendung gebracht, die sich ganz auf Gottes Seite ziehen lassen.15Das bestätigt uns auch der heilige Gottesgeist, nachdem er schon gesagt hat:16»Das ist der Bund, die neue Beziehung zu mir, die ich für sie ermöglichen werde, nach jenen Zeiten, so spricht Gott der Herr: Ich werde meine Gesetze in ihre Herzen legen und sie in ihr Denken einschreiben.«17Ebenso sagt er: »Ich werde mir ihre Schuld und ihre Gesetzesübertretungen nie mehr ins Gedächtnis rufen.«18Das ist doch klar: Wo dies alles vergeben ist, sind auch keine Opfer zur Schuldvergebung mehr notwendig.
Der neue Weg
19Wir haben nun, liebe Schwestern und Brüder, durch das Blut von Jesus diese Zuversicht, dass wir ungehindert in die heilige Gegenwart Gottes eintreten können!20Diese Möglichkeit hat er uns eröffnet als einen ganz neuen, lebendigen Weg. Er führt durch den Vorhang hindurch, der im Tempel das Heilige vom Allerheiligsten trennt. Und dieser zerrissene Vorhang ist ja nichts anderes als sein eigener Körper!21Weil wir einen obersten Priester haben, der über das Haus Gottes gesetzt ist,22so lasst uns hineingehen mit einem lauteren Herzen, in voller Gewissheit des Vertrauens auf Gott, und unsere Herzen besprengt und damit gereinigt von einem Gewissen, das uns anklagen könnte, und mit einem Körper, der beim Untertauchen gewaschen wurde mit reinem Wasser!
Leben im Licht der Verheißung
23Lasst uns ohne jedes Wanken festhalten an der Hoffnung, die wir auch anderen gegenüber bezeugen. Denn er, der uns das versprochen hat, ist vertrauenswürdig.24Lasst uns aufeinander achten und uns zu einem Leben voller Liebe und guter Taten anreizen!25Lasst uns nicht fernbleiben von unseren Zusammenkünften, wie es sich einige angewöhnt haben, sondern lasst uns einander ermutigen, und das umso mehr, da ihr wahrnehmen könnt, dass der Gottestag immer näher rückt.26Wenn wir bewusst gegen Gottes Willen handeln, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, dann bleibt kein Schlachtopfer zur Schuldvergebung mehr übrig.27Sondern dann wartet auf uns nur noch die Furcht einflößende Wirklichkeit des Gottesgerichts und die Feuerflammen, die alles verschlingen, was Gott entgegensteht.28Wenn jemand das Gesetz von Mose missachtet, dann muss er sterben, ohne auf Nachsicht hoffen zu können, wenn es zwei oder drei Zeugen gibt, die seine Schuld bestätigen.29Eine wie viel schlimmere Strafe wird wohl ein Mensch verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und sein vergossenes Blut, das die neue Verbindung zu Gott ermöglicht, gering schätzt? Dadurch ist er doch überhaupt erst auf die Seite Gottes gezogen worden! Und was wird wohl der erleben, der den Gottesgeist verachtet, der ihm doch Gottes Gnade nahebringt?30Denn wir wissen doch, wer es ist, der gesagt hat: »Das Recht der Vergeltung steht mir zu, ich werde den Menschen das wiedergeben, was sie verdient haben.« Außerdem hat er gesagt: »Gott der Herr richtet das Volk, das ihm gehört!«31Ja, es ist eine furchtbare Sache, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!32Denkt doch an die früheren Zeiten, als ihr gerade vom Licht Gottes erleuchtet wurdet, und daran, wie ihr da in eurem Einsatz für Gott auch Leiden aushalten konntet!33Da wurdet ihr beleidigt und verfolgt und öffentlich lächerlich gemacht und habt es an anderen erlebt, mit denen ihr eng verbunden wart.34Mit denen, die im Gefängnis waren, habt ihr mitgelitten und es mit Freude ausgehalten, wenn euch euer Eigentum geraubt wurde. Das konntet ihr, weil ihr wisst, dass ihr einen noch bedeutenderen und bleibenden Besitz habt.35Werft deshalb eure Zuversicht nicht weg, denn darauf wartet eine große Belohnung.36Ihr braucht Ausdauer, damit ihr, wenn ihr den Willen Gottes für euer Leben ganz in die Tat umgesetzt habt, dann auch das erhalten könnt, was Gott euch versprochen hat:37Es dauert nur noch eine ganz kurze Zeit, bis er, der Kommende, kommen wird, und er wird es nicht hinauszögern.«38In der Zwischenzeit gilt die Aussage aus Gottes Buch: »Der, der zu mir gehört und gerecht handelt, wird sein Leben voller Vertrauen führen.« Und auch die Aussage: »Doch wer zurückweicht, an dem wird meine Seele kein Wohlgefallen haben.«39Doch wir gehören nicht zu denen, die zurückgehen, und so dem Verderben anheimfallen, sondern zu denen, die vertrauen und so das Leben gewinnen.
1Im Gesetz zeigt sich nur ein Schatten von dem, was Gott künftig schenken will – ein Schatten, nicht die eigentliche Gestalt. Deshalb kann das Gesetz die Menschen, die im irdischen Heiligtum vor Gott treten, auch niemals zur Vollendung führen – obwohl nach Anordnung des Gesetzes Jahr für Jahr immer wieder die gleichen Opfer für sie dargebracht werden. (Hebr 7,19; Hebr 8,5)2Wenn die Menschen durch das Gesetz und die von ihm vorgeschriebenen Opfer ein für alle Mal von ihren Sünden gereinigt werden könnten, dann hätten sie doch einmal mit dem Opfern aufhören müssen, weil sie sich nicht mehr schuldig gefühlt hätten.3Doch durch diese Opfer werden sie nur Jahr für Jahr aufs Neue an ihre Sünden erinnert! (Hebr 9,7)4Denn das Blut von Stieren und Böcken kann niemals die Schuld beseitigen.5Darum sagte Christus, als er in die Welt kam, zu Gott: »Opfer und Gaben hast du nicht verlangt; aber du hast mir einen Leib gegeben. (Ps 40,7)6Über Brandopfer und Sühneopfer freust du dich nicht.7Da habe ich gesagt: ›Hier bin ich, Gott! Ich will tun, was du von mir verlangst, wie es in den Heiligen Schriften über mich vorausgesagt ist!‹«8Zuerst sagte er: »Opfer und Gaben hast du nicht verlangt, über Brandopfer und Sühneopfer freust du dich nicht«, obwohl alle diese Opfer vom Gesetz vorgeschrieben sind.9Dann aber hat er gesagt: »Hier bin ich, Gott! Ich will tun, was du von mir verlangst.« So hebt Christus die alte Ordnung auf und setzt die neue in Kraft.10Durch das, was Gott »verlangt« hat, nämlich dadurch, dass Jesus Christus seinen eigenen »Leib« zum Opfer brachte, sind wir nun ein für alle Mal von jeder Schuld gereinigt und zu Gottes Eigentum geworden. (Hebr 7,27)11Jeder Priester verrichtet Tag für Tag seinen Dienst und bringt wieder und wieder die gleichen Opfer, die doch niemals die Sünden wegschaffen können. (2Mo 29,38)12Christus dagegen hat nur ein einziges Opfer für die Sünden gebracht und dann für immer den Platz an Gottes rechter Seite eingenommen. (Hebr 8,1)13Dort wartet er nur noch darauf, dass Gott ihm seine Feinde als Schemel unter die Füße legt. (Ps 110,1; 1Kor 15,25)14Denn mit einem einzigen Opfer hat er alle, die Gottes Eigentum werden sollen, für immer zur Vollendung geführt.15Auch der Heilige Geist bezeugt uns das in den Heiligen Schriften. Nachdem der Herr zunächst gesagt hat:16»Der Bund, den ich dann mit ihnen schließen werde, wird völlig anders sein«, fährt er fort: »Ich werde ihnen meine Gesetze nicht auf Steintafeln, sondern in Herz und Gewissen schreiben, (Jer 31,33; Hebr 8,10)17und ich will nie mehr an ihre Sünden und an ihre bösen Taten denken.«18Wenn aber die Sünden vergeben sind, ist ein Opfer nicht mehr nötig.
Die Hoffnung nicht aufgeben und Gemeinschaft halten!
19Liebe Brüder und Schwestern![1] Wir haben also freien Zutritt zum Allerheiligsten! Jesus hat sein Blut geopfert (Röm 5,2; Eph 3,12; Hebr 4,16; Hebr 9,8)20und uns den Weg durch den Vorhang hindurch frei gemacht, diesen neuen Weg, der zum Leben führt. Der »Vorhang« aber, das ist er selbst, so wie er in einem irdischen Leib gelebt hat. (Mt 27,51; Hebr 9,3; Hebr 9,14)21Wir haben also einen ganz unvergleichlichen Obersten Priester, der über das Haus Gottes gesetzt ist. (Hebr 4,14)22Darum wollen wir vor Gott hintreten mit offenem Herzen und in festem Glauben; unser Gewissen wurde ja von aller Schuld gereinigt und unser Leib in reinem Wasser gewaschen. (Hes 36,25; Eph 5,26; Hebr 4,16)23Wir wollen an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen, und wollen nicht schwanken; denn Gott, der die Zusagen gegeben hat, steht zu seinem Wort. (Hebr 4,14)24Und wir wollen aufeinander acht geben und uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Taten anspornen. (Hebr 13,1)25Einige haben sich angewöhnt, den Gemeindeversammlungen fernzubleiben. Das ist nicht gut; vielmehr sollt ihr einander Mut machen. Und das umso mehr, als ihr doch merken müsst, dass der Tag näher rückt, an dem der Herr kommt! (Phil 4,5)
Warnung vor der Abkehr von der erkannten Wahrheit
26Wir haben die Wahrheit kennengelernt. Wenn wir jetzt vorsätzlich weiterhin sündigen, gibt es kein Opfer mehr, um unsere Sünden gutzumachen. (Hebr 6,4)27Wir müssen dann ein schreckliches Gericht fürchten; denn wie ein Feuer wird Gottes Zorn alle vernichten, die sich gegen ihn auflehnen. (Jes 26,11)28Wer gegen das Gesetz Moses verstößt, wird ohne Mitleid getötet, wenn seine Schuld durch zwei oder drei Zeugenaussagen festgestellt ist. (5Mo 19,15)29Um wie viel schlimmer wird dann bestraft werden, wer den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes, das ihn rein und heilig gemacht hat, wie eine gewöhnliche Sache abtut und den Geist beleidigt, dem er die Gnade verdankt! (Mk 3,29; Hebr 2,3; Hebr 9,12)30Wir kennen doch den, der gesagt hat: »Ich werde Vergeltung üben und sie für alle Bosheit hart bestrafen.« Es heißt an derselben Stelle auch:[2] »Der Herr wird seinem Volk das Urteil sprechen.« (5Mo 32,35; 5Mo 32,36)31Dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen ist schrecklich!
Beispiele tapferen Vertrauens aus der Anfangsgeschichte der eigenen Gemeinde
32Erinnert euch doch an die Zeiten, als ihr gerade mit dem göttlichen Licht erleuchtet worden wart und dann sogleich einen harten, leidvollen Kampf durchstehen musstet!33Die einen wurden öffentlich beleidigt und misshandelt, die andern standen denen treu zur Seite, die dies ertragen mussten.34Ihr habt mit den Gefangenen gelitten, und wenn euch euer Eigentum weggenommen wurde, habt ihr das mit Freude ertragen; denn ihr wusstet, dass ihr einen viel besseren Besitz habt, der euch nicht genommen werden kann. (Hebr 11,26; Hebr 13,14)35Werft nur jetzt eure Zuversicht nicht weg, die doch so reich belohnt werden soll! (Hebr 3,14; Hebr 6,11)36Ihr braucht Kraft zum Durchhalten, damit ihr weiterhin tut, was Gott von euch will, und so auch bekommt, was er versprochen hat.37Es heißt ja in den Heiligen Schriften: »Noch eine kurze, ganz kurze Zeit, dann kommt der, den Gott angekündigt hat. Er wird sich nicht verspäten. (Hab 2,3)38Wer mir im Glauben vertraut und das Rechte tut, wird durch sein Vertrauen am Leben bleiben. Wer aber mutlos aufgibt, mit dem will ich nichts zu tun haben.« (Röm 1,17; Gal 3,11)39Wir gehören doch nicht zu den Menschen, die den Mut verlieren und deshalb zugrunde gehen! Vielmehr gehören wir zu denen, die Gott im Glauben vertrauen und das Leben gewinnen. (1Petr 1,9)
1Das Gesetz des alten Bundes war lediglich ein matter Abglanz und Vorgeschmack all dessen, was Gott für uns bereithält. Es brachte uns noch nicht in eine enge Gemeinschaft mit Gott. Denn die Opfer der alten Ordnung konnten keinen Menschen für immer von seiner Schuld befreien. Jahr für Jahr musste man erneut Opfer bringen.2Niemand hätte mehr ein Opfer gebracht, wenn alle schon nach dem ersten Mal von ihren Sünden gereinigt worden wären. Dann hätte ja auch die Schuld ihr Gewissen nicht länger belastet.3Stattdessen werden sie durch diese Opfer Jahr für Jahr aufs Neue an ihre Sünde und Schuld erinnert.4Denn das Blut von Stieren und Böcken kann uns unmöglich von unseren Sünden befreien.5Darum sprach Christus zu Gott, als er in die Welt kam: »Schlachtopfer und andere Gaben wolltest du nicht. Aber du hast mir einen Leib gegeben; er soll das Opfer sein.6Dir gefallen keine Brandopfer und Sündopfer.7Deshalb habe ich gesagt: ›Ich komme, um deinen Willen, mein Gott, zu erfüllen. So heißt es von mir bereits in der Heiligen Schrift.‹« (Ps 40,7)8Obwohl das Gesetz diese Opfer verlangte, hat Christus gesagt: »Schlachtopfer und andere Gaben hast du nicht gewollt. Sie gefallen dir so wenig wie die Brandopfer und die Sündopfer.«9Außerdem sagte er: »Ich komme, mein Gott, um deinen Willen zu erfüllen.« So hebt Christus die alte Ordnung auf und setzt eine neue in Kraft.10Er hat mit seinem Tod am Kreuz diesen Willen Gottes erfüllt; und deshalb gehören wir durch sein Opfer ein für alle Mal zu Gott.11Der Priester aber muss jeden Tag neu den Altardienst verrichten und Gott immer wieder Opfer darbringen. Dennoch können diese Opfer keinen Menschen für immer von seiner Schuld befreien.12Jesus Christus dagegen hat ein einziges Opfer für alle Sünden gebracht. Jetzt sitzt er für immer auf dem Ehrenplatz an der rechten Seite Gottes.13Dort wartet er, bis ihm alle seine Feinde unterworfen sind und er seinen Fuß auf ihren Nacken setzt.14Für immer und ewig hat Christus mit dem einen Opfer alle Menschen, die zu Gott gehören sollen, in eine vollkommene Gemeinschaft mit ihm gebracht.15Das bezeugt uns auch der Heilige Geist. Denn in der Schrift heißt es zunächst:16»Der neue Bund, den ich dann mit meinem Volk Israel schließen werde, wird ganz anders aussehen, spricht der Herr. Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, es soll ihr ganzes Denken und Handeln bestimmen.«17Und dann heißt es: »Ich vergebe ihnen ihre Schuld und denke nicht mehr an ihre Sünden.« (Jer 31,33)18Sind aber die Sünden vergeben, dann ist kein Opfer mehr nötig.
Haltet an der Hoffnung fest!
19Und so, liebe Brüder und Schwestern, können wir jetzt durch das Blut, das Jesus Christus am Kreuz für uns vergossen hat, frei und ungehindert ins Allerheiligste eintreten.20Christus hat den Tod auf sich genommen und damit den Vorhang niedergerissen, der uns von Gott trennte. Durch seinen geopferten Leib hat er uns einen neuen Weg gebahnt, der zum Leben führt.[1]21Er ist unser Hoherpriester und herrscht nun über das Haus Gottes, seine Gemeinde.22Darum wollen wir zu Gott kommen mit aufrichtigem Herzen und im festen Glauben; denn das Blut von Jesus Christus hat uns von unserem schlechten Gewissen befreit, und unser Körper wurde mit reinem Wasser von aller Schuld reingewaschen.23Haltet an dieser Hoffnung fest, zu der wir uns bekennen, und lasst euch durch nichts davon abbringen. Ihr könnt euch felsenfest auf sie verlassen, weil Gott sein Wort hält.24Lasst uns aufeinander achten! Wir wollen uns zu gegenseitiger Liebe ermutigen und einander anspornen, Gutes zu tun.25Versäumt nicht die Zusammenkünfte eurer Gemeinde, wie es sich einige angewöhnt haben. Ermahnt euch gegenseitig dabeizubleiben. Ihr seht ja, dass der Tag nahe ist, an dem der Herr kommt.26Wir haben in Christus die Wahrheit erkannt. Sündigen wir aber auch jetzt noch mutwillig weiter, gibt es kein Opfer mehr, das uns von unseren Sünden befreien kann.27Dann bleibt nichts als das schreckliche Warten auf das Gericht, in dem Gottes verzehrendes Feuer alle seine Feinde vernichten wird.28Wenn jemand gegen das Gesetz von Mose verstößt und dieses Vergehen von zwei oder drei Zeugen bestätigt wird, kann er keine Gnade erwarten. Er muss sterben!29Was meint ihr, um wie viel härter die Strafe für den sein wird, der den Sohn Gottes gleichsam mit Füßen tritt, dem das Blut des neuen Bundes nichts mehr bedeutet, durch das er doch Gemeinschaft mit Gott haben konnte! Ein solcher Mensch beleidigt Gottes Geist, von dem er nichts als Gnade und Barmherzigkeit erfahren hat.30Wir alle kennen doch den, der gesagt hat: »Ich werde Rache nehmen und Vergeltung üben!« Von ihm heißt es auch: »Der Herr wird über sein Volk das Urteil sprechen.«[2] (5Mo 32,35)31Wie furchtbar wird es allen ergehen, die dem lebendigen Gott in die Hände fallen!
Glaube muss sich bewähren
32Erinnert euch nur einmal an die Zeit, kurz nachdem ihr die Wahrheit kennen gelernt habt und Christen geworden seid. Damals musstet ihr euch in einem schweren und leidvollen Kampf bewähren.33Viele von euch wurden in aller Öffentlichkeit verspottet und gequält; andere halfen denen, die so leiden mussten.34Ihr habt mit den Gefangenen gelitten, und ihr habt es sogar mit Freuden ertragen, wenn man euch euer Hab und Gut wegnahm. Denn ihr wisst, dass ihr durch Christus etwas viel Besseres besitzt, einen bleibenden Wert.35Werft nun eure Zuversicht nicht weg! Es wird sich erfüllen, worauf ihr hofft.[3]36Aber ihr müsst standhaft bleiben und tun, was Gott von euch erwartet. Er wird euch alles geben, was er zugesagt hat.37Denn das steht fest: »Schon bald wird der kommen, der angekündigt ist. Er wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.38Nur wer mir, Gott, vertraut, wird meine Anerkennung finden und leben.[4] Wer aber zurückweicht und aufgibt, an dem werde ich kein Gefallen finden.«[5] (Hab 2,3)39Doch wir gehören nicht zu denen, die zurückweichen und verloren gehen. Wir gehören zu denen, die am Glauben festhalten und das ewige Leben gewinnen.
Hebräer 10
Menge Bibel
Das schattenhafte Vorbild und die Unzulänglichkeit des alljährlichen Versöhnungsopfers des levitischen Hohenpriesters; die Vollkommenheit des Opfers Jesu
1Denn weil das (mosaische) Gesetz nur das schattenhafte Abbild der zukünftigen Heilsgüter enthält[1], nicht aber die Gestalt der Dinge selbst[2], so ist es nimmermehr imstande, alljährlich durch dieselben Opfer, die man immer wieder darbringt, die an den Opfern Teilnehmenden ans Ziel[3] zu bringen. (Hebr 9,25)2Würde man sonst nicht mit ihrer Darbringung aufgehört haben, weil doch die Teilnehmer am Gottesdienst keinerlei Schuldbewußtsein mehr gehabt hätten, wenn sie ein für allemal gereinigt gewesen wären?3Statt dessen tritt durch diese Opfer alljährlich eine Erinnerung an (die) Sünden ein,4denn Blut von Stieren und Böcken kann unmöglich Sünden[4] wegschaffen.5Daher sagt er[5] auch bei seinem Eintritt in die Welt (Ps 40,7-9): »Schlachtopfer und Speisopfer hast du nicht gewollt[6], wohl aber hast du mir einen Leib bereitet;6an Brandopfern und Sündopfern hast du kein Wohlgefallen gehabt.7Da sprach ich: ›Siehe, ich komme – in der Buchrolle (Ps 40,8) steht über mich geschrieben –, um deinen Willen, o Gott, zu tun.‹«8Während er zu Anfang sagt: »Schlachtopfer und Speisopfer, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt und kein Wohlgefallen an ihnen gehabt« – obgleich diese Opfer doch dem Gesetz entsprechend dargebracht werden –,9fährt er danach fort: »Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun«: er hebt (also) das Erste auf, um das Zweite dafür als gültig hinzustellen;10und auf Grund dieses Willens (Gottes) sind wir durch die Darbringung[7] des Leibes Jesu Christi ein für allemal geheiligt.
Das einmalige und in Vollkommenheit gültige Selbstopfer Jesu macht alle anderen Sündopfer unnötig, weil es die Gläubigen vor Gott ganz vollkommen gemacht hat
11Und jeder Priester zwar steht Tag für Tag da, indem er seinen Dienst verrichtet und immer wieder dieselben Opfer darbringt, die doch nimmermehr imstande sind, Sünden wegzuschaffen;12dieser dagegen hat nur ein einziges Opfer für (die) Sünden dargebracht und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt;13hinfort wartet er, bis seine Feinde hingelegt sein werden zum Schemel seiner Füße.14Denn durch eine einzige Darbringung (V.10) hat er die, welche sich (von ihm) heiligen lassen (wollen), für immer ans Ziel[8] gebracht.15Dafür gibt uns aber auch der heilige Geist sein Zeugnis; denn nach den Worten (Jer 31,33-34):16»Dies ist der Bund, den ich nach jenen Tagen mit ihnen schließen[9] werde«, fährt der Herr fort: »Ich will meine Gesetze in ihre Herzen hineinlegen und sie ihnen in den Sinn schreiben«17und »ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten will ich nicht mehr gedenken«.18Wo diese aber Vergebung gefunden haben, da ist keine Darbringung (V.10) für Sünde[10] mehr erforderlich.19Da wir also, liebe Brüder, die freudige Zuversicht haben, durch das Blut Jesu in das (himmlische) Heiligtum einzugehen –20das ist der neue, lebendige Weg, den er uns durch den Vorhang hindurch, das heißt durch sein Fleisch, eingeweiht[11] hat –,21und da wir einen großen[12] Priester haben, der über das Haus Gottes gesetzt ist[13],22so laßt uns mit aufrichtigem Herzen in voller Glaubensgewißheit hinzutreten, nachdem wir uns durch Besprengung der Herzen vom bösen Gewissen[14] befreit und unsern Leib mit reinem Wasser gewaschen[15] haben.23Laßt uns am Bekenntnis der Hoffnung unerschütterlich festhalten; denn treu ist der, welcher die Verheißung gegeben hat.24Und laßt uns auch aufeinander achtgeben, um uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Werken anzuregen,25indem wir unsere Zusammenkünfte[16] nicht versäumen, wie das bei etlichen Gewohnheit ist, sondern uns gegenseitig ermuntern, und zwar um so mehr, als ihr den Tag (der Wiederkunft Jesu) schon nahen seht.26Denn wenn wir vorsätzlich[17] sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit erlangt haben, so bleibt uns fortan kein Opfer für die Sünden mehr übrig,27sondern nur ein angstvolles Warten auf das Gericht und die Gier des Feuers, das die Widerspenstigen verzehren wird.28Wenn jemand das mosaische Gesetz verworfen[18] hat, so muß er ohne Erbarmen auf (die Aussage von) zwei oder drei Zeugen hin sterben (4.Mose 15,30-31; 5.Mose 17,6):29eine wieviel härtere Strafe, denkt doch, wird dem zuerkannt werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden ist, für wertlos[19] geachtet und mit dem Geist der Gnade Spott getrieben hat!30Wir kennen ja den, der gesagt hat (5.Mose 32,35-36): »Mein ist die Rache[20], ich will vergelten«, und an einer anderen Stelle (Ps 135,14): »Der Herr wird sein Volk richten.«31Schrecklich ist es, dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen. (5Mo 32,39)
Mahnung zur Glaubenstreue und Hoffnungszuversicht bei den zunehmenden Leiden im Hinblick auf den verheißenen Lohn
32Denkt aber an die früheren Tage zurück, in denen ihr nach empfangener Erleuchtung einen harten Leidenskampf geduldig bestanden habt,33indem ihr teils selbst durch Beschimpfungen und Drangsale zum öffentlichen Schauspiel gemacht wurdet, teils an den Geschicken derer teilnehmen mußtet, die in solche Lagen versetzt waren.34Ihr habt ja doch mit den Gefangenen mitgelitten und den Raub eurer Habe mit Freuden hingenommen in der Erkenntnis, daß ihr selbst einen wertvolleren und bleibenden Besitz habt.35Werft also eure freudige Zuversicht nicht weg: sie bringt ja eine hohe Lohnvergeltung mit sich!36Denn standhaftes Ausharren[21] tut euch not, damit ihr nach Erfüllung des göttlichen Willens das verheißene Gut erlangt. (Kol 1,5)37Denn es währt »nur noch eine kleine, ganz kurze Zeit, dann wird der kommen, der kommen soll, und nicht auf sich warten lassen.38Mein Gerechter aber wird aus Glauben[22] das Leben haben«, und »wenn er kleinmütig zurückweicht, hat mein Herz kein Wohlgefallen an ihm« (Jes 26,20; Hab 2,3-4).39Wir aber haben nichts mit dem Zurückweichen[23] zu tun, das zum Verderben führt, sondern (halten es) mit dem Glauben, der das Leben gewinnt.